Wohnimmobilien werden immer teurer - und da scheint vor allem der Westen Österreichs einen wahren Höhenflug zu erleben. Denn dort zogen die Quadratmeterpreise besonders an. Das zeigt der Kaufpreisbarometer der Immobilienplattform immowelt.at, die die Angebotspreise von zwölf österreichischen Großstädten untersucht hat.
Die teuerste Großstadt bleibt Salzburg, wo der durchschnittliche Quadratmeterpreis die 5.000-Euro-Marke erreicht hat. Die Landeshauptstadt sei ein florierender Tourismus- und Wirtschaftsstandort. Das mache sich auf dem Immobilienmarkt bemerkbar, heißt es in der Aussendung von immowelt.at. Knapp hinter Salzburg liegt mit 4.930 Euro pro Quadratmeter die Tiroler Landeshauptstadt Innsbruck. Für die hohen Preise würden hier die gute wirtschaftliche Entwicklung und der hohe Lebensstandard sorgen. Auf Platz drei und damit auch noch vor der Bundeshauptstadt Wien liegt Dornbirn mit einem durchschnittlichen Angebotspreis von 4.520 Euro pro Quadratmeter. Wien folgt mit 4.480 Euro pro Quadratmeter auf Platz vier. Auch in Bregenz liegt der Durchschnittspreis bei über 4.000 Euro (4.480 Euro).
Am anderen Ende der Preisskala stehen St. Pölten (1.870 Euro) und Eisenstadt (1.900 Euro/m²). Auch Kärnten ist vergleichsweise preiswert: So sind dort die beiden größten Städte Klagenfurt (2.270 Euro/m²) und Villach (2.260 Euro/m²) deutlich günstiger als in den Städten im Westen. Linz und Graz liegen mit 3.430 Euro/m² bzw. 3.380 Euro/m² im Mittelfeld. Datenbasis für die Berechnung der Preise in den zwölf Städten waren 81.300 auf immowelt.at inserierte Angebote.
RE!N-Prepitch: Die besten Start-ups im Blickpunkt:
von Charles Steiner
Mieter, Bewirtschafter und Eigentümer von Immobilien zusammenbringen und mit externen Dienstleistern vernetzen: Das ist das erklärte Ziel des Schweizer Start-ups Allthings. Mit diesem Modell konnte das Unternehmen beim Real Estate Innovation Network-Pre-Pitch im Fraunhofer Institut in Stuttgart überzeugen - auch sie werden im Oktober zur Expo Real fahren und ihr Business präsentieren.
Wie Allthings die potenziellen Kunden ansprechen will? Die Auftraggeber aus der Immobilienbranche sollen davon gleich mehrfach profitieren: Wertsteigerung des Portfolios durch höhere Mieten und geringere Leerstände, Kosteneinsparungen durch automatisierte und digitalisierte Prozesse, auswertbare Daten darüber, was in den Gebäuden geschieht und Mehrerträge durch Einbindung eines stetig wachsenden Ökosystems. Damit sollen vor allem Asset Manager im Residential- und Commercial-Bereich angesprochen werden. Diesbezüglich sieht man sogar einen globalen Markt, dementsprechend gibt man den angepeilten Markt mit mehr als einer Milliarde Euro an. Bisher verweist Allthings auf namhafte Kunden wie den schweizerischen Immobilienentwickler Losinger Marazzi sowie die Credit Suisse. Finanziert hat sich das Start-up, das vor zwei Jahren erstmals am Markt aufgetreten ist, über Eigenmittel, Friends & Family sowie mit Venture Capital und strategischen Investoren, künftig will man die erforderlichen Mittel für das Wachstum am Kapitalmarkt aufnehmen. Bis Ende 2018 strebt Allthings einen Mitarbeiterstock von 80 bis 100 Mitarbeitern an.
Der auf Einkaufszentren spezialisierte französische Immobilienkonzern Unibail-Rodamco hat nach Zuwächsen im ersten Halbjahr seine Prognose für 2017 bestätigt. Die Mieteinnahmen seien in den ersten sechs Monaten im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum um 1,7 Prozent auf 794 Millionen Euro gestiegen, teilte das Unternehmen kürzlich mit.
Besonders erfolgreich lief das Geschäft in Spanien (+11,2 Prozent) und Österreich (+8,6 Prozent). In den Niederlanden musste das Unternehmen hingegen einen Rückgang (-4,8 Prozent) hinnehmen. Der Gewinn je Aktie (EPS) legte konzernweit um 6,0 Prozent auf 6,16 Euro zu.
Auch für 2017 rechnet Unibail-Rodamco mit einem höheren EPS. Der Gewinn je Anteilsschein soll weiter bei 11,80 bis 12,00 Euro liegen. Im Vorjahr hatte sich das EPS auf 11,24 Euro belaufen.
Die niedrigen Einstiegspreise und die gute Lage in Mitteleuropa lässt die Slowakei zu einem begehrten Standort für Logistiker werden. Dort besonders um die Hauptstadt Bratislava. Die Schweizer Unternehmensgruppe Emil Frey etwa hat jetzt eine 12.000 m² Lagerfläche im P3 Bratislava Park in Lozorno angemietet. Emil Frey ist ein internationaler Automobildienstleister, der in der Slowakei unter anderem als Importeur der Automobilhersteller Peugeot, Citroën und DS tätig ist. Das Unternehmen will die Fläche nutzen um dort rund 30.000 Ersatzteile zur Verteilung innerhalb der gesamten EU zu lagern. Emil Frey ist damit ein weiteres, im Automobilsektor tätiges Unternehmen, welches sich für den P3 Bratislava Park entschieden hat. „Dieser Erfolg zeigt uns erneut, dass unsere Gebäude den höchsten Standards entsprechen und insbesondere im Automobilsektor besonders nachgefragt sind“, so Peter Bahnik, Head of Leasing in der Slowakei für den Entwickler PointPark Properties (P3).
Die Vertragsverhandlungen wurden von Modesta Real Estate begleitet.
Niedrige Durchschnittsmieten bei möglichst kurzen Laufzeiten sind sexy. Zumindest für Investoren, die bei genau so einer Marktsituation investieren wollen, was ja durchaus Sinn macht und dann auch niedrige Anfangsrenditen leicht akzeptieren lässt.
Unter diesem Aspekt ist derzeit Hannover ein noch eher geheimer Hotspot - zumindest für opportunistischen Investoren.
Die niedrigen Bestandsmieten von teilweise sogar deutlich unter 4,50 Euro/m² locken schon jetzt die ersten Insider. „Die Differenz zu den aktuellen Angebotsmieten von bis zu 4,50 Euro pro Quadratmeter bietet Anlegern ein attraktives Renditepotenzial“, erläutert Lars Sörenhagen, Bereichsleiter Wohn- und Geschäftshäuser* bei Engel & Völkers Commercial Hannover. Dazu kommt, dass diese 4,5 Euro mittelfristig noch ein kräftiges Wachstumspotenzial generell haben.
Darüber hinaus sind auch die Eigentumspreise derzeit absolut auf Einstiegsniveau. Im Schnitt gehen die Wohn- und Geschäftshäusern laut Engel & Völkers derzeit zu einem Quadratmeterpreis von durchschnittlich 2.276 Euro/m² über den Ladentisch. Und die Branche ist sich einig: da geht mittelfristig noch einiges. Obwohl die Preise vor einem Quartal noch deutlich niedriger waren. Erste Vorzeichen eine lokalen Immobilienrallye? Könnte gut sein, meint man am Markt.
Wohnobjekte in den sehr guten Lagen liegen derzeit bei durchschnittlich 4,25 Prozent Rendite. Auch das ist im Vergleich zu ähnlichen Märkten durchaus Schnäppchenniveau.
Noch hat die professionelle Immobilienbranche Hannover indessen nicht entdeckt. Bei den aktuellen Investoren handelt es sich überwiegend um lokale semiprofessionelle Anleger, konstatiert man bei Engel & Völkers.
Zudem ist der Bau von Studentenapartments in zentralen Lagen ein Thema.
Vor einigen Monaten hat der Linzer Projektentwickler ifa zwei Prunkbauten aus der Jahrhundertwende an der Rainerstraße in Salzburg erworben. Kürzlich teilte das Unternehmen mit, dass man in einem der Palais ein 4-Stern-Plus-Hotel entwickeln wird. Partner wird dabei die H-Hotels-Gruppe sein, die schon seit einigen Jahren ein Hotel in Salzburg betreibt. „An diesem Standort ein Hotel der 4-Stern-Kategorie zu entwickeln war unser erklärtes Ziel. Unter allen Bietern aus dem Bereich der Hotellerie konnte sich die H-Hotels-Gruppe mit ihrem langfristig und für Salzburg zielgenauen Konzept durchsetzen“, lässt Michael Baert, Vorstand der ifa AG, ausrichten. Hauptbestandsnehmer war bislang die Sparkasse Salzburg, die zu größten Teilen in ein weiteres Neubauprojekt in Richtung Bahnhof übersiedelt. Dem Standort bleibt das Bankhaus mit einer Filiale erhalten. Auch zwei weitere Mietverträge - eine Arztpraxis sowie eine Trafik - werden laut ifa verlängert.
Die Restaurierung der denkmalgeschützten Fassade sowie die nötigen baulichen Adaptionen für den Hotelbetrieb soll mit Sommer 2019 starten. Das Projekt wird als Bauherrenmodell realisiert, bei dem eine Vielzahl an Anlegern zur Miteigentümergemeinschaft zusammentritt und die benötigten Finanzmittel bereitstellt. Ab einer Investitionssumme von 120.000 Euro, davon 35.000 Euro Eigenkapital, erhält jeder Zeichner ein kleines, grundbücherlich abgesichertes Stück vom Palais.
Die Performance von Immobilienfonds sorgen derzeit weltweit, und besonders in Europa, für Furore. Jetzt hat die Münchner BVT Unternehmensgruppe einen neuen Multi-Asset-Fonds auf dem Markt gebracht. Der Top Select Fund VI setzt sich aus 35 Prozent Immobilienbeteiligungen, 35 Prozent Private Equity, sowie aus je 10 Prozent Energie- und Infrastrukturbeteiligungen, Flugzeugbeteiligungen und Liquiditätsanlagen zusammen. Durch die Streuung der Investitionen über mehrere Anbieter, Nutzungsarten und Regionen sollen mögliche Risiken weiter reduziert werden. Das Zielvolumen wird mit 20 Millionen Euro angegeben, die Mindestbeteiligung liegt bei 10.000 Euro zzgl. Ausgabeaufschlag. BVT prognostiziert Gesamtmittelrückflüsse von 227 Prozent am Ende der Laufzeit von 24 Jahren.
Die Top Select Fund Serie ist seit zwölf Jahren am Markt positioniert. Insgesamt hat die BVT bislang neun Multi-Asset-Fonds mit einem Zeichnungsvolumen von gut 160 Millionen Euro aufgelegt. "Mit dem neuen Top Select Fund VI bieten wir Privatanlegern eine langfristige Investmentmöglichkeit mit attraktiven Renditechancen in Zeiten niedriger Zinsen", so Marcus Kraft, Geschäftsführer BVT Holding, in einer Aussendung.
Wiener Startup will in die DACH-Region expandieren:
von Stefan Posch
Die Grundrisse von Wohneinheiten werden in den Ballungsräumen immer kleiner und damit auch der zur Verfügung stehende Stauraum. Das kommt den Selfstorage-Anbietern zugute. Das Wiener Start-up store.me, das sei Anfang 2016 auf dem Markt ist, bietet neben vier Storeboxen auch die größte Lagerplatzbörse im deutschsprachigen Raum an. Jetzt darf sich stor.me über ein Millioneninvestment freuen. Rudolf Fries jun, Sohn des Immofinanz-Großaktionärs Rudolf Fries, reiht sich mit einem siebenstelligen Investment in die Investorenriege ein, der auch Hansi Hansmann, Markus Ertler und der Schweizer Martin Global AG angehören. "Die Selfstorage-Branche ist ein enorm wachsender Markt. Durch Innovation und die Digitalisierung verbindet store.me hier weitere Trends in einem Produkt und etabliert dieses in einem klassischen Markt", kommentiert Fries sein Investment in einer Aussendung.
Mit dem frischen Geld will das Startup weiter wachsen. "Wir wollen in den nächsten Monaten in weiteren innerstädtischen Lagen in Deutschland und Österreich expandieren, um ein umfangreiches StoreboxNetzwerk anbieten zu können", so Johannes Braith, Co-Gründer und CEO von store.me.
Flächenumsatz im Jahresvergleich um 12 Prozent gefallen:
von Stefan Posch
Die deutsche Wirtschaft wächst. Das sollte auch dem Markt für Logistikflächen zu Gute kommen. Doch der Flächenumsatz im ersten Halbjahr 2017 ist im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 12 Prozent zurückgegangen (3,04 Millionen m²). Der Rückgang bei Eigennutzer war dabei noch deutlicher (-31 Prozent). Die fünf- und zehnjährigen Durchschnittswerte wurden aber um 2 Prozent bzw. um 20 Prozent übertroffen. Das zeigen Zahlen des Immobiliendienstleisters Jones Lang Lasalle (JLL), der aber davon ausgeht, dass der deutsche Lager- und Logistikflächenmarkt bis zum Jahresende auf hohem Niveau bleiben wird und zum dritten Mal in Folge ein Umsatzvolumen von über 6 Millionen m² erzielt werden kann. Zahlreiche Aufträge aus Industrie und Handel würden nach wie vor den Absatz an modernen Logistikflächen bestimmen. Die Schubkraft der Nachfragen sei beträchtlich. Deutlich zugelegt hat im Jahresvergleich die Region Berlin mit + 25 Prozent. Mit einem leichtem Plus von 6 Prozent beendete auch die Region München das erste Halbjahr. Den höchsten Flächenumsatz zeigten - trotz eines Rückgangs von 17 bzw. 12 Prozent - wie im Vorjahr die Regionen Frankfurt (300.000 m²) und Hamburg (225.000 m²). Die höchsten Spitzenmieten für Lagerflächen im Größensegment ab 5.000 m² werden mit 6,75 Euro/m²/Monat in München erzielt. Die Regionen Frankfurt (6,00 Euro/m²/Monat), Hamburg (5,60 Euro/m²/Monat) und Düsseldorf (5,40 Euro/m²/Monat) folgen. In Berlin ist die Spitzenmiete mit 5,00 Euro/m²/Monat am niedrigsten.
Markus Haberfellner verantwortet ab sofort in einer Doppelfunktion den Vertrieb und das Marketing bei Saint-Gobain Weber Terranova. Der gelernte Betriebswirt hat diese Agenden viele Jahre lang bei Laufen Austria geleitet. In Folge hat er federführend den positiven Turnaround der ÖAG (Österreichs führender Großhändler im Bereich Sanitär, Heizung und Rohinstallation) mitbegleitet.
„Das Vertriebssystem von Weber bringt die bestmöglichen Vorteile für alle Beteiligten: Wir beliefern in enger Partnerschaft mit dem Handel die jeweiligen Verarbeiter mit qualitativ hochwertigen Produkten. Es ist daher eine unsere dringendsten Aufgaben, dem Sortiment und dessen Leistungsspektrum in der Wahrnehmung des Marktes jenen Stellenwert zu verschaffen, den es verdient“, so Haberfellner. „Die Vorzeichen des Marktes und der Wirtschaft stehen auf Aufschwung. Wir werden das nutzen und mitwachsen“, kündigt der 45-Jährige an.
Wohnimmobilien werden immer teurer - und da scheint vor allem der Westen Österreichs einen wahren Höhenflug zu erleben. Denn dort zogen die Quadratmeterpreise besonders an. Das zeigt der Kaufpreisbarometer der Immobilienplattform immowelt.at, die die Angebotspreise von zwölf österreichischen Großstädten untersucht hat.
Die teuerste Großstadt bleibt Salzburg, wo der durchschnittliche Quadratmeterpreis die 5.000-Euro-Marke erreicht hat. Die Landeshauptstadt sei ein florierender Tourismus- und Wirtschaftsstandort. Das mache sich auf dem Immobilienmarkt bemerkbar, heißt es in der Aussendung von immowelt.at. Knapp hinter Salzburg liegt mit 4.930 Euro pro Quadratmeter die Tiroler Landeshauptstadt Innsbruck. Für die hohen Preise würden hier die gute wirtschaftliche Entwicklung und der hohe Lebensstandard sorgen. Auf Platz drei und damit auch noch vor der Bundeshauptstadt Wien liegt Dornbirn mit einem durchschnittlichen Angebotspreis von 4.520 Euro pro Quadratmeter. Wien folgt mit 4.480 Euro pro Quadratmeter auf Platz vier. Auch in Bregenz liegt der Durchschnittspreis bei über 4.000 Euro (4.480 Euro).
Am anderen Ende der Preisskala stehen St. Pölten (1.870 Euro) und Eisenstadt (1.900 Euro/m²). Auch Kärnten ist vergleichsweise preiswert: So sind dort die beiden größten Städte Klagenfurt (2.270 Euro/m²) und Villach (2.260 Euro/m²) deutlich günstiger als in den Städten im Westen. Linz und Graz liegen mit 3.430 Euro/m² bzw. 3.380 Euro/m² im Mittelfeld. Datenbasis für die Berechnung der Preise in den zwölf Städten waren 81.300 auf immowelt.at inserierte Angebote.
RE!N-Prepitch: Die besten Start-ups im Blickpunkt:
Im Portrait: Allthings
von Charles Steiner
Mieter, Bewirtschafter und Eigentümer von Immobilien zusammenbringen und mit externen Dienstleistern vernetzen: Das ist das erklärte Ziel des Schweizer Start-ups Allthings. Mit diesem Modell konnte das Unternehmen beim Real Estate Innovation Network-Pre-Pitch im Fraunhofer Institut in Stuttgart überzeugen - auch sie werden im Oktober zur Expo Real fahren und ihr Business präsentieren.
Wie Allthings die potenziellen Kunden ansprechen will? Die Auftraggeber aus der Immobilienbranche sollen davon gleich mehrfach profitieren: Wertsteigerung des Portfolios durch höhere Mieten und geringere Leerstände, Kosteneinsparungen durch automatisierte und digitalisierte Prozesse, auswertbare Daten darüber, was in den Gebäuden geschieht und Mehrerträge durch Einbindung eines stetig wachsenden Ökosystems. Damit sollen vor allem Asset Manager im Residential- und Commercial-Bereich angesprochen werden. Diesbezüglich sieht man sogar einen globalen Markt, dementsprechend gibt man den angepeilten Markt mit mehr als einer Milliarde Euro an. Bisher verweist Allthings auf namhafte Kunden wie den schweizerischen Immobilienentwickler Losinger Marazzi sowie die Credit Suisse. Finanziert hat sich das Start-up, das vor zwei Jahren erstmals am Markt aufgetreten ist, über Eigenmittel, Friends & Family sowie mit Venture Capital und strategischen Investoren, künftig will man die erforderlichen Mittel für das Wachstum am Kapitalmarkt aufnehmen. Bis Ende 2018 strebt Allthings einen Mitarbeiterstock von 80 bis 100 Mitarbeitern an.
Der auf Einkaufszentren spezialisierte französische Immobilienkonzern Unibail-Rodamco hat nach Zuwächsen im ersten Halbjahr seine Prognose für 2017 bestätigt. Die Mieteinnahmen seien in den ersten sechs Monaten im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum um 1,7 Prozent auf 794 Millionen Euro gestiegen, teilte das Unternehmen kürzlich mit.
Besonders erfolgreich lief das Geschäft in Spanien (+11,2 Prozent) und Österreich (+8,6 Prozent). In den Niederlanden musste das Unternehmen hingegen einen Rückgang (-4,8 Prozent) hinnehmen. Der Gewinn je Aktie (EPS) legte konzernweit um 6,0 Prozent auf 6,16 Euro zu.
Auch für 2017 rechnet Unibail-Rodamco mit einem höheren EPS. Der Gewinn je Anteilsschein soll weiter bei 11,80 bis 12,00 Euro liegen. Im Vorjahr hatte sich das EPS auf 11,24 Euro belaufen.
P3 Bratislava Park füllt sich
Logistik in Bratislava gefragt
von Gerhard Rodler
Die niedrigen Einstiegspreise und die gute Lage in Mitteleuropa lässt die Slowakei zu einem begehrten Standort für Logistiker werden. Dort besonders um die Hauptstadt Bratislava. Die Schweizer Unternehmensgruppe Emil Frey etwa hat jetzt eine 12.000 m² Lagerfläche im P3 Bratislava Park in Lozorno angemietet. Emil Frey ist ein internationaler Automobildienstleister, der in der Slowakei unter anderem als Importeur der Automobilhersteller Peugeot, Citroën und DS tätig ist. Das Unternehmen will die Fläche nutzen um dort rund 30.000 Ersatzteile zur Verteilung innerhalb der gesamten EU zu lagern. Emil Frey ist damit ein weiteres, im Automobilsektor tätiges Unternehmen, welches sich für den P3 Bratislava Park entschieden hat. „Dieser Erfolg zeigt uns erneut, dass unsere Gebäude den höchsten Standards entsprechen und insbesondere im Automobilsektor besonders nachgefragt sind“, so Peter Bahnik, Head of Leasing in der Slowakei für den Entwickler PointPark Properties (P3).
Die Vertragsverhandlungen wurden von Modesta Real Estate begleitet.
Geringe Bestandsmieten locken Investoren an
Hannover: Niedriger geht's nicht mehr
von Gerhard Rodler
Niedrige Durchschnittsmieten bei möglichst kurzen Laufzeiten sind sexy. Zumindest für Investoren, die bei genau so einer Marktsituation investieren wollen, was ja durchaus Sinn macht und dann auch niedrige Anfangsrenditen leicht akzeptieren lässt.
Unter diesem Aspekt ist derzeit Hannover ein noch eher geheimer Hotspot - zumindest für opportunistischen Investoren.
Die niedrigen Bestandsmieten von teilweise sogar deutlich unter 4,50 Euro/m² locken schon jetzt die ersten Insider. „Die Differenz zu den aktuellen Angebotsmieten von bis zu 4,50 Euro pro Quadratmeter bietet Anlegern ein attraktives Renditepotenzial“, erläutert Lars Sörenhagen, Bereichsleiter Wohn- und Geschäftshäuser* bei Engel & Völkers Commercial Hannover. Dazu kommt, dass diese 4,5 Euro mittelfristig noch ein kräftiges Wachstumspotenzial generell haben.
Darüber hinaus sind auch die Eigentumspreise derzeit absolut auf Einstiegsniveau. Im Schnitt gehen die Wohn- und Geschäftshäusern laut Engel & Völkers derzeit zu einem Quadratmeterpreis von durchschnittlich 2.276 Euro/m² über den Ladentisch. Und die Branche ist sich einig: da geht mittelfristig noch einiges. Obwohl die Preise vor einem Quartal noch deutlich niedriger waren. Erste Vorzeichen eine lokalen Immobilienrallye? Könnte gut sein, meint man am Markt.
Wohnobjekte in den sehr guten Lagen liegen derzeit bei durchschnittlich 4,25 Prozent Rendite. Auch das ist im Vergleich zu ähnlichen Märkten durchaus Schnäppchenniveau.
Noch hat die professionelle Immobilienbranche Hannover indessen nicht entdeckt. Bei den aktuellen Investoren handelt es sich überwiegend um lokale semiprofessionelle Anleger, konstatiert man bei Engel & Völkers.
Zudem ist der Bau von Studentenapartments in zentralen Lagen ein Thema.
Vor einigen Monaten hat der Linzer Projektentwickler ifa zwei Prunkbauten aus der Jahrhundertwende an der Rainerstraße in Salzburg erworben. Kürzlich teilte das Unternehmen mit, dass man in einem der Palais ein 4-Stern-Plus-Hotel entwickeln wird. Partner wird dabei die H-Hotels-Gruppe sein, die schon seit einigen Jahren ein Hotel in Salzburg betreibt. „An diesem Standort ein Hotel der 4-Stern-Kategorie zu entwickeln war unser erklärtes Ziel. Unter allen Bietern aus dem Bereich der Hotellerie konnte sich die H-Hotels-Gruppe mit ihrem langfristig und für Salzburg zielgenauen Konzept durchsetzen“, lässt Michael Baert, Vorstand der ifa AG, ausrichten. Hauptbestandsnehmer war bislang die Sparkasse Salzburg, die zu größten Teilen in ein weiteres Neubauprojekt in Richtung Bahnhof übersiedelt. Dem Standort bleibt das Bankhaus mit einer Filiale erhalten. Auch zwei weitere Mietverträge - eine Arztpraxis sowie eine Trafik - werden laut ifa verlängert.
Die Restaurierung der denkmalgeschützten Fassade sowie die nötigen baulichen Adaptionen für den Hotelbetrieb soll mit Sommer 2019 starten. Das Projekt wird als Bauherrenmodell realisiert, bei dem eine Vielzahl an Anlegern zur Miteigentümergemeinschaft zusammentritt und die benötigten Finanzmittel bereitstellt. Ab einer Investitionssumme von 120.000 Euro, davon 35.000 Euro Eigenkapital, erhält jeder Zeichner ein kleines, grundbücherlich abgesichertes Stück vom Palais.
20 Millionen Euro Zielvolumen:
BVT mit neuem Multi-Asset-Fonds
von Stefan Posch
Die Performance von Immobilienfonds sorgen derzeit weltweit, und besonders in Europa, für Furore. Jetzt hat die Münchner BVT Unternehmensgruppe einen neuen Multi-Asset-Fonds auf dem Markt gebracht. Der Top Select Fund VI setzt sich aus 35 Prozent Immobilienbeteiligungen, 35 Prozent Private Equity, sowie aus je 10 Prozent Energie- und Infrastrukturbeteiligungen, Flugzeugbeteiligungen und Liquiditätsanlagen zusammen. Durch die Streuung der Investitionen über mehrere Anbieter, Nutzungsarten und Regionen sollen mögliche Risiken weiter reduziert werden. Das Zielvolumen wird mit 20 Millionen Euro angegeben, die Mindestbeteiligung liegt bei 10.000 Euro zzgl. Ausgabeaufschlag. BVT prognostiziert Gesamtmittelrückflüsse von 227 Prozent am Ende der Laufzeit von 24 Jahren.
Die Top Select Fund Serie ist seit zwölf Jahren am Markt positioniert. Insgesamt hat die BVT bislang neun Multi-Asset-Fonds mit einem Zeichnungsvolumen von gut 160 Millionen Euro aufgelegt. "Mit dem neuen Top Select Fund VI bieten wir Privatanlegern eine langfristige Investmentmöglichkeit mit attraktiven Renditechancen in Zeiten niedriger Zinsen", so Marcus Kraft, Geschäftsführer BVT Holding, in einer Aussendung.
Wiener Startup will in die DACH-Region expandieren:
Fries jun. investiert Millionen in store.me
von Stefan Posch
Die Grundrisse von Wohneinheiten werden in den Ballungsräumen immer kleiner und damit auch der zur Verfügung stehende Stauraum. Das kommt den Selfstorage-Anbietern zugute. Das Wiener Start-up store.me, das sei Anfang 2016 auf dem Markt ist, bietet neben vier Storeboxen auch die größte Lagerplatzbörse im deutschsprachigen Raum an. Jetzt darf sich stor.me über ein Millioneninvestment freuen. Rudolf Fries jun, Sohn des Immofinanz-Großaktionärs Rudolf Fries, reiht sich mit einem siebenstelligen Investment in die Investorenriege ein, der auch Hansi Hansmann, Markus Ertler und der Schweizer Martin Global AG angehören. "Die Selfstorage-Branche ist ein enorm wachsender Markt. Durch Innovation und die Digitalisierung verbindet store.me hier weitere Trends in einem Produkt und etabliert dieses in einem klassischen Markt", kommentiert Fries sein Investment in einer Aussendung.
Mit dem frischen Geld will das Startup weiter wachsen. "Wir wollen in den nächsten Monaten in weiteren innerstädtischen Lagen in Deutschland und Österreich expandieren, um ein umfangreiches StoreboxNetzwerk anbieten zu können", so Johannes Braith, Co-Gründer und CEO von store.me.
Flächenumsatz im Jahresvergleich um 12 Prozent gefallen:
Deutscher Logistikflächenmarkt rückläufig
von Stefan Posch
Die deutsche Wirtschaft wächst. Das sollte auch dem Markt für Logistikflächen zu Gute kommen. Doch der Flächenumsatz im ersten Halbjahr 2017 ist im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 12 Prozent zurückgegangen (3,04 Millionen m²). Der Rückgang bei Eigennutzer war dabei noch deutlicher (-31 Prozent). Die fünf- und zehnjährigen Durchschnittswerte wurden aber um 2 Prozent bzw. um 20 Prozent übertroffen. Das zeigen Zahlen des Immobiliendienstleisters Jones Lang Lasalle (JLL), der aber davon ausgeht, dass der deutsche Lager- und Logistikflächenmarkt bis zum Jahresende auf hohem Niveau bleiben wird und zum dritten Mal in Folge ein Umsatzvolumen von über 6 Millionen m² erzielt werden kann. Zahlreiche Aufträge aus Industrie und Handel würden nach wie vor den Absatz an modernen Logistikflächen bestimmen. Die Schubkraft der Nachfragen sei beträchtlich. Deutlich zugelegt hat im Jahresvergleich die Region Berlin mit + 25 Prozent. Mit einem leichtem Plus von 6 Prozent beendete auch die Region München das erste Halbjahr. Den höchsten Flächenumsatz zeigten - trotz eines Rückgangs von 17 bzw. 12 Prozent - wie im Vorjahr die Regionen Frankfurt (300.000 m²) und Hamburg (225.000 m²). Die höchsten Spitzenmieten für Lagerflächen im Größensegment ab 5.000 m² werden mit 6,75 Euro/m²/Monat in München erzielt. Die Regionen Frankfurt (6,00 Euro/m²/Monat), Hamburg (5,60 Euro/m²/Monat) und Düsseldorf (5,40 Euro/m²/Monat) folgen. In Berlin ist die Spitzenmiete mit 5,00 Euro/m²/Monat am niedrigsten.
Markus Haberfellner verantwortet ab sofort in einer Doppelfunktion den Vertrieb und das Marketing bei Saint-Gobain Weber Terranova. Der gelernte Betriebswirt hat diese Agenden viele Jahre lang bei Laufen Austria geleitet. In Folge hat er federführend den positiven Turnaround der ÖAG (Österreichs führender Großhändler im Bereich Sanitär, Heizung und Rohinstallation) mitbegleitet.
„Das Vertriebssystem von Weber bringt die bestmöglichen Vorteile für alle Beteiligten: Wir beliefern in enger Partnerschaft mit dem Handel die jeweiligen Verarbeiter mit qualitativ hochwertigen Produkten. Es ist daher eine unsere dringendsten Aufgaben, dem Sortiment und dessen Leistungsspektrum in der Wahrnehmung des Marktes jenen Stellenwert zu verschaffen, den es verdient“, so Haberfellner. „Die Vorzeichen des Marktes und der Wirtschaft stehen auf Aufschwung. Wir werden das nutzen und mitwachsen“, kündigt der 45-Jährige an.
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150 Jahre Bew(a)ehrt
Stahlbeton ist heute der meistverwendete Baustoff der Welt. Der Siegeszug begann vor 150 Jahren mit Blumenkübeln und einer Hundehütte.
Vor genau 150 Jahren, im Juli 1867, beantragte der Franzose Joseph Monier das Patent "System mobiler Behälterkästen aus Eisen und Zement für den Gartenbau". Es war das erste, das die Kombination von Zement und Stahl umfasst. Als der französische Gärtner seine Pflanzkübel aus Zement mit Stahlgeflechten verstärkte, dachte er wohl nicht, dass seine Idee einmal Bauten wie etwa den 828 Meter hohen Burj Khalifa ermöglichen wird.
Hundehütte aus Stahlbeton
Auch wenn Monier als Erfinder des des Stahlbetons angesehen wird, seine Verbreitung als Baustoff war drei Deutschen zu verdanken. "Conrad Freytag hatte damals den Weitblick, dass die Bauweise sich durchsetzen wird", erklärt Michael Blaschko, Mitglied des Vorstandes der Wayss & Freytag Ingenieurbau AG. Freytag gründete mit seinem Schwager Carl Heidschuch 1875 die Handelsgesellschaft Freytag & Heidschuch, den Vorgänger der heutigen Wayss & Freytag Ingenieurbau AG, und erwarb das Patent von Monier für den deutschsprachigen Raum. 1884 baute das Unternehmen die erste Stahlbetonkonstruktion Deutschlands: eine Hundehütte. 1890 beteiligte sich mit Gustav Adolf Wayss ein weiterer Pionier des Stahlbetons an der Firma Freytag & Heidschuch. Wayss lernte davor Monier bei einer Studienreise in Paris kennen. 1887 veröffentlichte er die Forschungsergebnisse im Buch "Das System Monier, Eisengerippe mit Zementumhüllung", das der Betonbauweise den Weg auch im deutschsprachigen Raum ebnete. "Er hat erkannt, dass die Forschung sehr wichtig ist. Deswegen hat er später Emil Mörsch in die Firma geholt", so Blaschko.
[cite1]
Mörsch kam 1901 zu Wayss & Freytag und stellte theoretische Grundlagen für den Stahlbetonbau auf. Damit konnten die Balken und deren Bewehrung dimensioniert und bemessen werden. "Noch heute werden den Studenten Arbeiten von Mörsch gelehrt", veranschaulicht Blaschko die Leistung Mörschs. Bemerkenswert ist, dass auch schon vor Mörschs umfassenden Erkenntnissen etwa Stahlbetonbrücken gebaut wurden. Ein Beispiel ist die zweifeldrige Brücke über die Isar bei der Isarlust in München nahe dem Maximilianeum, die 1898 fertiggestellt wurde. Die Spannweiten der beiden Bögen betragen je 37,50 m. Da die Bögen sehr flach ausgebildet sind (Korbbögen), verlaufen die resultierenden Kräfte nicht im Kern des Gewölbes, sodass Stahleinlagen die unvermeidlichen Zugkräfte aufnehmen müssen. Eine weiterer Meilenstein für den Stahlbeton war die Erfindung der Spannbewehrung durch den Franzosen Eugène Freyssinet. Damit wurde der Brückenbau revolutioniert. Die erste Brücke Deutschlands mit vorgespannten Fertigteilträgern nach dem Patent von Freyssinet wurde 1938 von Wayss & Freytag gebaut. Mit einer Spannweite von 33 m gilt die sich noch in Betrieb befindliche Hesseler-Weg-Brücke bei Oelde in Westfalen als Wendepunkt in Europa, da sie den Durchbruch des Spannbetons im Brückenbau bedeutete. Erst nach erfolgreicher Fertigstellung und Inbetriebnahme durfte Freyssinet in Frankreich seine fünf Brücken über die Marne (Annet-sur-Marne, Ussy, Trilbardoux, Esbly und Changis-sur-Marne) bauen. Der eigentliche Siegeszug des Spannbetons begann aber in Deutschland aufgrund des Zweiten Weltkriegs erst in den 50er-Jahren.
Positive Eigenschaften vereint
Der Verbund von Stahl und Beton hat Vorteile vor allem für die Statik eines Baus. "Der Stahlbeton vereint die zwei positiven Eigenschaften von Beton und Stahl: Während Stahl die Zugkräfte gut aufnehmen kann, ist Beton sehr stabil gegen Druckkräfte", erklärt Michael Blaschko. Gerade bei den Übergägen der Kräfte, etwa bei Ecken oder Anschlüssen, biete Stahlbeton sehr einfache Lösungen. "Das hat der Stahlbeton in Perfektion gelöst", so Blaschko über die Vorzüge des Baustoffes. Das ist wohl der Hauptgrund, warum Stahlbetonbauten unsere Städte so sehr geprägt haben und noch immer prägen. Blaschko glaubt aber, dass oberhalb der Erde das Stadtbild sich auch ohne Stahlbeton nicht besonders anders entwickelt hätte. Essenzieller sieht er Stahlbeton für Bauten unterhalb der Erde: "Alles, was unter der Erde ist, wäre aufwändiger und teurer. U-Bahnen, Wasserkanäle und Tunnel würden nicht in dem Ausmaß vorhanden sein."
Weiterentwicklungen des Betons
Seit den Zeiten von Freyssinet hat sich, was die grundsätzliche Konstruktion der Stahlbetonteile angeht, nicht viel getan. "Moderne Entwicklungen waren eher Abrundungen", erklärt Blaschko. Diese hätten vor allem die Betonmischung betroffen, die mit der Zeit immer perfekter wurde. Doch geforscht wird an dem Baustoff noch immer. Vor allem, um den Zementanteil bei Stahlbeton zu verringern, da dessen Produktion sehr energieaufwändig ist. "Ich glaube sehr stark an das Thema CO2-Vermeidung. Wir müssen alle versuchen, weniger CO2 zu produzieren", sagt Blaschko. In seiner Firma werde auch an homegeneren und dichteren Mischungen geforscht, um so die Betondeckung der Bewehrung dünner halten zu können. "Weniger Zement bedeutet weniger CO2", so Blaschko. Eine weitere Möglichkeit, die CO2-Bilanz von Stahlbeton zu verbessern, ist die Wiederverwertbarkeit des Baustoffes. "Man kann aus gebrochenem Beton neuen Beton herstellen", erklärt Blaschko. Recyclingbeton wird etwa beim Haus- oder beim Straßen- und Wegebau eingesetzt. Bei Stahlbeton muss allerdings zuvor der Beton von der Stahlbewehrung getrennt werden, was den Aufwand beim Recyclingverfahren erhöht. Der Baustahl kann aber dann wieder eingeschmolzen werden. "In Norddeutschland und in den Niederlanden, wo Kies Mangelware ist, liegt die Recyclingquote bei 100 Prozent", erklärt Blaschko.
Hoher Sandverbrauch
Ein weiterer Kritikpunkt am Baustoff Stahlbeton ist die Menge an Quarzsand, die er verbraucht. In Deutschland werden rund 100 Millionen Kubikmeter Stahlbeton pro Jahr verbaut. Der Baustoff besteht zu zwei Dritteln aus Sand. Alleine bei einem Bau eines Einfamilienhauses werden rund 200 Tonnen davon vebraucht. Blaschko glaubt aber nicht, dass der Welt einmal der Sand ausgehen könnte. "Sand ist relativ viel vorhanden auf der Erde", so Blaschko, der die ökologischen Herausforderungen des Stahlbetons eher beim Zement sieht. Laut Blaschko gebe es auch keine Alternative zum Stahlbeton. Mit anderen Baustoffen wie etwa Holz könne man die Bauproduktion nicht kompensieren. "Stahlbeton ist ein Massenbaustoff", so Blaschko.
Neue Bewehrungen
Doch Wissenschaftler forschen schon seit den 80er-Jahren nach alternativen Bewehrungen für den Beton. Textil- und Carbonbeton haben etwa den Vorteil, dass sie nicht korridieren und so die schützende Betondeckung dünner ausfallen kann. Textilbewehrungen bestehen aus gewebten zwei- oder dreidimensionalen Faserstoff-Matten. Als Materialien werden zum Beispiel Carbon oder AR-Glas verwendet. Erst kürzlich hat in Deutschland eine Sandwich-Fassadenwand aus Textilbeton die erste allgemeine bauaufsichtliche Zulassung (abZ) erhalten. Derzeit wird Textilbeton als Zusatzbewehrung bei Stahlbetonbauteilen oder auch für Vorhangfassaden verwendet. Auch kleinere Brücken wurden schon mit Textil- oder Carbonbeton gebaut. Doch Blaschko glaubt nicht, dass die neuentwickelten Produkte den Stahlbeton verdrängen können. Er sieht die Zukunft von Textil- und Carbonbeton weiter als Nischen- und nicht als Massenprodukt wie der etablierte Stahlbeton. "Die Bewehrung wird auf absehbare Zeit Stahl bleiben", glaubt Blaschko. "Zumindest für die nächsten hundert Jahre", ergänzt er.
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Cyberkriminalität breitet sich weltweit immer mehr aus. Wie können sich Kommunen und Unternehmen dagegen schützen?
Hacking, Phishing und Cyber-Mobbing - jährlich werden in Österreich Hunderttausende Opfer von Cyberkriminalität. Die Auswirkungen sind enorm. Wie kann man sich aber dagegen schützen? Experten gehen davon aus, dass hierzulande in den letzten Jahren mindestens eine Million Menschen durch Cyberkriminalität geschädigt wurden. Die Zahl der Anzeigen im Jahr 2016 ist im Vergleich zum Vorjahr laut Bundeskriminalamt Österreich um 30,9 Prozent auf knapp über 13.000 Fälle gestiegen. Die Dunkelziffer dürfte deutlich höher sein - Scham spielt hier mit rein. Martin Puaschitz, IT-Experte und WKW-Obmann der Fachgruppe Unternehmensberatung, Buchhaltung und Informationstechnologie (UBIT), warnt: "Klassische Viren und Phishingmails sind gefährlich, aber nur die Spitze des Eisbergs." Dazu Wolfram Littich, Vizepräsident des österreichischen Versicherungsverbandes VVO: "Jährlich werden in Österreich Schäden von mehreren Millionen Euro verursacht."
Die ominöse Dunkelziffer
Wie eine gemeinsame aktuelle Erhebung des VVO, des KFV (Kuratorium für Verkehrssicherheit) und von KPMG zeigt, ist die angenommene Dunkelziffer an Cybercrime-Delikten tatsächlich bedeutend höher als die angezeigten Delikte. So geben 24 Prozent der Befragten an, in den letzten Jahren Opfer eines Cybercrime-Deliktes worden zu sein.
WannaCry?
Harald Reisinger, Geschäftsführer von RadarServices, erinnert in diesem Zusammenhang an den globalen Virus-GAU im Frühling 2017: "'WannaCry' breitete sich in ungeahntem Ausmaß weltweit aus. Es kursierten Zahlen von 230.000 Infektionen in 150 Ländern. Die Dunkelziffer der Geräte, die durch die Ransomware betroffen waren, ist jedoch weitaus höher, denn Unternehmen und Behörden möchten die Reputationsschäden, die eine Veröffentlichung eines erlittenen Cyberangriffs mit sich bringen wür, vermeiden." Die Ransomware verschlüsselt beim Befall eines PCs Benutzerdateien und versucht, weitere PCs im lokalen Netz und im Internet über das SMB-Protokoll zu infizieren. Die initiale Ausbreitung erfolgt durch schadhafte E-Mails. Nutzer werden von der Schadsoftware aufgefordert, Lösegeld mittels Bitcoin zu zahlen, wovon Juristen freilich abraten: Erpresser sind eben selten vertrauenswürdig. Der Trend hochkomplexer Angriffe auf Unternehmen und Kommunen wird sich verstärken, und durch die Digitalisierung vergrößert sich die Cyberangriffsfläche der Organisationen zunehmend - gerade kritische Systeme und Infrastrukturen gelten als verwundbar. Wie können sich Kommunen und Betriebe also schützen?
Bund setzt auf Govcert.at
Thomas Weninger, Generalsekretär des Österreichischen Städtebundes, sagt zum Thema: "Für Österreichs Städte und Gemeinden ist die Sicherheit im Netz eine permanente Herausforderung und Antrieb für Innovationen. Ein Vorzeigeprojekt ist dabei GovCERT (http://govcert.at): Das ist das Government Computer Emergency Response Team für die öffentliche Verwaltung und die kritische Informations-Infrastruktur (KII) in Österreich." Seit April 2008 betreibt das Bundeskanzleramt diese Einrichtung in Kooperation mit CERT.at (http://cert.at) zur Behandlung beziehungsweise Verhinderung von Sicherheitsvorfällen im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT). Weninger weiter: "Die IT-Abteilungen der Städte kümmern sich Tag für Tag um entsprechende Sicherheitsvorkehrungen."
Kommunale Angriffsziele
Alfred Riedl, Bürgermeister von Grafenwörth (Bezirk Tulln) und neuer Präsident des Österreichischen Gemeindebundes: "Die Sicherheit von Daten ist eines der wichtigsten Themen für Gemeinden. Schließlich verwalten wir nahezu alle Personen- und Melderegister. Wir haben eine gute Zusammenarbeit mit den kommunalen Software-Anbietern, mit ihnen erarbeiten wir ständig neue Sicherheits-Richtlinien. Die Bedeutung dieser Maßnahmen hat in den letzten Jahren stark zugenommen, weil auch die Angriffe auf unsere Systeme häufiger werden." Aber auch das Bundesheer trägt erheblich zur notwendigen Bewusstseinsbildung bei. Und weil man auf der hellen Seite der Macht stehen möchte, sucht das Militär händeringend nach jungen "guten Hackern" (im Sinne von: moralisch einwandfrei). So erfolgte jetzt der Startschuss zur Austria Cyber Security Challenge - aufgerufen sind Schüler und Studenten, die im Bereich Cyber Security arbeiten möchten. Die besten zehn Schüler und zehn Studenten ermitteln dann zwischen 24. und 28. September 2017 in Villach beim Finale jenes Team Austria, das Österreich wie in den Vorjahren bei der European Cyber Security Challenge (30. Oktober bis 3. November in Malaga/Spanien) im Wettkampf gegen 14 Nationen vertritt. Die Austria Cyber Security Challenge ist freilich nicht nur ein Wettbewerb, sondern auch eine Plattform, wo sich talentierte Jugendliche und zukünftige Arbeitgeber treffen bzw. sich ein tragfähiges Netzwerk für Österreichs Sicherheit im Cyberspace heranbildet. Heuer wird zum ersten Mal eine eigene Starter-Challenge durchgeführt, die es interessierten Schülern ermöglicht, erste Erfahrungen mit Hacking-Competitions zu machen. Für die Challenge können sich alle interessierten Schüler und Studierenden online registrieren unter www.cybersecuritychallenge.at.
Bundesheer entdeckte Microsoft-Schwachstelle
Dass das Bundesheer digital mittlerweile recht gut aufgestellt ist, stellt es immer wieder unter Beweis - so leistete es zuletzt einen Beitrag zur globalen IT-Sicherheit und half, eine Microsoft-Schwachstelle aufzudecken: Die Schwachstelle wurde dank dieses Hinweises behoben, die Leistung des österreichischen Sicherheitsteams wurde dabei entsprechend gewürdigt. Florian Silnusek vom Führungsunterstützungszentrum des Bundesheeres: "Wir sind laufend mit technisch ausgereiften Angriffen auf Systeme des Bundesheeres konfrontiert. Dabei werden immer wieder unbekannte Schwachstellen, sogenannte Zero-Days, ausgenutzt. Dass wir bei diesem Vorfall nicht nur den Angriff abwehren, sondern durch die Analyse auch einen Beitrag zur globalen Cyber Security leisten konnten, freut uns besonders." Und wie wappnet sich die heimische Wirtschaft gegen hackende Wegelagerer?
Daten oder Leben?
Unter dem Motto "Schützen Sie Ihre Daten - so lange Sie noch welche haben" touren die WKÖ und das BMI alljährlich mit der Roadshow "IT-Sicherheit und Datenschutz" durch Österreich. Mit im Gepäck haben sie dabei www.it-safe.at, das kostenlose KMU-Portal der WKÖ für IT-Sicherheit. Die WKÖ-Expertin Verena Becker weist auf der Tour darauf hin, dass bei vielen Angriffsszenarien das Internet vollautomatisch von einer Software nach Sicherheitslücken durchforstet wird. Ist eine Schwachstelle gefunden, wird diese ebenso automatisch ausgenutzt. Oft befinden sich derartige Lücken in Geräten, denen sicherheitstechnisch nicht viel Beachtung geschenkt wird, etwa in Druckern, so Becker. Laut Leopold Löschl, Leiter des Cybercrime Competence Centers im Bundeskriminalamt, ist es wichtig, "die Mitarbeiter regelmäßig über aktuelle Sicherheitsbedrohungen und die verschiedenen Risiken wie Phishing-Mails, Ransomware oder Malware zu informieren." Mit der EU-Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) dräut nun ein weiterer riesiger, problematischer IT-Brocken: Im Jahr 2016 beschlossen, wird die DSGVO bis zum Inkrafttreten im Mai 2018 für die meisten Unternehmen einen erheblichen Umstellungsaufwand in vielen Bereichen der Datenverarbeitung bedeuten.
Stiefkind Datenschutz
Unvorbereiteten Unternehmen drohen dann im Falle eines Cyberangriffs zusätzlich hohe Pönale-Zahlungen, die bis zu 800 Mal höher sein können als bisherige Strafsummen und bis zu vier Prozent des weltweiten Jahresumsatzes ausmachen können. Bislang lag die Obergrenze in Österreich bei 25.000 Euro pro Vergehen.Gerade in Hinblick auf die potenziell existenzbedrohenden Strafen und Reputationsschäden wächst der Druck, den eigenen Datenschutz unter die Lupe zu nehmen - viele Unternehmen in Österreich haben auf diesem Weg noch einige Hausaufgaben zu erledigen, konstatiert der Trendbarometer "Datenschutz in Österreich" der Prüfungs- und Beratungsorganisation EY. Gottfried Tonweber, Senior Manager IT Advisory und Leiter Cyber Services bei EY Österreich: "Mit den erhöhten Anforderungen der neuen Verordnung führt kaum ein Weg an der Einrichtung eines Datenschutz-Management-Systems vorbei. Das betrifft grundsätzlich alle Unternehmen mit Mitarbeitern, insbesondere aber jene, die Daten ihrer Endkunden erheben und verarbeiten, wie beispielsweise Banken, Versicherungen und Handelsunternehmen."
Existenzbedrohung
Tonweber weiter: "Gerade vor dem Hintergrund, dass die Hälfte der befragten Unternehmen in Österreich ihre Daten durch externe Dienstleister verarbeiten lässt, muss die Sensibilität für Datenschutzrisiken deutlich gesteigert werden. In Zukunft können sich negative Medienberichte über Verfehlungen im Datenschutz existenzbedrohend auswirken." Auf dem Weg zu einem zeitgemäßen und gesetzeskonformen Datenschutzmanagement ist insbesondere die Geschäftsführung der Unternehmen bzw. die Leitung der österreichischen Kommunen gefordert - bleiben diese untätig, verstoßen sie gegen ihre Sorgfaltspflicht und können allenfalls belangt werden. Um helles Licht in einen virtuellen Raum verschatteter Zahlen, Ziffern und Daten zu bringen: Die österreichischen Junior-Hacker, die auf der richtigen Seite der Macht stehen, werden schon bald ihren entscheidenden Beitrag dazu leisten. Werden sie es aber auch schaffen, dass sich Österreich zur "Dateninsel der Seligen" wandelt?