Preis-Peak im Retail bereits erreicht

Seitwärtsbewegung mit leicht sinkender Tendenz

von Charles Steiner

Der Wettbewerbsdruck durch den Onlinehandel ist für stationäre Retailer immer stärker geworden - vor allem aufgrund der Tatsache, dass Mieter nicht mehr bereit sind, manche Mietpreise zu bezahlen. Das hatte europaweit folgenden Effekt bei Retailimmobilien zur Folge, wie BNP Paribas Real Estate in einer aktuellen Studie skizziert: Die Zeiten der kontinuierlich steigenden Mieten ist vorbei. Von den 64 analysierten Städten in Europa zeigten sich bei den Mietpreisen eher entweder Stabilisierungstendenzen oder gar leichte Rückgänge. Heißt: Bei 41 Städten ist die Spitzenmiete unverändert, bei 23 ist sie durchschnittlich um acht Prozent gesunken. Somit konnte keine der untersuchten Städte eine gestiegene Spitzenmiete vorweisen. Ein Trend, der auch in Wien beobachtet wird, wie Richard Lemon, Geschäftsführender Gesellschafter der Danube Property Consulting Immobilien, Allianzpartner der BNP Paribas Real Estate in Österreich auf immoflash-Nachfrage ausführt: „Die Nachfrage nach Flächen ist nicht mehr so stark, es gibt sehr viel Fläche am Markt. Aufgrund dessen sind auch die Mieter nicht mehr bereit, so viel zu bezahlen.“ Das mit der Nachfrage ist auch von BNP Paribas Real Estate bereits beobachtet worden. Diese sei im Vorjahr zwar gut gewesen, allerdings sei diese in einigen Marktsegmenten rückläufig, was allerdings die Nachvermietung teilweise schwieriger gestaltet - und zwar auch in zentralen Lagen.
Generell befinden sich Retailer, Kunden und Vermieter in einen Selbstfindungsprozess. Christoph Scharf,Geschäftsführer der BNP Paribas Real Estate GmbH und Head of Retail Services sagt: „Welche neuen Konzepte und Strukturen sich zukünftig bewähren und abschließend durchsetzen werden, ist dabei in vielen Fällen noch nicht endgültig entschieden.“ Unbestritten sei aber, dass sich sowohl die Retailer als auch die Innenstädte an veränderte Bedingungen anpassen müssen. Neue Konzepte, bei denen die Präsentation und Erlebbarkeit der Waren, z. B. durch Pop-up- und einzigartige Flagship-Stores, im Blickpunkt stehen, um ein verbessertes Brand Building zu erzeugen, könnten dabei ein Erfolg versprechender Ansatz sein.
Teuerster Standort ist nach wie vor München mit 370 Euro/m², gefolgt von Berlin mit 320 Euro/m² und Frankfurt mit 300 Euro/m². Wien liegt laut aktuellen Zahlen bei 310 Euro/m².

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Internationale Gäste

Immobilienball spezial: Europäischer Treffpunkt

von Eva Palatin

Der Immobilienball vereinigt die ganze Welt. Internationale Gäste sind jedes Jahr vertreten und sie werden immer mehr. Österreich gilt bereits als Drehscheibe für den europäisch-amerikanischen Zusammenhalt in der Immobilienbranche. Wer den Ball besucht hat, das sehen Sie im immoflash-Report.

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Corestate setzt auf Highstreets

Highstreet-Portfolio knackt Zwei-Milliarden-Euro-Marke

von Charles Steiner

Auch wenn Retailimmobilien aufgrund des Onlinehandels unter Druck geraten - auf Highstreets ist davon nur wenig zu spüren. Das macht Einzelhandelsobjekte in Top-Einkaufsstraßen für Investoren besonders begehrt, weil hier immer noch Spitzenmieten erzielbar sind. Der luxemburgische Investmentmanager Corestate baut dem entsprechend das Portfolio solcher Immobilien aus. Wie Corestate vermeldet hat, sei das Gesamtportfolio auf nunmehr 200 Retail-Objekte angewachsen und habe mittlerweile die Zwei-Milliarden-Euro-Marke durchbrochen. Allein im Vorjahr seien 35 Handelsimmobilien erworben worden, 90 Objekte im Gesamtwert von 700 Millionen Euro wurden hingegen veräußert, wobei Corestate das Mandat für Asset-, Property- und Facility Management behalten habe.
Besagte Immobilien befinden sich in „besten Innenstadtlagen deutscher Mittelstädte“, so Corestate weiter. Zudem verweise man auf bonitätsstarke Ankermieter wie Decathlon, Edeka, Müller oder TKMaxx. Das Portfolio an Einzelhandelsprodukten soll weiterentwickelt werden, wie Thomas Landschreiber, Co-Founder und CIO der Corestate erklärt: „Unsere Verhandlungsposition als Vermieter stärkt sich zunehmend. Die Diversifikation der Objekte ermöglicht uns zwischen den verschiedenen Exitvarianten zu wählen. Wir werden weiterhin zukaufen.“

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Atrium zieht sich aus Ungarn zurück

18 Assets in Ungarn verkauft

von Stefan Posch

Die Atrium European Real Estate hat ihr Portfolio bereinigt und alle Assets in Ungarn verkauft. Insgesamt wurden 18 Immobilien in Ungarn und eines in der Tschechien um insgesamt 70 Millionen Euro veräußert. Die Verkäufe wurden in mehreren Einzeltransaktionen durchgeführt. Laut dem Unternehmen konnte ein Verkaufspreis von 8 Prozent über dem Buchwert erzielt werden. Die Veräußerung sei Teil der Strategie sich vermehrt auf hochwertigen, gut eingeführten Einkaufszentren zu setzten, die ihre Einzugsgebiete dominieren.
„Diese jüngsten Verkäufe markieren unseren Austritt aus Ungarn, mit Ausnahme einiger Restvermögen“, erklärt Liad Barzilai, CEO der Atrium. Diese Verkäufe würden zusammen mit jenen in der Tschechischen Republik den kontinuierlichen Fortschritt bei der Verbesserung der Qualität des Portfolios abbilden. Das Portfolio solle sich auf große, qualitativ hochwertige Einzelhandelszentren in Großstädten und Städten in den Kernmärkten Polen und Tschechien Republik konzentrieren. Atrium sieht dabei größere Möglichkeiten zur Wertschöpfung. Die Restbestände in Ungarn sollen auch veräußert werden.

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IZD Tower füllt sich

2.000 m² Neuvermietung, weitere Verträge verlängert

von Charles Steiner

Der IZD Tower, der vor knapp zwei Jahren an CBRE Global Investors verkauft wurde, füllt sich langsam. Wie der Eigentümer berichtet, ist jetzt eine 2.000 m² große Fläche im Turm an den Technologiekonzern Huawei vermietet worden. Zudem seien die Mietverträge mit dem Kunststoff- und Chemieunternehmen Borealis, die nunmehr auf 7.000 m² erweitert hat, sowie der Zumtobel Lighting Austria verlängert worden. Damit sei, so CBRE Global Investors, die Vermietungsquote auf über 90 Prozent gestiegen. Insgesamt konnten in den vergangenen 12 Monaten mehr als 10.000 m² vermietet werden.
Insgesamt umfasst der IZD eine Fläche von 65.000 m², diese werden jetzt umfangreich renoviert, wobei besonders die Gemeinschaftsflächen und der Eingangsbereich umgestaltet werden.
Der 39-stöckige IZD Tower sowie ein benachbartes sechsstöckiges Gebäude wurden 2016 von CBRE Global Investors im Auftrag koreanischer Kunden erworben. Kaufpreis wurde keiner genannt, Marktkenner gingen aber von rund 230 Millionen Euro aus. Weitere Mieter sind Ernst & Young, Estee Lauder sowie die Austrian Power Grid AG.

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Karriere zum Tag: Neu bei Rustler

Peter Jungmann übernimmt Objektbuchhaltung

von Charles Steiner

Peter JungmannPeter Jungmann

Neuzugang bei der Rustler Gruppe: Peter Jungmann erweitert das Führungsteam der Gebäudeverwaltung Rustler und hat dort die Leitung des Bereichs Objektbuchhaltung übernommen. Seit rund 20 Jahren ist Peter Jungmann für namhafte Unternehmen tätig gewesen und leitete zuletzt die Objektbuchhaltung und das Rechnungswesen bei einer großen Immobilienverwaltung in Österreich und Deutschland. Jungmann hatte ein Studium für Finanz- und Rechnungswesen absolviert und hat die Prfüfung für Bilanzbuchhalter- sowie Personalverrechnerprüfung abgelegt. Zudem ist er zertifizierter Risikomanager.
Aktuell betreut die Rustler Gebäudeverwaltung in Österreich über zwei Millionen m² Fläche.

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Mucha über Immobilien - Teil 6

"Über nicht mehr leistbares Wohnen"

von Markus Giefing

Heute spricht Verleger Christian W. Mucha über die Wohnungsknappheit und das nicht mehr leistbare Wohnen. Anhand der Immobilienpreise Innsbrucks sieht er die Problematik, noch Rückzugsbereiche zu finden. Wien explodiert und der Bedarf an Wohnungen ist da, die Frage ist nur wie geht man damit um?

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Highstreet-Portfolio knackt Zwei-Milliarden-Euro-Marke

Corestate setzt auf Highstreets

von Charles Steiner

Auch wenn Re­tail­im­mo­bi­li­en auf­grund des On­line­han­dels un­ter Druck ge­ra­ten - auf High­s­treets ist da­von nur we­nig zu spü­ren. Das macht Ein­zel­han­dels­ob­jek­te in Top-Ein­kaufs­stra­ßen für In­ves­to­ren be­son­ders be­gehrt, weil hier im­mer noch Spit­zen­mie­ten er­ziel­bar sind. Der lu­xem­bur­gi­sche In­vest­ment­ma­na­ger Co­re­sta­te baut dem ent­spre­chend das Port­fo­lio sol­cher Im­mo­bi­li­en aus. Wie Co­re­sta­te ver­mel­det hat, sei das Ge­samt­port­fo­lio auf nun­mehr 200 Re­tail-Ob­jek­te an­ge­wach­sen und ha­be mitt­ler­wei­le die Zwei-Mil­li­ar­den-Eu­ro-Mar­ke durch­bro­chen. Al­lein im Vor­jahr sei­en 35 Han­dels­im­mo­bi­li­en er­wor­ben wor­den, 90 Ob­jek­te im Ge­samt­wert von 700 Mil­lio­nen Eu­ro wur­den hin­ge­gen ver­äu­ßert, wo­bei Co­re­sta­te das Man­dat für As­set-, Pro­per­ty- und Fa­ci­li­ty Ma­nage­ment be­hal­ten ha­be.
Be­sag­te Im­mo­bi­li­en be­fin­den sich in „bes­ten In­nen­stadt­la­gen deut­scher Mit­tel­städ­te“, so Co­re­sta­te wei­ter. Zu­dem ver­wei­se man auf bo­ni­täts­star­ke An­ker­mie­ter wie De­c­ath­lon, Ede­ka, Mül­ler oder TKMa­xx. Das Port­fo­lio an Ein­zel­han­dels­pro­duk­ten soll wei­ter­ent­wi­ckelt wer­den, wie Tho­mas Land­schrei­ber, Co-Foun­der und CIO der Co­re­sta­te er­klärt: „Un­se­re Ver­hand­lungs­po­si­ti­on als Ver­mie­ter stärkt sich zu­neh­mend. Die Di­ver­si­fi­ka­ti­on der Ob­jek­te er­mög­licht uns zwi­schen den ver­schie­de­nen Exit­va­ri­an­ten zu wäh­len. Wir wer­den wei­ter­hin zu­kau­fen.“

18 Assets in Ungarn verkauft

Atrium zieht sich aus Ungarn zurück

von Stefan Posch

Die Atri­um Eu­ro­pean Re­al Es­ta­te hat ihr Port­fo­lio be­rei­nigt und al­le As­sets in Un­garn ver­kauft. Ins­ge­samt wur­den 18 Im­mo­bi­li­en in Un­garn und ei­nes in der Tsche­chi­en um ins­ge­samt 70 Mil­lio­nen Eu­ro ver­äu­ßert. Die Ver­käu­fe wur­den in meh­re­ren Ein­zel­t­rans­ak­tio­nen durch­ge­führt. Laut dem Un­ter­neh­men konn­te ein Ver­kaufs­preis von 8 Pro­zent über dem Buch­wert er­zielt wer­den. Die Ver­äu­ße­rung sei Teil der Stra­te­gie sich ver­mehrt auf hoch­wer­ti­gen, gut ein­ge­führ­ten Ein­kaufs­zen­tren zu setz­ten, die ih­re Ein­zugs­ge­bie­te do­mi­nie­ren.
„Die­se jüngs­ten Ver­käu­fe mar­kie­ren un­se­ren Aus­tritt aus Un­garn, mit Aus­nah­me ei­ni­ger Rest­ver­mö­gen“, er­klärt Li­ad Bar­zi­lai, CEO der Atri­um. Die­se Ver­käu­fe wür­den zu­sam­men mit je­nen in der Tsche­chi­schen Re­pu­blik den kon­ti­nu­ier­li­chen Fort­schritt bei der Ver­bes­se­rung der Qua­li­tät des Port­fo­li­os ab­bil­den. Das Port­fo­lio sol­le sich auf gro­ße, qua­li­ta­tiv hoch­wer­ti­ge Ein­zel­han­dels­zen­tren in Groß­städ­ten und Städ­ten in den Kern­märk­ten Po­len und Tsche­chi­en Re­pu­blik kon­zen­trie­ren. Atri­um sieht da­bei grö­ße­re Mög­lich­kei­ten zur Wert­schöp­fung. Die Rest­be­stän­de in Un­garn sol­len auch ver­äu­ßert wer­den.
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2.000 m² Neuvermietung, weitere Verträge verlängert

IZD Tower füllt sich

von Charles Steiner

Der IZD Tower, der vor knapp zwei Jah­ren an CB­RE Glo­bal In­ves­tors ver­kauft wur­de, füllt sich lang­sam. Wie der Ei­gen­tü­mer be­rich­tet, ist jetzt ei­ne 2.000 m² gro­ße Flä­che im Turm an den Tech­no­lo­gie­kon­zern Hua­wei ver­mie­tet wor­den. Zu­dem sei­en die Miet­ver­trä­ge mit dem Kunst­stoff- und Che­mie­un­ter­neh­men Bo­rea­lis, die nun­mehr auf 7.000 m² er­wei­tert hat, so­wie der Zum­to­bel Light­ing Aus­tria ver­län­gert wor­den. Da­mit sei, so CB­RE Glo­bal In­ves­tors, die Ver­mie­tungs­quo­te auf über 90 Pro­zent ge­stie­gen. Ins­ge­samt konn­ten in den ver­gan­ge­nen 12 Mo­na­ten mehr als 10.000 m² ver­mie­tet wer­den.
Ins­ge­samt um­fasst der IZD ei­ne Flä­che von 65.000 m², die­se wer­den jetzt um­fang­reich re­no­viert, wo­bei be­son­ders die Ge­mein­schafts­flä­chen und der Ein­gangs­be­reich um­ge­stal­tet wer­den.
Der 39-stö­cki­ge IZD Tower so­wie ein be­nach­bar­tes sechs­stö­cki­ges Ge­bäu­de wur­den 2016 von CB­RE Glo­bal In­ves­tors im Auf­trag ko­rea­ni­scher Kun­den er­wor­ben. Kauf­preis wur­de kei­ner ge­nannt, Markt­ken­ner gin­gen aber von rund 230 Mil­lio­nen Eu­ro aus. Wei­te­re Mie­ter sind Ernst & Young, Es­tee Lau­der so­wie die Aus­tri­an Power Grid AG.
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Peter Jungmann übernimmt Objektbuchhaltung

Karriere zum Tag: Neu bei Rustler

von Charles Steiner

Peter JungmannPeter Jungmann
Neu­zu­gang bei der Rust­ler Grup­pe: Pe­ter Jung­mann er­wei­tert das Füh­rungs­team der Ge­bäu­de­ver­wal­tung Rust­ler und hat dort die Lei­tung des Be­reichs Ob­jekt­buch­hal­tung über­nom­men. Seit rund 20 Jah­ren ist Pe­ter Jung­mann für nam­haf­te Un­ter­neh­men tä­tig ge­we­sen und lei­te­te zu­letzt die Ob­jekt­buch­hal­tung und das Rech­nungs­we­sen bei ei­ner gro­ßen Im­mo­bi­li­en­ver­wal­tung in Ös­ter­reich und Deutsch­land. Jung­mann hat­te ein Stu­di­um für Fi­nanz- und Rech­nungs­we­sen ab­sol­viert und hat die Prfü­fung für Bi­lanz­buch­hal­ter- so­wie Per­so­nal­ver­rech­ner­prü­fung ab­ge­legt. Zu­dem ist er zer­ti­fi­zier­ter Ri­si­ko­ma­na­ger.
Ak­tu­ell be­treut die Rust­ler Ge­bäu­de­ver­wal­tung in Ös­ter­reich über zwei Mil­lio­nen m² Flä­che.

"Über nicht mehr leistbares Wohnen"

Mucha über Immobilien - Teil 6

von Markus Giefing

Heu­te spricht Ver­le­ger Chris­ti­an W. Mu­cha über die Woh­nungs­knapp­heit und das nicht mehr leist­ba­re Woh­nen. An­hand der Im­mo­bi­li­en­prei­se Inns­brucks sieht er die Pro­ble­ma­tik, noch Rück­zugs­be­rei­che zu fin­den. Wien ex­plo­diert und der Be­darf an Woh­nun­gen ist da, die Fra­ge ist nur wie geht man da­mit um?
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Die geplante Justizreform in Polen stößt bei Investoren nicht auf besonders viel Gegenliebe.Die geplante Justizreform in Polen stößt bei Investoren nicht auf besonders viel Gegenliebe.

Wenn die Politik mitmischt

Bei In­ves­to­ren sind die Län­der in der CEE&SEE-Re­gi­on sehr be­liebt. Doch po­li­ti­sche Ent­wick­lun­gen in man­chen Län­dern könn­ten durch­aus auch zu Her­aus­for­de­run­gen wer­den. Er­neut wet­tert der un­ga­ri­sche Mi­nis­ter­prä­si­dent Vik­tor Or­ban ge­gen ei­nen ver­meint­li­chen Sor­os-Plan, wo­nach der un­ga­ri­sche Mil­li­ar­där ei­ne "Um­vol­kung" Eu­ro­pas an­stre­be. Und wie­der ein­mal greift er die EU an und will sich von ver­trag­lich zu­ge­si­cher­ten Flücht­lings­quo­ten dis­tan­zie­ren. Die Vi­segrad-Staa­ten blei­ben, so sag­te er kürz­lich, mi­gran­ten­frei. Ge­meint mit die­sen Staa­ten sind eben Un­garn, Tsche­chi­en und Po­len. Auch in Po­len wer­den die Tö­ne im­mer rau­er. Die Re­gie­rungs­par­tei will hier das Jus­tiz­mi­nis­te­ri­um re­for­mie­ren und Rich­ter­po­si­tio­nen selbst be­set­zen. Die EU wie­der­um be­fürch­tet ei­ne Ab­kehr von der Rechts­staat­lich­keit und hat ein Rechts­staats­ver­fah­ren ge­gen Po­len ein­ge­lei­tet. Und in Tsche­chi­en hat der um­strit­te­ne Mil­li­ar­där An­d­rej Ba­bis die Par­la­ments­wah­len ge­won­nen - auch er schimpft ger­ne über die Flücht­lings­po­li­tik der EU. [ci­te1] War­schau hin­ter Prag Soll­ten da für die Im­mo­bi­li­en­wirt­schaft die Alarm­glo­cken läu­ten? In be­sag­ten Län­dern sind schließ­lich be­son­ders die ös­ter­rei­chi­schen Ent­wick­ler bzw. Kon­zer­ne in­ves­tiert. Und weil Im­mo­bi­li­en eben un­ver­rück­bar sind, ist die Rechts­si­cher­heit an je­nen Or­ten, wo sie ste­hen, um­so wich­ti­ger. An­dre­as Ridder, Chair­man Cen­tral & Eas­tern Eu­ro­pe Ca­pi­tal Mar­kets bei CB­RE, hat dies­be­züg­lich be­reits in Po­len ei­ni­ge Be­ob­ach­tun­gen ge­macht. Denn die pol­ni­sche Re­gie­rung hat Vor­steu­er­ab­zugs­ver­fah­ren für aus­län­di­sche Un­ter­neh­men deut­lich er­schwert und auch an den Öff­nungs­zei­ten bei Shop­ping­cen­tern her­um­ge­feilt. Maß­nah­men, die in­ter­na­tio­na­le In­ves­to­ren eher ab­schre­cken. Ridder: "Die­se und an­de­re Din­ge, die der­zeit in Po­len ge­sche­hen, ha­ben ei­ne leich­te Preis­dämp­fung bei Im­mo­bi­li­en in War­schau zur Fol­ge ge­habt. Sonst war War­schau im­mer auf dem glei­chen Preis­ni­veau in Prag. [ci­te2] Jetzt liegt die pol­ni­sche Haupt­stadt et­wa fünf Pro­zent un­ter je­ner Tsche­chi­ens." In Un­garn hat sich die In­ves­to­ren­un­si­cher­heit wie­der ge­legt: "Vor ei­nem Jahr wa­ren In­ves­to­ren be­züg­lich Un­garn sehr un­si­cher, jetzt boomt es dort wie­der." Gu­te Nach­rich­ten ei­gent­lich für die CA Im­mo, die in Bu­da­pest den zwei­ten Kern­markt nach Deutsch­land sieht. Bei ei­nem Lo­kal­au­gen­schein in der un­ga­ri­schen Haupt­stadt schien tat­säch­lich al­les ei­tel Won­ne zu sein. Die Mill­en­ni­um Towers, die im Vor­jahr von der Tri­Gra­nit und Heit­man für 175 Mil­lio­nen Eu­ro an­ge­kauft wur­den, sind na­he­zu voll­ver­mie­tet. "Nur ein klei­nes Bü­ro ist noch ver­füg­bar", wie Pé­ter Szal­ma, Lea­sing Ma­nage­ment bei CA Im­mo Hun­ga­ry, wäh­rend ei­ner Bü­ro­füh­rung an­merkt. Und tat­säch­lich: Ei­nem Mar­ket Over­view von Cush­man Wake­field zu­fol­ge wird wie­der in Bu­da­pest in­ves­tiert. Im Vor­jahr wa­ren es an die 1,7 Mil­li­ar­den Eu­ro - der zweit­bes­te Wert nach 2007, vor der Kri­se. Al­ler­dings: Be­trach­tet man die In­vest­ment­vo­lu­mi­na zwi­schen die­sen bei­den Zeit­räu­men, lässt sich ei­ne star­ke Vo­la­ti­li­tät er­ken­nen. Schlech­tes­ter Wert da­bei: 2012 mit ei­nem In­vest­ment­vo­lu­men von nur um die 200 Mil­lio­nen Eu­ro. [ci­te3] Ge­fähr­li­che Re­form? Franz Pöltl, Ge­schäfts­füh­rer der EHL In­vest­ment Con­sul­ting, meint, dass In­ves­to­ren kei­ne son­der­li­che Freu­de mit der po­li­ti­schen Ent­wick­lung in man­chen ost­eu­ro­päi­schen Län­dern hät­ten. Den­noch wür­den sie in­ves­tie­ren, da die Ren­di­ten in West­eu­ro­pa sehr nied­rig sind. "So­lan­ge die Re­gie­run­gen nicht in das wirt­schaft­li­che Ge­sche­hen ein­grei­fen, wer­den die­se In­ves­to­ren auch blei­ben", so Pöltl. Die ge­plan­te Jus­tiz­re­form in Po­len könn­te aber pro­ble­ma­tisch wer­den - vor al­lem dann, wenn die Rechts­si­cher­heit nicht mehr in dem Aus­maß ge­ge­ben ist, wie sie für In­ves­to­ren not­wen­dig ist. "Die Re­form an sich ist nicht das Pro­blem, son­dern wie sie um­ge­setzt wer­den soll. Soll­ten im Zu­ge der Jus­tiz­re­form al­ler­dings bei all­fäl­li­gen Ge­richts­ver­fah­ren dann lo­ka­le Un­ter­neh­men be­vor­zugt wer­den, dann ist es mit dem In­vest­ment­markt in Po­len bald aus", so die ein­dring­li­che War­nung von Pöltl. We­ni­ger dra­ma­tisch sieht es Mar­tin Sa­bel­ko, Ma­na­ging Di­rec­tor bei der War­burg HIH In­vest Re­al Es­ta­te. Er kennt die Län­der gut, seit 1986 hat­te er dort be­reits Ge­schäf­te ge­tä­tigt und meh­re­re Mil­li­ar­den Eu­ro um­ge­setzt. Er glaubt nicht, dass die po­li­ti­sche Si­tua­ti­on in man­chen Län­dern die In­ves­to­ren all­zu sehr ab­schre­cken wür­de. "Man muss die­se Ent­wick­lun­gen dif­fe­ren­ziert se­hen. Auch wenn Po­li­ti­ker all­zu sehr ne­ga­ti­ves Auf­se­hen er­re­gen, wür­den sie doch ein Ta­lent ha­ben, zu­rück­zu­ru­dern, wenn es um In­ter­es­sen von In­ves­to­ren geht." Nach wie vor sei die Ge­richts­bar­keit sta­bil und nach­voll­zieh­bar und das steu­er­li­che Um­feld gut. [ci­te4] Wirt­schaft boomt Wirt­schaft­lich hät­ten In­ves­to­ren im CEE-Raum der­zeit nichts zu be­fürch­ten, kon­sta­tiert Da­nie­la Gro­zea-Hel­men­stein, Se­ni­or Re­se­ar­cher Ma­cro­eco­no­mics and Pu­blic Fi­nan­ce beim In­sti­tut für Hö­he­re Stu­di­en (IHS). "Die Si­tua­ti­on im mit­tel- und ost­eu­ro­päi­schen Raum ist sehr gut, wir er­war­ten in die­sem und im kom­men­den Jahr gu­te Wachs­tums­zah­len." Für Po­len pro­gnos­ti­ziert Gro­zea-Hel­men­stein ein Wachs­tum von vier Pro­zent, für Un­garn und Tsche­chi­en ei­nes von 3,5 Pro­zent und für Russ­land gar 5,5 Pro­zent. Doch könn­te die po­li­ti­sche Si­tua­ti­on in Po­len, Tsche­chi­en und Un­garn die­se Wachs­tums­kur­ve brem­sen oder ins Ge­gen­teil ver­keh­ren? Gro­zea-Hel­men­stein glaubt das nicht: "In die­sen Län­dern wa­ren kei­ner­lei Aus­wir­kun­gen in die­se Rich­tung zu be­ob­ach­ten. Im Ge­gen­teil: Die­se Län­der set­zen auf ein be­son­ders wirt­schafts­freund­li­ches Kli­ma. Die Ar­beits­lo­sig­keit ist dras­tisch ge­sun­ken, mit ei­ner Quo­te von vier Pro­zent in Tsche­chi­en so­wie fünf Pro­zent in Un­garn und Russ­land kann man na­he­zu von Voll­be­schäf­ti­gung spre­chen." Da­mit steigt die Kauf­kraft, wes­we­gen die­se Län­der trotz sehr gu­ter Ex­port­zah­len zu­neh­mend im­por­tie­ren müs­sen. Das könn­te aber in den kom­men­den Jah­ren das Wachs­tum wie­der brem­sen. Brain­d­rain? Auch wenn das Lohn­ni­veau der Mit­ar­bei­ter in den CEE-Län­dern un­ter dem in West­eu­ro­pa liegt (wäh­rend die Bü­ro­mie­ten be­reits auf West-Ni­veau sind), könn­te es in den kom­men­den Jah­ren zu ei­nem Pro­blem kom­men, das für in­ter­na­tio­na­le Un­ter­neh­men, die in CEE Stand­or­te be­trei­ben, re­le­vant sein dürf­te. Die Fach­kräf­te wer­den im­mer we­ni­ger, vor al­lem in Po­len, wie Gro­zea-Hel­men­stein schil­dert: "Es fehlt an qua­li­fi­zier­ten Ar­beits­kräf­ten. Vie­le ge­hen in den Wes­ten, weil sie dort mehr ver­die­nen." Aber die Brut­to­re­al­löh­ne stei­gen. Laut der ak­tu­el­len Stra­te­gie Ös­ter­reich & CEE der Raiff­ei­sen Bank In­ter­na­tio­nal stie­gen die No­mi­nal­löh­ne in Ru­mä­ni­en und Un­garn in die­sem Jahr so­gar zwei­stel­lig, in Tsche­chi­en, Po­len und der Slo­wa­kei zwi­schen vier und 5,5 Pro­zent. [ci­te5] Preis­dy­na­mik schwächt sich ab Den­noch: Be­son­ders, was Wohn­im­mo­bi­li­en be­trifft, bleibt die CEE-Re­gi­on ei­ner der at­trak­tivs­ten In­vest­ment­stand­or­te in­ner­halb der EU, sagt Mi­cha­el Hel­ler, Re­al Es­ta­te In­vest­ment Ana­lyst bei der Raiff­ei­sen Bank In­ter­na­tio­nal (RBI): "Ins­be­son­de­re in Un­garn und Tsche­chi­en lie­ßen sich zu Be­ginn des Jah­res 2017 er­neut zwei­stel­li­ge Preis­stei­ge­rungs­ra­ten be­ob­ach­ten." Es gibt aber auch ei­ne Kehr­sei­te, und zwar in Bu­da­pest. Dort hat die un­ga­ri­sche Na­tio­nal­bank MNB zwar das Ri­si­ko ei­nes Preis­an­stiegs be­tont, je­doch nicht ab­küh­lend in den Markt ein­ge­grif­fen. Hel­ler: "Un­garn ver­sucht hier ge­zielt das lan­ge En­de der Zins­kur­ve nach un­ten zu drü­cken und den Markt für Kre­di­te in Lo­kal­wäh­rung an­zu­hei­zen." Al­ler­dings: Ob­wohl die von der un­ga­ri­schen Po­li­tik in­iti­ier­ten Maß­nah­men eher als preis­trei­bend zu be­zeich­nen sei­en, so Hel­ler, sind die Prei­se auf­grund ei­nes star­ken Markt­ein­bruchs zwi­schen 2008 und 2013 im­mer noch auf Vor­kri­sen­ni­veau. An­ders das Bild in Tsche­chi­en. Dort hat­te der Zen­tral­ban­ker Vo­j­tech Ben­da schon im Mai von ei­ner Über­be­wer­tung des lo­ka­len Im­mo­bi­li­en­markts ge­spro­chen, die durch­schnitt­lich rund zehn Pro­zent über dem ge­recht­fer­tig­ten Ni­veau lie­gen soll. "Die tsche­chi­sche Na­tio­nal­bank (CNB) hat da­her, an­ders als ihr un­ga­ri­sches Pen­dant, Maß­nah­men er­grif­fen, um ei­ner Über­hit­zung ent­ge­gen­zu­wir­ken", sagt Hel­ler. Ge­ne­rell pro­gnos­ti­ziert Hel­ler, dass zwar die CEE-Län­der trotz der po­si­ti­ven ma­kro­öko­no­mi­schen Aus­sich­ten wei­ter­hin als in­ves­to­ren­freund­lich gel­ten, die Preis­dy­na­mik aber ab­ge­schwächt wer­den dürf­te. Auch in Po­len wird ei­ne stei­gen­de Dy­na­mik bei Wohn­im­mo­bi­li­en­prei­sen ver­zeich­net, wenn­gleich sich die Wachs­tums­ra­ten ge­gen­über Tsche­chi­en und Un­garn als deut­lich mo­de­ra­ter er­wei­sen wür­den. "Nach­dem die Fer­tig­stel­lung von Wohn- im­mo­bi­li­en 2016 na­he­zu das Ni­veau des Boom­jah­res 2008 er­rei­chen konn­te, zeich­net sich für das lau­fen­de Jahr er­neut ein Re­kord­wert ab. An­ge­sichts ho­her Zu­wachs­ra­ten bei Früh­in­di­ka­to­ren wie Bau­be­wil­li­gun­gen und Bau­be­gin­nen steht der pol­ni­sche Bau­sek­tor vor ei­nem neu­en Re­kord­jahr", so Hel­ler. Dann wä­ren auch Wachs­tums­ra­ten wie in Tsche­chi­en mög­lich. [ci­te6]

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Oslo: Wie eine Stadt den Individualverkehr reduziert.

In­ter­view mit der Vi­ze­bür­ger­meis­te­rin von Os­lo, Han­na E. Mar­cus­sen, zu­stän­dig für Stadt­ent­wick­lung und Spea­ke­rin bei der Ur­ban Fu­ture Glo­bal Con­fe­rence 2018 in Wien.Ist Ci­ty­maut der ein­zi­ge ef­fi­zi­en­te Weg zur Ver­kehrs­re­duk­ti­on, oder gibt es Al­ter­na­ti­ven? Han­na E. Mar­cus­sen: Die Hälf­te der Ver­kehrs­be­las­tung kommt in Os­lo vom In­di­vi­du­al­ver­kehr. Um die Emis­sio­nen zu re­du­zie­ren, mo­ti­vie­ren wir die Be­woh­ner, auf Elek­tro­au­tos um­zu­stei­gen, und wir ver­bes­sern das öf­fent­li­che Ver­kehrs­an­ge­bot. Elek­tro­au­tos wol­len wir da­für bil­li­ger im Ein­kauf und ein­fa­cher im Be­trieb ma­chen, al­so La­de­sta­tio­nen aus­bau­en. 47 % der Neu­zu­las­sun­gen sind be­reits Elek­tro­au­tos. Wir sind aber der Mei­nung, dass E-Au­tos nicht das En­de der Ent­wick­lung sein kön­nen, auch wenn es ab­seh­bar im­mer Men­schen ge­ben wird, die den In­di­vi­du­al­ver­kehr be­nö­ti­gen. Gleich­zei­tig bau­en wir das öf­fent­li­che An­ge­bot mit den Ein­nah­men der Ci­ty­maut aus. Und wir for­cie­ren das Rad­fah­ren - so­gar im Win­ter wird das mehr und mehr an­ge­nom­men.Aber auch der öf­fent­li­che Ver­kehr stößt CO2 aus. Mar­cus­sen: Rich­tig, auch die­ser muss emis­si­ons­frei wer­den. Bis 2020 wol­len wir hier auf er­neu­er­ba­re En­er­gi­en um­ge­stie­gen sein. Die­ses Jahr ha­ben wir den ers­ten bat­te­rie­be­trie­be­nen Bus ge­star­tet, bis 2025 sol­len 60 % der Bus­se elek­trisch un­ter­wegs sein. Und un­se­re Fäh­ren wer­den auf Bio­gas um­ge­stellt. 2018 tes­ten wir erst­mals auch hier Elek­tro­an­trie­be und Bio­gas. Auch bei Stra­ßen­bah­nen und U-Bahn wol­len wir auf er­neu­er­ba­re En­er­gie aus Was­ser­kraft set­zen. Und eben­falls nächs­tes Jahr star­tet der Test­be­trieb für fah­rer­lo­se Bus­se, auch die­se ha­ben ei­nen Elek­tro­an­trieb.Was plant Os­lo nun ex­akt? Mar­cus­sen: Mit der Re­duk­ti­on des Ver­kehrs wol­len wir er­mög­li­chen, dass die Stadt grü­ner wird und die bis­he­ri­gen Ver­kehrs­flä­chen mehr Raum für Ci­ty­li­fe schaf­fen. Es wer­den bis 2019 viel mehr öf­fent­li­che Plät­ze ent­ste­hen - für Events, Ca­fés, Es­sen im Frei­en, Rad­stän­de und Sport­plät­ze.Was wa­ren die bis­he­ri­gen Er­fah­rungs­wer­te? Mar­cus­sen: In die­sem Jahr ha­ben wir sechs Pi­lot­pro­jek­te ge­star­tet und ehe­ma­li­ge Park­plät­ze al­ter­na­ti­ven Ver­wen­dungs­zwe­cken zu­ge­führt. Das wer­den wir 2018 wei­ter aus­bau­en. Ins­ge­samt wer­den 700 Park­plät­ze Platz ma­chen für ei­ne bes­se­re Nut­zung. Au­tos wer­den in Park­ga­ra­gen ver­bannt. 2015 ha­ben das be­reits die Hälf­te der Os­lo­er als po­si­tiv emp­fun­den.

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