Weniger Wohnungen, mehr Gewerbe

Weniger Wohnbaugenehmigungen in Deutschland

von Charles Steiner

Die Anzahl der Baugenehmigungen ist in Deutschland heuer mehr oder weniger konstant geblieben - aber betrachtet man den Unterschied zwischen Wohnimmobilien und Gewerbeimmobilien, ergibt sich doch eine interessante Verschiebung. Nämlich, dass die Anzahl für Baugenehmigungen für Wohnimmobilien leicht rückläufig ist, die für Gewerbeimmobilien aber deutlich angestiegen. Das geht aus einer Studie des Statistischen Bundesamts (destatis) hervor. Dieser zufolge sind zwischen Jänner und Juni 168.491 Baugenehmigungen ausgestellt worden, 0,6 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum aus dem Vorjahr.
In den ersten sechs Monaten 2018 sei die Zahl der Baugenehmigungen für neue Mehrfamilienhäuser um 4,9 Prozent gestiegen. Dagegen ist die Zahl der Baugenehmigungen für neue Einfamilienhäuser um 1,6 Prozent und für neue Zweifamilienhäuser um 2,9 Prozent zurückgegangen. Die Zahl der Neubaugenehmigungen für Wohnungen in Wohnheimen ist stark gesunken (-35,9 Prozent), so destatis. Die Zahl der Wohnungen, die durch genehmigte Um- und Ausbaumaßnahmen an bestehenden Gebäuden entstehen sollen, sank in den ersten sechs Monaten 2018 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 5,9 Prozent.
Die Anzahl an Genehmigungen für Nichtwohngebäude ist von 2.412 auf 2.670 gestiegen, ein Plus von 10,7 Prozent. Betrachtet man die Genehmigungen nach dem zu verbauenden Raumvolumen, so sind heuer 11,1 Millionen Kubikmeter Büroflächen genehmigt worden, ein gutes Drittel mehr als 2017. Ebenso stark angestiegen ist das genehmigte Volumen von Hotels und Gaststätten. Dort ist das Volumen mit 2,8 Millionen m³ gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres verdoppelt worden.

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Corestate mit mehr Gewinn

Umsatz und Gewinn verdoppelt

von Charles Steiner

In den ersten sechs Monaten dieses Jahres konnte der Investmentmanager Corestate mit einem Gewinnsprung abschließen. Das geht aus den aktuellen Corporate News hervor, die eben veröffentlicht wurden. Den Zahlen zufolge erwirtschaftete die Corestate aggregierte Umsatzerlöse in Höhe von 125,8 Millionen Euro; vor einem Jahr lag dieser Wert bei 48 Millionen Euro. Das bereinigte EBITDA im ersten Halbjahr 2018 verdreifachte sich auf 77,9 Euro Millionen gegenüber dem Vorjahreswert (26 Millionen Euro). Das bereinigte Konzernergebnis für H1/2018 betrug 60,9 Millionen Euro und steigerte sich damit um +167 Prozent im Vergleich zu H1/2017 (22,8 Millionen Euro). Die Assets under Management sind um rund 900 Millionen Euro gewachsen, insgesamt umfasst das verwaltete Vermögen rund 22 Milliarden Euro. Für das Gesamtjahr geht die Corestate von aggregierten Umsatzerlösen von 230 Millionen Euro bis 240 Millionen Euro, einem bereinigten EBITDA von 155 Millionen Euro bis 165 Millionen Euro und einem bereinigten Konzernergebnis von 120 Euro bis 130 Millionen Euro aus.
Corestate-CEO Michael Bütter sagt: "Wir freuen uns über die sehr gute Geschäftsentwicklung im gesamten Konzern, vor allem bei unseren Tochterunternehmen Helvetic Financial Services (HFS) und Hannover Leasing, die nach der Akquisition in 2017 mit ihren spezialisierten Geschäftsmodellen nachhaltige und stabile Ergebnisbeiträge liefern. Wesentlicher Eckpfeiler bildet dabei unsere komfortable "Pipeline" an potenziellen Transaktionen von rund 5,7 Milliarden Euro." CFO Lars Schnidrig fügt hinzu: "Die soliden Ergebnisse im ersten Halbjahr dokumentieren eindrucksvoll die nachhaltigen Erlösstrukturen unseres Geschäftsmodell. Wir sind auf bestem Weg, unsere Gesamtjahresprognose zu erfüllen und werden zudem bis zum Jahrsende auch auf der Bilanzseite eine weitere Verbesserung des Verschuldungsgrads herbeiführen."

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Riesen-Deal in Warschau

200 Millionen Euro für Gdanski Business Center II

von Stefan Posch

Savills Investment Management hat für einen internationalen Pensionsfonds zwei Bürogebäude in Warschau angekauft. Der Verkaufspreis für das Gdanski Business Center II, das die Gebäude C und D des Gesamtprojekt Gdanski Business Center umfasst, beträgt über 200 Millionen Euro. Damit ist der Verkauf der volumenstärkste Immobiliendeal des Jahres in Polen. Verkäufer der beiden Objekte mit einer Fläche von insgesamt 53.000 m² ist die HB Reavis.
Das Gdanski Business Center wurde im Jahr 2016 fertiggestellt. Bereits im Dezember 2016 hatte Savills IM im Auftrag desselben Kunden die anderen beiden Gebäude des vierteiligen Bürokomplexes mit einer Fläche von 48.000 m² für 186 Millionen erworben. „Wir freuen uns über den erfolgreichen Abschluss einer weiteren Transaktion im Auftrag unseres Kunden, der nun alleiniger Eigentümer des gesamten Gdanski Business Centers ist. Das Objekt bietet eine einzigartige Kombination aus Infrastruktur, Lage und attraktivem Mietniveau, was durch den erstklassigen Mietermix belegt wird“, so Jon Crossfield, Head of Strategic Partnerships bei Savills IM. In den vergangenen zwei Jahren hat Savils IM insgesamt knapp 1 Milliarde Euro investiert.

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Buwog feiert Dachgleiche

Gleichenfeier für Grinzinger Allee

von Sophie Schoeller

Grinzinger AlleeGrinzinger Allee

Kürzlich lud die Buwog Group für ihr Projekt Grinzinger Allee 6-8 im 19. Wiener Gemeindebezirk zur Gleichenfeier. Die 43 Wohneinheiten, deren Fertigstellung für das Frühjahr 2019 geplant ist, liegen neben dem Projekt Pfarrwiesengasse 23. Die Einheiten verfügen über rund 50 m² bis 150 m² und bieten, neben Freiflächen wie Balkon oder Terrasse, einen Fitnessraum und eine hauseigene Tiefgarage.
Gemeinsam mit Döblings Bezirksvorsteher Adi Tiller und Vertretern des Architekturbüros Hnp architects, begrüßte Geschäftsführer Andreas Holler die rund 100 Gäste: „Gemeinsam ist es uns gelungen, ein Projekt mit hochwertigem Wohnraum umzusetzen. Wir freuen uns, mit unseren kompetenten Partnern, den Rohbau planmäßig fertiggestellt zu haben und bedanken uns bei allen Projektbeteiligten.“

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Rendity wagt Schritt nach Graz

Projekt mit 6,5 Prozent Rendite

von Sophie Schoeller

Das auf die Finanzierung von Immobilienprojekten spezialisierte Crowdinvesting-Unternehmen Rendity bietet erstmals eine Veranlagung in Graz, genauer in der Nußbaumerstraße 2, an. Im Stadtbezirk St. Peter entstehen neben zwei Eigentumswohnungen mit Nutzflächen zwischen 32 m² und 86 m², Tiefgaragenplätze sowie eine Geschäftsfläche.
Der Baustart wird im vierten Quartal diesen Jahres erfolgen. Betreiber des Projektes ist der Entwickler Aira Development.
Versprochen wird dabei eine Rendite von 6,5 Prozent bei einer Laufzeit von 18 Monaten.
Das gesamte Finanzierungsvolumen liegt bei 300.000 Euro. „Der Schritt auf den Grazer Markt war für uns ein logischer. Wir haben ein erstklassiges Projekt, sowie eine starke Kundenbasis in der Steiermark, für die ein Investment in die eigene Landeshauptstadt doppelt attraktiv ist“, so Tobias Leodolter, CMO von Rendity. Rendity platziert mit der Nußbaumerstraße 2 bereits das fünfte Projekt 2018, das Gesamtvolumen steigt damit auf drei Millionen Euro.

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Karriere zum Tag: Neu bei TPA

Drei Neuzugänge in der TPA Führungsetage

von Sophie Schoeller

Gerald Kerbl Gerald Kerbl

Durch Wirtschaftsprüferin und Steuerberaterin Melanie Mischkreu, Immobilienexperten Gerald Kerbl und Michael Knaus, Leiter des Standortes in Slowenien, wird künftig die Partnerriege des österreichischen Steuerberatungs- und Wirtschaftsprüfungsunternehmen TPA verstärkt.
Melanie Mischkreu hat erste Berufserfahrung im internationalen Beratungsumfeld gesammelt und ist seit zehn Jahren bei der TPA beschäftigt. Ihre Schwerpunkte liegen in der Beratung von Immobilientransaktionen und internationalem Konzernsteuerrecht. Der Steuerberater Gerald Kerbl bringt durch Fachpublikationen aus dem Bereich Steuerrecht und seiner Lektorentätigkeit an der FH Wien, fachliche Erfahrung mit. Der gebürtige Kärntner und Leiter des Standorts Slowenien, Michael Knaus, ist seit 16 Jahren im Unternehmen. Seine Schwerpunkte liegen in der abgaben-, gesellschafts- und arbeitsrechtlichen Betreuung von kleinen und mittelgroßen Unternehmen. Besondere Expertise bringt Knaus im Bereich des internationalen Steuerrechts mit.

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200 Millionen Euro für Gdanski Business Center II

Riesen-Deal in Warschau

von Stefan Posch

Sa­vills In­vest­ment Ma­nage­ment hat für ei­nen in­ter­na­tio­na­len Pen­si­ons­fonds zwei Bü­ro­ge­bäu­de in War­schau an­ge­kauft. Der Ver­kaufs­preis für das Gdan­ski Busi­ness Cen­ter II, das die Ge­bäu­de C und D des Ge­samt­pro­jekt Gdan­ski Busi­ness Cen­ter um­fasst, be­trägt über 200 Mil­lio­nen Eu­ro. Da­mit ist der Ver­kauf der vo­lu­men­stärks­te Im­mo­bi­li­en­deal des Jah­res in Po­len. Ver­käu­fer der bei­den Ob­jek­te mit ei­ner Flä­che von ins­ge­samt 53.000 m² ist die HB Rea­vis.
Das Gdan­ski Busi­ness Cen­ter wur­de im Jahr 2016 fer­tig­ge­stellt. Be­reits im De­zem­ber 2016 hat­te Sa­vills IM im Auf­trag des­sel­ben Kun­den die an­de­ren bei­den Ge­bäu­de des vier­tei­li­gen Bü­ro­kom­ple­xes mit ei­ner Flä­che von 48.000 m² für 186 Mil­lio­nen er­wor­ben. „Wir freu­en uns über den er­folg­rei­chen Ab­schluss ei­ner wei­te­ren Trans­ak­ti­on im Auf­trag un­se­res Kun­den, der nun al­lei­ni­ger Ei­gen­tü­mer des ge­sam­ten Gdan­ski Busi­ness Cen­ters ist. Das Ob­jekt bie­tet ei­ne ein­zig­ar­ti­ge Kom­bi­na­ti­on aus In­fra­struk­tur, La­ge und at­trak­ti­vem Miet­ni­veau, was durch den erst­klas­si­gen Mie­ter­mix be­legt wird“, so Jon Cross­field, Head of Stra­te­gic Part­nerships bei Sa­vills IM. In den ver­gan­ge­nen zwei Jah­ren hat Sa­vils IM ins­ge­samt knapp 1 Mil­li­ar­de Eu­ro in­ves­tiert.

Gleichenfeier für Grinzinger Allee

Buwog feiert Dachgleiche

von Sophie Schoeller

Grinzinger AlleeGrinzinger Allee
Kürz­lich lud die Bu­wog Group für ihr Pro­jekt Grin­zin­ger Al­lee 6-8 im 19. Wie­ner Ge­mein­de­be­zirk zur Glei­chen­fei­er. Die 43 Wohn­ein­hei­ten, de­ren Fer­tig­stel­lung für das Früh­jahr 2019 ge­plant ist, lie­gen ne­ben dem Pro­jekt Pfarr­wie­sen­gas­se 23. Die Ein­hei­ten ver­fü­gen über rund 50 m² bis 150 m² und bie­ten, ne­ben Frei­flä­chen wie Bal­kon oder Ter­ras­se, ei­nen Fit­ness­raum und ei­ne haus­ei­ge­ne Tief­ga­ra­ge.
Ge­mein­sam mit Dö­blings Be­zirks­vor­ste­her Adi Til­ler und Ver­tre­tern des Ar­chi­tek­tur­bü­ros Hnp ar­chi­tects, be­grüß­te Ge­schäfts­füh­rer An­dre­as Hol­ler die rund 100 Gäs­te: „Ge­mein­sam ist es uns ge­lun­gen, ein Pro­jekt mit hoch­wer­ti­gem Wohn­raum um­zu­set­zen. Wir freu­en uns, mit un­se­ren kom­pe­ten­ten Part­nern, den Roh­bau plan­mä­ßig fer­tig­ge­stellt zu ha­ben und be­dan­ken uns bei al­len Pro­jekt­be­tei­lig­ten.“
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Projekt mit 6,5 Prozent Rendite

Rendity wagt Schritt nach Graz

von Sophie Schoeller

Das auf die Fi­nan­zie­rung von Im­mo­bi­li­en­pro­jek­ten spe­zia­li­sier­te Crow­din­ves­ting-Un­ter­neh­men Ren­di­ty bie­tet erst­mals ei­ne Ver­an­la­gung in Graz, ge­nau­er in der Nuß­bau­mer­stra­ße 2, an. Im Stadt­be­zirk St. Pe­ter ent­ste­hen ne­ben zwei Ei­gen­tums­woh­nun­gen mit Nutz­flä­chen zwi­schen 32 m² und 86 m², Tief­ga­ra­gen­plät­ze so­wie ei­ne Ge­schäfts­flä­che.
Der Bau­start wird im vier­ten Quar­tal die­sen Jah­res er­fol­gen. Be­trei­ber des Pro­jek­tes ist der Ent­wick­ler Ai­ra De­ve­lop­ment.
Ver­spro­chen wird da­bei ei­ne Ren­di­te von 6,5 Pro­zent bei ei­ner Lauf­zeit von 18 Mo­na­ten.
Das ge­sam­te Fi­nan­zie­rungs­vo­lu­men liegt bei 300.000 Eu­ro. „Der Schritt auf den Gra­zer Markt war für uns ein lo­gi­scher. Wir ha­ben ein erst­klas­si­ges Pro­jekt, so­wie ei­ne star­ke Kun­den­ba­sis in der Stei­er­mark, für die ein In­vest­ment in die ei­ge­ne Lan­des­haupt­stadt dop­pelt at­trak­tiv ist“, so To­bi­as Leo­dol­ter, CMO von Ren­di­ty. Ren­di­ty plat­ziert mit der Nuß­bau­mer­stra­ße 2 be­reits das fünf­te Pro­jekt 2018, das Ge­samt­vo­lu­men steigt da­mit auf drei Mil­lio­nen Eu­ro.

Drei Neuzugänge in der TPA Führungsetage

Karriere zum Tag: Neu bei TPA

von Sophie Schoeller

Gerald Kerbl Gerald Kerbl
Durch Wirt­schafts­prü­fe­rin und Steu­er­be­ra­te­rin Me­la­nie Misch­kreu, Im­mo­bi­li­en­ex­per­ten Ge­rald Kerbl und Mi­cha­el Knaus, Lei­ter des Stand­or­tes in Slo­we­ni­en, wird künf­tig die Part­ner­rie­ge des ös­ter­rei­chi­schen Steu­er­be­ra­tungs- und Wirt­schafts­prü­fungs­un­ter­neh­men TPA ver­stärkt.
Me­la­nie Misch­kreu hat ers­te Be­rufs­er­fah­rung im in­ter­na­tio­na­len Be­ra­tungs­um­feld ge­sam­melt und ist seit zehn Jah­ren bei der TPA be­schäf­tigt. Ih­re Schwer­punk­te lie­gen in der Be­ra­tung von Im­mo­bi­li­en­trans­ak­tio­nen und in­ter­na­tio­na­lem Kon­zern­steu­er­recht. Der Steu­er­be­ra­ter Ge­rald Kerbl bringt durch Fach­pu­bli­ka­tio­nen aus dem Be­reich Steu­er­recht und sei­ner Lek­to­ren­tä­tig­keit an der FH Wien, fach­li­che Er­fah­rung mit. Der ge­bür­ti­ge Kärnt­ner und Lei­ter des Stand­orts Slo­we­ni­en, Mi­cha­el Knaus, ist seit 16 Jah­ren im Un­ter­neh­men. Sei­ne Schwer­punk­te lie­gen in der ab­ga­ben-, ge­sell­schafts- und ar­beits­recht­li­chen Be­treu­ung von klei­nen und mit­tel­gro­ßen Un­ter­neh­men. Be­son­de­re Ex­per­ti­se bringt Knaus im Be­reich des in­ter­na­tio­na­len Steu­er­rechts mit.
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Schön  ist es für Stadtentwickler, wenn Pläne richtig ausgedacht und umgesetzt werden können.Schön ist es für Stadtentwickler, wenn Pläne richtig ausgedacht und umgesetzt werden können.

Stadtentwicklung geht auch pragmatisch

Bei der Stadt­ent­wick­lung gilt es, ver­schie­dens­te In­ter­es­sen un­ter ei­nen Hut zu brin­gen und Kom­pro­mis­se zu fin­den. Wie schön ist es für Stadt­ent­wick­ler, wenn man sich nicht um Wah­len, Par­tei­en und In­ter­es­sens­ver­tre­ter küm­mern muss. Wenn Plä­ne rich­tig schön aus­ge­dacht und um­ge­setzt wer­den kön­nen. Chi­na ist so ein Bei­spiel. Wenn et­was schief­geht - ab­rei­ßen und neu bau­en. Wir le­ben in ei­ner De­mo­kra­tie, bei uns geht Stadt­ent­wick­lung nicht so ein­fach. Ver­schie­dens­te In­ter­es­sen sind un­ter ei­nen Hut zu brin­gen, es gilt, Kom­pro­mis­se zu fin­den, und am En­de des Pro­zes­ses soll et­was Sinn­vol­les her­aus­kom­men. Es gibt ei­ne Aus­nah­me, die die­se Re­gel be­stä­tigt: Wien. Welt­kul­tur­er­be futsch? Wurscht, brau­chen wir nicht. Tra­di­tio­nel­le Märk­te wie Kar­me­li­ter-, Vol­kert- oder Yp­pen­markt, Nah­ver­sor­ger und Kom­mu­ni­ka­ti­ons­or­te der Stadt­be­völ­ke­rung wur­den Re­stau­rant­mei­len für die hip­pen Bo­b­os, die Nah­ver­sor­gung ging an die in­ter­na­tio­na­len Ket­ten. Egal. Und dann der Ver­kehr: Aus­schließ­li­che Kon­zen­tra­ti­on auf Rad und U-Bahn, al­les an­de­re wird ver­dammt, be­hin­dert, aus­ge­grenzt. Ob sinn­voll oder nicht, ob Geld ver­schwen­det wird oder nicht - al­les ist der Durch­set­zung ei­ner re­li­gi­ös an­mu­ten­den Mei­nung un­ter­ge­ord­net. Es geht doch an­ders, mit Über­zeu­gen. Wenn der öf­fent­li­che Ver­kehr und die "Park and ri­de"-An­la­gen sinn­voll ge­stal­tet sind, wer­den vie­le Men­schen auf den öf­fent­li­chen Ver­kehr um­stei­gen, und es wird ein sinn­vol­les Mit­ein­an­der ge­ben. Auch oh­ne künst­li­che Ver­knap­pung. Wir wer­den un­se­re in die Jah­re ge­kom­me­ne Bau­sub­stanz ver­dich­ten müs­sen, da gilt es, die be­ste­hen­de Bau­ord­nung an­zu­pas­sen, auch oh­ne Spen­den an Ent­wick­lungs­hil­fe­ver­ei­ne. Wir brau­chen ein Mit­ein­an­der von neu­en Stadt­tei­len und neu ge­stal­te­ten al­ten Stadt­tei­len, von öf­fent­li­chem und pri­va­tem Wohn­bau, dann wird es auch Durch­mi­schung und Ghet­to­ver­mei­dung oh­ne kom­mu­na­le Len­kungs­maß­nah­men ge­ben. Und bit­te: Leist­ba­res Woh­nen de­fi­niert sich als Mie­te inkl. Be­triebs­kos­ten, nur um Kalt­mie­te wohnt nie­mand! Nach der nächs­ten Wahl freu­en wir uns, wenn der er­ho­be­ne Zei­ge­fin­ger wie­der in die Ta­sche ge­packt ist, an­de­re Mei­nun­gen zu­las­sen wer­den und Stadt­ent­wick­lung im de­mo­kra­ti­schen, mü­he­vol­len Dia­log pas­siert. Wann ist Wahl?

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Die Straßen für die Menschen zurückerobern – das ist der Trend, dem viele Metropolen mittlerweile folgen.Die Straßen für die Menschen zurückerobern – das ist der Trend, dem viele Metropolen mittlerweile folgen.

Autofreie Städte? Gibt’s
schon lange

Im­mer mehr Städ­te ver­ban­nen den In­di­vi­du­al­ver­kehr aus dem Stadt­ge­biet. Die Ur­ban Fu­ture Glo­bal Con­fe­rence zeigt, wie man oh­ne Au­to aus­kom­men kann. Die Re­vo­lu­ti­on hat als Evo­lu­ti­on schon längst be­gon­nen: In vie­len Städ­ten ist das pri­va­te Au­to längst ver­bannt. Über kurz oder lang wird auch Wien fol­gen. Als Wil­lens­er­klä­rung ist das ja schon län­ger be­kannt. Das hat aber auch mas­si­ve Aus­wir­kun­gen auf die Im­mo­bi­li­en­ent­wick­lung. Was tun mit den - noch durch­aus strikt den Bau­trä­gern in Wien ab­ver­lang­ten - Pflicht-PKW-Stell­plät­zen? Gut für je­ne, wel­che die Pflicht­stel­le teu­er ab­ge­löst hat­ten, die müs­sen sich jetzt we­nigs­tens kei­ne Ge­dan­ken um ei­ne Nach­nut­zung ma­chen. Von Lon­don bis Ma­drid: Im­mer mehr eu­ro­päi­sche Städ­te drän­gen dort auf Fahr­ver­bo­te, wo sie noch nicht ein­ge­führt wor­den sind. Lon­don, Ma­drid, Athen, Brüs­sel, Os­lo. Und selbst Deutsch­lands Au­to­mo­bil­stadt Num­mer 1, näm­lich Stutt­gart, be­schränkt den In­di­vi­du­al­ver­kehr mas­siv. In ganz Eu­ro­pa wer­den Ci­ty-Maut­sys­te­me in­stal­liert, äl­te­re Fahr­zeu­ge ver­bannt oder se­lek­ti­ve oder gar ge­ne­rel­le Fahr­ver­bo­te aus­ge­spro­chen. Fahr­be­schrän­kun­gen sind nun zu­neh­mend auch in Ös­ter­reich ein The­ma, wie jüngst auch in Graz, wo die Grü­nen wie­der ei­nen au­to­frei­en Tag ein­füh­ren wol­len. The­ma Luft­rein­hal­tung Na­he­zu al­le eu­ro­päi­schen Groß­städ­te kämp­fen mit mas­si­ven Smog-Pro­ble­men. Rund 85% al­ler Be­woh­ner eu­ro­päi­scher Städ­te sind Fein­staub­be­las­tun­gen aus­ge­setzt, die von der WHO als "schäd­lich" ein­ge­stuft wer­den. Laut der Eu­ro­päi­schen Um­welt­be­hör­de EEA ist Luft­ver­schmut­zung in der EU für 467.000 vor­zei­ti­ge To­des­fäl­le ver­ant­wort­lich. Trotz be­ste­hen­der Grenz­wer­te war das The­ma "Luft­gü­te" in der Ver­gan­gen­heit für Städ­te und Re­gie­run­gen nur ein Rand­the­ma. Vor ein paar Jah­ren hat die EU-Kom­mis­si­on ge­gen fast al­le Mit­glieds­staa­ten Ver­trags­ver­let­zungs­ver­fah­ren ein­ge­lei­tet. Ein Ur­teil des EUGH (2007) räumt di­rekt be­trof­fe­nen Bür­gern das Recht ein, von den zu­stän­di­gen Be­hör­den Maß­nah­men zur Ver­rin­ge­rung von grenz­wert­über­schrei­ten­den Fein­staub­be­las­tun­gen ein­zu­for­dern. Bür­ger­or­ga­ni­sa­tio­nen kla­gen seit­dem er­folg­reich Städ­te und Re­gio­nen. Z.B. Mün­chen: Das obers­te Baye­ri­sche Ver­wal­tungs­ge­richt hat erst im März be­stä­tigt, dass die Stadt ab 2018 Fahr­ver­bo­te um­set­zen muss. Städ­te stel­len na­tio­na­le Re­gie­run­gen vor voll­ende­te Tat­sa­chen. Die Af­fä­re um ma­ni­pu­lier­te Ab­gas­wer­te bei Die­sel­fahr­zeu­gen hat das Ver­trau­en in die Au­to­mo­bil­bran­che ins­ge­samt mas­siv er­schüt­tert. Die tat­säch­li­chen Emis­sio­nen ei­nes Au­tos im Stadt­ver­kehr lie­gen bis zu 15-fach über den Her­stel­ler­an­ga­ben. Lon­dons Bür­ger­meis­ter Sa­diq Khan und die Bür­ger­meis­te­rin von Pa­ris, An­ne Hi­dal­go, ha­ben dem Stra­ßen­ver­kehr als Haupt­ver­ur­sa­cher von Fein­staub den Kampf an­ge­sagt. Der Schul­ter­schluss füh­ren­der Me­tro­po­len wie Lon­don, Pa­ris und Ma­drid hat Si­gnal­wir­kung und zwingt nun bis­lang eher un­wil­li­ge Bür­ger­meis­ter zum Han­deln. Das The­ma Luft­gü­te und die da­mit in Zu­sam­men­hang ste­hen­den Fahr­ver­bo­te in Städ­ten zäh­len da­her nicht zu­fäl­lig zu den in­halt­li­chen Schwer­punk­ten der nächs­ten UR­BAN FU­TURE Glo­bal Con­fe­rence. Die­se Kon­fe­renz ist der welt­weit größ­te Treff­punkt von Ci­ty­Ch­an­gern - Men­schen, die ih­re Städ­te mit Be­geis­te­rung und En­ga­ge­ment nach­hal­ti­ger ma­chen. Sie set­zen kon­kre­te Pro­jek­te in die Tat um und ver­bes­sern da­mit das Le­ben al­ler in der Stadt. Der in­halt­li­che Fo­kus liegt auf den vier Kern­the­men Mo­bi­li­tät, Stadt­pla­nung, Kom­mu­ni­ka­ti­on und Res­sour­cen­scho­nung. Die UR­BAN FU­TURE Glo­bal Con­fe­rence ver­sam­melt da­bei die bes­ten Köp­fe un­se­rer Zeit und ver­steht sich als ei­ne neu­tra­le Platt­form oh­ne po­li­ti­sche Agen­da. Die Kon­fe­renz wur­de 2014 von Ge­rald Ba­bel-Sut­ter ge­grün­det und fin­det ab 2018 jähr­lich in wech­seln­den eu­ro­päi­schen Städ­ten statt. Die Teil­neh­mer­zahl hat sich seit 2014 be­reits ver­drei­facht. Erst­ma­lig tritt die Stadt Wien als Hos­ting Ci­ty der UF­GC auf: Von 28. Fe­bru­ar bis 2. März 2018 wer­den rund 3.000 Teil­neh­me­rIn­nen aus 50 Län­dern und über 400 Städ­ten im Ex­hi­bi­ti­on & Con­gress Cen­ter der Mes­se Wien er­war­tet. Vor­den­ker in Nord­eu­ro­pa Am wei­tes­ten vor­an­ge­schrit­ten ist die Ent­wick­lung au­to­frei­er Bal­lungs­zen­tren im Nor­den Eu­ro­pas. Dort gibt es das ver­ein­zelt mitt­ler­wei­le schon seit ei­nem Jahr­zehnt. Os­lo schafft der­zeit ei­ne Zo­ne in der Stadt, die Raum für ein Stadt­le­ben bie­tet, wo Fuß­gän­ger und Rad­fah­rer Vor­rang vor Au­tos ha­ben. Stock­holm fei­ert be­reits den 10. Jah­res­tag der Con­ges­ti­on Char­ge. Span­nend an der Ge­schich­te Stock­holms ist vor al­lem die sie­ben­mo­na­ti­ge Test­pha­se. Die­se hat die Ein­stel­lung der Be­völ­ke­rung ge­gen­über der Ci­ty-Maut voll­kom­men auf den Kopf ge­stellt. Vor der Test­pha­se wa­ren 80% ge­gen ei­ne fi­xe Ein­füh­rung, nach der Test­pha­se stimm­ten 53% da­für, und jetzt - zehn Jah­re da­nach - be­für­wor­ten über 65% der Be­völ­ke­rung die Ci­ty-Maut. Auch Wien gibt Gas In Wien sind wir von "au­to­frei" zwar noch sehr weit ent­fernt, aber im­mer­hin gibt es im Wie­ner Ver­kehrs­kon­zept Ziel­set­zun­gen, den An­teil des In­di­vi­du­al­ver­kehrs wei­ter zu re­du­zie­ren. An­ge­li­ka Wink­ler, stv. Lei­te­rin der MA 18, äu­ßer­te sich vor Kur­zem zum Wie­ner Ver­kehrs­kon­zept. Ziel sei es, den In­di­vi­du­al­ver­kehr von 27 auf 20 % zu sen­ken. Flä­chen sol­len für Fuß­gän­ger und Rad­fah­rer zu­rück­ge­won­nen wer­den. Rund 65 Pro­zent der Flä­chen in der Stadt ge­hö­ren dem Au­to, al­so Park­plät­ze und Stra­ßen. Gleich­zei­tig le­gen die Wie­ne­rin­nen und Wie­ner nur rund 27 Pro­zent der We­ge mit dem Au­to zu­rück. Ein Wert, der seit ei­ni­gen Jah­ren sta­bil ist. "Wenn man be­denkt, dass ein pri­va­tes Au­to cir­ca 98 Pro­zent sei­ner Zeit her­um­steht, oh­ne ge­fah­ren zu wer­den, ist es ein The­ma, wie man den Raum ef­fi­zi­en­ter nut­zen kann", sag­te An­ge­li­ka Wink­ler von der zu­stän­di­gen MA 18. Die Wie­ner sind haupt­säch­lich öf­fent­lich un­ter­wegs: 39 Pro­zent der We­ge wer­den mit den "Öf­fis" zu­rück­ge­legt, 27 Pro­zent zu Fuß und sie­ben Pro­zent mit dem Rad. Das be­sagt der Mo­dal Split der Stadt. 770.000 Jah­res­kar­ten ste­hen laut Wink­ler 680.000 Au­tos ge­gen­über. Bis 2025 will die Rat­haus­ko­ali­ti­on den An­teil der We­ge, die mit dem Au­to zu­rück­ge­legt wer­den, auf 20 Pro­zent re­du­zie­ren.

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Vertriebsmitarbeiter/in – Zinshaus

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