Derzeit extrem hoher Veranlagungsdruck:
Pensionskassen nur mit Mini-Immoanteil
von Gerhard Rodler
Das scheinbar viel zu geringe Angebot an geeigneten Immobilien für Investments hat dazu geführt, dass das "Betongold" trotz zumindest mittelfristig absehbar weiterhin eher steigenden Preisen für die heimischen Pensionskassen aktuell einen viel zu kleinen Anteil haben. Konkret wird das Vermögen der Pensionskassen im dritten Quartal zu 96,5 Prozent indirekt über Investmentfonds gehalten. Der Rest entfällt neben Darlehen und Kredite in sonstigen Vermögenswerten zu einem nur noch marginalen Anteil auf Immobilien.
Der Veranlagungsdruck ist derzeit aber groß: Über zehn Prozent des Gesamtvermögens aller Pensionskassen zusammen liegen auf (so gut wie nicht verzinsten) Bankkonten.
Das von den österreichischen Pensionskassen verwaltete Vermögen betrug zum Ende des dritten Quartals 21,9 Milliarden Euro. Das waren um 1,2 Prozent mehr als im Vorquartal. Die Vermögensveranlagung aller Pensionskassen zusammen erzielte in den ersten neun Monaten 2017 ein Veranlagungsergebnis von 4,3 Prozent, davon im dritten Quartal eines von 1,0 Prozent. Über die letzten zehn Jahre wurde eine durchschnittliche Performance von 2,9 Prozent pro Jahr erzielt, in den vergangenen fünf Jahren waren es 5,1 Prozent und in den vergangene drei Jahren 4,1 Prozent pro Jahr.
Catella weicht auf Nürnberg und Stuttgart aus:
Berlin nicht mehr Investment-Hot Spot
von Gerhard Rodler
Immer öfter wenden sich Investoren aufgrund der stark gestiegenen Preise von Berlin als Investmentstandort ab. Selbst dann, wenn sie selbst ihren Firmensitz in der deutschen Hauptstadt haben. Neben ostdeutschen Ballungsräumen und B-Städten geraten neuerdings auch wieder westdeutsche A-Städte zunehmend ins Investoreninteresse.
Der Berliner Investmentmanager Catella Residential Investment Management GmbH (CRIM), das ausschließlich auf die Assetklasse Wohnen fokussierte Unternehmen der schwedischen Catella-Gruppe, hat für einen Spezialfonds eines süddeutsches Versorgungswerkes zwei Wohnprojektentwicklungen in Nürnberg und Stuttgart erworben. Der Kaufpreis liegt in Summe bei 23,6 Millionen Euro.
Der Fonds wird von Institutional Investment Partners (2IP) gemanagt. CRIM übernimmt das Portfoliomanagement des Wohnportfolios des Sondervermögens, das für ein süddeutsches Versorgungswerk konzipiert wurde.
Die im Nürnberger Stadtteil Mögeldorf liegende Projektentwicklung verfügt über eine vermietbare Fläche von ca. 2.606 Quadratmetern. Insgesamt werden 25 Wohneinheiten sowie eine Gewerbeeinheit entstehen. Eine Tiefgarage mit 30 Stellplätzen gehört ebenfalls zum Objekt. Die Wohnungen sind zwischen 51 und 108 Quadramter groß. Verkäufer ist die Kommunale Entwicklungs- und Wohnungsbaugesellschaft (KEWOG), die das Gebäude noch in diesem Jahr fertigstellen wird. Der Kaufpreis beträgt 9,9 Millionen Euro.
In Stuttgart-Feuerbach, im Norden der Stadt, wurde ein siebengeschossiges Boardingshaus mit insgesamt 124 Mikroapartments sowie 13 Stellplätzen in einer eigenen Tiefgarage angebunden werden, erworben. Die Apartments sind zwischen 18 und 23 Quadratmeter groß und sollen im September 2018 an den gemeinnützigen Betreiber, eine Tochtergesellschaft des Caritasverbandes Stuttgart, übergeben werden. Dieser hat einen Pachtvertrag mit einer 15 jährigen Laufzeit abgeschlossen. Der Kaufpreis beträgt rd. 13,7 Millionen Euro.