Wohnpreise steigen wieder
Aber nur in den Ballungszentren
von Gerhard Rodler
2017 sollte es ein leicht steigendes Immobilienangebot, allerdings bei einer deutlich steigende Nachfrage und in Summe steigende Preise geben. Das prognostiziert Re/Max.
Die 540 Re/Max-Experten erwarten für 2017 weitere, nicht spektakuläre, aber trotzdem deutlich spürbare Anstiege bei Angebot und Nachfrage: +4,1 Prozent mehr Immobilien-Suchende und +2,6 Prozent mehr Häuser, Wohnungen und Grundstücke am Markt. Das soll in Summe einen Preisanstieg von +3,9 Prozent mit sich bringen. "Immobilientyp, Gegend, Ortsgröße und Preissegment bestimmen die spezifische Entwicklung. Sie sind je nach Kombination unterschiedlich", erklärt Anton E. Nenning, Re/Max Austria Managing Director. Im oberen Preissegment sinkt die Immobilien-Nachfrage um -2,2 Prozent, das Angebot steigt leicht mit +1,6 Prozent und der Immobilien-Preis sinkt um -0,4 Prozent. " Im mittleren Preissegment steigt die Immobilien-Nachfrage mit +4,0 Prozent und ist damit um über 2 Prozentpunkte über der Vorjahreserwartung.
Das Immobilienangebot im Mittelpreis-Segment steigt um +2,4 Prozent und liegt damit knapp über den Erwartungen für 2016. Die Preise im mittleren Segment werden um +3,4 Prozent anziehen. Damit ist der Preistrend im Mittelpreis-Segment um 2,7 Prozentpunkte positiver als in der Vorschau für 2016.
Im unteren Immobilien-Preissegment zieht die Nachfrage massiv um +9,0 Prozent an. Das sind um 2 weitere Prozentpunkte mehr als die Prognose für 2016. Das Angebot im unteren Segment soll jedoch nur um +0,8 Prozent steigen, also eine geringere Steigerung als von 2015 auf 2016.
Die Preiserwartungen liegen angesichts des Nachfrage-Schubs bei +5,1 Prozent und damit um mehr als 2 Prozentpunkte über der Erwartung für 2016.
Immobilieninvestment boomt auch 2017
Zuzug in die Ballungsräume
von Gerhard Rodler
Das Jahr 2016 war das Jahr der Immobilieninvestments: Investiert wurde in alle Immobilienarten - von der Eigentumswohnung oder das Einfamilienhaus zur Eigennutzung, über die Vorsorgewohnung bis hin zu Büro- und Gewerbeimmobilien, wobei bei allen diesen Investments die Lage bzw. die Region, sowie das Fehlen anderer, ertragreicher Anlageformen ausschlaggebend waren.„Es gibt große Liquidität bei institutionellen Anlegern und Stiftungen“ erklärt s Real Geschäftsführer Michael Pisecky die Hintergründe, „aber auch Private investieren verstärkt in Immobilieneigentum, weil sie in volatilen Zeiten die Sicherheit der Anlage in Grund und Boden zu schätzen wissen.“
Trotz verstärkter Bautätigkeit könne die Neuwohnraumschaffung nicht mit dem steigenden Bedarf mithalten; zusätzlich seien auch die Preise für schwächere Einkommensgruppen im Neubau zu hoch. Im freifinanzierten Bereich hat mittlerweile sowohl bei Mietwohnungen, als auch bei Eigentumswohnungen das Angebot den Bedarf leicht überschritten, wodurch es immer öfter zu längeren Verwertungszeiten kommt. Auch 2017 werde die Zuwanderung, der Run auf die Ballungsräume, Vermögensaufbau und Absicherung die Themen sein, die den Immobilienmarkt bestimmen. Die vielseitige Nutzung von Gebäuden müsse ermöglicht werden, auch kurzfristige Zwischennutzung; oft wird dies durch gesetzliche Rahmenbedingungen verhindert (Widmungen, Mindestvertragsdauer bei Befristungen etc.) Der Bestand an Immobilien in Österreich ist durchschnittlich 50 Jahre alt und kann sich nicht so schnell an neue Bedarfssituationen - mehr Singles, mehr Migration, mehr Senioren - anpassen.
Auch im kommenden Jahr werden die Preise für gebrauchte Eigentumswohnungen und für Einfamilienhäuser in guten Lagen laut s Real leicht steigen, ansonsten aber halte man in Österreich einstabiles Preisniveau.