BrickVest-Gründer sieht schwarz für Londoner Büromarkt
von Stefan Posch
Seit gestern ist es fix. Die britische Premierministerin Theresa May hat den Antrag für den Austritt aus der EU gestellt. Doch laut einer kürzlich veröffentlichte Umfrage des Immobiliendienstleisters CBRE ist London weiterhin die attraktivste europäische Stadt für Immobilieninvestitionen und konnte bei der Beliebtheit sogar zulegen. Grund dafür ist auch der schwache Pfund, der Investitionen scheinbar günstiger macht.
Thomas Schneider, Co-Founder der deutschen Immobilien-Investment-Plattform BrickVest, hält die Investitionsstrategie aber für falsch. „Das ist ein Irrglaube. Wenn man aufgrund von Währungskursen in Immobilien spekuliert, sollte man lieber eine Währungswette eingehen“, erklärt Schneider dem immoflash. Wenn man heute ein Bürogebäude in London kaufen will, müsse man schon gute Nerven haben. Der Markt habe zwar auf den Brexit noch nicht sehr stark reagiert, das könne aber noch kommen, glaubt Schneider. „Wirtschaftlich hat Großbritannien derzeit einen großen Vorteil. Während der Pfund gefallen ist, sind sie immer noch weiter Teil des europäischen Binnenmarktes“, erklärt Schneider. Britische Unternehmen können derzeit davon profitieren. Ökonomisch gesehen habe sich mit dem Brexit-Entscheid bisher noch nichts geändert, so Schneider. Auch er arbeite noch mit einer britischen Firmenlizenz. Der Schock komme erst, „wenn man wirklich einpacken muss“. „Wenn ich wetten müsste, würde ich darauf setzen, dass es in den nächsten zwei Jahren in Großbritannien runter geht“, prognostiziert Schneider. Danach sei die Frage, ob die Briten eine Lösung gefunden haben, oder nicht.
Besonders für den Londoner Büromarkt sieht Schneider eher schwarz, auch wenn die große Firmenflucht noch nicht stattgefunden hat. Entweder die Unternehmen hätten noch keinen passenden alternativen Standort gefunden oder es werde erst jetzt abgewägt, welches Land die besten Möglichkeiten bietet, erklärt Schneider. „Großbritannien wird zu einem Regionalmarkt werden, ein großer aber trotzdem ein Regionalmarkt“, ist er überzeugt.
Die UBM positioniert sich neu: Man will kein Bestandshalter mehr sein, sondern ein reiner Entwickler. Und man hat die Assetklasse Hotel für sich entdeckt und damit europaweit reüssiert. Und durch die jüngste Abverkaufswelle konnte die UBM wiederum Erlöse erzielen, die in neue Projekte fließen sollen. Dabei wird auch der Wohnbau ein Thema werden. Mehr dazu gibt es im Video.
Kein Fortschritt bei Mietrecht, Branche über Politikeraussagen verärgert:
von Charles Steiner
Dass sich beim Thema leistbares Wohnen Politik und Immobilienbranche wenig verstehen, ist nach der gestrigen Nationalratssitzung einmal erneut evident. Die jüngste Wortmeldung von SPÖ-Bautensprecherin Ruth Becher, wonach die Kostensteigerung im privaten Sektor abzufedern seien, indem man ein einheitliches Mietrecht schaffe, sorgte wieder einmal für Kopfschütteln bei der Branche. „In den vergangenen fünf Jahren stiegen die Mieten von Gemeinde- und Genossenschaftswohnungen um 11,6 Prozent beziehungsweise um 12,4 Prozent während die Mieten bei privaten Wohnungen um fast 25 Prozent stiegen, bei einer Inflation von knapp 11 Prozent. Wir haben ein Problem mit der Leistbarkeit“, tönte es von der Politikerin.
Die Antworten kamen postwendend: Den privaten Immobilienmarkt mit Sozialwohnungen zu vergleichen, hält Michael Pisecky, der Wiener Fachgruppenobmann für Immobilien- und Vermögenstreuhänder, für Unsinn: „Diese Darstellung entbehrt jeglicher Vergleichbarkeit. Auch wenn man ständig das Falsche wiederholt, wird es nicht richtiger. Mieten im sozialen Wohnbau stehen in keinem Zusammenhang zu den tatsächlichen Kosten. Einnahmen müssen dort nicht versteuert werden und Vermietungen keine Renditen abwerfen. Hier werden Äpfel mit Birnen verglichen.“
Der Verband der institutionellen Immobilieninvestoren erklärte, dass es unredlich sei, den privaten Mietmarkt dafür verantwortlich zu machen, dass sozial Bedürftige am privaten Mietsektor schwer eine für sie leistbare Wohnung finden. „Das herzustellen, ist nicht Aufgabe der privaten Investoren“, so der Verbandspräsident Wolfgang Louzek. Und er wirft den Ball in Richtung Politik zurück: „Es stimmt, dass 42 Prozent aller Haushalte in einem gemieteten Objekt wohnen. Es stimmt aber auch, dass davon 60 Prozent im Gemeinde-Sozialbau oder Genossenschaftsbau wohnen. Nur dort wohnen nur 22 Prozent der sozial Bedürftigen. Also jene Wohneinheiten, die ausschließlich von den Steuerzahlern finanziert werden.“
Die Real I.S. hat rund 4.560 Quadratmeter Bürofläche in der Brehmstraße 12 in Wien, Österreich, langfristig an die Otto Bock Healthcare Products GmbH vermietet. Die Mietvertragslaufzeit für die Büroeinheiten in dem vierten bis sechsten Obergeschoss der Liegenschaft beträgt acht Jahre.
Die Otto Bock HealthCare GmbH fertigt und vertreibt hochwertige Medizintechnik. Die Produkte und Services umfassen Prothetik, Orthetik, Mobility Solutions und MedicalCare. Mit über 6.500 Mitarbeitern in 55 Ländern ist das Familienunternehmen Weltmarktführer in der Technischen Orthopädie.
Das 2002 erbaute und 2015/2016 von Real I.S. modernisierte Bürohaus erstreckt sich über insgesamt acht Etagen. Die hochwertigen Büroflächen über rund 11.225 Quadratmeter sind flexibel teilbar und entsprechen dem neuesten technischen Standards. Zudem verfügt das Objekt über ca. 245 Quadratmeter Lager- und Archivflächen sowie eine Tiefgarage mit 113 Stellplätzen. Aktuell beträgt der Vermietungsstand rund 80 Prozent.
Das Bürohaus in Simmering befindet sich im innerstädtischen und dynamisch wachsenden Stadtentwicklungsgebiet Wiens. Der 11. Wiener Gemeindebezirk zeichnet sich durch die Ansiedlung von Immobilien verschiedener Nutzungsarten aus; darunter Büros, produzierende Betriebe und Wohnbauten.
Der Mietvertrag wurde von der EHL Immobilien GmbH vermittelt.
Die Signa setzt bei der Vermarktung ihrer Wohnungen verstärkt auf digitale Kommunikation. "Der Wohnungsvertrieb ist digital, Renderings sind von gestern", sagt Signa-Geschäftsführer Christoph Stadlhuber im Rahmen einer Pressekonferenz - stilecht in einem Baucontainer vor den im Entstehen begriffenen Parkapartments. Bei der Vermarktung der Wohnungen setzt das Unternehmen daher auf Virtual Reality und Augmented Reality - der Besucher soll damit noch in der Bauphase die Wohnungen samt Umgebung mittels VR-Brille besichtigen können. Und zwar in hoher Auflösung: Die 3D-Rundgänge werden anhand von den Bauplänen erstellt, die Umgebung wird von Drohnen abfotografiert. Das fertige Gadget ist dann eine Kombination aus beiden, denn: "der Rundgang soll möglichst lebensecht wirken, der Käufer muss sich das Objekt bildlich perfekt vorstellen können", so Stadlhuber. Bereits 2015 habe man begonnen, über VR-Brillen zu vermarkten. Die Signa setzt sich diesbezüglich ambitionierte Ziele: "Wir wollen das erste Unternehmen sein, das online Wohnungen verkauft." Auch generell habe man den Vermarktungsprozess digitalisiert. Die Signa setzt dabei verstärkt auf Instagram, Twitter und Bluetooth-Marketing.
Die Parkapartments, die vom Architekten Renzo Piano konzipiert wurden, werden 346 Wohnungen in unmittelbarer Nähe zum Hauptbahnhof beinhalten. Laut Stadlhuber seien bereits etwa die Hälfte verkauft worden, Ende 2018 sollen diese fertiggestellt werden.
Gesucht werden Projekte mit Potenzial in ganz Europa:
von Gerhard Rodler
Das Know-how hat er sich unter anderem bei Cerberus angeeignet, zuletzt als CEO: 2007 gründete Saul Goldstein dann seinen Fonds ActivumSG. Hier investiert er in Projekte mit Potenzial, und zwar in ganz Europa. Dabei tritt man stets diskret auf, Immerhin handelt es sich bei den Investments immer um „Projekte mit Potenzial.“ Was aber immer passen muss, das ist die Qualität der Immobilie mit einem bedeutendem nicht realisiertem Potenzial.
Ist das der Fall, wird mittels Darlehen und/oder Private Equity-Anlagen finanziert. Erst gestern, Mittwoch, wurde vom Turnaround-Spezialisten insgesamt 15,8 Millionen Euro für die Realisierung von zwei Projekten in Berlin investiert. Dabei handelt es sich um Bridge Financing von 5,5 Millionen Euro für die Home Center Management GmbH, einem Joint-Venture-Partner bei drei vorherigen Investitionen der ASG-Fonds, für den Kauf eines Wassergrundstücks in Berlin-Niederschöneweide, welches ursprünglich als Brauerei genutzt wurde. Die Mundial AG wurde mit Mezzanine-Kapital von 10,25 Millionen Euro für den Erwerb von zwei ehemaligen Bürogebäuden in Berliner Dahlem ausgestattet. Auf Basis einer vorhandenen Baugenehmigung werden diese zu Eigentumswohnungen umgewandelt und verkauft.
Damit haben die von ASG verwalteten Fonds während der letzten fünf Jahre neben ihren direkten Immobilieninvestitionen und dem Kauf dreier Bauträger insgesamt 100 Millionen Euro an Kapital für Projektentwicklungen bereitgestellt.
Die Bau- und Immobilienberatungsgesellschaft Drees & Sommer eröffnet einen neuen Standort in London.
Neben dem Hauptsitz in Stuttgart unterhält das partnergeführte Unternehmen, London einbezogen, damit 40 Standorte weltweit. Drees & Sommer bietet Investoren in UK fundierte Beratungsleistungen bei Immobilieninvestitionen sowie baufachliches Branchen-Know-how im Bereich Automotive, Industrie und Öffentliche Hand. Da das Unternehmen bereits komplexe Projekte vor Ort erfolgreich durchgeführt hat - zum Beispiel Lean Management für die Londoner U-Bahn, Baumanagement für Ford Daventry College und Projektmanagement für Jaguar Land Rover - ist es jetzt bereit, um den britischen Markt strategisch zu erschließen.
Im Fokus bei Bauvorhaben stehen die vertraglich vereinbarten Qualitäten (Bausoll), Transparenz hinsichtlich zu erreichender Termine und Klarheit bei kostenrelevanten Projektereignissen.
Durch ein projektbegleitendes Finanzierungscontrolling mit einer vorgelagerten Projektanalyse schaffen die Experten Sicherheit und Transparenz vor Unterzeichnung des Kreditvertrags sowie eine Absicherung der laufenden Finanzierung für den jeweiligen Finanzierer.
202 Wohneinheiten sollen bis 2019 fertiggestellt sein
von Stefan Posch
Die Strabag wird in Moskau die Luxuswohnanlage „Leben auf Pluschiha“ für den Moskauer Immobilienentwickler AO Don-Stroy Invest bauen. Bis Mitte 2019 sollen acht Bauteile mit insgesamt 202 Wohneinheiten entstehen. Das Projekt wird in Schlüsselfertigbauweise errichtet. Das Bauvolumen liegt laut einer Presseaussendung der Strabag „im mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich“.
„Die Wohnanlage befindet sich in einem attraktiven, historischen Stadtteil im Zentrum Moskaus in der Nähe des Neujungfrauenklosters. Bei diesem Projekt arbeiten wir erstmals mit Don-Stroy Invest zusammen und möchten damit den Grundstein für eine gute künftige Partnerschaft legen“, sagt Thomas Birtel, Vorstandsvorsitzender der Strabag SE. Die Palette an Wohnungen erstreckt sich von Einzimmer-Appartements mit 66 m² bis hin zu Siebenzimmer-Einheiten mit 333 m². Im Wohnkomplex wird außerdem ein vierstöckiges Fitnessstudio untergebracht sein, außerdem wird eine Tiefgarage zur Verfügung stehen.
13 Millionen Euro für Immobilie am Corso XXII Marzo
von Stefan Posch
Die BNP Paribas REIM hat für den Investmentfonds „Comune di Milano I“ eine Immobilie in Mailand verkauft. Das 5.000 m² große Objekt am Corso XXII Marzo geht für 13 Millionen Euro an die COventidue S.r.l.
Das Gebäude wurde Anfang des 20. Jahrhunderts erbaut und wird nun vom Käufer in einem partizipativen Wohnbauprojekt weiterentwickelt - über 50 Wohneinheiten sollen entstehen. Die Entwürfe stammen von dem Architekten Leopoldo Freyrie und für den Betrieb, die Koordination und die Verwaltung wird Cohousing.it zuständig sein. Verantwortlich für die Finanzierungstechnik ist Harley & Dikkinson Finance.
Die Transaktion ist Teil des Fonds-Veräußerungsprogramms und trägt laut einer Aussendung der BNP Paribas zur weiteren Optimierung des diversifizierten Fonds-Portfolios bei. Der Fonds wurde im Jahr 2008 für die Stadt Mailand mit 75 Immobilienobjekten mit einem Anfangswert von circa 255 Millionen Euro gegründet. Nun veräußert der Fonds Objekte mit einem Gesamtwert von etwa 210 Millionen Euro.
Die C&P Immobilien AG hat mit Michael Thier einen neuen Marketingleiter. Thier ist damit ab sofort für die umfassende interne und externe Kommunikation verantwortlich und baut zukünftig die strategischen Kommunikationsagenden weiter aus. Der 36-jährige blickt auf jahrelange Marketingerfahrung zurück, die er nun als Head of Marketing für das steirische Immobilienunternehmen einsetzt.
Durch seine jahrelange Tätigkeit bei der Raiffeisen-Landesbank Steiermark als Marketing Manager bringt der gebürtige Grazer umfassendes Know-how und neuen Esprit mit sich. Nach der Bankenbranche freut sich Michael Thier nun im Immobilienbereich neue Wege zu beschreiten.
BrickVest-Gründer sieht schwarz für Londoner Büromarkt
von Stefan Posch
Seit gestern ist es fix. Die britische Premierministerin Theresa May hat den Antrag für den Austritt aus der EU gestellt. Doch laut einer kürzlich veröffentlichte Umfrage des Immobiliendienstleisters CBRE ist London weiterhin die attraktivste europäische Stadt für Immobilieninvestitionen und konnte bei der Beliebtheit sogar zulegen. Grund dafür ist auch der schwache Pfund, der Investitionen scheinbar günstiger macht.
Thomas Schneider, Co-Founder der deutschen Immobilien-Investment-Plattform BrickVest, hält die Investitionsstrategie aber für falsch. „Das ist ein Irrglaube. Wenn man aufgrund von Währungskursen in Immobilien spekuliert, sollte man lieber eine Währungswette eingehen“, erklärt Schneider dem immoflash. Wenn man heute ein Bürogebäude in London kaufen will, müsse man schon gute Nerven haben. Der Markt habe zwar auf den Brexit noch nicht sehr stark reagiert, das könne aber noch kommen, glaubt Schneider. „Wirtschaftlich hat Großbritannien derzeit einen großen Vorteil. Während der Pfund gefallen ist, sind sie immer noch weiter Teil des europäischen Binnenmarktes“, erklärt Schneider. Britische Unternehmen können derzeit davon profitieren. Ökonomisch gesehen habe sich mit dem Brexit-Entscheid bisher noch nichts geändert, so Schneider. Auch er arbeite noch mit einer britischen Firmenlizenz. Der Schock komme erst, „wenn man wirklich einpacken muss“. „Wenn ich wetten müsste, würde ich darauf setzen, dass es in den nächsten zwei Jahren in Großbritannien runter geht“, prognostiziert Schneider. Danach sei die Frage, ob die Briten eine Lösung gefunden haben, oder nicht.
Besonders für den Londoner Büromarkt sieht Schneider eher schwarz, auch wenn die große Firmenflucht noch nicht stattgefunden hat. Entweder die Unternehmen hätten noch keinen passenden alternativen Standort gefunden oder es werde erst jetzt abgewägt, welches Land die besten Möglichkeiten bietet, erklärt Schneider. „Großbritannien wird zu einem Regionalmarkt werden, ein großer aber trotzdem ein Regionalmarkt“, ist er überzeugt.
Will Pure Play Developer werden:
Der Wandel der UBM
von Charles Steiner
Die UBM positioniert sich neu: Man will kein Bestandshalter mehr sein, sondern ein reiner Entwickler. Und man hat die Assetklasse Hotel für sich entdeckt und damit europaweit reüssiert. Und durch die jüngste Abverkaufswelle konnte die UBM wiederum Erlöse erzielen, die in neue Projekte fließen sollen. Dabei wird auch der Wohnbau ein Thema werden. Mehr dazu gibt es im Video.
Kein Fortschritt bei Mietrecht, Branche über Politikeraussagen verärgert:
Wieder Wirbel um leistbares Wohnen
von Charles Steiner
Dass sich beim Thema leistbares Wohnen Politik und Immobilienbranche wenig verstehen, ist nach der gestrigen Nationalratssitzung einmal erneut evident. Die jüngste Wortmeldung von SPÖ-Bautensprecherin Ruth Becher, wonach die Kostensteigerung im privaten Sektor abzufedern seien, indem man ein einheitliches Mietrecht schaffe, sorgte wieder einmal für Kopfschütteln bei der Branche. „In den vergangenen fünf Jahren stiegen die Mieten von Gemeinde- und Genossenschaftswohnungen um 11,6 Prozent beziehungsweise um 12,4 Prozent während die Mieten bei privaten Wohnungen um fast 25 Prozent stiegen, bei einer Inflation von knapp 11 Prozent. Wir haben ein Problem mit der Leistbarkeit“, tönte es von der Politikerin.
Die Antworten kamen postwendend: Den privaten Immobilienmarkt mit Sozialwohnungen zu vergleichen, hält Michael Pisecky, der Wiener Fachgruppenobmann für Immobilien- und Vermögenstreuhänder, für Unsinn: „Diese Darstellung entbehrt jeglicher Vergleichbarkeit. Auch wenn man ständig das Falsche wiederholt, wird es nicht richtiger. Mieten im sozialen Wohnbau stehen in keinem Zusammenhang zu den tatsächlichen Kosten. Einnahmen müssen dort nicht versteuert werden und Vermietungen keine Renditen abwerfen. Hier werden Äpfel mit Birnen verglichen.“
Der Verband der institutionellen Immobilieninvestoren erklärte, dass es unredlich sei, den privaten Mietmarkt dafür verantwortlich zu machen, dass sozial Bedürftige am privaten Mietsektor schwer eine für sie leistbare Wohnung finden. „Das herzustellen, ist nicht Aufgabe der privaten Investoren“, so der Verbandspräsident Wolfgang Louzek. Und er wirft den Ball in Richtung Politik zurück: „Es stimmt, dass 42 Prozent aller Haushalte in einem gemieteten Objekt wohnen. Es stimmt aber auch, dass davon 60 Prozent im Gemeinde-Sozialbau oder Genossenschaftsbau wohnen. Nur dort wohnen nur 22 Prozent der sozial Bedürftigen. Also jene Wohneinheiten, die ausschließlich von den Steuerzahlern finanziert werden.“
Über 4500 Quadratemter in Wien:
Otto Bock mietet bei Real I.S.
von Gerhard Rodler
Die Real I.S. hat rund 4.560 Quadratmeter Bürofläche in der Brehmstraße 12 in Wien, Österreich, langfristig an die Otto Bock Healthcare Products GmbH vermietet. Die Mietvertragslaufzeit für die Büroeinheiten in dem vierten bis sechsten Obergeschoss der Liegenschaft beträgt acht Jahre.
Die Otto Bock HealthCare GmbH fertigt und vertreibt hochwertige Medizintechnik. Die Produkte und Services umfassen Prothetik, Orthetik, Mobility Solutions und MedicalCare. Mit über 6.500 Mitarbeitern in 55 Ländern ist das Familienunternehmen Weltmarktführer in der Technischen Orthopädie.
Das 2002 erbaute und 2015/2016 von Real I.S. modernisierte Bürohaus erstreckt sich über insgesamt acht Etagen. Die hochwertigen Büroflächen über rund 11.225 Quadratmeter sind flexibel teilbar und entsprechen dem neuesten technischen Standards. Zudem verfügt das Objekt über ca. 245 Quadratmeter Lager- und Archivflächen sowie eine Tiefgarage mit 113 Stellplätzen. Aktuell beträgt der Vermietungsstand rund 80 Prozent.
Das Bürohaus in Simmering befindet sich im innerstädtischen und dynamisch wachsenden Stadtentwicklungsgebiet Wiens. Der 11. Wiener Gemeindebezirk zeichnet sich durch die Ansiedlung von Immobilien verschiedener Nutzungsarten aus; darunter Büros, produzierende Betriebe und Wohnbauten.
Der Mietvertrag wurde von der EHL Immobilien GmbH vermittelt.
Signa will erste Wohnung online verkaufen:
Gadget zum Tag: VR statt Rendering
von Charles Steiner
Die Signa setzt bei der Vermarktung ihrer Wohnungen verstärkt auf digitale Kommunikation. "Der Wohnungsvertrieb ist digital, Renderings sind von gestern", sagt Signa-Geschäftsführer Christoph Stadlhuber im Rahmen einer Pressekonferenz - stilecht in einem Baucontainer vor den im Entstehen begriffenen Parkapartments. Bei der Vermarktung der Wohnungen setzt das Unternehmen daher auf Virtual Reality und Augmented Reality - der Besucher soll damit noch in der Bauphase die Wohnungen samt Umgebung mittels VR-Brille besichtigen können. Und zwar in hoher Auflösung: Die 3D-Rundgänge werden anhand von den Bauplänen erstellt, die Umgebung wird von Drohnen abfotografiert. Das fertige Gadget ist dann eine Kombination aus beiden, denn: "der Rundgang soll möglichst lebensecht wirken, der Käufer muss sich das Objekt bildlich perfekt vorstellen können", so Stadlhuber. Bereits 2015 habe man begonnen, über VR-Brillen zu vermarkten. Die Signa setzt sich diesbezüglich ambitionierte Ziele: "Wir wollen das erste Unternehmen sein, das online Wohnungen verkauft." Auch generell habe man den Vermarktungsprozess digitalisiert. Die Signa setzt dabei verstärkt auf Instagram, Twitter und Bluetooth-Marketing.
Die Parkapartments, die vom Architekten Renzo Piano konzipiert wurden, werden 346 Wohnungen in unmittelbarer Nähe zum Hauptbahnhof beinhalten. Laut Stadlhuber seien bereits etwa die Hälfte verkauft worden, Ende 2018 sollen diese fertiggestellt werden.
Gesucht werden Projekte mit Potenzial in ganz Europa:
Fonds investiert in "turn around"-Projekte
von Gerhard Rodler
Das Know-how hat er sich unter anderem bei Cerberus angeeignet, zuletzt als CEO: 2007 gründete Saul Goldstein dann seinen Fonds ActivumSG. Hier investiert er in Projekte mit Potenzial, und zwar in ganz Europa. Dabei tritt man stets diskret auf, Immerhin handelt es sich bei den Investments immer um „Projekte mit Potenzial.“ Was aber immer passen muss, das ist die Qualität der Immobilie mit einem bedeutendem nicht realisiertem Potenzial.
Ist das der Fall, wird mittels Darlehen und/oder Private Equity-Anlagen finanziert. Erst gestern, Mittwoch, wurde vom Turnaround-Spezialisten insgesamt 15,8 Millionen Euro für die Realisierung von zwei Projekten in Berlin investiert. Dabei handelt es sich um Bridge Financing von 5,5 Millionen Euro für die Home Center Management GmbH, einem Joint-Venture-Partner bei drei vorherigen Investitionen der ASG-Fonds, für den Kauf eines Wassergrundstücks in Berlin-Niederschöneweide, welches ursprünglich als Brauerei genutzt wurde. Die Mundial AG wurde mit Mezzanine-Kapital von 10,25 Millionen Euro für den Erwerb von zwei ehemaligen Bürogebäuden in Berliner Dahlem ausgestattet. Auf Basis einer vorhandenen Baugenehmigung werden diese zu Eigentumswohnungen umgewandelt und verkauft.
Damit haben die von ASG verwalteten Fonds während der letzten fünf Jahre neben ihren direkten Immobilieninvestitionen und dem Kauf dreier Bauträger insgesamt 100 Millionen Euro an Kapital für Projektentwicklungen bereitgestellt.
Schon der 40. Standort weltweit
Drees & Sommer goes London
von Gerhard Rodler
Die Bau- und Immobilienberatungsgesellschaft Drees & Sommer eröffnet einen neuen Standort in London.
Neben dem Hauptsitz in Stuttgart unterhält das partnergeführte Unternehmen, London einbezogen, damit 40 Standorte weltweit. Drees & Sommer bietet Investoren in UK fundierte Beratungsleistungen bei Immobilieninvestitionen sowie baufachliches Branchen-Know-how im Bereich Automotive, Industrie und Öffentliche Hand. Da das Unternehmen bereits komplexe Projekte vor Ort erfolgreich durchgeführt hat - zum Beispiel Lean Management für die Londoner U-Bahn, Baumanagement für Ford Daventry College und Projektmanagement für Jaguar Land Rover - ist es jetzt bereit, um den britischen Markt strategisch zu erschließen.
Im Fokus bei Bauvorhaben stehen die vertraglich vereinbarten Qualitäten (Bausoll), Transparenz hinsichtlich zu erreichender Termine und Klarheit bei kostenrelevanten Projektereignissen.
Durch ein projektbegleitendes Finanzierungscontrolling mit einer vorgelagerten Projektanalyse schaffen die Experten Sicherheit und Transparenz vor Unterzeichnung des Kreditvertrags sowie eine Absicherung der laufenden Finanzierung für den jeweiligen Finanzierer.
202 Wohneinheiten sollen bis 2019 fertiggestellt sein
Strabag baut Luxuswohnanlage in Moskau
von Stefan Posch
Die Strabag wird in Moskau die Luxuswohnanlage „Leben auf Pluschiha“ für den Moskauer Immobilienentwickler AO Don-Stroy Invest bauen. Bis Mitte 2019 sollen acht Bauteile mit insgesamt 202 Wohneinheiten entstehen. Das Projekt wird in Schlüsselfertigbauweise errichtet. Das Bauvolumen liegt laut einer Presseaussendung der Strabag „im mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich“.
„Die Wohnanlage befindet sich in einem attraktiven, historischen Stadtteil im Zentrum Moskaus in der Nähe des Neujungfrauenklosters. Bei diesem Projekt arbeiten wir erstmals mit Don-Stroy Invest zusammen und möchten damit den Grundstein für eine gute künftige Partnerschaft legen“, sagt Thomas Birtel, Vorstandsvorsitzender der Strabag SE. Die Palette an Wohnungen erstreckt sich von Einzimmer-Appartements mit 66 m² bis hin zu Siebenzimmer-Einheiten mit 333 m². Im Wohnkomplex wird außerdem ein vierstöckiges Fitnessstudio untergebracht sein, außerdem wird eine Tiefgarage zur Verfügung stehen.
13 Millionen Euro für Immobilie am Corso XXII Marzo
BNP Paribas verkauft in Mailand
von Stefan Posch
Die BNP Paribas REIM hat für den Investmentfonds „Comune di Milano I“ eine Immobilie in Mailand verkauft. Das 5.000 m² große Objekt am Corso XXII Marzo geht für 13 Millionen Euro an die COventidue S.r.l.
Das Gebäude wurde Anfang des 20. Jahrhunderts erbaut und wird nun vom Käufer in einem partizipativen Wohnbauprojekt weiterentwickelt - über 50 Wohneinheiten sollen entstehen. Die Entwürfe stammen von dem Architekten Leopoldo Freyrie und für den Betrieb, die Koordination und die Verwaltung wird Cohousing.it zuständig sein. Verantwortlich für die Finanzierungstechnik ist Harley & Dikkinson Finance.
Die Transaktion ist Teil des Fonds-Veräußerungsprogramms und trägt laut einer Aussendung der BNP Paribas zur weiteren Optimierung des diversifizierten Fonds-Portfolios bei. Der Fonds wurde im Jahr 2008 für die Stadt Mailand mit 75 Immobilienobjekten mit einem Anfangswert von circa 255 Millionen Euro gegründet. Nun veräußert der Fonds Objekte mit einem Gesamtwert von etwa 210 Millionen Euro.
Thier ist neuer Head of Marketing
Karriere zum Tag: Neu bei C&P
von Gerhard Rodler
Die C&P Immobilien AG hat mit Michael Thier einen neuen Marketingleiter. Thier ist damit ab sofort für die umfassende interne und externe Kommunikation verantwortlich und baut zukünftig die strategischen Kommunikationsagenden weiter aus. Der 36-jährige blickt auf jahrelange Marketingerfahrung zurück, die er nun als Head of Marketing für das steirische Immobilienunternehmen einsetzt.
Durch seine jahrelange Tätigkeit bei der Raiffeisen-Landesbank Steiermark als Marketing Manager bringt der gebürtige Grazer umfassendes Know-how und neuen Esprit mit sich. Nach der Bankenbranche freut sich Michael Thier nun im Immobilienbereich neue Wege zu beschreiten.
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Herausgeber: Reinhard Einwaller Chefredaktion: Gerhard Rodler Fotos: Archiv, shutterstock Redaktion: Gerhard Rodler, Jacqueline Cheval
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Jetzt oder nie
Rustler - die Entwickler legen ihr Hauptaugenmerk auf leistbares Wohnen. Kein einfaches Unterfangen, wie Markus Brandstätter und Alexander Scheuch im Gespräch mit Charles Steiner erklären. Normenfluten und teure Grundstücke lassen Baukosten nach oben schnellen. Rustler ist im Bereich Entwicklung sowohl im Alt- als auch im Neubau aktiv. Wohin tendiert derzeit eigentlich die Nachfrage auf Kundenseite? Brandstätter: Aus meiner Sicht hält sich diese ziemlich die Waage. Sowohl Neubau als auch generalsanierter Altbau werden gleich intensiv angefragt, wobei es dabei darauf ankommt, wie und in welcher Qualität das jeweilige Produkt gestaltet und umgesetzt wird.Und wo liegen Ihre Präferenzen? Brandstätter: Derzeit mehr im Neubau, und zwar aus dem Grund, dass das typische Wiener Zinshaus mittlerweile schwer zu finden ist und die Preise derzeit so hoch sind, dass das Endprodukt, die Eigentumswohnung, für den Mittelstand kaum mehr leistbar ist.Ist das Angebot an leistbarem Wohnen in Wien ausreichend oder gibt es da noch Handlungsbedarf? Brandstätter: In diesem Segment muss noch sehr viel getan werden. Da ist auch die Politik gefordert, denn es gibt derzeit viele "Baustellen", die man angehen sollte. Etwa bei der Flächenwidmung, wo Grundstücke nicht oder zu wenig und auch zu wenig rasch für Wohnraumschaffung umgewidmet werden. Dann werden Normen verabschiedet, bei denen nicht geprüft wird, welche Auswirkungen diese auf die Baukosten haben werden. So braucht man beispielsweise ab 15 Wohnungen im Neubau zwingend einen Kinderspielplatz - egal, ob es vor dem Objekt ohnedies einen Park mit Spielplatz gibt. Diesen skurrilen Fall hatten wir jüngst bei einem Projekt in Wien Margareten.
Scheuch: Was die Sanierung im Altbau betrifft, ist in den vergangenen 20 Jahren mit Normen deutlich überzogen worden. Diese sind zwar durchwegs gut gemeint, haben aber zu einem gewissen "Overkill" geführt, die Bauträgern die Kosten deutlich erhöhen ohne einen Mehrwert für den Kunden zu bieten. Die Novellierung der Bauordnung war viel zu wenig umfassend, da müsste ein deutlicher nächster Zug kommen. Konstruktive Vorschläge und Initiativen in der Immobilien- und Bauwirtschaft gibt es dazu bereits.Das hat der Österreichische Verband der Immobilienwirtschaft ebenfalls beklagt. Dieser hatte ja jüngst argumentiert, dass die Novellierung der Bauordnung lediglich der Stadt zu Gute kommen würde, dem privaten Bauträger aber nicht. Stimmen Sie dem zu? Brandstätter: Wir stimmen dem ÖVI hier zu. Folgende Frage muss man sich für das Endprodukt stellen: Wie kann sich der Bewohner die Wohnung leisten, sowohl im Miet- als auch im Kaufbereich? Nehmen wir als Beispiel die Stellplatzverpflichtung: Pro 100 m² muss ein Stellplatz bereitgestellt beziehungsweise teuer über die Stadt Wien abgelöst werden. Warum kann der private Bauträger nicht selbst entscheiden, wie viele Stellplätze errichtet werden? Es wurde weiters als große Errungenschaft gelobt, den Notkamin abzuschaffen. Diese Maßnahme beeinflusst die Baukosten aber lediglich im Promille-Bereich. Daher bin ich der Meinung, dass hinsichtlich der Bauordnung viel mehr unternommen werden muss, um die für Wien notwendige Nachverdichtung zu unterstützen.Das klingt ja fast so, als würden diese Normen und Bestimmungen einen Widerspruch zum leistbaren Wohnen darstellen... Brandstätter: Natürlich braucht es Normen und Gesetze, um Qualität zu gewährleisten. Die Fülle macht leistbares Wohnen allerdings schwierig, denn es gibt über 3.000 Normen für das Bau- und Baunebengewerbe. Oft werden dabei auch Normen für den Neubau beschlossen, die dann auch automatisch für den Sanierungsbereich anzuwenden sind. Das stellt Planer und Bauträger vor große Herausforderungen. Insgesamt führt die Normenflut definitiv zu einer Verteuerung der Baukosten. Es kommt auch vor, dass sich Normen auf ein bestimmtes Gebiet beziehen und dann im Widerspruch zu anderen stehen.Wie wird es denn mit dem starken Zuzug möglich, leistbares Wohnen zur Verfügung zu stellen? Scheuch: Es wird nur in der Kombination aus Stadterweiterung und -erneuerung gehen. Deswegen bedient Rustler ganz bewusst auch Neubau und Altbau. Würde man sich da zu sehr festlegen, schließt man auch bestimmte Kundenkreise vorweg aus. Wir sehen uns jedoch nicht als Anbieter von großvolumigem Neubau am Stadtrand - da gibt es andere Marktteilnehmer. Wir vermitteln zwar auch solche Objekte externer Partner und Bauträger oder etwa auch Luxuswohnungen von externen Abgebern, aber wir entwickeln solche Immobilien nicht selbst.
Brandstätter: Mir ist es ein Anliegen, im Wohnbau innovativer zu sein. Das haben wir im Grunde in ganz Europa nicht geschafft. Die letzte wichtige Innovation in der Bauwirtschaft liegt lange zurück und ist der sogenannte "Isokorb", wo Balkone thermisch vom Wohnbereich getrennt sind. Insgesamt entwickelt sich die Baubranche zu langsam, wenn es um neue Techniken geht. Warum soll es nicht möglich sein, dass man beispielsweise Häuser druckt? In einigen Ländern werden bereits erste Projekte dazu umgesetzt, wie ich mich selbst in Dubai überzeugen konnte.Das könnte auch Baukosten senken... Brandstätter: Natürlich. Wenn man im Neubaubereich statt um rund 2.000 Euro/m² um 1.500 Euro/m² brutto bauen kann, ist es möglich, Kostenvorteile auch an die Kunden weiterzugeben.Da ist die Politik aber sicher eine Hürde... Brandstätter: Dass die Entwicklungen der gesetzlichen Rahmenbedingungen so schwer absehbar sind, ist sicher ein Problem für die Bau- und Immobilienwirtschaft. Aber wenn wir in Bälde in Wien die Zwei-Millionen-Einwohnermarke erreichen werden, müssen wir jetzt agieren. Die Verteuerung der Grundstückspreise ist zwar nicht erfreulich, den größten Anteil der Kosten machen aber immer noch die Baukosten aus. Wenn man diese durch Innovationen senken kann, dann kann man das "Endprodukt" leistbar für den Kunden anbieten.Ein Appell also an die Baubranche oder an die Gesetzgeber? Brandstätter: An beide. Die private Immobilienwirtschaft schafft definitiv viele Arbeitsplätze und ist auch maßgeblich an der Stadtentwicklung beteiligt. Aber wenn hier zu wenig in Richtung Innovation getan wird oder aber vorhandene Probleme nicht aufgezeigt werden, dann hat auch der Gesetzgeber zu wenig Druck beziehungsweise Änderungsbedarf.
Scheuch: Es gelingt uns in der öffentlichen Wahrnehmung viel zu wenig zu transportieren, was die Branche jetzt schon leistet und wieviel die private Immobilienwirtschaft in die Qualität der Substanz investiert. Wir müssen viel mehr aufklären, auch um das unrichtige und politisch von einigen Gruppierungen gerne gezeichnete Bild vom Vermieter oder Immobilienbesitzer als "Abzocker", "Immobilienhai" oder ähnliches zu widerlegen. Dazu müssen wir mit Fakten aufklären. Beispielsweise bei der Diskussion um die angeblich explodierenden Mieten in Wien: Wir haben über 5.000 tatsächliche Mitabschlüsse aus den vergangenen Jahren analysiert und stellten fest, dass über viele Jahre die Nettomieten in Wien stagnierten und erst in 2016 wieder angestiegen sind. Von explodierenden Mieten also keine Rede. Was allerdings sehr wohl laufend steigt, sind Abgaben und Gebühren wie für Müllabfuhr, Wasser, Kanal oder Parken, die allesamt in Wien extrem hoch sind und jüngst weit über der Inflation erhöht wurden. Was für Wien auch ein Problem ist, dass nach wie vor viel zu wenig neue Unternehmen zu uns kommen. Wien standortpolitisch attraktiv zu machen wäre für mich sehr wichtig, und da hat es leider viele Versäumnisse gegeben. Oder aktuelle wirtschaftlich unglückliche und nachteilige Entscheidungen, wie die jüngste Diskussion zur Erweiterung des Flughafens Wien zeigt.Und wie muss für den Kunden eine perfekte leistbare Wohnung aussehen? Brandstätter: Die Wohnungen werden kleiner - und sie werden viel besser geplant sein müssen. Wenn man gute Verwertungsergebnisse erzielen will, sind auch Freiflächen wie Balkon, Garten, Terrasse ein Muss.
Scheuch: Das gilt mittlerweile auch für Regelgeschosse und auch für sanierte Objekte, und nicht mehr wie früher, wo häufig nur im Dachgeschoss Freiflächen geschaffen wurden.Heißt also auch, dass man nicht nur den Dachausbau als Cash Cow betrachtet, es müssen auch andere Geschosse diesen Anforderungen entsprechen? Scheuch: Ja. Und zwar bis hin zu möglichen Gartenwohnungen im Erdgeschoss, die ebenfalls verstärkt auch in innerstädtischen Lagen nachgefragt werden.
Brandstätter: Wobei wir darauf achten, dass keine Wohnung über der 350.000 Euro-Marke liegt. Wohnungen zwischen 250.000 Euro bis zu diesen 350.000 Euro lassen sich gut verwerten, sofern die Planung passt und Freiflächen vorhanden sind und im Falle einer Sanierung diese entsprechend hochwertig durchgeführt wird. Dominieren bei der Nachfrage dann eher Einzelpersonen oder Familien? Brandstätter: Bei uns gibt es häufig Familienkonstellationen, wo die Eltern zwischen 60 und 65 Jahre alt sind, die Kinder um die 30 Jahre, und die Eltern hier ihre Kinder beim Wohnungserwerb finanziell unterstützen. Weiters sind in diesem Segment Paare vertreten, die Wohnungen um die 70 m² bis 80m2 nachfragen.Wie sieht es mit dem Trend zu Singlewohnungen aus? Brandstätter: Dem tragen wir auch Rechnung mit jenen zwei Wohnprojekten, die heuer umgesetzt werden. Da beginnen die Wohnungsgrößen ab rund 40m² - aber jeweils mit zwei Zimmern, also grundsätzlich knapp, aber durchdacht geplant. Diese Wohnungen richten sich einerseits an die Zielgruppe der Kunden, die Vorsorgewohnungen erwerben möchten, andererseits eben an Singles.
Scheuch: Wobei es bei diesen Projekten einzelne Wohnungen mit Grundrissen zwischen 70 und 80 m² geben wird, um auch diesen Bedarf der zuvor erwähnten Paare abdecken zu können. Dieser Trend ist auch in der generellen Vermittlung deutlich zu erkennen. Da sind die Erfahrungswerte dieselben wie bei unseren eigenen Projekten: Ab 400.000 Euro wird es "dünn", schon allein wegen der fehlenden Möglichkeit der Finanzierung. Im Bereich der Vermietung sind in der Regel ebenfalls die sehr großen und teuren Wohnungen deutlich schwerer zu vermitteln.Innerhalb des Gürtels bemerkt man einen kräftigen Preisanstieg, der mittlerweile auch auf umliegende Bezirke ausstrahlt. Für welche Bezirke gibt es da noch Potenzial? Brandstätter: Mein persönlicher Hotspot - und dort haben wir in den vergangenen drei Jahren drei Projekte entwickelt - ist derzeit Margareten West.
Scheuch: Margareten ist definitiv im Kommen, obwohl dieser Bezirk noch der günstigste innerhalb des Gürtels ist. Deshalb investieren wir wie auch andere Entwickler in diesen Bezirk - schon allein deshalb, weil wir an einen weiteren Aufwind in Margareten glauben. Diese Entwicklung dehnt sich aber auch mittlerweile auf Außengürtelbezirke aus, wie wir in der Makelei eindeutig erkennen. Diese Lagen werden anspringen, weil sie noch zentral gelegen sind und der Wohnbedarf nicht nur durch großvolumigem Wohnbau am Stadtrand gedeckt werden kann. Daher werden auch Bezirke wie Meidling, Rudolfsheim-Fünfhaus oder Ottakring, wo Rustler ebenfalls investiert hat, weiteren Aufschwung erfahren. Rustler ist diesbezüglich auch in Berlin tätig. Gibt es Unterschiede oder Gemeinsamkeiten zum Wiener Markt? Brandstätter: Berlin ist, was die Entwicklung der einzelnen Bezirke betrifft, doppelt so schnell als Wien. Wir haben vor drei Jahren in Neukölln investiert, auch in Kreuzberg. Da war zu beobachten: Zuerst kommen Start-ups, dann Studenten, parallel folgt eine starke Belebung der Lokalszene - und dann steigen auch die Preise. Wie sieht es denn mit den Bauordnungen in Berlin aus? Leichter oder schwerer als in Wien? Brandstätter: Die Behörde ist dort manchmal etwas langsamer als bei uns, aber sie sind pragmatischer. Wenn man in Wien ein Projekt einreicht, muss man dazu die gesamte Statik, die gesamte Bauphysik liefern. In Berlin braucht man nur einen Einreichplan, eine Bestätigung eines Statikers und Bauphysikers, dass er die Daten für den Baubescheid nachliefert. Man muss somit nicht alles auf einmal abgeben, sondern nur die Bestätigung, dass alles korrekt gebaut wird. Welche Projekte hat Rustler derzeit in der Pipeline? Brandstätter: Wir beginnen im März mit mehreren Projekten gleichzeitig. Es entstehen dabei 50 Eigentumswohnungen bei zwei Projekten im 15 Bezirk, 26 Wohnungen in Margareten sowie ein Projekt in Ottakring, wo wir noch überlegen, ob wir 29 Eigentumswohnungen einzeln verwerten oder das Objekt für einen Investor entwickeln. In Berlin setzen wir ein Projekt in Friedenau mit Eigentumswohnungen um. Weitere zwei Wiener Objekte stehen derzeit in der Ankaufsprüfung.Zum krönenden Abschluss: Worin liegt die Faszination an der Immobilienbranche? Brandstätter: Es ist eine Branche, in der man nachhaltige Werte schaffen kann und auch ein wichtiges Grundbedürfnis der Menschen abdeckt. Konsequent zu sein ist ebenso wichtig wie Neuem gegenüber aufgeschlossen zu sein, um gute Produkte zu liefern.
Scheuch: Die Branche ist sehr abwechslungsreich, es ist von allem etwas dabei. Kein Tag gleicht dem anderen. Bereichernd finde auch den laufenden Kundenkontakt. Und man kann mit anderen Partnern zusammenarbeiten, denn ich schätze den Austausch mit Branchenkollegen.
Nach der Wirtschaftskrise 2008 sind Banken bei den Vorgaben deutlich vorsichtiger geworden, was die Vergabe von Immo-Krediten betrifft. Das schuf Platz für alternative Finanzierungsformen. Versicherungen, Crowdinvesting und Co. buhlen jetzt ebenfalls um Darlehen für Immo-Projekte.
Es war in einer Sonntagsnacht auf den 15. September 2008. Während in Europa die meisten noch schliefen, kam es an US-amerikanischen Börsen zu dramatischen Szenen. Unscheinbar schlängelte sich eine Agenturmeldung um 5.30 Uhr durch, wonach die Investmentbank Lehman Brothers vor dem Bankrott stünde. Das böse Erwachen folgte knapp zwei Stunden später, zu der Zeit, als sich Montagfrüh die europäische Wirtschaftswelt schlaftrunken aus dem Bett wälzte, um ihr Tagwerk zu beginnen. Lehman musste Insolvenz anmelden. Was in Nachrichtenagenturen als Eilt-Meldung ausgegeben wurde, braute sich alsbald zu einer handfesten Weltwirtschaftskrise zusammen: Eine Immobilienblase hatte die einstige Großbank zum Platzen gebracht. Ein paar Jahre später hatte die Bankenlandschaft ihre Schlüsse aus der Krise gezogen. Kreditvorgaben wurden deutlich verschärft, auch im Bereich des Immobiliensektors.
Ohne Eigenkapital geht nix mehr, Risikodeckung ist das Zauberwort. Basel III und womöglich IV sind in aller Munde. Wer also über kein Erspartes verfügt, der wird bei der Immobilienfinanzierung in der Regel durch die Finger schauen. Zumindest bei Banken. Oder? Reinhard Madlencnik, Leiter des Bereichs Real Estate in der Bank Austria: "Die Banken finanzieren und es gibt aktuell keine Engpässe, obwohl die regulatorischen Anforderungen gestiegen sind und weiter steigen (Stichwort Basel IV). Der Wettbewerb ist rege, wie es für eine Spätzyklusphase typisch ist." Man finanziere mit "doppeltem Netz" - und zwar "ausschließlich mit Immobilienprofis" und mit einem unabhängigen Risk Management, das "jede unserer Finanzierungen genau prüft."
Alternative Versicherung?
Die restriktiven Bankenregeln bei der Kreditvergabe sowie die Suche nach alternativen Veranlagungen rufen da Versicherungen auf den Plan, die ihrerseits Geld zu veranlagen haben. Denn: "Zur Bedeckung von langfristigen Verpflichtungen aus dem Versicherungsgeschäft sind hypothekarisch besicherte und mit fixen Zinssätzen ausgestaltete Immobilienfinanzierungen sehr gut geeignet, sie stellen daher im Veranlagungsprofil für die Wiener Städtische Versicherung eine sehr interessante Veranlagungsmöglichkeit dar", so Christine Dornaus, Vorstandsmitglied bei der Wiener Städtischen. Wenn da nicht die niedrigen Zinsen wären. Dornaus: "Trotz der Niedrigzinspolitik der EZB ist die Begebung von Immobiliendarlehen für uns als Versicherung nach wie vor interessant, wobei dieses Zinsniveau auch die Versicherung vor Herausforderungen stellt." Johann Massenbauer, der in der österreichischen Medienlandschaft als "Erfinder der Fremdwährungskredite" tituliert wurde (was ihm allerdings in jüngerer Vergangenheit einiges an Turbulenzen einbrachte), drückt es noch drastischer aus: "Banken heben derzeit Zinsen in der Höhe von einem bis zwei Prozent ein, bei Versicherungen liegen diese bei drei bis vier Prozent." Natürlich hätten viele Versicherungen derlei Finanzierungsmöglichkeiten angeboten, diese seien aber mit der Zinsentwicklung nicht konkurrenzfähig. Deshalb sehen Banken durch Versicherungen auch keine Veränderungen. Franz Kölbel, Bereichsleiter Projektfinanzierung bei der Hypo Steiermark: "Ja, Versicherungen suchen nach Anlageformen, und ja, manche drängen in den Finanzierungsmarkt. Nur wir kämpfen nicht mit Versicherungen, wir spüren sie kaum." Reinhard Madlencnik beobachtet: "Versicherungen finanzieren am österreichischen Markt, allerdings in relativ geringem Ausmaß. Angeboten werden 'Plain Vanilla' Finanzierungen mit langen Laufzeiten und geringem LTV. Tatsache ist, dass durch die extrem expansive Geldpolitik der EZB insbesondere Lebensversicherungen auf der Suche nach Rendite sind."
Crowdinvesting
Ein Phänomen, das immer häufiger auftaucht, ist die Finanzierung von Immobilien durch Crowdinvesting. Möglich wurde das seit der Ratifizierung des Alternativfinanzierungsgesetzes 2015. Warum auch nicht, immerhin ist die Nachfrage am Markt nach Immobilien stark - und es gibt durchaus Menschen mit wenig Kapitalreserven, die damit zumindest in Teilen einer Immobilie investieren können. Etwa beim Projekt "Laendyard", das von JP Immobilien gemeinsam mit der CA Immo an der Erdberger Lände realisiert wird. Rendity bietet da mit RealEst eine solche Schwarmfinanzierung an mit vier Wohnpaketen, die mit einer Haltedauer von fünf bis sieben Jahren vermietet und anschließend verkauft werden. Den Investoren werden vierteljährliche Ausschüttungen in Höhe von drei Prozent per anno sowie eine anteilige Beteiligung an der Wertsteigerung im Falle eines Verkaufs versprochen. Auch dagobertinvest, Home Rocket und viele weitere buhlen um Kleinanleger. Es gibt aber Grenzen bei der Finanzierung: Über Nachrangdarlehen sind bis zu 5.000 Euro für Kleinanleger möglich. Nur: Aufgrund einer Investitionsgrenze von 1,5 Millionen Euro können in der Regel nur Kleinprojekte oder Teile von größeren Projekten crowdfinanziert werden, aufgeschlüsselt nach Fremdkapital, Eigenkapital und eben Mezzaninkapital, das auch das Crowdinvestment umfasst. Damit wäre die Schwarmfinanzierung für Entwickler von Großprojekten wenig attraktiv.