Angst über "Druck zu mehr Gewinnen"
Privatgeld für Gemeinnützige
von Gerhard Rodler
Bald frisches und vor allem privates Geld für Gemeinnützige Wohnbaugesellschaften? Konkret geht es dabei um die geplante Incentives für Versicherungen, ihr Geld künftig verstärkt in diesem Sektor zu veranlagen. Geplant ist von Seiten der Bundesregierung, institutionelle Anleger bei Veräußerung und Erwerb von Anteilen an Gemeinnützige Wohnbaugesellschaften statt des bisherigen Nennwerts das anteilige Eigenkapital als Preis zu ermöglichen.
Bis dato ist es gesetzlich so geregelt, dass Gewinne zu einem vorgeschriebenen Zinssatz nur auf das eingezahlte Stammkapital ausgeschüttet werden dürfen, während der überwiegende Teil der Erträge im Unternehmen bleibt. Dass dies jetzt nicht mehr so sein soll, wird indessen bei den Gemeinnützigen Wohnbauern nicht nur positiv gesehen. Da und dort werden nun bei den Genossenschaften Stimmen laut, die vor einem Druck zur Erwirtschaftung von mehr Gewinnen durch Gemeinnützige warnen.
In Deutschland flacht sich der Preisschub etwas ab
Eigentumspreise steigen stärker als Mieten
von Gerhard Rodler
Auch wenn der große Schwung vorbei ist steigen die Wohneigentumspreise in Deutschland immer noch stark. Der F+B-Wohn-Index Deutschland als Durchschnitt der Preis- und Mietentwicklung stieg im 4. Quartal 2016 im Vergleich zum Vorquartal um 1,2 Prozent, im Vergleich zum Vorjahresquartal um 5,2 Prozent. Damit hat sich die Wachstumsdynamik der letzten 12 Monate nur unmerklich abgeschwächt. Die den Index insgesamt nach oben treibenden wachstumsstarken Städte sind weiterhin von einer starken Nachfrage nach Mietwohnungen und vor allem nach Kaufobjekten geprägt.
Während die Bestandsmieten im Vergleich von Q4/2016 zum Vorquartal nur leicht um 0,3 Prozent anstiegen, wuchsen die Neuvertragsmieten - bei leicht abgeschwächter Dynamik - um 0,4 Prozent. Eigentumswohnungen verteuerten sich dagegen im gleichen Zeitraum um 1,3 Prozent und Einfamilienhäuser gar um 1,6 Prozent. Auch im Vergleich zum Vorjahresquartal 4/2015 übertrafen die Preissteigerungen bei Eigentumswohnungen mit 6,9 Prozent und bei Einfamilienhäuser mit 6,2 Prozent den Durchschnittswert des F+B-Wohn-Index von 5,2 Prozent. Für Mehrfamilienhäuser musste im Vergleich zum Vorquartal 0,4 Prozent mehr ausgegeben werden, im Jahresvergleich +1,7 Prozent. Neuvertragsmieten und Bestandsmieten verteuerten sich mit 2,2 Prozent bzw. 1,1 Prozent im Vergleich zu ihren Vorjahresquartalen nach wie vor deutlich unterhalb des Anstiegs des Wohn-Index.
Offenbar ist vor allem das Segment der selbstnutzenden oder eine sichere Kapitalanlage suchenden Käufer von Eigentumswohnungen maßgeblich verantwortlich für die Entwicklung des Gesamt-Index. "Die Preisentwicklung einzelner Zinshäuser, die von Eigentümern oder Maklern auf den Immobilienportalen angeboten werden, entwickeln sich jedenfalls seit längerer Zeit auf dem deutlich niedrigeren Niveau des Anstiegs der Neuvertragsmieten", so F+B-Chef Bernd Leutner. Er ergänzt: "Vom Wohn-Index unabhängig gestalten sich dagegen die Preise von Wohnungspaketen, die von institutionellen Investoren gehandelt werden. Hier ist die Preisbildung aber noch mehr als bei den anderen Nutzungsarten von der Entwicklung des Zinsniveaus, der Aktienmärkte und der Renditeentwicklung alternativer Investments abhängig. Außerdem stimuliert die Knappheit der überhaupt zum Verkauf stehenden Portfolios insbesondere in den Core-Lagen die Preise von Paketverkäufen gegenüber den Einzelobjekten von Mehrfamilienhäusern."