Logistik wird bis 2030 in die Stadt rücken
Kleinteilige Minihubs und Kooperationen gefordert
von Charles Steiner
Nicht nur der steigende Onlinehandel erfordert ein Umdenken für den Logistiksektor. Die Erfüllung der Ziele, die im Pariser Klimaschutz-Abkommen definiert wurden, spielen dabei eine zusätzliche Rolle. Kurzum: Die Logistikflächen werden sukzessive in die Innenstadt rücken, die letzte Meile wird zunehmend im Stadtgebiet zurückgelegt. Dazu muss man aber bereits jetzt Vorkehrungen treffen - denn nicht nur E-Commerce wird mehr Marktanteile bekommen, die Zustellzeiten werden immer kürzer - und die Stadt Wien wächst zudem stark an. Eine logistische Herausforderung, sprichwörtlich gesehen. Um diese zu meistern, haben die Bundesländer Wien und Niederösterreich sowie deren Wirtschaftskammern das Projekt „Logistik 2030+“ gestartet. Ziel ist es, dass darin auch Unternehmen mitarbeiten sollen, um praxistaugliche Lösungen zu finden, um Logistikbedarf, Bevölkerungszuwachs und Klimaschutz in Einklang zu bringen. Gemeinsam mit Stakeholdern und Experten aus Wirtschaft und Politik werden bis zum Jahr 2019 dabei Konzepte und Pilotprojekte entwickelt, um die Region bestmöglich auf die logistischen Herausforderungen der Zukunft vorzubereiten. Ausgehend von Befragungsrunden aus der Wirtschaft werden jetzt mehrere Maßnahmen geprüft, etwa die Flächenverfügbarkeit für Logistikunternehmen im Großraum Wien, Bündelungsmöglichkeiten durch Kooperation innerhalb der Logistikbranche, Offene Paketstationen in Wohngebäuden, Sammlung und Integration von Daten über Wirtschaftsverkehr in zukünftiger Planung kooperativer Logistiknetzwerke sowie Frühzeitiges Mitdenken von Bedürfnissen der Logistik bei Stadtentwicklungsgebieten.
„Die Bevölkerung in Wien wird bis 2030 auf mehr als zwei Millionen Menschen steigen“ sagt Walter Ruck, Präsident der Wirtschaftskammer Wien. „Darum ist es wichtig, dass wir schon jetzt daran arbeiten, um die ökonomischen und ökologischen Herausforderungen im Wirtschaftsverkehr bestmöglich zu meistern. Es braucht neue, kluge Lösungen für die Logistik-Branche.“ Dessen niederösterreichische Amtskollegin Sonja Zwazl sagt: „Um eine solche Herausforderung bewältigen zu können, gibt es in diesem Projekt erstmalig einen Schulterschluss der beiden Bundesländer Wien und NÖ und der beiden Wirtschaftskammern Wien und NÖ.“