Die traditionellen Einzelhandelsflächen kommen immer mehr unter Druck. Neben den schon bekannten Einflüssen des Online-Handels kommt jetzt ein neues Phänomen. Der Pop-up-Bereich erlebt derzeit einen Boom mit rasant wachsenden Jahresumsätzen, die auch in Österreich in die hunderte Millionen Euro im Vorjahr gegangen sein dürften.
Neben den klassischen Pop-up-Mietern - junge, unabhängige Mode- und Lebensmittelhändler - wird das Thema jetzt sogar auch für internationale Einzelhändler und Marken immer attraktiver, die durch die temporäre Flächennutzung ihre Online- und Offline-Strategien ergänzen.
Innovative Pop-up-Konzepte verbinden erlebnisorientiertes Shopping, Online-Handel und moderne Medien zu einem aufregenden und einzigartigen Einkaufserlebnis.
Die Umsetzung eines Pop-up-Konzepts ist nicht mehr zeitlich begrenzt, weder für Vermieter noch für internationale Marken. Das Konzept ist mittlerweile ein wichtiger Teil einer langfristigen Einzelhandelsstrategie.
Der erste internationale Makler ist auf diesen Trend jetzt aufgesprungen: BNP Paribas Real Estate hat jetzt eine eigene PopUp-Store-Abteilung aufgemacht und mit einem eigenen Spezialisten, Denizer Ibrahim, besetzt.
Ibrahim ist damit Leiter des branchenweit ersten Pop-up-Store-Bereichs, der sich auf die Beratung von Eigentümern und Einzelhändlern für Pop-up-Stores und temporäre Einzelhandelsnutzung konzentriert.
Amerika ähnelt immer mehr Europa, konstatiert Ronald Barazon. Warum? „Das Durchschnittsalter ist in den vergangenen Jahrzehnten von 28 auf 38 gestiegen. Die Mobilität ist gesunken, früher wechselten in einem Jahr 20 Prozent der Amerikaner den Wohnort, jetzt sind es nur mehr 11,2 Prozent. Die USA sind ein Land der Einwanderer, jetzt wird die Einwanderung ver- oder zumindest extrem behindert.“ Das Land habe sich stets zum Freihandel bekannt, jetzt wird Protektionismus betrieben, die Globalisierung als Übel bekämpft. Ähnlich agiert Europa. Die Gründe dazu sehen Sie im Videoblog von Ronald Barazon.
Neuer CEO startet früher als geplant, nämlich heute:
von Gerhard Rodler
Beim vorwiegend auf Einzelhandelsimmobilien im CEE-Raum und Russland, der Atrium European Real Estate gab es einen Paukenschlag. Das Unternehmen hat immoflash heute Vormittag davon informiert, dass der bereits angekündigte Wechsel des Vorstandsvorsitzenden (immoflash berichtete) nun früher als bekannt stattfinden würde, nämlich heute. Geplant war, dass der mittlerweile abgelöste CEO Josip Kardu bis Ende März das Unternehmen weiter führen sollen. Mit 1. April wäre ihm dann Liad Barzilai nachgefolgt. In der Presseerklärung heißt es dazu sinngemäß: Die Übergabe hätte schneller als geplant abgewickelt werden können. Barzilai habe das Unternehmen schon davor sehr gut gekannt. Jedenfalls ist der bisherige CEO Josip Kardun somit ab heute nicht mehr im Unternehmen.
Liad Barzilai: „Als ich die Position als CEO der Gruppe annahm, hatte ich, basierend auf meiner Vorgeschichte mit der Gruppe, vollstes Vertrauen in die Perspektiven von Atrium. Nachdem ich mich wieder mit dem starken Team vertraut gemacht habe, bin ich überzeugt von Atriums starkem Fundament, welches das zukünftige Wachstum unterstützen wird. Ich freue mich sehr, bereits etwas früher als zuvor geplant, in der Lage zu sein, offiziell meine neue Position zu übernehmen.“ Atrium war am Markt früher unter Meinl European Land bekannt.
Lange Zeit war es immer ruhiger geworden am ehemaligen Regierungssitz in Bonn. Die ursprüngliche Idee, sozusagen Bonn als "Zweitregierungssitz" weiter künstlich am Leben zu erhalten, ging nicht auf. Damit wollte man massive plötzliche Leerstände und einen Kollaps das Immobilienmarktes verhindern. Das zumindest war geglückt, obwohl sich die Entscheidungsträger kaum noch nach Bonn verlieren. Regierungsbüros gibt es ja nach wie vor. Und damit auch Arbeitsplätze.
Spannenderweise entdecken nach längerer Absenz auch die institutionellen Investoren Bonn als Investmentmarkt wieder. Jüngstes Beispiel: Ausgerechnet ein Berliner Investor, nämlich Capital Bay hat jetzt in Bonn eingekauft.
Konkret wurde von der bankennahen FFIRE Immobilienverwaltung AG (FFIRE) eine Wohnhaus- und Büroanlage erworben. Das Objekt umfasst rund 12.500 m² Wohn- und 8.100 m² Gewerbefläche sowie 780 PKW-Stellplätze. Der Kaufpreis liegt im mittleren zweistelligen Millionenbereich. FFIRE hat die Immobilie in den Jahren 2015 und 2016 aufwändig saniert. Das Objekt wird voll vermietet übertragen - die Mieter der Gewerbeeinheit besitzen langfristige Mietverträge.
Ergebnis je Aktie: + 31 %, Konzernjahresüberschuss: + 54 %:
von Gerhard Rodler
Corestate hat das Geschäftsjahr erfolgreich abgeschlossen. Die Gesamtleistung stieg im Vorjahresvergleich um ca. 27 Prozent auf 59,7 Millionen Euro (2015: 47,1 Millionen Euro). Der Konzernjahresüberschuss erhöhte sich um ca. 54 Prozent auf 15,6 Millionen Euro (2015: 10,1 Millionen Euro), dies spiegelt sich in der Steigerung des Ergebnisses je Aktie um ca. 31 Prozent auf 1,47 Euro / Aktie wider. Der bereinigte Konzernjahresüberschuss liegt bei 19,4 Millionen Euro (2015: 16,6 Millionen Euro). Damit lagen die wesentlichen Finanzkennzahlen deutlich über den Vergleichswerten des Vorjahres. Gesamtleistung und bereinigter Konzernjahresüberschuss liegen leicht über der im Dezember angehobenen Prognose.
Das gesamte Transaktionsvolumen ist um ca. 7 Prozent auf 920 Millionen Euro gestiegen. Das Volumen neu aufgelegter Investmentprodukte konnte um ca. 45 Prozent auf 735 Millionen Euro gesteigert werden. Diese Entwicklung ist insbesondere auf die weiterhin hohe Nachfrage nach Corestate's High Street Retail und Micro Living Produktlinien seitens institutioneller und semi-institutioneller Investoren sowie vermögender Privatanlegern zurückzuführen. Dies resultiert auch in einem Anstieg des verwalteten Vermögens (Assets under Management) um ca. 35 Prozent auf 2,8 Milliarden Euro.
Das Unternehmen sieht sich unter anderem auch immer wieder in Österreich für Investments um.
publity baut NPL-Portfolio auf rd. 3,2 Mrd. Euro aus:
von Gerhard Rodler
Die publity investiert neuerdings in faule Kredite als scheinbar recht lukratives Geschäftsfeld. Die publity hat einen neuen Auftrag zur Verwertung eines Portfolios notleidender Kredite (NPL - Non-performing Loans) mit einer Forderungshöhe von rund 831 Millionen Euro von einem internationalen Investor erhalten. Damit steigt das Volumen des gesamten NPL-Portfolios, welches der publity im Servicing übertragen bekommen hat, auf ca. 3,2 Milliarden Euro.
Das NPL-Geschäft ist die zweite Säule der Geschäftstätigkeit der publity AG. Es ergänzt das Kerngeschäft Co-Investments bei Joint Ventures mit institutionellen Investoren mit einem verwalteten Immobilienvermögen von mittlerweile ebenfalls rund 3 Milliarden Euro. Das neue NPL-Portfolio umfasst ca. 980 Immobilien-Kredite, die überwiegend von deutschen Großbanken stammen. Im Rahmen des Servicing-Vertrages übernimmt publity die Abwicklung und Verwertung des übertragenen Portfolios über einen Zeitraum von 5 Jahren und partizipiert signifikant am Verwertungserlös.
CEO Thomas Olek: „Wir freuen uns sehr, dass wir unser NPL-Geschäft erheblich weiter ausbauen konnten. Erneut haben sich unser Know-how, die langjährige Erfahrung sowie unser starkes Netzwerk bezahlt gemacht. Und wir konnten unsere Position als größter NPL-Servicer in Deutschland weiter deutlich stärken.“
Dachgleiche für das Wohnprojekt „TrioLiving der SÜBA. Auf dem Areal der ehemaligen Schwedenbombenfabrik am Rennweg 52 / Aspangstraße 27 entstehen bis Oktober 2017 drei Bauteile mit 114 Wohnungen und 51 Autostellplätzen.
Bei diesem Wohnprojekt wurden Ende des vergangenen Jahres von der SÜBA die Anteile des Joint Venture-Partners Wienwert übernommen.
Überzeugen konnte “TrioLiving" auch die Helvetia Versicherung AG, die einen gesamten Bauteil mit 32 Wohnungen gekauft hat. SÜBA entwickelt seit vielen Jahren hauptsächlich Wohnbauprojekte in bevorzugten Lagen, die sich durch hohe Bauqualität und attraktive Architektur auszeichnen.
Parallel dazu baut SÜBA seit vielen Jahren gemeinsam mit namhaften Investoren Vorsorgewohnungen, die sich durch ausgesucht gute Infrastruktur gut zur Vermietung eignen.
TH Real Estate hat im Auftrag der Warburg-HIH Invest Real Estate GmbH zwei Objekte in Italien verkauft, einen Bürokomplex in Mailand sowie das Einkaufszentrum „Nuovo Borgo“ in Asti. Die Büroimmobilie wurde von einem börsennotierten italienischen Investment- und Management-Spezialisten für Gewerbeimmobilien in Italien, der Coima RES, erworben. Der Kaufpreis beträgt ca. 46 Millionen Euro. Das Einkaufszentrum „Nuovo Borgo“ wurde von Barings Real Estate Advisers für ca. 51,5 Millionen Euro erworben.
Der Bürokomplex befindet sich im Nordosten von Mailand und besteht aus zwei Gebäudeteilen mit einer Gesamtfläche von insgesamt 13.650 m². Das Objekt ist vollständig an BNL - BNP Paribas vermietet und generiert Mieteinnahmen in Höhe von 3,5 Millionen Euro.
Das „Nuovo Borgo“ in Asti liegt in der Piemont-Region und verfügt über eine gute Anbindung an Turin, Mailand und Genua. In dem Einkaufszentrum sind Marken wie Mediaworld, Calzedonia, OVS sowie Pandora auf einer Gesamtfläche von 16.976 m² vertreten.
Thomas Becker wird zukünftig den Bereich Projektentwicklung / Joint Venture leiten. Damit verantwortet der Diplom-Wirtschaftsingenieur für Pegasus den Neubau der GFK-Unternehmenszentrale (Gesellschaft für Konsumforschung) in Nürnberg. Zuvor war Thomas Becker als Leiter Projektentwicklung in der Nürnberger Niederlassung der BPD Immobilienentwicklung GmbH tätig. Hier wirkte er maßgeblich am Aufbau des Standortes mit. Als Prokurist und Leiter Projektentwicklung war Becker davor 13 Jahre für die KochInvest Unternehmensgruppe tätig. Bei Pegasus wird Thomas Becker insbesondere die Realisierung des Neubaus der GFK-Unternehmenszentrale (Gesellschaft für Konsumforschung) verantworten. Das Projekt wird durch Pegasus gemeinsam mit den Partnern Art Invest und Aurelis umgesetzt.
Neben steigenden Entwicklungs-, Vermietungs- und Investmentzahlen bei „klassischen“ Logistik-Immobilien beobachtet das deutsche Maklernetzwerk DIP auch eine konzeptionelle Differenzierung und Weiterentwicklung für die integrierte Abwicklung in Fulfilment Centern. Same-Day-Delivery und „online-bestellt, im Shop abgeholt“-Konzepte führen zu immer kleinteiligeren und kundennäheren Logistikflächen, wie die jüngsten Anmietungen von Amazon (für Prime Now), ebay und LIDL in Metropolen wie Berlin und München belegen. Dabei gewinnen auch „dark stores“ besonders für verderbliche Waren an Bedeutung. Gleichzeitig werden in Fulfilment-Centern - Mischformen von Lager-/Transport- und Büroimmobilie - für große Online-Händler wie Amazon (inzwischen weltweit zehntgrößter Händler) und Zalando nicht nur der Warenumschlag, sondern auch Teile der Wertschöpfungskette von Bestellannahme über Konfektionierung, Lieferung und Abrechnung bis zur After Sales-Kundenbetreuung von Hunderten Mitarbeitern im Schichtbetrieb erbracht. Jährlich werden zusätzliche moderne Logistikflächen in der Größenordnung von vier Millionen m² benötigt. Da vom Gesamtbestand von bundesweit rd. 300 Millionen m² nur etwa 50 Mio. m² (knapp 17 Prozent) ausreichend modern und nachhaltig (drittverwendungsfähig) und damit für „klassische“ Investoren strukturell geeignet sind, setzen Produzenten, Händler und Logistikdienstleister zunehmend in Neuentwicklungen die Modernisierungserfordernisse gemeinsam mit spezialisierten Entwicklern und Investoren um.
Analog zur starken Nachfrage zog das Preisniveau im Jahresverlauf 2016 an, so dass die Spitzenrendite für erstklassige Logistikanlagen im Mittel der 15 von DIP analysierten Standorte (Berlin, Bremen, Dresden, Düsseldorf, Essen, Frankfurt a.M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe, Köln, Leipzig, Magdeburg, München, Nürnberg, und Stuttgart) auf rd. 6,1 Prozent p.a. nachgab (2015: 6,5 Prozent p.a.).
Die deutsche auf Immobilien spezialisierte Aareal Bank hat wieder zu kämpfen. Schon im Vorjahr musste ein doch deutlicher Gewinneinbruch verbucht werden.
Heute informierte der Immobilienfinanzierer, dass 2017 mit einem nochmals geringeren Betriebsergebnis zwischen 260 und 300 Millionen Euro zu rechnen sei.
Hinter dieser Meldung steht aber auch ein Branchenthema generell. Der Ergebniseinbruch wird nämlich mit einem stark rückläufigen Neugeschäft und mit weiter sinkenden Zinsen begründet.
Zweiteres ist gut für die Immobilienbranche generell, erstes lässt darauf schließen, dass die Projektentwicklung vor allem bei gewerblich genutzten Immobilien einen Gang zurück schaltet. Konkret prognostiziert die Bank einen Rückgang des Kreditneugeschäftes im zurückliegenden Jahr von knapp zehn Milliarden Euro auf nur noch sieben bis acht Milliarden im laufenden Jahr.
Wenn sich dieser Trend auch bei den anderen deutschen Banken einstellt, darf durchaus mit einer Verknappung der deutschen Büroflächen ab 2020 gerechnet werden.
Die traditionellen Einzelhandelsflächen kommen immer mehr unter Druck. Neben den schon bekannten Einflüssen des Online-Handels kommt jetzt ein neues Phänomen. Der Pop-up-Bereich erlebt derzeit einen Boom mit rasant wachsenden Jahresumsätzen, die auch in Österreich in die hunderte Millionen Euro im Vorjahr gegangen sein dürften.
Neben den klassischen Pop-up-Mietern - junge, unabhängige Mode- und Lebensmittelhändler - wird das Thema jetzt sogar auch für internationale Einzelhändler und Marken immer attraktiver, die durch die temporäre Flächennutzung ihre Online- und Offline-Strategien ergänzen.
Innovative Pop-up-Konzepte verbinden erlebnisorientiertes Shopping, Online-Handel und moderne Medien zu einem aufregenden und einzigartigen Einkaufserlebnis.
Die Umsetzung eines Pop-up-Konzepts ist nicht mehr zeitlich begrenzt, weder für Vermieter noch für internationale Marken. Das Konzept ist mittlerweile ein wichtiger Teil einer langfristigen Einzelhandelsstrategie.
Der erste internationale Makler ist auf diesen Trend jetzt aufgesprungen: BNP Paribas Real Estate hat jetzt eine eigene PopUp-Store-Abteilung aufgemacht und mit einem eigenen Spezialisten, Denizer Ibrahim, besetzt.
Ibrahim ist damit Leiter des branchenweit ersten Pop-up-Store-Bereichs, der sich auf die Beratung von Eigentümern und Einzelhändlern für Pop-up-Stores und temporäre Einzelhandelsnutzung konzentriert.
Ronald Barazon: USA und Europa immer ähnlicher
Wird Amerika europäisiert?
von Ronald Barazon
Amerika ähnelt immer mehr Europa, konstatiert Ronald Barazon. Warum? „Das Durchschnittsalter ist in den vergangenen Jahrzehnten von 28 auf 38 gestiegen. Die Mobilität ist gesunken, früher wechselten in einem Jahr 20 Prozent der Amerikaner den Wohnort, jetzt sind es nur mehr 11,2 Prozent. Die USA sind ein Land der Einwanderer, jetzt wird die Einwanderung ver- oder zumindest extrem behindert.“ Das Land habe sich stets zum Freihandel bekannt, jetzt wird Protektionismus betrieben, die Globalisierung als Übel bekämpft. Ähnlich agiert Europa. Die Gründe dazu sehen Sie im Videoblog von Ronald Barazon.
Neuer CEO startet früher als geplant, nämlich heute:
Wieder Turbulenzen bei Atrium
von Gerhard Rodler
Beim vorwiegend auf Einzelhandelsimmobilien im CEE-Raum und Russland, der Atrium European Real Estate gab es einen Paukenschlag. Das Unternehmen hat immoflash heute Vormittag davon informiert, dass der bereits angekündigte Wechsel des Vorstandsvorsitzenden (immoflash berichtete) nun früher als bekannt stattfinden würde, nämlich heute. Geplant war, dass der mittlerweile abgelöste CEO Josip Kardu bis Ende März das Unternehmen weiter führen sollen. Mit 1. April wäre ihm dann Liad Barzilai nachgefolgt. In der Presseerklärung heißt es dazu sinngemäß: Die Übergabe hätte schneller als geplant abgewickelt werden können. Barzilai habe das Unternehmen schon davor sehr gut gekannt. Jedenfalls ist der bisherige CEO Josip Kardun somit ab heute nicht mehr im Unternehmen.
Liad Barzilai: „Als ich die Position als CEO der Gruppe annahm, hatte ich, basierend auf meiner Vorgeschichte mit der Gruppe, vollstes Vertrauen in die Perspektiven von Atrium. Nachdem ich mich wieder mit dem starken Team vertraut gemacht habe, bin ich überzeugt von Atriums starkem Fundament, welches das zukünftige Wachstum unterstützen wird. Ich freue mich sehr, bereits etwas früher als zuvor geplant, in der Lage zu sein, offiziell meine neue Position zu übernehmen.“ Atrium war am Markt früher unter Meinl European Land bekannt.
Bonn ist tot, lang lebe Bonn
Neues Leben am alten Regierungssitz
von Gerhard Rodler
Lange Zeit war es immer ruhiger geworden am ehemaligen Regierungssitz in Bonn. Die ursprüngliche Idee, sozusagen Bonn als "Zweitregierungssitz" weiter künstlich am Leben zu erhalten, ging nicht auf. Damit wollte man massive plötzliche Leerstände und einen Kollaps das Immobilienmarktes verhindern. Das zumindest war geglückt, obwohl sich die Entscheidungsträger kaum noch nach Bonn verlieren. Regierungsbüros gibt es ja nach wie vor. Und damit auch Arbeitsplätze.
Spannenderweise entdecken nach längerer Absenz auch die institutionellen Investoren Bonn als Investmentmarkt wieder. Jüngstes Beispiel: Ausgerechnet ein Berliner Investor, nämlich Capital Bay hat jetzt in Bonn eingekauft.
Konkret wurde von der bankennahen FFIRE Immobilienverwaltung AG (FFIRE) eine Wohnhaus- und Büroanlage erworben. Das Objekt umfasst rund 12.500 m² Wohn- und 8.100 m² Gewerbefläche sowie 780 PKW-Stellplätze. Der Kaufpreis liegt im mittleren zweistelligen Millionenbereich. FFIRE hat die Immobilie in den Jahren 2015 und 2016 aufwändig saniert. Das Objekt wird voll vermietet übertragen - die Mieter der Gewerbeeinheit besitzen langfristige Mietverträge.
Ergebnis je Aktie: + 31 %, Konzernjahresüberschuss: + 54 %:
Corestate ist gut unterwegs
von Gerhard Rodler
Corestate hat das Geschäftsjahr erfolgreich abgeschlossen. Die Gesamtleistung stieg im Vorjahresvergleich um ca. 27 Prozent auf 59,7 Millionen Euro (2015: 47,1 Millionen Euro). Der Konzernjahresüberschuss erhöhte sich um ca. 54 Prozent auf 15,6 Millionen Euro (2015: 10,1 Millionen Euro), dies spiegelt sich in der Steigerung des Ergebnisses je Aktie um ca. 31 Prozent auf 1,47 Euro / Aktie wider. Der bereinigte Konzernjahresüberschuss liegt bei 19,4 Millionen Euro (2015: 16,6 Millionen Euro). Damit lagen die wesentlichen Finanzkennzahlen deutlich über den Vergleichswerten des Vorjahres. Gesamtleistung und bereinigter Konzernjahresüberschuss liegen leicht über der im Dezember angehobenen Prognose.
Das gesamte Transaktionsvolumen ist um ca. 7 Prozent auf 920 Millionen Euro gestiegen. Das Volumen neu aufgelegter Investmentprodukte konnte um ca. 45 Prozent auf 735 Millionen Euro gesteigert werden. Diese Entwicklung ist insbesondere auf die weiterhin hohe Nachfrage nach Corestate's High Street Retail und Micro Living Produktlinien seitens institutioneller und semi-institutioneller Investoren sowie vermögender Privatanlegern zurückzuführen. Dies resultiert auch in einem Anstieg des verwalteten Vermögens (Assets under Management) um ca. 35 Prozent auf 2,8 Milliarden Euro.
Das Unternehmen sieht sich unter anderem auch immer wieder in Österreich für Investments um.
publity baut NPL-Portfolio auf rd. 3,2 Mrd. Euro aus:
Notleidende Kredite ein Geschäft
von Gerhard Rodler
Die publity investiert neuerdings in faule Kredite als scheinbar recht lukratives Geschäftsfeld. Die publity hat einen neuen Auftrag zur Verwertung eines Portfolios notleidender Kredite (NPL - Non-performing Loans) mit einer Forderungshöhe von rund 831 Millionen Euro von einem internationalen Investor erhalten. Damit steigt das Volumen des gesamten NPL-Portfolios, welches der publity im Servicing übertragen bekommen hat, auf ca. 3,2 Milliarden Euro.
Das NPL-Geschäft ist die zweite Säule der Geschäftstätigkeit der publity AG. Es ergänzt das Kerngeschäft Co-Investments bei Joint Ventures mit institutionellen Investoren mit einem verwalteten Immobilienvermögen von mittlerweile ebenfalls rund 3 Milliarden Euro. Das neue NPL-Portfolio umfasst ca. 980 Immobilien-Kredite, die überwiegend von deutschen Großbanken stammen. Im Rahmen des Servicing-Vertrages übernimmt publity die Abwicklung und Verwertung des übertragenen Portfolios über einen Zeitraum von 5 Jahren und partizipiert signifikant am Verwertungserlös.
CEO Thomas Olek: „Wir freuen uns sehr, dass wir unser NPL-Geschäft erheblich weiter ausbauen konnten. Erneut haben sich unser Know-how, die langjährige Erfahrung sowie unser starkes Netzwerk bezahlt gemacht. Und wir konnten unsere Position als größter NPL-Servicer in Deutschland weiter deutlich stärken.“
Wohnbau am Schwedenbombenareal
Bombenstimmung bei der SÜBA
von Gerhard Rodler
Dachgleiche für das Wohnprojekt „TrioLiving der SÜBA. Auf dem Areal der ehemaligen Schwedenbombenfabrik am Rennweg 52 / Aspangstraße 27 entstehen bis Oktober 2017 drei Bauteile mit 114 Wohnungen und 51 Autostellplätzen.
Bei diesem Wohnprojekt wurden Ende des vergangenen Jahres von der SÜBA die Anteile des Joint Venture-Partners Wienwert übernommen.
Überzeugen konnte “TrioLiving" auch die Helvetia Versicherung AG, die einen gesamten Bauteil mit 32 Wohnungen gekauft hat. SÜBA entwickelt seit vielen Jahren hauptsächlich Wohnbauprojekte in bevorzugten Lagen, die sich durch hohe Bauqualität und attraktive Architektur auszeichnen.
Parallel dazu baut SÜBA seit vielen Jahren gemeinsam mit namhaften Investoren Vorsorgewohnungen, die sich durch ausgesucht gute Infrastruktur gut zur Vermietung eignen.
Warburg-HIH verkauft zwei Objekte in Italien
Ciao Italia
von Gerhard Rodler
TH Real Estate hat im Auftrag der Warburg-HIH Invest Real Estate GmbH zwei Objekte in Italien verkauft, einen Bürokomplex in Mailand sowie das Einkaufszentrum „Nuovo Borgo“ in Asti. Die Büroimmobilie wurde von einem börsennotierten italienischen Investment- und Management-Spezialisten für Gewerbeimmobilien in Italien, der Coima RES, erworben. Der Kaufpreis beträgt ca. 46 Millionen Euro. Das Einkaufszentrum „Nuovo Borgo“ wurde von Barings Real Estate Advisers für ca. 51,5 Millionen Euro erworben.
Der Bürokomplex befindet sich im Nordosten von Mailand und besteht aus zwei Gebäudeteilen mit einer Gesamtfläche von insgesamt 13.650 m². Das Objekt ist vollständig an BNL - BNP Paribas vermietet und generiert Mieteinnahmen in Höhe von 3,5 Millionen Euro.
Das „Nuovo Borgo“ in Asti liegt in der Piemont-Region und verfügt über eine gute Anbindung an Turin, Mailand und Genua. In dem Einkaufszentrum sind Marken wie Mediaworld, Calzedonia, OVS sowie Pandora auf einer Gesamtfläche von 16.976 m² vertreten.
Thomas Becker wird zukünftig den Bereich Projektentwicklung / Joint Venture leiten. Damit verantwortet der Diplom-Wirtschaftsingenieur für Pegasus den Neubau der GFK-Unternehmenszentrale (Gesellschaft für Konsumforschung) in Nürnberg. Zuvor war Thomas Becker als Leiter Projektentwicklung in der Nürnberger Niederlassung der BPD Immobilienentwicklung GmbH tätig. Hier wirkte er maßgeblich am Aufbau des Standortes mit. Als Prokurist und Leiter Projektentwicklung war Becker davor 13 Jahre für die KochInvest Unternehmensgruppe tätig. Bei Pegasus wird Thomas Becker insbesondere die Realisierung des Neubaus der GFK-Unternehmenszentrale (Gesellschaft für Konsumforschung) verantworten. Das Projekt wird durch Pegasus gemeinsam mit den Partnern Art Invest und Aurelis umgesetzt.
Sinkende Renditen für Logistikflächen
Neue Trends für Logistikimmobilien
von Gerhard Rodler
Neben steigenden Entwicklungs-, Vermietungs- und Investmentzahlen bei „klassischen“ Logistik-Immobilien beobachtet das deutsche Maklernetzwerk DIP auch eine konzeptionelle Differenzierung und Weiterentwicklung für die integrierte Abwicklung in Fulfilment Centern. Same-Day-Delivery und „online-bestellt, im Shop abgeholt“-Konzepte führen zu immer kleinteiligeren und kundennäheren Logistikflächen, wie die jüngsten Anmietungen von Amazon (für Prime Now), ebay und LIDL in Metropolen wie Berlin und München belegen. Dabei gewinnen auch „dark stores“ besonders für verderbliche Waren an Bedeutung. Gleichzeitig werden in Fulfilment-Centern - Mischformen von Lager-/Transport- und Büroimmobilie - für große Online-Händler wie Amazon (inzwischen weltweit zehntgrößter Händler) und Zalando nicht nur der Warenumschlag, sondern auch Teile der Wertschöpfungskette von Bestellannahme über Konfektionierung, Lieferung und Abrechnung bis zur After Sales-Kundenbetreuung von Hunderten Mitarbeitern im Schichtbetrieb erbracht. Jährlich werden zusätzliche moderne Logistikflächen in der Größenordnung von vier Millionen m² benötigt. Da vom Gesamtbestand von bundesweit rd. 300 Millionen m² nur etwa 50 Mio. m² (knapp 17 Prozent) ausreichend modern und nachhaltig (drittverwendungsfähig) und damit für „klassische“ Investoren strukturell geeignet sind, setzen Produzenten, Händler und Logistikdienstleister zunehmend in Neuentwicklungen die Modernisierungserfordernisse gemeinsam mit spezialisierten Entwicklern und Investoren um.
Analog zur starken Nachfrage zog das Preisniveau im Jahresverlauf 2016 an, so dass die Spitzenrendite für erstklassige Logistikanlagen im Mittel der 15 von DIP analysierten Standorte (Berlin, Bremen, Dresden, Düsseldorf, Essen, Frankfurt a.M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe, Köln, Leipzig, Magdeburg, München, Nürnberg, und Stuttgart) auf rd. 6,1 Prozent p.a. nachgab (2015: 6,5 Prozent p.a.).
Nach Gewinneinbruch 2016 heuer wieder Rückgang:
Aareal Bank unter Ertragsdruck
von Gerhard Rodler
Die deutsche auf Immobilien spezialisierte Aareal Bank hat wieder zu kämpfen. Schon im Vorjahr musste ein doch deutlicher Gewinneinbruch verbucht werden.
Heute informierte der Immobilienfinanzierer, dass 2017 mit einem nochmals geringeren Betriebsergebnis zwischen 260 und 300 Millionen Euro zu rechnen sei.
Hinter dieser Meldung steht aber auch ein Branchenthema generell. Der Ergebniseinbruch wird nämlich mit einem stark rückläufigen Neugeschäft und mit weiter sinkenden Zinsen begründet.
Zweiteres ist gut für die Immobilienbranche generell, erstes lässt darauf schließen, dass die Projektentwicklung vor allem bei gewerblich genutzten Immobilien einen Gang zurück schaltet. Konkret prognostiziert die Bank einen Rückgang des Kreditneugeschäftes im zurückliegenden Jahr von knapp zehn Milliarden Euro auf nur noch sieben bis acht Milliarden im laufenden Jahr.
Wenn sich dieser Trend auch bei den anderen deutschen Banken einstellt, darf durchaus mit einer Verknappung der deutschen Büroflächen ab 2020 gerechnet werden.
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Die Winegg hat sich mit Altbausanierungen, inzwischen aber auch mit Neubauprojekten in Wien einen Namen gemacht. Die schlanke Firmenstruktur verleiht ihr dabei einen Wettbewerbsvorteil.
Fast 20 Jahre ist es her, dass die Winegg Realitäten GesmbH ihre erste Liegenschaft in der Dianagasse im dritten Wiener Gemeindebezirk akquiriert hat. Seit damals hat sich das Unternehmen zu einem wichtigen Player am Wiener Wohnmarkt etabliert.
Schnelles Handeln
Die positive Entwicklung hat das Unternehmen auch seiner straffen Struktur zu verdanken. "Durch unsere schlanken Firmenstrukturen und die hervorragende Bonität zeichnen wir uns durch außergewöhnliche Beweglichkeit und Flexibilität aus", erklärt Michael Haas, Bereichsleiter Asset Management bei der Winegg. Die Flexibilität hilft bei der Akquisition von Objekten, die laut Haas in den letzten Jahren "sicher nicht leichter geworden ist". Für die Akquisition gebe es zwar kein Patentrezept, die Fähigkeit, schnell zu handeln, sei aber ein Vorteil, erklärt der Immobilienprofi. Die Winegg könne, im Gegensatz zu vielen Mitbewerbern, ein Haus ohne Finanzierungszusage oder Gremiumsbeschluss kaufen. Wichtig seien auch die "jahrelang bewährten Geschäftskontakte", auf die die Winegg zurückgreifen kann, sagt Haas.
Neubau als Diversifikation
Seit 2005 setzt die Winegg nicht nur auf den Glanz des Alten, sondern auch auf die Anziehungskraft von Neubauten. Diese Entscheidung sei auch aufgrund von Diversifikationsgründen gefallen, erklärt Haas. "Bei Neubauprojekten wird immer höchstes Augenmerk darauf gelegt, dass sie sich harmonisch in das vorhandene Stadtbild einfügen", so Haas über die Herangehensweise bei Neubauprojekten.
Lage, Lage, Lage
Egal ob Alt- oder Neubau, die Winegg konzentriert sich bei ihren Wohnbauprojekten ausschließlich auf Bestlagen. Man fokussiere sich auf "Qualität und Nachhaltigkeit der Investitionen", erklärt Haas. "Diese ist nur dann zu erzielen, wenn man die allseits bekannten drei wichtigsten Kriterien für die Beurteilung von Immobilien - Lage, Lage, Lage - nie außer Acht lässt", so Haas über die Strategie. Bei der Einschätzung der Lage dürfe man allerdings nicht nur "auf den Status Quo abstellen", sondern man müsse auch "künftige Entwicklungen antizipieren und vorauseilend auf diese reagieren", so Haas weiter. Den zweiten Bezirk vor zwanzig Jahren etwa könne man nicht mit dem zweiten Bezirk von heute vergleichen. Aktuell sieht der Immobilienprofi für gewisse Lagen im 15. und 16. Bezirk Potenzial. Denn junge Leute würden aufgrund der Preissteigerung in den inneren Bezirken den Schritt über den Gürtel machen. "Man muss versuchen, einen gewissen Weitblick zu haben", so Haas über die Herausforderung bei der Einschätzung der Lage.
[cite1]
Beim "Miet:Garantie"-Modell der Stadt Salzburg mit der gswb sollen mehr als 100 Wohnungen mobilisiert werden. "Sicher Vermieten" aus dem Ländle ist dabei Vorbild.
Gerald Illigen, seines Zeichens Baumeister und gerichtlich zertifizierter Sachverständiger in Dornbirn, kann das Vorarlberger Modell "Sicher Vermieten" nur weiterempfehlen - als Eigentümer mehrerer Wohnungen "werde ich das in Zukunft auf alle Fälle weiter machen." In Vorarlberg stehen laut Schätzungen 7.000 bis 10.000 Wohnungen leer, so Landesstatthalter Karlheinz Rüdisser (ÖVP). In Dornbirn allein sind es zwischen 1.200 und 1.500, bei einer konstanten Wohnungswerberzahl von durchschnittlich 1.000 Personen, so Bürgermeisterin Andrea Kaufmann (ÖVP). Sicher Vermieten kommt da gerade recht. Eine regelrechte Medienkampagne wurde im Ländle nun gestartet: Sicher Vermieten wurde in diversen Vorarlberger Medien vorgestellt, so auch im Dornbirner Gemeindeblatt.
Sicher Vermieten
Ziel des neuen Dornbirner - und bald Vorarlberger - Modells Sicher Vermieten ist es, in einem ersten Schritt 50 leer stehende Wohnungen auf den Markt zu bringen. Unter dem Motto "Ein sinnstiftender Beitrag für die Menschen in unserem Ländle" haben sich das Land Vorarlberg, die VEV, die Vogewosi - die größte gemeinnützige Wohnbauvereinigung in Vorarlberg - und die Stadt Dornbirn auf ein Pilotprojekt zur Reaktivierung leer stehender Wohnungen geeinigt. Wohnungsbesitzer werden dabei von der Eigentümervereinigung beraten, anschließend schließen sie mit der Vogewosi einen Mietverwaltungs-Vertrag ab. Die Stadt Dornbirn teilt schließlich den Mieter zu. Das Risiko - etwa für Mietausfälle - sowie den Verwaltungsaufwand trägt - im Prinzip - das Land. Illigen: "Die Mieteingänge sind bis jetzt alle termingerecht eingegangen - das läuft ja alles über die Vogewosi und ist sehr angenehm, weil ich mich ums Einkassieren der Miete nicht kümmern muss." Die einzige Einschränkung von Sicher Vermieten betraf - bisher - die Höhe der Miete: Sie musste um 20 Prozent unter dem Richtwertmietzins liegen. Derzeit sind das in Dornbirn 6,62 Euro/m² anstatt 8,28 Euro/m²: Der Vermieter verzichtet somit auf einen Teil der Miete, erhält im Gegenzug aber Sicherheit. Hier ergaben sich - in der Vergangenheit - freilich schon Probleme.
[cite2]
Kinderkrankheiten
Rechtsanwalt Markus Hagen, Präsident der Vorarlberger Eigentümervereinigung und der geistige Vater von Sicher Vermieten, spricht zwar insgesamt von einer Win-win-win-Situation: "Land, Vermieter und Mieter profitieren von diesem Modell." Auch gibt es, so Hagen, bereits konkrete Pläne und auch den politischen Willen seitens des Bundeslandes Vorarlberg, das Dornbirner Modell auf das ganze Ländle auszuweiten. Dennoch gesteht Hagen Anlaufschwierigkeiten ein: "Wir haben im ersten Projektjahr wichtige Erfahrungen gesammelt. Den Mietzins haben wir - ausgerechnet in Dornbirn - zu niedrig angesetzt." Von einem Fixmietzins ist man abgekommen, die Rede ist jetzt von einem "ortsangemessenen" Mietzins. Die Dornbirner Bürgermeisterin Kaufmann sieht in "ihrem Modell" jedenfalls die Chance, rasch Wohnraum zu schaffen. Neuland betritt auch die Vogewosi, sagt Geschäftsführer Hans-Peter Lorenz: Es sei etwas anderes, einzelne Wohnungen zu vermieten und zu verkaufen, als ganze Häuser - da müsse man noch Erfahrung gewinnen. Illigen und mit ihm weitere Eigentümer sind in jedem Fall davon überzeugt, dass "ihr Dornbirner Modell" bald Schule machen wird. Dazu Hagen: "Alle Parteien unterstützen das Modell - und wollen eine Ausweitung auf ganz Vorarlberg."
Salzburg: "Miet:Garantie"-Modell
Die Wohnungsnot ist in der Stadt Salzburg allgegenwärtig. Mit dem "Miet:Garantie"-Modell mobilisiert das städtische Wohnungsamt nun gemeinsam mit der gswb leer stehende Wohnungen zur Vermietung: Ihr dezidiertes Vorbild ist das Dornbirner Modell. Und das sind die Eckpunkte: Das Wohnungsamt ist erste Anlaufstelle und Projekt-Koordination, während die gswb die Wohnung im Auftrag des Eigentümers direkt vermietet. Der Vermieter erhält 70 Prozent des ortsüblichen Mietzinses, der Mieter zahlt 80 Prozent: Mit der Differenz werden Verwaltungsaufwand und notwendige Reparaturen bestritten. Es gibt keine Nebenkosten für Vermieter und Mieter. Stadt und gswb garantieren dem Vermieter Miete, Betriebskosten und Reparaturkosten - nötigenfalls können diese auch eine termingerechte Räumung organisieren.
"Ängste nehmen"
Vermieten könne mit "Risiken und Unannehmlichkeiten" verbunden sein, so Heinz Schaden (SPÖ), Bürgermeister der Salzburg Stadt: "Da gibt es viele, die haben Angst, dass sie die Miete nicht regelmäßig bekommen. Oder dass die Bewohner Schäden verursachen, die dann schwer auszugleichen sind. Und dann gibt es die Angst, dass man das Mietverhältnis nicht beenden kann, wenn man seine Wohnung wieder selbst braucht", so Bürgermeister Schaden. Als Mieter sind Wohnungssuchende vorgesehen, die wegen eines höheren Einkommens auf der Dringlichkeitsliste des Wohnungsamtes auf "aussichtsloser Position" stehen - die Zuteilung im Garantie-Modell erfolgt außerhalb der üblichen Wohnungsvergaberichtlinien: Die Einkommensgrenze liegt hier - wie bei der Wohnbauförderung - bei 2.990 Euro netto monatlich für eine Person plus zehn Prozent.
Wohnungen mobilisieren
Die Höhe des tatsächlich zum Tragen kommenden - jetzt: ortsüblichen - Mietzinses wird beim Salzburger Modell jeweils bezogen auf den Einzelfall ermittelt. Die Mietverträge werden auf drei bis fünf Jahre befristet abgeschlossen. Gerechnet wird mit einem jährlichen Mietausfallsrisiko von vier Prozent und einem Abgang von sechs Prozent des jährlichen Hauptmietzinses für Abnützung und Reparaturen. Auch ein Prozesskostenrisiko ist einkalkuliert - die Haftungssumme der Stadt beläuft sich auf insgesamt 560.000 Euro.
Evaluierung nach vier Jahren
Das Garantie-Modell ist vorerst auf sechs Jahre befristet - nach vier Jahren ist eine Evaluierung vorgesehen. Derzeit gibt es schon an die 20 Wohnungen im Angebot, es wird laufend - unverbindlich - informiert und beraten. Katharina Stöffler, Ansprechpartnerin der Stadt Salzburg, erwartet, dass schon im Frühjahr 2017 die ersten Mieter nominiert werden können. Man braucht kein Wahrsager zu sein, um vorhersehen zu können, dass Dornbirns Sicher Vermieten und das Salzburger Miet:Garantie-Modell in Österreich bald Nachfolger finden werden.
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