Bei Wienwert fliegen die Fetzen

Streit um Millionen, Vorstand weiß nichts über Investor

von Stefan Posch und Gerhard Rodler

Der Krimi um die vor der Insolvenz stehende WW Holding, die Mutter der Wienwert AG, ist um ein Kapitel reicher. Der Wiener Top-Anwalt Stephan Prochaska, der die beiden Wienwert-Gründer vertritt, hat heute durchsickern lassen, dass er einen deutschen Investor an der Hand hat, welcher die Mittel zur (Teil-)Sanierung der Gesellschaft aufbringen würde. Konkret würde dieser laut Medienberichten von heute der Holding in einem ersten Schritt 8 Millionen Euro zur Verfügung stellen. Der Wienwert AG soll fünf Millionen Euro erhalten, um die laufenden Projekte nicht zu gefährden. Eine entsprechende Finanzierungsbestätigung liege vor, so der Anwalt. Das wiederum stellt Wienwert-Vorstand Stefan Gruze in Abrede. Der Vorstand sowie der Aufsichtsratsvorsitzende der Gesellschaft haben umgehend nach Bekanntwerden dieser Information Stefan Prochaska aufgefordert, „das angeblich vorliegende verbindliche Kaufanbot inkl. Finanzierungsbestätigung bis zum vergangenen Sonntag, 12:00 Uhr, dem Vorstand sowie dem Aufsichtsratsvorsitzenden der Gesellschaft zur Kenntnis zu bringen“, heißt es in einer Aussendung des WW Holding-Vorstands. Diese Frist sei nunmehr verstrichen und seitens Stefan Prochaska sei keinerlei Informationen übermittelt worden. Der Vorstand der Gesellschaft gehe aus diesem Grunde davon aus, „dass kein Angebot, geschweige denn ein verbindliches Kaufanbot inkl. Finanzierungsbestätigung, vorliegt und wird wie geplant einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beim zuständigen Insolvenzgericht, dem Handelsgericht Wien, einbringen“, heißt es weiter. Das Sanierungsverfahren soll, entgegen vorangegangenen Meldungen, ohne Eigenverwaltung vonstatten gehen.
In der heute erscheinenden Ausgabe des Profil werden vertraulichen Aufsichtsratsprotokolle zitiert. Demnach würden die beiden Wienwert-Gründer der Gesellschaft einen Betrag in der Höhe von rund 2 Millionen Euro schulden. Anwalt Prochaska stellt hingegen gegenüber der WW Holding und der Wienwert AG eine Gegenforderung im Ausmaß von fast 4 Millionen Euro. Darüber hinaus bestehe weitere Forderungen aus kurzfristigen Finanzvorlagen in Höhe von fast 500.000 Euro.

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Preis-Peak zeichnet sich ab

Wachstum für Mietpreise flacht sich zunehmen ab

von Charles Steiner

Haben die Mietpreise in Deutschland ihren Höhepunkt erreicht? Laut dem aktuellen F+B-Wohnindex, der von F+ B Forschung und Beratung für Wohnen, Immobilien und Umwelt herausgegeben wird, könnte man zumindest zu dem Schluss kommen. Anzeichen gäbe es dafür bereits bei einigen Standorten. Dem Index zufolge sei die Preis- und Mietentwicklung für alle Gemeinden in Deutschland gesamt betrachtet, im vierten Quartal um 0,7 Prozent gegenüber dem Vorquartal um 0,7 Prozent gestiegen, gemessen am Q4 2016 waren es 3,7 Prozent. „Eine moderate Wachstumsdynamik“, wie F+B-Geschäftsführer Bernd Leutner kommentiert. Zwar seien aufgrund des sehr niedrigen Zinsniveaus - das Zinsniveau habe sich am Kapitalmarkt seit 2007 durchschnittlich um 90 Prozent reduziert - die Preise sehr ungewöhnlich und deutlich gestiegen, dennoch könnte die Wachstumsdynamik der vergangenen 15 Monaten bei den Angebotsmieten und teilweise auch bei Kaufpreisen die Spitze des Preiszyklus markieren. Ein Beispiel dafür ist München. Zwar liegt der m²-Preis derzeit bei 5.800 Euro im Kaufsektor, allerdings sind das 100 Euro weniger als im Vorquartal. Auch bei den Mieten hatte München etwas nachgegeben. Diese sank gegenüber dem Vorquartal um 0,5 Prozent, gegenüber dem Q4 2016 lag die Preissteigerung bei Spitzenmieten lediglich bei 0,7 Prozent. Die gravierendsten Mietrückgänge innerhalb der TOP-50-Standorte im Vergleich der beiden Quartale Q4-2017 zu Q3-2017 verzeichnete mit -3,3 Prozent Unterschleißheim bei München, gefolgt von Leonberg mit -1,5 Prozent und Hofheim/Taunus mit ebenfalls -1,5 Prozent.
Generell scheint sich die Preisdynamik etwas abzuflachen. Die Bestandsmieten sind deutschlandweit im Vergleich von Q4/2017 zum Vorquartal nur um 0,4 Prozent anstiegen und sich der Preisanstieg der Neuvertragsmieten mit 0,4 Prozent dem der Bestandsmieten - auf einem eher niedrigen Niveau - vollständig angeglichen hat. Eigentumswohnungen verteuerten sich in dem gemessen Zeitraum um 0,9 Prozent, Einfamilienhäuser um einen halben Prozent. Auch im Vergleich zum Vorjahresquartal 4/2016 übertrafen Eigentumswohnungen mit 5,3 Prozent und Einfamilienhäuser mit 3,9 Prozent den Durchschnittswert des F+B-Wohn-Index von 3,7 Prozent.
Auffällig allerdings die jüngsten Preissteigerungen in B- und C-Standorten, die quasi ein Überschwappeffekt von den teuren Metropolen erfahren haben. Diese führt der Index darauf zurück, dass Investoren aufgrund der hohen Preise nunmehr auch in Secondaries investieren.

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Office of the year: Das sind die Sieger

CBRE zeichnete beste Bürokonzepte aus

von Charles Steiner

Die neuen Arbeitswelten und damit auch die Bürokonzeption werden ein immer wichtigeres Thema für Unternehmen. Denn: „Wie man arbeitet“ bekommt einen immer höheren Stellenwert zu „was man arbeitet“. CBRE will diesbezüglich Unternehmen, die entsprechende Maßnahmen eingeleitet haben, unterstützen und hat so den „Office of the year“-Award ins Leben gerufen. Auch heuer wurden 12 österreichische Unternehmen in vier Kategorien mit diesem Award ausgezeichnet - im Rahmen der Feierlichkeiten wurden die Preise von CBRE-Chairman Andreas Ridder an die Gewinner übergeben.
In den Kategorie Jungunternehmen siegte Heimat Wien, Platz zwei ging an Rendity, Bronze an a2o.legal. Bei der Kategorie Kleinunternehmen ging Gold an Caramel Architekten, Silber an Pro-Ject und Bronce an DI Carlo Chiavistrelli. Erster Platz in der Kategorie Mittelunternehmen erging an Netural, Platz zwei an Kreisel Electric und Platz drei an Lunik2.
In der Kategorie Großunternehmen dominierte die Österreichische Post vor dem ÖAMTC und Avanade. Rund 130 Gäste wohnten der Preisverleihung bei. Für CBRE, die selbst Office Consultancy anbietet, war der Award ein logischer Schritt. Andreas Ridder: „wir wissen, dass es in Österreich tolle Büros gibt, das hat uns dazu bewogen, den Office of the Year Award ins Leben zu rufen und ihn nun schon zum zweiten Mal zu veranstalten.“

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Althan Park wächst

Gleichenfeier für 6B47-Großprojekt

von Charles Steiner

Die ehemalige Postdirektion im 9. Bezirk wird zu einem gemischt genutzten Gebäude umgebaut - bis zum 4. Quartal des heurigen Jahres werden dort von der 6B47 auf 18.000 m² rund 240 Wohnungen für Singles und Familien entstehen. Am Donnerstag wurde die Gleichenfeier für das Althan Park genannte Projekt begangen, zahlreiche Besucher wohnten den Feierlichkeiten bei. Insgesamt 24.000 m² umfasst das Stadtentwicklungsprojekt nahe des Franz-Josefs-Bahnhofs, das neben Wohnungen auch Cafés, Bistros und kleine Geschäfte beinhalten soll.
Peter Ulm, Vorstandsvorsitzender der 6B47, betonte bei den Feierlichkeiten die positive Entwicklung und Neunutzung des innerstädtischen Bestandsobjekts, dessen architektonische Qualität das Grätzel noch lebenswerter macht: „Stadtentwicklung und Projektentwicklung gehen dabei Hand in Hand. Wollen wir neuen Gebietsentwicklungen verbesserte Chancen bieten, müssen wir wirtschaftliche und gesellschaftliche Ansprüche gleichermaßen erfüllen.“ Er verweist auf den Nutzungsmix, der Wohnen, Arbeiten, Soziales, Gewerbe, Tourismus und Freizeit miteinander vereint.
Bezirksvorsteher-Stellvertreterin Monika Kreutz (Grüne) hob besonders die Smartwohnungen hervor, die ebenfalls im Althan Park integriert werden: „Damit wird speziell für Jungfamilien, AlleinerzieherInnen und Singles leistbarer Wohnraum geschaffen.“

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SMARTments am Hauptbahnhof eröffnet

Projekt mit 162 Serviced Apartments fertiggestellt

von Stefan Posch

Serviced Apartments sind ein Beispiel für neue Wohnformen, die gerade am Vormarsch sind. Vor allem die steigende Anzahl an Singlehaushalten in den Ballungszentren und auch die steigende Reisetätigkeit von Berufstätigen sorgen für eine hohe Nachfrage. Kürzlich wurde etwa das Teddy Kollek Haus beim Wiener Hauptbahnhof eröffnet. Das 162 Serviced Apartments umfassende Projekt ist das erste Auslands-Projekt der 
SMARTments business-Serie des Entwicklers GBI außerhalb Deutschlands. Das Projekt wurde gemeinsam mit Joint Venture-Partnern aus Österreich, etwa Rhomberg Bau, entwickelt.
„Diese Art von Unterkünften kommen in vielen Metropolen den geänderten Anforderungen einer deutlich steigenden Anzahl von Reisenden entgegen. Deshalb haben wir uns auch in Wien für eine Investition in diesem wachsenden Markt entschieden“, erläutert Reiner Nittka, Vorstandssprecher der GBI.
Diese Namensgebung erfolgt gemäß der Tradition der Moses Mendelssohn Stiftung, einer Gesellschafterin des Projektentwicklers GBI AG. „Zu Wien passt einfach der Name Teddy Kollek ideal“, erläuterte Julius H. Schoeps, Vorsitzender der Moses Mendelssohn Stiftung: „Zwischen 1918 und 1934 verbrachte Teddy Kollek seine Kinder- und Jugendzeit im dritten Wiener Gemeindebezirk. Wir sind stolz, dass Teddy Kolleks Kinder der Namensnennung zugestimmt haben und sehen es als große Ehre an, dass das SMARTments business künftig diesen Namen trägt.“
Ein Studio kostet in Wien bei dem Mindest-Aufenthalt von einer Woche 60 Euro pro Nacht. Bleibt der Gast mindestens einen Monat, zahlt er nur 48 Euro, bei drei Monaten 40 Euro. „Dass ein SMARTments business für Langzeit-Gäste deutlich günstiger ist als ein Hotel, ist nicht nur für Gäste, die aus eigener Tasche zahlen, ein wichtiges Argument - neben anderen Vorteilen wie einer möglichen Selbstversorgung, einer flexiblen Nutzung und individuellen Gestaltung der Räumlichkeiten“, erläutert Michael Blind, Geschäftsführer der Betriebsgesellschaft.
Die GBI hat zudem weitere Projekte in Österreich gestartet. Im Helmut-Zilk-Park südlich des neuen Wiener Hauptbahnhofs entsteht ein Apartmenthaus für Studierende. Insgesamt 165 junge Leute können ab Herbst 2018 an der Ecke Fritz-Hahn-Gasse / Maria-Lassnig-Straße wohnen. Ein weiteres Studentenhaus direkt am Hauptbahnhof in Graz steht ebenfalls bereits kurz vor dem Bau-Start. In Graz baut die GBI zudem angrenzend ein IntercityHotel 

mit etwa 230 Zimmern.

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The Real 100

Neues Format für Österreichs Immobilienbranche

von Eva Palatin

„The Real 100“ bedeutet 100 Minuten Inspiration, Ideen und Innovation für 100 Experten aus der Immobilienbranche. Diese Event-Reihe wird insgesamt vier Mal im Jahr stattfinden und jedes Mal wird ein anderet Speaker die 100 Gäste zu einem bestimmten Thema vortragen. Den Auftakt der Veranstaltung gab es jetzt im Looshaus. Mehr dazu sehen Sie im Video.

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Verwirrung um TLG Immobilien

Israelischer Investor dementiert Kontrollmehrheit

von Charles Steiner

Eine Mitteilung des israelischen Investors Ouram Holding, wonach er 18,03 Prozent der Aktien der TLG Immobilien erworben hätte und damit Großaktionär des rund 2,3 Milliarden schweren Unternehmens sei, sorgte für Verwirrung. Denn gleich, nachdem diese Mitteilung abgesetzt hätte, hat Ouram diese zurückgezogen. „Die Mitteilung über den Erwerb einer Kontrollmehrheit an der TLG Immobilien AG sei nicht richtig“, so die korrigierte Meldung der Ouram Holding. Vielmehr habe die vom israelischen Investor Amir Dayan kontrollierte Ouram 23 Millionen Aktien gekauft und halte jetzt 4,51 Prozent. Das Paket sei 500 Millionen Euro wert. Auf die weiteren zuvor kolportierten 18,03 Prozent hätte die Ouram über Instrumente Zugriff und diese bereits gesichert. Allerdings würde die Ouram Holding besagte 18,03 Prozent erst am 17. April erhalten, wonach sie dann 22,54 Prozent an TLG Immobilien halten würde. Allerdings benötigte die Ouram Holding laut Experten mindestens 30 Prozent, um ein börsennotiertes Unternehmen kontrollieren zu können. Für sein weiteres Engagement bei TLG würde Dayan noch Co-Investoren suchen.

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Award zum Tag: Rustler jetzt Leitbetrieb

Gruppe mit Austria-Zertifikat ausgezeichnet

von Charles Steiner

Bei der PreisverleihungBei der Preisverleihung

Die Rustler Gruppe darf sich jetzt als Leitbetrieb bezeichnen. Der Immobiliendienstleister, der in Österreich sowie CEE und SEE klassische Gebäudeverwaltung, technisches FM, Entwicklung, Baumanagement, Bewertung und andere Leistungen rund um Immobilien anbietet, wurde kürzlich mit dem Austria-Zertifikat bedacht. Im Rahmen einer feierlichen Zeremonie nahm Geschäftsführer Martin Troger die Auszeichnung von Leitbetriebe Austria-Geschäftsführerin Monica Rintersbacher entgegen. Als Leitbetriebe werden, so Leitbetriebe Austria in ihrer Beschreibung, jene vorbildhaften Unternehmen nach einem umfassenden Screening ausgezeichnet, die sich zu nachhaltigem Unternehmenserfolg, Innovation und gesellschaftlicher Verantwortung bekennen.

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CBRE zeichnete beste Bürokonzepte aus

Office of the year: Das sind die Sieger

von Charles Steiner

Die neu­en Ar­beits­wel­ten und da­mit auch die Bü­ro­kon­zep­ti­on wer­den ein im­mer wich­ti­ge­res The­ma für Un­ter­neh­men. Denn: „Wie man ar­bei­tet“ be­kommt ei­nen im­mer hö­he­ren Stel­len­wert zu „was man ar­bei­tet“. CB­RE will dies­be­züg­lich Un­ter­neh­men, die ent­spre­chen­de Maß­nah­men ein­ge­lei­tet ha­ben, un­ter­stüt­zen und hat so den „Of­fice of the ye­ar“-Award ins Le­ben ge­ru­fen. Auch heu­er wur­den 12 ös­ter­rei­chi­sche Un­ter­neh­men in vier Ka­te­go­ri­en mit die­sem Award aus­ge­zeich­net - im Rah­men der Fei­er­lich­kei­ten wur­den die Prei­se von CB­RE-Chair­man An­dre­as Ridder an die Ge­win­ner über­ge­ben.
In den Ka­te­go­rie Jung­un­ter­neh­men sieg­te Hei­mat Wien, Platz zwei ging an Ren­di­ty, Bron­ze an a2o.le­gal. Bei der Ka­te­go­rie Klein­un­ter­neh­men ging Gold an Ca­ra­mel Ar­chi­tek­ten, Sil­ber an Pro-Ject und Bron­ce an DI Car­lo Chia­vist­rel­li. Ers­ter Platz in der Ka­te­go­rie Mit­tel­un­ter­neh­men er­ging an Netu­ral, Platz zwei an Krei­sel Electric und Platz drei an Lu­nik2.
In der Ka­te­go­rie Groß­un­ter­neh­men do­mi­nier­te die Ös­ter­rei­chi­sche Post vor dem ÖAMTC und Ava­na­de. Rund 130 Gäs­te wohn­ten der Preis­ver­lei­hung bei. Für CB­RE, die selbst Of­fice Con­sul­tan­cy an­bie­tet, war der Award ein lo­gi­scher Schritt. An­dre­as Ridder: „wir wis­sen, dass es in Ös­ter­reich tol­le Bü­ros gibt, das hat uns da­zu be­wo­gen, den Of­fice of the Ye­ar Award ins Le­ben zu ru­fen und ihn nun schon zum zwei­ten Mal zu ver­an­stal­ten.“

Gleichenfeier für 6B47-Großprojekt

Althan Park wächst

von Charles Steiner

Die ehe­ma­li­ge Post­di­rek­ti­on im 9. Be­zirk wird zu ei­nem ge­mischt ge­nutz­ten Ge­bäu­de um­ge­baut - bis zum 4. Quar­tal des heu­ri­gen Jah­res wer­den dort von der 6B47 auf 18.000 m² rund 240 Woh­nun­gen für Sin­gles und Fa­mi­li­en ent­ste­hen. Am Don­ners­tag wur­de die Glei­chen­fei­er für das Alt­han Park ge­nann­te Pro­jekt be­gan­gen, zahl­rei­che Be­su­cher wohn­ten den Fei­er­lich­kei­ten bei. Ins­ge­samt 24.000 m² um­fasst das Stadt­ent­wick­lungs­pro­jekt na­he des Franz-Jo­sefs-Bahn­hofs, das ne­ben Woh­nun­gen auch Ca­fés, Bis­tros und klei­ne Ge­schäf­te be­inhal­ten soll.
Pe­ter Ulm, Vor­stands­vor­sit­zen­der der 6B47, be­ton­te bei den Fei­er­lich­kei­ten die po­si­ti­ve Ent­wick­lung und Neu­nut­zung des in­ner­städ­ti­schen Be­stands­ob­jekts, des­sen ar­chi­tek­to­ni­sche Qua­li­tät das Grät­zel noch le­bens­wer­ter macht: „Stadt­ent­wick­lung und Pro­jekt­ent­wick­lung ge­hen da­bei Hand in Hand. Wol­len wir neu­en Ge­biets­ent­wick­lun­gen ver­bes­ser­te Chan­cen bie­ten, müs­sen wir wirt­schaft­li­che und ge­sell­schaft­li­che An­sprü­che glei­cher­ma­ßen er­fül­len.“ Er ver­weist auf den Nut­zungs­mix, der Woh­nen, Ar­bei­ten, So­zia­les, Ge­wer­be, Tou­ris­mus und Frei­zeit mit­ein­an­der ver­eint.
Be­zirks­vor­ste­her-Stell­ver­tre­te­rin Mo­ni­ka Kreutz (Grü­ne) hob be­son­ders die Smart­woh­nun­gen her­vor, die eben­falls im Alt­han Park in­te­griert wer­den: „Da­mit wird spe­zi­ell für Jung­fa­mi­li­en, Al­lein­er­zie­he­rIn­nen und Sin­gles leist­ba­rer Wohn­raum ge­schaf­fen.“
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Projekt mit 162 Serviced Apartments fertiggestellt

SMARTments am Hauptbahnhof eröffnet

von Stefan Posch

Ser­viced Apart­ments sind ein Bei­spiel für neue Wohn­for­men, die ge­ra­de am Vor­marsch sind. Vor al­lem die stei­gen­de An­zahl an Sin­gle­haus­hal­ten in den Bal­lungs­zen­tren und auch die stei­gen­de Rei­se­tä­tig­keit von Be­rufs­tä­ti­gen sor­gen für ei­ne ho­he Nach­fra­ge. Kürz­lich wur­de et­wa das Ted­dy Kol­lek Haus beim Wie­ner Haupt­bahn­hof er­öff­net. Das 162 Ser­viced Apart­ments um­fas­sen­de Pro­jekt ist das ers­te Aus­lands-Pro­jekt der 
SMART­ments busi­ness-Se­rie des Ent­wick­lers GBI au­ßer­halb Deutsch­lands. Das Pro­jekt wur­de ge­mein­sam mit Joint Ven­ture-Part­nern aus Ös­ter­reich, et­wa Rhom­berg Bau, ent­wi­ckelt.
„Die­se Art von Un­ter­künf­ten kom­men in vie­len Me­tro­po­len den ge­än­der­ten An­for­de­run­gen ei­ner deut­lich stei­gen­den An­zahl von Rei­sen­den ent­ge­gen. Des­halb ha­ben wir uns auch in Wien für ei­ne In­ves­ti­ti­on in die­sem wach­sen­den Markt ent­schie­den“, er­läu­tert Rei­ner Nitt­ka, Vor­stands­spre­cher der GBI.
Die­se Na­mens­ge­bung er­folgt ge­mäß der Tra­di­ti­on der Mo­ses Men­dels­sohn Stif­tung, ei­ner Ge­sell­schaf­te­rin des Pro­jekt­ent­wick­lers GBI AG. „Zu Wien passt ein­fach der Na­me Ted­dy Kol­lek ide­al“, er­läu­ter­te Ju­li­us H. Scho­eps, Vor­sit­zen­der der Mo­ses Men­dels­sohn Stif­tung: „Zwi­schen 1918 und 1934 ver­brach­te Ted­dy Kol­lek sei­ne Kin­der- und Ju­gend­zeit im drit­ten Wie­ner Ge­mein­de­be­zirk. Wir sind stolz, dass Ted­dy Kol­leks Kin­der der Na­mens­nen­nung zu­ge­stimmt ha­ben und se­hen es als gro­ße Eh­re an, dass das SMART­ments busi­ness künf­tig die­sen Na­men trägt.“
Ein Stu­dio kos­tet in Wien bei dem Min­dest-Auf­ent­halt von ei­ner Wo­che 60 Eu­ro pro Nacht. Bleibt der Gast min­des­tens ei­nen Mo­nat, zahlt er nur 48 Eu­ro, bei drei Mo­na­ten 40 Eu­ro. „Dass ein SMART­ments busi­ness für Lang­zeit-Gäs­te deut­lich güns­ti­ger ist als ein Ho­tel, ist nicht nur für Gäs­te, die aus ei­ge­ner Ta­sche zah­len, ein wich­ti­ges Ar­gu­ment - ne­ben an­de­ren Vor­tei­len wie ei­ner mög­li­chen Selbst­ver­sor­gung, ei­ner fle­xi­blen Nut­zung und in­di­vi­du­el­len Ge­stal­tung der Räum­lich­kei­ten“, er­läu­tert Mi­cha­el Blind, Ge­schäfts­füh­rer der Be­triebs­ge­sell­schaft.
Die GBI hat zu­dem wei­te­re Pro­jek­te in Ös­ter­reich ge­star­tet. Im Hel­mut-Zilk-Park süd­lich des neu­en Wie­ner Haupt­bahn­hofs ent­steht ein Apart­ment­haus für Stu­die­ren­de. Ins­ge­samt 165 jun­ge Leu­te kön­nen ab Herbst 2018 an der Ecke Fritz-Hahn-Gas­se / Ma­ria-Lass­nig-Stra­ße woh­nen. Ein wei­te­res Stu­den­ten­haus di­rekt am Haupt­bahn­hof in Graz steht eben­falls be­reits kurz vor dem Bau-Start. In Graz baut die GBI zu­dem an­gren­zend ein In­ter­ci­ty­Ho­tel 

mit et­wa 230 Zim­mern.

Neues Format für Österreichs Immobilienbranche

The Real 100

von Eva Palatin

„The Re­al 100“ be­deu­tet 100 Mi­nu­ten In­spi­ra­ti­on, Ide­en und In­no­va­ti­on für 100 Ex­per­ten aus der Im­mo­bi­li­en­bran­che. Die­se Event-Rei­he wird ins­ge­samt vier Mal im Jahr statt­fin­den und je­des Mal wird ein an­de­ret Spea­ker die 100 Gäs­te zu ei­nem be­stimm­ten The­ma vor­tra­gen. Den Auf­takt der Ver­an­stal­tung gab es jetzt im Loos­haus. Mehr da­zu se­hen Sie im Vi­deo.
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Israelischer Investor dementiert Kontrollmehrheit

Verwirrung um TLG Immobilien

von Charles Steiner

Ei­ne Mit­tei­lung des is­rae­li­schen In­ves­tors Our­am Hol­ding, wo­nach er 18,03 Pro­zent der Ak­ti­en der TLG Im­mo­bi­li­en er­wor­ben hät­te und da­mit Groß­ak­tio­när des rund 2,3 Mil­li­ar­den schwe­ren Un­ter­neh­mens sei, sorg­te für Ver­wir­rung. Denn gleich, nach­dem die­se Mit­tei­lung ab­ge­setzt hät­te, hat Our­am die­se zu­rück­ge­zo­gen. „Die Mit­tei­lung über den Er­werb ei­ner Kon­troll­mehr­heit an der TLG Im­mo­bi­li­en AG sei nicht rich­tig“, so die kor­ri­gier­te Mel­dung der Our­am Hol­ding. Viel­mehr ha­be die vom is­rae­li­schen In­ves­tor Amir Da­yan kon­trol­lier­te Our­am 23 Mil­lio­nen Ak­ti­en ge­kauft und hal­te jetzt 4,51 Pro­zent. Das Pa­ket sei 500 Mil­lio­nen Eu­ro wert. Auf die wei­te­ren zu­vor kol­por­tier­ten 18,03 Pro­zent hät­te die Our­am über In­stru­men­te Zu­griff und die­se be­reits ge­si­chert. Al­ler­dings wür­de die Our­am Hol­ding be­sag­te 18,03 Pro­zent erst am 17. April er­hal­ten, wo­nach sie dann 22,54 Pro­zent an TLG Im­mo­bi­li­en hal­ten wür­de. Al­ler­dings be­nö­tig­te die Our­am Hol­ding laut Ex­per­ten min­des­tens 30 Pro­zent, um ein bör­sen­no­tier­tes Un­ter­neh­men kon­trol­lie­ren zu kön­nen. Für sein wei­te­res En­ga­ge­ment bei TLG wür­de Da­yan noch Co-In­ves­to­ren su­chen.

Gruppe mit Austria-Zertifikat ausgezeichnet

Award zum Tag: Rustler jetzt Leitbetrieb

von Charles Steiner

Bei der PreisverleihungBei der Preisverleihung
Die Rust­ler Grup­pe darf sich jetzt als Leit­be­trieb be­zeich­nen. Der Im­mo­bi­li­en­dienst­leis­ter, der in Ös­ter­reich so­wie CEE und SEE klas­si­sche Ge­bäu­de­ver­wal­tung, tech­ni­sches FM, Ent­wick­lung, Bau­ma­nage­ment, Be­wer­tung und an­de­re Leis­tun­gen rund um Im­mo­bi­li­en an­bie­tet, wur­de kürz­lich mit dem Aus­tria-Zer­ti­fi­kat be­dacht. Im Rah­men ei­ner fei­er­li­chen Ze­re­mo­nie nahm Ge­schäfts­füh­rer Mar­tin Tro­ger die Aus­zeich­nung von Leit­be­trie­be Aus­tria-Ge­schäfts­füh­re­rin Mo­ni­ca Rin­ters­ba­cher ent­ge­gen. Als Leit­be­trie­be wer­den, so Leit­be­trie­be Aus­tria in ih­rer Be­schrei­bung, je­ne vor­bild­haf­ten Un­ter­neh­men nach ei­nem um­fas­sen­den Scree­ning aus­ge­zeich­net, die sich zu nach­hal­ti­gem Un­ter­neh­mens­er­folg, In­no­va­ti­on und ge­sell­schaft­li­cher Ver­ant­wor­tung be­ken­nen.
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26_Markt_gesamt_gelb_FotoMatthiasSilveri.jpg26_Markt_gesamt_gelb_FotoMatthiasSilveri.jpg

Das ganze Jahr Weihnachten

Hin­ter den Ku­lis­sen ei­nes Wie­ner Weih­nachts­mark­tes. Re­na­te Jin­dra-Me­tal macht Ke­ra­mik. Klei­ne Hirsch- und Ma­ri­en­kä­fer für den Gar­ten, bun­te Va­sen und Flie­sen. Sie ver­kauft sie un­ter an­de­rem auf dem Ad­vent­markt am Karls­platz. Jetzt, An­fang No­vem­ber, merkt man da­von frei­lich noch nicht viel. Über­all um uns her­um wird ge­häm­mert und ge­bohrt, seit En­de Ok­to­ber neh­men die ers­ten Hüt­ten Form an. Jin­dras Hüt­te steht schon, als ich sie be­su­che. Bei selbst ge­mach­ten Mi­ni-Schaum­röll­chen und Tee aus der Ther­mos­kan­ne gibt sie mir ei­nen klei­nen Blick hin­ter die Ku­lis­sen ei­nes Weih­nachts­mark­tes. Der­zeit sind die Zei­tun­gen ge­füllt mit Nach­rich­ten über Böl­ler im Weih­nachts­kos­tüm und Müll­con­tai­ner, die Fahr­zeu­ge von den Weih­nachts­märk­ten fern­hal­ten sol­len. Doch die­se - neu­en und öf­fent­lich­keits­wirk­sa­men - Maß­nah­men sind nur die Spit­ze ei­nes Eis­ber­ges an Si­cher­heits­auf­la­gen und Ge­neh­mi­gun­gen, die den Markt­ver­an­stal­tern das Le­ben nicht ge­ra­de ein­fa­cher ma­chen. Der Ver­ein Di­vina Art, der den Ad­vent­markt am Wie­ner Karls­platz be­treibt und bei dem Re­na­te Jin­dra Mit­glied ist, hat dem Im­mo­bi­li­en Ma­ga­zin ei­nen klei­nen Ein­blick in die Be­hör­den­we­ge ge­ge­ben, die dem Weih­nachts­idyll vor­aus­ge­hen. Auf­schluss­reich ist auch ein Te­le­fo­nat mit Ver­eins­ob­mann Karl Tra­be, der mir aus dem Ge­dächt­nis Amt für Amt auf­zählt, zu dem ihn sein Weg zum Markt führt. Der Ad­vent­markt Karls­platz fin­det im Res­sel­park statt, Grund­ei­gen­tü­mer ist al­so das Stadt­gar­ten­amt (MA 42). Die­ses muss den ers­ten Sank­tus da­zu ge­ben, dass über­haupt ein Markt statt­fin­den darf. Au­ßer­dem not­wen­dig ist ein jähr­li­cher Baum­be­fund, der ver­hin­dern soll, dass nichts­ah­nen­de Punscht­rin­ker das Schick­sal des ar­men Ödön von Hor­vath tei­len. Zur Er­in­ne­rung: Der Au­tor wur­de auf der Pa­ri­ser Champs-Ély­sées von ei­nem Ast er­schla­gen. Sind al­le Bäu­me auf Wet­ter­fes­tig­keit ge­tes­tet, kann beim Markt­amt (MA 59) ei­ne Ge­neh­mi­gung für ei­nen An­lass­markt be­an­tragt wer­den. Die­se gilt im­mer nur für ei­nen Markt - kei­ner der Wie­ner Märk­te hat al­so ei­ne fi­xe Ge­neh­mi­gung für meh­re­re Jah­re. Dem­ent­spre­chend jähr­lich fäl­lig ist na­tür­lich auch ein ak­tu­el­ler Markt­plan, auf dem al­le Stän­de und sons­ti­gen Ein­rich­tun­gen ge­nau ver­zeich­net sind. Über­prüft wird da­bei auch, dass die Gas­sen zwi­schen den Stän­den min­des­tens vier Me­ter breit sind, da­mit Ret­tung und Feu­er­wehr bei Be­darf zu­fah­ren kön­nen. Oft schon Mit­te des Jah­res gibt es ei­ne Be­ge­hung des vor­ge­se­he­nen Ge­län­des, zu dem die MA 59 un­ter an­de­ren ei­nen Ver­tre­ter der Elek­tri­zi­täts­wer­ke und von Wien Ka­nal lädt. Soll­te üb­ri­gens ein Ka­nal­de­ckel ge­ho­ben wer­den müs­sen, ist die da­zu­ge­hö­ri­ge Ge­neh­mi­gung bei der MA 28, (Stra­ßen­ver­wal­tung und Stra­ßen­bau) ein­zu­ho­len. Wer sich jetzt schon an die kult­ver­däch­ti­ge Co­mi­c­ver­fil­mung "As­te­rix er­obert Rom" er­in­nert fühlt, mö­ge auf­hö­ren zu le­sen, denn wir sind noch lan­ge nicht fer­tig. (As­te­rix und Obe­lix müs­sen hier im Rah­men von 12 Auf­ga­ben von ei­nem Amt mit dem Spitz­na­men "das Haus, das Ver­rück­te macht" den "Pas­sier­schein A38" ho­len. Wer es noch nicht kennt: ganz kla­rer Im­mo­bi­li­en-Ma­ga­zin-Film­tipp!) Und wei­ter geht es an die tech­ni­schen De­tails mit der MA 36 (tech­ni­sche Ge­wer­be­an­ge­le­gen­hei­ten, be­hörd­li­che Elek­tro- und Gas­an­ge­le­gen­hei­ten, Feu­er­po­li­zei und Ver­an­stal­tungs­we­sen). Hier kann man gleich ei­nen grö­ße­ren Bro­cken er­le­di­gen: Gas­be­wil­li­gung, Licht­über­span­nun­gen, Büh­ne, Rah­men­pro­gramm und Tier­schau wer­den zur Be­wil­li­gung ein­ge­reicht. Kurz be­vor ich Jin­dra auf dem Markt be­su­che, trifft sie in die­sem Zu­sam­men­hang üb­ri­gens ei­nen Elek­tri­ker, der über­prüft, dass al­le Si­che­run­gen funk­tio­nie­ren und die Strom­an­schlüs­se ent­spre­chend näs­se­ge­schützt sind. Bei so viel Holz, Stroh und Rei­sig an ei­nem Ort geht man da lie­ber kein Ri­si­ko ein. Die Tier­schau al­ler­dings ist mit der MA 36 noch nicht fer­tig - die­se führt näm­lich nur die Eig­nungs­fest­stel­lung der Ver­an­stal­tungs­stät­te durch. Für das leib­li­che Wohl der lie­ben Vie­cherl und da­mit für das fi­na­le OK ist die MA 60, Ve­te­ri­när­diens­te und Tier­schutz, zu­stän­dig. So­bald das al­les nun ge­neh­migt und be­wil­ligt ist, kann end­lich auf­ge­baut wer­den. Ein letz­ter An­trag bei der MA 46, Ver­kehrs­or­ga­ni­sa­ti­on und tech­ni­sche Ver­kehrs­an­ge­le­gen­hei­ten, sorgt für ei­ne Zu­fahrts­ge­neh­mi­gung für die Zeit des Auf­baus. Und dann ist es fer­tig. Damp­fen­der Punsch, glit­zern­de De­ko und Kunst­hand­werk, so weit das Au­ge reicht. Von dem Auf­wand im Hin­ter­grund sieht der Be­su­cher nichts. Kann man zu­min­dest ent­span­nen, so­bald der Weih­nachts­stress vor­bei ist? Wann reicht denn Karl Tra­be die ers­ten An­trä­ge ein? "An­fang Jän­ner", kommt die ganz selbst­ver­ständ­li­che Ant­wort. Für man­che ist eben das gan­ze Jahr Weih­nach­ten. [ci­te1]

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Die Straßen für die Menschen zurückerobern – das ist der Trend, dem viele Metropolen mittlerweile folgen.Die Straßen für die Menschen zurückerobern – das ist der Trend, dem viele Metropolen mittlerweile folgen.

Autofreie Städte? Gibt’s
schon lange

Im­mer mehr Städ­te ver­ban­nen den In­di­vi­du­al­ver­kehr aus dem Stadt­ge­biet. Die Ur­ban Fu­ture Glo­bal Con­fe­rence zeigt, wie man oh­ne Au­to aus­kom­men kann. Die Re­vo­lu­ti­on hat als Evo­lu­ti­on schon längst be­gon­nen: In vie­len Städ­ten ist das pri­va­te Au­to längst ver­bannt. Über kurz oder lang wird auch Wien fol­gen. Als Wil­lens­er­klä­rung ist das ja schon län­ger be­kannt. Das hat aber auch mas­si­ve Aus­wir­kun­gen auf die Im­mo­bi­li­en­ent­wick­lung. Was tun mit den - noch durch­aus strikt den Bau­trä­gern in Wien ab­ver­lang­ten - Pflicht-PKW-Stell­plät­zen? Gut für je­ne, wel­che die Pflicht­stel­le teu­er ab­ge­löst hat­ten, die müs­sen sich jetzt we­nigs­tens kei­ne Ge­dan­ken um ei­ne Nach­nut­zung ma­chen. Von Lon­don bis Ma­drid: Im­mer mehr eu­ro­päi­sche Städ­te drän­gen dort auf Fahr­ver­bo­te, wo sie noch nicht ein­ge­führt wor­den sind. Lon­don, Ma­drid, Athen, Brüs­sel, Os­lo. Und selbst Deutsch­lands Au­to­mo­bil­stadt Num­mer 1, näm­lich Stutt­gart, be­schränkt den In­di­vi­du­al­ver­kehr mas­siv. In ganz Eu­ro­pa wer­den Ci­ty-Maut­sys­te­me in­stal­liert, äl­te­re Fahr­zeu­ge ver­bannt oder se­lek­ti­ve oder gar ge­ne­rel­le Fahr­ver­bo­te aus­ge­spro­chen. Fahr­be­schrän­kun­gen sind nun zu­neh­mend auch in Ös­ter­reich ein The­ma, wie jüngst auch in Graz, wo die Grü­nen wie­der ei­nen au­to­frei­en Tag ein­füh­ren wol­len. The­ma Luft­rein­hal­tung Na­he­zu al­le eu­ro­päi­schen Groß­städ­te kämp­fen mit mas­si­ven Smog-Pro­ble­men. Rund 85% al­ler Be­woh­ner eu­ro­päi­scher Städ­te sind Fein­staub­be­las­tun­gen aus­ge­setzt, die von der WHO als "schäd­lich" ein­ge­stuft wer­den. Laut der Eu­ro­päi­schen Um­welt­be­hör­de EEA ist Luft­ver­schmut­zung in der EU für 467.000 vor­zei­ti­ge To­des­fäl­le ver­ant­wort­lich. Trotz be­ste­hen­der Grenz­wer­te war das The­ma "Luft­gü­te" in der Ver­gan­gen­heit für Städ­te und Re­gie­run­gen nur ein Rand­the­ma. Vor ein paar Jah­ren hat die EU-Kom­mis­si­on ge­gen fast al­le Mit­glieds­staa­ten Ver­trags­ver­let­zungs­ver­fah­ren ein­ge­lei­tet. Ein Ur­teil des EUGH (2007) räumt di­rekt be­trof­fe­nen Bür­gern das Recht ein, von den zu­stän­di­gen Be­hör­den Maß­nah­men zur Ver­rin­ge­rung von grenz­wert­über­schrei­ten­den Fein­staub­be­las­tun­gen ein­zu­for­dern. Bür­ger­or­ga­ni­sa­tio­nen kla­gen seit­dem er­folg­reich Städ­te und Re­gio­nen. Z.B. Mün­chen: Das obers­te Baye­ri­sche Ver­wal­tungs­ge­richt hat erst im März be­stä­tigt, dass die Stadt ab 2018 Fahr­ver­bo­te um­set­zen muss. Städ­te stel­len na­tio­na­le Re­gie­run­gen vor voll­ende­te Tat­sa­chen. Die Af­fä­re um ma­ni­pu­lier­te Ab­gas­wer­te bei Die­sel­fahr­zeu­gen hat das Ver­trau­en in die Au­to­mo­bil­bran­che ins­ge­samt mas­siv er­schüt­tert. Die tat­säch­li­chen Emis­sio­nen ei­nes Au­tos im Stadt­ver­kehr lie­gen bis zu 15-fach über den Her­stel­ler­an­ga­ben. Lon­dons Bür­ger­meis­ter Sa­diq Khan und die Bür­ger­meis­te­rin von Pa­ris, An­ne Hi­dal­go, ha­ben dem Stra­ßen­ver­kehr als Haupt­ver­ur­sa­cher von Fein­staub den Kampf an­ge­sagt. Der Schul­ter­schluss füh­ren­der Me­tro­po­len wie Lon­don, Pa­ris und Ma­drid hat Si­gnal­wir­kung und zwingt nun bis­lang eher un­wil­li­ge Bür­ger­meis­ter zum Han­deln. Das The­ma Luft­gü­te und die da­mit in Zu­sam­men­hang ste­hen­den Fahr­ver­bo­te in Städ­ten zäh­len da­her nicht zu­fäl­lig zu den in­halt­li­chen Schwer­punk­ten der nächs­ten UR­BAN FU­TURE Glo­bal Con­fe­rence. Die­se Kon­fe­renz ist der welt­weit größ­te Treff­punkt von Ci­ty­Ch­an­gern - Men­schen, die ih­re Städ­te mit Be­geis­te­rung und En­ga­ge­ment nach­hal­ti­ger ma­chen. Sie set­zen kon­kre­te Pro­jek­te in die Tat um und ver­bes­sern da­mit das Le­ben al­ler in der Stadt. Der in­halt­li­che Fo­kus liegt auf den vier Kern­the­men Mo­bi­li­tät, Stadt­pla­nung, Kom­mu­ni­ka­ti­on und Res­sour­cen­scho­nung. Die UR­BAN FU­TURE Glo­bal Con­fe­rence ver­sam­melt da­bei die bes­ten Köp­fe un­se­rer Zeit und ver­steht sich als ei­ne neu­tra­le Platt­form oh­ne po­li­ti­sche Agen­da. Die Kon­fe­renz wur­de 2014 von Ge­rald Ba­bel-Sut­ter ge­grün­det und fin­det ab 2018 jähr­lich in wech­seln­den eu­ro­päi­schen Städ­ten statt. Die Teil­neh­mer­zahl hat sich seit 2014 be­reits ver­drei­facht. Erst­ma­lig tritt die Stadt Wien als Hos­ting Ci­ty der UF­GC auf: Von 28. Fe­bru­ar bis 2. März 2018 wer­den rund 3.000 Teil­neh­me­rIn­nen aus 50 Län­dern und über 400 Städ­ten im Ex­hi­bi­ti­on & Con­gress Cen­ter der Mes­se Wien er­war­tet. Vor­den­ker in Nord­eu­ro­pa Am wei­tes­ten vor­an­ge­schrit­ten ist die Ent­wick­lung au­to­frei­er Bal­lungs­zen­tren im Nor­den Eu­ro­pas. Dort gibt es das ver­ein­zelt mitt­ler­wei­le schon seit ei­nem Jahr­zehnt. Os­lo schafft der­zeit ei­ne Zo­ne in der Stadt, die Raum für ein Stadt­le­ben bie­tet, wo Fuß­gän­ger und Rad­fah­rer Vor­rang vor Au­tos ha­ben. Stock­holm fei­ert be­reits den 10. Jah­res­tag der Con­ges­ti­on Char­ge. Span­nend an der Ge­schich­te Stock­holms ist vor al­lem die sie­ben­mo­na­ti­ge Test­pha­se. Die­se hat die Ein­stel­lung der Be­völ­ke­rung ge­gen­über der Ci­ty-Maut voll­kom­men auf den Kopf ge­stellt. Vor der Test­pha­se wa­ren 80% ge­gen ei­ne fi­xe Ein­füh­rung, nach der Test­pha­se stimm­ten 53% da­für, und jetzt - zehn Jah­re da­nach - be­für­wor­ten über 65% der Be­völ­ke­rung die Ci­ty-Maut. Auch Wien gibt Gas In Wien sind wir von "au­to­frei" zwar noch sehr weit ent­fernt, aber im­mer­hin gibt es im Wie­ner Ver­kehrs­kon­zept Ziel­set­zun­gen, den An­teil des In­di­vi­du­al­ver­kehrs wei­ter zu re­du­zie­ren. An­ge­li­ka Wink­ler, stv. Lei­te­rin der MA 18, äu­ßer­te sich vor Kur­zem zum Wie­ner Ver­kehrs­kon­zept. Ziel sei es, den In­di­vi­du­al­ver­kehr von 27 auf 20 % zu sen­ken. Flä­chen sol­len für Fuß­gän­ger und Rad­fah­rer zu­rück­ge­won­nen wer­den. Rund 65 Pro­zent der Flä­chen in der Stadt ge­hö­ren dem Au­to, al­so Park­plät­ze und Stra­ßen. Gleich­zei­tig le­gen die Wie­ne­rin­nen und Wie­ner nur rund 27 Pro­zent der We­ge mit dem Au­to zu­rück. Ein Wert, der seit ei­ni­gen Jah­ren sta­bil ist. "Wenn man be­denkt, dass ein pri­va­tes Au­to cir­ca 98 Pro­zent sei­ner Zeit her­um­steht, oh­ne ge­fah­ren zu wer­den, ist es ein The­ma, wie man den Raum ef­fi­zi­en­ter nut­zen kann", sag­te An­ge­li­ka Wink­ler von der zu­stän­di­gen MA 18. Die Wie­ner sind haupt­säch­lich öf­fent­lich un­ter­wegs: 39 Pro­zent der We­ge wer­den mit den "Öf­fis" zu­rück­ge­legt, 27 Pro­zent zu Fuß und sie­ben Pro­zent mit dem Rad. Das be­sagt der Mo­dal Split der Stadt. 770.000 Jah­res­kar­ten ste­hen laut Wink­ler 680.000 Au­tos ge­gen­über. Bis 2025 will die Rat­haus­ko­ali­ti­on den An­teil der We­ge, die mit dem Au­to zu­rück­ge­legt wer­den, auf 20 Pro­zent re­du­zie­ren.

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