Das Welser Einkaufszentrum Welas Park wurde von der auf Handelsimmobilien spezialisierten Gruppe Rutter übernommen. Christian Harisch, neben Stefan Rutter Gesellschafter der Gruppe, bestätigte dem immoflash einen entsprechenden Bericht der OÖ Nachrichten.
Der bisherige Eigentümer, der oberösterreichische Handelsunternehmer Gerhard Weiß, will sich laut Informationen der Tageszeitung aus dem Unternehmen zurückziehen. Neben dem EKZ Welas Park sollen auch die Einkaufszentren Pro in Linz und Tabor in Steyr veräußert werden. Über die Zukunft des Pro und Tabors werde noch verhandelt, bestätigt Gerhard Weiß den OÖ Nachrichten. Derzeit werde mit der Rutter-Gruppe exklusiv verhandelt.
Mit der Transaktion in Wels übernimmt die Rutter-Gruppe neben dem Gebäude auch das Grundstück, das laut dem Bericht auch eine sichere Widmungsreserve für eine mögliche Erweiterung ermöglicht. Schon am 1. Juli sollen mit den Umbauarbeiten begonnen werden. In Linz und Steyr stehen die EKZs hingegen auf fremde Grundstücke.
Die Rutter-Gruppe nennt in Österreich eine Vielzahl von Einkaufs- und fachmarktzentren ihr Eigen. Erst kürzlich veräußerte der Retail-Spezialist das Fachmarktzentrum Hatric in Hartberg an einem Fonds der Union Investment.
Heute spricht Verleger Christian W. Mucha über ein autofreies Wien in naher Zukunft. Ist es krank und irreal was die Politiker mit Wiens Verkehr machen, oder wird es im Gegenzug für andere lebenswerter? Über Fussballvereine, Radfahrer, künstlichen Stau und andere Probleme - hier im Video.
Holz, Ziegel oder Beton? Seit Jahren werden Argumente für den einen oder anderen Baustoff auf dem Tisch gebracht. Heute wurde Marktstudien von Baukult ZT und Bau.Genial präsentiert, die belegen sollen, dass trotz des Wettlaufs um den höchsten oder größten Holzbau geeignete Angebote fehlen. So wurde etwa kürzlich angekündigt bis 2041 in Tokio einen 70-stöckigen Hochhauskomplex in Holzbauweise zu bauen.
Investoren und Bauträger könnten sich nur schwer für Holzbauten erwärmen, weil sie diese für zu teuer und gefährdet durch Feuer und Feuchte halten würden, heißt es vonseiten von Baukult ZT und Bau.Genial. Laut einer telefonischen Expertenbefragung von Bau.Genial schätzen 91 Prozent der Befragten die Zukunftsperspektiven des Holzbaus positiv ein, 72 Prozent meinen, dass die Holzbauweise mit Massivbauweise konkurrieren kann. Warum sich Architekten und Planer dennoch für einen anderen Baustoff entscheiden, liegt für 28 Prozent am fehlenden fundierten Wissen, 25 Prozent fürchten zu hohe Kosten wegen Schall- und Brandschutzanforderungen, 22 Prozent halten den Brandschutz für kritisch.
Diesbezügliche Argumente seien allerdings längst entkräftet und in der Praxis zunehmend durch Bauten widerlegt worden, so Baukult ZT und Bau.Genial. Das Wissen darüber verbreite sich jedoch viel zu langsam.
Laut einer im Herbst 2017 durchgeführten Online-Käuferstudie sind 70 Prozent der Befragten die Bauweise und Material des Gebäudes wichtig. Holz liegt dabei hinter Ziegel und vor Beton und punktet vor allem mit subjektiven, emotionalen Argumenten, wie 'Natürlich', 'Angenehme Atmosphäre, riecht gut, fühlt sich gut an', 'Nachwachsender Rohstoff', ´Schafft gutes Raumklima, feuchtigkeitsregulierend', Warme Oberfläche, behaglich', wobei die Zustimmung holzaffiner Personen deutlich größer ist. Von diesen meinen auch 45 Prozent 'Bei richtiger Bauweise hält Holz ewig', von den Nichtholzaffinen glauben das nur 17 Prozent. Aufschlussreich ist die Frage zur Ausgabebereitschaft: Für eine Wohnung aus Holzfertigteilen würden 64 Prozent gleich viel bezahlen wie für eine aus Betonfertigteilen, 12 Prozent sogar mehr, im Durchschnitt um rund 15 Prozent.
Der ImmobilienunternehmerJerry Wolkoff muss an 21 Graffiti-Künstler insgesamt 6,7 Millionen US-Dollar Schadenersatz zahlen. Das entschied gestern Montag ein Richter in Brooklyn, wie The Guardian berichtet. Im Jahr 2013 ließ der Eigentümer über Nacht die Graffitis an den Außenwände der ehemaligen Industrieanlage „5Pointz“ übermalen. 2014 wurde der Gebäudekomplex in Queens schließlich abgerissen, um Platz für Luxuswohnungen zu schaffen. Laut dem Richter hätte der Schaden minimiert werden können, wenn der Abriss zehn Monate später durchgeführt worden wäre. 45 der 49 Graffities attestierte der Richter einen anerkannten Rang als Kunstwerk. Wolkoff erlaubte den Straßenkünstlern mehr als 20 Jahre lang ihre Kunstwerke auf den Wände der Lagerhalle zu schaffen Zudem konnten die Sprayer günstig in dem Gebäude wohnen. Infolge wurde 5Pointz in den 90er Jahren ein Mekka für die internationale Graffiti-Szene. Der beschlossene Abriss des Gebäudes sorgte 2013 für große Proteste, denen sich auch der britische Streetart-Star Banksy anschloss.
Vor vier Jahren hatte Roman Teichert die Geschäftsführung des Aufzugsherstellers Otis in Österreich übernommen - damals keine leichte Aufgabe, mussten doch einige Baustellen aus der Vergangenheit bewältigt werden. Die Ziele, die sich Teichert damals gesetzt hatte, konnten erreicht werden, wie aus einem Hintergrundgespräch gestern Abend im Sofitel Vienna hervorgegangen ist. "Wir haben auf die Spielfelder Rückgewinnung von Marktanteilen, operative Leistungsfähigkeit und Montageeffizienz, Kundenservice und neue Geschäftsfelder wie neue Produkte gesetzt, um die Marktführerschaft behalten zu können", so Teichert. So konnten in den vergangenen vier Jahren die Marktanteile um jeweils einen Prozent gesteigert werden, das Servicevertragsportfolio sei pro Jahr um zwei bis drei Prozent gestiegen. Zudem seien vier Aufzugsfirmen in Österreich akquiriert worden. Zudem habe Otis den Zuschlag für die Erneuerung der Liftanlage für die Versicherung der Eisenbahner und Bergbau in Wien erhalten.
Für die Zukunft sehe sich Otis jedenfalls gerüstet. Für das Neugeschäft wolle man intensiv im Zuge der Erneuerung bzw. Erweiterung des U-Bahnnetzes der Wiener Linien mitmischen. Auch das Hauptsegment Wohnbau wolle man beackern, bei Gewerbeimmobilien sieht Teichert noch Luft nach oben. Zukunftsfelder sieht Teichert im Bereich Digitalisierung und Internet of Things, durch "Condition based Maintenance" soll die Servicequalität deutlich verbessert werden und eine 100-prozentige Verfügbarkeit der Aufzugsanlagen angestrebt werden. Diesbezüglich soll Sensorik über eine Cloud zur Servicestelle verbinden, die die Anlage bereits im Vorfeld überwacht und so allfällige Störungen bevor sie entstehen behoben werden können. Zudem soll für Planer und Architekten verstärkt Virtual Reality eingesetzt werden. Auch in punkto Nachhaltigkeit will Otis Akzente setzen. Man biete daher auch Aufzüge an, bei denen die Bremsenergie in Batteriepaketen gespeichert werden könnten, kürzlich habe man in Hernals in Verbindung mit Solarpanels einen "100 Prozent energieautarken" Aufzug verbauen können.
Seit Wintersemester kann man Real Estate & Leadership studieren
von Charles Steiner
Die Professionalisierung der Immobilienwirtschaft wird immer engmaschiger. Immer mehr Studienangebote sollen die Absolventen perfekt für eine Karriere in der Branche ausbilden. Österreich hat da bereits mehrere gewichtige Statements gesetzt, auch in Deutschland setzt sich dieser Trend zunehmend fort. Seit Winter bietet die HSBA Hamburg School of Business Administration den neuen Studiengang "Real Estate & Leadership" an. Und folgt damit den Bedürfnissen der Branche - denn initiiert wurde dieser von der in Hamburg ansässigen gemeinnützigen Real Estate and Leadership Foundation (REaL e.V.). Deren Mitglieder sind allesamt namhafte Unternehmen wie die Union Investment, ECE Projektmanagement, HIH Real Estate, DG HYP AG und viele mehr. Dieser habe bereits für die Förderung des Studiengangs eine Million Euro einsammeln können.
Der interdisziplinäre, praxis- und forschungsbezogene Ansatz des Studiengangs richtet sich an Bachelor-Absolventen aus den Bereichen Bauingenieurwesen und Gebäudetechnik, Architektur und Stadtplanung sowie Wirtschaftswissenschaften. Die Initiatorin des Vereins und Vorstandsmitglied, Anette Kämpf-Dern, streicht besonders die Interdisziplinarität heraus: "Bislang beziehen sich die meisten Studienangebote innerhalb der Immobilienbranche auf einzelne Fachrichtungen. Die Wertschöpfung von Immobilien hängt aber von der Integration der unterschiedlichen Bereiche zu einem funktionierenden Ganzen ab. Interdisziplinär und verantwortlich denkende Mitarbeiter sind zu einem zentralen Erfolgsfaktor geworden."
Jürgen Fenk neuer Chairman des Urban Land Institute Europe
von Charles Steiner
Jürgen Fenk
Jürgen Fenk, Mitglied des Signa Executive Board, ist mit Wirkung des heurigen 1. Juli zum Chairman des Urban Land Institutes Europe (ULI) bestellt wurde. Diese Entscheidung ist vor wenigen Tagen im Rahmen der Urban Land Institute Europe Conference bekanntgegeben worden.
Die ULI sieht sich als gemeinnützige Forschungs- und Bildungsinstitution mit Hauptgeschäftsstellen in Washington. Hongkong und London und besteht derzeit aus insgesamt 82.000 Mitgliedern aus 82 Ländern. Selbst erklärtes Ziel ist es, Führungsverantwortung im Bereich Landnutzung zu übernehmen, um die Lebensräume und die Umwelt zu verbessern.
Das Welser Einkaufszentrum Welas Park wurde von der auf Handelsimmobilien spezialisierten Gruppe Rutter übernommen. Christian Harisch, neben Stefan Rutter Gesellschafter der Gruppe, bestätigte dem immoflash einen entsprechenden Bericht der OÖ Nachrichten.
Der bisherige Eigentümer, der oberösterreichische Handelsunternehmer Gerhard Weiß, will sich laut Informationen der Tageszeitung aus dem Unternehmen zurückziehen. Neben dem EKZ Welas Park sollen auch die Einkaufszentren Pro in Linz und Tabor in Steyr veräußert werden. Über die Zukunft des Pro und Tabors werde noch verhandelt, bestätigt Gerhard Weiß den OÖ Nachrichten. Derzeit werde mit der Rutter-Gruppe exklusiv verhandelt.
Mit der Transaktion in Wels übernimmt die Rutter-Gruppe neben dem Gebäude auch das Grundstück, das laut dem Bericht auch eine sichere Widmungsreserve für eine mögliche Erweiterung ermöglicht. Schon am 1. Juli sollen mit den Umbauarbeiten begonnen werden. In Linz und Steyr stehen die EKZs hingegen auf fremde Grundstücke.
Die Rutter-Gruppe nennt in Österreich eine Vielzahl von Einkaufs- und fachmarktzentren ihr Eigen. Erst kürzlich veräußerte der Retail-Spezialist das Fachmarktzentrum Hatric in Hartberg an einem Fonds der Union Investment.
Über ein autofreies Wien in 15 Jahren
Mucha über Immobilien (7)
von Markus Giefing
Heute spricht Verleger Christian W. Mucha über ein autofreies Wien in naher Zukunft. Ist es krank und irreal was die Politiker mit Wiens Verkehr machen, oder wird es im Gegenzug für andere lebenswerter? Über Fussballvereine, Radfahrer, künstlichen Stau und andere Probleme - hier im Video.
Holz, Ziegel oder Beton? Seit Jahren werden Argumente für den einen oder anderen Baustoff auf dem Tisch gebracht. Heute wurde Marktstudien von Baukult ZT und Bau.Genial präsentiert, die belegen sollen, dass trotz des Wettlaufs um den höchsten oder größten Holzbau geeignete Angebote fehlen. So wurde etwa kürzlich angekündigt bis 2041 in Tokio einen 70-stöckigen Hochhauskomplex in Holzbauweise zu bauen.
Investoren und Bauträger könnten sich nur schwer für Holzbauten erwärmen, weil sie diese für zu teuer und gefährdet durch Feuer und Feuchte halten würden, heißt es vonseiten von Baukult ZT und Bau.Genial. Laut einer telefonischen Expertenbefragung von Bau.Genial schätzen 91 Prozent der Befragten die Zukunftsperspektiven des Holzbaus positiv ein, 72 Prozent meinen, dass die Holzbauweise mit Massivbauweise konkurrieren kann. Warum sich Architekten und Planer dennoch für einen anderen Baustoff entscheiden, liegt für 28 Prozent am fehlenden fundierten Wissen, 25 Prozent fürchten zu hohe Kosten wegen Schall- und Brandschutzanforderungen, 22 Prozent halten den Brandschutz für kritisch.
Diesbezügliche Argumente seien allerdings längst entkräftet und in der Praxis zunehmend durch Bauten widerlegt worden, so Baukult ZT und Bau.Genial. Das Wissen darüber verbreite sich jedoch viel zu langsam.
Laut einer im Herbst 2017 durchgeführten Online-Käuferstudie sind 70 Prozent der Befragten die Bauweise und Material des Gebäudes wichtig. Holz liegt dabei hinter Ziegel und vor Beton und punktet vor allem mit subjektiven, emotionalen Argumenten, wie 'Natürlich', 'Angenehme Atmosphäre, riecht gut, fühlt sich gut an', 'Nachwachsender Rohstoff', ´Schafft gutes Raumklima, feuchtigkeitsregulierend', Warme Oberfläche, behaglich', wobei die Zustimmung holzaffiner Personen deutlich größer ist. Von diesen meinen auch 45 Prozent 'Bei richtiger Bauweise hält Holz ewig', von den Nichtholzaffinen glauben das nur 17 Prozent. Aufschlussreich ist die Frage zur Ausgabebereitschaft: Für eine Wohnung aus Holzfertigteilen würden 64 Prozent gleich viel bezahlen wie für eine aus Betonfertigteilen, 12 Prozent sogar mehr, im Durchschnitt um rund 15 Prozent.
6,7 Millionen US-Dollar nach Abriss
Schadenersatz für Graffiti-Künstler
von Stefan Posch
Der ImmobilienunternehmerJerry Wolkoff muss an 21 Graffiti-Künstler insgesamt 6,7 Millionen US-Dollar Schadenersatz zahlen. Das entschied gestern Montag ein Richter in Brooklyn, wie The Guardian berichtet. Im Jahr 2013 ließ der Eigentümer über Nacht die Graffitis an den Außenwände der ehemaligen Industrieanlage „5Pointz“ übermalen. 2014 wurde der Gebäudekomplex in Queens schließlich abgerissen, um Platz für Luxuswohnungen zu schaffen. Laut dem Richter hätte der Schaden minimiert werden können, wenn der Abriss zehn Monate später durchgeführt worden wäre. 45 der 49 Graffities attestierte der Richter einen anerkannten Rang als Kunstwerk. Wolkoff erlaubte den Straßenkünstlern mehr als 20 Jahre lang ihre Kunstwerke auf den Wände der Lagerhalle zu schaffen Zudem konnten die Sprayer günstig in dem Gebäude wohnen. Infolge wurde 5Pointz in den 90er Jahren ein Mekka für die internationale Graffiti-Szene. Der beschlossene Abriss des Gebäudes sorgte 2013 für große Proteste, denen sich auch der britische Streetart-Star Banksy anschloss.
Mehr Service, mehr Blick auf Digitalisierung
Otis stellt sich neu auf
von Charles Steiner
Vor vier Jahren hatte Roman Teichert die Geschäftsführung des Aufzugsherstellers Otis in Österreich übernommen - damals keine leichte Aufgabe, mussten doch einige Baustellen aus der Vergangenheit bewältigt werden. Die Ziele, die sich Teichert damals gesetzt hatte, konnten erreicht werden, wie aus einem Hintergrundgespräch gestern Abend im Sofitel Vienna hervorgegangen ist. "Wir haben auf die Spielfelder Rückgewinnung von Marktanteilen, operative Leistungsfähigkeit und Montageeffizienz, Kundenservice und neue Geschäftsfelder wie neue Produkte gesetzt, um die Marktführerschaft behalten zu können", so Teichert. So konnten in den vergangenen vier Jahren die Marktanteile um jeweils einen Prozent gesteigert werden, das Servicevertragsportfolio sei pro Jahr um zwei bis drei Prozent gestiegen. Zudem seien vier Aufzugsfirmen in Österreich akquiriert worden. Zudem habe Otis den Zuschlag für die Erneuerung der Liftanlage für die Versicherung der Eisenbahner und Bergbau in Wien erhalten.
Für die Zukunft sehe sich Otis jedenfalls gerüstet. Für das Neugeschäft wolle man intensiv im Zuge der Erneuerung bzw. Erweiterung des U-Bahnnetzes der Wiener Linien mitmischen. Auch das Hauptsegment Wohnbau wolle man beackern, bei Gewerbeimmobilien sieht Teichert noch Luft nach oben. Zukunftsfelder sieht Teichert im Bereich Digitalisierung und Internet of Things, durch "Condition based Maintenance" soll die Servicequalität deutlich verbessert werden und eine 100-prozentige Verfügbarkeit der Aufzugsanlagen angestrebt werden. Diesbezüglich soll Sensorik über eine Cloud zur Servicestelle verbinden, die die Anlage bereits im Vorfeld überwacht und so allfällige Störungen bevor sie entstehen behoben werden können. Zudem soll für Planer und Architekten verstärkt Virtual Reality eingesetzt werden. Auch in punkto Nachhaltigkeit will Otis Akzente setzen. Man biete daher auch Aufzüge an, bei denen die Bremsenergie in Batteriepaketen gespeichert werden könnten, kürzlich habe man in Hernals in Verbindung mit Solarpanels einen "100 Prozent energieautarken" Aufzug verbauen können.
Seit Wintersemester kann man Real Estate & Leadership studieren
Neuer Immo-Studiengang an der HSBA
von Charles Steiner
Die Professionalisierung der Immobilienwirtschaft wird immer engmaschiger. Immer mehr Studienangebote sollen die Absolventen perfekt für eine Karriere in der Branche ausbilden. Österreich hat da bereits mehrere gewichtige Statements gesetzt, auch in Deutschland setzt sich dieser Trend zunehmend fort. Seit Winter bietet die HSBA Hamburg School of Business Administration den neuen Studiengang "Real Estate & Leadership" an. Und folgt damit den Bedürfnissen der Branche - denn initiiert wurde dieser von der in Hamburg ansässigen gemeinnützigen Real Estate and Leadership Foundation (REaL e.V.). Deren Mitglieder sind allesamt namhafte Unternehmen wie die Union Investment, ECE Projektmanagement, HIH Real Estate, DG HYP AG und viele mehr. Dieser habe bereits für die Förderung des Studiengangs eine Million Euro einsammeln können.
Der interdisziplinäre, praxis- und forschungsbezogene Ansatz des Studiengangs richtet sich an Bachelor-Absolventen aus den Bereichen Bauingenieurwesen und Gebäudetechnik, Architektur und Stadtplanung sowie Wirtschaftswissenschaften. Die Initiatorin des Vereins und Vorstandsmitglied, Anette Kämpf-Dern, streicht besonders die Interdisziplinarität heraus: "Bislang beziehen sich die meisten Studienangebote innerhalb der Immobilienbranche auf einzelne Fachrichtungen. Die Wertschöpfung von Immobilien hängt aber von der Integration der unterschiedlichen Bereiche zu einem funktionierenden Ganzen ab. Interdisziplinär und verantwortlich denkende Mitarbeiter sind zu einem zentralen Erfolgsfaktor geworden."
Jürgen Fenk neuer Chairman des Urban Land Institute Europe
Jürgen Fenk, Mitglied des Signa Executive Board, ist mit Wirkung des heurigen 1. Juli zum Chairman des Urban Land Institutes Europe (ULI) bestellt wurde. Diese Entscheidung ist vor wenigen Tagen im Rahmen der Urban Land Institute Europe Conference bekanntgegeben worden.
Die ULI sieht sich als gemeinnützige Forschungs- und Bildungsinstitution mit Hauptgeschäftsstellen in Washington. Hongkong und London und besteht derzeit aus insgesamt 82.000 Mitgliedern aus 82 Ländern. Selbst erklärtes Ziel ist es, Führungsverantwortung im Bereich Landnutzung zu übernehmen, um die Lebensräume und die Umwelt zu verbessern.
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Der Zuzug in die Ballungszentren Österreichs macht den Wohnraum in den Städten zur Mangelware. Stadtentwicklungsprojekte sollen für Entspannung auf dem angespannten Wohnmarkt sorgen.
Ein Stadtentwicklungsgebiet ist viel mehr als die Gesamtheit einzelner Immobilienprojekte. Dieser Meinung ist auch Thomas Ritt, Leiter der Abteilung Kommunalpolitik bei der Arbeiterkammer Wien, die eine Studie über die öffentlichen Räume bei Wiens Stadtentwicklungsprojekten in Auftrag gab. Ritt sieht deswegen die Zusammenarbeit zwischen den Baufeldern als zentral an: "Bauplatzübergreifende Kooperation ist wichtig. Dafür braucht es ein funktionierendes Stadtteilmanagement." Die Betreuung endet aber nicht mit dem Bau der Gebäude. "Konflikte zwischen den Bewohnern sind unvermeidlich. Deswegen braucht es auch Gebietsbetreuung über die Bauphase hinaus", so Ritt.
[cite1]
Stadtteilmanagement
In der Seestadt Aspern ist besonders viel in diese Richtung investiert worden. "Auch, weil die Seestadt wie ein Alien über dem Flugplatz abgeworfen wurde", erklärt Ritt. Im Gegensatz zu anderen Stadtentwicklungsgebieten, wie etwa dem Sonnwendviertel am Wiener Hauptbahnhof, komme dort aufgrund der abgeschotteten Lage von alleine kein Leben rein. Laut Gerhard Schuster, Vorstand der Wien 3420 Aspern Development AG, gibt es typischerweise zwei Entwicklungen, die für Unruhe in der Bevölkerung sorgen: "Das eine ist der extreme Verfall von Gebäuden oder Infrastruktur. Das andere, wenn viele Menschen neu in ein Viertel zuziehen." Diese zwei Krisenfälle würden eine zentrale Anlaufstelle bedingen, die sich um die Anliegen der Menschen kümmert. Je größer ein Stadtentwicklungsprojekt ist, desto wichtiger sei ein Stadtteilmanagement. "Ein Stadtteilmanagement hat in Stadtentwicklungsgebieten eine wichtige Bedeutung in den Bereichen Koordination und Information - so auch in der Seestadt Aspern", meint auch Andreas Holler, Geschäftsführer Development Österreich bei der Buwog, die mit dem Projekt SeeSee das aktuell größte Projekt in der Seestadt entwickelt. "Dadurch, dass der neue Stadtteil erst nach und nach wächst und bestehende Bewohner ihre Erfahrungen und Wünsche einbringen, können auch ganz neue Ideen entstehen, die dann von der 3420 Aspern Development AG mit den einzelnen Bauträgern diskutiert werden", erklärt Holler. "Die Bauträger kommen vierteljährlich zusammen, um etwa Freiflächen zu planen oder auch die Nutzung der Erdgeschoßzone abzustimmen", so Schuster über die Vorgehensweise. "Es nutzt nichts, wenn vier Bauplätze nebeneinander einen Kleinkinderspielplatz einplanen", veranschaulicht Ritt das Problem, wenn Bauträger nicht miteinander planen.
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Problemgeschoss
Eine Herausforderung bei Stadtentwicklungsprojekten ist auch oft die Belebung der Erdgeschosszonen. Ritt sieht etwa beim Sonnwendviertel am Wiener Hauptbahnhof Handlungsbedarf: "Laut der Studie der AK sind dort die Erdgeschosszonen extrem abweisend: unattraktiv, oft mit Nutzungen, die blickdichte Schaufenster verlangen und teilweise zu Abstellräumen verkommen." In der Seestadt ist es laut Ritt hingegen gelungen, den Handel für den Standort zu gewinnen. "Die Seestadt wird wie ein Einkaufszentrum gemanagt", veranschaulicht er. Die Bauträger sind verpflichtet, die etwa 3.000 Quadratmeter Handelsfläche in der Kernzone der Seestadt für zumindest zwölf Jahre an die Aspern Seestadt Einkaufsstraßen GmbH - ein Joint Venture zwischen Retailprofi SES Spar European Shopping Centers und der Wien 3420 AG - zu vermieten.
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Die Einzelhandelsflächen werden dann je nach Bedarf weitervermietet. "Die Mieten sind dabei auf die Kaufkraft der jeweiligen Branche abgestimmt", erklärt Schuster. "Es stimmt, dass dieses Thema im Neubau insgesamt Herausforderungen birgt, aber gerade in der Seestadt Aspern sehe ich das Problem nicht", sieht auch Holler die Erdgeschosszone in Aspern gut aufgestellt. Bestehendes und kommendes Gewerbe seien gut auf die Bedürfnisse der Bürger abgestimmt. Walter Wittmann, Vorstand der Premium Immobilien, erwartet auch beim Projekt "Das Ensemble", das Premium Immobilien gemeinsam mit der ARE auf den brachliegenden Gewerbeflächen der ehemaligen Postbus-Zentrale im dritten Wiener Gemeindebezirk entwickelt, keine Probleme mit der Erdgeschosszone. "Im Erdgeschoss an der Erdberger Lände entstehen ein Lebensmittelhandel und ein Drogeriemarkt. Entlang des Parks wird ein Kindergarten entstehen. Bei den anderen Bauteilen werden moderne, nachgefragte Gartenwohnungen errichtet", erklärt er.
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Bürger sprechen mit
Andreas Holler sieht bei Stadtentwicklungsprojekten einen Trend in Richtung Einbeziehung der Bürger: "Die Bedürfnisse der Anrainer fließen stärker in die Planungsprozesse ein - es geht nicht mehr nur darum, den zukünftigen Bewohnern ein ansprechendes Quartier zu errichten, sondern einen Mehrwert für das gesamte Grätzel zu schaffen." Freiflächen würden dabei eine große Rolle spielen. Eine Möglichkeit dazu ist ein kooperatives Verfahren. Anders als bei städtebaulichen Wettbewerben steht dabei nicht das konkurrierende Planen im Vordergrund, sondern das gemeinsame Entwickeln von Lösungsansätzen.
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Dabei werden auch die Interessen der Bürger mit einbezogen. In der Seestadt Aspern wird sowohl auf Wettbewerbe, als auch vereinzelt auf kooperative Verfahren gesetzt. "Das kommt auf die Aufgabenstellung an", erklärt Schuster. Ein kooperatives Verfahren wurde etwa bei der Entwicklung des Masterplans Ebelsberg, das mit über 30 Hektar größte Stadtentwicklungsprojekt in Linz, bei dem die Areale der früheren Hiller Kaserne sowie der angrenzenden "Sommergründe" entwickelt werden, angewendet. "Dieses Verfahren war hier vorteilhaft, weil die Vorgaben, die für die Auslobung eines Wettbewerbes notwendig sind, wie Wohnungsanzahl, Dichte, Höhe der Bebauung sowie der Anteil Gewerbe, nicht genau festlagen", so Gunter Amesberger, Stadtentwicklungsdirektor der Stadt Linz. "Im Rahmen des kooperativen Verfahrens wurden diese Rahmenbedingungen sowie klare Regeln für die nun zu erstellenden Flächenwidmungs- und Bebauungspläne gemeinsam mit allen Stakeholdern entwickelt." Laut Amesberger müsse bei einem neu entwickelten Quartier die gute Erreichbarkeit sowohl mittels öffentlichem als auch Individualverkehr gewährleistet sein. "Darüber hinaus ist eine urbane Infrastruktur im näheren Umfeld sehr vorteilhaft", so Amesberger.
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Urbane Lage als Vorteil
"Das Ensemble" ist ebenfalls ein Projekt, das von der urbanen Lage profitiert. Wittmann rechnet deswegen nicht mit einer Entwicklung Richtung "Schlafstadt": "Wer schon im Zentrum wohnt, wird sich nicht dezentral orientieren." Der gesamte Freiraum werde zudem gesamtheitlich erdacht und geplant. Das sei wichtig für einen zusammenhängenden Charakter und für eine optimale Verteilung von Spiel- und Aufenthaltsräumen im Freien. Dafür wurde eine Parkanlage mit rund 7.000 m2 geplant, die für die Nachbarschaft und die neuen Bewohner ein Begegnungsraum sein wird. "Der Park verbindet den Kardinal-Nagl-Platz über die Drorygasse mit dem Donaukanal und wird daher nicht nur für Bewohner, sondern für die gesamte Nachbarschaft von Attraktivität sein", ist Hans-Peter Weiss, Geschäftsführer der ARE, überzeugt. "Der Blick über den Tellerrand ist bei Quartiersentwicklungen einer der wichtigsten Faktoren. Das Projekt muss einen nachhaltigen Mehrwert für die Nachbarschaft und den gesamten Bezirk bieten", betont er.
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Wohnen ist nicht genug
Auch Michael Thier, Marketingleiter bei C&P Immobilien, die das Brauquartier Puntigam in Graz entwickelt, sieht die Schaffung von Zusatzangeboten, "wie etwa Arbeitsplätze, Freizeitgestaltungsmöglichkeiten oder auch Mobilitätsangebote", als "enorm wichtigen Punkt" an. Die ersten zwei von insgesamt neun Bauabschnitten stehen gerade unmittelbar vor der Fertigstellung. "Der Trend wird dahin gehen, dass Menschen mehr Wert auf Life- style usw. legen, daher muss ein entsprechendes Angebot in unmittelbarer Nähe geschaffen werden", erklärt er. Mit einem entsprechenden Nutzungsmix möchte man den Bewohnern alles "unkompliziert und vor allem nahe" bieten, was das tägliche Leben braucht. "'Nur' das Wohnen wird in solchen großen Einheiten zukünftig zu wenig sein", ist Thier überzeugt. Auch in der Seestadt Aspern setzt man auf die Schaffung von Arbeitsplätzen. 20.000 Stellen sollen insgesamt geschaffen werden. Auch das soll verhindern, dass die Seestadt zur "Schlafstadt" wird. Essenziell für Betriebsansiedlungen ist aber der Bau des Lobautunnels. "Für die Wohnbevölkerung ist der Lobautunnel nicht so wichtig. Für sie ist er eher ein Nice-to-have", erklärt Schuster. Doch vor allem Betriebe mit einem hohen Transportanteil würden eine zusätzliche Straßenverbindung brauchen. Einen Schritt weiter geht Thomas Ritt, der ohne den Lobautunnel die ganze Entwicklung im Norden der Seestadt in Gefahr sieht.
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Bei Investoren sind die Länder in der CEE&SEE-Region sehr beliebt. Doch politische Entwicklungen in manchen Ländern könnten durchaus auch zu Herausforderungen werden.
Erneut wettert der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban gegen einen vermeintlichen Soros-Plan, wonach der ungarische Milliardär eine "Umvolkung" Europas anstrebe. Und wieder einmal greift er die EU an und will sich von vertraglich zugesicherten Flüchtlingsquoten distanzieren. Die Visegrad-Staaten bleiben, so sagte er kürzlich, migrantenfrei. Gemeint mit diesen Staaten sind eben Ungarn, Tschechien und Polen. Auch in Polen werden die Töne immer rauer. Die Regierungspartei will hier das Justizministerium reformieren und Richterpositionen selbst besetzen. Die EU wiederum befürchtet eine Abkehr von der Rechtsstaatlichkeit und hat ein Rechtsstaatsverfahren gegen Polen eingeleitet. Und in Tschechien hat der umstrittene Milliardär Andrej Babis die Parlamentswahlen gewonnen - auch er schimpft gerne über die Flüchtlingspolitik der EU.
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Warschau hinter Prag
Sollten da für die Immobilienwirtschaft die Alarmglocken läuten? In besagten Ländern sind schließlich besonders die österreichischen Entwickler bzw. Konzerne investiert. Und weil Immobilien eben unverrückbar sind, ist die Rechtssicherheit an jenen Orten, wo sie stehen, umso wichtiger. Andreas Ridder, Chairman Central & Eastern Europe Capital Markets bei CBRE, hat diesbezüglich bereits in Polen einige Beobachtungen gemacht. Denn die polnische Regierung hat Vorsteuerabzugsverfahren für ausländische Unternehmen deutlich erschwert und auch an den Öffnungszeiten bei Shoppingcentern herumgefeilt. Maßnahmen, die internationale Investoren eher abschrecken. Ridder: "Diese und andere Dinge, die derzeit in Polen geschehen, haben eine leichte Preisdämpfung bei Immobilien in Warschau zur Folge gehabt. Sonst war Warschau immer auf dem gleichen Preisniveau in Prag.
[cite2]
Jetzt liegt die polnische Hauptstadt etwa fünf Prozent unter jener Tschechiens." In Ungarn hat sich die Investorenunsicherheit wieder gelegt: "Vor einem Jahr waren Investoren bezüglich Ungarn sehr unsicher, jetzt boomt es dort wieder." Gute Nachrichten eigentlich für die CA Immo, die in Budapest den zweiten Kernmarkt nach Deutschland sieht. Bei einem Lokalaugenschein in der ungarischen Hauptstadt schien tatsächlich alles eitel Wonne zu sein. Die Millennium Towers, die im Vorjahr von der TriGranit und Heitman für 175 Millionen Euro angekauft wurden, sind nahezu vollvermietet. "Nur ein kleines Büro ist noch verfügbar", wie Péter Szalma, Leasing Management bei CA Immo Hungary, während einer Büroführung anmerkt. Und tatsächlich: Einem Market Overview von Cushman Wakefield zufolge wird wieder in Budapest investiert. Im Vorjahr waren es an die 1,7 Milliarden Euro - der zweitbeste Wert nach 2007, vor der Krise. Allerdings: Betrachtet man die Investmentvolumina zwischen diesen beiden Zeiträumen, lässt sich eine starke Volatilität erkennen. Schlechtester Wert dabei: 2012 mit einem Investmentvolumen von nur um die 200 Millionen Euro.
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Gefährliche Reform?
Franz Pöltl, Geschäftsführer der EHL Investment Consulting, meint, dass Investoren keine sonderliche Freude mit der politischen Entwicklung in manchen osteuropäischen Ländern hätten. Dennoch würden sie investieren, da die Renditen in Westeuropa sehr niedrig sind. "Solange die Regierungen nicht in das wirtschaftliche Geschehen eingreifen, werden diese Investoren auch bleiben", so Pöltl. Die geplante Justizreform in Polen könnte aber problematisch werden - vor allem dann, wenn die Rechtssicherheit nicht mehr in dem Ausmaß gegeben ist, wie sie für Investoren notwendig ist. "Die Reform an sich ist nicht das Problem, sondern wie sie umgesetzt werden soll. Sollten im Zuge der Justizreform allerdings bei allfälligen Gerichtsverfahren dann lokale Unternehmen bevorzugt werden, dann ist es mit dem Investmentmarkt in Polen bald aus", so die eindringliche Warnung von Pöltl. Weniger dramatisch sieht es Martin Sabelko, Managing Director bei der Warburg HIH Invest Real Estate. Er kennt die Länder gut, seit 1986 hatte er dort bereits Geschäfte getätigt und mehrere Milliarden Euro umgesetzt. Er glaubt nicht, dass die politische Situation in manchen Ländern die Investoren allzu sehr abschrecken würde. "Man muss diese Entwicklungen differenziert sehen. Auch wenn Politiker allzu sehr negatives Aufsehen erregen, würden sie doch ein Talent haben, zurückzurudern, wenn es um Interessen von Investoren geht." Nach wie vor sei die Gerichtsbarkeit stabil und nachvollziehbar und das steuerliche Umfeld gut.
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Wirtschaft boomt
Wirtschaftlich hätten Investoren im CEE-Raum derzeit nichts zu befürchten, konstatiert Daniela Grozea-Helmenstein, Senior Researcher Macroeconomics and Public Finance beim Institut für Höhere Studien (IHS). "Die Situation im mittel- und osteuropäischen Raum ist sehr gut, wir erwarten in diesem und im kommenden Jahr gute Wachstumszahlen." Für Polen prognostiziert Grozea-Helmenstein ein Wachstum von vier Prozent, für Ungarn und Tschechien eines von 3,5 Prozent und für Russland gar 5,5 Prozent. Doch könnte die politische Situation in Polen, Tschechien und Ungarn diese Wachstumskurve bremsen oder ins Gegenteil verkehren? Grozea-Helmenstein glaubt das nicht: "In diesen Ländern waren keinerlei Auswirkungen in diese Richtung zu beobachten. Im Gegenteil: Diese Länder setzen auf ein besonders wirtschaftsfreundliches Klima. Die Arbeitslosigkeit ist drastisch gesunken, mit einer Quote von vier Prozent in Tschechien sowie fünf Prozent in Ungarn und Russland kann man nahezu von Vollbeschäftigung sprechen." Damit steigt die Kaufkraft, weswegen diese Länder trotz sehr guter Exportzahlen zunehmend importieren müssen. Das könnte aber in den kommenden Jahren das Wachstum wieder bremsen. Braindrain? Auch wenn das Lohnniveau der Mitarbeiter in den CEE-Ländern unter dem in Westeuropa liegt (während die Büromieten bereits auf West-Niveau sind), könnte es in den kommenden Jahren zu einem Problem kommen, das für internationale Unternehmen, die in CEE Standorte betreiben, relevant sein dürfte. Die Fachkräfte werden immer weniger, vor allem in Polen, wie Grozea-Helmenstein schildert: "Es fehlt an qualifizierten Arbeitskräften. Viele gehen in den Westen, weil sie dort mehr verdienen." Aber die Bruttoreallöhne steigen. Laut der aktuellen Strategie Österreich & CEE der Raiffeisen Bank International stiegen die Nominallöhne in Rumänien und Ungarn in diesem Jahr sogar zweistellig, in Tschechien, Polen und der Slowakei zwischen vier und 5,5 Prozent.
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Preisdynamik schwächt sich ab
Dennoch: Besonders, was Wohnimmobilien betrifft, bleibt die CEE-Region einer der attraktivsten Investmentstandorte innerhalb der EU, sagt Michael Heller, Real Estate Investment Analyst bei der Raiffeisen Bank International (RBI): "Insbesondere in Ungarn und Tschechien ließen sich zu Beginn des Jahres 2017 erneut zweistellige Preissteigerungsraten beobachten." Es gibt aber auch eine Kehrseite, und zwar in Budapest. Dort hat die ungarische Nationalbank MNB zwar das Risiko eines Preisanstiegs betont, jedoch nicht abkühlend in den Markt eingegriffen. Heller: "Ungarn versucht hier gezielt das lange Ende der Zinskurve nach unten zu drücken und den Markt für Kredite in Lokalwährung anzuheizen." Allerdings: Obwohl die von der ungarischen Politik initiierten Maßnahmen eher als preistreibend zu bezeichnen seien, so Heller, sind die Preise aufgrund eines starken Markteinbruchs zwischen 2008 und 2013 immer noch auf Vorkrisenniveau. Anders das Bild in Tschechien. Dort hatte der Zentralbanker Vojtech Benda schon im Mai von einer Überbewertung des lokalen Immobilienmarkts gesprochen, die durchschnittlich rund zehn Prozent über dem gerechtfertigten Niveau liegen soll. "Die tschechische Nationalbank (CNB) hat daher, anders als ihr ungarisches Pendant, Maßnahmen ergriffen, um einer Überhitzung entgegenzuwirken", sagt Heller. Generell prognostiziert Heller, dass zwar die CEE-Länder trotz der positiven makroökonomischen Aussichten weiterhin als investorenfreundlich gelten, die Preisdynamik aber abgeschwächt werden dürfte. Auch in Polen wird eine steigende Dynamik bei Wohnimmobilienpreisen verzeichnet, wenngleich sich die Wachstumsraten gegenüber Tschechien und Ungarn als deutlich moderater erweisen würden. "Nachdem die Fertigstellung von Wohn- immobilien 2016 nahezu das Niveau des Boomjahres 2008 erreichen konnte, zeichnet sich für das laufende Jahr erneut ein Rekordwert ab. Angesichts hoher Zuwachsraten bei Frühindikatoren wie Baubewilligungen und Baubeginnen steht der polnische Bausektor vor einem neuen Rekordjahr", so Heller. Dann wären auch Wachstumsraten wie in Tschechien möglich.
[cite6]