Art-Invest will weiter investieren
Massive Großinvestments geplant
von Gerhard Rodler
Der Kauf des Millennium Towers in Wien - immoflash berichtete seinerzeit exklusiv - soll nicht das einzige Investment der deutschen Art-Invest Real Estate Management bleiben. Ganz im Gegenteil, von ihrem Münchner Büro aus will der auch für Österreich zuständige Geschäftsführer Ferdinand Spies Schritt für Schritt weitere Investments in Österreich realisieren - und ist dabei, anders als andere Österreich-Einsteiger aus Deutschland, nicht nur auf Wien fokussiert.
Und auch was die Assetklassen betrifft, will man sich in Österreich breit aufstellen. Investieren will man in Büroimmobilien (ab 15 Millionen nach erfolgte Wertschöpfung) neben Wien auch in Innsbruck und Salzburg. Dabei interessiert sich art-invest auch für Objekte mit kurzen Mietvertragsrestlaufzeiten, Leerständen oder nötiger Neupositionierung oder (Re-) Development.
Ähnliches gilt für gesuchte Einzelhandelsimmobilien in guten bis sehr guten Lagen in mittelgroßen und großen österreichischen Städten. Darüber hinaus investiert Art-Invest für institutionelle Anleger in Trophy- und Core-Objekte an den Standorten Wien, Innsbruck und Salzburg.
Möglichst 70 Prozent Einzelhandel (aus Mietertrag), sonstige komplementäre Nutzungsarten aufgrund spezifischer Liegenschaftssituation wie Büro, Wohnen, Parken etc. sind dabei erwünscht.
Kaufen will man in Österreich auch Hotels von zwei bis fünf Sternen. Solange die Lage passt, gibt es so gut wie keine Einschränkungen hinsichtlich der Bewirtschaftungsform. Keine Einschränkung gibt es bei allen Investments auch beim Objektzustand.
Mit dieser To-Do-Liste könnte sich Art-Invest in kurzer Zeit zu einem Big-Player in Österreich entwickeln.
Sogar Transaktionsvolumen könnte steigen
Anleger lieben Österreich
von Charles Steiner
Österreich wird für Investoren immer beliebter. Das beweist mitunter auch das Alltime-High bei Investmentvolumina im Vorjahr, das mit rund 4,7 Milliarden Euro angegeben wurde. Und trotzdem mittlerweile ein eklatanter Mangel an passenden Investmentobjekten eingetreten ist und die Preise immer höher werden - der Attraktivität des Immobilienstandortes tut dies keinen Abbruch, wie aus dem aktuellen Trendbarometer Immobilien-Investmentmarkt des Wirtschaftsprüfungsunternehmens Ernst & Young hervorgeht, bei dem 50 Immobilieninvestoren befragt wurden. Der Trendbarometer bescheinigt überdies, dass die Transaktionsvolumina vom Vorjahr heuer überschritten werden könnten.
Einer der Gründe: Die Preise steigen - besonders bei Logistikimmobilien in guten Lagen und bei Hotels an Top-Standorten erwarten sich die Investoren Preissteigerungen. 78 Prozent der Befragten in dieser Studie bescheinigen sogar, dass sich die Renditen zwischen Hotels und Büros angleichen werden. Und: Anleger interessieren sich zunehmend für Wohnimmobilien, auch aufgrund dessen, dass die Preise auch in mittleren und peripheren Lagen ansteigen. Als Favoriten gelten aber, neben Wien, die Landeshauptstädte, vor allem Salzburg ist gefragt. Interessant ist auch die Tatsache, dass bei Büroimmobilien immer mehr die niederösterreichische Landeshauptstadt ins Visier der Investoren gerät. Großer Verlierer ist hingegen der Retail-Bereich: Die Mehrheit (54 Prozent) der Anleger hat dort keinen Schwerpunkt. Als Grund dafür führt Claudia Brey, Senior Manager bei EY Österreich, die anhaltende Konkurrenz durch E-Commerce und die Sorge der Investoren vor schwächelnden Mietern an.
Generell wird Österreich als Immobilienstandort für heimische Investoren Bestnoten bescheinigt. Gut 97 Prozent der Anleger befinden Österreich als sehr attraktiv - drei Prozent mehr als noch 2016. Gründe dafür sind, so Alexander Wlasto, Partner und Sector Leader Real Estate bei EY, einerseits das politische Umfeld, das auch nach der Nationalratswahl als stabil betrachtet wird, geringe Marktschwankungen und auch, weil die Niedrigzinsphase nach Ansicht der Investoren heuer noch anhalten wird. Allerdings befinden auch 97 Prozent der Befragten, dass der Wettbewerb um innerstädtische Entwicklungsgrundstücke mittlerweile zu überzogenen Kaufpreisen führe.