Passende Projekte und Wettbewerbsumfeld digital finden::
von Charles Steiner
Investoren haben es schwer. Sie wollen bzw. müssen ihr Geld anlegen, in Echtzeit erfährt man aber schwer, was gerade am Markt ist - und zu welchem Preis. Die Adeqat rund um Karl Derfler, Franz Helbich und Herbert Logar haben dafür ein Online-Portal gelauncht - das erste dieser Art in Österreich. Dieses soll Investoren und Immobilienverkäufer zusammenbringen. Zwölf Monate hat die Entwicklung der Plattform für Investoren und Verkäufer gedauert.
Mittels dieses webbasierten Portals www.adeqat.com können Investoren ihre Suchpräferenzen festlegen und damit ihre eigene Investmentstrategie definieren, worauf sie in Echtzeit auf die persönliche Strategie abgestimmte Informationen über Wettbewerbsumfeld samt Anzahl der Investoren und aggregiertem Investmentvolumen erhalten, und - bei passenden Objekten - ein Exposee. Zusätzlich bietet sich die Möglichkeit am Adeqat Sounding teilzunehmen, durch das man anonyme Preissignale von echten Investoren einholen kann. Das funktioniert so: Am Anfang steht ein Potenzialcheck, danach folgt Kontaktaufnahme und Beratung, der dritte Schritt ist das Sounding, worauf der beste Angebotspreis anhand der Investoren eruiert werden kann. Damit können Investoren ihr Investmentverhalten anpassen, Verkäufer können den besten Kaufpreis erzielen. Derzeit sind 450 Investoren im Portal registriert.
Man gibt sich exklusiv und diskret. Adeqat-Gründer Karl Derfler: „Es handelt sich um ein Einladungsportal, registrieren wie bei anderen Suchmaschinen kann man sich nicht. Diskretion ist gerade bei Transaktionen vonnöten.“ Eingeladen wird nach einer Überprüfung von Einkaufsverhalten, Bonität und auch Reputation. Das gilt allerdings nur für Investoren, Abgeber können sich regulär registrieren. Herbert Logar: „Da das Transaktionsgeschäft in der Immobilienbranche stark vom Diskretionsbedürfnis der Akteure geprägt ist, ist es auch wenig transparent, was die Preisfindung betrifft. Mit dem Portal können wir einerseits mehr Transparenz generieren - bei gleichzeitiger Wahrung der Diskrektion.“ Nutzungsgebühren für Kunden fallen keine an, man verrechnet lediglich die Maklerprovision im Erfolgsfall.
Die Adeqat wurde im September 2016 aus der Derfler Helbich Gruppe gegründet, Ende 2016 stieß der ehemalige ÖBB Immobilien-Chef Herbert Logar als Gesellschafter dazu.
Drei Viertel wollen nicht verkaufen oder wegziehen
von Gerhard Rodler
Rund drei Viertel der österreichischen Eigentümer zeigen sich standhaft: Sie fühlen sich hundertprozentig wohl in ihrem Zuhause und wollen nicht verkaufen (56 Prozent) oder haben den Verkauf kurz überlegt und sich dann dagegen entschieden (20 Prozent). Auch bei den Mietern würde ein gutes Drittel (36 Prozent) einen Auszug unter keinen Umständen erwägen, und 41 Prozent nur bei einem ordentlichen Gewinn, wenn die Immobilie die eigene wäre. Nur jeder fünfte Österreicher ist aktuell verkaufs- und umzugsbereit. Bei einem Gewinn von 50.000 Euro würde aber bereits ein gutes Drittel der Österreicher schwach, weitere 15 Prozent würden sich mit 50.000 bis 100.000 Euro Gewinn zufriedengeben.
„Mit dem Verkauf eines 2010 erworbenen, durchschnittlichen Hauses beziehungsweise einer Wohnung lassen sich laut unserer Analyse aktuell zwischen 50.000 und 100.000 Euro nach Abzug aller Nebenkosten erlösen. Ab 50.000 Euro wird es für die Österreicher interessant zu verkaufen - für sie würde sich der Verkauf also jetzt lohnen“, so Christian Nowak, Geschäftsführer von ImmobilienScout24 in Österreich. Verglichen wurden bei der Auswertung Preise von Wohnungen und Häusern zwischen 2010 und 2017 - nach Abzug aller Nebenkosten, Steuern und Maklergebühren.
Am meisten freuen können sich Salzburger, die 2010 eine Wohnung erworben haben und diese jetzt verkaufen: Sie würden rund 40 Prozent Gewinn machen - bei einer durchschnittlichen 80 m²-Wohnung sind es immerhin stolze 74.000 Euro. Mit einem guten Viertel (26 Prozent) Gewinn und immerhin noch rund 54.000 Euro bei einer 80 m²-Wohnung könnten Tiroler Wohnungsverkäufer aktuell rechnen. 38 Prozent Gewinn könnten auch oberösterreichische Verkäufer realisieren, mit rund 53.000 Euro bliebe ebenfalls eine erfreuliche Summe im oberösterreichischen Verkäufer-Börserl. Der Österreich-Schnitt liegt übrigens bei einem Gewinn von 680 Euro pro m², das entspricht einem Zuwachs von 25 Prozent. Die Bundeshauptstadt Wien schneidet mit einem Plus von 14 Prozent im Vergleich nur mäßig ab.
Nicht ganz so gut lässt es sich mit dem Hausverkauf eines 2010 erworbenen Hauses verdienen. Am meisten pro Quadratmeter würden die Tiroler einstreifen - 87.000 Euro für ein durchschnittliches 125 m²-Haus (+ 27 Prozent seit 2010), gefolgt von den Salzburgern (rund 79.000 Euro, + 26 Prozent).
Mit einem Elektroauto braucht man keine Tankstelle in dem Sinne. Eine Steckdose reicht. Weil es aber immer mehr Elektroautos gibt, stehen die klassischen Tankstellen vor einer Herausforderung. Das besagt zumindest der 4. Frequenzimmobilien-Report der Side Projekt Immobilienmanagement GmbH, der gestern erschienen ist. Denn laut diesem müssen Tankstellen in Zukunft nicht mehr dort sein, wo sie jetzt sind, das Betanken der Akkus kann sich durchaus auch auf andere Immobilien verschieben. Und die europäische Politik drängt auf ein Aus von Fahrzeugen mit konventionellen Kraftstoffen. Die Niederlande beabsichtigen etwa, dass schon ab Mitte der 2020-er Jahre Benzin- und Dieselfahrzeuge nicht mehr im Straßenverkehr unterwegs sind. Darüber hinaus zählen die Niederlande mit einem Marktanteil von knapp 10 Prozent jetzt schon zu den Ländern mit den meisten E-Autos; allein 2015 wurden 500.000 Elektrofahrzeuge registriert. Noch weiter vorne liegt Norwegen mit einem Marktanteil von 22,8 Prozent. In keinem anderen Land fahren pro Kopf gerechnet so viele Personen ein E-Auto. Ab 2025 wollen die Norweger nur mehr Elektroautos neu zulassen und bis 2050 soll sich der komplette Straßenverkehr auf Elektromobilität umstellen. Auch in Österreich kristallisieren sich diesbezüglich Trends heraus, etwa in Gasthäusern, Bahnhöfen und Parkplätzen. „Freizeiteinrichtungen, Einkaufsmöglichkeiten, Parkplätze und -häuser, Umsteigepunkte wie Bahnhöfe, wo man z.B. vom Zug aufs Fahrrad umsattelt - sie alle könnten die Aufgabe von Tankstellen im Zeitalter der E-Mobilität übernehmen“, warnt Wolfgang Schmitzer, Geschäftsführer der Side Immobilien Gruppe, die dieses Segment permanent analysiert und den Frequenzimmobilien-Report herausgibt.
Was das für Tankstellen bedeutet? Sie werden sich Nachnutzungsstrategien überlegen müssen. Und der Zeitpunkt ist gerade sehr günstig: Immer mehr Unternehmen - derzeit vor allem aus dem Fastfood und Car Wash Bereich - suchen solche Frequenzstandorte als Verkaufspunkte. „Der Wandel vollzieht sich nicht von heute auf morgen. Aber man sollte sich mit den Veränderungen befassen und etwa das Convenience-Geschäft verbessern und die Aufenthaltsqualität auf Tankstellen verbessern“
Die nächtliche Krisensitzung der Wiener Grünen hat kein konkretes Ergebnis über die Zukunft des Heumarkt-Projektes hervorgebracht. Heute Vormittag kündigte die Grüne Planungsstadträtin Maria Vassilakou an, den Gemeinderäten freie Hand bei der Abstimmung über die Flächenwidmung zu lassen. Das „Nein“ der grünen Basis zum Projekt sei zu akzeptieren, so Vassilakou in einer Presseaussendung. Allerdings: „Der Gemeinderat hat das letzte Wort, was in der Stadt möglich ist“, so die Planungsstadträtin weiter. Nach der Behandlung im zuständigen Ausschuss werde sie die für das Projekt nötige Flächenwidmung dem Gemeinderat vorlegen - voraussichtlich bei seiner Sitzung im Juni.
„Ich bin zuversichtlich, dass Rot-Grün eine Mehrheit aus eigener Kraft für das Projekt bekommt“, so Vassilakou. Um Bedenken der Projekt-Kritiker auszuräumen, würden die städtebaulichen Verträge mit dem Projektwerber „zeitnah“ veröffentlicht, kündigte Vassilakou an. Auch der Klubobmann der Wiener Grünen David Ellensohn geht davon aus, dass im Gemeinderat eine rot-grüne Mehrheit die Widmung des Heumarkt-Areals beschließen wird.
Der Projektentwickler Wertinvest hatte bereits angekündigt, keine weiteren Anpassungen der Pläne vornehmen zu wollen. „Ich vertraue auf die Stärken des Projekts: Erstklassige Architektur, ein öffentlicher Platz, moderne zukunftsfähige Eissportmöglichkeiten, Entfaltungsmöglichkeiten für das Konzerthaus, ein Konferenzhotel von internationalem Format, ein Turnsaal für die Schulen und zahlreiche weitere“, so Wertinvest-Geschäftsführerin Daniela Enzi zum immoflash. „Die Gemeinderatsmitglieder können sich darüber ein objektives Bild machen und ihre Entscheidung auf Fakten gründen und sind nicht auf die zum Teil mit mehr als fragwürdigen Mitteln geführte Gegen-Kampagne angewiesen“, so Enzi weiter. So hätten „ja erst kürzlich die Grünen im 3. Bezirk bereits im Rahmen des Flächenwidmungsverfahrens eine positive Stellungnahme - gemeinsam mit SPÖ und NEOS - zum Projekt abgegeben“, zeigt sich Enzi zuversichtlich.
Die Porr hat ihren erfolgreichen Weg 2016 fortgesetzt und erzielte neuerlich Höchststände bei Leistung, Ergebnis und Auftragsbestand. Die Produktionsleistung lag mit 3.925 Millionen Euro um 11,4 Prozent über dem Vorjahreswert - mehr als 87 Prozent entfielen auf die Heimmärkte Österreich, Deutschland, Schweiz, Polen und Tschechien. Mit Abstand wichtigster Markt blieb Österreich, in dem die Porr mehr als die Hälfte der gesamten Produktionsleistung erwirtschaftete. Eine deutliche Steigerung erzielte der deutsche Markt. „Seit 2011 setzen wir konsequent auf unsere Strategie des 'Intelligenten Wachstums', mit der wir höchst erfolgreich sind. So punkten wir in unseren Heimmärkten als führender Baukonzern und konnten 2016 das beste Ergebnis unserer Geschichte einfahren“, erläutert Karl-Heinz Strauss, CEO der Porr AG. „In den Projektmärkten sind wir begehrte Partner mit unseren Spezialkompetenzen in der Infrastruktur. Zusätzlich prüfen wir laufend das Potenzial attraktiver neuer Zielmärkte. Bei allen Aktivitäten bleiben wir unverändert unserem Grundsatz treu: 'Ergebnis vor Leistung'.“ Der Auftragsbestand stieg im Berichtsjahr um 4,9 Prozent und erreichte mit 4.804 Millionen Euro ein neues Rekordniveau. Der Auftragseingang lag mit 4.150 Millionen Euro um 2,6 Prozent über dem hohen Wert des Vorjahres. Im Einklang mit der Leistungsentwicklung stiegen auch die Ergebnisse deutlich. Das EBITDA erhöhte sich im Berichtsjahr um 12,9 Prozent auf 187,3 Millionen Euro, das EBIT lag mit 100,1 Millionen Euro sogar um 14,0 Prozent über dem Vergleichswert des Vorjahres. Das Ergebnis je Aktie stieg um 10,4 Prozent auf 2,23 Euro die Dividende soll um zehn Prozent steigen.
Invesco Real Estate (IRE), ein globaler Immobilien-Investmentmanager, hat den Erwerb eines von Londons größten Einkaufszentren, das 630.000 sqft (etwa 58.529 m²) große Southside Shopping Centre in Wandsworth, Süd-London, in einer 50/50-Kooperation mit dem börsennotierten Immobilienunternehmen Land Securities, abgeschlossen. Mit dieser Transaktion im Wert von 150 Millionen GBP (etwa 177 Millionen Euro) erwirbt IRE im Rahmen seiner gesamteuropäischen Core-Strategie eine Beteiligung von 50 Prozent von Delancey.
Andy Rofe, Managing Director bei Invesco Real Estate, dazu: „Wir sind sehr erfreut über die Partnerschaft mit einem Marktführer wie Land Securities, der eine überzeugende Erfolgsbilanz im Management und der Eigentümerschaft von Einkaufszentren vorweisen kann. Southside ist eine erstklassige Immobilie in einem Stadtteil, der als wichtiger Knotenpunkt dient. Wir freuen uns sehr, unser Core-Portfolio durch dieses Einkaufszentrum ergänzen zu können und gemeinsam mit Land Securities den Wert der Immobilie weiter zu steigern und unseren Kunden eine erfolgreiche Anlageperformance liefern zu können.“ Tim Haden-Scott, Investment Director bei Delancey, kommentiert: "Seit wir den Metro Shopping Fund vor 13 Jahren gegründet haben, profitierten wir von einer erfolgreichen und langfristigen Partnerschaft mit Land Securities, welche für wesentliche Entwicklungen im Southside Shopping Centre verantwortlich war; Southside hat sich als hervorragende Immobilie erwiesen. Unsere Geschäftspläne finden mit der Fertigstellung des Bauvorhabens Garratt Lane ein Ende, und wir werden uns auf die komplette Asset-Management-Verantwortung für ShopStop in Clapham Junction - eine Immobilie ehemals innerhalb des Metro-Portfolios gehalten - konzentrieren.
Century 21 Deutschland holt sich Experten für Bewertungsplattformen
von Stefan Posch
Das internationale Immobilienmaklernetzwerk Century 21 setzt zukünftig in Deutschland verstärkt auf Kundenfeedbacks. Dazu will das Unternehmen mit dem weltweit agierenden Experten für Bewertungsmarketing, ProvenExpert.com, zusammenarbeiten. Vertrauen sei einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren in der Immobilienbranche, heißt es in einer Aussendung von Century 21. Messung und Online-Präsentation von Kundenfeedback seien somit unabdingbar für Qualitätssicherung und Neukundenakquise.
„Das Vertrauen, das unsere Kunden uns offline entgegenbringen, möchten wir gern auch online professionell präsentieren“, erklärt Christian Ammann, Inhaber und Geschäftsführer von Century 21 Deutschland. „Wir freuen uns, mit ProvenExpert.com einen Partner an der Seite zu haben, um die Bewertungen zufriedener Kunden für Jedermann sichtbar zu machen“, so Ammann weiter. „Die Wahl des richtigen Immobilienmaklers kann viel Zeit und Geld sparen“, lässt Remo Fyda, Geschäftsführer von ProvenExpert.com, ausrichten. „Wir möchten Century 21 dabei unterstützen, dass potenzielle Käufer und Verkäufer auf einen Blick sehen, dass ihre Immobiliengeschäfte dort in den besten Händen sind.“ Seit 2012 ist Century 21 in Deutschland aktiv und umfasst über 35 Franchise-Partner.
BVT setzt US-Immobilienfondsserie mit neuem Spezial-AIF fort:
von Gerhard Rodler
Die Münchner BVT Unternehmensgruppe setzt ihre Investitionen in US-Class-A-Apartmentanlagen fort. Der neue BVT Residential USA 10 - SP richtet sich als Spezial-AIF ab 250.000 US-Dollar ausschließlich an semiprofessionelle und professionelle Anleger. Kapitalverwaltungsgesellschaft der Beteiligung ist die BVT-Tochtergesellschaft derigo GmbH & Co. KG. 2016 hatte BVT im Rahmen der langjährigen Residential-Serie (gestartet 2004) einen ersten Spezial-AIF erfolgreich platziert.
Der BVT Residential USA 10 - SP wurde insbesondere für semiprofessionelle Anleger konzipiert und investiert in die Entwicklung von mindestens zwei Class-A-Apartmentanlagen in Boston, Massachusetts. Die Investition erfolgt über die Beteiligung an dem ebenfalls neu aufgelegten inländischen geschlossenen Spezial-AIF BVT Residential USA 10 GmbH & Co. Geschlossene Investment KG, der ebenfalls von der derigo GmbH & Co. KG extern verwaltet wird, und der insbesondere für institutionelle Anleger konzipiert wurde. Das vorgesehene Gesamtinvestitionsvolumen der BVT Residential USA 10 GmbH & Co. Geschlossene Investment KG beläuft sich auf rund 280 Millionen US-Dollar. Die prognostizierte Zielrendite des BVT Residential USA 10 - SP liegt bei 13 Prozent p. a. (im Midcase, vor Steuern) für die Investoren.
Der Großraum Boston mit seinen 4,8 Millionen Einwohnern zählt als Wissenschaftsstandort von Weltruf im Hinblick auf Wirtschaftsleistung, Beschäftigung, Einkommen und Immobiliennachfrage zu den Top-Apartmentmärkten der USA. Der amerikanische Mietwohnungsmarkt profitiert insbesondere von dem kontinuierlichem Bevölkerungswachstum und der deutlichen Zunahme der Zahl der Mieterhaushalte. Die konstant hohe Mietnachfrage und das vergleichsweise liberale US-Mietrecht mit meist kurzfristigen Mietvertragslaufzeiten, die eine laufende Anpassung der Mieten an das Marktniveau erlauben, bilden attraktive Grundlagen für eine Investition in dieses US-Immobiliensegment.
Der 41-jährige Immobilienexperte Sewada Howsepian übernimmt ab sofort die Leitung der neuen Gewerbeabteilung bei Arnold Immobilien - Österreichs führendem Spezialist im Bereich Immobilieninvestments.
Howsepian ist seit sechs Jahren bei Arnold Immobilien als Investmentmakler unter anderem im Bereich Zinshaus tätig. Der studierte Wirtschaftswissenschafter, der auch an der Real Estate Business School in Hamburg studiert hat, war vor seinem Wechsel zu Arnold Immobilien Leiter der Abteilung für Gewerbeimmobilien bei Resag.
Sewada Howsepian absolvierte sein Magisterstudium der Sozial- und Wirtschaftswissenschaften an der Wirtschaftsuniversität Wien mit Schwerpunkt Internationales Marketing, Management und Banking. Nach seinen beruflichen Tätigkeiten in den Bereichen Luxusgütermarketing und Business Development, die ihn bis in den Mittleren Osten führten, wechselte Howsepian in die Immobilienbranche zu Wüstenrot und dann zu Resag, wo er zum Abteilungsleiter avancierte. Der gebürtige Grazer mit armenischen Wurzeln ist verheiratet und bald Vater eines Sohnes.
Passende Projekte und Wettbewerbsumfeld digital finden::
von Charles Steiner
Investoren haben es schwer. Sie wollen bzw. müssen ihr Geld anlegen, in Echtzeit erfährt man aber schwer, was gerade am Markt ist - und zu welchem Preis. Die Adeqat rund um Karl Derfler, Franz Helbich und Herbert Logar haben dafür ein Online-Portal gelauncht - das erste dieser Art in Österreich. Dieses soll Investoren und Immobilienverkäufer zusammenbringen. Zwölf Monate hat die Entwicklung der Plattform für Investoren und Verkäufer gedauert.
Mittels dieses webbasierten Portals www.adeqat.com können Investoren ihre Suchpräferenzen festlegen und damit ihre eigene Investmentstrategie definieren, worauf sie in Echtzeit auf die persönliche Strategie abgestimmte Informationen über Wettbewerbsumfeld samt Anzahl der Investoren und aggregiertem Investmentvolumen erhalten, und - bei passenden Objekten - ein Exposee. Zusätzlich bietet sich die Möglichkeit am Adeqat Sounding teilzunehmen, durch das man anonyme Preissignale von echten Investoren einholen kann. Das funktioniert so: Am Anfang steht ein Potenzialcheck, danach folgt Kontaktaufnahme und Beratung, der dritte Schritt ist das Sounding, worauf der beste Angebotspreis anhand der Investoren eruiert werden kann. Damit können Investoren ihr Investmentverhalten anpassen, Verkäufer können den besten Kaufpreis erzielen. Derzeit sind 450 Investoren im Portal registriert.
Man gibt sich exklusiv und diskret. Adeqat-Gründer Karl Derfler: „Es handelt sich um ein Einladungsportal, registrieren wie bei anderen Suchmaschinen kann man sich nicht. Diskretion ist gerade bei Transaktionen vonnöten.“ Eingeladen wird nach einer Überprüfung von Einkaufsverhalten, Bonität und auch Reputation. Das gilt allerdings nur für Investoren, Abgeber können sich regulär registrieren. Herbert Logar: „Da das Transaktionsgeschäft in der Immobilienbranche stark vom Diskretionsbedürfnis der Akteure geprägt ist, ist es auch wenig transparent, was die Preisfindung betrifft. Mit dem Portal können wir einerseits mehr Transparenz generieren - bei gleichzeitiger Wahrung der Diskrektion.“ Nutzungsgebühren für Kunden fallen keine an, man verrechnet lediglich die Maklerprovision im Erfolgsfall.
Die Adeqat wurde im September 2016 aus der Derfler Helbich Gruppe gegründet, Ende 2016 stieß der ehemalige ÖBB Immobilien-Chef Herbert Logar als Gesellschafter dazu.
Drei Viertel wollen nicht verkaufen oder wegziehen
Sesselkleber Österreicher
von Gerhard Rodler
Rund drei Viertel der österreichischen Eigentümer zeigen sich standhaft: Sie fühlen sich hundertprozentig wohl in ihrem Zuhause und wollen nicht verkaufen (56 Prozent) oder haben den Verkauf kurz überlegt und sich dann dagegen entschieden (20 Prozent). Auch bei den Mietern würde ein gutes Drittel (36 Prozent) einen Auszug unter keinen Umständen erwägen, und 41 Prozent nur bei einem ordentlichen Gewinn, wenn die Immobilie die eigene wäre. Nur jeder fünfte Österreicher ist aktuell verkaufs- und umzugsbereit. Bei einem Gewinn von 50.000 Euro würde aber bereits ein gutes Drittel der Österreicher schwach, weitere 15 Prozent würden sich mit 50.000 bis 100.000 Euro Gewinn zufriedengeben.
„Mit dem Verkauf eines 2010 erworbenen, durchschnittlichen Hauses beziehungsweise einer Wohnung lassen sich laut unserer Analyse aktuell zwischen 50.000 und 100.000 Euro nach Abzug aller Nebenkosten erlösen. Ab 50.000 Euro wird es für die Österreicher interessant zu verkaufen - für sie würde sich der Verkauf also jetzt lohnen“, so Christian Nowak, Geschäftsführer von ImmobilienScout24 in Österreich. Verglichen wurden bei der Auswertung Preise von Wohnungen und Häusern zwischen 2010 und 2017 - nach Abzug aller Nebenkosten, Steuern und Maklergebühren.
Am meisten freuen können sich Salzburger, die 2010 eine Wohnung erworben haben und diese jetzt verkaufen: Sie würden rund 40 Prozent Gewinn machen - bei einer durchschnittlichen 80 m²-Wohnung sind es immerhin stolze 74.000 Euro. Mit einem guten Viertel (26 Prozent) Gewinn und immerhin noch rund 54.000 Euro bei einer 80 m²-Wohnung könnten Tiroler Wohnungsverkäufer aktuell rechnen. 38 Prozent Gewinn könnten auch oberösterreichische Verkäufer realisieren, mit rund 53.000 Euro bliebe ebenfalls eine erfreuliche Summe im oberösterreichischen Verkäufer-Börserl. Der Österreich-Schnitt liegt übrigens bei einem Gewinn von 680 Euro pro m², das entspricht einem Zuwachs von 25 Prozent. Die Bundeshauptstadt Wien schneidet mit einem Plus von 14 Prozent im Vergleich nur mäßig ab.
Nicht ganz so gut lässt es sich mit dem Hausverkauf eines 2010 erworbenen Hauses verdienen. Am meisten pro Quadratmeter würden die Tiroler einstreifen - 87.000 Euro für ein durchschnittliches 125 m²-Haus (+ 27 Prozent seit 2010), gefolgt von den Salzburgern (rund 79.000 Euro, + 26 Prozent).
Mit einem Elektroauto braucht man keine Tankstelle in dem Sinne. Eine Steckdose reicht. Weil es aber immer mehr Elektroautos gibt, stehen die klassischen Tankstellen vor einer Herausforderung. Das besagt zumindest der 4. Frequenzimmobilien-Report der Side Projekt Immobilienmanagement GmbH, der gestern erschienen ist. Denn laut diesem müssen Tankstellen in Zukunft nicht mehr dort sein, wo sie jetzt sind, das Betanken der Akkus kann sich durchaus auch auf andere Immobilien verschieben. Und die europäische Politik drängt auf ein Aus von Fahrzeugen mit konventionellen Kraftstoffen. Die Niederlande beabsichtigen etwa, dass schon ab Mitte der 2020-er Jahre Benzin- und Dieselfahrzeuge nicht mehr im Straßenverkehr unterwegs sind. Darüber hinaus zählen die Niederlande mit einem Marktanteil von knapp 10 Prozent jetzt schon zu den Ländern mit den meisten E-Autos; allein 2015 wurden 500.000 Elektrofahrzeuge registriert. Noch weiter vorne liegt Norwegen mit einem Marktanteil von 22,8 Prozent. In keinem anderen Land fahren pro Kopf gerechnet so viele Personen ein E-Auto. Ab 2025 wollen die Norweger nur mehr Elektroautos neu zulassen und bis 2050 soll sich der komplette Straßenverkehr auf Elektromobilität umstellen. Auch in Österreich kristallisieren sich diesbezüglich Trends heraus, etwa in Gasthäusern, Bahnhöfen und Parkplätzen. „Freizeiteinrichtungen, Einkaufsmöglichkeiten, Parkplätze und -häuser, Umsteigepunkte wie Bahnhöfe, wo man z.B. vom Zug aufs Fahrrad umsattelt - sie alle könnten die Aufgabe von Tankstellen im Zeitalter der E-Mobilität übernehmen“, warnt Wolfgang Schmitzer, Geschäftsführer der Side Immobilien Gruppe, die dieses Segment permanent analysiert und den Frequenzimmobilien-Report herausgibt.
Was das für Tankstellen bedeutet? Sie werden sich Nachnutzungsstrategien überlegen müssen. Und der Zeitpunkt ist gerade sehr günstig: Immer mehr Unternehmen - derzeit vor allem aus dem Fastfood und Car Wash Bereich - suchen solche Frequenzstandorte als Verkaufspunkte. „Der Wandel vollzieht sich nicht von heute auf morgen. Aber man sollte sich mit den Veränderungen befassen und etwa das Convenience-Geschäft verbessern und die Aufenthaltsqualität auf Tankstellen verbessern“
Wiener Grüne glauben an Mehrheit für Widmung
Heumarkt: Gemeinderäte entscheiden frei
von Stefan Posch
Die nächtliche Krisensitzung der Wiener Grünen hat kein konkretes Ergebnis über die Zukunft des Heumarkt-Projektes hervorgebracht. Heute Vormittag kündigte die Grüne Planungsstadträtin Maria Vassilakou an, den Gemeinderäten freie Hand bei der Abstimmung über die Flächenwidmung zu lassen. Das „Nein“ der grünen Basis zum Projekt sei zu akzeptieren, so Vassilakou in einer Presseaussendung. Allerdings: „Der Gemeinderat hat das letzte Wort, was in der Stadt möglich ist“, so die Planungsstadträtin weiter. Nach der Behandlung im zuständigen Ausschuss werde sie die für das Projekt nötige Flächenwidmung dem Gemeinderat vorlegen - voraussichtlich bei seiner Sitzung im Juni.
„Ich bin zuversichtlich, dass Rot-Grün eine Mehrheit aus eigener Kraft für das Projekt bekommt“, so Vassilakou. Um Bedenken der Projekt-Kritiker auszuräumen, würden die städtebaulichen Verträge mit dem Projektwerber „zeitnah“ veröffentlicht, kündigte Vassilakou an. Auch der Klubobmann der Wiener Grünen David Ellensohn geht davon aus, dass im Gemeinderat eine rot-grüne Mehrheit die Widmung des Heumarkt-Areals beschließen wird.
Der Projektentwickler Wertinvest hatte bereits angekündigt, keine weiteren Anpassungen der Pläne vornehmen zu wollen. „Ich vertraue auf die Stärken des Projekts: Erstklassige Architektur, ein öffentlicher Platz, moderne zukunftsfähige Eissportmöglichkeiten, Entfaltungsmöglichkeiten für das Konzerthaus, ein Konferenzhotel von internationalem Format, ein Turnsaal für die Schulen und zahlreiche weitere“, so Wertinvest-Geschäftsführerin Daniela Enzi zum immoflash. „Die Gemeinderatsmitglieder können sich darüber ein objektives Bild machen und ihre Entscheidung auf Fakten gründen und sind nicht auf die zum Teil mit mehr als fragwürdigen Mitteln geführte Gegen-Kampagne angewiesen“, so Enzi weiter. So hätten „ja erst kürzlich die Grünen im 3. Bezirk bereits im Rahmen des Flächenwidmungsverfahrens eine positive Stellungnahme - gemeinsam mit SPÖ und NEOS - zum Projekt abgegeben“, zeigt sich Enzi zuversichtlich.
Produktionsleistung: +11,4 %, EBT: +12,3 %
Porr bleibt auf Erfolgsstraße
von Gerhard Rodler
Die Porr hat ihren erfolgreichen Weg 2016 fortgesetzt und erzielte neuerlich Höchststände bei Leistung, Ergebnis und Auftragsbestand. Die Produktionsleistung lag mit 3.925 Millionen Euro um 11,4 Prozent über dem Vorjahreswert - mehr als 87 Prozent entfielen auf die Heimmärkte Österreich, Deutschland, Schweiz, Polen und Tschechien. Mit Abstand wichtigster Markt blieb Österreich, in dem die Porr mehr als die Hälfte der gesamten Produktionsleistung erwirtschaftete. Eine deutliche Steigerung erzielte der deutsche Markt. „Seit 2011 setzen wir konsequent auf unsere Strategie des 'Intelligenten Wachstums', mit der wir höchst erfolgreich sind. So punkten wir in unseren Heimmärkten als führender Baukonzern und konnten 2016 das beste Ergebnis unserer Geschichte einfahren“, erläutert Karl-Heinz Strauss, CEO der Porr AG. „In den Projektmärkten sind wir begehrte Partner mit unseren Spezialkompetenzen in der Infrastruktur. Zusätzlich prüfen wir laufend das Potenzial attraktiver neuer Zielmärkte. Bei allen Aktivitäten bleiben wir unverändert unserem Grundsatz treu: 'Ergebnis vor Leistung'.“ Der Auftragsbestand stieg im Berichtsjahr um 4,9 Prozent und erreichte mit 4.804 Millionen Euro ein neues Rekordniveau. Der Auftragseingang lag mit 4.150 Millionen Euro um 2,6 Prozent über dem hohen Wert des Vorjahres. Im Einklang mit der Leistungsentwicklung stiegen auch die Ergebnisse deutlich. Das EBITDA erhöhte sich im Berichtsjahr um 12,9 Prozent auf 187,3 Millionen Euro, das EBIT lag mit 100,1 Millionen Euro sogar um 14,0 Prozent über dem Vergleichswert des Vorjahres. Das Ergebnis je Aktie stieg um 10,4 Prozent auf 2,23 Euro die Dividende soll um zehn Prozent steigen.
Invesco kauft Lodoner Einkaufszentrum
Europäer nutzen Pfundkrise
von Gerhard Rodler
Invesco Real Estate (IRE), ein globaler Immobilien-Investmentmanager, hat den Erwerb eines von Londons größten Einkaufszentren, das 630.000 sqft (etwa 58.529 m²) große Southside Shopping Centre in Wandsworth, Süd-London, in einer 50/50-Kooperation mit dem börsennotierten Immobilienunternehmen Land Securities, abgeschlossen. Mit dieser Transaktion im Wert von 150 Millionen GBP (etwa 177 Millionen Euro) erwirbt IRE im Rahmen seiner gesamteuropäischen Core-Strategie eine Beteiligung von 50 Prozent von Delancey.
Andy Rofe, Managing Director bei Invesco Real Estate, dazu: „Wir sind sehr erfreut über die Partnerschaft mit einem Marktführer wie Land Securities, der eine überzeugende Erfolgsbilanz im Management und der Eigentümerschaft von Einkaufszentren vorweisen kann. Southside ist eine erstklassige Immobilie in einem Stadtteil, der als wichtiger Knotenpunkt dient. Wir freuen uns sehr, unser Core-Portfolio durch dieses Einkaufszentrum ergänzen zu können und gemeinsam mit Land Securities den Wert der Immobilie weiter zu steigern und unseren Kunden eine erfolgreiche Anlageperformance liefern zu können.“ Tim Haden-Scott, Investment Director bei Delancey, kommentiert: "Seit wir den Metro Shopping Fund vor 13 Jahren gegründet haben, profitierten wir von einer erfolgreichen und langfristigen Partnerschaft mit Land Securities, welche für wesentliche Entwicklungen im Southside Shopping Centre verantwortlich war; Southside hat sich als hervorragende Immobilie erwiesen. Unsere Geschäftspläne finden mit der Fertigstellung des Bauvorhabens Garratt Lane ein Ende, und wir werden uns auf die komplette Asset-Management-Verantwortung für ShopStop in Clapham Junction - eine Immobilie ehemals innerhalb des Metro-Portfolios gehalten - konzentrieren.
Century 21 Deutschland holt sich Experten für Bewertungsplattformen
Maklernetzwerk lässt Kunden bewerten
von Stefan Posch
Das internationale Immobilienmaklernetzwerk Century 21 setzt zukünftig in Deutschland verstärkt auf Kundenfeedbacks. Dazu will das Unternehmen mit dem weltweit agierenden Experten für Bewertungsmarketing, ProvenExpert.com, zusammenarbeiten. Vertrauen sei einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren in der Immobilienbranche, heißt es in einer Aussendung von Century 21. Messung und Online-Präsentation von Kundenfeedback seien somit unabdingbar für Qualitätssicherung und Neukundenakquise.
„Das Vertrauen, das unsere Kunden uns offline entgegenbringen, möchten wir gern auch online professionell präsentieren“, erklärt Christian Ammann, Inhaber und Geschäftsführer von Century 21 Deutschland. „Wir freuen uns, mit ProvenExpert.com einen Partner an der Seite zu haben, um die Bewertungen zufriedener Kunden für Jedermann sichtbar zu machen“, so Ammann weiter. „Die Wahl des richtigen Immobilienmaklers kann viel Zeit und Geld sparen“, lässt Remo Fyda, Geschäftsführer von ProvenExpert.com, ausrichten. „Wir möchten Century 21 dabei unterstützen, dass potenzielle Käufer und Verkäufer auf einen Blick sehen, dass ihre Immobiliengeschäfte dort in den besten Händen sind.“ Seit 2012 ist Century 21 in Deutschland aktiv und umfasst über 35 Franchise-Partner.
BVT setzt US-Immobilienfondsserie mit neuem Spezial-AIF fort:
Deutsche setzen auf US-Residential
von Gerhard Rodler
Die Münchner BVT Unternehmensgruppe setzt ihre Investitionen in US-Class-A-Apartmentanlagen fort. Der neue BVT Residential USA 10 - SP richtet sich als Spezial-AIF ab 250.000 US-Dollar ausschließlich an semiprofessionelle und professionelle Anleger. Kapitalverwaltungsgesellschaft der Beteiligung ist die BVT-Tochtergesellschaft derigo GmbH & Co. KG. 2016 hatte BVT im Rahmen der langjährigen Residential-Serie (gestartet 2004) einen ersten Spezial-AIF erfolgreich platziert.
Der BVT Residential USA 10 - SP wurde insbesondere für semiprofessionelle Anleger konzipiert und investiert in die Entwicklung von mindestens zwei Class-A-Apartmentanlagen in Boston, Massachusetts. Die Investition erfolgt über die Beteiligung an dem ebenfalls neu aufgelegten inländischen geschlossenen Spezial-AIF BVT Residential USA 10 GmbH & Co. Geschlossene Investment KG, der ebenfalls von der derigo GmbH & Co. KG extern verwaltet wird, und der insbesondere für institutionelle Anleger konzipiert wurde. Das vorgesehene Gesamtinvestitionsvolumen der BVT Residential USA 10 GmbH & Co. Geschlossene Investment KG beläuft sich auf rund 280 Millionen US-Dollar. Die prognostizierte Zielrendite des BVT Residential USA 10 - SP liegt bei 13 Prozent p. a. (im Midcase, vor Steuern) für die Investoren.
Der Großraum Boston mit seinen 4,8 Millionen Einwohnern zählt als Wissenschaftsstandort von Weltruf im Hinblick auf Wirtschaftsleistung, Beschäftigung, Einkommen und Immobiliennachfrage zu den Top-Apartmentmärkten der USA. Der amerikanische Mietwohnungsmarkt profitiert insbesondere von dem kontinuierlichem Bevölkerungswachstum und der deutlichen Zunahme der Zahl der Mieterhaushalte. Die konstant hohe Mietnachfrage und das vergleichsweise liberale US-Mietrecht mit meist kurzfristigen Mietvertragslaufzeiten, die eine laufende Anpassung der Mieten an das Marktniveau erlauben, bilden attraktive Grundlagen für eine Investition in dieses US-Immobiliensegment.
Howsepian leitet neue Gewerbeabteilung
Karriere zum Tag: Neu bei Arnold
von Gerhard Rodler
Der 41-jährige Immobilienexperte Sewada Howsepian übernimmt ab sofort die Leitung der neuen Gewerbeabteilung bei Arnold Immobilien - Österreichs führendem Spezialist im Bereich Immobilieninvestments.
Howsepian ist seit sechs Jahren bei Arnold Immobilien als Investmentmakler unter anderem im Bereich Zinshaus tätig. Der studierte Wirtschaftswissenschafter, der auch an der Real Estate Business School in Hamburg studiert hat, war vor seinem Wechsel zu Arnold Immobilien Leiter der Abteilung für Gewerbeimmobilien bei Resag.
Sewada Howsepian absolvierte sein Magisterstudium der Sozial- und Wirtschaftswissenschaften an der Wirtschaftsuniversität Wien mit Schwerpunkt Internationales Marketing, Management und Banking. Nach seinen beruflichen Tätigkeiten in den Bereichen Luxusgütermarketing und Business Development, die ihn bis in den Mittleren Osten führten, wechselte Howsepian in die Immobilienbranche zu Wüstenrot und dann zu Resag, wo er zum Abteilungsleiter avancierte. Der gebürtige Grazer mit armenischen Wurzeln ist verheiratet und bald Vater eines Sohnes.
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... und weiter: Kaum ein anderes Fortbewegungsmittel hat die Immobilienwelt so verändert wie der Aufzug. Und auch in der Zukunft wird sich die Weiterentwicklung des Lifts auf die Machbarkeit von Gebäuden auswirken.
Den Weg für den Siegeszug der Wolkenkratzer bereitete der Amerikaner Elisha Graves Otis. 1953 ließ er bei einer Demonstration seines neuen Aufzuges das Trageseil von seinem Assistenten durchschneiden. Der Aufzug raste nicht, wie von dem Publikum erwartet, in die Tiefe, sondern bremste dank einer automatischen Absturzfangvorrichtung. Der Sicherheitsaufzug war geboren. Erst dadurch konnten die Bauten in die Höhe wachsen und die Ära der Beletage wurde von der des Penthouses verdrängt.
Der "Aufzug" des Archimedes
Doch die Geschichte des Aufzuges begann schon tausende Jahre früher. Schon Archimedes entwickelte eine Hebevorrichtung, die mit Hubseilen und einem Flaschenzug betrieben wurde. Im alten Rom wurden Lifte bei Gladiatorenkämpfe verwendet. Im großen Kolosseum wurden etwa Kämpfer aber auch wilde Tiere mithilfe eines Lifts auf die Bühne gebracht. Der Bau der mittelalterlichen Kathedralen und Dome, die Hochhäuser des Mittelalters, wurde nur durch neuentwickelte Lastenaufzüge möglich.
Maria Theresia blieb stecken
Einen der älteste Personenaufzug in einem Gebäude ließ Maria Theresia 1766 in die Wiener Kapuzinergruft einbauen. Die Erzherzogin litt an Übergewicht und hatte Probleme mit dem Stiegensteigen. "Die Gruft will mich nicht mehr herauslassen", soll Maria Theresia scherzhaft gemeint haben nachdem der Lift mehrmals stecken geblieben ist. Bei den frühen Personenaufzügen war aber vor allem die Gefahr des Abstürzens allgegenwärtig. Erst Elisha Graves Otis sorgte mit seiner Absturzvorrichtung für die Sicherheit, die für die Befahrung moderner Wolkenkratzer nötig war.
Wolkenkratzer bleiben Herausforderung
Auch heutzutage sind Wolkenkratzer, die immer höher gen Himmel gebaut werden, von der Entwicklung der Aufzüge abhängig. Beim höchsten Gebäude der Welt, dem Burj Khalifa in Dubai, kann der eingebaute Aufzug etwa nicht direkt vom Erdgeschoss bis zur Spitze hochfahren. Jene, die ganz nach oben möchten, müssen umsteigen. Das Problem sind die Drahtseile, die so lang dimensioniert sein müssen, dass diese ein zu hohes Gewicht darstellen.
Neue Seiltechnologie
Für den im Bau befindlichen Jeddah Tower, der ab 2018 mit über 1.000 Meter Höhe den Burj Khalifa als höchstes Gebäude der Welt ablösen wird, wird der finnische Aufzugshersteller Kone eine neue Technolgie einsetzen, die die schweren Stahlseile ablösen wird. Mit dem neu entwickelten Ultra Rope würden in Zukunft Aufzugfahrten bis zu 1.000 Meter ohne Unterbrechung möglich sein, erklärt Günter Baca, Direktor Marketing & Unternehmenskommunikation bei Kone Österreich. Möglich macht das ein Kohlefaserkern mit einer sogenannten High Friction Coating Beschichtung. Damit kann das Gewicht der Seile enorm verringert werden. Auch der Energieverbrauch sei bei Aufzügen mit der neuen Seiltechnologie geringer und die Lebensdauer sei doppelt so lang, erklärt Baca die Vorteile des Ultra Ropes. Peter Schnieper, Vorsitzender der Geschäftsleitung Schindler Aufzüge und Fahrtreppen GmbH, sieht bei Wolkenkratzern die Effizienzsteigerung als die größte Herausforderung. "Der vorhandene Schacht soll optimal ausgenutzt werden, denn Platz ist kostbar", erklärt Schnieper. Eine Möglichkeit sei die "Verwendung des innovativen Doppeldeck-Konzepts, bei dem zwei Kabinen übereinander fest verschraubt sind". Dadurch könnten zwei Etagen gleichzeitig angefahren und die Kapazitäten dementsprechend verdoppelt werden. "Logistisch gesehen optimieren wir dadurch die Auslastung" erklärt Schnieper.
##Personenleitsystem
Effizienz beim Personenfluss ist nicht nur im Aufzug sondern im gesamten Gebäudes wichtig. Gerade zu Stoßzeiten müssen in einem Bürogebäude eine große Zahl an Menschen abgefertigt werden. "Sämtliche Gebäudenutzer wollen effizient, schnell und sicher von A nach B gebracht werden", betont Schnieper. "Mit unserem Verkehrsmanagementsystem PORT setzen wir genau hier an und bieten eine optimale Lösung für sämtliche Gebäudetypen und sparen dabei noch Energie", so Schnieper weiter. "Nicht nur der Lift alleine steht nunmehr im Fokus, sondern der Bewegungsvorgang vom Betreten des Gebäudes bis zum Arbeitsplatz. Unsere Hochleistungsanlagen transportieren bereits heute bis zu 53 Personen in circa zehn Meter pro Sekunde", erklärt Peter Schnieper. Auch Kone setzt vermehrt auf ganzheitliche Personenflusslösungen. "Wir sind ein Personenflussunternehmen", stellt Günter Baca klar. Als One-Stop-Shop bietet Kone neben Aufzügen und Rolltreppen auch Zutrittskontrollsysteme und Automatiktüren an. "Dazu vernetzen wir Zutrittssysteme und Türen mit Aufzügen. Smarte Gebäude erkennen so schon bei der automatischen Tür am Eingang, wer das Gebäude betritt und wo sein Ziel sein wird", erklärt Baca.
Display informiert
"Der Aufzug wird immer mehr in die intelligente Gebäudekommunikation integriert", sieht Roman Teichert, Geschäftsführer von Otis Österreich, die Entwicklung. "Natürlich ist die Hauptaufgabe weiterhin der Personentransport, aber die hohe Frequenz der Fahrten und die unglaubliche Anzahl an Aufzugsnutzern bietet mittlerweile vielfältige Möglichkeiten für zusätzliche Funktionen", erkennt Roman Teichert noch viel Potenzial. "In unserem GeN2 Life installieren wir zum Beispiel mit dem eView ein Display, das unsere Kunden ganz einfach und von jedem PC oder Laptop aus mit eigenen Inhalten bespielen könne", so Teichert weiter. Die Kontaktaufnahme mit Bewohnern oder Gästen würde so maßgeblich vereinfacht werden.
Vernetzung hilft Hausverwalter
Die Digitalisierung macht Aufzüge heute wesentlich intelligenter. Zahlreiche Sensoren kontrollieren etwa die Betriebszustände der Anlagen. Unregelmäßigkeiten im Betrieb werden so erkannt und können, noch bevor es zu Problemen kommt, in Echtzeit automatisch an den Kundendienst weitergeleitet werden. Auch für die Hausverwalter ergeben sich dadurch Vorteile. Kone bietet etwa neben dem Aufzugsmanagement-Portal KONE Care Online auch eine App für Serviceaufträge an. "Hausverwalter sind nicht immer im Büro, mit der App können sie auch von unterwegs auf Aufzugsdaten zugreifen und Aufträge übermitteln", erklärt Baca. Auch Otis bietet eine internetbasierten Service-Plattform an. Damit könne man den Kunden "eine Nachvollziehung der Arbeiten und oberste Transparenz" anbieten, erklärt Roman Teichert.
Lifte werden günstiger
Die fortschreitende Automatisierung in der Aufzugstechnik wirkt sich auch positiv auf die Betriebskosten aus. Das teuerste bei der Wartung sei Arbeitszeit, erklärt Baca. Die Betriebskosten sind laut einer Branchenradar-Studie zwischen 1995 und 2006 um 25 Prozent geringer geworden. Auch der Aufzugseinbau wird laut Baca immer leistbarer, da die Industrialisierung der Aufzugsmontage wesentlich vorangetrieben wurde.
Energieeffizienz
"Der Aufzug ist eigentlich ein Kraftstehzeug", meint Günter Baca. Denn ein Lift würde mehr Strom beim Stehen verbrauchen, als beim Fahren. Die Möglichkeiten, Energie zu sparen, ist deswegen ein wichtiges Thema. Kone hat neben dem ersten Solaraufzug etwa einen Aufzug mit regenerativem Antrieb entwickelt, der, ähnlich wie bei einem Hybridauto, beim Bremsen Energie erzeugt. "Dabei wird beim Bremsen Strom zurück in das Netz gespeist", erklärt Baca. Schindler setzt beim höchsten Wolkenkratzer Hong Kongs, den 2010 eröffnete International Congress Center (ICC), ebenfalls auf Energieffizienz. Aufzüge werden dort bei Zeiten mit weniger Personenverkehr stillgelegt. "Jährlich werden dadurch 85.000 kWh Strom gespart", erklärt Peter Schnieper.
Forschung und Weiterbildung
Damit die Auzugsbranche auch für die Zukunft gerüstet ist, wird viel investiert. "Wir investieren aktuell einen hohen dreistelligen Millionenbetrag für Forschung und Entwicklung", erklärt Schnieper. Schindler forsche und entwickle genau dort, wo die großen Märkte sind: Europa, USA, Brasilien oder China. "Da wir nicht überall extrem hohe Testanlagen zur Verfügung haben, werden Schächte gemietet", so Schnieper weiter. Kone nützt in Finnland einen 350 Meter tiefen Schacht in einem Bergwerk als Testanlage. Auch in der Zentrale in Wien wird ein Testturm betriben. In zwei Testschächten werden neue Aufzugstechnologien getestet und Mitarbeiter geschult. Im Dezember wurde für die Mitarbeiterschulung zudem die Kone Akademie in Wien eröffnet. Dort stehen Simulatoren, wie etwa jener für die Anlage im DC-Tower, den Mitarbeitern zur Verfügung, um etwa Updates zu testen. "Das ganze Jahr gibt es Weiterbildungen für unsere Mitarbeiter", erklärt Baca. Eine Woche etwa verbringt jeder im Klassenzimmer. "Sicherheit und Verfügbarkeit sind keine Zufallsprodukte", betont Baca.
Einen Aufzug in den Weltraum
Für die Zukunft kann sich Baca auch horizontal bewegende Aufzüge vorstellen, die womöglich auch die Autos ablösen. "Die Welt der Zukunft wird nicht mit Autos funktionieren", ist Baca überzeugt. Die NASA hat zudem Wettbewerbe mit hohen Preisgeldern zum Thema Weltraumlift ausgerufen. Der Zukunft des Aufzuges sind scheinbar keine Grenzen gesetzt.
Peter Engert, Geschäftsführer der ÖGNI, spricht mit dem Immobilienmagazin über das Thema Nachhaltigkeit und warum diese auch eine betriebswirtschaftliche Notwenigkeit ist.In einem Buch, das Sie geschrieben haben sehen Sie Nachhaltigkeit nicht als Idealismus, sondern als betriebswirtschaftliche Notwendigkeit an. Wo sehen Sie die ökonomischen Vorteile bei nachhaltigem Wirtschaften? Peter Engert: Die Nachhaltigkeit ist sowohl für den Prozess ein Vorteil, als auch für das Thema was entsteht dann. Wenn man Nachhaltigkeit mit Zertifizierungssystem gleichsetzt, dann ist es perfekt, wenn im Planungsprozess bereits über die Zertifizierung des Endprodukts nachgedacht wird. Viele Dinge, die man im Nachhinein mit viel viel höhere Kosten verändern kann, werden schon im Vorfeld diskutiert und entschieden. Nachhaltigkeit bedeutet eine klarere Linie und Strategie und damit weniger Irrwege und Sackgassen. Beim Endprodukt ist es dann von Vorteil, ein nachhaltiges Gebäude zu bewirtschaften, da es geringere Bewirtschaftungskosten hat. Schon einmal aus energetischer Sicht. Aber auch das Thema Wohlfühlfaktor kommt langsam ins Nachhaltigkeitsbild. Also nicht nur mehr Ökologie, sondern auch soziale Komponenten. Gebäude in dem sich Leute wohlfühlen wird weniger Leerstand haben, als ein Gebäude bei dem die Leute eher mit Widerwillen reingehen, um zu arbeiten oder zu wohnen. Das ist natürlich ein wirtschaftlicher Vorteil, der auch jeden Investor einleuchtet, der vielleicht einmal das Gebäude kaufen will.Die ÖGNI setzt nicht nur auf ökologische Qualität, sondern auch auf ökonomische und soziokulturelle Qualität. Wie lässt sich dieser Anspruch vereinbaren? Engert: Das Wohlfühlthema ist ein soziokultureller Aspekt und ein ganz entscheidender Faktor, der bei der Planung noch nicht in Zertifikaten abgebildet ist. Daran arbeiten wir. Zum Beispiel das Thema Arbeitswelten kriegt eine ganz neue Dimension. Wir haben in der Vergangenheit den Fokus auf das immer gleiche Modell gestellt: Mann oder Frau 27 bis 35 Jahre alt. Die Zeiten ändern sich. Wir müssen 50 Plus Mitarbeiter genauso beschäftigen können. Die müssen sich aber auch wohl fühlen. Und jene interessiert vielleicht ein Wuzzler weniger als ein Ruheraum, wo sie einen Powernapp machen können nach dem Mittagessen, um am Nachmittag wieder leistungsfähig zu sein. Das sind Themen, die sich in Diskussion und in der Entwicklung befinden. Genauso wie das Thema, wie passe ich das Gebäude an seine Umwelt an. Wenn mich als Projektentwickler es nicht interessiert, welche Menschen dort leben, wohnen, und arbeiten, welche Bedürfnisse und welche Infrastruktur man da hat, dann werde ich ein Gebäude hinstellen, das ein Fremdkörper ist. Wenn ich das vorher untersuche und anschaue und damit der sozialen Nachhaltigkeit genüge tue. Wird das Gebäude von der Umgebung angenommen werden und wird dadurch eine ganz andere Werthaltigkeit bekommen.Bauträger und Entwickler klagen über den steigenden Baukosten, die sich auch auf den Preis der Immobilie auswirken. Wie lässt sich ökologisch nachhaltiges Bauen mit der Forderung nach leistbaren Wohnraum vereinbaren? Engert: Wenn ich endlich aufhören würde Kaltmieten als oberste Gebot für leistbares Wohnen heranzunehmen, sondern mich auf die wahren Kosten des Wohnens konzentriere, das ist die warme Miete, bin ich bei ökologischen Gesichtspunkten voll im Trend. Ich habe dann längere Laufzeiten, deutlich niedrigere Kosten und damit ein wirtschaftliches Ergebnis. Ich glaube nicht, wenn man eine Lebenszyklusanalyse hernimmt, das es wirklich teurer ist, wirtschaftlich so zu bauen, das die Nachwelt nicht davon belastet wird. Bei den sozialen Argumenten muss man definieren, was einem wichtig ist. Wenn ich Menschen mit besondere Bedürfnisse habe und sie für wichtig nehme, dann muss ich barrierefrei sein. Wenn ich sage die bringen mir nichts, die haben keinen Effekt für mich, ok, dann wird es schwierig gesetzliche Anforderungen zu erfüllen. Es ist aber eine Frage des Gesichtspunktes, ob ich nur für den 27-Jährigen, der die Stufen raufstürmt wie eine wilder Tiger, baue oder ob ich etwas baue, das durch die Generationen hindurch interessant ist für die Menschen. Aber das ist eine Strategiefrage. Ich sage einmal, per se ist es nicht unbedingt klar, dass Ökologie, Nachhaltigkeit wirklich mehr Kosten verursacht. Es gibt ein Plus-Energie-Haus, ein Null-Energie-Haus, natürlich habe ich da Unterschiede. Man muss halt wissen, was man will. Es ist eh schon alles erfunden. Der Preis ist dann die Maßgabe, was ich alles einsetzen kann.Die ÖGNI-Zertifizierung ist ein freiwilliges Anreizsystem. Was halten Sie von gesetzlichen Regelungen, die ökologische Standards festsetzten? Engert: Ich halte von gesetzlichen Regelungen generell wenig. Wenn die Menschen davon nicht überzeugt sind, werden sie Wege suchen diese gesetzlichen Regelungen zu umgehen. Es wäre viel klüger Bewusstseinsbildung zu schaffen anstatt gesetzliche Regelungen und Maßnahmen, die dann wieder ein Heer von Beamten nach sich ziehen. Ein gutes Beispiel ist die Abfallwirtschaft in Österreich. Vor langer Zeit hat man damit begonnen in den Schulen den Kindern beizubringen, das Müll recycelt wird. Wenn Sie jetzt schauen, jeder recycelt. Bei Wind und Wetter schleppen Männer und Frauen Glasflaschen zum Müll. Sie kriegen aber keinen Euro dafür.Heutzutage gibt es einige verschiedene Zertifizierungen. Erleben wir einen Wettbewerb der Zertifikate? Engert: Ja natürlich. Es gibt drei große Zertifikate, zu denen auch wir gehören. Es gibt auch die einen oder anderen lokalen Zertifikate. Ich schimpfe auf keinen, denn alle haben ihre volle Arbeit für die Nachhaltigkeit geleistet. Es gibt auch durchaus gegenüber dem unsrigen Modell Vorteile bei anderen. Unser großer Vorteil - und warum wir auch Marktführer sind - ist, dass wir das umfassendste Zertifikat haben. Es gibt einen Mitbewerber, der ist in der Energie besser als wir. Aber der hat sonst nichts. Wir sind nicht Klassenbester in den einzelnen Kategorien, aber Klassenbester über alle hinweg. Deswegen habe ich nie eine ruhige Minute, sondern zerbreche mir andauernd den Kopf, wie wir uns weiterentwickeln können. Wenn ich irgendjemand sage, wir sind Marktführer, dann Stufe ich mich damit wieder ab, wir sind mitten im Prozess. Dass wird dort liegen ist schön, aber das Rennen ist noch nicht zu Ende.Inhaltlich hat die ÖGNi das deutsche DGNB-Zertifizierungssystem adaptiert und hat sich auch für die Aufnahme im World Green Building Council beworben. Was für Vorteile bringen grenzüberschreitende Zertifizierungssysteme? Engert: Die DGNB als deutsche Zertifizierungssystem und als Marktführer in Deutschland hat ein Heer von engagierten Mitgliedern, die daran arbeiten das System weiterzuentwickeln. Wir müssen in Österreich mit unseren acht Millionen Einwohnern nicht alles neu erfinden. Wir sind sehr zufrieden, dass wir auch zum Teil die deutschen Themen heranziehen und unsere eigenen Sachen hineininterpretieren und es auf österreichische Gegebenheiten verändern. Das ist ein riesiger Vorteil. Es gibt aber auch Themen, die wir zuerst entwickeln und die Deutschen noch nicht haben. Also zum Beispiel Zertifikate für Sportstätten oder Stadien, wie etwa beim neuen Stadion des FK Austria. Das machen jetzt die Österreicher für die Deutschen. Aber natürlich, allein größenmäßig profitieren hauptsächlich wir.Was für Vorteile haben Entwickler und Bauträger von einer Zertifizierung? Engert: Vordergründig drei Sachen. Das Erste ist, sie können sicher sein im Planungsprozess und Bauprozess das Beste aus dem Standort, der Idee und aus der Nutzung herausholen, weil sie den Auditor als unabhängigen Dritten haben, der Ihnen beisteht und die Finger in die Wunde legt. Das Zweite ist, alle haben den Gedanken irgendeinmal das Gebäude zu verkaufen, um damit ein gutes Geld zu verdienen. Das ist wie bei dem Börsengang von Start-ups. Ohne Zertifikat kann man heut nichts mehr verkaufen. Kein internationaler Investor kauft eine Hütte nur auf Treu und Glaub und ohne Zertifikat. Der Dritte Punkt ist die Buchhaltung. Der Wirtschaftsprüfer hat mit dem Zertifikat ein Gutachten, auf das er sich verlassen kann.Bei Ihrer Bestellung als Geschäftsführer auf Zeit sagten Sie, dass Sie sich so schnell wie möglich Überflüssig machen wollen. Sesselklebermentalität ist Ihnen also fremd? Engert: Sesselklebermentalität ist mir fremd. Ich will meinen Spaß haben. Für mich ist Spaß ein zentrales Thema. Wobei mir die Arbeit bei der ÖGNI derzeit sehr viel Spaß macht. Es ist eine spannende Aufgabe.
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