Westbahnhof: Hotel samt EKZ verkauft
Erster Großdeal des Jahres über 100 Millionen Euro
von Gerhard Rodler
Bayerische Pensionskassen sind derzeit auf großer Shoppingtour in Österreich, was wohl auch daran liegen mag, dass man aktuell in Bayern nur noch mit Mühe Renditen von 3 Prozent bekommt. Das hat jetzt dazu geführt, dass wesentliche Teile der "Bahnhofscity Westbahnhof" von der Schweizer Acron-Gruppe (hat nichts mit der österreichischen Akron zu tun) an einen Spezialfonds für drei deutsche Versorgungswerke verkauft, der von der Real I.S. aufgelegt worden ist.
Das voll vermietete Gewerbeobjekt mit 25.000 m² wurde im Rahmen eines Share Deals gedreht und umfasst drei Assetklassen, nämlich Hotel (Motel One mit über 10.000 m²), Retail (ÖBB-Shoppingcenter mit knapp 9.000 m²) und diverse Büroflächen mit rund 5.300 m².
Das sogenannten "Blaue Haus" daneben, wo derzeit ein innerstädtischer IKEA entwickelt wird, ist nicht Teil dieses Deals.
7,5 Milliarden Investmentvolumen gemessen
Frankfurt wächst weiter
von Charles Steiner
Frankfurt darf sich über gleich mehrere Faktoren freuen, die die Mainmetropole derzeit zu einem der Hotspots für Investoren machen. Das viele Geld, das in den Markt gespült wurde und die Unsicherheit am britischen Büromarkt aufgrund des Brexit lässt die Investmentvolumina in Frankfurt deutlich nach oben schnellen. 7,5 Milliarden Euro wurden 2017 in Frankfurter Immobilien investiert - das sind 12 Prozent mehr als 2016 und das zweitbeste Ergebnis aller Zeiten, wie BNP Paribas Real Estate in ihren aktuellen Investmentzahlen berichtet. Und: Würde man die Investmentvolumina auf Einzelverkäufe beziehen, wäre das 2017er-Ergebnis das beste aller Zeiten - 2007 war das Volumen deswegen höher, weil auch der Anteil eingerechneter Portfolios höher war.
Im bundesweiten Vergleich liegt jetzt eigentlich nur mehr Berlin vor Frankfurt. Zu dem Ergebnis beigetragen haben mehrere Großdeals, darunter auch der Tower 185, der von der CA Immo entwickelt wurde und um rund 775 Millionen Euro an die Deka verkauft wurde, der Grand Central Frankfurt, das Japan Center sowie das Eschborn Plaza. Generell erweist sich der Frankfurter Markt als jener, bei dem so gut wie alle Immobilien-Größenklassen gefragt sind. Unter den Deals finden sich sowohl großvolumige Objekte als auch jene im mittleren Segment. Nur Objekte unter zehn Millionen Euro waren leicht rückläufig. Für heuer geht BNP Paribas Real Estate von einem sehr guten Investmentjahr aus. „Für diese Einschätzung sprechen mehrere Gründe“, sagt José Martínez, Geschäftsführer der BNP Paribas Real Estate GmbH und Frankfurter Niederlassungsleiter. „Zum einen eine erneut hohe Nachfrage auf den Nutzermärkten, die durch die positiven Konjunkturaussichten, sowohl in Deutschland als auch in Europa, zusätzlich stimuliert wird. Zum anderen sollte Frankfurt in den nächsten Jahren von Brexit-Effekten profitieren, die sich in einem weiteren Leerstandsabbau und damit auch in Mietpreissteigerungen niederschlagen werden.“