OeNB sieht Preissteigerung von 2,4 Prozent
Wohnpreisauftrieb in Wien flacht sich ab
von Stefan Posch
Der Wohnmarkt in Wien war in den vergangenen Jahre von hohen Preisanstiegen geprägt. Doch nun scheint sich eine Beruhigung abzuzeichnen. Im zweiten Quartal 2017 stiegen die Preise laut dem Immobilienmarktmonitor der Österreichischen Nationalbank (OeNB) im Vergleich zum Vorjahr um 2,4 Prozent. Im Bezug auf das Vorquartal stagnierten die Preise sowohl im ersten als auch im zweiten Quartal sogar. Wiener Eigentumswohnungen verteuerten sich im Jahresabstand um 2,5 Prozent. Diese Entwicklung wurde von den gebrauchten Eigentumswohnungen - die vom Volumen her das wichtigste Marktsegment in Wien darstellen - mit einem Preisanstieg von 2,7 Prozent getrieben. Nachdem sich neue Eigentumswohnungen im Jahr 2016 um 10,1 Prozent verteuerten, zeigt sich derzeit ein Abflauen der Preisdynamik. Im zweiten Quartal legten die Preise für Neubaueigentumswohnungen lediglich um +1,2 Prozent zu. Anders zeigt sich das übrige Österreich: Hier beschleunigte sich die Preisentwicklung, nachdem die Preise im dritten und vierten Quartal 2016 (jeweils im Vergleich zum Vorquartal) gesunken waren. Auch im Jahresabstand nahm die Preisdynamik im zweiten Quartal mit +4,2 Prozent beträchtlich zu (nach +3,5 Prozent im ersten Quartal).
Die Investitionen in den Wohnbau nahmen im ersten Halbjahr deutlich an Dynamik zu. Mit einem Anteil der Wohnbauinvestitionen am Bruttoinlandsprodukt von 4,3 Prozent liegt Österreich allerdings noch immer nur an elfter Stelle in der Europäischen Union und unter dem EU-Durchschnitt von 4,7 Prozent.
Ziegert präsentiert den Berliner Anlagemarkt
Neuer Vertriebspartner für Otto in Berlin
von Stefan Posch
Das Interesse an Berlin ist bei österreichischen Anlegern groß. Otto Immobilien hat darauf reagiert und kürzlich bei einem Pressegespräch den Berliner Immobilienmakler Ziegert als neuen Vetriebspartner vorgestellt.
„Viele kaufen ihre erste Anlegerwohnung in Wien und die zweite dann schon in Berlin“, so Richard Buxbaum, Leiter der Abteilung für Wohnimmobilien und Zinshäuser bei Otto Immobilien, über das Interesse der Österreicher an Investments in Berlin. „Es ist ein Standort, wo wir merken, dass sich ein Investment lohnt“, so der Wohnimmobilienexperte, der in Berlin aufgrund der stark wachsenden Start-Up-Szene eine neue Gründerzeit sieht. Zudem eigne sich der Berliner Markt auch für Menschen, die nicht die ganz großen Summen für Investments zu Verfügung haben: „Für 130.000 Euro bekomme ich in Wien kaum etwas.“ In Berlin gebe es in dem Bereich ein breites Angebot an Anlegerwohnungen. „Berlin ist ,erst 27 Jahre alt' und noch längst nicht fertig“ meint Dorothea Metasch, Head of Marketing bei Ziegert, die auf die noch nicht lang zurückliegende Wende hinweist. Zudem biete Berlin eine ähnlich hohe Lebensqualität wie Wien. Auch die sehr niedrige Wohneigentumsquote von 15 Prozent würde großes Potenzial für den Wohnmarkt zeigen und auch viel Unternehmen hätten ihr Headquarter in die deutsche Bundeshauptstadt verlegt, so Ziegert, die die Beispiele Mercedes und Zalando nennt. „In Berlin sind die Preise in den vergangenen Jahren um jährlich 10 Prozent gestiegen“, so Metasch. Auch der Mietpreis hätte mit durchschnittlich neun Euro pro Quadratmeter noch Potenzial nach obern, ist sie überzeugt. Doch das Anlegerinteresse zwischen Berlin und Wien ist nicht einseitig. „Wien ist für Berliner keine Alternative, sondern eine Ergänzung“, so Metasch über das Interesse Berliner Anleger an Wiener Anlagewohnungen.