Immobilien sind auch weiterhin die beliebteste Anlageform der Österreicher. Das Eigenheim bleibt auch 2017 die interessanteste Spar- und Anlageform für die österreichische Bevölkerung. Auch auf auf Platz zwei kommen Immobilien, nämlich Grundstücke und der Bausparvertrag. Gold belegt Rang 4.
Das Stimmungsbarometer 2017 der GfK Austria liefert die Informationen über aktuelles Interesse der Österreicher an verschiedenen Spar- und Anlageformen - unabhängig von der tatsächlichen Nutzung.
Eigenheim und Grundstückskauf weiterhin die beliebtesten Spar- und Anlageformen.
Der Kauf einer Eigentumswohnung/eines Hauses stellt für 40 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher eine interessante Anlageform dar - dieser Wert liegt seit 2014 auf quasi unverändertem Niveau. Eine ebenfalls stabile Zeitreihe zeigt sich beim Grundstückskauf, der für 36 Prozent der Befragten attraktiv ist. Der Bausparvertrag, historisch äußerst beliebt in der österreichischen Bevölkerung, hat seine Spitzenposition im Jahr 2016 eingebüßt und steht mit 31 Prozent nur mehr auf Rang 3 der interessantesten Spar- und Anlageformen. Gold verliert im Vergleich zum Vorjahr tendenziell an Reiz, belegt mit 27 Prozent aber weiterhin den vierten Rang.
Dicht dahinter folgt einerseits das Online-Sparkonto, das tendenziell zulegen konnte und derzeit von 25 Prozent der Befragten als interessante Sparform gesehen wird. Mit 24 Prozent nur knapp niedriger ist das Interesse an Investmentfonds, das in Vergleich zum Vorjahr signifikant zulegen konnte.
Investmentfonds und Aktien im Aufwind, aber auch das Zuhause-Sparen steigt weiter an. Neben den Investmentfonds, die deutlich zulegen konnten, ist auch das Interesse an Aktien tendenziell gestiegen - 17 Prozent bewerten diese als attraktive Anlageform. Im Gegensatz dazu musste das Sparbuch erneut Einbußen hinnehmen, es erreicht aktuell einen Wert von 18 Prozent, was einem Rückgang von 5 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahreswert entspricht.
Zwar haben mittlerweile sehr viele Entwickler und Bauträger die Assetklasse Student Living für sich entdeckt - dem in Deutschland ansässigen Bundesverband für studentisches Wohnen (BfSW) ist das allerdings immer noch zu wenig. Denn vor allem im staatlichen Sektor sei das Angebot an studentischem Wohnen gering - und deshalb sind die Privaten unverzichtbar. Allerdings: Vorschriften und Normen machen die Schaffung von günstigem Wohnraum schwierig. Im Rahmen einer Mitgliederversammlung erhob die Verbandsführung die Forderung, mehr studentischen Wohnraum zur Verfügung zu stellen. Den Zahlen des BfSW zufolge sei nämlich die Unterbringungsquote in Wohnheimen in Relation zu den in Deutschland Studierenden immer noch bei 9,9 Prozent - sprich, ein Zehntel der Studenten ist in einem Studentenwohnheim einquartiert. In Zahlen gegossen: Von 2,8 Millionen Studierenden stehen, so der BfSW, 314.000 Wohnungen in Studentenwohnheimen gegenüber.
Da muss mehr her, findet der Vorstandsvorsitzende der BfSW, Rainer Nonnengässer. In einer Aussendung erklärte er, dass es in Deutschland mehr Siebenzimmerwohnungen als Einzimmerwohnungen gebe - und das würde die aktuelle Nachfrage, die sich aus der demografischen Entwicklung ergibt, nicht abdecken. Die Folge daraus: Die Preise steigen - seit 2010 durchschnittlich gar um 25 Prozent. Deswegen will man konkrete Vorschläge erarbeiten und den Dialog mit politischen Entscheidungsträgern suchen, um Rahmenbedingungen für Investitionen zu verbessern.
Ein weiterer Rechtsstreit konnte von der Immofinanz endgültig beendet werden. Wie die Immofinanz via Ad-hoc-Mitteilung erklärt hatte, hat das Handelsgericht Wien den Vergleich zur Beendigung der gerichtlichen Überprüfung des Umtauschverhältnisses des vor sieben Jahren erfolgten Mergers von Immoeast und Immofinanz genehmigt, die Kapitalerhöhung zur Aktienausgabe ist heute im Firmenbuch eingetragen worden. Die Aktien werden aller Voraussicht nach in der kommenden Woche - dem 30. Mai - zugeteilt. Der Vergleich sieht eine Ausgleichsleistung an die Immoeast-Aktionäre durch die Ausgabe von zusätzlichen Immofinanz-Aktien im Verhältnis 0,088 Immofinanz-Aktien pro Immoeast-Aktie vor. Ausgleichsberechtigt seien rund 340,7 Millionen ehemaliger Immoeast-Aktien.
Insgesamt werden 29.985.306 zusätzliche Immofinanz-Aktien ausgegeben. Davon stammen 16.948.049 Stück aus dem derzeitigen Bestand eigener Aktien der Gesellschaft. Die übrigen 13.037.257 Aktien, die rund 1,25 Prozent des derzeitigen Grundkapitals entsprechen, sind junge Aktien aus bestehendem genehmigten Kapital. Das entspricht beim derzeitigen Immofinanz-Kurs einem Wert von etwa 60 Millionen Euro.
Überdies hat die Immofinanz, bis gestern Hauptaktionär der CA Immo, ihre Anteile der CA Immo von 26 Prozent zu ihrer Tochter Gena Elf Immobilien Holding GmbH umgeschichtet. Damit hält die 100-Prozent-Tochter jetzt die 26 Prozent. „Es handelt sich hierbei um eine interne Umschichtung ohne strategischen oder operativen Hintergrund“, heißt es von einer Sprecherin der Immofinanz gegenüber dem immoflash. Aufgrund der Höhe des Anteils - 26 Prozent - sei die Umschichtung aber meldepflichtig gewesen.
Mit der zunehmenden Bedeutung von crowdfunding haben schlagartig die ersten intensiveren Diskussisonen über eine verschärfte Reglementierung dieser alternativen Finanzierungsform eingesetzt. Zumindest in Deutschland, wo crowdfunding für Immobilienprojekte mittlerweile einen größeren Stellenwert haben. als derzeit noch in Österreich.
Mittlerweile hat sich auch der deutsche Bundestag mit dem Thema beschäftigt, weil weitere crowdfunding-Beschränkungen zum erweiterten Schutz der Kleinanleger zur Diskussion gestanden sind.
Das ist jetzt vorerst vom Tisch. Die Abgeordneten des Bundestages diskutierten vergangene Woche die Evaluation des Kleinanlegerschutzgesetzes und haben vorerst keine Einschränkungen vorgesehen. Ers 2018 ist eine zweite Evaluation des Kleinanlegerschutzgesetzes wieder geplant.
Frank Noé, Co-Founder und CIO von zinsbaustein.de.: „Wir begrüßen die Entscheidung des Gesetzgebers. Eine Abschaffung der Privilegierung hätte nicht primär die großen etablierten Marktteilnehmer betroffen sondern vor allem die Markteintrittsbarrieren für sogenannte Newcomer erhöht, deren Kapitalzugänge begrenzt sind oder deren Projektvolumina die Erstellung eines Prospektes weder zeitnoch kostenmäßig rechtfertigen würden.“ Die Privatanleger durch eine strengere Regulierung von Crowdinvesting in Immobilien künftig wieder auszuschließen, wäre ein Fehler gewesen. Noch vor einigen Jahren war es vor allem Family Offices und institutionellen Investoren vorbehalten, in Immobilien zu investieren. Crowdinvesting hat die Anlageklasse demokratisiert.
Haus der Philanthropie in der Alten Börse eröffnet
von Stefan Posch
In der Alten Börse in Wien wurde gestern das Haus der Philantropie offiziell eröffnet. Bei den Feierlichkeiten stellten sich die zehn gemeinnützigen Organisationen vor, die in der Bürogemeinschaft Synergien, Kooperationen und gegenseitige Inspiration nützen wollen.
„Wenn einer alleine versucht etwas zu bewirken, ist es einer alleine der wirkt. Wenn mehrere mit der selben Herzensangelgenheit zusammentun, dann gibt es eine unglaubliche Kraft“, erklärt Hermann Rauter, Initiator des Hauses und Gründer der Herztraum Immobilien GmbH. Das Immobilienunternehmen stellt die Hälfte der Reinerlöse Kinderhilfsprojekten zur Verfügung. Daneben nutzen neun weitere Organisationen die Büroräumlichkeiten. Etwa Ashoka, ein Förderer für Social Entrepreneurs, die Essl Foundation, die sich die Unterstützung von Menschen mit Behinderung zum Ziel gemacht hat oder auch discovering hands, eine Initiative, in der blinde und sehbehinderte Frauen eine Methode zur Früherkennung von Brustkrebs erlernen können.
„Alleine dem Geld nachlaufen ist einfach zu wenig“, sagt Rauter. „Erfolgreiches Wirtschaften ist durchaus kraftvoll und nährend, aber mit Herztraum kann ich täglich die erfüllenden Momente erleben“, so der Immobilienunternehmer weiter. Wenn man 40 Jahre etwas macht, müsse man überprüfen, ob es einem erfüllt oder nicht. Erfüllung ist für Rauter, „wenn der Papa oder die Mama sagt, ich bin stolz auf dich.“ Diesen Moment würde er jetzt mehrmals am Tag erleben.
Die Baukosten sind in den vergangenen Jahre stark gestiegen und nicht wenige machen dafür die Normenflut verantwortlich, die die Bauträger in Österreich zu beachten haben. Weniger Auflagen fordert nun auch der Österreichischer Verband gemeinnütziger Bauvereinigungen (GVB). Mit der Eindämmung der Flut an kostentreibenden Normen und bautechnischen Auflagen müsse nun endlich „Ernst gemacht werden“, so Alfred Graf, Obmann-Stv. der GVB, in einer Aussendung. Zur Senkung der Baukosten „anbieten“ würden sich etwa eine Entschärfung der Brand-und Schallschutzauflagen, eine maßvolle Lockerung des 100-prozentigen barrierefreien Bauens zugunsten flexiblerer, praxisgerechterer Regelungen und die Abschaffung der kostenintensiven Stellplatzverpflichtungen in den Gemeinden, heißt es vonseiten der GBV weiter. Bei den energetischen Anforderungen wird für das Niedrigenergiehaus als Standardbauweise, da sich das Passivhaus „nicht rechnet, weil die höheren Bau- und Wartungskosten nicht durch die Energieeinsparungen wettzumachen sind“ plädiert.
Durch einen „Hype in den Qualitätsanforderungen“ habe sich der geförderte Wohnbau von seiner zentralen Zielsetzung, für Klein-und Mittelverdiener erschwinglichen Wohnraum zur Verfügung zu stellen, teilweise entfernt, so Graf weiter. Nicht jedes Projekt müsse auch die höchsten Standards der Wohnbauförderung erfüllen und „nicht alles, was technisch machbar ist, hat auch für den Endverbraucher denselben hohen Stellenwert. Es darf auch einfacher sein.“
Es muss nicht immer Berlin, Düsseldorf oder Leipzig sein. Abseits der Trampelpfade gibt es nach wie vor noch Märkte mit gutem Wachstumspotenzial. Knapp eine Million Euro zahlten Investoren im zurückliegenden Jahr durchschnittlich für eine Anlageimmobilie in Münster. „Die Stadt verfügt aufgrund ihrer beständig wachsenden Einwohnerzahl und einer Wohneigentumsquote von lediglich 32 Prozent über einen wertstabilen Mietermarkt, Kriterien die für Anleger entscheidend sind“, führt Markus Baumgarte, Bereichsleiter Wohn- und Geschäftshäuser* bei Engel & Völkers Commercial in Münster.
Im Jahr 2016 wurden mit 88 Objekten erstmals wieder nahezu so viele Wohn- und Geschäftshäuser wie im Jahr 2009 gehandelt. Dies entspricht einem absoluten Anstieg von 30 Objekten im Vergleich zum Vorjahr und bringt die hohe Nachfrage nach Anlageimmobilien in der Universitätsstadt zum Ausdruck. Das dazugehörige Umsatzvolumen stieg laut dem aktuell veröffentlichten „Marktreport Wohn- und Geschäftshäuser Münster“ von Engel & Völkers um 27 Prozent auf 84,3 Millionen Euro an. Somit zahlten Käufer im Schnitt rund 954.500 Euro für ein Wohn- und Geschäftshaus.
Den Münsteraner Zinshausmarkt prägen überwiegend private, lokale Bestandshalter, die häufig eine Aufteilungsabsicht beim Objekterwerb verfolgen. Aufgrund mangelnder Anlagealternativen zeigen sich zudem semiprofessionelle Erstkäufer an der Anlageklasse Zinshaus interessiert. „Aktuell nutzen einige Käufer das attraktive Niedrigzinsniveau, um Objekte zu erwerben, die sie sowohl selbst bewohnen als auch vermieten“, ergänzt Baumgarte. Gefragt sind hier insbesondere Altbauten aus der Gründerzeit oder aus dem Jugendstil in zentralen Lagen. Neben klassischen Kaufentscheidungskriterien spielt der Faktor „Emotion“ bei diesen Käufern eine entscheidende Rolle. Für Liebhaberimmobilien wird deutlich mehr als der Spitzenpreis von 3.900 Euro/m² gezahlt.
In guten Lagen wie St. Mauritz oder Geist verteuerten sich die Quadratmeterpreise ebenfalls. Je nach Objektqualität, Mikrolage und Potenzial der Immobilie sind Käufer hier bereit, zwischen 1.600 und 2.600 Euro/m² zu zahlen.
Mit steigendem Alter wird Barrierefreiheit ein immer virulenteres Thema. Die Immobilienbranche hat das bereits längst erkannt und baut entsprechende Objekte, die auch eine immer beliebtere Assetklasse werden. Aber: Vor 30,40 oder 50 Jahren hat man das beim Bauen nicht bedacht. Und viele Senioren leben in einer Immobilie, die vor Jahrzehnten erbaut wurde. Bei einer breiten Mehrheit jener Menschen über 65 Jahren ist daher in ihrer jeweiligen Immobilie Barrierefreiheit nicht vorhanden. Das zumindest sagt eine Studie der Deutsche Leibrenten Grundbesitz AG, die 1.000 Senioren ab 65 Jahren zu ihrer Wohnsituation befragt hat.
Wenn dann körperliche Einschränkungen - etwa nach Stürzen oder ähnlichem - drohen, wird es entweder teuer, oder man muss ausziehen. Eine Nachrüstung - etwa ein barrierefreies Bad, rollstuhlgerechte Türen wie Schwellen, ein Treppenlift oder Ähnliches - kostet nämlich sehr viel Geld, da muss man schon mit einem mittleren fünfstelligen Betrag oder noch mehr rechnen. Da beginnt aber schon das nächste Problem: Zwei Drittel der in besagter Studie Befragten könnten diese Beträge gar nicht bezahlen, da sie neben ihrem Eigenheim kaum oder gar kein Vermögen haben. Finanziell noch komplizierter wird es dann, wenn man dazu noch Pflegepersonal benötigt, denn das geht dann noch zusätzlich ins Geld. Was laut Deutsche Leibrenten noch zusätzlich hinzukommt: Die Kreditbereitschaft der Banken für Senioren wird immer geringer.
Die Deutsche Leibrente empfiehlt Pensionisten daher, rechtzeitig einen Kassasturz zu machen und für die Zukunft zu planen, damit sie auch in Zukunft ihre Immobilie nutzen können.
Chateau de Roquehort in Pyrenäen steht zum Verkauf:
von Charles Steiner
Chateau de Roquehort
14 Hektar Grundbesitz, ein Chateau samt privatem See und ein Hauch von Weltgeschichte: Diesen Luxus kann man sich jetzt neun Kilometer entfernt vom französischen Monein gönnen, so man das nötige Kleingeld dazu hat. Das Chateau de Roquehort auf den Pyrenäen wird nämlich von Concierge Auctions in Zusammenarbeit mit French Character Homes versteigert. Was die Weltgeschichte betrifft: Das Objekt wurde 1811 zur Zeit des wirtschaftlichen Aufschwunges des Ersten Kaiserreiches von Napoleon erbaut. Die Immobilie wird am 14. Juni an den Höchstbieter versteigert. Der Listenpreis des Château beträgt 2,945 Millionen Euro. Bei der Auktion gibt es keinen Mindestpreis.
Das Chateau zeigt eine klassische, symmetrische Fassade und liegt hinter einem privaten See. Es beinhaltet vier große Empfangsräume, eine Prunktreppe mit Galerie und neun Schlafzimmer-Suiten (jede mit eigenem Kamin) machen das Château exemplarisch für den damals vorherrschenden Geist. Dennoch: Trotz der Geschichtsträchtigkeit wurde die Immobilie für die Ansprüche moderner Käufer modernisiert und verfügt über einen geheizten Swimmingpool, Jacuzzi, Heimkino, Sportstudio und Sauna. Das Chateau wurde erst kürzlich renoviert.
Klaus Kortebein, zuvor als Managing Director Global Key Accounts EMEA bei CBRE Global Investors, wechselt zur Medici Living Group ins Advisory Board. Das gab das Unternehmen, das sich auf Co-Living in Europa spezialisiert hat, via Aussendung bekannt. Kortebein soll im Beirat Medici künftig bei der Akquise von Großprojekten mit einer Gesamtmietfläche von bis zu 10.000 m² unterstützen, vor allem in den Big Seven in Deutschland sowie anderen europäischen Metropolen.
Klaus Kortebein hat seit mehr als 20 Jahren führende Positionen in der Immobilien- und Finanzbranche inne. Bis Ende Februar 2017 war er als Managing Director bei CBRE Global Investors für die Investments von Großkunden in Europa verantwortlich und ist seitdem als Unternehmensberater tätig. Zuvor war er unter anderem als Geschäftsführer bei der australischen Cromwell Property Group und Morgan Stanley beschäftigt. Auch für MEAG und Deka Immobilien hat er bereits globale Immobilienportfolios aufgebaut und deren Fonds gemanagt.
Immobilien sind auch weiterhin die beliebteste Anlageform der Österreicher. Das Eigenheim bleibt auch 2017 die interessanteste Spar- und Anlageform für die österreichische Bevölkerung. Auch auf auf Platz zwei kommen Immobilien, nämlich Grundstücke und der Bausparvertrag. Gold belegt Rang 4.
Das Stimmungsbarometer 2017 der GfK Austria liefert die Informationen über aktuelles Interesse der Österreicher an verschiedenen Spar- und Anlageformen - unabhängig von der tatsächlichen Nutzung.
Eigenheim und Grundstückskauf weiterhin die beliebtesten Spar- und Anlageformen.
Der Kauf einer Eigentumswohnung/eines Hauses stellt für 40 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher eine interessante Anlageform dar - dieser Wert liegt seit 2014 auf quasi unverändertem Niveau. Eine ebenfalls stabile Zeitreihe zeigt sich beim Grundstückskauf, der für 36 Prozent der Befragten attraktiv ist. Der Bausparvertrag, historisch äußerst beliebt in der österreichischen Bevölkerung, hat seine Spitzenposition im Jahr 2016 eingebüßt und steht mit 31 Prozent nur mehr auf Rang 3 der interessantesten Spar- und Anlageformen. Gold verliert im Vergleich zum Vorjahr tendenziell an Reiz, belegt mit 27 Prozent aber weiterhin den vierten Rang.
Dicht dahinter folgt einerseits das Online-Sparkonto, das tendenziell zulegen konnte und derzeit von 25 Prozent der Befragten als interessante Sparform gesehen wird. Mit 24 Prozent nur knapp niedriger ist das Interesse an Investmentfonds, das in Vergleich zum Vorjahr signifikant zulegen konnte.
Investmentfonds und Aktien im Aufwind, aber auch das Zuhause-Sparen steigt weiter an. Neben den Investmentfonds, die deutlich zulegen konnten, ist auch das Interesse an Aktien tendenziell gestiegen - 17 Prozent bewerten diese als attraktive Anlageform. Im Gegensatz dazu musste das Sparbuch erneut Einbußen hinnehmen, es erreicht aktuell einen Wert von 18 Prozent, was einem Rückgang von 5 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahreswert entspricht.
BfSW fordert mehr studentischen Wohnraum:
Mangelware Student Living
von Charles Steiner
Zwar haben mittlerweile sehr viele Entwickler und Bauträger die Assetklasse Student Living für sich entdeckt - dem in Deutschland ansässigen Bundesverband für studentisches Wohnen (BfSW) ist das allerdings immer noch zu wenig. Denn vor allem im staatlichen Sektor sei das Angebot an studentischem Wohnen gering - und deshalb sind die Privaten unverzichtbar. Allerdings: Vorschriften und Normen machen die Schaffung von günstigem Wohnraum schwierig. Im Rahmen einer Mitgliederversammlung erhob die Verbandsführung die Forderung, mehr studentischen Wohnraum zur Verfügung zu stellen. Den Zahlen des BfSW zufolge sei nämlich die Unterbringungsquote in Wohnheimen in Relation zu den in Deutschland Studierenden immer noch bei 9,9 Prozent - sprich, ein Zehntel der Studenten ist in einem Studentenwohnheim einquartiert. In Zahlen gegossen: Von 2,8 Millionen Studierenden stehen, so der BfSW, 314.000 Wohnungen in Studentenwohnheimen gegenüber.
Da muss mehr her, findet der Vorstandsvorsitzende der BfSW, Rainer Nonnengässer. In einer Aussendung erklärte er, dass es in Deutschland mehr Siebenzimmerwohnungen als Einzimmerwohnungen gebe - und das würde die aktuelle Nachfrage, die sich aus der demografischen Entwicklung ergibt, nicht abdecken. Die Folge daraus: Die Preise steigen - seit 2010 durchschnittlich gar um 25 Prozent. Deswegen will man konkrete Vorschläge erarbeiten und den Dialog mit politischen Entscheidungsträgern suchen, um Rahmenbedingungen für Investitionen zu verbessern.
Ein weiterer Rechtsstreit konnte von der Immofinanz endgültig beendet werden. Wie die Immofinanz via Ad-hoc-Mitteilung erklärt hatte, hat das Handelsgericht Wien den Vergleich zur Beendigung der gerichtlichen Überprüfung des Umtauschverhältnisses des vor sieben Jahren erfolgten Mergers von Immoeast und Immofinanz genehmigt, die Kapitalerhöhung zur Aktienausgabe ist heute im Firmenbuch eingetragen worden. Die Aktien werden aller Voraussicht nach in der kommenden Woche - dem 30. Mai - zugeteilt. Der Vergleich sieht eine Ausgleichsleistung an die Immoeast-Aktionäre durch die Ausgabe von zusätzlichen Immofinanz-Aktien im Verhältnis 0,088 Immofinanz-Aktien pro Immoeast-Aktie vor. Ausgleichsberechtigt seien rund 340,7 Millionen ehemaliger Immoeast-Aktien.
Insgesamt werden 29.985.306 zusätzliche Immofinanz-Aktien ausgegeben. Davon stammen 16.948.049 Stück aus dem derzeitigen Bestand eigener Aktien der Gesellschaft. Die übrigen 13.037.257 Aktien, die rund 1,25 Prozent des derzeitigen Grundkapitals entsprechen, sind junge Aktien aus bestehendem genehmigten Kapital. Das entspricht beim derzeitigen Immofinanz-Kurs einem Wert von etwa 60 Millionen Euro.
Überdies hat die Immofinanz, bis gestern Hauptaktionär der CA Immo, ihre Anteile der CA Immo von 26 Prozent zu ihrer Tochter Gena Elf Immobilien Holding GmbH umgeschichtet. Damit hält die 100-Prozent-Tochter jetzt die 26 Prozent. „Es handelt sich hierbei um eine interne Umschichtung ohne strategischen oder operativen Hintergrund“, heißt es von einer Sprecherin der Immofinanz gegenüber dem immoflash. Aufgrund der Höhe des Anteils - 26 Prozent - sei die Umschichtung aber meldepflichtig gewesen.
Diskussion über Einschränkungen:
Crowdfundung noch unreglementiert
von Gerhard Rodler
Mit der zunehmenden Bedeutung von crowdfunding haben schlagartig die ersten intensiveren Diskussisonen über eine verschärfte Reglementierung dieser alternativen Finanzierungsform eingesetzt. Zumindest in Deutschland, wo crowdfunding für Immobilienprojekte mittlerweile einen größeren Stellenwert haben. als derzeit noch in Österreich.
Mittlerweile hat sich auch der deutsche Bundestag mit dem Thema beschäftigt, weil weitere crowdfunding-Beschränkungen zum erweiterten Schutz der Kleinanleger zur Diskussion gestanden sind.
Das ist jetzt vorerst vom Tisch. Die Abgeordneten des Bundestages diskutierten vergangene Woche die Evaluation des Kleinanlegerschutzgesetzes und haben vorerst keine Einschränkungen vorgesehen. Ers 2018 ist eine zweite Evaluation des Kleinanlegerschutzgesetzes wieder geplant.
Frank Noé, Co-Founder und CIO von zinsbaustein.de.: „Wir begrüßen die Entscheidung des Gesetzgebers. Eine Abschaffung der Privilegierung hätte nicht primär die großen etablierten Marktteilnehmer betroffen sondern vor allem die Markteintrittsbarrieren für sogenannte Newcomer erhöht, deren Kapitalzugänge begrenzt sind oder deren Projektvolumina die Erstellung eines Prospektes weder zeitnoch kostenmäßig rechtfertigen würden.“ Die Privatanleger durch eine strengere Regulierung von Crowdinvesting in Immobilien künftig wieder auszuschließen, wäre ein Fehler gewesen. Noch vor einigen Jahren war es vor allem Family Offices und institutionellen Investoren vorbehalten, in Immobilien zu investieren. Crowdinvesting hat die Anlageklasse demokratisiert.
Haus der Philanthropie in der Alten Börse eröffnet
Menschenfreunde im Haus der Hochfinanz
von Stefan Posch
In der Alten Börse in Wien wurde gestern das Haus der Philantropie offiziell eröffnet. Bei den Feierlichkeiten stellten sich die zehn gemeinnützigen Organisationen vor, die in der Bürogemeinschaft Synergien, Kooperationen und gegenseitige Inspiration nützen wollen.
„Wenn einer alleine versucht etwas zu bewirken, ist es einer alleine der wirkt. Wenn mehrere mit der selben Herzensangelgenheit zusammentun, dann gibt es eine unglaubliche Kraft“, erklärt Hermann Rauter, Initiator des Hauses und Gründer der Herztraum Immobilien GmbH. Das Immobilienunternehmen stellt die Hälfte der Reinerlöse Kinderhilfsprojekten zur Verfügung. Daneben nutzen neun weitere Organisationen die Büroräumlichkeiten. Etwa Ashoka, ein Förderer für Social Entrepreneurs, die Essl Foundation, die sich die Unterstützung von Menschen mit Behinderung zum Ziel gemacht hat oder auch discovering hands, eine Initiative, in der blinde und sehbehinderte Frauen eine Methode zur Früherkennung von Brustkrebs erlernen können.
„Alleine dem Geld nachlaufen ist einfach zu wenig“, sagt Rauter. „Erfolgreiches Wirtschaften ist durchaus kraftvoll und nährend, aber mit Herztraum kann ich täglich die erfüllenden Momente erleben“, so der Immobilienunternehmer weiter. Wenn man 40 Jahre etwas macht, müsse man überprüfen, ob es einem erfüllt oder nicht. Erfüllung ist für Rauter, „wenn der Papa oder die Mama sagt, ich bin stolz auf dich.“ Diesen Moment würde er jetzt mehrmals am Tag erleben.
GBV will Auflagenlockerung für Baukostensenkung:
Gemeinnützige fordern Normendämmung
von Stefan Posch
Die Baukosten sind in den vergangenen Jahre stark gestiegen und nicht wenige machen dafür die Normenflut verantwortlich, die die Bauträger in Österreich zu beachten haben. Weniger Auflagen fordert nun auch der Österreichischer Verband gemeinnütziger Bauvereinigungen (GVB). Mit der Eindämmung der Flut an kostentreibenden Normen und bautechnischen Auflagen müsse nun endlich „Ernst gemacht werden“, so Alfred Graf, Obmann-Stv. der GVB, in einer Aussendung. Zur Senkung der Baukosten „anbieten“ würden sich etwa eine Entschärfung der Brand-und Schallschutzauflagen, eine maßvolle Lockerung des 100-prozentigen barrierefreien Bauens zugunsten flexiblerer, praxisgerechterer Regelungen und die Abschaffung der kostenintensiven Stellplatzverpflichtungen in den Gemeinden, heißt es vonseiten der GBV weiter. Bei den energetischen Anforderungen wird für das Niedrigenergiehaus als Standardbauweise, da sich das Passivhaus „nicht rechnet, weil die höheren Bau- und Wartungskosten nicht durch die Energieeinsparungen wettzumachen sind“ plädiert.
Durch einen „Hype in den Qualitätsanforderungen“ habe sich der geförderte Wohnbau von seiner zentralen Zielsetzung, für Klein-und Mittelverdiener erschwinglichen Wohnraum zur Verfügung zu stellen, teilweise entfernt, so Graf weiter. Nicht jedes Projekt müsse auch die höchsten Standards der Wohnbauförderung erfüllen und „nicht alles, was technisch machbar ist, hat auch für den Endverbraucher denselben hohen Stellenwert. Es darf auch einfacher sein.“
Durchschnittspreis knapp an Millionengrenze:
Millionenmarkt Münster
von Gerhard Rodler
Es muss nicht immer Berlin, Düsseldorf oder Leipzig sein. Abseits der Trampelpfade gibt es nach wie vor noch Märkte mit gutem Wachstumspotenzial. Knapp eine Million Euro zahlten Investoren im zurückliegenden Jahr durchschnittlich für eine Anlageimmobilie in Münster. „Die Stadt verfügt aufgrund ihrer beständig wachsenden Einwohnerzahl und einer Wohneigentumsquote von lediglich 32 Prozent über einen wertstabilen Mietermarkt, Kriterien die für Anleger entscheidend sind“, führt Markus Baumgarte, Bereichsleiter Wohn- und Geschäftshäuser* bei Engel & Völkers Commercial in Münster.
Im Jahr 2016 wurden mit 88 Objekten erstmals wieder nahezu so viele Wohn- und Geschäftshäuser wie im Jahr 2009 gehandelt. Dies entspricht einem absoluten Anstieg von 30 Objekten im Vergleich zum Vorjahr und bringt die hohe Nachfrage nach Anlageimmobilien in der Universitätsstadt zum Ausdruck. Das dazugehörige Umsatzvolumen stieg laut dem aktuell veröffentlichten „Marktreport Wohn- und Geschäftshäuser Münster“ von Engel & Völkers um 27 Prozent auf 84,3 Millionen Euro an. Somit zahlten Käufer im Schnitt rund 954.500 Euro für ein Wohn- und Geschäftshaus.
Den Münsteraner Zinshausmarkt prägen überwiegend private, lokale Bestandshalter, die häufig eine Aufteilungsabsicht beim Objekterwerb verfolgen. Aufgrund mangelnder Anlagealternativen zeigen sich zudem semiprofessionelle Erstkäufer an der Anlageklasse Zinshaus interessiert. „Aktuell nutzen einige Käufer das attraktive Niedrigzinsniveau, um Objekte zu erwerben, die sie sowohl selbst bewohnen als auch vermieten“, ergänzt Baumgarte. Gefragt sind hier insbesondere Altbauten aus der Gründerzeit oder aus dem Jugendstil in zentralen Lagen. Neben klassischen Kaufentscheidungskriterien spielt der Faktor „Emotion“ bei diesen Käufern eine entscheidende Rolle. Für Liebhaberimmobilien wird deutlich mehr als der Spitzenpreis von 3.900 Euro/m² gezahlt.
In guten Lagen wie St. Mauritz oder Geist verteuerten sich die Quadratmeterpreise ebenfalls. Je nach Objektqualität, Mikrolage und Potenzial der Immobilie sind Käufer hier bereit, zwischen 1.600 und 2.600 Euro/m² zu zahlen.
Mehrheit der Ü65 haben kein barrierefreies Heim
Wenig Barrierefreiheit für Senioren
von Charles Steiner
Mit steigendem Alter wird Barrierefreiheit ein immer virulenteres Thema. Die Immobilienbranche hat das bereits längst erkannt und baut entsprechende Objekte, die auch eine immer beliebtere Assetklasse werden. Aber: Vor 30,40 oder 50 Jahren hat man das beim Bauen nicht bedacht. Und viele Senioren leben in einer Immobilie, die vor Jahrzehnten erbaut wurde. Bei einer breiten Mehrheit jener Menschen über 65 Jahren ist daher in ihrer jeweiligen Immobilie Barrierefreiheit nicht vorhanden. Das zumindest sagt eine Studie der Deutsche Leibrenten Grundbesitz AG, die 1.000 Senioren ab 65 Jahren zu ihrer Wohnsituation befragt hat.
Wenn dann körperliche Einschränkungen - etwa nach Stürzen oder ähnlichem - drohen, wird es entweder teuer, oder man muss ausziehen. Eine Nachrüstung - etwa ein barrierefreies Bad, rollstuhlgerechte Türen wie Schwellen, ein Treppenlift oder Ähnliches - kostet nämlich sehr viel Geld, da muss man schon mit einem mittleren fünfstelligen Betrag oder noch mehr rechnen. Da beginnt aber schon das nächste Problem: Zwei Drittel der in besagter Studie Befragten könnten diese Beträge gar nicht bezahlen, da sie neben ihrem Eigenheim kaum oder gar kein Vermögen haben. Finanziell noch komplizierter wird es dann, wenn man dazu noch Pflegepersonal benötigt, denn das geht dann noch zusätzlich ins Geld. Was laut Deutsche Leibrenten noch zusätzlich hinzukommt: Die Kreditbereitschaft der Banken für Senioren wird immer geringer.
Die Deutsche Leibrente empfiehlt Pensionisten daher, rechtzeitig einen Kassasturz zu machen und für die Zukunft zu planen, damit sie auch in Zukunft ihre Immobilie nutzen können.
Chateau de Roquehort in Pyrenäen steht zum Verkauf:
14 Hektar Grundbesitz, ein Chateau samt privatem See und ein Hauch von Weltgeschichte: Diesen Luxus kann man sich jetzt neun Kilometer entfernt vom französischen Monein gönnen, so man das nötige Kleingeld dazu hat. Das Chateau de Roquehort auf den Pyrenäen wird nämlich von Concierge Auctions in Zusammenarbeit mit French Character Homes versteigert. Was die Weltgeschichte betrifft: Das Objekt wurde 1811 zur Zeit des wirtschaftlichen Aufschwunges des Ersten Kaiserreiches von Napoleon erbaut. Die Immobilie wird am 14. Juni an den Höchstbieter versteigert. Der Listenpreis des Château beträgt 2,945 Millionen Euro. Bei der Auktion gibt es keinen Mindestpreis.
Das Chateau zeigt eine klassische, symmetrische Fassade und liegt hinter einem privaten See. Es beinhaltet vier große Empfangsräume, eine Prunktreppe mit Galerie und neun Schlafzimmer-Suiten (jede mit eigenem Kamin) machen das Château exemplarisch für den damals vorherrschenden Geist. Dennoch: Trotz der Geschichtsträchtigkeit wurde die Immobilie für die Ansprüche moderner Käufer modernisiert und verfügt über einen geheizten Swimmingpool, Jacuzzi, Heimkino, Sportstudio und Sauna. Das Chateau wurde erst kürzlich renoviert.
Klaus Kortebein, zuvor als Managing Director Global Key Accounts EMEA bei CBRE Global Investors, wechselt zur Medici Living Group ins Advisory Board. Das gab das Unternehmen, das sich auf Co-Living in Europa spezialisiert hat, via Aussendung bekannt. Kortebein soll im Beirat Medici künftig bei der Akquise von Großprojekten mit einer Gesamtmietfläche von bis zu 10.000 m² unterstützen, vor allem in den Big Seven in Deutschland sowie anderen europäischen Metropolen.
Klaus Kortebein hat seit mehr als 20 Jahren führende Positionen in der Immobilien- und Finanzbranche inne. Bis Ende Februar 2017 war er als Managing Director bei CBRE Global Investors für die Investments von Großkunden in Europa verantwortlich und ist seitdem als Unternehmensberater tätig. Zuvor war er unter anderem als Geschäftsführer bei der australischen Cromwell Property Group und Morgan Stanley beschäftigt. Auch für MEAG und Deka Immobilien hat er bereits globale Immobilienportfolios aufgebaut und deren Fonds gemanagt.
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Wenn Michael Schmidt, Geschäftsführer der 3SI Immogroup, über Zinshäuser spricht, leuchten seine Augen. Schon früh war sein Weg vorgezeichnet, nicht zuletzt aufgrund seines Vaters. Dabei begann alles mit einem Brettspiel.
Michael Schmidt meint, was er sagt. Er gehört nicht zu den Abgehobenen, Arroganten, jenen, die meinen, sie würden über einem stehen, und einen das auch zu spüren geben. Im Gegenteil. Er gehört zu der Sorte Menschen, mit denen man sich gleich gut versteht, wo man das Gefühl hat, man kennt ihn ewig. "A gonz a Gmiatlicher", würde ein Kärntner anerkennend sagen, familiär und loyal. Und er hegt eine spürbare Leidenschaft zu dem, was er tut. Sowie das Wort Zinshaus fällt, leuchten die Augen, so als ob es sich um einen Schatz handeln würde. Als solche behandelt er die Objekte auch, die er als Geschäftsführer der 3SI Immogroup kauft und revitalisiert. Wie man denn wird, was man ist, fragen wir, um das Eis zu brechen. Schmidt beginnt zu reden, oder besser gesagt, es sprudelt aus ihm heraus: "Durch meine Eltern, meine Freunde. Die haben mich zu dem gemacht, der ich bin. Dort habe ich Vertrauen, Loyalität gelernt. Zentrale Werte in meinem Leben. Zusammenhalt ist mir sehr wichtig." Von der Schule habe er das nicht, erzählt er weiter, denn lernen wollte er eigentlich nicht. Es war der Fleiß danach, etwas erreichen zu wollen. "Geld war mir eigentlich nicht so wichtig. Ich war eher jemand, der praktisch gearbeitet hat, mit der Theorie konnte ich mich nicht so anfreunden." Und die Liebe zu Zinshäusern: "Wenn ich ein Zinshaus sehe, kommen in mir Emotionen hoch. Ihre Anmut, ihre schönen Fassaden - wenn ich etwa eines gekauft habe, dann kommt Freude auf, dann will ich es allen zeigen, meinem Vater, meiner Mutter, Freunden. Etwa so: Schaut, wie schön dieses Zinshaus ist", lässt Schmidt keine Zweifel aufkommen, dass er liebt, was er tut. Aufgewachsen in - jawoll - einem Zinshaus, besuchte er zunächst das Gymnasium der Dominikanerinnen. Er erinnert sich: "Eigentlich war das ja ein Mädchengymnasium, in der Klasse waren nur drei Burschen. Da waren wir natürlich der Hahn im Korb." Das sollte sich allerdings ändern, als er die HTL Mödling mit der Fachrichtung Hochbau besuchte. "Da gab es dann nur drei Mädchen, der Rest waren Burschen", erzählt er.
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Von Brett-Immobilien zu echten Realitäten
Wie man denn ausgerechnet zu Immobilien kommt? "Ich habe mit meinem Vater immer DKT gespielt, er ist ja aus der Branche. Mein Vater war früher im Vermietungssektor. Weil mir Schule nicht so wichtig war, habe ich nach der Schule immer in seinem Büro gearbeitet, mein Taschengeld aufgebessert. Das war wohl der Kick, wo ich wusste, ich muss etwas mit Immobilien tun." Mietverträge waren Schmidt aber irgendwann zu wenig, also hat er seinem Vater vorgeschlagen, warum man denn nicht Immobilien kaufen und verkaufen könnte. "Meinem Vater hat die Idee gefallen. Als ich mit der Schule fertig war, das war 2001, haben wir dann die Firma gegründet." Ob das irgendwie mit dem DKT-Spielen zu tun hat? "Bestimmt sogar", meint Schmidt, der ein sehr enges Verhältnis zu seinem Vater pflegt. "Er ist mein Vorbild, meine Bezugsperson und mein bester Freund. Er hat mich immer tun lassen." Ob Schmidt senior das DKT-Spiel extra eingefädelt hat? "Möglicherweise - aber da müsste ich ihn fragen", sagt Schmidt mit einem Schmunzeln. Gespielt wird immer noch von Zeit zu Zeit - auch wenn sich das Brettspiel schon längst auf das reale Leben übertragen hat. "Früher hat immer mein Vater gewonnen, jetzt ist es immer unentschieden", erzählt Schmidt.
Familie bleibt im Vordergrund
Das Familiäre, die Vertrauensbasis, die ungebrochene Loyalität zu Mitarbeitern - das ist der Faden, der sich durch die 3SI Immogroup zieht. "Wir haben sehr flache Hierarchien, wir arbeiten super zusammen - mit meinem Vater, meinem Bruder Claus und mit Freunden, die wir an Bord geholt haben. Jeder kann Ideen bringen, Entscheidungen treffen", erzählt Schmidt. Das hat er von seinem Vater, er konnte immer gut abgeben. Sein Credo war: "Wenn es läuft, passt es eh", sagt Schmidt, der Vertrauen immer mehr geschätzt hat als Können - Learning by doing. Jeder muss sich weiterentwickeln können, braucht seinen Raum.
Die drei Schmidts
Was zur nächsten Frage führt: Woher der Name "3SI Immogroup" kommt. Schmidt: "Wir hatten viele Firmen, die Danubius, die HMC, die die Initialen meines Vaters, meines Bruders und mir darstellen, also Harald, Michael und Claus. Wir haben dann einen Überbegriff gebraucht." Man ahnt es: Der Unternehmensname leitet sich vom Nachnamen ab und der Anzahl der handelnden Personen. Die drei Schmidts also, um es salopp zu formulieren.
"Neubauten sind Nutzbauten"
Weil sich Michael Schmidt als Praktiker sieht, der immer weiter will, wächst die 3SI Immogroup beständig. Mittlerweile verweist man auf 70.000 m² im Bestand, das Gros davon sind Wiener Zinshäuser. Und auch da bemerkt man die Leidenschaft für die Altbauten: "Das Entree, Stuckfassaden, geschwungene Treppen - so schön können Neubauten gar nicht sein", schwärmt Schmidt. Und er würde ein solches Objekt niemals abreißen - fast hätte er das auch geschafft, aber: "Bei einem Objekt im neunten Bezirk ging es nicht anders. Leider war die Statik zu schlecht, wir konnten gar nicht anders." Ein Umstand, der Schmidt heute noch wurmt - denn viel lieber hätte er es erhalten. "Ich kann Neubauten nur als Nutzbauten betrachten. Sicher, sie sind notwendig, um Wohnraum zu schaffen, aber die Anmut eines Zinshauses werden sie nie haben", ist sich Schmidt sicher. Bei den Schmuckkästchen, die Schmidt ankauft, geht er selektiv vor: "Wie sieht die Lage aus, genauer die Mikrolage, die Grätzel? Gibt es Werkstätten dort, die eventuell Lärm produzieren?", fragt Schmidt. Es sind die kleinen Dinge, die den Wert eines Zinshauses steigern. Manchmal entscheidet aber auch der Bauch, wie er zugibt: "Schon vor Längerem passierte das mit einem Zinshaus in der Laudongasse. Es war ein seltenes Eckhaus ohne Objekte daneben. Da habe ich mir gedacht, diese Immobilie muss es sein." Und manchmal war auch Glück im Spiel - und so gräbt Schmidt eine witzige Anekdote aus seinem Lebensweg heraus: "Das war damals bei den Swarovski-Häusern. Wir hatten im Kurier groß inseriert, worauf uns ein Makler mit feinstem Zwirn aus Innsbruck besuchte", berichtet Schmidt. "Damals hatten wir noch unser Büro in Favoriten, es war sehr schlicht eingerichtet, wir haben es Hinterhofbüro genannt. Der Makler kam also und fragte uns, ob er hier richtig sei." Er dachte nämlich, dass er es mit einer großen Firma zu tun hätte, worauf die Schmidts erklärten, dass es sich hierbei um ein (gutgehendes) Familienunternehmen handle. "Dieser Makler hatte neun Zinshäuser mit, fragte uns, ob wir uns das auch leisten könnten", erzählt Schmidt weiter. Vier habe man dann genommen, obwohl es mit dem Eigenkapital dann schon knapp wurde. "An einem Silvestertag hätten wir diese bezahlen müssen, am 23. Dezember hätte ich den Kaufvertrag unterschreiben sollen - noch ohne Kreditzusage. Meine langjährige Bankberaterin erklärte mir, ich solle mir nicht in die Hose machen und unterschreiben." Mit einem mulmigen Gefühl setzte Schmidt seine Unterschrift unter den Vertrag - nach den Weihnachtsfeiertagen bekam er dann eine Kreditzusage, zu Silvester war das Geld plangemäß auf dem Konto des Verkäufers. "Das waren einige der besten Häuser, die ich je erstanden habe", bereut Schmidt sein Wagnis von damals nicht. Irgendwie erinnert das alles schon an das DKT-Spiel. Halt auf einer höheren Ebene. Der Realität nämlich.
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Immobilien bestehen oft länger als ihr ursprünglich angedachter Zweck. Statt sie abzureißen, kann man sie auch einer Nachnutzung zuführen. So der Tenor beim jüngsten 5 o'clock tea.
Draußen herrschte typisches Aprilwetter. Zwar trocken, aber sehr frisch. Passend, um einen 5 o'clock tea in einer nachgenutzten Immobilie, einem Ringstraßenpalais, in dem die T.O.C. Business Lounge beheimatet ist, abzuhalten. Zwar ohne Tee, aber immerhin spendete die edle Holzvertäfelung zusätzlich zur Heizung Wärme. Nachnutzung von Immobilien war beim jüngsten 5 o'clock tea auch das passende Stichwort. In der Regel ist der Lebenszyklus einer Gewerbeimmobilie, zumeist Bürogebäude, mit 30 Jahren deutlich länger, als es ihr ursprünglicher Zweck erlaubt. Und wenn der Zweck nicht mehr die Immobilie heiligt, sie aber dennoch den ganzen Lebenszyklus lang steht, muss entsprechend umgenutzt werden. Das ist aber nicht immer einfach, wie die Diskussion bewiesen hat.
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Was also tun?
Gleich mehrere Aspekte, die für oder wider eine Nachnutzung sprechen, durchleuchteten die hochkarätigen Diskutanten. Unter der Moderation von Chefredakteur Gerhard Rodler sprachen Erich Bernard (BWM Architekten), Christoph Stadlhuber (CEO Signa Holding), Hausherr Ewald Stückler (T.O.C.) und Friedrich Gruber (Vorstandsmitglied 6B47). Und es ging gleich ans Eingemachte. Denn Nachnutzung betrifft eigentlich genau zwei Gebäudetypen, nämlich historische Bauten und jene, die noch im Lebenszyklus stehen, aber nicht mehr für ihren ursprünglichen Zweck verwendet werden können. Letzteres trifft vor allem Büroobjekte, nicht zuletzt deshalb, weil sich die Arbeitsweise darin deutlich schneller gewandelt hat als die Immobilie selbst. Was sind die Herausforderungen? Erich Bernard sieht davon zwei: den technischen Aspekt, der zumindest objektivierbar ist, und der Spirit des Gebäudes, der wesentlich schwerer zu erfassen ist. "Es geht um eine Synthese aus der alten Bausubstanz und ihrer neuen Nutzung", erklärt der Architekt. Da darf es keine Kompromisse geben. "Wie bei einem Karatekick - aus der Kraft des alten Gebäudes muss ein überzeugendes Neukonzept entstehen." Erfahrungen, diesen Spagat zu schaffen, hat die Signa. Ob das bei Bestandsimmobilien überhaupt lukrativ ist? Christoph Stadlhuber erklärt, das Schwierigste in der Umnutzung sei eben, den passenden Spirit zu finden: "Eine Immobilie ist mit einem gewissen Sinn gebaut worden. Bei einer Nachnutzung muss man aber dem Gebäude einen neuen Sinn geben." Als Beispiel nennt er etwa historische Bankgebäude. "Der Sinn früher, als man sie vor 100 Jahren gebaut hat, war Repräsentation. Das macht aber heute kein Bankdirektor mehr", so Stadlhuber. Aber: "Ein historisches Bankgebäude lässt sich perfekt für ein Hotel umnutzen", erklärt der Manager. So geschehen etwa beim Park Hyatt in Wien. Da lässt sich eben der repräsentative Charakter perfekt in diese Nutzung integrieren. Bei Bestandsimmobilien aus den 1970er- oder 1980er-Jahren wird es aber deutlich schwieriger, gibt Stadlhuber zu bedenken: "Die Haustechnik und die Fassade sind in der Regel marode, das macht die Umnutzung hochkomplex - und sehr teuer", erklärt der Signa-Chef. Und das fängt oft auch bei Deckenhöhen an - in diesen Immobilien sind diese oft sehr sparsam ausgestaltet, was man heute "nicht einmal mehr im sozialen Wohnbau verwenden kann." Da sei ein Abriss am Ende oft die günstigere Lösung.
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Ewald Stückler, Managing Director bei T.O.C., sieht bei der Nachnutzung noch einen anderen wesentlichen Faktor, nämlich die Lage. Denn das Objekt müsse auch für die Nutzer passend sein, da gehöre die Lage selbstverständlich dazu. "Wenn die umgenutzte Immobilie von den Nutzern nicht angenommen wird, nützt die Suche nach einem Spirit gar nichts." Bevor man an eine Umnutzung überhaupt denkt, sollte dieser Faktor unbedingt miteingerechnet werden, sagt Stückler - und schlägt den Bogen zum Philips-Gebäude auf der Triester Straße, das gerade von 6B47 zu "Phil's Condotel" umgebaut wird, in dem sich Serviced Apartments befinden werden. Friedrich Gruber, Vorstand bei der 6B47, meint zur Entscheidung, das Philips-Gebäude umzunutzen, dass man generell zwischen Oldtimer und Youngtimer unterscheide. Bei Letzteren stelle sich immer die Frage, ob man sie abbricht oder nicht: "Gerade dort stellt sich die Frage, wie man die Gebäude wieder emotional auflädt, und zwar so, dass sie wieder wahrgenommen werden. Da muss man auch als Entwickler Ideen und Visionen haben, um das zu bewerkstelligen." Aber es ist eben nicht nur das. Es ist auch eine technische Frage. Nämlich, wie man Haustechnik von heute in die Substanz von gestern implementiert und am Ende auch die Vorschriften einhält. Gruber: "Das sind andere Planungsprozesse, mit denen muss man umgehen können." Im Althan-Projekt ist das Objekt etwa bis auf die Betonmauern rückgebaut worden.
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Spannend für Entwickler
Christoph Stadlhuber bringt dabei wieder die anfangs erwähnte Fassadenproblematik ins Spiel: "Wärmedämmung bei solchen Gebäuden - das ist ein unlösbares Problem. Außen geht es nicht und innen will man keine Flächen aufgeben." Ein weiteres Beispiel: "Vor 30, 40 Jahren war die Haustechnik zumeist in den Dächern verortet. Heute sind aber die Dachgeschossflächen die attraktivsten Nutzungsflächen. Also muss zumindest der Keller Platz haben, um die Haustechnik dort einzurichten", sagt Stadlhuber. Dann stelle sich - besonders bei denkmalgeschützten Gebäuden - die Frage, ob und wo man Schächte für die Leitungen durchschlagen könne. Aber: "Das Spannendste bei der Projektentwicklung ist eben die Umnutzung. Man braucht da viele gute Ideen, man muss offen für die Nutzungsmöglichkeiten sein", sagt Stadlhuber. Erich Bernard sieht aber auch bei der Haustechnik Kreativität gefragt. Ein Problem allerdings könnten damals verbaute Umweltgifte wie Asbest werden, wie Gerhard Rodler in die Runde einwirft. Friedrich Gruber: "Der Aufwand dadurch ist auch nicht wesentlich größer, als wenn man es abbrechen würde. Auch beim Abriss muss man solche Gefahrenstoffe trennen, ebenso wie beim Rückbau. Eines ist zumindest klar: Nachnutzung ist eines der spannendsten Themen, denen sich nicht alle stellen wollen", sagt Stadlhuber.
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