Baukosten schießen in die Höhe
Index für Wohnhaus- und Siedlungsbau um 3 % gestiegen
von Stefan Posch
Leistbaren Wohnraum zu schaffen wird für Projektentwickler, vor allem im freifinanzierten Bereich, immer schwieriger. Ein Grund sind auch die steigende Baukosten. Laut aktuellen Zahlen der Statistik Austria stiegen die Kosten für den Wohnhaus- und Siedlungsbau im Mai im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um drei Prozent an.
Die Statistik Austria sieht die neuen Kollektivvertragsabschlüsse einiger baurelevanter Branchen (z. B. Bau-, Zimmermeister- oder Malergewerbe), welche seit 1. Mai 2017 gültig sind, als eine wichtige Komponente für die Kostensteigerungen. Dazu gebe es auch „weitere Warenkorbelemente“, die im Vorjahresvergleich eine Preissteigerung aufweisen, wie etwa „Bituminöse Dichtungsbahnen“, „Bituminöses Mischgut“,„Stahl, Bleche, Träger“ oder „Aluminiumblech“.
Andreas Holler, Geschäftsführer Property Development Österreich bei der BUWOG, nennt aber auch ein weiteren Grund für das Ansteigen der Baukosten. „Die Nachfrage für das Bauen ist gestiegen. Die Auftragsbücher sind voll“, sieht Holler eine steigende Bautätigkeit, die auch von der Konjunkturstatistik der Statisitk Austria bestätigt wird. Die abgesetzte Produktion im Gebäudebau stieg demnach von etwa 8,8 Milliarden Euro im Jahr 2015 auf circa 10,3 Milliarden Euro im vergangenen Jahr. Subdienstleister im Baugewerbe würden diese Phase nutzen, um die Angebotspreise zu erhöhen, so Holler zum immoflash.
Doch nicht nur im Gebäudebau stiegen die Kosten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Im Straßenbau (+4,3 Prozent) und im Brückenbau (+4,6 Prozent) erhöhte sich der Index sogar noch stärker. Der Siedlungswasserbau verteuerten sich um 2,2 Prozent.