Wir sind Wohnbau-Europameister

Die meisten neuen Wohnungen werden hier gebaut:

von Gerhard Rodler

Österreich ist europaweit Spitzenreiter bei Wohnbauvorhaben. Zu diesem Ergebnis kommt der Deloitte Property Index 2017. Hierzulande wird im Europavergleich mit der Errichtung der meisten neuen Wohnungen pro Einwohner begonnen. Preislich bewegen sich österreichische Immobilien im europäischen Mittelfeld. In Wien muss man aber deutlich mehr für eine neue Wohnung bezahlen als auf dem Land.
„Österreich liegt bei den Bauvorhaben im Wohnungsbereich an europäischer Spitze. Damit wird sowohl von privaten als auch öffentlichen Bauträgern der wachsenden Nachfrage Rechnung getragen“, analysiert Alexander Hohendanner, Partner bei Deloitte Österreich.
Hierzulande muss man beim Kauf einer neuen Wohnung mit einem durchschnittlichen Quadratmeterpreis von 2.572 Euro rechnen. Das entspricht rund sechs Bruttojahresgehältern für eine Wohnraumfläche von 70 m². Portugal ist im Europavergleich am günstigsten: Dort zahlt man im Durchschnitt nur 1.068 Euro pro Quadratmeter. Großbritannien ist mit 4.628 Euro am teuersten.
Der Preisvergleich zwischen ländlichen und städtischen Gebieten offenbart ein Stadt-Land-Gefälle. Die Wohnungen in den Städten sind wesentlich teurer. „In Wien zahlt man durchschnittlich einen Quadratmeterpreis von rund 4.000 EuroDas ist eineinhalbmal so viel wie im nationalen Durchschnitt“, erklärt Alexander Hohendanner. Es geht aber noch kostspieliger: Unter den vom Deloitte Property Index berücksichtigten europäischen Städten hat London City nach wie vor den höchsten Quadratmeterpreis von 16.538 Euro, Paris folgt mit 12.374 Euro.
Fast ein Drittel (30,2 Prozent) der österreichischen Haushalte lebt in Mietobjekten. Damit liegt Österreich auf Platz drei in Europa. Nur in Deutschland (54,3 Prozent) und Dänemark (34,4 Prozent) wird noch öfter gemietet.
Die Rendite ist in Wien mit 2,8 Prozent im europäischen Vergleich relativ gering. Gemeinsam mit Paris liegt die österreichische Hauptstadt einen Platz vor London City, die mit 2,0 Prozent die niedrigste durchschnittliche Rendite im europäischen Wohnungsmarkt ausweist.
Auch in Graz (3,1 Prozent) und Linz (3,4 Prozent) führen die niedrigen Renditen zu hohen Immobilienpreisen im Verhältnis zum aktuellen Mietniveau.

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Gewinne werden realisiert

Nach zehn Jahren erste Verkaufswelle

von Gerhard Rodler

Das Ende der jeweils zehn jährigen Spekulationsfrist deckt sich aktuell mit der Marktentwicklung: Vor rund zehn Jahren konnten Wohnimmobilien auch in Wien um einen Bruchteil ihres heutigen Wertes gekauft werden. Naheliegend, dass nunmehr einige dieser Veranlagungsgewinner über eine Realisierung ihrer Gewinne nachdenken.
Noch deutlicher als in Wien ist dieser Trend in München, wo einerseits die Wertentwicklung etwas früher eingesetzt hatte und der Wertzuwachs darüber hinaus auch nochmals größer war.
Besonders Eigentümer mehrerer Objekte beschäftigen sich 2017 verstärkt mit Verkaufsabsichten. Diese Beobachtung macht der Münchner Immobilienanbieter Mr. Lodge in seinem Geschäftsfeld Verkauf. "Wer mehrere Wohnungen beziehungsweise Häuser besitzt und vor oder zu Beginn des Immobilienbooms gekauft hat, überlegt verstärkt, kurz- oder mittelfristig Gewinne mitzunehmen", sagt Peter Sarta, Verkaufsleiter beim Immobilienanbieter Mr. Lodge. Auswirkungen auf die Preisfindung am Münchner Immobilienmarkt sowie die Verkaufszahlen erwartet der Experte allerdings vorerst nicht. Im Gegenteil: Die Nachfrage bleibt deutlich höher als das Angebot - wie auch aktuelle Zahlen des Gutachterausschusses zeigten.
Sarta: "Sowohl bei Bestandsimmobilien und auch bei Wohnungsneubau haben sich die Preise mit durchschnittlich 100 Prozent verdoppelt." Konkret verteuerte sich in München der Quadratmeter Neubau durchschnittlich von rund 4.000 Euro auf knapp 8.000 Euro im ersten Quartal 2017. Im Bestand legten die Durchschnittspreise in München von unter 2.500 Euro der Quadratmeter auf knapp 6.500 Euro zu. In zentralen und guten Lagen liegen die Preise aber noch deutlich höher. Hier werden inzwischen Quadratmeterpreise von 10.000 Euro und darüber aufgerufen und bei entsprechender Wohnqualität auch bezahlt.

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S+B gibt kroLEWska an Generali ab

Büro- und Retailobjekt in Warschau verkauft:

von Gerhard Rodler

Generali Real Estate Fund CEE hat das von der österreichischen S+B Gruppe AG entwickelte kroLEWska Bürogebäude in Warschau gekauft. Das kroLEWska Bürogebäude ist im Herzen des Geschäftszentrums der Stadt Warschau, dem Central Business Distrikt gelegen und ist ein Immobilienentwicklungsprojekt der Extraklasse.
Die Büro- und Geschäftsflächen belaufen sich auf ca. 6.000 m² und sind nahezu voll vermietet. Bei der Entwicklung des Projektes hat sich die S+B sehr hohe Ziele gesetzt: eine Fassade nach dem neuesten Stand der Technik, flexible Bürogrundrisse und großzügig angelegte Terrassenflächen mit effizienten Nutzungsmöglichkeiten. kroLEWska hat die LEED Platin Zertifizierung erhalten und wurde zum nachhaltigsten Gebäude seiner Kategorie in Polen gekürt.
Johannes Bauer, S+B Country Manager in Polen: „kroLEWska ist ein einzigartiges Haus, das zu entwickeln uns eine besondere Freude war.“

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Hamburger Chilehaus ausgebucht

Vollvermietung im Welterbe:

von Gerhard Rodler

Union Investment hat mit der unisonSteadfast AG, einem internationalen Versicherungsmakler-Netzwerk, einen Mietvertrag zur Neuvermietung von rund 470 m² abgeschlossen und verzeichnet damit Vollvermietung für das Chilehaus. Das traditionsreiche Objekt wird seit dem Ankauf im Jahr 1993 im Bestand des Offenen Immobilienfonds UniImmo: Deutschland geführt. In den letzten Monaten hatte der Hamburger Immobilien Investment-Manager im Gebäude bereits 805 m² Einzelhandelsfläche an die Sesselei, einen Spezialisten für Sessel, Sofas und gesundes Sitzen, sowie 770 m² Bürofläche an die BAM Deutschland AG, ein Bauunternehmen, vermietet.
Das Chilehaus im Hamburger Kontorhausviertel zählt zu den bekanntesten Architekturikonen Deutschlands. Es wurde 1924 von Fritz Höger errichtet und gilt heute als das wichtigste Werk des sogenannten Backsteinexpressionismus. Mit einer Mietfläche von rund 30.000 m² ist das zehnstöckige Gebäude außerdem das einzige UNESCO Welterbe, das sich im Portfolio eines Offenen Immobilienfonds befindet. Wie sehr das Chilehaus mit der Kulturgeschichte der Stadt Hamburg verbunden ist, wird im Rahmen der Aktion „Blue Port Hamburg“ wieder besonders deutlich.

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Neuer Handelsimmobilienfonds

Über 100 Millionen Euro in zwei Jahren:

von Gerhard Rodler

Totgesagte leben länger. Das ist auch bei den Handelsimmobilien scheinbar so, die als Investment weiterhin stark gesucht sind. Unter Beratung des deutsche Immobiliendienstleisters HEICO wurde jetzt von einer deutschen Versicherung ein Alternative Investment Fund für deutsche Handelsimmobilien aufgelegt. Der Fonds ist nach Luxemburger Recht als Individualfonds aufgelegt worden.
Nach finalen Festlegungen für die Fondsstruktur im Februar 2017 wurde der Fonds innerhalb von vier Monaten eingerichtet. Er wird in den nächsten zwei Jahren über 100 Millionen Euro investieren. Parallel zur Fondsauflegung wurden bereits erste Immobilien akquiriert. Dadurch wird voraussichtlich im August 2017 die erste Liegenschaft auf den Fonds übergehen und ein weiteres Immobilienportfolio protokolliert.
Der Fonds wird in neue, projektierte oder bestehende Handelsimmobilien mit dem Fokus auf Supermärkte, Discounter, SB-Warenhäuser oder Verbundimmobilien wie beispielsweise kleine Fachmarktzentren mit Ankermietern aus dem Bereich des Lebensmitteleinzelhandels investieren. Dafür wird der Fonds zwischen zwei und 20 Millionen Euro pro Objekt ausgeben. Besonders im Fokus stehen dabei Standorte mit hoher Bedeutung für die Grundversorgung im jeweiligen Einzugsgebiet.

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Charleston kauft Seniorenheimbetreiber

Sontowski & Partner und MAUSS veräußern 13 Seniorenheime:

von Stefan Posch

Der Pflegeheimbetreiber Charlston, hinter dem der schwedische Finanzinvestor EQT steht, hat das Gemeinschaftsunternehmen BayernStift von Sontowski & Partner und MAUSS erworben. BayernStift betreibt aktuell 13 Seniorenwohnzentren. Künftig werden sich die beiden Altgesellschafter mit BayernCare, ebenfalls ein Joint Venture von s&p und MAUSS, auf die Entwicklung von Seniorenwohnzentren konzentrieren und diesen Geschäftszweig stark ausbauen. BayernCare hatte in der Vergangenheit vor allem Pflegeimmobilien für den Betreiber BayernStift entwickelt. Aktuell sind drei neue Pflegeheime der BayernCare im Bau. Diese werden nach Fertigstellung ebenfalls von BayernStift betrieben.
"Die Anforderungen an Senioren- und Pflegeimmobilien sind einem erheblichen Wandel unterworfen", so Robert Wießner, Geschäftsführer der BayernCare, in einer Aussendung. Die Anforderungen an Senioren- und Pflegeimmobilien seien einem erheblichen Wandel unterworfen. Neben regulatorischen Anforderungen würden auch die sich wandelnden Bedürfnisse der Bewohner - vom rüstigen Senior bis hin zum Pflegebedürftigen - ein stetiges Neudenken auf Seiten der Immobilienentwickler nötig machen. "Deswegen ist es folgerichtig, dass wir uns mit der BayernCare breiter aufstellen, um in diesem Markt die besten Produkte zu entwickeln", so Wießner weiter.

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publity mit Ergebnissteigerung

Gewinnsprung um über 30 Prozent:

von Stefan Posch

Der auf Büroimmobilien in Deutschland spezialisierte Asset Manager publity kann sich über einen Gewinnsprung im ersten Halbjahr 2017 freuen. Das zeigen vorläufige Zahlen, die das Unternehmen kürzlich veröffentlicht hat. Nach HGB-Rechnungslegung lag der Nettogewinn in den ersten sechs Monaten 2017 mit 5,5 Millionen Euro mehr als 30 Prozent über dem Ergebnis der Vorjahresperiode von rund 4,2 Mio. Euro. Dies ergibt ein Ergebnis je Aktie von 0,91 Euro nach 0,69 Euro ein Jahr zuvor. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) kletterte auf 8,1 Millionen Euro nach 6,4 Millionen Euro ein Jahr zuvor, was einem Plus von 27 Prozent entspricht. Der Umsatz überstieg mit 12,9 Millionen Euro das Vorjahresniveau von 11,6 Millionen Euro um 11 Prozent.
Vor allem die wiederkehrenden Erträge aus dem Asset Management sind laut einer Aussendung des Unternehmens gestiegen. publity hatte unlängst weitere Asset-Management-Mandate abgeschlossen und damit das Co-Investmentgeschäft mit internationalen Investoren deutlich verstärkt. Die Assets under Management (AuM) konnten bis Ende Juni 2017 auf 3,8 Milliarden Euro von 3,2 Milliarden Euro am Jahresende 2016 erhöht werden. Darüber hinaus hat publity wichtige Vermietungserfolge bei den verwalteten Immobilien erreicht und konnte seit Jahresbeginn 2017 erneut Objekte mit Gewinn veräußern. Der Halbjahresabschluss 2017 mit den endgültigen Finanzkennzahlen wird am 18. August veröffentlicht.

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Finanzierung für "Duomo" abgeschlossen

Allianz, CBRE und Natixis mit Projekt in Mailand:

von Stefan Posch

Die Allianz hat ihre erste Immobilienfinanzierung in Italien abgeschlossen. Gemeinsam mit CBRE Global Investors und Natixis kofinanziert der Versicherungskonzern das gemischt genutzte Projekt „Duomo“ an der Piazza del Duomo in Mailand. Das siebenstöckige Gebäude in bester innerstädtischen Lage verfügt über 9.000 m² Fläche, Die Einzelhandelsflächen sind langfristig vermietet, die Büroflächen werden revitalisiert.
„Die Kreditvergabe folgt unserer pan-europäischen Expansionsstrategie im Bereich der Immobilienfinanzierung“, erklärt Roland Fuchs, Eruopean Head of Real Estate Finance der Allianz Real Estate. Im vergangenen Jahr hab man über Finanzierungen in Spanien, Niederlanden und in Großbritannien weiter diversifiziert und ein Volumen von über 5 Milliarden Euro erreicht. „Mit ´Duomo´ sind wir nun auch in den italienischen Markt eingetreten. Ein nächster Schritt im Rahmen unserer Strategie“, so Fuchs weiter.

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Capital Bay goes Sozialimmobilien

Pflegeheim in Dresden gekauft:

von Gerhard Rodler

Pflegeimmobilien rücken immer mehr in den Fokus der breiten Investorengruppen. Grund ist auch die Yield-Compression, die gerade den klassischen Wohnmarkt prägt. Mit Pflegeimmobilien können hingegen weit höhere Renditen erzielt werden.
Die Berliner Capital Bay GmbH (Capital Bay) hat für den Betrieb eines Pflegeheims in Dresden die CURATA Pflegeeinrichtungen gewonnen. Das Objekt im Dresdner Stadtteil Friedrichstadt bietet auf 2.600 m² 75 Pflegeplätze und ist voll vermietet. Capital Bay erwarb die Immobilie aus dem Jahr 1900 bereits im vergangenen Jahr.
George Salden, CEO von Capital Bay: „Das Objekt in Dresden genießt einen sehr guten Ruf. Da wir im Pflegeimmobilienmarkt gute Wachstumschancen sehen, werden wir sicherlich noch weitere Objekte dieser Assetklasse erwerben und - soweit möglich - beim Betrieb der Einrichtungen mit CURATA eine strategische Partnerschaft eingehen.“ Die Immobilie in Dresden befindet sich in sehr guter Innenstadtlage, der Dresdner Zwinger ist nur einen Kilometer entfernt. Das Objekt wurde erst im Jahr 2011 speziell für die Nutzung als Pflegeeinrichtung kernsaniert.

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Karriere zum Tag: Neu bei BNP Paribas

Thorsten Faasch neu bei Hotelservices-Abteilung:

von Charles Steiner

Thorsten FaaschThorsten Faasch

Die BNP Paribas Real Estate baut ihre Hotel-Services-Abteilung weiter aus und hat sich dazu Verstärkung geholt. Seit Anfang Juli verstärkt Thorsten Faasch (45) das Team um Alexander Trobitz als Director National Hotel Services. Von der Düsseldorfer Niederlassung aus wird er sowohl schwerpunktmäßig für den Hotelmarkt in der Region Rhein-Ruhr zuständig sein als auch bundesweit das Hotelgeschäft des Immobiliendienstleisters, zu dem Investment, Betreibersuche sowie strategische Beratung gehören, unterstützen und weiter vorantreiben. Faasch hat einen Master in Hospitality Management und war vor seinem Wechsel zu BNP Paribas Real Estate knapp sieben Jahre lang als Prokurist und Senior Vice President im Hotelbereich von JLL tätig.

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Warburg-HIH erwirbt Büroportfolio

Sechs Objekte in Deutschland für neuen Fonds

von Stefan Posch

Nach der Übernahme des „TriTower“ in Hannover im März hat die Warburg-HIH Invest nun wieder am Büromarkt zugeschlagen. Für den Anfang 2017 neu aufgelegten Fonds „Deutschland Selektiv Immobilien Invest“ hat der Investmentmanager kürzlich ein Büroimmobilienportfolio, bestehend aus sechs Objekten in München, Frankfurt am Main, Köln, Hannover, Bremen, und Nürnberg erworben. Verkäufer ist die Barmenia Lebensversicherung.
Die erworbenen Objekte mit einer Gesamtmietfläche von ca. 27.300 m² sind nahezu vollständig vermietet. „Mit dem Kauf des Büroportfolios allokieren wir das von mehreren Investoren eingeworbene Eigenkapital mit einer breiten Risikodiversifizierung“, sagt Alexander Eggert, Geschäftsführer der Warburg-HIH Invest. Bei der Auswahl derInvestmentstandorte sei eine nachhaltige Nachfrage auf Mieterseite entscheidend. Im Fokus würden daher Städte mit einer wachsenden Bevölkerung und einer stabilen Büro- und Einzelhandelsnachfrage vor dem Hintergrund des Megatrends der Urbanisierung stehen. „Wir rechnen für den Fonds insgesamt mit einer Investmentperiode von zwei Jahren“, so Eggert weiter.

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Büro- und Retailobjekt in Warschau verkauft:

S+B gibt kroLEWska an Generali ab

von Gerhard Rodler

Ge­ne­ra­li Re­al Es­ta­te Fund CEE hat das von der ös­ter­rei­chi­schen S+B Grup­pe AG ent­wi­ckel­te kro­LEW­s­ka Bü­ro­ge­bäu­de in War­schau ge­kauft. Das kro­LEW­s­ka Bü­ro­ge­bäu­de ist im Her­zen des Ge­schäfts­zen­trums der Stadt War­schau, dem Cen­tral Busi­ness Di­strikt ge­le­gen und ist ein Im­mo­bi­li­en­ent­wick­lungs­pro­jekt der Ex­tra­klas­se.
Die Bü­ro- und Ge­schäfts­flä­chen be­lau­fen sich auf ca. 6.000 m² und sind na­he­zu voll ver­mie­tet. Bei der Ent­wick­lung des Pro­jek­tes hat sich die S+B sehr ho­he Zie­le ge­setzt: ei­ne Fas­sa­de nach dem neu­es­ten Stand der Tech­nik, fle­xi­ble Bü­ro­grund­ris­se und groß­zü­gig an­ge­leg­te Ter­ras­sen­flä­chen mit ef­fi­zi­en­ten Nut­zungs­mög­lich­kei­ten. kro­LEW­s­ka hat die LEED Pla­tin Zer­ti­fi­zie­rung er­hal­ten und wur­de zum nach­hal­tigs­ten Ge­bäu­de sei­ner Ka­te­go­rie in Po­len ge­kürt.
Jo­han­nes Bau­er, S+B Coun­try Ma­na­ger in Po­len: „kro­LEW­s­ka ist ein ein­zig­ar­ti­ges Haus, das zu ent­wi­ckeln uns ei­ne be­son­de­re Freu­de war.“

Vollvermietung im Welterbe:

Hamburger Chilehaus ausgebucht

von Gerhard Rodler

Uni­on In­vest­ment hat mit der uni­sonS­tead­fast AG, ei­nem in­ter­na­tio­na­len Ver­si­che­rungs­mak­ler-Netz­werk, ei­nen Miet­ver­trag zur Neu­ver­mie­tung von rund 470 m² ab­ge­schlos­sen und ver­zeich­net da­mit Voll­ver­mie­tung für das Chi­lehaus. Das tra­di­ti­ons­rei­che Ob­jekt wird seit dem An­kauf im Jahr 1993 im Be­stand des Of­fe­nen Im­mo­bi­li­en­fonds Un­i­Im­mo: Deutsch­land ge­führt. In den letz­ten Mo­na­ten hat­te der Ham­bur­ger Im­mo­bi­li­en In­vest­ment-Ma­na­ger im Ge­bäu­de be­reits 805 m² Ein­zel­han­dels­flä­che an die Ses­se­lei, ei­nen Spe­zia­lis­ten für Ses­sel, So­fas und ge­sun­des Sit­zen, so­wie 770 m² Bü­ro­flä­che an die BAM Deutsch­land AG, ein Bau­un­ter­neh­men, ver­mie­tet.
Das Chi­lehaus im Ham­bur­ger Kon­tor­haus­vier­tel zählt zu den be­kann­tes­ten Ar­chi­tek­tu­ri­ko­nen Deutsch­lands. Es wur­de 1924 von Fritz Hö­ger er­rich­tet und gilt heu­te als das wich­tigs­te Werk des so­ge­nann­ten Back­stein­ex­pres­sio­nis­mus. Mit ei­ner Miet­flä­che von rund 30.000 m² ist das zehn­stö­cki­ge Ge­bäu­de au­ßer­dem das ein­zi­ge UNESCO Welt­er­be, das sich im Port­fo­lio ei­nes Of­fe­nen Im­mo­bi­li­en­fonds be­fin­det. Wie sehr das Chi­lehaus mit der Kul­tur­ge­schich­te der Stadt Ham­burg ver­bun­den ist, wird im Rah­men der Ak­ti­on „Blue Port Ham­burg“ wie­der be­son­ders deut­lich.
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Über 100 Millionen Euro in zwei Jahren:

Neuer Handelsimmobilienfonds

von Gerhard Rodler

Tot­ge­sag­te le­ben län­ger. Das ist auch bei den Han­dels­im­mo­bi­li­en schein­bar so, die als In­vest­ment wei­ter­hin stark ge­sucht sind. Un­ter Be­ra­tung des deut­sche Im­mo­bi­li­en­dienst­leis­ters HEI­CO wur­de jetzt von ei­ner deut­schen Ver­si­che­rung ein Al­ter­na­ti­ve In­vest­ment Fund für deut­sche Han­dels­im­mo­bi­li­en auf­ge­legt. Der Fonds ist nach Lu­xem­bur­ger Recht als In­di­vi­du­al­fonds auf­ge­legt wor­den.
Nach fi­na­len Fest­le­gun­gen für die Fonds­struk­tur im Fe­bru­ar 2017 wur­de der Fonds in­ner­halb von vier Mo­na­ten ein­ge­rich­tet. Er wird in den nächs­ten zwei Jah­ren über 100 Mil­lio­nen Eu­ro in­ves­tie­ren. Par­al­lel zur Fonds­auf­le­gung wur­den be­reits ers­te Im­mo­bi­li­en ak­qui­riert. Da­durch wird vor­aus­sicht­lich im Au­gust 2017 die ers­te Lie­gen­schaft auf den Fonds über­ge­hen und ein wei­te­res Im­mo­bi­li­en­port­fo­lio pro­to­kol­liert.
Der Fonds wird in neue, pro­jek­tier­te oder be­ste­hen­de Han­dels­im­mo­bi­li­en mit dem Fo­kus auf Su­per­märk­te, Dis­coun­ter, SB-Wa­ren­häu­ser oder Ver­bun­d­im­mo­bi­li­en wie bei­spiels­wei­se klei­ne Fach­markt­zen­tren mit An­ker­mie­tern aus dem Be­reich des Le­bens­mit­tel­ein­zel­han­dels in­ves­tie­ren. Da­für wird der Fonds zwi­schen zwei und 20 Mil­lio­nen Eu­ro pro Ob­jekt aus­ge­ben. Be­son­ders im Fo­kus ste­hen da­bei Stand­or­te mit ho­her Be­deu­tung für die Grund­ver­sor­gung im je­wei­li­gen Ein­zugs­ge­biet.

Sontowski & Partner und MAUSS veräußern 13 Seniorenheime:

Charleston kauft Seniorenheimbetreiber

von Stefan Posch

Der Pfle­ge­heim­be­trei­ber Charls­ton, hin­ter dem der schwe­di­sche Fi­nanz­in­ves­tor EQT steht, hat das Ge­mein­schafts­un­ter­neh­men Bay­ern­Stift von Son­tow­ski & Part­ner und MAUSS er­wor­ben. Bay­ern­Stift be­treibt ak­tu­ell 13 Se­nio­ren­wohn­zen­tren. Künf­tig wer­den sich die bei­den Alt­ge­sell­schaf­ter mit Bay­ern­Ca­re, eben­falls ein Joint Ven­ture von s&p und MAUSS, auf die Ent­wick­lung von Se­nio­ren­wohn­zen­tren kon­zen­trie­ren und die­sen Ge­schäfts­zweig stark aus­bau­en. Bay­ern­Ca­re hat­te in der Ver­gan­gen­heit vor al­lem Pfle­ge­im­mo­bi­li­en für den Be­trei­ber Bay­ern­Stift ent­wi­ckelt. Ak­tu­ell sind drei neue Pfle­ge­hei­me der Bay­ern­Ca­re im Bau. Die­se wer­den nach Fer­tig­stel­lung eben­falls von Bay­ern­Stift be­trie­ben.
"Die An­for­de­run­gen an Se­nio­ren- und Pfle­ge­im­mo­bi­li­en sind ei­nem er­heb­li­chen Wan­del un­ter­wor­fen", so Ro­bert Wieß­ner, Ge­schäfts­füh­rer der Bay­ern­Ca­re, in ei­ner Aus­sen­dung. Die An­for­de­run­gen an Se­nio­ren- und Pfle­ge­im­mo­bi­li­en sei­en ei­nem er­heb­li­chen Wan­del un­ter­wor­fen. Ne­ben re­gu­la­to­ri­schen An­for­de­run­gen wür­den auch die sich wan­deln­den Be­dürf­nis­se der Be­woh­ner - vom rüs­ti­gen Se­ni­or bis hin zum Pfle­ge­be­dürf­ti­gen - ein ste­ti­ges Neu­den­ken auf Sei­ten der Im­mo­bi­li­en­ent­wick­ler nö­tig ma­chen. "Des­we­gen ist es fol­ge­rich­tig, dass wir uns mit der Bay­ern­Ca­re brei­ter auf­stel­len, um in die­sem Markt die bes­ten Pro­duk­te zu ent­wi­ckeln", so Wieß­ner wei­ter.
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Gewinnsprung um über 30 Prozent:

publity mit Ergebnissteigerung

von Stefan Posch

Der auf Bü­ro­im­mo­bi­li­en in Deutsch­land spe­zia­li­sier­te As­set Ma­na­ger pu­bli­ty kann sich über ei­nen Ge­winn­sprung im ers­ten Halb­jahr 2017 freu­en. Das zei­gen vor­läu­fi­ge Zah­len, die das Un­ter­neh­men kürz­lich ver­öf­fent­licht hat. Nach HGB-Rech­nungs­le­gung lag der Net­to­ge­winn in den ers­ten sechs Mo­na­ten 2017 mit 5,5 Mil­lio­nen Eu­ro mehr als 30 Pro­zent über dem Er­geb­nis der Vor­jah­res­pe­ri­ode von rund 4,2 Mio. Eu­ro. Dies er­gibt ein Er­geb­nis je Ak­tie von 0,91 Eu­ro nach 0,69 Eu­ro ein Jahr zu­vor. Der Ge­winn vor Zin­sen und Steu­ern (EBIT) klet­ter­te auf 8,1 Mil­lio­nen Eu­ro nach 6,4 Mil­lio­nen Eu­ro ein Jahr zu­vor, was ei­nem Plus von 27 Pro­zent ent­spricht. Der Um­satz über­stieg mit 12,9 Mil­lio­nen Eu­ro das Vor­jah­res­ni­veau von 11,6 Mil­lio­nen Eu­ro um 11 Pro­zent.
Vor al­lem die wie­der­keh­ren­den Er­trä­ge aus dem As­set Ma­nage­ment sind laut ei­ner Aus­sen­dung des Un­ter­neh­mens ge­stie­gen. pu­bli­ty hat­te un­längst wei­te­re As­set-Ma­nage­ment-Man­da­te ab­ge­schlos­sen und da­mit das Co-In­vest­ment­ge­schäft mit in­ter­na­tio­na­len In­ves­to­ren deut­lich ver­stärkt. Die As­sets un­der Ma­nage­ment (AuM) konn­ten bis En­de Ju­ni 2017 auf 3,8 Mil­li­ar­den Eu­ro von 3,2 Mil­li­ar­den Eu­ro am Jah­res­en­de 2016 er­höht wer­den. Dar­über hin­aus hat pu­bli­ty wich­ti­ge Ver­mie­tungs­er­fol­ge bei den ver­wal­te­ten Im­mo­bi­li­en er­reicht und konn­te seit Jah­res­be­ginn 2017 er­neut Ob­jek­te mit Ge­winn ver­äu­ßern. Der Halb­jah­res­ab­schluss 2017 mit den end­gül­ti­gen Fi­nanz­kenn­zah­len wird am 18. Au­gust ver­öf­fent­licht.

Allianz, CBRE und Natixis mit Projekt in Mailand:

Finanzierung für "Duomo" abgeschlossen

von Stefan Posch

Die Al­li­anz hat ih­re ers­te Im­mo­bi­li­en­fi­nan­zie­rung in Ita­li­en ab­ge­schlos­sen. Ge­mein­sam mit CB­RE Glo­bal In­ves­tors und Na­ti­xis ko­fi­nan­ziert der Ver­si­che­rungs­kon­zern das ge­mischt ge­nutz­te Pro­jekt „Duo­mo“ an der Piaz­za del Duo­mo in Mai­land. Das sie­ben­stö­cki­ge Ge­bäu­de in bes­ter in­ner­städ­ti­schen La­ge ver­fügt über 9.000 m² Flä­che, Die Ein­zel­han­dels­flä­chen sind lang­fris­tig ver­mie­tet, die Bü­ro­flä­chen wer­den re­vi­ta­li­siert.
„Die Kre­dit­ver­ga­be folgt un­se­rer pan-eu­ro­päi­schen Ex­pan­si­ons­stra­te­gie im Be­reich der Im­mo­bi­li­en­fi­nan­zie­rung“, er­klärt Ro­land Fuchs, Eruopean Head of Re­al Es­ta­te Fi­nan­ce der Al­li­anz Re­al Es­ta­te. Im ver­gan­ge­nen Jahr hab man über Fi­nan­zie­run­gen in Spa­ni­en, Nie­der­lan­den und in Groß­bri­tan­ni­en wei­ter di­ver­si­fi­ziert und ein Vo­lu­men von über 5 Mil­li­ar­den Eu­ro er­reicht. „Mit ´Duo­mo´ sind wir nun auch in den ita­lie­ni­schen Markt ein­ge­tre­ten. Ein nächs­ter Schritt im Rah­men un­se­rer Stra­te­gie“, so Fuchs wei­ter.
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Pflegeheim in Dresden gekauft:

Capital Bay goes Sozialimmobilien

von Gerhard Rodler

Pfle­ge­im­mo­bi­li­en rü­cken im­mer mehr in den Fo­kus der brei­ten In­ves­to­ren­grup­pen. Grund ist auch die Yield-Com­pres­si­on, die ge­ra­de den klas­si­schen Wohn­markt prägt. Mit Pfle­ge­im­mo­bi­li­en kön­nen hin­ge­gen weit hö­he­re Ren­di­ten er­zielt wer­den.
Die Ber­li­ner Ca­pi­tal Bay GmbH (Ca­pi­tal Bay) hat für den Be­trieb ei­nes Pfle­ge­heims in Dres­den die CU­RA­TA Pfle­ge­ein­rich­tun­gen ge­won­nen. Das Ob­jekt im Dresd­ner Stadt­teil Fried­rich­stadt bie­tet auf 2.600 m² 75 Pfle­ge­plät­ze und ist voll ver­mie­tet. Ca­pi­tal Bay er­warb die Im­mo­bi­lie aus dem Jahr 1900 be­reits im ver­gan­ge­nen Jahr.
Ge­or­ge Sal­den, CEO von Ca­pi­tal Bay: „Das Ob­jekt in Dres­den ge­nießt ei­nen sehr gu­ten Ruf. Da wir im Pfle­ge­im­mo­bi­li­en­markt gu­te Wachs­tums­chan­cen se­hen, wer­den wir si­cher­lich noch wei­te­re Ob­jek­te die­ser As­set­klas­se er­wer­ben und - so­weit mög­lich - beim Be­trieb der Ein­rich­tun­gen mit CU­RA­TA ei­ne stra­te­gi­sche Part­ner­schaft ein­ge­hen.“ Die Im­mo­bi­lie in Dres­den be­fin­det sich in sehr gu­ter In­nen­stadt­la­ge, der Dresd­ner Zwin­ger ist nur ei­nen Ki­lo­me­ter ent­fernt. Das Ob­jekt wur­de erst im Jahr 2011 spe­zi­ell für die Nut­zung als Pfle­ge­ein­rich­tung kern­sa­niert.
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Thorsten Faasch neu bei Hotelservices-Abteilung:

Karriere zum Tag: Neu bei BNP Paribas

von Charles Steiner

Thorsten FaaschThorsten Faasch
Die BNP Pa­ri­bas Re­al Es­ta­te baut ih­re Ho­tel-Ser­vices-Ab­tei­lung wei­ter aus und hat sich da­zu Ver­stär­kung ge­holt. Seit An­fang Ju­li ver­stärkt Thors­ten Faasch (45) das Team um Alex­an­der Tro­bitz als Di­rec­tor Na­tio­nal Ho­tel Ser­vices. Von der Düs­sel­dor­fer Nie­der­las­sung aus wird er so­wohl schwer­punkt­mä­ßig für den Ho­tel­markt in der Re­gi­on Rhein-Ruhr zu­stän­dig sein als auch bun­des­weit das Ho­tel­ge­schäft des Im­mo­bi­li­en­dienst­leis­ters, zu dem In­vest­ment, Be­trei­ber­su­che so­wie stra­te­gi­sche Be­ra­tung ge­hö­ren, un­ter­stüt­zen und wei­ter vor­an­trei­ben. Faasch hat ei­nen Mas­ter in Hos­pi­ta­li­ty Ma­nage­ment und war vor sei­nem Wech­sel zu BNP Pa­ri­bas Re­al Es­ta­te knapp sie­ben Jah­re lang als Pro­ku­rist und Se­ni­or Vice Pre­si­dent im Ho­tel­be­reich von JLL tä­tig.

Sechs Objekte in Deutschland für neuen Fonds

Warburg-HIH erwirbt Büroportfolio

von Stefan Posch

Nach der Über­nah­me des „Tri­To­wer“ in Han­no­ver im März hat die War­burg-HIH In­vest nun wie­der am Bü­ro­markt zu­ge­schla­gen. Für den An­fang 2017 neu auf­ge­leg­ten Fonds „Deutsch­land Se­lek­tiv Im­mo­bi­li­en In­vest“ hat der In­vest­ment­ma­na­ger kürz­lich ein Bü­ro­im­mo­bi­li­en­port­fo­lio, be­ste­hend aus sechs Ob­jek­ten in Mün­chen, Frank­furt am Main, Köln, Han­no­ver, Bre­men, und Nürn­berg er­wor­ben. Ver­käu­fer ist die Bar­me­nia Le­bens­ver­si­che­rung.
Die er­wor­be­nen Ob­jek­te mit ei­ner Ge­samt­miet­flä­che von ca. 27.300 m² sind na­he­zu voll­stän­dig ver­mie­tet. „Mit dem Kauf des Bü­ro­port­fo­li­os al­lo­kie­ren wir das von meh­re­ren In­ves­to­ren ein­ge­wor­be­ne Ei­gen­ka­pi­tal mit ei­ner brei­ten Ri­si­ko­di­ver­si­fi­zie­rung“, sagt Alex­an­der Eg­gert, Ge­schäfts­füh­rer der War­burg-HIH In­vest. Bei der Aus­wahl der­In­vest­ment­stand­or­te sei ei­ne nach­hal­ti­ge Nach­fra­ge auf Mie­ter­sei­te ent­schei­dend. Im Fo­kus wür­den da­her Städ­te mit ei­ner wach­sen­den Be­völ­ke­rung und ei­ner sta­bi­len Bü­ro- und Ein­zel­han­dels­nach­fra­ge vor dem Hin­ter­grund des Me­ga­trends der Ur­ba­ni­sie­rung ste­hen. „Wir rech­nen für den Fonds ins­ge­samt mit ei­ner In­vest­ment­pe­ri­ode von zwei Jah­ren“, so Eg­gert wei­ter.
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Mit zwölf Jahren stand Kollitsch zum ersten Mal einen Tag lang in einer Baugrube.Mit zwölf Jahren stand Kollitsch zum ersten Mal einen Tag lang in einer Baugrube.

Das Multitalent

Über "das Dra­ma" des Viel­be­gab­ten oder wie Franz Kol­litsch ge­lernt hat, sei­ne Fä­hig­kei­ten al­le un­ter ein The­ma zu stel­len. Na­ja - sa­gen wir fast al­le, denn sei­ne Mu­si­kam­bi­tio­nen ha­ben noch kei­nen in­sti­tu­tio­na­li­sier­ten Ein­zug in die Stra­te­gie sei­nes Im­mo­bi­li­en­ent­wick­lers In­ves­ter ge­hal­ten. Wenn­gleich auch in lau­en MI­PIM-Näch­ten die Part­ner, Kun­den und sons­ti­gen Gäs­te des Un­ter­neh­mens auf des­sen be­schei­de­nem Boot durch­aus auf ein Ständ­chen und ei­ne Key­board-Dar­bie­tung des Gast­ge­bers hof­fen dür­fen. Franz Kol­litsch ist in der Sze­ne den­noch nicht un­be­dingt für sein künst­le­ri­sches Ta­lent be­kannt, son­dern viel­mehr für sein gu­tes Ge­spür für Ti­ming, die rich­ti­gen Part­ner und ech­te Chan­cen­fel­der in der zen­tral­eu­ro­päi­schen Im­mo­bi­li­en­wirt­schaft. Da­bei war es schon hilf­reich, dass Kol­litsch in ein Bau­un­ter­neh­men hin­ein­ge­bo­ren wur­de - in die Ecke des Tech­ni­kers lässt er sich aber des­we­gen nicht ger­ne ver­ban­nen. "Mei­ne ers­te Be­rufs­rol­le war wohl die des Zi­vil­in­ge­nieurs für Bau­we­sen. Heu­te bin ich in ers­ter Li­nie In­ves­tor und Pro­jekt­ent­wick­ler", sagt Kol­litsch über die Ver­la­ge­rung der Schwer­punk­te in sei­nem be­ruf­li­chen Pro­fil. Ein Voll­kauf­mann mit tech­ni­schem Back­ground und mit ei­ner sehr gu­ten Ori­en­tie­rung auf al­len Ebe­nen des Bau­ge­wer­bes, das ist wohl die treff­si­chers­te Zu­sam­men­fas­sung. "Mit 12 Jah­ren stand ich das ers­te Mal ei­nen Tag lang in ei­ner Bau­gru­be. Da­nach war mir klar, dass ich ein tech­ni­sches Stu­di­um lo­cker schaf­fen und mei­nen Weg in der Bran­che ge­hen wer­de." Von Graz nach Wien Und da­mit hat recht be­hal­ten. Nach sei­nem Stu­di­um in Graz zog es ihn nach Wien, um dort sei­ne ers­ten be­ruf­li­chen Er­fah­run­gen ab­seits des Fa­mi­li­en­un­ter­neh­mens zu ma­chen. Er be­gann in ei­nem gro­ßen In­ge­nieur­bü­ro zu ar­bei­ten, um sich die­ses Leis­tungs­spek­trum im De­tail zu er­schlie­ßen. In sei­nen Be­rufs­an­fän­gen hat er dann Klaus Sta­n­ek ken­nen­ge­lernt, der ge­ra­de da­bei war, sich mit dem Zi­vil­in­ge­nieurs­we­sen selbst­stän­dig zu ma­chen. Kol­litsch hat sich ihm spon­tan und nach nur zwei­ein­halb Jah­ren als An­ge­stell­ter an­ge­schlos­sen, und so grün­de­ten die bei­den ge­mein­sam mit Kol­litschs Gat­tin Eva-Ma­ria die KS In­ge­nieur ZT GmbH. Da­mals zähl­te der Jung­un­ter­neh­mer ge­ra­de ein­mal sie­ben­und­zwan­zig Len­ze. Von der ur­sprüng­li­chen Idee, in den el­ter­li­chen Be­trieb in Kärn­ten zu­rück­zu­keh­ren, war er oh­ne­hin nach sei­nen ers­ten Er­fah­run­gen in Wien schnell ab­ge­rückt. Zu­mal sein Bru­der die Lauf­bahn im Fa­mi­li­en­un­ter­neh­men ein­ge­schla­gen hat und da­mit der Fort­be­stand des Be­trie­bes ge­si­chert war. Das jun­ge Zi­vil­tech­nik-Un­ter­neh­men hat es rasch mit sehr di­rek­ten Me­tho­den zum Auf­schwung ge­bracht - durch be­harr­li­che Kalt­ak­qui­se kam es zu den ers­ten Auf­trä­gen. Wer da­mals in Wien ge­baut hat­te, durf­te mit ei­nem An­ruf und an­schlie­ßen­den An­ge­bot des Bü­ros rech­nen. Die teil­wei­se noch un­er­fah­re­ne Trup­pe hat­te sich tap­fer durch al­le sich bie­ten­den Chan­cen durch­ge­kämpft. "Als wir un­se­ren ers­ten Dach­bo­den­aus­bau ma­chen soll­ten, stell­ten wir bei der Be­sich­ti­gung im Stil­len fest, dass kei­ner von uns da­vor je in ei­nem Roh­dach­bo­den ge­stan­den ist", er­in­nert sich Kol­litsch. Das Pro­jekt ist trotz­dem gut ge­glückt - laut dem heu­ti­gen "al­ten Ha­sen" "dank Fleiß und der rich­ti­gen Ein­stel­lung zur Ar­beit". Der Durch­bruch kam dann mit ei­ner für das jun­ge Un­ter­neh­men ver­hält­nis­mä­ßig gro­ßen Be­auf­tra­gung für den Bau des Mill­en­ni­um Towers. Die hat­te sich für das Team un­ge­fähr ge­nau­so her­aus­for­dernd an­ge­fühlt wie ei­ni­ge Zeit da­vor der Dach­bo­den - denn in und an sol­chen Di­men­sio­nen ist bei den KS In­ge­nieu­ren zu die­sem Zeit­punkt noch nicht ge­ar­bei­tet wor­den. "Die­se Chan­ce hat­ten wir der ganz per­sön­li­chen Stra­te­gie von Stumpf zu ver­dan­ken. Wir ha­ben stark un­ter­prei­sig an­ge­bo­ten, und das war für ihn schlicht wich­ti­ger als ent­spre­chen­der Track Re­cord. Das war un­ser Ein­stieg", so Kol­litsch. Fai­rer­wei­se darf man hier an­mer­ken, dass ein Hoch­haus in die­ser Grö­ße für die meis­ten Be­tei­lig­ten ir­gend­wie Neu­land war. Dem Ver­neh­men nach war Stumpf für vie­le am Bau be­tei­lig­ten Ge­wer­ke kein leich­ter Auf­trag­ge­ber. Für die Zu­sam­men­ar­beit mit dem schwie­ri­gen Bau­herrn hat­te Kol­litsch aber im Zu­ge der Er­rich­tung ei­ne ge­mein­sa­me For­mel ge­fun­den, die da­nach auch zu Fol­ge­auf­trä­gen ge­führt hat - Auf­trä­ge, die dann schließ­lich auch "et­was ab­ge­wor­fen" ha­ben. [ci­te1] Nach­dem das Bü­ro ei­ne ent­spre­chen­de Grö­ße er­reicht hat­te, konn­te sich Kol­litsch 2007 wie­der auf neue Her­aus­for­de­run­gen kon­zen­trie­ren. Dem Wunsch fol­gend, sich von der Rol­le des Tech­ni­kers zu eman­zi­pie­ren, grün­de­te er ge­mein­sam mit Fied­ler und Wö­ge­rer die RED - Re­al Es­ta­te De­ve­lop­ment und er­ober­te das Feld der In­vest­ment­be­ra­tung. Das Un­ter­neh­men spe­zia­li­sier­te sich dar­auf, deut­sche Fonds bei ih­rem Auf­tritt in Ös­ter­reich zu un­ter­stüt­zen. Nicht als Mak­ler, son­dern als Full Ser­vice Part­ner. Die deut­schen Play­er wa­ren da in Ös­ter­reich noch nicht be­son­ders eta­bliert, und so konn­ten die Markt­kennt­nis­se und die fach­lich fun­dier­te Be­glei­tung der RED bei den In­ves­to­ren sehr gut punk­ten. Da­mals war au­ßer­dem ge­ra­de die span­nen­de Zeit im ehe­ma­li­gen Os­ten, wo neue und viel­ver­spre­chen­de Be­tä­ti­gungs­fel­der für die ös­ter­rei­chi­schen Un­ter­neh­men auf­ge­gan­gen sind. Kol­litsch woll­te aus die­sem An­lass aus der rei­nen In­ge­nieur­rol­le bzw. des Be­ra­ters her­aus zum Co-In­ves­tor wer­den. Aber we­der sei­ne Part­ner im ZT Bü­ro noch die RED ha­ben da­bei mit­ge­zo­gen, da sie die Ri­si­ken der In­ves­ti­tio­nen, aber auch die Un­be­quem­lich­kei­ten der ent­fern­ten Pro­jek­torte und die da­mit ver­bun­de­ne Rei­se­tä­tig­keit scheu­ten. Mit dem lang­jäh­ri­gen Freund und Um­set­zer im Be­reich Im­mo­bi­li­en-Groß­pro­jek­te Her­bert, Het­zel, hat das Ehe­paar Kol­litsch dar­auf­hin die APM Hol­ding auf­ge­setzt, mit der die drei nun un­ab­hän­gig von ih­ren an­de­ren Un­ter­neh­mun­gen pro­gres­siv in den Os­ten ge­hen konn­ten. Ge­mein­sam mit den Part­nern CA Im­mo und der Im­mo East wur­den Pro­jek­te in Un­garn, Ru­mä­ni­en, Ser­bi­en so­wie der Ukrai­ne und in Po­len um­ge­setzt. Durch sei­ne Be­reit­schaft, die Ri­si­ken zu eva­lu­ie­ren und letzt­lich auch ein­mal al­les auf ei­ne Kar­te zu set­zen, kam Kol­litsch in ers­te Be­tei­li­gungs­rol­len und wuchs im­mer mehr in das Feld der Im­mo­bi­li­en­ent­wick­lung hin­ein. Start mit Shop­ping­cen­ter Kol­litsch lern­te in den 90er-Jah­ren im Zu­ge sei­ner Tä­tig­kei­ten Er­win Krau­se ken­nen - sei­nen jet­zi­gen Part­ner bei In­ves­ter. Zwi­schen 2002 und 2004 ha­ben sie ge­mein­sam klei­ne­re Pro­jek­te um­ge­setzt. Das ers­te gro­ße Pro­jekt in Parn­dorf ha­ben die bei­den vor gut ei­nem Jahr­zehnt in An­griff ge­nom­men, im Zu­ge des­sen sie Flä­chen am Shop­ping­cen­ter Are­al zu­sam­men ent­wi­ckel­ten. Weil sich die bei­den Ge­schäfts­män­ner in der Part­ner­schaft gut er­gän­zen, führ­ten ih­re kom­ple­men­tä­ren Fä­hig­kei­ten zu wei­te­ren Pro­jek­ten. Ir­gend­wann stör­ten die ge­trenn­ten ju­ris­ti­schen Per­so­nen des Teams in ih­rem ge­mein­sa­men Markt­auf­tritt. Da­her wur­de schließ­lich letz­tes Jahr im Som­mer 2016 das ver­bin­den­de Ve­hi­kel, die In­ves­ter United Be­ne­fits GmbH, ge­grün­det. Kol­litschs Gat­tin Eva-Ma­ria war von An­fang an als CFO mit da­bei. Sie hat wie ihr Mann ein Tech­nik­stu­di­um ab­sol­viert und sich den im­mo­bi­li­en­spe­zi­fi­schen kauf­män­ni­schen Hin­ter­grund im 2. Bil­dungs­weg er­schlos­sen. Ge­mein­sam kön­nen die drei fle­xi­bel auf den Markt re­agie­ren und le­gen sich nicht auf be­stimm­te As­set­klas­sen fest - son­dern kon­zen­trie­ren sich auf ge­schul­ten Sinn, Chan­cen zu er­ken­nen. "Die Nach­fra­ge sei­tens der In­ves­to­ren än­dert sich ste­tig. Wir stel­len uns nicht in ei­ne Ecke, son­dern kon­zen­trie­ren uns auf die Län­der, in de­nen wir mit un­se­rer Men­ta­li­tät und Kul­tur schnell ver­läss­li­che Part­ner fin­den und di­ver­se Sta­ke­hol­der zu­frie­den­stel­len kön­nen", er­klärt Kol­litsch. Der zen­tral­eu­ro­päi­sche Raum bleibt aus sei­ner Sicht span­nend, be­son­ders Un­garn und Ru­mä­ni­en. Das der­zeit größ­te Pro­jekt ist aber in den Nie­der­lan­den: die Y Towers in Ams­ter­dam. Dort hat sich die per­sön­li­che Vor­ge­hens­wei­se des Bau- und Im­mo­bi­li­en­ex­per­ten ein­mal mehr be­währt, denn in kür­zes­ter Zeit konn­ten vor Ort die not­wen­di­gen Be­zie­hun­gen auf­ge­baut wer­den. "Oh­ne tie­fe per­sön­li­che Ver­net­zung kann man sol­che Pro­jek­te nicht in kur­zer Zeit auf­set­zen. Mit ei­ner wert­schät­zen­den Aus­wahl von lo­ka­len Part­nern und ei­nem acht­sa­men, de­mü­ti­gen Um­gang mit al­len Be­tei­lig­ten kann man die Men­schen für sich be­geis­tern. Das ma­chen nicht al­le so - die Men­ta­li­tät deut­scher Un­ter­neh­men weicht da nicht sel­ten ab, aber auch lo­ka­le Play­er tun sich oft schwer", sagt Kol­litsch über die kur­ze Ge­neh­mi­gungs­dau­er von 18 Mo­na­ten. In ei­nem be­ruf­lich erst­mals be­tre­te­nen Land. Fa­mi­lie als Aus­gleich Aus­gleich zu sei­nem dich­ten be­ruf­li­chen All­tag fin­det Kol­litsch in ei­nem be­weg­ten Fa­mi­li­en­le­ben - zwei Töch­ter und ein Sohn hal­ten ihn auf Trab -, durch Sport und in sei­ner Mu­sik. Auch hier gibt sich der Ma­cher nicht mit hal­ben Sa­chen zu­frie­den. Wenn schon ein Iron Man, dann ein gan­zer - wie in den Jah­ren 2007 und 2008. Dem­nächst wird auch wie­der ein­mal ein Ma­ra­thon (und na­tür­lich kein hal­ber) in An­griff ge­nom­men. Aber zur­zeit wid­met sich Pri­vat­mensch Franz in sei­ner Frei­zeit ganz ei­nem mu­si­ka­li­schen Pro­jekt, das ihn am Key­board und als Kon­zep­tio­nist mit wei­te­ren Mu­si­kern re­gel­mä­ßig zu­sam­men­führt. In die­sem Kon­text hat das Me­di­um YouTube vor ei­ni­ger Zeit Franz Kol­litschs In­ter­es­se ge­weckt, denn es bie­tet ei­nen ganz neu­en Raum für sei­ne künst­le­ri­schen Am­bi­tio­nen. Und wer weiß - viel­leicht kön­nen wir ihn ja bald als Meis­ter der Klicks noch zu ganz an­de­ren Er­fol­gen be­glück­wün­schen. Wir wer­den auf je­den Fall sur­fen! [ci­te2]

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Daten oder Leben?

Cy­ber­kri­mi­na­li­tät brei­tet sich welt­weit im­mer mehr aus. Wie kön­nen sich Kom­mu­nen und Un­ter­neh­men da­ge­gen schüt­zen? Hacking, Phis­hing und Cy­ber-Mob­bing - jähr­lich wer­den in Ös­ter­reich Hun­dert­tau­sen­de Op­fer von Cy­ber­kri­mi­na­li­tät. Die Aus­wir­kun­gen sind enorm. Wie kann man sich aber da­ge­gen schüt­zen? Ex­per­ten ge­hen da­von aus, dass hier­zu­lan­de in den letz­ten Jah­ren min­des­tens ei­ne Mil­li­on Men­schen durch Cy­ber­kri­mi­na­li­tät ge­schä­digt wur­den. Die Zahl der An­zei­gen im Jahr 2016 ist im Ver­gleich zum Vor­jahr laut Bun­des­kri­mi­nal­amt Ös­ter­reich um 30,9 Pro­zent auf knapp über 13.000 Fäl­le ge­stie­gen. Die Dun­kel­zif­fer dürf­te deut­lich hö­her sein - Scham spielt hier mit rein. Mar­tin Pu­a­schitz, IT-Ex­per­te und WKW-Ob­mann der Fach­grup­pe Un­ter­neh­mens­be­ra­tung, Buch­hal­tung und In­for­ma­ti­ons­tech­no­lo­gie (UBIT), warnt: "Klas­si­sche Vi­ren und Phis­hing­mails sind ge­fähr­lich, aber nur die Spit­ze des Eis­bergs." Da­zu Wolf­ram Lit­tich, Vi­ze­prä­si­dent des ös­ter­rei­chi­schen Ver­si­che­rungs­ver­ban­des VVO: "Jähr­lich wer­den in Ös­ter­reich Schä­den von meh­re­ren Mil­lio­nen Eu­ro ver­ur­sacht." Die omi­nö­se Dun­kel­zif­fer Wie ei­ne ge­mein­sa­me ak­tu­el­le Er­he­bung des VVO, des KFV (Ku­ra­to­ri­um für Ver­kehrs­si­cher­heit) und von KPMG zeigt, ist die an­ge­nom­me­ne Dun­kel­zif­fer an Cy­ber­cri­me-De­lik­ten tat­säch­lich be­deu­tend hö­her als die an­ge­zeig­ten De­lik­te. So ge­ben 24 Pro­zent der Be­frag­ten an, in den letz­ten Jah­ren Op­fer ei­nes Cy­ber­cri­me-De­lik­tes wor­den zu sein. Wan­na­Cry? Ha­rald Rei­sin­ger, Ge­schäfts­füh­rer von Ra­dar­Se­r­vices, er­in­nert in die­sem Zu­sam­men­hang an den glo­ba­len Vi­rus-GAU im Früh­ling 2017: "'W­an­na­Cry' brei­te­te sich in un­ge­ahn­tem Aus­maß welt­weit aus. Es kur­sier­ten Zah­len von 230.000 In­fek­tio­nen in 150 Län­dern. Die Dun­kel­zif­fer der Ge­rä­te, die durch die Ran­som­ware be­trof­fen wa­ren, ist je­doch weit­aus hö­her, denn Un­ter­neh­men und Be­hör­den möch­ten die Re­pu­ta­ti­ons­schä­den, die ei­ne Ver­öf­fent­li­chung ei­nes er­lit­te­nen Cy­ber­an­griffs mit sich brin­gen wür, ver­mei­den." Die Ran­som­ware ver­schlüs­selt beim Be­fall ei­nes PCs Be­nut­zer­da­tei­en und ver­sucht, wei­te­re PCs im lo­ka­len Netz und im In­ter­net über das SMB-Pro­to­koll zu in­fi­zie­ren. Die in­itia­le Aus­brei­tung er­folgt durch schad­haf­te E-Mails. Nut­zer wer­den von der Schad­soft­ware auf­ge­for­dert, Lö­se­geld mit­tels Bit­co­in zu zah­len, wo­von Ju­ris­ten frei­lich ab­ra­ten: Er­pres­ser sind eben sel­ten ver­trau­ens­wür­dig. Der Trend hoch­kom­ple­xer An­grif­fe auf Un­ter­neh­men und Kom­mu­nen wird sich ver­stär­ken, und durch die Di­gi­ta­li­sie­rung ver­grö­ßert sich die Cy­ber­an­griffs­flä­che der Or­ga­ni­sa­tio­nen zu­neh­mend - ge­ra­de kri­ti­sche Sys­te­me und In­fra­struk­tu­ren gel­ten als ver­wund­bar. Wie kön­nen sich Kom­mu­nen und Be­trie­be al­so schüt­zen? Bund setzt auf Go­v­cert.at Tho­mas We­nin­ger, Ge­ne­ral­se­kre­tär des Ös­ter­rei­chi­schen Städ­te­bun­des, sagt zum The­ma: "Für Ös­ter­reichs Städ­te und Ge­mein­den ist die Si­cher­heit im Netz ei­ne per­ma­nen­te Her­aus­for­de­rung und An­trieb für In­no­va­tio­nen. Ein Vor­zei­ge­pro­jekt ist da­bei Go­v­CERT (http://go­v­cert.at): Das ist das Go­vern­ment Com­pu­ter Emer­gen­cy Re­s­pon­se Team für die öf­fent­li­che Ver­wal­tung und die kri­ti­sche In­for­ma­ti­ons-In­fra­struk­tur (KII) in Ös­ter­reich." Seit April 2008 be­treibt das Bun­des­kanz­ler­amt die­se Ein­rich­tung in Ko­ope­ra­ti­on mit CERT.at (http://cert.at) zur Be­hand­lung be­zie­hungs­wei­se Ver­hin­de­rung von Si­cher­heits­vor­fäl­len im Be­reich der In­for­ma­ti­ons- und Kom­mu­ni­ka­ti­ons­tech­no­lo­gi­en (IKT). We­nin­ger wei­ter: "Die IT-Ab­tei­lun­gen der Städ­te küm­mern sich Tag für Tag um ent­spre­chen­de Si­cher­heits­vor­keh­run­gen." Kom­mu­na­le An­griffs­zie­le Al­fred Riedl, Bür­ger­meis­ter von Gra­fen­wörth (Be­zirk Tulln) und neu­er Prä­si­dent des Ös­ter­rei­chi­schen Ge­mein­de­bun­des: "Die Si­cher­heit von Da­ten ist ei­nes der wich­tigs­ten The­men für Ge­mein­den. Schließ­lich ver­wal­ten wir na­he­zu al­le Per­so­nen- und Mel­de­re­gis­ter. Wir ha­ben ei­ne gu­te Zu­sam­men­ar­beit mit den kom­mu­na­len Soft­ware-An­bie­tern, mit ih­nen er­ar­bei­ten wir stän­dig neue Si­cher­heits-Richt­li­ni­en. Die Be­deu­tung die­ser Maß­nah­men hat in den letz­ten Jah­ren stark zu­ge­nom­men, weil auch die An­grif­fe auf un­se­re Sys­te­me häu­fi­ger wer­den." Aber auch das Bun­des­heer trägt er­heb­lich zur not­wen­di­gen Be­wusst­seins­bil­dung bei. Und weil man auf der hel­len Sei­te der Macht ste­hen möch­te, sucht das Mi­li­tär hän­de­rin­gend nach jun­gen "gu­ten Ha­ckern" (im Sin­ne von: mo­ra­lisch ein­wand­frei). So er­folg­te jetzt der Start­schuss zur Aus­tria Cy­ber Se­cu­ri­ty Chal­len­ge - auf­ge­ru­fen sind Schü­ler und Stu­den­ten, die im Be­reich Cy­ber Se­cu­ri­ty ar­bei­ten möch­ten. Die bes­ten zehn Schü­ler und zehn Stu­den­ten er­mit­teln dann zwi­schen 24. und 28. Sep­tem­ber 2017 in Vil­lach beim Fi­na­le je­nes Team Aus­tria, das Ös­ter­reich wie in den Vor­jah­ren bei der Eu­ro­pean Cy­ber Se­cu­ri­ty Chal­len­ge (30. Ok­to­ber bis 3. No­vem­ber in Ma­la­ga/Spa­ni­en) im Wett­kampf ge­gen 14 Na­tio­nen ver­tritt. Die Aus­tria Cy­ber Se­cu­ri­ty Chal­len­ge ist frei­lich nicht nur ein Wett­be­werb, son­dern auch ei­ne Platt­form, wo sich ta­len­tier­te Ju­gend­li­che und zu­künf­ti­ge Ar­beit­ge­ber tref­fen bzw. sich ein trag­fä­hi­ges Netz­werk für Ös­ter­reichs Si­cher­heit im Cy­ber­space her­an­bil­det. Heu­er wird zum ers­ten Mal ei­ne ei­ge­ne Star­ter-Chal­len­ge durch­ge­führt, die es in­ter­es­sier­ten Schü­lern er­mög­licht, ers­te Er­fah­run­gen mit Hacking-Com­pe­ti­ti­ons zu ma­chen. Für die Chal­len­ge kön­nen sich al­le in­ter­es­sier­ten Schü­ler und Stu­die­ren­den on­line re­gis­trie­ren un­ter www.cy­ber­se­cu­ri­ty­chal­len­ge.at. Bun­des­heer ent­deck­te Mi­cro­soft-Schwach­stel­le Dass das Bun­des­heer di­gi­tal mitt­ler­wei­le recht gut auf­ge­stellt ist, stellt es im­mer wie­der un­ter Be­weis - so leis­te­te es zu­letzt ei­nen Bei­trag zur glo­ba­len IT-Si­cher­heit und half, ei­ne Mi­cro­soft-Schwach­stel­le auf­zu­de­cken: Die Schwach­stel­le wur­de dank die­ses Hin­wei­ses be­ho­ben, die Leis­tung des ös­ter­rei­chi­schen Si­cher­heits­teams wur­de da­bei ent­spre­chend ge­wür­digt. Flo­ri­an Sil­nu­sek vom Füh­rungs­un­ter­stüt­zungs­zen­trum des Bun­des­hee­res: "Wir sind lau­fend mit tech­nisch aus­ge­reif­ten An­grif­fen auf Sys­te­me des Bun­des­hee­res kon­fron­tiert. Da­bei wer­den im­mer wie­der un­be­kann­te Schwach­stel­len, so­ge­nann­te Ze­ro-Days, aus­ge­nutzt. Dass wir bei die­sem Vor­fall nicht nur den An­griff ab­weh­ren, son­dern durch die Ana­ly­se auch ei­nen Bei­trag zur glo­ba­len Cy­ber Se­cu­ri­ty leis­ten konn­ten, freut uns be­son­ders." Und wie wapp­net sich die hei­mi­sche Wirt­schaft ge­gen ha­cken­de We­ge­la­ge­rer? Da­ten oder Le­ben? Un­ter dem Mot­to "Schüt­zen Sie Ih­re Da­ten - so lan­ge Sie noch wel­che ha­ben" tou­ren die WKÖ und das BMI all­jähr­lich mit der Road­show "IT-Si­cher­heit und Da­ten­schutz" durch Ös­ter­reich. Mit im Ge­päck ha­ben sie da­bei www.it-safe.at, das kos­ten­lo­se KMU-Por­tal der WKÖ für IT-Si­cher­heit. Die WKÖ-Ex­per­tin Ve­re­na Be­cker weist auf der Tour dar­auf hin, dass bei vie­len An­griffs­sze­na­ri­en das In­ter­net voll­au­to­ma­tisch von ei­ner Soft­ware nach Si­cher­heits­lü­cken durch­fors­tet wird. Ist ei­ne Schwach­stel­le ge­fun­den, wird die­se eben­so au­to­ma­tisch aus­ge­nutzt. Oft be­fin­den sich der­ar­ti­ge Lü­cken in Ge­rä­ten, de­nen si­cher­heits­tech­nisch nicht viel Be­ach­tung ge­schenkt wird, et­wa in Dru­ckern, so Be­cker. Laut Leo­pold Löschl, Lei­ter des Cy­ber­cri­me Com­pe­tence Cen­ters im Bun­des­kri­mi­nal­amt, ist es wich­tig, "die Mit­ar­bei­ter re­gel­mä­ßig über ak­tu­el­le Si­cher­heits­be­dro­hun­gen und die ver­schie­de­nen Ri­si­ken wie Phis­hing-Mails, Ran­som­ware oder Mal­wa­re zu in­for­mie­ren." Mit der EU-Da­ten­schutz­grund­ver­ord­nung (DS­GVO) dräut nun ein wei­te­rer rie­si­ger, pro­ble­ma­ti­scher IT-Bro­cken: Im Jahr 2016 be­schlos­sen, wird die DS­GVO bis zum In­kraft­tre­ten im Mai 2018 für die meis­ten Un­ter­neh­men ei­nen er­heb­li­chen Um­stel­lungs­auf­wand in vie­len Be­rei­chen der Da­ten­ver­ar­bei­tung be­deu­ten. Stief­kind Da­ten­schutz Un­vor­be­rei­te­ten Un­ter­neh­men dro­hen dann im Fal­le ei­nes Cy­ber­an­griffs zu­sätz­lich ho­he Pö­na­le-Zah­lun­gen, die bis zu 800 Mal hö­her sein kön­nen als bis­he­ri­ge Straf­sum­men und bis zu vier Pro­zent des welt­wei­ten Jah­res­um­sat­zes aus­ma­chen kön­nen. Bis­lang lag die Ober­gren­ze in Ös­ter­reich bei 25.000 Eu­ro pro Ver­ge­hen.Ge­ra­de in Hin­blick auf die po­ten­zi­ell exis­tenz­be­dro­hen­den Stra­fen und Re­pu­ta­ti­ons­schä­den wächst der Druck, den ei­ge­nen Da­ten­schutz un­ter die Lu­pe zu neh­men - vie­le Un­ter­neh­men in Ös­ter­reich ha­ben auf die­sem Weg noch ei­ni­ge Haus­auf­ga­ben zu er­le­di­gen, kon­sta­tiert der Trend­ba­ro­me­ter "Da­ten­schutz in Ös­ter­reich" der Prü­fungs- und Be­ra­tungs­or­ga­ni­sa­ti­on EY. Gott­fried Ton­we­ber, Se­ni­or Ma­na­ger IT Ad­vi­so­ry und Lei­ter Cy­ber Ser­vices bei EY Ös­ter­reich: "Mit den er­höh­ten An­for­de­run­gen der neu­en Ver­ord­nung führt kaum ein Weg an der Ein­rich­tung ei­nes Da­ten­schutz-Ma­nage­ment-Sys­tems vor­bei. Das be­trifft grund­sätz­lich al­le Un­ter­neh­men mit Mit­ar­bei­tern, ins­be­son­de­re aber je­ne, die Da­ten ih­rer End­kun­den er­he­ben und ver­ar­bei­ten, wie bei­spiels­wei­se Ban­ken, Ver­si­che­run­gen und Han­dels­un­ter­neh­men." Exis­tenz­be­dro­hung Ton­we­ber wei­ter: "Ge­ra­de vor dem Hin­ter­grund, dass die Hälf­te der be­frag­ten Un­ter­neh­men in Ös­ter­reich ih­re Da­ten durch ex­ter­ne Dienst­leis­ter ver­ar­bei­ten lässt, muss die Sen­si­bi­li­tät für Da­ten­schutz­ri­si­ken deut­lich ge­stei­gert wer­den. In Zu­kunft kön­nen sich ne­ga­ti­ve Me­di­en­be­rich­te über Ver­feh­lun­gen im Da­ten­schutz exis­tenz­be­dro­hend aus­wir­ken." Auf dem Weg zu ei­nem zeit­ge­mä­ßen und ge­set­zes­kon­for­men Da­ten­schutz­ma­nage­ment ist ins­be­son­de­re die Ge­schäfts­füh­rung der Un­ter­neh­men bzw. die Lei­tung der ös­ter­rei­chi­schen Kom­mu­nen ge­for­dert - blei­ben die­se un­tä­tig, ver­sto­ßen sie ge­gen ih­re Sorg­falts­pflicht und kön­nen al­len­falls be­langt wer­den. Um hel­les Licht in ei­nen vir­tu­el­len Raum ver­schat­te­ter Zah­len, Zif­fern und Da­ten zu brin­gen: Die ös­ter­rei­chi­schen Ju­ni­or-Ha­cker, die auf der rich­ti­gen Sei­te der Macht ste­hen, wer­den schon bald ih­ren ent­schei­den­den Bei­trag da­zu leis­ten. Wer­den sie es aber auch schaf­fen, dass sich Ös­ter­reich zur "Da­ten­in­sel der Se­li­gen" wan­delt?

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