Das Bauträgerranking, das im brandneu erschienenen Immobilien Magazin erschienen ist, zeigt wiederum eines: Der klassische Zyklus mit up's and downs scheint über die Jahre mehr oder weniger ausgehebelt worden zu sein. Bei den Teilnehmern haben sich in der Regel wiederum Zuwächse bei Investmentvolumen und Fläche ergeben, bei manchen waren sogar Ausreißer nach oben erkennbar.
Beim Investmentvolumen gesamt (das bezieht sich auf Österreich und Ausland) hatte die CA Immo mit 838 Millionen Euro die Nase vorne, sehr dicht dahinter die 6B47 mit mehr als 816 Millionen Euro. Einen starken Sprung gegenüber dem Vorjahr hatte auch die Buwog, die 541 Millionen Euro an Investmentvolumen ausgewiesen hatte. In Österreich sieht die Reihenfolge wieder anders aus.
Da ist mit 561 Millionen Euro die 6B47, davon 340 Millionen Euro im Segment Wohnen, vorne, gefolgt von der Buwog mit 286 Millionen Euro, wobei naturgemäß der stärkste Anteil im Wohnbereich investiert hatte, nur 1,4 Millionen Euro waren im Gewerbebereich verortet. Stark zugelegt hatte auch JP Immobilien, die gut 240 Millionen Euro, 218 Millionen Euro in der Assetklasse Wohnen, investiert hatte.
Was sich daraus ablesen lässt: Der Bauträger- bzw. Entwicklerbranche geht es zur Zeit mehr als gut. Die Baubücher sind voll, die Pipeline ebenfalls und es scheint kaum Faktoren zu geben, die den Zyklus abreißen lassen. Für die kommenden Jahre prognostizieren die heimischen Bauträger und Entwickler ein weiteres Hoch. Eine Herausforderung dabei ist allerdings die stetige Grundstücksknappheit. Auch die Digitalisierung spielt für die Branche eine wesentliche Rolle. Diese wird unter den Teilnehmern durchaus auch als Schwierigkeit betrachtet. Bestehende Strukturen in ein digitales System zu implementieren, ist durchaus ein Kostenpunkt, der vor allem in der Anfangsphase virulent wird.
Der Immobilienball 2018 war sehr erfolgreich. Die vielen Räumlichkeiten der Hofburg wurden verschiedensten Bands musikalisch untermalt. Doch eine Band hat besonders für Aufsehen gesorgt: THE IMMOTIONALS. Musik aus der Immobilienbranche. Alle Bandmitglieder sind Teil der Wiener Immobilien- und Baubranche. Und sie rockten den Immobilienball. Das Publikum ist so richtig abgegangen.
Die Pläne der Signa, die angeschlagene Kaufhof-Kette von Hudson's Bay Limited zu kaufen, sind offenbar verworfen worden. Wie die Signa laut Medienberichten erklärt, habe man das Angebot zurückgezogen. Grund: Man habe nicht die notwendigen Unterlagen für eine Due Diligence-Prüfung erhalten, um über eine Weiterverfolgung einer möglichen Übernahme entscheiden zu können.
Noch im November legte die Signa für das Warenhausgeschäft der Hudson's Bay in Deutschland mit der damit verbundenen Kette Kaufhof ein „unvollständiges, unaufgefordertes und nicht bindendes“ Angebot, das, wie der immoflash berichtete, rund drei Milliarden Euro schwer gewesen ist und damit mehr als den Wert der zu kaufenden Assets darstellte. Was Hudson's Bay wiederum anders sieht. In einer Stellungnahme von HBC, die dem immoflash vorliegt, habe der Verwaltungsrat das Angebot einstimmig verworfen. In dieser steht, dass das Angebot der Signa nicht die besten Interessen der HBC-Shareholder widerspiegelt und zudem „signifikant unter dem Wert des Deutschland-Business' liege“, wie David Leith, Verwaltungsratschef der HBC erklärte.
Dafür gab die Signa heute eine strategische Partnerschaft zwischen Intersport und Signa Sports Group bekannt. Wie in einer Pressemitteilung erklärt wurde, sieht die vertragliche Vereinbarung vor, seit Jänner im ersten Schritt die Karstadt Sports GmbH in die Zentralregulierung von Intersport aufzunehmen. Zukünftig sollen weitere Unternehmen der Signa Sports Group folgen. Damit werden die Einkaufsvolumen beider Partner strategisch zusammengeführt. Ziel der Signa ist, ihre Basis für weiteres dynamisches Multi-Channel-Wachstum zu stärken.
Euroraum boomt, CEE-Städte vermehrt im Fokus von Investoren
von Stefan Posch
Die Immobilienwirtschaft im Euroraum befindet sich in einer ihrer besten Phasen seit der Finanzkrise. Die europäischen Märkte verzeichneten im vierten Quartal 2017 erneut Höchststände bei der Investoren- und Mieterstimmung und steuern laut den Indikatoren des Global Commercial Property Monitor Q4 2017, der kürzlich von RICS veröffentlicht wurde, auf ein erfolgreiches Jahr 2018 zu. Der Stimmungsbarometer „Occupier Sentiment Index“ (OSI) verzeichnet in 28 von 34 Ländern ein positives Ergebnis.
Die bekannten Hotspots für den Gewerbeimmobilienmarkt, wie etwa Berlin, Amsterdam, Frankfurt und Madrid, werden dem RICS-Bericht zufolge auch in Zukunft unter den beliebtesten Standorten für Investoren und Mieter weltweit bleiben. Doch es gebe Anzeichen, dass Städte in der CEE-Region, wie etwa Sofia, Budapest und Prag verstärkt in den Fokus der Investoren rücken werden. Unter den CEE-Staaten sieht die Studie etwa Ungarn als einen Markt mit solider Dynamik und günstigen Miet- und Investitionsbedingungen . Auch Rumänien verzeichnet eine gute Dynamik auf dem Investmentmarkt. In Polen wurde ein deutlicher Anstieg der Mietnachfrage verzeichnet und auch die Flächenverfügbarkeit nimmt weiter zu.
Die Mehrheit der Umfrageteilnehmer sieht aber ein Angebotsengpass bei Spitzenobjekte in den europäischen Städten. Die Leerstandsquote bei Büroimmobilien befindet sich laut RICS auf dem niedrigsten Stand seit 2008. Diese Entwicklung schlage sich eindeutig auf die aktuelle Preisgestaltung in den teureren Märkten nieder, heißt es vonseiten der RICS.
Der Brexit hat laut der Umfrage weniger Arbeitsplätze gekostet, als befürchtet. Nichts desto trotz berichten Teilnehmer der Studie aus mehreren europäischen Städten von Anfragen britischer Unternehmen nach freien Flächen. Dies betreffe insbesondere Amsterdam aber auch Frankfurt, Warschau, Dublin und Paris profitieren davon. Zudem berichten etwa 75 Prozent der Befragten aus Central London von Anfragen seitens Unternehmen, die ihre Geschäftsaktivitäten zumindest teilweise ins Ausland verlagern möchten.
Risikobereitschaft steigt, Landeshauptstädte im Visier
von Charles Steiner
Immer noch schielen Investoren verstärkt nach Österreich, das hat das Investmentjahr 2017 deutlich gezeigt. Schließlich sind im Vorjahr einige Core-Objekt gedreht - siehe The Icon, Austria Campus, DC Tower oder Millennium Tower. Und laut dem CBRE Market Outlook 2018 ist die Nachfrage in den durchaus sicheren Markt ungebrochen hoch - allerdings gehen langsam die Top-Objekte aus. Das sieht CBRE auch als Herausforderung für das Investmentjahr an. Andreas Ridder, Chairman CBRE Österreich und CEE, kommentiert: "Wir blicken einem spannenden wie abwechslungsreichen Immobilienjahr 2018 entgegen."
Und so weitet sich die Anlagestrategie der Investoren zunehmend auf die Landeshauptstädte aus, auch die Risikobereitschaft steigt. Nach wie vor sind deutsche Investoren in Österreich hochaktiv - auch deswegen, weil in den deutschen Top-5-Standorten gleichfalls ein Mangel an passenden Objekten herrscht. Der Schluss: Der anhaltend hohen Nachfrage nach Gewerbeimmobilien werde heuer nur noch durch die verstärkte Bereitschaft zu Investitionen abseits der besonders gefragten Büroimmobilien entsprochen werden können, heißt es im Market Outlook. Das könnte auch Investments in Einzelhandelsimmobilien weiter befeuern, die, so CBRE, im heurigen Jahr einen wesentlich höheren Anteil am Investmentvolumen leisten werden. Auch in den Bereichen Wohnen - da besonders Sonderwohnformen wie Student Living oder Betreubares Wohnen - und Industrie dürfte so mehr investiert werden.
Für Büroimmobilien gilt weiters: Die Leerstandsrate bleibt niedrig, obwohl heuer großvolumige Projekte wie the Icon oder der Austria Campus fertiggestellt werden. CBRE rechnet damit, dass damit auch die Vermietungsumsätze gegenüber dem Vorjahr steigen werden, zudem dürften außerhalb der Inneren Stadt aufgrund der hohen Nachfrage die Büromieten anziehen. Die Renditen bei Core-Office-Immobilien, die derzeit bei 4,45 Prozent liegen, werden zwar weiter unter Druck geraten, allerdings verlangsamt sich dieser Prozess. Bei Einzelhandel und Logistik ist mit stabilen Yields zu rechnen, eine Steigerung scheint aber unwahrscheinlich.
Die demografische Entwicklung zeigt deutlich: Betreubares Wohnen wird in Zukunft immer mehr an Bedeutung gewinnen. Allerdings scheinen die gesetzlichen Rahmenbedingungen dieser Entwicklung noch etwas hinterherzuhinken. Besonders deshalb, da es derzeit Betreuungsorganisationen verboten ist, eine 24-Stundenkraft für die Pflege und Betreuung in diesen Wohnungen anzusiedeln, die dann bedarfsweise für die Bewohner des Hauses eingesetzt werden könnte. Im Vorfeld des Fondskongress, der am 7. bis 8. März in Wien stattfindet, präsentierten Walter Eichinger, Geschäftsführer von Silver Living und Wolfgang Stabauer, Geschäftsführer des Silver Living-Vertriebspartners Öko-Wohnbau SAW einen Forderungskatalog an die neue Regierung. Wolfgang Stabauer findet für die derzeitige gesetzliche Situation deutliche Worte: „Gänzlich unverständlich ist die gesetzliche Regelung, wenn man bedenkt, dass mehrere Bewohner dieselbe Person mit ihrer Pflege beauftragen können. Betreutes Wohnen sollte vom Gesetzgeber mehr unterstützt werden.“ Diesbezüglich fordert man die Regierung auf, die gesetzlichen Rahmenbedingungen anzupassen. Walter Eichinger: „Freifinanziertes Betreutes Wohnen wäre in Österreich sowohl bei Investoren als auch Senioren attraktiver, wenn der Gesetzgeber erkennen würde, dass diese Wohnform zukünftig noch mehr an Bedeutung erlangen wird.“ Eine 24-Stunden-Pflegekraft würde die derzeit vorherrschende Lücke in der Betreuung und Pflege von Senioren schließen, die nicht in vollstationären Heimen oder bei der Familie untergebracht werden können. „Es besteht ein dringender Handlungsbedarf, denn viele Senioren müssten unter Umständen noch gar nicht ins Heim“, so Eichinger, der erklärt, dass durch eine 24-Stunden-Pflege in betreubaren Wohneinheiten auch die Sozialversicherungen profitieren könnten, da betreubares Wohnen nach wie vor günstiger sei als eine stationäre oder teilstationäre Unterbringung. Laut Eichinger und Stabauer sei der Anstieg der Kosten für die öffentliche Hand bereits ein Grund, Betreubares Wohnen zu fördern. Bis 2030 würden rund 30 Prozent der Bevölkerung über 60 Jahre alt sein. Und, so Eichinger: „Zudem erhalten die Investoren und Betreuungsorganisationen mit einem Upgrading eine größere Planungssicherheit. Ziel muss es daher sein, die gesetzlichen Rahmenbedingungen für Betreutes Wohnen zu optimieren.“ Zudem sieht Eichinger Probleme bei der Begriffsdefinition von Betreutem Wohnen. Es gebe zwar die ÖNORM CEN/TS 16118, die diesen Begriff erläutert, allerdings hielten sich zahlreiche Player nicht daran. Der Gesetzgeber sollt daher rasch die einheitliche Begriffsbestimmung bzw. gesetzliche Normierung verlangen - auch um für alle Beteiligten eine Planungssicherheit zu ermöglichen.
Domicil Real Estate verkauft in Deutschland 355 Einheiten
von Stefan Posch
Zum Jahreswechsel wechselten zwei große Wohnportfolios in Deutschland den Besitzer. In Hamburg-Langenhorn veräußerte das Münchner Investment- und Dienstleistungshaus Domicil Real Estate sieben im Jahr 2008 erbaute Gebäude einer Wohnanlage mit insgesamt 83 Wohneinheiten und einer Gesamtwohnfläche von 7.400 m². Käufer war Aberdeen Asset Management Deutschland, die die Transaktion für einen neu aufgelegten Immobilien-Spezialfonds tätigte. Die zweite Großtransaktion, die ebenfalls von Domicil Real Estate getätigt wurde, umfasste elf Objekte an neun Standorten im Rhein-Neckar-Gebiet. Einen Großteil (241 Einheiten) des Portfolios, das insgesamt 272 Wohn- und Gewerbeeinheiten mit insgesamt 19.503 m² Fläche umfasst, sicherte sich in einem gemeinsamen Deal mit Pflugfelder Immobilien die SüdWERT Wohnungsprivatisierungsgesellschaft mbH aus Bietigheim-Bissingen. Über die Kaufpreise beider Block Sales wurde Stillschweigen vereinbart.
Die Abteilung Block Sales wurde erst kürzlich von Domicil Real Estate neu aufgestellt. „Es ist ein Beweis für die erfolgreiche Expansionsstrategie der Domicil Real Estate Group, dass wir als neugegründete Abteilung gleich zu Beginn zwei derart hochkarätige Block Sales über die Bühne bringen konnten“, kommentiert Markus Leitner, Geschäftsführer von Domicil Investment Management und Head of Block Sales, die Transaktionen.
Heute spricht Verleger Christian W. Mucha über den Imagewandel der Branche. Man muss sich dem Thema von verschiedenen Seiten nähern. Laut ihm ist es nicht die einzige Branche mit der er sich beschäftigt und die er als abgezockt betrachtet. Und was wird die Regierung mit dem Immobiliensektor anstellen?
Das Bauträgerranking, das im brandneu erschienenen Immobilien Magazin erschienen ist, zeigt wiederum eines: Der klassische Zyklus mit up's and downs scheint über die Jahre mehr oder weniger ausgehebelt worden zu sein. Bei den Teilnehmern haben sich in der Regel wiederum Zuwächse bei Investmentvolumen und Fläche ergeben, bei manchen waren sogar Ausreißer nach oben erkennbar.
Beim Investmentvolumen gesamt (das bezieht sich auf Österreich und Ausland) hatte die CA Immo mit 838 Millionen Euro die Nase vorne, sehr dicht dahinter die 6B47 mit mehr als 816 Millionen Euro. Einen starken Sprung gegenüber dem Vorjahr hatte auch die Buwog, die 541 Millionen Euro an Investmentvolumen ausgewiesen hatte. In Österreich sieht die Reihenfolge wieder anders aus.
Da ist mit 561 Millionen Euro die 6B47, davon 340 Millionen Euro im Segment Wohnen, vorne, gefolgt von der Buwog mit 286 Millionen Euro, wobei naturgemäß der stärkste Anteil im Wohnbereich investiert hatte, nur 1,4 Millionen Euro waren im Gewerbebereich verortet. Stark zugelegt hatte auch JP Immobilien, die gut 240 Millionen Euro, 218 Millionen Euro in der Assetklasse Wohnen, investiert hatte.
Was sich daraus ablesen lässt: Der Bauträger- bzw. Entwicklerbranche geht es zur Zeit mehr als gut. Die Baubücher sind voll, die Pipeline ebenfalls und es scheint kaum Faktoren zu geben, die den Zyklus abreißen lassen. Für die kommenden Jahre prognostizieren die heimischen Bauträger und Entwickler ein weiteres Hoch. Eine Herausforderung dabei ist allerdings die stetige Grundstücksknappheit. Auch die Digitalisierung spielt für die Branche eine wesentliche Rolle. Diese wird unter den Teilnehmern durchaus auch als Schwierigkeit betrachtet. Bestehende Strukturen in ein digitales System zu implementieren, ist durchaus ein Kostenpunkt, der vor allem in der Anfangsphase virulent wird.
Immobilienprofis rockten den Immobilienball
The Immotionals
von Eva Palatin
Der Immobilienball 2018 war sehr erfolgreich. Die vielen Räumlichkeiten der Hofburg wurden verschiedensten Bands musikalisch untermalt. Doch eine Band hat besonders für Aufsehen gesorgt: THE IMMOTIONALS. Musik aus der Immobilienbranche. Alle Bandmitglieder sind Teil der Wiener Immobilien- und Baubranche. Und sie rockten den Immobilienball. Das Publikum ist so richtig abgegangen.
Die Pläne der Signa, die angeschlagene Kaufhof-Kette von Hudson's Bay Limited zu kaufen, sind offenbar verworfen worden. Wie die Signa laut Medienberichten erklärt, habe man das Angebot zurückgezogen. Grund: Man habe nicht die notwendigen Unterlagen für eine Due Diligence-Prüfung erhalten, um über eine Weiterverfolgung einer möglichen Übernahme entscheiden zu können.
Noch im November legte die Signa für das Warenhausgeschäft der Hudson's Bay in Deutschland mit der damit verbundenen Kette Kaufhof ein „unvollständiges, unaufgefordertes und nicht bindendes“ Angebot, das, wie der immoflash berichtete, rund drei Milliarden Euro schwer gewesen ist und damit mehr als den Wert der zu kaufenden Assets darstellte. Was Hudson's Bay wiederum anders sieht. In einer Stellungnahme von HBC, die dem immoflash vorliegt, habe der Verwaltungsrat das Angebot einstimmig verworfen. In dieser steht, dass das Angebot der Signa nicht die besten Interessen der HBC-Shareholder widerspiegelt und zudem „signifikant unter dem Wert des Deutschland-Business' liege“, wie David Leith, Verwaltungsratschef der HBC erklärte.
Dafür gab die Signa heute eine strategische Partnerschaft zwischen Intersport und Signa Sports Group bekannt. Wie in einer Pressemitteilung erklärt wurde, sieht die vertragliche Vereinbarung vor, seit Jänner im ersten Schritt die Karstadt Sports GmbH in die Zentralregulierung von Intersport aufzunehmen. Zukünftig sollen weitere Unternehmen der Signa Sports Group folgen. Damit werden die Einkaufsvolumen beider Partner strategisch zusammengeführt. Ziel der Signa ist, ihre Basis für weiteres dynamisches Multi-Channel-Wachstum zu stärken.
Euroraum boomt, CEE-Städte vermehrt im Fokus von Investoren
Weiter hohes Investoreninteresse
von Stefan Posch
Die Immobilienwirtschaft im Euroraum befindet sich in einer ihrer besten Phasen seit der Finanzkrise. Die europäischen Märkte verzeichneten im vierten Quartal 2017 erneut Höchststände bei der Investoren- und Mieterstimmung und steuern laut den Indikatoren des Global Commercial Property Monitor Q4 2017, der kürzlich von RICS veröffentlicht wurde, auf ein erfolgreiches Jahr 2018 zu. Der Stimmungsbarometer „Occupier Sentiment Index“ (OSI) verzeichnet in 28 von 34 Ländern ein positives Ergebnis.
Die bekannten Hotspots für den Gewerbeimmobilienmarkt, wie etwa Berlin, Amsterdam, Frankfurt und Madrid, werden dem RICS-Bericht zufolge auch in Zukunft unter den beliebtesten Standorten für Investoren und Mieter weltweit bleiben. Doch es gebe Anzeichen, dass Städte in der CEE-Region, wie etwa Sofia, Budapest und Prag verstärkt in den Fokus der Investoren rücken werden. Unter den CEE-Staaten sieht die Studie etwa Ungarn als einen Markt mit solider Dynamik und günstigen Miet- und Investitionsbedingungen . Auch Rumänien verzeichnet eine gute Dynamik auf dem Investmentmarkt. In Polen wurde ein deutlicher Anstieg der Mietnachfrage verzeichnet und auch die Flächenverfügbarkeit nimmt weiter zu.
Die Mehrheit der Umfrageteilnehmer sieht aber ein Angebotsengpass bei Spitzenobjekte in den europäischen Städten. Die Leerstandsquote bei Büroimmobilien befindet sich laut RICS auf dem niedrigsten Stand seit 2008. Diese Entwicklung schlage sich eindeutig auf die aktuelle Preisgestaltung in den teureren Märkten nieder, heißt es vonseiten der RICS.
Der Brexit hat laut der Umfrage weniger Arbeitsplätze gekostet, als befürchtet. Nichts desto trotz berichten Teilnehmer der Studie aus mehreren europäischen Städten von Anfragen britischer Unternehmen nach freien Flächen. Dies betreffe insbesondere Amsterdam aber auch Frankfurt, Warschau, Dublin und Paris profitieren davon. Zudem berichten etwa 75 Prozent der Befragten aus Central London von Anfragen seitens Unternehmen, die ihre Geschäftsaktivitäten zumindest teilweise ins Ausland verlagern möchten.
Risikobereitschaft steigt, Landeshauptstädte im Visier
Nachfrage hoch, Objekte knapp
von Charles Steiner
Immer noch schielen Investoren verstärkt nach Österreich, das hat das Investmentjahr 2017 deutlich gezeigt. Schließlich sind im Vorjahr einige Core-Objekt gedreht - siehe The Icon, Austria Campus, DC Tower oder Millennium Tower. Und laut dem CBRE Market Outlook 2018 ist die Nachfrage in den durchaus sicheren Markt ungebrochen hoch - allerdings gehen langsam die Top-Objekte aus. Das sieht CBRE auch als Herausforderung für das Investmentjahr an. Andreas Ridder, Chairman CBRE Österreich und CEE, kommentiert: "Wir blicken einem spannenden wie abwechslungsreichen Immobilienjahr 2018 entgegen."
Und so weitet sich die Anlagestrategie der Investoren zunehmend auf die Landeshauptstädte aus, auch die Risikobereitschaft steigt. Nach wie vor sind deutsche Investoren in Österreich hochaktiv - auch deswegen, weil in den deutschen Top-5-Standorten gleichfalls ein Mangel an passenden Objekten herrscht. Der Schluss: Der anhaltend hohen Nachfrage nach Gewerbeimmobilien werde heuer nur noch durch die verstärkte Bereitschaft zu Investitionen abseits der besonders gefragten Büroimmobilien entsprochen werden können, heißt es im Market Outlook. Das könnte auch Investments in Einzelhandelsimmobilien weiter befeuern, die, so CBRE, im heurigen Jahr einen wesentlich höheren Anteil am Investmentvolumen leisten werden. Auch in den Bereichen Wohnen - da besonders Sonderwohnformen wie Student Living oder Betreubares Wohnen - und Industrie dürfte so mehr investiert werden.
Für Büroimmobilien gilt weiters: Die Leerstandsrate bleibt niedrig, obwohl heuer großvolumige Projekte wie the Icon oder der Austria Campus fertiggestellt werden. CBRE rechnet damit, dass damit auch die Vermietungsumsätze gegenüber dem Vorjahr steigen werden, zudem dürften außerhalb der Inneren Stadt aufgrund der hohen Nachfrage die Büromieten anziehen. Die Renditen bei Core-Office-Immobilien, die derzeit bei 4,45 Prozent liegen, werden zwar weiter unter Druck geraten, allerdings verlangsamt sich dieser Prozess. Bei Einzelhandel und Logistik ist mit stabilen Yields zu rechnen, eine Steigerung scheint aber unwahrscheinlich.
Regierung gefordert, Rahmenbedingungen anzupassen
Betreubares Wohnen wird zum Politikum
von Charles Steiner
Die demografische Entwicklung zeigt deutlich: Betreubares Wohnen wird in Zukunft immer mehr an Bedeutung gewinnen. Allerdings scheinen die gesetzlichen Rahmenbedingungen dieser Entwicklung noch etwas hinterherzuhinken. Besonders deshalb, da es derzeit Betreuungsorganisationen verboten ist, eine 24-Stundenkraft für die Pflege und Betreuung in diesen Wohnungen anzusiedeln, die dann bedarfsweise für die Bewohner des Hauses eingesetzt werden könnte. Im Vorfeld des Fondskongress, der am 7. bis 8. März in Wien stattfindet, präsentierten Walter Eichinger, Geschäftsführer von Silver Living und Wolfgang Stabauer, Geschäftsführer des Silver Living-Vertriebspartners Öko-Wohnbau SAW einen Forderungskatalog an die neue Regierung. Wolfgang Stabauer findet für die derzeitige gesetzliche Situation deutliche Worte: „Gänzlich unverständlich ist die gesetzliche Regelung, wenn man bedenkt, dass mehrere Bewohner dieselbe Person mit ihrer Pflege beauftragen können. Betreutes Wohnen sollte vom Gesetzgeber mehr unterstützt werden.“ Diesbezüglich fordert man die Regierung auf, die gesetzlichen Rahmenbedingungen anzupassen. Walter Eichinger: „Freifinanziertes Betreutes Wohnen wäre in Österreich sowohl bei Investoren als auch Senioren attraktiver, wenn der Gesetzgeber erkennen würde, dass diese Wohnform zukünftig noch mehr an Bedeutung erlangen wird.“ Eine 24-Stunden-Pflegekraft würde die derzeit vorherrschende Lücke in der Betreuung und Pflege von Senioren schließen, die nicht in vollstationären Heimen oder bei der Familie untergebracht werden können. „Es besteht ein dringender Handlungsbedarf, denn viele Senioren müssten unter Umständen noch gar nicht ins Heim“, so Eichinger, der erklärt, dass durch eine 24-Stunden-Pflege in betreubaren Wohneinheiten auch die Sozialversicherungen profitieren könnten, da betreubares Wohnen nach wie vor günstiger sei als eine stationäre oder teilstationäre Unterbringung. Laut Eichinger und Stabauer sei der Anstieg der Kosten für die öffentliche Hand bereits ein Grund, Betreubares Wohnen zu fördern. Bis 2030 würden rund 30 Prozent der Bevölkerung über 60 Jahre alt sein. Und, so Eichinger: „Zudem erhalten die Investoren und Betreuungsorganisationen mit einem Upgrading eine größere Planungssicherheit. Ziel muss es daher sein, die gesetzlichen Rahmenbedingungen für Betreutes Wohnen zu optimieren.“ Zudem sieht Eichinger Probleme bei der Begriffsdefinition von Betreutem Wohnen. Es gebe zwar die ÖNORM CEN/TS 16118, die diesen Begriff erläutert, allerdings hielten sich zahlreiche Player nicht daran. Der Gesetzgeber sollt daher rasch die einheitliche Begriffsbestimmung bzw. gesetzliche Normierung verlangen - auch um für alle Beteiligten eine Planungssicherheit zu ermöglichen.
Domicil Real Estate verkauft in Deutschland 355 Einheiten
Zwei Block Sales abgeschlossen
von Stefan Posch
Zum Jahreswechsel wechselten zwei große Wohnportfolios in Deutschland den Besitzer. In Hamburg-Langenhorn veräußerte das Münchner Investment- und Dienstleistungshaus Domicil Real Estate sieben im Jahr 2008 erbaute Gebäude einer Wohnanlage mit insgesamt 83 Wohneinheiten und einer Gesamtwohnfläche von 7.400 m². Käufer war Aberdeen Asset Management Deutschland, die die Transaktion für einen neu aufgelegten Immobilien-Spezialfonds tätigte. Die zweite Großtransaktion, die ebenfalls von Domicil Real Estate getätigt wurde, umfasste elf Objekte an neun Standorten im Rhein-Neckar-Gebiet. Einen Großteil (241 Einheiten) des Portfolios, das insgesamt 272 Wohn- und Gewerbeeinheiten mit insgesamt 19.503 m² Fläche umfasst, sicherte sich in einem gemeinsamen Deal mit Pflugfelder Immobilien die SüdWERT Wohnungsprivatisierungsgesellschaft mbH aus Bietigheim-Bissingen. Über die Kaufpreise beider Block Sales wurde Stillschweigen vereinbart.
Die Abteilung Block Sales wurde erst kürzlich von Domicil Real Estate neu aufgestellt. „Es ist ein Beweis für die erfolgreiche Expansionsstrategie der Domicil Real Estate Group, dass wir als neugegründete Abteilung gleich zu Beginn zwei derart hochkarätige Block Sales über die Bühne bringen konnten“, kommentiert Markus Leitner, Geschäftsführer von Domicil Investment Management und Head of Block Sales, die Transaktionen.
"Über den Imagewandel der Branche"
Mucha über Immobilien - Teil 5
von Markus Giefing
Heute spricht Verleger Christian W. Mucha über den Imagewandel der Branche. Man muss sich dem Thema von verschiedenen Seiten nähern. Laut ihm ist es nicht die einzige Branche mit der er sich beschäftigt und die er als abgezockt betrachtet. Und was wird die Regierung mit dem Immobiliensektor anstellen?
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Der Zuzug in die Ballungszentren Österreichs macht den Wohnraum in den Städten zur Mangelware. Stadtentwicklungsprojekte sollen für Entspannung auf dem angespannten Wohnmarkt sorgen.
Ein Stadtentwicklungsgebiet ist viel mehr als die Gesamtheit einzelner Immobilienprojekte. Dieser Meinung ist auch Thomas Ritt, Leiter der Abteilung Kommunalpolitik bei der Arbeiterkammer Wien, die eine Studie über die öffentlichen Räume bei Wiens Stadtentwicklungsprojekten in Auftrag gab. Ritt sieht deswegen die Zusammenarbeit zwischen den Baufeldern als zentral an: "Bauplatzübergreifende Kooperation ist wichtig. Dafür braucht es ein funktionierendes Stadtteilmanagement." Die Betreuung endet aber nicht mit dem Bau der Gebäude. "Konflikte zwischen den Bewohnern sind unvermeidlich. Deswegen braucht es auch Gebietsbetreuung über die Bauphase hinaus", so Ritt.
[cite1]
Stadtteilmanagement
In der Seestadt Aspern ist besonders viel in diese Richtung investiert worden. "Auch, weil die Seestadt wie ein Alien über dem Flugplatz abgeworfen wurde", erklärt Ritt. Im Gegensatz zu anderen Stadtentwicklungsgebieten, wie etwa dem Sonnwendviertel am Wiener Hauptbahnhof, komme dort aufgrund der abgeschotteten Lage von alleine kein Leben rein. Laut Gerhard Schuster, Vorstand der Wien 3420 Aspern Development AG, gibt es typischerweise zwei Entwicklungen, die für Unruhe in der Bevölkerung sorgen: "Das eine ist der extreme Verfall von Gebäuden oder Infrastruktur. Das andere, wenn viele Menschen neu in ein Viertel zuziehen." Diese zwei Krisenfälle würden eine zentrale Anlaufstelle bedingen, die sich um die Anliegen der Menschen kümmert. Je größer ein Stadtentwicklungsprojekt ist, desto wichtiger sei ein Stadtteilmanagement. "Ein Stadtteilmanagement hat in Stadtentwicklungsgebieten eine wichtige Bedeutung in den Bereichen Koordination und Information - so auch in der Seestadt Aspern", meint auch Andreas Holler, Geschäftsführer Development Österreich bei der Buwog, die mit dem Projekt SeeSee das aktuell größte Projekt in der Seestadt entwickelt. "Dadurch, dass der neue Stadtteil erst nach und nach wächst und bestehende Bewohner ihre Erfahrungen und Wünsche einbringen, können auch ganz neue Ideen entstehen, die dann von der 3420 Aspern Development AG mit den einzelnen Bauträgern diskutiert werden", erklärt Holler. "Die Bauträger kommen vierteljährlich zusammen, um etwa Freiflächen zu planen oder auch die Nutzung der Erdgeschoßzone abzustimmen", so Schuster über die Vorgehensweise. "Es nutzt nichts, wenn vier Bauplätze nebeneinander einen Kleinkinderspielplatz einplanen", veranschaulicht Ritt das Problem, wenn Bauträger nicht miteinander planen.
[cite2]
Problemgeschoss
Eine Herausforderung bei Stadtentwicklungsprojekten ist auch oft die Belebung der Erdgeschosszonen. Ritt sieht etwa beim Sonnwendviertel am Wiener Hauptbahnhof Handlungsbedarf: "Laut der Studie der AK sind dort die Erdgeschosszonen extrem abweisend: unattraktiv, oft mit Nutzungen, die blickdichte Schaufenster verlangen und teilweise zu Abstellräumen verkommen." In der Seestadt ist es laut Ritt hingegen gelungen, den Handel für den Standort zu gewinnen. "Die Seestadt wird wie ein Einkaufszentrum gemanagt", veranschaulicht er. Die Bauträger sind verpflichtet, die etwa 3.000 Quadratmeter Handelsfläche in der Kernzone der Seestadt für zumindest zwölf Jahre an die Aspern Seestadt Einkaufsstraßen GmbH - ein Joint Venture zwischen Retailprofi SES Spar European Shopping Centers und der Wien 3420 AG - zu vermieten.
[cite3]
Die Einzelhandelsflächen werden dann je nach Bedarf weitervermietet. "Die Mieten sind dabei auf die Kaufkraft der jeweiligen Branche abgestimmt", erklärt Schuster. "Es stimmt, dass dieses Thema im Neubau insgesamt Herausforderungen birgt, aber gerade in der Seestadt Aspern sehe ich das Problem nicht", sieht auch Holler die Erdgeschosszone in Aspern gut aufgestellt. Bestehendes und kommendes Gewerbe seien gut auf die Bedürfnisse der Bürger abgestimmt. Walter Wittmann, Vorstand der Premium Immobilien, erwartet auch beim Projekt "Das Ensemble", das Premium Immobilien gemeinsam mit der ARE auf den brachliegenden Gewerbeflächen der ehemaligen Postbus-Zentrale im dritten Wiener Gemeindebezirk entwickelt, keine Probleme mit der Erdgeschosszone. "Im Erdgeschoss an der Erdberger Lände entstehen ein Lebensmittelhandel und ein Drogeriemarkt. Entlang des Parks wird ein Kindergarten entstehen. Bei den anderen Bauteilen werden moderne, nachgefragte Gartenwohnungen errichtet", erklärt er.
[cite4]
Bürger sprechen mit
Andreas Holler sieht bei Stadtentwicklungsprojekten einen Trend in Richtung Einbeziehung der Bürger: "Die Bedürfnisse der Anrainer fließen stärker in die Planungsprozesse ein - es geht nicht mehr nur darum, den zukünftigen Bewohnern ein ansprechendes Quartier zu errichten, sondern einen Mehrwert für das gesamte Grätzel zu schaffen." Freiflächen würden dabei eine große Rolle spielen. Eine Möglichkeit dazu ist ein kooperatives Verfahren. Anders als bei städtebaulichen Wettbewerben steht dabei nicht das konkurrierende Planen im Vordergrund, sondern das gemeinsame Entwickeln von Lösungsansätzen.
[cite5]
Dabei werden auch die Interessen der Bürger mit einbezogen. In der Seestadt Aspern wird sowohl auf Wettbewerbe, als auch vereinzelt auf kooperative Verfahren gesetzt. "Das kommt auf die Aufgabenstellung an", erklärt Schuster. Ein kooperatives Verfahren wurde etwa bei der Entwicklung des Masterplans Ebelsberg, das mit über 30 Hektar größte Stadtentwicklungsprojekt in Linz, bei dem die Areale der früheren Hiller Kaserne sowie der angrenzenden "Sommergründe" entwickelt werden, angewendet. "Dieses Verfahren war hier vorteilhaft, weil die Vorgaben, die für die Auslobung eines Wettbewerbes notwendig sind, wie Wohnungsanzahl, Dichte, Höhe der Bebauung sowie der Anteil Gewerbe, nicht genau festlagen", so Gunter Amesberger, Stadtentwicklungsdirektor der Stadt Linz. "Im Rahmen des kooperativen Verfahrens wurden diese Rahmenbedingungen sowie klare Regeln für die nun zu erstellenden Flächenwidmungs- und Bebauungspläne gemeinsam mit allen Stakeholdern entwickelt." Laut Amesberger müsse bei einem neu entwickelten Quartier die gute Erreichbarkeit sowohl mittels öffentlichem als auch Individualverkehr gewährleistet sein. "Darüber hinaus ist eine urbane Infrastruktur im näheren Umfeld sehr vorteilhaft", so Amesberger.
[cite6]
Urbane Lage als Vorteil
"Das Ensemble" ist ebenfalls ein Projekt, das von der urbanen Lage profitiert. Wittmann rechnet deswegen nicht mit einer Entwicklung Richtung "Schlafstadt": "Wer schon im Zentrum wohnt, wird sich nicht dezentral orientieren." Der gesamte Freiraum werde zudem gesamtheitlich erdacht und geplant. Das sei wichtig für einen zusammenhängenden Charakter und für eine optimale Verteilung von Spiel- und Aufenthaltsräumen im Freien. Dafür wurde eine Parkanlage mit rund 7.000 m2 geplant, die für die Nachbarschaft und die neuen Bewohner ein Begegnungsraum sein wird. "Der Park verbindet den Kardinal-Nagl-Platz über die Drorygasse mit dem Donaukanal und wird daher nicht nur für Bewohner, sondern für die gesamte Nachbarschaft von Attraktivität sein", ist Hans-Peter Weiss, Geschäftsführer der ARE, überzeugt. "Der Blick über den Tellerrand ist bei Quartiersentwicklungen einer der wichtigsten Faktoren. Das Projekt muss einen nachhaltigen Mehrwert für die Nachbarschaft und den gesamten Bezirk bieten", betont er.
[cite7]
Wohnen ist nicht genug
Auch Michael Thier, Marketingleiter bei C&P Immobilien, die das Brauquartier Puntigam in Graz entwickelt, sieht die Schaffung von Zusatzangeboten, "wie etwa Arbeitsplätze, Freizeitgestaltungsmöglichkeiten oder auch Mobilitätsangebote", als "enorm wichtigen Punkt" an. Die ersten zwei von insgesamt neun Bauabschnitten stehen gerade unmittelbar vor der Fertigstellung. "Der Trend wird dahin gehen, dass Menschen mehr Wert auf Life- style usw. legen, daher muss ein entsprechendes Angebot in unmittelbarer Nähe geschaffen werden", erklärt er. Mit einem entsprechenden Nutzungsmix möchte man den Bewohnern alles "unkompliziert und vor allem nahe" bieten, was das tägliche Leben braucht. "'Nur' das Wohnen wird in solchen großen Einheiten zukünftig zu wenig sein", ist Thier überzeugt. Auch in der Seestadt Aspern setzt man auf die Schaffung von Arbeitsplätzen. 20.000 Stellen sollen insgesamt geschaffen werden. Auch das soll verhindern, dass die Seestadt zur "Schlafstadt" wird. Essenziell für Betriebsansiedlungen ist aber der Bau des Lobautunnels. "Für die Wohnbevölkerung ist der Lobautunnel nicht so wichtig. Für sie ist er eher ein Nice-to-have", erklärt Schuster. Doch vor allem Betriebe mit einem hohen Transportanteil würden eine zusätzliche Straßenverbindung brauchen. Einen Schritt weiter geht Thomas Ritt, der ohne den Lobautunnel die ganze Entwicklung im Norden der Seestadt in Gefahr sieht.
[cite8]
Bei der Stadtentwicklung gilt es, verschiedenste Interessen unter einen Hut zu bringen und Kompromisse zu finden.
Wie schön ist es für Stadtentwickler, wenn man sich nicht um Wahlen, Parteien und Interessensvertreter kümmern muss. Wenn Pläne richtig schön ausgedacht und umgesetzt werden können. China ist so ein Beispiel. Wenn etwas schiefgeht - abreißen und neu bauen. Wir leben in einer Demokratie, bei uns geht Stadtentwicklung nicht so einfach. Verschiedenste Interessen sind unter einen Hut zu bringen, es gilt, Kompromisse zu finden, und am Ende des Prozesses soll etwas Sinnvolles herauskommen. Es gibt eine Ausnahme, die diese Regel bestätigt: Wien. Weltkulturerbe futsch? Wurscht, brauchen wir nicht. Traditionelle Märkte wie Karmeliter-, Volkert- oder Yppenmarkt, Nahversorger und Kommunikationsorte der Stadtbevölkerung wurden Restaurantmeilen für die hippen Bobos, die Nahversorgung ging an die internationalen Ketten. Egal. Und dann der Verkehr: Ausschließliche Konzentration auf Rad und U-Bahn, alles andere wird verdammt, behindert, ausgegrenzt.
Ob sinnvoll oder nicht, ob Geld verschwendet wird oder nicht - alles ist der Durchsetzung einer religiös anmutenden Meinung untergeordnet. Es geht doch anders, mit Überzeugen. Wenn der öffentliche Verkehr und die "Park and ride"-Anlagen sinnvoll gestaltet sind, werden viele Menschen auf den öffentlichen Verkehr umsteigen, und es wird ein sinnvolles Miteinander geben. Auch ohne künstliche Verknappung. Wir werden unsere in die Jahre gekommene Bausubstanz verdichten müssen, da gilt es, die bestehende Bauordnung anzupassen, auch ohne Spenden an Entwicklungshilfevereine. Wir brauchen ein Miteinander von neuen Stadtteilen und neu gestalteten alten Stadtteilen, von öffentlichem und privatem Wohnbau, dann wird es auch Durchmischung und Ghettovermeidung ohne kommunale Lenkungsmaßnahmen geben. Und bitte: Leistbares Wohnen definiert sich als Miete inkl. Betriebskosten, nur um Kaltmiete wohnt niemand! Nach der nächsten Wahl freuen wir uns, wenn der erhobene Zeigefinger wieder in die Tasche gepackt ist, andere Meinungen zulassen werden und Stadtentwicklung im demokratischen, mühevollen Dialog passiert. Wann ist Wahl?