Studie sieht Wachstum der Branche
Gebäudereinigung wächst, Druck auch
von Charles Steiner
Je komplexer die Gebäude werden, desto mehr Personen benötigt es, diese zu warten. Nämlich richtig zu warten. Das beinhaltet auch die Gebäudereinigung. Diese Branche war jetzt im Fokus einer Studie der KMU Forschung Austria, bei der österreichweit entsprechende Unternehmen befragt wurden. Deren Ergebnisse wurden Mittwochvormittag in der Gebäudereinigungsakademie der Landesinnung Gebäudereinigung vor Journalisten präsentiert.
Generell, so befürchtet Gerhard Komarek, Landesinnungsmeister der Gebäudereiniger in Wien, ist es so dass der Kostendruck massiv steigt - und das, obwohl zwischen 2008 uns 2014 20 Prozent mehr Beschäftigte und 48 Prozent Umsatzplus generiert werden konnte. Mit ein Grund für eben diesen Kostendruck ist auch, dass die Branche in der Regel kaum wahrgenommen wird. Oliver Attensam, Geschäftsführer von Attensam, sagt, dass eben diese Unsichtbarkeit Auswirkungen auf die Attraktivität als Arbeitgeber und den Markt haben, denn: "was man nicht sieht, dafür will man auch kein Geld ausgeben." Am meisten sichtbar ist das bei einem hohen Wettbewerbsdruck, der in sinkende Stundensätze resultiert. Hinzu kommt noch das Billigstbieterprinzip und Lohndumping. Das Problem dabei ist aber, so Komarek, dass die Reinigungsbranche sehr personalintensiv ist. Auch die Arbeitskräfte ist vor diesem Hintergrund schwierig, einerseits aufgrund mangelnder Sprachkenntnisse mancher Mitarbeiter, andererseits aufgrund einer relativ hohen Personalfluktuation, die im Schnitt in der Studie mit 12,5 Prozent liegt. Und je größer das Unternehmen, desto höher auch die Fluktuation. Daher müsse man diesen Berufszweig auch wieder attraktiv für potenzielle Mitarbeiter machen.
Weil aber professionelle Reinigung mitunter sehr komplex ist, hat Oliver Attensam die Attensam Akademie ins Leben gerufen, um fachliche wie auch soziale Kompetenzen zu vermitteln. Im Zeitraum zwischen 2015 und 2016 wurden dabei 420 Mitarbeiter in internen und externen Schulungen ausgebildet, die Kosten dafür beliefen sich auf 250.000 Prozent.
ÖGUT drängt auf Umsetzung von ELWOG-Novelle
PV für Mehrparteienhäusern gefordert
von Charles Steiner
Die Energiewende hin zu nachhaltigen Energiequellen hält zunehmend auch in der Immobilienwirtschaft Einzug, nicht zuletzt deswegen, weil bei der UN-Klimaabkommen vor zwei Jahren in Paris als Ziel definiert worden ist, die globale Erderwärmung auf weniger als zwei Grad Celsius zu beschränken. Da könnte die Immobilienwirtschaft einen ziemlich großen Brocken abnehmen, sagt die Österreichische Gesellschaft für Umwelt und Technik (ÖGUT). Diese drängt jetzt auf die rasche Umsetzung der ELWOG-Gesetzesnovelle, die die Eigenverbrauchsnutzung von Strom aus Photovoltaikanlagen in Mehrparteienhäusern ermöglichen soll. Zusätzlich fordert die ÖGUT, verstärkt in dieses Ansinnen zu investieren. Die Vision, die man in Österreich verfolgen will: bis 2050 auf der Basis von Nachhaltigen Energien energieautark zu sein. Dafür sind möglichst rasch Investitionen von rund 100 Milliarden Euro in Energieeffizienzmaßnahmen und Erneuerbare Energien in Österreich erforderlich, sagt ÖGUT.
Erste Ansätze dazu ist das von der ÖGUT und Energy Changes durchgeführte 2020-Projekt SEFIPA (Sustainable Energy Financing Platform in Austria. Erst jüngst wurden im Umweltministerium erste Ergebnisse des Projekts präsentiert, die in fünf Arbeitsgruppen mit rund 60 Stakeholdern aus Verwaltung, Projektentwicklung, Finanzbranche und Interessensverbänden erarbeitet wurden. Eine davon befasste sich eben mit der verstärkten Nutzung von PV auf Mehrparteienhäusern. Denn Dach- und Fassadenflächen eigneten sich in dicht verbautem Gebiet ganz gut dazu, da keine zusätzlichen Flächen dafür vonnöten sind und der damit erzeugte Strom unmittelbar im Gebäude genutzt werden könne. Die geplante ElWOG-Novelle, die die Eigenverbrauchsnutzung von PV-Strom in Mehrparteienhäusern ermöglichen soll, wäre ein erster Schritt für einen "roll out" der Photovoltaiknutzung im urbanem Bereich, heißt es von ÖGUT.