Jeder Zweite lebt zur Miete
Österreich bei Wohneigentum im Schlussfeld
von Gerhard Rodler
Kaum eine europäische Nation lebt in so großem Maße in Mietwohnungen, wie das die Österreicher machen. Jeder zweite lebt hierzulande zur Miete. Zum Vergleich: Europaweit leben knapp drei von vier Bewohnern in den eigenen vier Wänden. Und dabei wird Österreich immer mehr abgehängt. Im europäischen Schnitt steigt die Eigentumsquote derzeit weiter, während die niedrige Eigentumsquote in Österreich stagniert.
Besonders krass ist die Situation bei den jungen Österreichern. In den 80er Jahren waren es immerhin noch 28 Prozent, die beim Wohnen auf Eigentum verweisen konnten, heute sind es nur noch 18 Prozent, was einerseits mit neuen Mobilitätsansprüchen, andererseits aber wohl auch mit den zuletzt sehr stark gestiegenen Immobilienpreisen zu tun hat.
Wolfgang Amann, Chef des Instituts für Immobilien Bauen und Wohnen (iibw), verwies bei einer Tagung der Arge Eigenheim am Wochenende in Salzburg aber auch auf die regionalen Unterschiede.
In Wien leben 80 Prozent zur Miete, im Burgenland nur ein Viertel.
Laut Amann ist Eigentum auch in Österreich aber immer noch billiger als Mieten. Berücksichtigt man bei dieser Berechnung nur die Zinsen bei den Wohnkosten und nicht die Rückzahlung der Schulden, weil diese als Investition in das Eigentum Immobilie ein Ansparen sind, so belaufen sich die durchschnittlichen Wohnkosten eines Eigentümerhaushaltes auf 410 Euro im Monat, in privaten Mietwohnungen machen die Kosten mit 660 Euro deutlich mehr aus.