Signa und die Investorengruppe Invester United Benefits, eine Investorengruppe um Erwin Krause und Franz Kollitsch, gaben gestern abend den erfolgreichen Abschluss der Übernahme-Transaktion für die BAI bekannt. Nach der Unterzeichnung des Kaufvertrages am 25. Jänner 2017 (immoflash berichtete darüber am 24. Dezember 2016) erfolgte das Closing des Ankaufs mit 12. April nun wesentlich früher als erwartet. Die beiden Partner Invester und Signa haben im Rahmen eines 50/50 Joint Ventures nunmehr den Bauträger ebenso wie die eigene Maklergesellschaft (BAReal) sowie die Hausverwaltung Donath übernommenInsgesamt sind im Portfolio der BAI derzeit 18 Projekte mit einem Investitionsvolumen von rund 1,7 Milliarden Euro und einem Projektentwicklungsvolumen von über 440.000 m². Zu diesen Entwicklungsprojekten der BAI zählen im Wohnbereich unter anderem die Projekte „Parkside“ in der Vorgartenstraße 120, „Trienna“, „Eurogate“ und die „Donaumarina - Apartments“ am Handelskai. Im Büro- bzw. im gewerblichen Bereich unter anderem noch die Projekte „Biotech-Cluster“ und „white space“ in der Muthgasse, Nordwestbahnstraße 2-6, das Stadtentwicklungsgebiet Donaufeld oder etwa Bauplätze im Stadterweiterungsgebiet Aspern.
Im Raum steht, dass die Bewirtschaftung beziehungsweise Bewirtschaftung des BAI-Portfolios in weiterer Folge auf getrennter Rechnung der beiden Joint Venture Partner erfolgt.
Die Bürovermietungsleistung in Wien im ersten Quartal 2017 fiel mit 36.000 m² überraschend niedriger aus als im Vorjahreszeitraum (50.000 m²). Die EHL gibt in ihrem aktuelle Büromarktbericht eine Erklärung für den niedrigeren Flächenumsatz ab. Der Rückgang im Vergleich zur Vorjahresleistung sei vorrangig auf das außergewöhnlich starke Ergebnis für Q4 2016 mit 91.000 m² zurückzuführen, heißt es darin. Die Feiertage im Dezember 2016 seien überwiegend auf Wochenenden gefallen und so hätten Mietverträge vielfach noch bis zum Jahresende produktiv verhandelt und abgeschlossen werden können, die unter regulären Rahmenbedingungen erst nach dem Jahreswechsel finalisiert worden wären.
Zudem sei im Bereich der Bestandsobjekte das Angebot an hochwertigen und revitalisierten Büroflächen nach der erfolgreichen Vermietungstätigkeit erheblich kompakter geworden als noch vor etwa zwölf Monaten. Das Angebotsspektrum, vor allem an größeren zusammenhängenden Mieteinheiten, würde aber wieder breiter werden, sobald die Umzüge in die erwähnten Neubauprojekte realisiert worden sind, heißt es im Bericht weiter.
Ab dem Sommer 2017 würden in dichter Folge zahlreiche neue Büroobjekte fertiggestellt werden. Aufgrund der angebotsseitige Bereinigung durch den starken Rückgang der Neuflächenproduktion im Jahr 2016 sowie der sehr guten Vorvermietungssituation im Frühjahr 2017 erwartet EHL, dass der Markt den bevorstehenden Flächenzuwachs gut aufnehmen wird.
In der Donaustadt wurde in den vergangenen zehn Jahren massiv gebaut. Mit der Verbauung der Donauplatte, der Errichtung der Seestadt und andere Projekte wuchs der Bezirk rasant. Und es wird immer noch gebaut. Nun wurden für den 22. Bezirk Schutzzonen eingerichtet, um alte Ortskerne baulich zu erhalten. Dem vorangegangen ist eine Untersuchung der MA19 (Architektur und Stadtgestaltung), die fünf dieser Bereiche bereits definiert hat.
Bei den schützenswerten Ortskernen handelt es sich um jene in Stadlau, Kagran, Eßling, der Schüttauplatz sowie ein Teil der Wagramer Straße. Die dort befindlichen Bauten spannen dabei, so die MA19, einen Bogen zwischen der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und den 1930er Jahren. Die Schutzzonen sollen dem Umstand Rechnung tragen, dass die Donaustadt in den vergangenen Jahrzehnten eben stark gewachsen ist und man den Schutz der historischen Bausubstanz daher als notwendig erachtet. Das ist in den vergangenen Jahren bereits in Breitenlee, Hirschstetten und dem Industriehof Stadlau geschehen.
Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou argumentiert, dass die historischen Bauten Wiens entsprechenden Schutz benötigten - nicht nur in den Gründerzeitbereichen der Stadt, sondern auch jenseits der Donau: " In ganz Wien befinden sich derzeit über 16.000 Objekte in Schutzzonen und die Zonen werden laufend ausgeweitet." Für den Bezirksvorstand Ernst Nevivry garantierten diese Zonen den Erhalt alter Ortsteile und damit eine ausgewogene Entwicklung des Bezirks.
Ein durchaus interessantes Ergebnis, das der aktuelle Shopping Center Performance Report von Standort + Markt und Ecostra zutage gefördert hat. In diesem bewerteten die Mieter, also Vertriebs- und Expansionsleiter derer, die am häufigsten in heimischen Centern vertreten sind (und damit auch Vergleiche anstellen können), rund 159 Center österreichweit. Und erstmals wurde „The Mall“ in Wien Mitte als bestes heimisches Einkaufszentrum gekürt und setzte sich vor dem Vorjahressieger, dem Messepark Dornbirn. Platz drei ging dabei an das Center Neukauf in Spittal an der Drau. In diesem Voting waren 100 klassische Shoppingcenter und 59 Fachmarktzentren enthalten, 117 wurden ausreichend oft genannt, um im Ergebnis aufgenommen zu werden.
Es gibt aber auch Center, die von den Befragten als "schlecht" bewertet wurden. So führt das "Zentrum im Berg (ZiB)" in Salzburg das Negativranking an, gefolgt vom Center West in Graz und dem Citypoint in Steyr. Ein kleiner Trost für den Wiener Hauptbahnhof, bei dem es in jüngster Vergangenheit immer wieder einmal Turbulenzen mit Mietern gab: Er ist diesmal nicht mehr ganz hinten.
Was allerdings noch interessanter ist: Ein Center-Relaunch muss nicht zwangsläufig zu mehr Mieterzufriedenheit führen, im Gegenteil. Diese Shops seien sogar auffällig schlecht bewertet worden. Auch die Größe ist nicht mehr ein Garant für Erfolg, nicht zuletzt aufgrund der Konkurrenzdichte bzw. Overstoring, was die Frequenzen zu den einzelnen Mietern beeinflusst.
Mit einem Investitionsvolumen von rund 1,4 Milliarden Euro toppt die Hauptstadt alle bisherigen Rekorde und verzeichnet eine neue Höchstmarke. Das eher gemäßigte Vorjahresergebnis wurde dabei um 84 Prozent übertroffen, und auch der langjährige Durchschnitt um rund 69 Prozent hinter sich gelassen. Gut die Hälfte des Ergebnisses entfällt laut BNP Paribas Real Estate auf Büroimmobilien, die damit weiterhin die mit Abstand wichtigste Assetklasse im Berliner Markt sind. Gegenüber dem Vorjahr haben sie zwar anteilsmäßig eingebüßt, absolut betrachtet ist jedoch noch einmal 45 Prozent mehr investiert worden. Auf Erfolgskurs sind auch Hotels: In sie wurde nicht nur ebenfalls deutlich mehr investiert, sie konnten darüber hinaus auch ihren Anteil auf fast 13 Prozent ausbauen und sind nun nach Büros die zweistärkste Objektart. Auf Rang drei folgen Einzelhandelsobjekte (10 Prozent) vor Logistikimmobilien (6 Prozent), die nach wie vor verhältnismäßig rar sind.
Der Berliner Markt zeichnet sich durch eine ganze Reihe von über das Marktgebiet verteilten Lagen aus, die grundsätzlich für eine Vielzahl von Investoren interessant sind. Dementsprechend ballen sich die Investments nicht nur auf die Topcity, sondern erstrecken sich - in Abhängigkeit von der Angebotslage - über das gesamte Marktgebiet. In den ersten drei Monaten stechen zwei Lagen hervor: Die City mit einem Anteil von rund 46 Prozent und die Nebenlagen mit rund 31 Prozent. Der Cityrand steuert dem Ergebnis rund 13 Prozent bei. Aufgrund des geringen Angebots in der Topcity ist das Volumen gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum auch absolut zurückgefallen (Anteil 10 Prozent).
Shoppingcenter und Serviced Apartments in der Mariahilferstraße:
von Stefan Posch
Kürzlich feierte der Immobilienentwickler Vestwerk den Spatenstich für das Projekt „Kronenhaus“ in der Wiener Mariahilferstraße 110. Das Objekt wird neben 2.100 m² Retailfläche auf drei Etagen auch 34 Serviced Apartments umfassen. Die Planung der Gewerbeflächen sieht auch eine rund 560 m² großen Gartenfläche vor, die direkt vom Erdgeschoss und vom Untergeschoss erreichbar ist. Der Um- und Ausbau des Wiener Gründerzeithauses, das 1870 errichtet wurde, soll bis Mitte 2019 abgeschlossen sein.
„Das Kronenhaus bietet nicht nur eine zeitgerechte Nutzung, sondern auch zahlreiche Annehmlichkeit in puncto Wohnen und Arbeiten und das in einer sehr dynamischen, außerordentlich hoch frequentierten Einkaufsstraße in Wien“, so Klaus Molisch, Managing Partner von Vestwerk, in einer Aussednung des Unternehmens. Das historische Gebäude behutsam auf die heutigen Bedürfnisse von Bewohnern und Gewerbetreibenden anzupassen, sei ein nachhaltiger und für uns sehr positiver Prozess. „Wir wollen hier die richtigen und zeitgemäßen Impulse setzen“, betont Molisch weiter.
Während im Bereich des „leistbaren Wohnens“ vor allem der Wiener Markt keinerlei Absatzproblem, sondern sogar auf längere Sicht eine Unterversorgung kennt, ist das im Luxuswohnbereich bereits etwas anders. Hier ist nicht mehr jedes Projekt automatisch verwertbar.
Einer der Trends, um die eigenen Absatzchancen im Luxuswohnbereich zu steigern, ist die Individualisierung. An der Adresse Schottenring 18 entsteht derzeit Wiens exklusivste Wohnimmobilie. Das Palais Schottenring Vienna wird Luxuswohnungen auf vier Etagen sowie Penthouses am Dach beherbergen. Die Besonderheit: Jede einzelne Wohnung wird auf den zukünftigen Käufer maßgeschneidert. Starre Grundrisse kennt das Projekt nicht, vielmehr können Wohnungsgrößen individuell an die Anforderung des Interessenten angepasst werden. „Individualität hat für Käufer von Luxusimmobilien oberste Priorität. Gerade jetzt in der Planungsphase gelingt es uns in der Regel, Käuferbedürfnisse bestens umzusetzen“, bestätigt Eduard Mair, Projektleiter des Palais Schottenring Vienna.
Das Team von Milestone, ein Anbieter von Student Housing im Premium-Segment, hat sich neu aufgestellt und erweitert die Geschäftsführung: Neben Bernhard Wippaunig, der sich weiterhin auf den Betrieb und die Expansion von Milestone konzentriert, übernimmt ab sofort Julie-Christine Lenz die Bereiche Sales & Marketing.
Julie-Christine Lenz blickt auf 20 Jahre Erfahrung in der Hospitality Branche zurück. Nach der Ausbildung in einem Wiener 5-Stern-Hotel und Abschluss eines MBA-Studiums mit Schwerpunkt Tourismusmanagement hat sie diverse Managementpositionen in der europäischen Hotellerie und Gastronomie innegehabt, bevor sie für ein international tätiges Hotelberatungsunternehmen den Bereich Business Development verantwortete. Zuletzt war sie geschäftsführende Gesellschafterin der Zichy Lenz & Cie GmbH, einem Beratungsunternehmen für Risikomanagement im Hospitalityumfeld.
Milestone expandiert derzeit europaweit in attraktiven Universitätsstädten. Mit Ende dieses Jahres wird Milestone an fünf Standorten in Wien, Budapest, Graz und Leoben Premium Student Living für insgesamt mehr als 1.700 Studentinnen und Studenten bieten. 2018 wird mit Portugal ein weiterer internationaler Markt erschlossen: Milestone eröffnet circa 300 Apartments am Campus der Nova School of Business and Economics in Lissabon.
Neben den aktuellen Projekten in Ungarn, Österreich und Portugal richtet sich der Fokus der weiteren Expansion vor allem auf Deutschland, die Niederlande, Tschechien und weitere österreichische Hochschulstandorte wie etwa Salzburg, Graz und Innsbruck.
Das deutsche Handelsunternehmen Manufactum wird in der Wiener Innenstadt sein erstes Warenhaus außerhalb Deutschlands eröffnen. Als Standort wurde das Gebäude der Österreichischen Kontrollbank, Am Hof 3-4, gewählt.
Vor dem Einzug von Manufactum wird das Gebäude ab November 2017 einer ganzheitlichen Sanierung unterzogen und ein Großteil zur Einzelhandelsfläche umgebaut. 2018 wird dann das Warenhaus auf den rund 800 m² einziehen. Ergänzend dazu wird auch ein dazugehöriges Bistro mit hauseigener Bäckerei Einzug halten. Vermieter ist die ARE.
„Wir schätzen diese schöne Stadt und ihre Werte sehr und haben über sechs Jahre nach einem perfekten Standort gesucht“, erklärt Christopher Heinemann, Geschäftsführer von Manufactum, in einer Aussendung. Bei der Wahl des Standorts sei ihnen die Einbindung in eine historisch gewachsene städtebauliche Situation ebenso wichtig gewesen wie die kaufmännische Tradition, die mit dem Ort verknüpft ist. „Das Kontrollbank-Gebäude vereint all unsere Wünsche“, so Heinemann weiter. Denn Mietvertrag hat der Einzelhandelsspezialist Comfort vermittelt.
Nachdem die Raiffeisen evolution von der Strabag Real Estate aufgekauft und eingegliedert wurde, hatte Gerald Beck das Unternehmen verlassen, wie der immoflash bereits berichtet hatte. Nun ist Beck bei Strauss & Partner gelandet - und zwar als Geschäftsführer. Seinen Posten hat er mit Anfang April angetreten und gehört jetzt dem Executice Committee der UBM-Tochter an. Der Einstieg Becks ist bereits von Strauss & Partner gegenüber dem immoflash bestätigt worden.
Bereits im Jänner erklärte Beck, die Strabag Real Estate mit Ende März verlassen zu wollen. An seine Stelle trat Theodor Klais, der bisher als Vorstandsmitglied der Strabag AG für die österreichischen Bauaktivitäten sowie für den Wiener Wohnbauprojektentwickler Mischek Bauträger Service GmbH verantwortlich war.
Floridsdorf wächst. Erst kürzlich wurde der Spatenstich das neue Wohnobjekt "Triangel21" mit 62 freifinanzierten Wohnungen in der Gerichtsgasse 16 Ecke Peitlgasse 8-6 begangen, die von den wohngut Bauträgern errichtet werden. Die Wohnungen sind zwischen zwei und fünf Zimmer groß und sind alle mit Loggia, Balkon oder Terrasse ausgestattet, konzipiert wurde das Wohnobjekt von der GC Architektur.
Das Objekt, das in unmittelbarer Nähe zum Floridsdorfer Spitz und zum Schlingermarkt gelegen ist, soll im Herbst 2018 fertiggestellt werden. Es profitiert von der guten Lage nahe des Floridsdorfer Bahnhofs und damit mit den S-Bahnlinien, der U6 sowie den Straßenbahnlinien 30 und 31.
Signa und die Investorengruppe Invester United Benefits, eine Investorengruppe um Erwin Krause und Franz Kollitsch, gaben gestern abend den erfolgreichen Abschluss der Übernahme-Transaktion für die BAI bekannt. Nach der Unterzeichnung des Kaufvertrages am 25. Jänner 2017 (immoflash berichtete darüber am 24. Dezember 2016) erfolgte das Closing des Ankaufs mit 12. April nun wesentlich früher als erwartet. Die beiden Partner Invester und Signa haben im Rahmen eines 50/50 Joint Ventures nunmehr den Bauträger ebenso wie die eigene Maklergesellschaft (BAReal) sowie die Hausverwaltung Donath übernommenInsgesamt sind im Portfolio der BAI derzeit 18 Projekte mit einem Investitionsvolumen von rund 1,7 Milliarden Euro und einem Projektentwicklungsvolumen von über 440.000 m². Zu diesen Entwicklungsprojekten der BAI zählen im Wohnbereich unter anderem die Projekte „Parkside“ in der Vorgartenstraße 120, „Trienna“, „Eurogate“ und die „Donaumarina - Apartments“ am Handelskai. Im Büro- bzw. im gewerblichen Bereich unter anderem noch die Projekte „Biotech-Cluster“ und „white space“ in der Muthgasse, Nordwestbahnstraße 2-6, das Stadtentwicklungsgebiet Donaufeld oder etwa Bauplätze im Stadterweiterungsgebiet Aspern.
Im Raum steht, dass die Bewirtschaftung beziehungsweise Bewirtschaftung des BAI-Portfolios in weiterer Folge auf getrennter Rechnung der beiden Joint Venture Partner erfolgt.
Noch schwacher Bürostart aber:
Es geht aufwärts
von Stefan Posch
Die Bürovermietungsleistung in Wien im ersten Quartal 2017 fiel mit 36.000 m² überraschend niedriger aus als im Vorjahreszeitraum (50.000 m²). Die EHL gibt in ihrem aktuelle Büromarktbericht eine Erklärung für den niedrigeren Flächenumsatz ab. Der Rückgang im Vergleich zur Vorjahresleistung sei vorrangig auf das außergewöhnlich starke Ergebnis für Q4 2016 mit 91.000 m² zurückzuführen, heißt es darin. Die Feiertage im Dezember 2016 seien überwiegend auf Wochenenden gefallen und so hätten Mietverträge vielfach noch bis zum Jahresende produktiv verhandelt und abgeschlossen werden können, die unter regulären Rahmenbedingungen erst nach dem Jahreswechsel finalisiert worden wären.
Zudem sei im Bereich der Bestandsobjekte das Angebot an hochwertigen und revitalisierten Büroflächen nach der erfolgreichen Vermietungstätigkeit erheblich kompakter geworden als noch vor etwa zwölf Monaten. Das Angebotsspektrum, vor allem an größeren zusammenhängenden Mieteinheiten, würde aber wieder breiter werden, sobald die Umzüge in die erwähnten Neubauprojekte realisiert worden sind, heißt es im Bericht weiter.
Ab dem Sommer 2017 würden in dichter Folge zahlreiche neue Büroobjekte fertiggestellt werden. Aufgrund der angebotsseitige Bereinigung durch den starken Rückgang der Neuflächenproduktion im Jahr 2016 sowie der sehr guten Vorvermietungssituation im Frühjahr 2017 erwartet EHL, dass der Markt den bevorstehenden Flächenzuwachs gut aufnehmen wird.
In der Donaustadt wurde in den vergangenen zehn Jahren massiv gebaut. Mit der Verbauung der Donauplatte, der Errichtung der Seestadt und andere Projekte wuchs der Bezirk rasant. Und es wird immer noch gebaut. Nun wurden für den 22. Bezirk Schutzzonen eingerichtet, um alte Ortskerne baulich zu erhalten. Dem vorangegangen ist eine Untersuchung der MA19 (Architektur und Stadtgestaltung), die fünf dieser Bereiche bereits definiert hat.
Bei den schützenswerten Ortskernen handelt es sich um jene in Stadlau, Kagran, Eßling, der Schüttauplatz sowie ein Teil der Wagramer Straße. Die dort befindlichen Bauten spannen dabei, so die MA19, einen Bogen zwischen der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und den 1930er Jahren. Die Schutzzonen sollen dem Umstand Rechnung tragen, dass die Donaustadt in den vergangenen Jahrzehnten eben stark gewachsen ist und man den Schutz der historischen Bausubstanz daher als notwendig erachtet. Das ist in den vergangenen Jahren bereits in Breitenlee, Hirschstetten und dem Industriehof Stadlau geschehen.
Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou argumentiert, dass die historischen Bauten Wiens entsprechenden Schutz benötigten - nicht nur in den Gründerzeitbereichen der Stadt, sondern auch jenseits der Donau: " In ganz Wien befinden sich derzeit über 16.000 Objekte in Schutzzonen und die Zonen werden laufend ausgeweitet." Für den Bezirksvorstand Ernst Nevivry garantierten diese Zonen den Erhalt alter Ortsteile und damit eine ausgewogene Entwicklung des Bezirks.
Erstmals zum beliebtesten Einkaufszentrum gekürt:
Mieter fliegen auf "The Mall" ab
von Charles Steiner
Ein durchaus interessantes Ergebnis, das der aktuelle Shopping Center Performance Report von Standort + Markt und Ecostra zutage gefördert hat. In diesem bewerteten die Mieter, also Vertriebs- und Expansionsleiter derer, die am häufigsten in heimischen Centern vertreten sind (und damit auch Vergleiche anstellen können), rund 159 Center österreichweit. Und erstmals wurde „The Mall“ in Wien Mitte als bestes heimisches Einkaufszentrum gekürt und setzte sich vor dem Vorjahressieger, dem Messepark Dornbirn. Platz drei ging dabei an das Center Neukauf in Spittal an der Drau. In diesem Voting waren 100 klassische Shoppingcenter und 59 Fachmarktzentren enthalten, 117 wurden ausreichend oft genannt, um im Ergebnis aufgenommen zu werden.
Es gibt aber auch Center, die von den Befragten als "schlecht" bewertet wurden. So führt das "Zentrum im Berg (ZiB)" in Salzburg das Negativranking an, gefolgt vom Center West in Graz und dem Citypoint in Steyr. Ein kleiner Trost für den Wiener Hauptbahnhof, bei dem es in jüngster Vergangenheit immer wieder einmal Turbulenzen mit Mietern gab: Er ist diesmal nicht mehr ganz hinten.
Was allerdings noch interessanter ist: Ein Center-Relaunch muss nicht zwangsläufig zu mehr Mieterzufriedenheit führen, im Gegenteil. Diese Shops seien sogar auffällig schlecht bewertet worden. Auch die Größe ist nicht mehr ein Garant für Erfolg, nicht zuletzt aufgrund der Konkurrenzdichte bzw. Overstoring, was die Frequenzen zu den einzelnen Mietern beeinflusst.
Schon um 84 % über dem Vorjahreswert:
Bester Jahresauftakt aller Zeiten in Berlin
von Gerhard Rodler
Mit einem Investitionsvolumen von rund 1,4 Milliarden Euro toppt die Hauptstadt alle bisherigen Rekorde und verzeichnet eine neue Höchstmarke. Das eher gemäßigte Vorjahresergebnis wurde dabei um 84 Prozent übertroffen, und auch der langjährige Durchschnitt um rund 69 Prozent hinter sich gelassen. Gut die Hälfte des Ergebnisses entfällt laut BNP Paribas Real Estate auf Büroimmobilien, die damit weiterhin die mit Abstand wichtigste Assetklasse im Berliner Markt sind. Gegenüber dem Vorjahr haben sie zwar anteilsmäßig eingebüßt, absolut betrachtet ist jedoch noch einmal 45 Prozent mehr investiert worden. Auf Erfolgskurs sind auch Hotels: In sie wurde nicht nur ebenfalls deutlich mehr investiert, sie konnten darüber hinaus auch ihren Anteil auf fast 13 Prozent ausbauen und sind nun nach Büros die zweistärkste Objektart. Auf Rang drei folgen Einzelhandelsobjekte (10 Prozent) vor Logistikimmobilien (6 Prozent), die nach wie vor verhältnismäßig rar sind.
Der Berliner Markt zeichnet sich durch eine ganze Reihe von über das Marktgebiet verteilten Lagen aus, die grundsätzlich für eine Vielzahl von Investoren interessant sind. Dementsprechend ballen sich die Investments nicht nur auf die Topcity, sondern erstrecken sich - in Abhängigkeit von der Angebotslage - über das gesamte Marktgebiet. In den ersten drei Monaten stechen zwei Lagen hervor: Die City mit einem Anteil von rund 46 Prozent und die Nebenlagen mit rund 31 Prozent. Der Cityrand steuert dem Ergebnis rund 13 Prozent bei. Aufgrund des geringen Angebots in der Topcity ist das Volumen gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum auch absolut zurückgefallen (Anteil 10 Prozent).
Shoppingcenter und Serviced Apartments in der Mariahilferstraße:
Spatenstich für das "Kronenhaus"
von Stefan Posch
Kürzlich feierte der Immobilienentwickler Vestwerk den Spatenstich für das Projekt „Kronenhaus“ in der Wiener Mariahilferstraße 110. Das Objekt wird neben 2.100 m² Retailfläche auf drei Etagen auch 34 Serviced Apartments umfassen. Die Planung der Gewerbeflächen sieht auch eine rund 560 m² großen Gartenfläche vor, die direkt vom Erdgeschoss und vom Untergeschoss erreichbar ist. Der Um- und Ausbau des Wiener Gründerzeithauses, das 1870 errichtet wurde, soll bis Mitte 2019 abgeschlossen sein.
„Das Kronenhaus bietet nicht nur eine zeitgerechte Nutzung, sondern auch zahlreiche Annehmlichkeit in puncto Wohnen und Arbeiten und das in einer sehr dynamischen, außerordentlich hoch frequentierten Einkaufsstraße in Wien“, so Klaus Molisch, Managing Partner von Vestwerk, in einer Aussednung des Unternehmens. Das historische Gebäude behutsam auf die heutigen Bedürfnisse von Bewohnern und Gewerbetreibenden anzupassen, sei ein nachhaltiger und für uns sehr positiver Prozess. „Wir wollen hier die richtigen und zeitgemäßen Impulse setzen“, betont Molisch weiter.
Palais Schottenring Vienna einer der Vorreiter:
"Customizing"-Trend im Luxusbereich
von Gerhard Rodler
Während im Bereich des „leistbaren Wohnens“ vor allem der Wiener Markt keinerlei Absatzproblem, sondern sogar auf längere Sicht eine Unterversorgung kennt, ist das im Luxuswohnbereich bereits etwas anders. Hier ist nicht mehr jedes Projekt automatisch verwertbar.
Einer der Trends, um die eigenen Absatzchancen im Luxuswohnbereich zu steigern, ist die Individualisierung. An der Adresse Schottenring 18 entsteht derzeit Wiens exklusivste Wohnimmobilie. Das Palais Schottenring Vienna wird Luxuswohnungen auf vier Etagen sowie Penthouses am Dach beherbergen. Die Besonderheit: Jede einzelne Wohnung wird auf den zukünftigen Käufer maßgeschneidert. Starre Grundrisse kennt das Projekt nicht, vielmehr können Wohnungsgrößen individuell an die Anforderung des Interessenten angepasst werden. „Individualität hat für Käufer von Luxusimmobilien oberste Priorität. Gerade jetzt in der Planungsphase gelingt es uns in der Regel, Käuferbedürfnisse bestens umzusetzen“, bestätigt Eduard Mair, Projektleiter des Palais Schottenring Vienna.
Julie-Christine Lenz neue Geschäftsführerin:
Karriere zum Tag: Neu bei Milestone
von Gerhard Rodler
Das Team von Milestone, ein Anbieter von Student Housing im Premium-Segment, hat sich neu aufgestellt und erweitert die Geschäftsführung: Neben Bernhard Wippaunig, der sich weiterhin auf den Betrieb und die Expansion von Milestone konzentriert, übernimmt ab sofort Julie-Christine Lenz die Bereiche Sales & Marketing.
Julie-Christine Lenz blickt auf 20 Jahre Erfahrung in der Hospitality Branche zurück. Nach der Ausbildung in einem Wiener 5-Stern-Hotel und Abschluss eines MBA-Studiums mit Schwerpunkt Tourismusmanagement hat sie diverse Managementpositionen in der europäischen Hotellerie und Gastronomie innegehabt, bevor sie für ein international tätiges Hotelberatungsunternehmen den Bereich Business Development verantwortete. Zuletzt war sie geschäftsführende Gesellschafterin der Zichy Lenz & Cie GmbH, einem Beratungsunternehmen für Risikomanagement im Hospitalityumfeld.
Milestone expandiert derzeit europaweit in attraktiven Universitätsstädten. Mit Ende dieses Jahres wird Milestone an fünf Standorten in Wien, Budapest, Graz und Leoben Premium Student Living für insgesamt mehr als 1.700 Studentinnen und Studenten bieten. 2018 wird mit Portugal ein weiterer internationaler Markt erschlossen: Milestone eröffnet circa 300 Apartments am Campus der Nova School of Business and Economics in Lissabon.
Neben den aktuellen Projekten in Ungarn, Österreich und Portugal richtet sich der Fokus der weiteren Expansion vor allem auf Deutschland, die Niederlande, Tschechien und weitere österreichische Hochschulstandorte wie etwa Salzburg, Graz und Innsbruck.
Handelsunternehmen mietet sich Am Hof ein:
Manufactum kommt nach Österreich
von Stefan Posch
Das deutsche Handelsunternehmen Manufactum wird in der Wiener Innenstadt sein erstes Warenhaus außerhalb Deutschlands eröffnen. Als Standort wurde das Gebäude der Österreichischen Kontrollbank, Am Hof 3-4, gewählt.
Vor dem Einzug von Manufactum wird das Gebäude ab November 2017 einer ganzheitlichen Sanierung unterzogen und ein Großteil zur Einzelhandelsfläche umgebaut. 2018 wird dann das Warenhaus auf den rund 800 m² einziehen. Ergänzend dazu wird auch ein dazugehöriges Bistro mit hauseigener Bäckerei Einzug halten. Vermieter ist die ARE.
„Wir schätzen diese schöne Stadt und ihre Werte sehr und haben über sechs Jahre nach einem perfekten Standort gesucht“, erklärt Christopher Heinemann, Geschäftsführer von Manufactum, in einer Aussendung. Bei der Wahl des Standorts sei ihnen die Einbindung in eine historisch gewachsene städtebauliche Situation ebenso wichtig gewesen wie die kaufmännische Tradition, die mit dem Ort verknüpft ist. „Das Kontrollbank-Gebäude vereint all unsere Wünsche“, so Heinemann weiter. Denn Mietvertrag hat der Einzelhandelsspezialist Comfort vermittelt.
Gerald Beck ist neuer Geschäftsführer
Karriere zum Tag: Neu bei Strauss&Partner
von Charles Steiner
Nachdem die Raiffeisen evolution von der Strabag Real Estate aufgekauft und eingegliedert wurde, hatte Gerald Beck das Unternehmen verlassen, wie der immoflash bereits berichtet hatte. Nun ist Beck bei Strauss & Partner gelandet - und zwar als Geschäftsführer. Seinen Posten hat er mit Anfang April angetreten und gehört jetzt dem Executice Committee der UBM-Tochter an. Der Einstieg Becks ist bereits von Strauss & Partner gegenüber dem immoflash bestätigt worden.
Bereits im Jänner erklärte Beck, die Strabag Real Estate mit Ende März verlassen zu wollen. An seine Stelle trat Theodor Klais, der bisher als Vorstandsmitglied der Strabag AG für die österreichischen Bauaktivitäten sowie für den Wiener Wohnbauprojektentwickler Mischek Bauträger Service GmbH verantwortlich war.
Spatenstich für "Triangel21":
62 Wohnungen für Floridsdorf
von Charles Steiner
Floridsdorf wächst. Erst kürzlich wurde der Spatenstich das neue Wohnobjekt "Triangel21" mit 62 freifinanzierten Wohnungen in der Gerichtsgasse 16 Ecke Peitlgasse 8-6 begangen, die von den wohngut Bauträgern errichtet werden. Die Wohnungen sind zwischen zwei und fünf Zimmer groß und sind alle mit Loggia, Balkon oder Terrasse ausgestattet, konzipiert wurde das Wohnobjekt von der GC Architektur.
Das Objekt, das in unmittelbarer Nähe zum Floridsdorfer Spitz und zum Schlingermarkt gelegen ist, soll im Herbst 2018 fertiggestellt werden. Es profitiert von der guten Lage nahe des Floridsdorfer Bahnhofs und damit mit den S-Bahnlinien, der U6 sowie den Straßenbahnlinien 30 und 31.
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Kompakt, praktisch, leistbar
Das Reizwort der Politik und der Immobilienwirtschaft schlechthin: leistbares Wohnen. Wenn Grundstücke aber rar und teuer sind, stellt sich die Frage: Wo kann man an anderen Stellen einsparen?
Draußen regnete es in Strömen, drinnen, in irgendeinem schicken Kaffeehaus in der Leopoldstadt, schwebte der Duft von frischem Kaffee in die Nasen. Die Immobilienrendite AG hatte zu einer Pressekonferenz geladen, einige Journalisten hatten bereits Platz genommen und eine Kellnerin war emsig dabei, die Bestellungen für die mediale Entourage aufzunehmen. Dass doch nicht wenige Medienvertreter sich durch das unwirtliche Wetter in den Zweiten gewagt hatten, lag an einem Reizwort, das bereits seit geraumer Zeit durch die Politik und die Immobilienbranche geistert: leistbares Wohnen.
Ohne Steuercent
Die Immobilienrendite AG hatte nämlich im Vorfeld angekündigt, leistbares Wohnen ohne Steuercent, also staatlicher oder kommunaler Förderungen, bereitstellen zu können und dazu ein entsprechendes Projekt vorgestellt. Mathias Mühlhofer, Vorstand der Immobilienrendite AG, beginnt zu erzählen: "Wir haben festgestellt, dass am Wohnungsmarkt in Wien tatsächlich eine Kategorie fehlt, nämlich leistbares Wohnen. Das wird aber nur von Genossenschaften realisiert - allerdings in zu geringen Stückzahlen." Seine Lösung, die ohne Steuergeld funktionieren soll: "Einerseits durch Kleinwohnungen, andererseits durch Nutzung von bereits bestehender Infrastruktur." Im konkreten Fall handelt es sich hierbei um ein Neubauprojekt in Wien-Liesing mit Wohnungen zwischen 30 und 60 m², wo eine bereits bestehende Unterkellerung einer ehemaligen Industrieliegenschaft zu einer Garage umgebaut wurde. Immerhin: Die günstigste Wohnung ist bereits ab 80.000 Euro zu haben, 20 der 79 Wohnungen um unter 100.000 Euro. Und den Investoren soll das dennoch Rendite bringen.
[cite1]
Wird Kleinwohnen einzementiert?
So ganz überzeugt von diesem Modell ist Winfried Kallinger, Geschäftsführer von Kallco Bauträger, allerdings nicht: "Ich halte das für eine Scheinverbilligung. Das ist so, wie wenn man sagt, ein Puch 500 ist billiger als ein Mercedes. Kleinere Wohneinheiten bedeuten auch mehr Aufwand, besonders im Sanitärbereich." Er sieht in diesem Trend auch eine andere Komponente mitschwingen, und zwar eine soziale: "Mit der Tendenz, Ein- bis 1,5-Zimmer-Wohnungen zu bauen, zementiert man mit der in Österreich gängigen massiven (und unflexiblen) Bauweise eine Wohnform ein, die sich früher oder später rächen wird", führt Kallinger näher aus. Was er damit meint? "Wie soll man denn in einer 45 m²- bis 60 m²-Wohnung eine Familie gründen? Mit dem Trend zu Kleinwohnungen verengt man nur den Markt für Wohnungen, die auch familiengerecht sind."
Grundstückspreise regulieren
Kallingers Ansatz für leistbaren Wohnraum ist ein anderer - und der mag stellenweise durchaus radikal klingen. "Man braucht Mut, um preisregulierende Methoden bei der Grundstückspolitik anzuwenden", sagt Kallinger. "Es gibt ja bereits Gesetze, die das möglich machen, sie werden nur nicht angewendet." Er spricht dabei den Paragraf 43 der Wiener Bauordnung an - dieser erlaube, unbebaute oder nicht entsprechend bebaute Liegenschaften zu enteignen, wenn dadurch die "bauordnungsgemäße Bebauung dieser Liegenschaft erreicht wird." Warum er diese für einige zugegebenermaßen extremen Maßnahmen befürwortet? "Die Kosten bei Material, Planung und Ausführung sind steuerbar und vom Marktgeschehen nicht so abhängig. Grundstücke schon", findet Kallinger.
Leistbar durch Baurecht
Szenenwechsel. An einem sonnigen Frühlingstag mitten in Wien-Brigittenau wurde Spaten gestochen für ein Wohnprojekt mit 192 freifinanzierten Wohnungen, die von der Wiener Komfortwohnungen gebaut werden. Ein laues Frühlingslüfterl umweht die Teilnehmer, Bauherr Alexander Finster ruft die Gäste zur Feier des Tages zur Konsumation bereitgestellter Gin Tonic auf. Und auch hier war der Tenor, dass leistbares Wohnen immer knapper wird - und dem will sich der Bauherr mit einem anderen Trend entgegenstellen, dem Baurecht. Das Grundstück, nahe der U-Bahnstation Jägerstraße, wurde nämlich nicht um teures Geld gekauft, sondern gepachtet. "Der Kostenvorteil durch Baurecht entsteht durch den Wegfall des Grundstückserwerbs, so können wir Kostenersparnisse von bis zu 1.400 Euro pro m² erzielen", sagt Finster, "das Baurecht erlaubt uns geringere Investitionskosten, weswegen wir Wohnraum auch für mittlere Einkommensbezieher zu erschwinglichen Preisen anbieten können."
[cite2]
Sichere Angelegenheit
Wie sieht das mit dem Baurecht genau aus? Reinhold Lexer, stellvertretender Fachverbandsobmann der Immobilien- und Vermögenstreuhänder, erklärt das so: "Man pachtet das Grundstück, baut Wohnungen mit einer Genehmigung für 70 bis 100 Jahre darauf und zahlt dem Besitzer einen monatlichen Baurechtszins, der indexiert ist. Das kommt vor allem dann vor, wenn der Grundstückseigner seinen Boden nicht verkaufen will." Für den Nutzer ändert sich wenig. Die Wohnungen, so sie gekauft werden, seien sowohl belastbar als auch vererbbar - heißt, die Erben treten dann in den Baurechtsvertrag ein. "Und die Erben können dann den Baurechtsvertrag um eine weitere langfristige Periode verlängern", so Lexer. Sicher ist das Baurecht auch, denn "der Grundstückseigner kann den Vertrag nicht ohne Weiteres kündigen und erklären, er wolle es jetzt für sich nutzen."
Gesamtkosten niedriger
Nur spielt da auch eine andere Komponente mit, wie Kallinger einwirft: "Da Grundstücke Marktpreisen unterworfen sind, sind es auch die Baurechtszinsen. Das heißt, je teurer der Marktwert des Grundstücks ist, desto teurer auch der Zins, der zu entrichten ist." Dennoch sei das eine Alternative zum Grundstückserwerb, weil damit zumindest die Gesamtkosten niedriger sind. Nichts desto trotz: Aufgrund des Grundstücksmangels bringt Kallinger Regulierungsmaßnahmen ins Spiel. "Das müsste allerdings auch verfassungskonform einhergehen." Auch die Widmungspolitik sollte die Stadt überdenken, wünscht sich Kallinger. Zumindest werden die Wohnungen nicht noch kleiner werden, findet Michael Ehlmaier. "Die sind schon so effizient gebaut, dass jede weitere Verkleinerung nur mehr mit einem massiven Einschnitt in die Wohnqualität einhergehen kann", führt der Geschäftsführende Gesellschafter von EHL Immobilien näher aus.
Kleinwohnungen sind Mangelware
Im Kaffeehaus in der Leopoldstadt rückt indes die Pressekonferenz dem Ende zu. Mühlhofer wirft noch einen Punkt ein, um Wohnen leistbar zu machen. "Mit Grundstücksoptimierung kann man ebenfalls Kosten senken", sagt der Immorendite-Vorstand, "die Reserven, die man hat, gut ausnützen." Denn, und da widerspricht Mühlhofer Kallinger: "Es fehlen vor allem leistbare Kleinwohnungen." Jene also, die von jungen Menschen, Singles oder Paaren benötigt werden für ihren Start ins Leben. Die Kellnerin serviert die Kaffeetassen wieder ab, die Journalisten verabschieden sich, um das Gesagte zu verschriftlichen. Draußen hat es aufgehört zu regnen.
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Dokumentation, Sicherheit und Öffentlichkeitsarbeit. Baustellenkameras bieten Bauherren und -firmen viele Vorteile. Doch auch einige rechtliche Fragen müssen dabei beachtet werden.
Wie fleißige Ameisen sieht man die Bauarbeiter auf der riesigen Baustelle des Austria Campus herumlaufen, vier Baukräne ragen einem bedrohlich entgegen. Wer heute eine Baustelle aus nächster Nähe beobachten will, muss sich keinen Bauhelm aufsetzen und in lichten Höhen zwischen Baumaterialien, Arbeitern und Maschinen durchdrängen. Heutzutage muss man sich nicht einmal mehr vom Schreibtisch wegbewegen. Möglich machen das Baucams, die Livebilder von der Baustelle direkt in das World Wide Web übertragen. "Wir haben derzeit am AUSTRIA CAMPUS zwei fixe Baustellenkameras", erklärt SIGNA Projektleiter Matthias Pressler. Eingesetzt werden diese zur Dokumentation des Baufortschrittes sowie als zusätzliches Marketingtool bei Projektpräsentationen oder auch für Zeitrafferfilme, so Pressler weiter. Die Baustellenkameras werden während der gesamten Bauzeit - bis Anfang 2019 - eingesetzt.
Nachfrage steigt
"Wir beobachten eine jährlich wachsende Nachfrage", erklärt Winfried Wrulich, Leiter Marketing/Vertrieb bei WMS Web Media Solutions GmbH, die schon seit 2001 Baucams anbietet und auch die Baustelle am Austria Campus filmisch betreut. Der Hauptgrund für das steigende Interesse an dem Tool ist für Wrulich die einfache Baudokumentation, die Baucams bieten können. "Baucams sind ein einfaches und effizientes Werkzeug, um den Bau zu dokumentieren", so Wrulich.
Öffentlichkeitsarbeit mit Baucams
Einen weiteren Mehrwert, den eine Baustellenkamera bieten kann, ist die Öffentlichkeitsarbeit. Besonders Baustellen von öffentlichem Interesse können mit Livebildern Aufmerksamkeit generieren, und dank Zeitraffer kann nach der Fertigstellung des Gebäudes ein faszinierender Imagefilm geschnitten werden. Andrea Baidinger, Geschäftsführerin bauen wohnen immobilien Kommunikationsberatung, sieht vor allem Marketingmöglichkeiten für die Social Media-Kanäle. Auch Baidinger bietet Kamerasysteme für Baustellen an. Für sie ist das Geschäftsfeld aber ein Nischenprodukt: "Das ist eine Liebhabergeschichte", so Baidinger.
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Auch für Häuslbauer
Doch nicht nur große Baukonzerne und Immobilienentwickler setzten vermehrt auf eine Kamera auf der Baustelle. Die Kosten seien so gering, dass ein Mehrwert auch für kleinere Baustellen gegeben sei, erklärt Wrulich. Etwa 2.000 Euro müsse man für die Ersteinrichtung kalkulieren. Danach werde ein monatlicher Beitrag ab 35 Euro verrechnet. Das System ist zudem einfach zu installieren. Die Kamera könne etwa auch per Post zugeschickt werden, erklärt Wrulich. Das Gerät kann entweder gemietet oder gekauft werden. Gespeichert werden die Bilder in einer Cloud. Baidinger hat sich auf kleinere private Baustellen spezialisiert. Wenn man als Bauherr nicht vor Ort sei, würden die Arbeiter "oft zusammenpacken und gehen", gibt Baidinger zu bedenken. "Mir ist das auch einmal passiert", erzählt sie. Mit einer Kontrolle durch eine Baustellenkamera kann das verhindert werden. "Geht bei Bauarbeiten etwas schief, dann ist es nun auch leicht, über die Bilddokumentation die Fehlerquellen zu eruieren", erläutert Baidinger weiter. "Gerade in Streitfällen kann dies eine wertvolle Hilfe sein." Beim Aufstellen der Kameras ist es wichtig, einen Ort zu finden, der nur schwer zu erreichen ist. "Sonst nimmt jemand die Kamera einfach mit", so Baidinger. Die Technik bei den Baustellenkameras hat sich in den letzten Jahren schnell weiterentwickelt. In den Anfangszeiten hätten sie noch mit Bildern mit 640 x 480 Pixel gearbeitet. "Heute sind acht Megapixel Standard", so Wrulich. Doch auch Auflösungen mit 30, 40 oder 50 Megapixeln seien möglich. Zudem wurden zusätzliche Tools entwickelt. Heutzutage kann man per Mausklick zoomen, das Video im Zeitraffer abspielen oder das Bild auch schwenken. Besonders wichtig ist auch die Robustheit der Geräte. Teilweise müssen sie jahrelang bei Wind und Wetter bestehen. "Wir haben auch Kameras auf über 3.000 Metern Höhe", erklärt Wrulich.
Keine Überwachungskameras
Als Überwachungskamera gegen Diebstähle ist eine herkömmliche Baucam aber nur bedingt geeignet. Schließlich macht das System keinen durchgehenden Film, sondern einzelne Fotos. Zudem sind Gesichter der Menschen meist nicht zu erkennen. "Es bringt nichts, auf Baustellen Kameras zu montieren und die Bilder nur aufzuzeichnen", gibt Werner Schneemayer, Gesellschafter des Sicherheitsunternehmens Eagle Eye Security, zu bedenken. Um Sicherheit vor Diebstahl zu gewährleisten, müsse eine Echtzeitüberwachung installiert werden. Seit September 2016 ist das Unternehmen mit einem speziellen Sicherheitssystem für Baustellen am Markt, bei dem die Baustelle nicht nur per Überwachungskamera überwacht wird, sondern auch direkt vor Ort auf Eindringlinge reagiert werden kann. "Über 70 Mitarbeiter halten die Bilder der Kameras im Auge", erklärt Schneemayer. Im Bedarfsfall kann vor Ort auf den Eindringling reagiert werden, denn von der Zentrale aus können Licht, Sirenen oder sogar Rauchanlagen gesteuert werden. Zudem kann über ein Beschallungssystem der Eindringling zum Gehen aufgefordert und in der Zentrale die Polizei gerufen werden. "Alles, was man vor Ort machen kann, können wir aus der Ferne steuern", so Schneemayer. Bei dem System werden die Bilder erst im Bedarfsfall aufgezeichnet. Weiters wird Eagle Eye Security schon bald ein Sicherheitssystem für die Bauwerkzeuge auf den Markt bringen. Dabei werden die Werkzeuge mit einem Bluetooth-Chip versehen. "Wenn die Bauarbeiter die Werkzeuge nicht ordnungsgemäß in dem Container verstauen, erkennen wir das und können reagieren", erklärt Schneemayer das System. Man stehe schon mit einer großen Baufirma über die Einführung des Systems im Gespräch, so Schneemayer.
Rechtliche Handhabe
Rechtlich ist bei einer Verwendung einer Baustellenkamera einiges zu beachten. So darf etwa der öffentliche Bereich nicht gefilmt werden. "Den öffentlichen Bereich verpixeln wir", erklärt Wrulich die Vorgehensweise. Auf der Baustelle selbst reicht laut Wrulich ein einfacher Hinweis über die Baudokumentation. Beim Anbringen von Überwachungskameras muss normalerweise das Datenschutzgesetz 2000 beachtet werden. Ist die technische Auflösung der Anlage aber so gewählt, dass die Erkennbarkeit von Personen nicht gegeben ist, würden personenbezogene Daten gar nicht erst entstehen, heißt es auf Anfrage von der Datenschutzbehörde. Das DSG 2000 sei in diesem Fall nicht anwendbar.
Arbeitnehmerrechte
Eine Videoüberwachung bewirkt nach Martina Chlestil, Arbeitsrechtsexpertin in der Arbeiterkammer, - sofern sie auch Arbeitsplätze erfasst - einen Eingriff in das Persönlichkeitsrecht der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Generell ist daher zu prüfen, ob kein gelinderes Mittel für die Baustellenkontrolle, wie etwa die Begehung vor Ort, möglich ist. Sofern der Arbeitsbereich von Arbeitnehmern ständig im Blickfeld der Kameras liegt, stellt dies eine Kontrollmaßnahme dar, die jedenfalls die Menschenwürde berührt, so Chlestil. Die Zustimmung des Betriebsrates nach dem Arbeitsverfassungsrecht ist daher notwendig, vor Einsatz der Kameras muss eine Betriebsvereinbarung abgeschlossen werden. In betriebsratslosen Betrieben ist die Zustimmung der einzelnen Arbeitnehmer nötig. Werden Abbildungen von Arbeitnehmern veröffentlicht, etwa auf einem Videostream auf der Homepage des Arbeitgebers, ist das "Recht am eigenen Bild" zu beachten und die notwendige Zustimmung des abgebildeten Arbeitnehmers ist einzuholen. Auch deswegen sollte darauf geachtet werden, dass keine Gesichter der Arbeiter zu erkennen sind und öffentliche Plätze nicht im Blickwinkel der Kamera liegen.
Gewerkschaft sieht kein Problem
Josef Muchitsch, Bundesvorsitzender der Gewerkschaft Bau-Holz, hat bisher mit Baustellenkameras noch keine Probleme gehabt. "Solange sie nicht dazu benutzt werden, arbeitsrechtlich relevante Dinge aufzuzeichnen, sehe ich keine Probleme", so Muchitsch. Die Kameras würden schon seit Jahren verwendet werden, ein Fall, bei dem das relevant war, sei ihm nicht bekannt.
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