Investoren drängen, Mieter zögern
Europas Immokonjunktur robust dynamisch
von Gerhard Rodler
Das ohnedies schon starke Investmentdruck auf dem österreichischen Immobilienmarkt könnte in den nächsten Quartalen noch weiter zunehmen. Damit dürften auch die - ohnedies schon vergleichsweise sehr hohen - Immobilienpreise neuerlich steigen. Deutlich zögerlicher geht es (noch) auf dem Mietermarkt zu.
Das ist zusammengefasst die aktuelle Stimmungslage auf dem österreichischen Immobilienmarkt.
Ins Bild passt da auch eine seit heute mittag zugängliche RICS-Analyse, die auf Umfragen unter ihren europaweiten Mitgliedern basiert. Laut dem RICS Global Commercial Property Monitor, einem Frühindikator für den gewerblichen Vermietungs- und Investmentmarkt weltweit, dürfte das Investmentvolumen am gewerblichen österreichischen Immobilienmarkt noch weiter zunehmen. Und dies, obwohl die Preise bei 66 Prozent der Befragten bereits als hoch eingestuft werden - mit Aussicht auf mittelfristig weitere deutliche Steigerung.
Umgekehrt verhält sich die Entwicklung der Mieten eher noch verhalten. Bei erstklassigen Büromieten ist die erwartbare Steigerung um drei Prozent noch am höchsten, gefolgt von Prime Retail um rund 2,5 Prozent. Geschäftsflächen in B-Lagen werden indessen immer billiger. Auch in Deutschland herrscht weiter Wachstum, wobei Berlin und Frankfurt einen starken Nachfrageanstieg verzeichneten. Auch München wies einen solchen auf, der im Vergleich jedoch etwas niedriger ausfiel.
Die meisten der befragten Unternehmen in Deutschland erwarten einen weiteren Kaufpreisanstieg.
Der aktuelle Nachfrageüberhang führt auch zu äußerst positiven Erwartungen hinsichtlich der Kaufpreisentwicklung in Budapest, Dublin, Lissabon und Sofia.
Der Vermietungsmarkt verzeichnet in Europa weiterhin die dynamischste Entwicklung, vor allem in Ost- und Mitteleuropa. Sowohl Ungarn, die Tschechische Republik und Bulgarien als auch Spanien und Portugal wiesen im dritten Quartal die höchsten Wachstumsraten auf.