Rutter-Gruppe kauft Welas Park in Wels

Auch über die EKZs Pro und Tabor wird verhandelt

von Stefan Posch

Das Welser Einkaufszentrum Welas Park wurde von der auf Handelsimmobilien spezialisierten Gruppe Rutter übernommen. Christian Harisch, neben Stefan Rutter Gesellschafter der Gruppe, bestätigte dem immoflash einen entsprechenden Bericht der OÖ Nachrichten.
Der bisherige Eigentümer, der oberösterreichische Handelsunternehmer Gerhard Weiß, will sich laut Informationen der Tageszeitung aus dem Unternehmen zurückziehen. Neben dem EKZ Welas Park sollen auch die Einkaufszentren Pro in Linz und Tabor in Steyr veräußert werden. Über die Zukunft des Pro und Tabors werde noch verhandelt, bestätigt Gerhard Weiß den OÖ Nachrichten. Derzeit werde mit der Rutter-Gruppe exklusiv verhandelt.
Mit der Transaktion in Wels übernimmt die Rutter-Gruppe neben dem Gebäude auch das Grundstück, das laut dem Bericht auch eine sichere Widmungsreserve für eine mögliche Erweiterung ermöglicht. Schon am 1. Juli sollen mit den Umbauarbeiten begonnen werden. In Linz und Steyr stehen die EKZs hingegen auf fremde Grundstücke.
Die Rutter-Gruppe nennt in Österreich eine Vielzahl von Einkaufs- und fachmarktzentren ihr Eigen. Erst kürzlich veräußerte der Retail-Spezialist das Fachmarktzentrum Hatric in Hartberg an einem Fonds der Union Investment.

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Mucha über Immobilien (7)

Über ein autofreies Wien in 15 Jahren

von Markus Giefing

Heute spricht Verleger Christian W. Mucha über ein autofreies Wien in naher Zukunft. Ist es krank und irreal was die Politiker mit Wiens Verkehr machen, oder wird es im Gegenzug für andere lebenswerter? Über Fussballvereine, Radfahrer, künstlichen Stau und andere Probleme - hier im Video.

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Höhere Nachfrage nach Holzbauweise

Studie sieht aber zu wenig Angebot

von Stefan Posch

Holz, Ziegel oder Beton? Seit Jahren werden Argumente für den einen oder anderen Baustoff auf dem Tisch gebracht. Heute wurde Marktstudien von Baukult ZT und Bau.Genial präsentiert, die belegen sollen, dass trotz des Wettlaufs um den höchsten oder größten Holzbau geeignete Angebote fehlen. So wurde etwa kürzlich angekündigt bis 2041 in Tokio einen 70-stöckigen Hochhauskomplex in Holzbauweise zu bauen.
Investoren und Bauträger könnten sich nur schwer für Holzbauten erwärmen, weil sie diese für zu teuer und gefährdet durch Feuer und Feuchte halten würden, heißt es vonseiten von Baukult ZT und Bau.Genial. Laut einer telefonischen Expertenbefragung von Bau.Genial schätzen 91 Prozent der Befragten die Zukunftsperspektiven des Holzbaus positiv ein, 72 Prozent meinen, dass die Holzbauweise mit Massivbauweise konkurrieren kann. Warum sich Architekten und Planer dennoch für einen anderen Baustoff entscheiden, liegt für 28 Prozent am fehlenden fundierten Wissen, 25 Prozent fürchten zu hohe Kosten wegen Schall- und Brandschutzanforderungen, 22 Prozent halten den Brandschutz für kritisch.
Diesbezügliche Argumente seien allerdings längst entkräftet und in der Praxis zunehmend durch Bauten widerlegt worden, so Baukult ZT und Bau.Genial. Das Wissen darüber verbreite sich jedoch viel zu langsam.
Laut einer im Herbst 2017 durchgeführten Online-Käuferstudie sind 70 Prozent der Befragten die Bauweise und Material des Gebäudes wichtig. Holz liegt dabei hinter Ziegel und vor Beton und punktet vor allem mit subjektiven, emotionalen Argumenten, wie 'Natürlich', 'Angenehme Atmosphäre, riecht gut, fühlt sich gut an', 'Nachwachsender Rohstoff', ´Schafft gutes Raumklima, feuchtigkeitsregulierend', Warme Oberfläche, behaglich', wobei die Zustimmung holzaffiner Personen deutlich größer ist. Von diesen meinen auch 45 Prozent 'Bei richtiger Bauweise hält Holz ewig', von den Nichtholzaffinen glauben das nur 17 Prozent. Aufschlussreich ist die Frage zur Ausgabebereitschaft: Für eine Wohnung aus Holzfertigteilen würden 64 Prozent gleich viel bezahlen wie für eine aus Betonfertigteilen, 12 Prozent sogar mehr, im Durchschnitt um rund 15 Prozent.

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Schadenersatz für Graffiti-Künstler

6,7 Millionen US-Dollar nach Abriss

von Stefan Posch

Der ImmobilienunternehmerJerry Wolkoff muss an 21 Graffiti-Künstler insgesamt 6,7 Millionen US-Dollar Schadenersatz zahlen. Das entschied gestern Montag ein Richter in Brooklyn, wie The Guardian berichtet. Im Jahr 2013 ließ der Eigentümer über Nacht die Graffitis an den Außenwände der ehemaligen Industrieanlage „5Pointz“ übermalen. 2014 wurde der Gebäudekomplex in Queens schließlich abgerissen, um Platz für Luxuswohnungen zu schaffen. Laut dem Richter hätte der Schaden minimiert werden können, wenn der Abriss zehn Monate später durchgeführt worden wäre. 45 der 49 Graffities attestierte der Richter einen anerkannten Rang als Kunstwerk. Wolkoff erlaubte den Straßenkünstlern mehr als 20 Jahre lang ihre Kunstwerke auf den Wände der Lagerhalle zu schaffen Zudem konnten die Sprayer günstig in dem Gebäude wohnen. Infolge wurde 5Pointz in den 90er Jahren ein Mekka für die internationale Graffiti-Szene. Der beschlossene Abriss des Gebäudes sorgte 2013 für große Proteste, denen sich auch der britische Streetart-Star Banksy anschloss.

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Otis stellt sich neu auf

Mehr Service, mehr Blick auf Digitalisierung

von Charles Steiner

Vor vier Jahren hatte Roman Teichert die Geschäftsführung des Aufzugsherstellers Otis in Österreich übernommen - damals keine leichte Aufgabe, mussten doch einige Baustellen aus der Vergangenheit bewältigt werden. Die Ziele, die sich Teichert damals gesetzt hatte, konnten erreicht werden, wie aus einem Hintergrundgespräch gestern Abend im Sofitel Vienna hervorgegangen ist. "Wir haben auf die Spielfelder Rückgewinnung von Marktanteilen, operative Leistungsfähigkeit und Montageeffizienz, Kundenservice und neue Geschäftsfelder wie neue Produkte gesetzt, um die Marktführerschaft behalten zu können", so Teichert. So konnten in den vergangenen vier Jahren die Marktanteile um jeweils einen Prozent gesteigert werden, das Servicevertragsportfolio sei pro Jahr um zwei bis drei Prozent gestiegen. Zudem seien vier Aufzugsfirmen in Österreich akquiriert worden. Zudem habe Otis den Zuschlag für die Erneuerung der Liftanlage für die Versicherung der Eisenbahner und Bergbau in Wien erhalten.
Für die Zukunft sehe sich Otis jedenfalls gerüstet. Für das Neugeschäft wolle man intensiv im Zuge der Erneuerung bzw. Erweiterung des U-Bahnnetzes der Wiener Linien mitmischen. Auch das Hauptsegment Wohnbau wolle man beackern, bei Gewerbeimmobilien sieht Teichert noch Luft nach oben. Zukunftsfelder sieht Teichert im Bereich Digitalisierung und Internet of Things, durch "Condition based Maintenance" soll die Servicequalität deutlich verbessert werden und eine 100-prozentige Verfügbarkeit der Aufzugsanlagen angestrebt werden. Diesbezüglich soll Sensorik über eine Cloud zur Servicestelle verbinden, die die Anlage bereits im Vorfeld überwacht und so allfällige Störungen bevor sie entstehen behoben werden können. Zudem soll für Planer und Architekten verstärkt Virtual Reality eingesetzt werden. Auch in punkto Nachhaltigkeit will Otis Akzente setzen. Man biete daher auch Aufzüge an, bei denen die Bremsenergie in Batteriepaketen gespeichert werden könnten, kürzlich habe man in Hernals in Verbindung mit Solarpanels einen "100 Prozent energieautarken" Aufzug verbauen können.

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Neuer Immo-Studiengang an der HSBA

Seit Wintersemester kann man Real Estate & Leadership studieren

von Charles Steiner

Die Professionalisierung der Immobilienwirtschaft wird immer engmaschiger. Immer mehr Studienangebote sollen die Absolventen perfekt für eine Karriere in der Branche ausbilden. Österreich hat da bereits mehrere gewichtige Statements gesetzt, auch in Deutschland setzt sich dieser Trend zunehmend fort. Seit Winter bietet die HSBA Hamburg School of Business Administration den neuen Studiengang "Real Estate & Leadership" an. Und folgt damit den Bedürfnissen der Branche - denn initiiert wurde dieser von der in Hamburg ansässigen gemeinnützigen Real Estate and Leadership Foundation (REaL e.V.). Deren Mitglieder sind allesamt namhafte Unternehmen wie die Union Investment, ECE Projektmanagement, HIH Real Estate, DG HYP AG und viele mehr. Dieser habe bereits für die Förderung des Studiengangs eine Million Euro einsammeln können.
Der interdisziplinäre, praxis- und forschungsbezogene Ansatz des Studiengangs richtet sich an Bachelor-Absolventen aus den Bereichen Bauingenieurwesen und Gebäudetechnik, Architektur und Stadtplanung sowie Wirtschaftswissenschaften. Die Initiatorin des Vereins und Vorstandsmitglied, Anette Kämpf-Dern, streicht besonders die Interdisziplinarität heraus: "Bislang beziehen sich die meisten Studienangebote innerhalb der Immobilienbranche auf einzelne Fachrichtungen. Die Wertschöpfung von Immobilien hängt aber von der Integration der unterschiedlichen Bereiche zu einem funktionierenden Ganzen ab. Interdisziplinär und verantwortlich denkende Mitarbeiter sind zu einem zentralen Erfolgsfaktor geworden."

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Karriere zum Tag: Neu bei ULI

Jürgen Fenk neuer Chairman des Urban Land Institute Europe

von Charles Steiner

Jürgen FenkJürgen Fenk

Jürgen Fenk, Mitglied des Signa Executive Board, ist mit Wirkung des heurigen 1. Juli zum Chairman des Urban Land Institutes Europe (ULI) bestellt wurde. Diese Entscheidung ist vor wenigen Tagen im Rahmen der Urban Land Institute Europe Conference bekanntgegeben worden.
Die ULI sieht sich als gemeinnützige Forschungs- und Bildungsinstitution mit Hauptgeschäftsstellen in Washington. Hongkong und London und besteht derzeit aus insgesamt 82.000 Mitgliedern aus 82 Ländern. Selbst erklärtes Ziel ist es, Führungsverantwortung im Bereich Landnutzung zu übernehmen, um die Lebensräume und die Umwelt zu verbessern.

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Studie sieht aber zu wenig Angebot

Höhere Nachfrage nach Holzbauweise

von Stefan Posch

Holz, Zie­gel oder Be­ton? Seit Jah­ren wer­den Ar­gu­men­te für den ei­nen oder an­de­ren Bau­stoff auf dem Tisch ge­bracht. Heu­te wur­de Markt­stu­di­en von Bau­kult ZT und Bau.Ge­ni­al prä­sen­tiert, die be­le­gen sol­len, dass trotz des Wett­laufs um den höchs­ten oder größ­ten Holz­bau ge­eig­ne­te An­ge­bo­te feh­len. So wur­de et­wa kürz­lich an­ge­kün­digt bis 2041 in To­kio ei­nen 70-stö­cki­gen Hoch­haus­kom­plex in Holz­bau­wei­se zu bau­en.
In­ves­to­ren und Bau­trä­ger könn­ten sich nur schwer für Holz­bau­ten er­wär­men, weil sie die­se für zu teu­er und ge­fähr­det durch Feu­er und Feuch­te hal­ten wür­den, heißt es von­sei­ten von Bau­kult ZT und Bau.Ge­ni­al. Laut ei­ner te­le­fo­ni­schen Ex­per­ten­be­fra­gung von Bau.Ge­ni­al schät­zen 91 Pro­zent der Be­frag­ten die Zu­kunfts­per­spek­ti­ven des Holz­baus po­si­tiv ein, 72 Pro­zent mei­nen, dass die Holz­bau­wei­se mit Mas­siv­bau­wei­se kon­kur­rie­ren kann. War­um sich Ar­chi­tek­ten und Pla­ner den­noch für ei­nen an­de­ren Bau­stoff ent­schei­den, liegt für 28 Pro­zent am feh­len­den fun­dier­ten Wis­sen, 25 Pro­zent fürch­ten zu ho­he Kos­ten we­gen Schall- und Brand­schutz­an­for­de­run­gen, 22 Pro­zent hal­ten den Brand­schutz für kri­tisch.
Dies­be­züg­li­che Ar­gu­men­te sei­en al­ler­dings längst ent­kräf­tet und in der Pra­xis zu­neh­mend durch Bau­ten wi­der­legt wor­den, so Bau­kult ZT und Bau.Ge­ni­al. Das Wis­sen dar­über ver­brei­te sich je­doch viel zu lang­sam.
Laut ei­ner im Herbst 2017 durch­ge­führ­ten On­line-Käu­fer­stu­die sind 70 Pro­zent der Be­frag­ten die Bau­wei­se und Ma­te­ri­al des Ge­bäu­des wich­tig. Holz liegt da­bei hin­ter Zie­gel und vor Be­ton und punk­tet vor al­lem mit sub­jek­ti­ven, emo­tio­na­len Ar­gu­men­ten, wie 'Na­tür­li­ch', 'An­ge­neh­me At­mo­sphä­re, riecht gut, fühlt sich gut an', 'Nach­wach­sen­der Roh­stof­f', ´Schafft gu­tes Raum­kli­ma, feuch­tig­keits­re­gu­lie­ren­d', War­me Ober­flä­che, be­hag­li­ch', wo­bei die Zu­stim­mung holz­af­fi­ner Per­so­nen deut­lich grö­ßer ist. Von die­sen mei­nen auch 45 Pro­zent 'Bei rich­ti­ger Bau­wei­se hält Holz ewi­g', von den Nicht­holz­af­fi­nen glau­ben das nur 17 Pro­zent. Auf­schluss­reich ist die Fra­ge zur Aus­ga­be­be­reit­schaft: Für ei­ne Woh­nung aus Holz­fer­tig­tei­len wür­den 64 Pro­zent gleich viel be­zah­len wie für ei­ne aus Be­ton­fer­tig­tei­len, 12 Pro­zent so­gar mehr, im Durch­schnitt um rund 15 Pro­zent.

6,7 Millionen US-Dollar nach Abriss

Schadenersatz für Graffiti-Künstler

von Stefan Posch

Der Im­mo­bi­li­en­un­ter­neh­mer­Jer­ry Wol­koff muss an 21 Graf­fi­ti-Künst­ler ins­ge­samt 6,7 Mil­lio­nen US-Dol­lar Scha­den­er­satz zah­len. Das ent­schied ges­tern Mon­tag ein Rich­ter in Brook­lyn, wie The Guar­di­an be­rich­tet. Im Jahr 2013 ließ der Ei­gen­tü­mer über Nacht die Graf­fi­tis an den Au­ßen­wän­de der ehe­ma­li­gen In­dus­trie­an­la­ge „5Pointz“ über­ma­len. 2014 wur­de der Ge­bäu­de­kom­plex in Queens schließ­lich ab­ge­ris­sen, um Platz für Lu­xus­woh­nun­gen zu schaf­fen. Laut dem Rich­ter hät­te der Scha­den mi­ni­miert wer­den kön­nen, wenn der Ab­riss zehn Mo­na­te spä­ter durch­ge­führt wor­den wä­re. 45 der 49 Graf­fi­ties at­tes­tier­te der Rich­ter ei­nen an­er­kann­ten Rang als Kunst­werk. Wol­koff er­laub­te den Stra­ßen­künst­lern mehr als 20 Jah­re lang ih­re Kunst­wer­ke auf den Wän­de der La­ger­hal­le zu schaf­fen Zu­dem konn­ten die Spray­er güns­tig in dem Ge­bäu­de woh­nen. In­fol­ge wur­de 5Pointz in den 90er Jah­ren ein Mek­ka für die in­ter­na­tio­na­le Graf­fi­ti-Sze­ne. Der be­schlos­se­ne Ab­riss des Ge­bäu­des sorg­te 2013 für gro­ße Pro­tes­te, de­nen sich auch der bri­ti­sche Stree­tart-Star Bank­sy an­schloss.
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Mehr Service, mehr Blick auf Digitalisierung

Otis stellt sich neu auf

von Charles Steiner

Vor vier Jah­ren hat­te Ro­man Tei­chert die Ge­schäfts­füh­rung des Auf­zugs­her­stel­lers Otis in Ös­ter­reich über­nom­men - da­mals kei­ne leich­te Auf­ga­be, muss­ten doch ei­ni­ge Bau­stel­len aus der Ver­gan­gen­heit be­wäl­tigt wer­den. Die Zie­le, die sich Tei­chert da­mals ge­setzt hat­te, konn­ten er­reicht wer­den, wie aus ei­nem Hin­ter­grund­ge­spräch ges­tern Abend im So­fi­tel Vi­en­na her­vor­ge­gan­gen ist. "Wir ha­ben auf die Spiel­fel­der Rück­ge­win­nung von Markt­an­tei­len, ope­ra­ti­ve Leis­tungs­fä­hig­keit und Mon­ta­ge­ef­fi­zi­enz, Kun­den­ser­vice und neue Ge­schäfts­fel­der wie neue Pro­duk­te ge­setzt, um die Markt­füh­rer­schaft be­hal­ten zu kön­nen", so Tei­chert. So konn­ten in den ver­gan­ge­nen vier Jah­ren die Markt­an­tei­le um je­weils ei­nen Pro­zent ge­stei­gert wer­den, das Ser­vice­ver­trags­port­fo­lio sei pro Jahr um zwei bis drei Pro­zent ge­stie­gen. Zu­dem sei­en vier Auf­zugs­fir­men in Ös­ter­reich ak­qui­riert wor­den. Zu­dem ha­be Otis den Zu­schlag für die Er­neue­rung der Lift­an­la­ge für die Ver­si­che­rung der Ei­sen­bah­ner und Berg­bau in Wien er­hal­ten.
Für die Zu­kunft se­he sich Otis je­den­falls ge­rüs­tet. Für das Neu­ge­schäft wol­le man in­ten­siv im Zu­ge der Er­neue­rung bzw. Er­wei­te­rung des U-Bahn­net­zes der Wie­ner Li­ni­en mit­mi­schen. Auch das Haupt­seg­ment Wohn­bau wol­le man be­ackern, bei Ge­wer­be­im­mo­bi­li­en sieht Tei­chert noch Luft nach oben. Zu­kunfts­fel­der sieht Tei­chert im Be­reich Di­gi­ta­li­sie­rung und In­ter­net of Things, durch "Con­di­ti­on ba­sed Main­ten­an­ce" soll die Ser­vice­qua­li­tät deut­lich ver­bes­sert wer­den und ei­ne 100-pro­zen­ti­ge Ver­füg­bar­keit der Auf­zugs­an­la­gen an­ge­strebt wer­den. Dies­be­züg­lich soll Sen­so­rik über ei­ne Cloud zur Ser­vice­stel­le ver­bin­den, die die An­la­ge be­reits im Vor­feld über­wacht und so all­fäl­li­ge Stö­run­gen be­vor sie ent­ste­hen be­ho­ben wer­den kön­nen. Zu­dem soll für Pla­ner und Ar­chi­tek­ten ver­stärkt Vir­tu­al Rea­li­ty ein­ge­setzt wer­den. Auch in punk­to Nach­hal­tig­keit will Otis Ak­zen­te set­zen. Man bie­te da­her auch Auf­zü­ge an, bei de­nen die Brem­s­ener­gie in Bat­te­rie­pa­ke­ten ge­spei­chert wer­den könn­ten, kürz­lich ha­be man in Her­nals in Ver­bin­dung mit So­lar­pa­nels ei­nen "100 Pro­zent en­er­gie­aut­ar­ken" Auf­zug ver­bau­en kön­nen.
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Seit Wintersemester kann man Real Estate & Leadership studieren

Neuer Immo-Studiengang an der HSBA

von Charles Steiner

Die Pro­fes­sio­na­li­sie­rung der Im­mo­bi­li­en­wirt­schaft wird im­mer eng­ma­schi­ger. Im­mer mehr Stu­di­en­an­ge­bo­te sol­len die Ab­sol­ven­ten per­fekt für ei­ne Kar­rie­re in der Bran­che aus­bil­den. Ös­ter­reich hat da be­reits meh­re­re ge­wich­ti­ge State­ments ge­setzt, auch in Deutsch­land setzt sich die­ser Trend zu­neh­mend fort. Seit Win­ter bie­tet die HS­BA Ham­burg School of Busi­ness Ad­mi­nis­tra­ti­on den neu­en Stu­di­en­gang "Re­al Es­ta­te & Lea­dership" an. Und folgt da­mit den Be­dürf­nis­sen der Bran­che - denn in­iti­iert wur­de die­ser von der in Ham­burg an­säs­si­gen ge­mein­nüt­zi­gen Re­al Es­ta­te and Lea­dership Foun­da­ti­on (RE­aL e.V.). De­ren Mit­glie­der sind al­le­samt nam­haf­te Un­ter­neh­men wie die Uni­on In­vest­ment, ECE Pro­jekt­ma­nage­ment, HIH Re­al Es­ta­te, DG HYP AG und vie­le mehr. Die­ser ha­be be­reits für die För­de­rung des Stu­di­en­gangs ei­ne Mil­li­on Eu­ro ein­sam­meln kön­nen.
Der in­ter­dis­zi­pli­nä­re, pra­xis- und for­schungs­be­zo­ge­ne An­satz des Stu­di­en­gangs rich­tet sich an Ba­che­lor-Ab­sol­ven­ten aus den Be­rei­chen Bau­in­ge­nieur­we­sen und Ge­bäu­de­tech­nik, Ar­chi­tek­tur und Stadt­pla­nung so­wie Wirt­schafts­wis­sen­schaf­ten. Die In­itia­to­rin des Ver­eins und Vor­stands­mit­glied, Anet­te Kämpf-Dern, streicht be­son­ders die In­ter­dis­zi­pli­na­ri­tät her­aus: "Bis­lang be­zie­hen sich die meis­ten Stu­di­en­an­ge­bo­te in­ner­halb der Im­mo­bi­li­en­bran­che auf ein­zel­ne Fach­rich­tun­gen. Die Wert­schöp­fung von Im­mo­bi­li­en hängt aber von der In­te­gra­ti­on der un­ter­schied­li­chen Be­rei­che zu ei­nem funk­tio­nie­ren­den Gan­zen ab. In­ter­dis­zi­pli­när und ver­ant­wort­lich den­ken­de Mit­ar­bei­ter sind zu ei­nem zen­tra­len Er­folgs­fak­tor ge­wor­den."

Jürgen Fenk neuer Chairman des Urban Land Institute Europe

Karriere zum Tag: Neu bei ULI

von Charles Steiner

Jürgen FenkJürgen Fenk
Jür­gen Fenk, Mit­glied des Si­gna Exe­cu­ti­ve Board, ist mit Wir­kung des heu­ri­gen 1. Ju­li zum Chair­man des Ur­ban Land In­sti­tu­tes Eu­ro­pe (ULI) be­stellt wur­de. Die­se Ent­schei­dung ist vor we­ni­gen Ta­gen im Rah­men der Ur­ban Land In­sti­tu­te Eu­ro­pe Con­fe­rence be­kannt­ge­ge­ben wor­den.
Die ULI sieht sich als ge­mein­nüt­zi­ge For­schungs- und Bil­dungs­in­sti­tu­ti­on mit Haupt­ge­schäfts­stel­len in Wa­shing­ton. Hong­kong und Lon­don und be­steht der­zeit aus ins­ge­samt 82.000 Mit­glie­dern aus 82 Län­dern. Selbst er­klär­tes Ziel ist es, Füh­rungs­ver­ant­wor­tung im Be­reich Land­nut­zung zu über­neh­men, um die Le­bens­räu­me und die Um­welt zu ver­bes­sern.
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Die Seestadt Aspern ist eines der größten Stadtentwicklungsprojekte Europas.Die Seestadt Aspern ist eines der größten Stadtentwicklungsprojekte Europas.

Mehr Stadt braucht das Land

Der Zu­zug in die Bal­lungs­zen­tren Ös­ter­reichs macht den Wohn­raum in den Städ­ten zur Man­gel­wa­re. Stadt­ent­wick­lungs­pro­jek­te sol­len für Ent­span­nung auf dem an­ge­spann­ten Wohn­markt sor­gen. Ein Stadt­ent­wick­lungs­ge­biet ist viel mehr als die Ge­samt­heit ein­zel­ner Im­mo­bi­li­en­pro­jek­te. Die­ser Mei­nung ist auch Tho­mas Ritt, Lei­ter der Ab­tei­lung Kom­mu­nal­po­li­tik bei der Ar­bei­ter­kam­mer Wien, die ei­ne Stu­die über die öf­fent­li­chen Räu­me bei Wiens Stadt­ent­wick­lungs­pro­jek­ten in Auf­trag gab. Ritt sieht des­we­gen die Zu­sam­men­ar­beit zwi­schen den Bau­fel­dern als zen­tral an: "Bau­platz­über­grei­fen­de Ko­ope­ra­ti­on ist wich­tig. Da­für braucht es ein funk­tio­nie­ren­des Stadt­teil­ma­nage­ment." Die Be­treu­ung en­det aber nicht mit dem Bau der Ge­bäu­de. "Kon­flik­te zwi­schen den Be­woh­nern sind un­ver­meid­lich. Des­we­gen braucht es auch Ge­biets­be­treu­ung über die Bau­pha­se hin­aus", so Ritt. [ci­te1] Stadt­teil­ma­nage­ment In der See­stadt As­pern ist be­son­ders viel in die­se Rich­tung in­ves­tiert wor­den. "Auch, weil die See­stadt wie ein Ali­en über dem Flug­platz ab­ge­wor­fen wur­de", er­klärt Ritt. Im Ge­gen­satz zu an­de­ren Stadt­ent­wick­lungs­ge­bie­ten, wie et­wa dem Sonn­wend­vier­tel am Wie­ner Haupt­bahn­hof, kom­me dort auf­grund der ab­ge­schot­te­ten La­ge von al­lei­ne kein Le­ben rein. Laut Ger­hard Schus­ter, Vor­stand der Wien 3420 As­pern De­ve­lop­ment AG, gibt es ty­pi­scher­wei­se zwei Ent­wick­lun­gen, die für Un­ru­he in der Be­völ­ke­rung sor­gen: "Das ei­ne ist der ex­tre­me Ver­fall von Ge­bäu­den oder In­fra­struk­tur. Das an­de­re, wenn vie­le Men­schen neu in ein Vier­tel zu­zie­hen." Die­se zwei Kri­sen­fäl­le wür­den ei­ne zen­tra­le An­lauf­stel­le be­din­gen, die sich um die An­lie­gen der Men­schen küm­mert. Je grö­ßer ein Stadt­ent­wick­lungs­pro­jekt ist, des­to wich­ti­ger sei ein Stadt­teil­ma­nage­ment. "Ein Stadt­teil­ma­nage­ment hat in Stadt­ent­wick­lungs­ge­bie­ten ei­ne wich­ti­ge Be­deu­tung in den Be­rei­chen Ko­or­di­na­ti­on und In­for­ma­ti­on - so auch in der See­stadt As­pern", meint auch An­dre­as Hol­ler, Ge­schäfts­füh­rer De­ve­lop­ment Ös­ter­reich bei der Bu­wog, die mit dem Pro­jekt See­See das ak­tu­ell größ­te Pro­jekt in der See­stadt ent­wi­ckelt. "Da­durch, dass der neue Stadt­teil erst nach und nach wächst und be­ste­hen­de Be­woh­ner ih­re Er­fah­run­gen und Wün­sche ein­brin­gen, kön­nen auch ganz neue Ide­en ent­ste­hen, die dann von der 3420 As­pern De­ve­lop­ment AG mit den ein­zel­nen Bau­trä­gern dis­ku­tiert wer­den", er­klärt Hol­ler. "Die Bau­trä­ger kom­men vier­tel­jähr­lich zu­sam­men, um et­wa Frei­flä­chen zu pla­nen oder auch die Nut­zung der Erd­ge­schoß­zo­ne ab­zu­stim­men", so Schus­ter über die Vor­ge­hens­wei­se. "Es nutzt nichts, wenn vier Bau­plät­ze ne­ben­ein­an­der ei­nen Klein­kin­der­spiel­platz ein­pla­nen", ver­an­schau­licht Ritt das Pro­blem, wenn Bau­trä­ger nicht mit­ein­an­der pla­nen. [ci­te2] Pro­blem­ge­schoss Ei­ne Her­aus­for­de­rung bei Stadt­ent­wick­lungs­pro­jek­ten ist auch oft die Be­le­bung der Erd­ge­schoss­zo­nen. Ritt sieht et­wa beim Sonn­wend­vier­tel am Wie­ner Haupt­bahn­hof Hand­lungs­be­darf: "Laut der Stu­die der AK sind dort die Erd­ge­schoss­zo­nen ex­trem ab­wei­send: un­at­trak­tiv, oft mit Nut­zun­gen, die blick­dich­te Schau­fens­ter ver­lan­gen und teil­wei­se zu Ab­stell­räu­men ver­kom­men." In der See­stadt ist es laut Ritt hin­ge­gen ge­lun­gen, den Han­del für den Stand­ort zu ge­win­nen. "Die See­stadt wird wie ein Ein­kaufs­zen­trum ge­ma­nagt", ver­an­schau­licht er. Die Bau­trä­ger sind ver­pflich­tet, die et­wa 3.000 Qua­drat­me­ter Han­dels­flä­che in der Kern­zo­ne der See­stadt für zu­min­dest zwölf Jah­re an die As­pern See­stadt Ein­kaufs­stra­ßen GmbH - ein Joint Ven­ture zwi­schen Re­tail­pro­fi SES Spar Eu­ro­pean Shop­ping Cen­ters und der Wien 3420 AG - zu ver­mie­ten. [ci­te3] Die Ein­zel­han­dels­flä­chen wer­den dann je nach Be­darf wei­ter­ver­mie­tet. "Die Mie­ten sind da­bei auf die Kauf­kraft der je­wei­li­gen Bran­che ab­ge­stimmt", er­klärt Schus­ter. "Es stimmt, dass die­ses The­ma im Neu­bau ins­ge­samt Her­aus­for­de­run­gen birgt, aber ge­ra­de in der See­stadt As­pern se­he ich das Pro­blem nicht", sieht auch Hol­ler die Erd­ge­schoss­zo­ne in As­pern gut auf­ge­stellt. Be­ste­hen­des und kom­men­des Ge­wer­be sei­en gut auf die Be­dürf­nis­se der Bür­ger ab­ge­stimmt. Wal­ter Witt­mann, Vor­stand der Pre­mi­um Im­mo­bi­li­en, er­war­tet auch beim Pro­jekt "Das En­sem­ble", das Pre­mi­um Im­mo­bi­li­en ge­mein­sam mit der ARE auf den brach­lie­gen­den Ge­wer­be­flä­chen der ehe­ma­li­gen Post­bus-Zen­tra­le im drit­ten Wie­ner Ge­mein­de­be­zirk ent­wi­ckelt, kei­ne Pro­ble­me mit der Erd­ge­schoss­zo­ne. "Im Erd­ge­schoss an der Erd­ber­ger Län­de ent­ste­hen ein Le­bens­mit­tel­han­del und ein Dro­ge­rie­markt. Ent­lang des Parks wird ein Kin­der­gar­ten ent­ste­hen. Bei den an­de­ren Bau­tei­len wer­den mo­der­ne, nach­ge­frag­te Gar­ten­woh­nun­gen er­rich­tet", er­klärt er. [ci­te4] Bür­ger spre­chen mit An­dre­as Hol­ler sieht bei Stadt­ent­wick­lungs­pro­jek­ten ei­nen Trend in Rich­tung Ein­be­zie­hung der Bür­ger: "Die Be­dürf­nis­se der An­rai­ner flie­ßen stär­ker in die Pla­nungs­pro­zes­se ein - es geht nicht mehr nur dar­um, den zu­künf­ti­gen Be­woh­nern ein an­spre­chen­des Quar­tier zu er­rich­ten, son­dern ei­nen Mehr­wert für das ge­sam­te Grät­zel zu schaf­fen." Frei­flä­chen wür­den da­bei ei­ne gro­ße Rol­le spie­len. Ei­ne Mög­lich­keit da­zu ist ein ko­ope­ra­ti­ves Ver­fah­ren. An­ders als bei städ­te­bau­li­chen Wett­be­wer­ben steht da­bei nicht das kon­kur­rie­ren­de Pla­nen im Vor­der­grund, son­dern das ge­mein­sa­me Ent­wi­ckeln von Lö­sungs­an­sät­zen. [ci­te5] Da­bei wer­den auch die In­ter­es­sen der Bür­ger mit ein­be­zo­gen. In der See­stadt As­pern wird so­wohl auf Wett­be­wer­be, als auch ver­ein­zelt auf ko­ope­ra­ti­ve Ver­fah­ren ge­setzt. "Das kommt auf die Auf­ga­ben­stel­lung an", er­klärt Schus­ter. Ein ko­ope­ra­ti­ves Ver­fah­ren wur­de et­wa bei der Ent­wick­lung des Mas­ter­plans Ebels­berg, das mit über 30 Hekt­ar größ­te Stadt­ent­wick­lungs­pro­jekt in Linz, bei dem die Area­le der frü­he­ren Hil­ler Ka­ser­ne so­wie der an­gren­zen­den "Som­mer­grün­de" ent­wi­ckelt wer­den, an­ge­wen­det. "Die­ses Ver­fah­ren war hier vor­teil­haft, weil die Vor­ga­ben, die für die Aus­lo­bung ei­nes Wett­be­wer­bes not­wen­dig sind, wie Woh­nungs­an­zahl, Dich­te, Hö­he der Be­bau­ung so­wie der An­teil Ge­wer­be, nicht ge­nau fest­la­gen", so Gun­ter Ames­ber­ger, Stadt­ent­wick­lungs­di­rek­tor der Stadt Linz. "Im Rah­men des ko­ope­ra­ti­ven Ver­fah­rens wur­den die­se Rah­men­be­din­gun­gen so­wie kla­re Re­geln für die nun zu er­stel­len­den Flä­chen­wid­mungs- und Be­bau­ungs­plä­ne ge­mein­sam mit al­len Sta­ke­hol­dern ent­wi­ckelt." Laut Ames­ber­ger müs­se bei ei­nem neu ent­wi­ckel­ten Quar­tier die gu­te Er­reich­bar­keit so­wohl mit­tels öf­fent­li­chem als auch In­di­vi­du­al­ver­kehr ge­währ­leis­tet sein. "Dar­über hin­aus ist ei­ne ur­ba­ne In­fra­struk­tur im nä­he­ren Um­feld sehr vor­teil­haft", so Ames­ber­ger. [ci­te6] Ur­ba­ne La­ge als Vor­teil "Das En­sem­ble" ist eben­falls ein Pro­jekt, das von der ur­ba­nen La­ge pro­fi­tiert. Witt­mann rech­net des­we­gen nicht mit ei­ner Ent­wick­lung Rich­tung "Schlaf­stadt": "Wer schon im Zen­trum wohnt, wird sich nicht de­zen­tral ori­en­tie­ren." Der ge­sam­te Frei­raum wer­de zu­dem ge­samt­heit­lich er­dacht und ge­plant. Das sei wich­tig für ei­nen zu­sam­men­hän­gen­den Cha­rak­ter und für ei­ne op­ti­ma­le Ver­tei­lung von Spiel- und Auf­ent­halts­räu­men im Frei­en. Da­für wur­de ei­ne Park­an­la­ge mit rund 7.000 m2 ge­plant, die für die Nach­bar­schaft und die neu­en Be­woh­ner ein Be­geg­nungs­raum sein wird. "Der Park ver­bin­det den Kar­di­nal-Nagl-Platz über die Dro­ry­gas­se mit dem Do­nau­ka­nal und wird da­her nicht nur für Be­woh­ner, son­dern für die ge­sam­te Nach­bar­schaft von At­trak­ti­vi­tät sein", ist Hans-Pe­ter Weiss, Ge­schäfts­füh­rer der ARE, über­zeugt. "Der Blick über den Tel­ler­rand ist bei Quar­tier­s­ent­wick­lun­gen ei­ner der wich­tigs­ten Fak­to­ren. Das Pro­jekt muss ei­nen nach­hal­ti­gen Mehr­wert für die Nach­bar­schaft und den ge­sam­ten Be­zirk bie­ten", be­tont er. [ci­te7] Woh­nen ist nicht ge­nug Auch Mi­cha­el Thier, Mar­ke­ting­lei­ter bei C&P Im­mo­bi­li­en, die das Brau­quar­tier Pun­ti­gam in Graz ent­wi­ckelt, sieht die Schaf­fung von Zu­satz­an­ge­bo­ten, "wie et­wa Ar­beits­plät­ze, Frei­zeit­ge­stal­tungs­mög­lich­kei­ten oder auch Mo­bi­li­täts­an­ge­bo­te", als "enorm wich­ti­gen Punkt" an. Die ers­ten zwei von ins­ge­samt neun Bau­ab­schnit­ten ste­hen ge­ra­de un­mit­tel­bar vor der Fer­tig­stel­lung. "Der Trend wird da­hin ge­hen, dass Men­schen mehr Wert auf Life- style usw. le­gen, da­her muss ein ent­spre­chen­des An­ge­bot in un­mit­tel­ba­rer Nä­he ge­schaf­fen wer­den", er­klärt er. Mit ei­nem ent­spre­chen­den Nut­zungs­mix möch­te man den Be­woh­nern al­les "un­kom­pli­ziert und vor al­lem na­he" bie­ten, was das täg­li­che Le­ben braucht. "'Nur' das Woh­nen wird in sol­chen gro­ßen Ein­hei­ten zu­künf­tig zu we­nig sein", ist Thier über­zeugt. Auch in der See­stadt As­pern setzt man auf die Schaf­fung von Ar­beits­plät­zen. 20.000 Stel­len sol­len ins­ge­samt ge­schaf­fen wer­den. Auch das soll ver­hin­dern, dass die See­stadt zur "Schlaf­stadt" wird. Es­sen­zi­ell für Be­triebs­an­sied­lun­gen ist aber der Bau des Lo­bau­tun­nels. "Für die Wohn­be­völ­ke­rung ist der Lo­bau­tun­nel nicht so wich­tig. Für sie ist er eher ein Nice-to-ha­ve", er­klärt Schus­ter. Doch vor al­lem Be­trie­be mit ei­nem ho­hen Trans­port­an­teil wür­den ei­ne zu­sätz­li­che Stra­ßen­ver­bin­dung brau­chen. Ei­nen Schritt wei­ter geht Tho­mas Ritt, der oh­ne den Lo­bau­tun­nel die gan­ze Ent­wick­lung im Nor­den der See­stadt in Ge­fahr sieht. [ci­te8]

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Die geplante Justizreform in Polen stößt bei Investoren nicht auf besonders viel Gegenliebe.Die geplante Justizreform in Polen stößt bei Investoren nicht auf besonders viel Gegenliebe.

Wenn die Politik mitmischt

Bei In­ves­to­ren sind die Län­der in der CEE&SEE-Re­gi­on sehr be­liebt. Doch po­li­ti­sche Ent­wick­lun­gen in man­chen Län­dern könn­ten durch­aus auch zu Her­aus­for­de­run­gen wer­den. Er­neut wet­tert der un­ga­ri­sche Mi­nis­ter­prä­si­dent Vik­tor Or­ban ge­gen ei­nen ver­meint­li­chen Sor­os-Plan, wo­nach der un­ga­ri­sche Mil­li­ar­där ei­ne "Um­vol­kung" Eu­ro­pas an­stre­be. Und wie­der ein­mal greift er die EU an und will sich von ver­trag­lich zu­ge­si­cher­ten Flücht­lings­quo­ten dis­tan­zie­ren. Die Vi­segrad-Staa­ten blei­ben, so sag­te er kürz­lich, mi­gran­ten­frei. Ge­meint mit die­sen Staa­ten sind eben Un­garn, Tsche­chi­en und Po­len. Auch in Po­len wer­den die Tö­ne im­mer rau­er. Die Re­gie­rungs­par­tei will hier das Jus­tiz­mi­nis­te­ri­um re­for­mie­ren und Rich­ter­po­si­tio­nen selbst be­set­zen. Die EU wie­der­um be­fürch­tet ei­ne Ab­kehr von der Rechts­staat­lich­keit und hat ein Rechts­staats­ver­fah­ren ge­gen Po­len ein­ge­lei­tet. Und in Tsche­chi­en hat der um­strit­te­ne Mil­li­ar­där An­d­rej Ba­bis die Par­la­ments­wah­len ge­won­nen - auch er schimpft ger­ne über die Flücht­lings­po­li­tik der EU. [ci­te1] War­schau hin­ter Prag Soll­ten da für die Im­mo­bi­li­en­wirt­schaft die Alarm­glo­cken läu­ten? In be­sag­ten Län­dern sind schließ­lich be­son­ders die ös­ter­rei­chi­schen Ent­wick­ler bzw. Kon­zer­ne in­ves­tiert. Und weil Im­mo­bi­li­en eben un­ver­rück­bar sind, ist die Rechts­si­cher­heit an je­nen Or­ten, wo sie ste­hen, um­so wich­ti­ger. An­dre­as Ridder, Chair­man Cen­tral & Eas­tern Eu­ro­pe Ca­pi­tal Mar­kets bei CB­RE, hat dies­be­züg­lich be­reits in Po­len ei­ni­ge Be­ob­ach­tun­gen ge­macht. Denn die pol­ni­sche Re­gie­rung hat Vor­steu­er­ab­zugs­ver­fah­ren für aus­län­di­sche Un­ter­neh­men deut­lich er­schwert und auch an den Öff­nungs­zei­ten bei Shop­ping­cen­tern her­um­ge­feilt. Maß­nah­men, die in­ter­na­tio­na­le In­ves­to­ren eher ab­schre­cken. Ridder: "Die­se und an­de­re Din­ge, die der­zeit in Po­len ge­sche­hen, ha­ben ei­ne leich­te Preis­dämp­fung bei Im­mo­bi­li­en in War­schau zur Fol­ge ge­habt. Sonst war War­schau im­mer auf dem glei­chen Preis­ni­veau in Prag. [ci­te2] Jetzt liegt die pol­ni­sche Haupt­stadt et­wa fünf Pro­zent un­ter je­ner Tsche­chi­ens." In Un­garn hat sich die In­ves­to­ren­un­si­cher­heit wie­der ge­legt: "Vor ei­nem Jahr wa­ren In­ves­to­ren be­züg­lich Un­garn sehr un­si­cher, jetzt boomt es dort wie­der." Gu­te Nach­rich­ten ei­gent­lich für die CA Im­mo, die in Bu­da­pest den zwei­ten Kern­markt nach Deutsch­land sieht. Bei ei­nem Lo­kal­au­gen­schein in der un­ga­ri­schen Haupt­stadt schien tat­säch­lich al­les ei­tel Won­ne zu sein. Die Mill­en­ni­um Towers, die im Vor­jahr von der Tri­Gra­nit und Heit­man für 175 Mil­lio­nen Eu­ro an­ge­kauft wur­den, sind na­he­zu voll­ver­mie­tet. "Nur ein klei­nes Bü­ro ist noch ver­füg­bar", wie Pé­ter Szal­ma, Lea­sing Ma­nage­ment bei CA Im­mo Hun­ga­ry, wäh­rend ei­ner Bü­ro­füh­rung an­merkt. Und tat­säch­lich: Ei­nem Mar­ket Over­view von Cush­man Wake­field zu­fol­ge wird wie­der in Bu­da­pest in­ves­tiert. Im Vor­jahr wa­ren es an die 1,7 Mil­li­ar­den Eu­ro - der zweit­bes­te Wert nach 2007, vor der Kri­se. Al­ler­dings: Be­trach­tet man die In­vest­ment­vo­lu­mi­na zwi­schen die­sen bei­den Zeit­räu­men, lässt sich ei­ne star­ke Vo­la­ti­li­tät er­ken­nen. Schlech­tes­ter Wert da­bei: 2012 mit ei­nem In­vest­ment­vo­lu­men von nur um die 200 Mil­lio­nen Eu­ro. [ci­te3] Ge­fähr­li­che Re­form? Franz Pöltl, Ge­schäfts­füh­rer der EHL In­vest­ment Con­sul­ting, meint, dass In­ves­to­ren kei­ne son­der­li­che Freu­de mit der po­li­ti­schen Ent­wick­lung in man­chen ost­eu­ro­päi­schen Län­dern hät­ten. Den­noch wür­den sie in­ves­tie­ren, da die Ren­di­ten in West­eu­ro­pa sehr nied­rig sind. "So­lan­ge die Re­gie­run­gen nicht in das wirt­schaft­li­che Ge­sche­hen ein­grei­fen, wer­den die­se In­ves­to­ren auch blei­ben", so Pöltl. Die ge­plan­te Jus­tiz­re­form in Po­len könn­te aber pro­ble­ma­tisch wer­den - vor al­lem dann, wenn die Rechts­si­cher­heit nicht mehr in dem Aus­maß ge­ge­ben ist, wie sie für In­ves­to­ren not­wen­dig ist. "Die Re­form an sich ist nicht das Pro­blem, son­dern wie sie um­ge­setzt wer­den soll. Soll­ten im Zu­ge der Jus­tiz­re­form al­ler­dings bei all­fäl­li­gen Ge­richts­ver­fah­ren dann lo­ka­le Un­ter­neh­men be­vor­zugt wer­den, dann ist es mit dem In­vest­ment­markt in Po­len bald aus", so die ein­dring­li­che War­nung von Pöltl. We­ni­ger dra­ma­tisch sieht es Mar­tin Sa­bel­ko, Ma­na­ging Di­rec­tor bei der War­burg HIH In­vest Re­al Es­ta­te. Er kennt die Län­der gut, seit 1986 hat­te er dort be­reits Ge­schäf­te ge­tä­tigt und meh­re­re Mil­li­ar­den Eu­ro um­ge­setzt. Er glaubt nicht, dass die po­li­ti­sche Si­tua­ti­on in man­chen Län­dern die In­ves­to­ren all­zu sehr ab­schre­cken wür­de. "Man muss die­se Ent­wick­lun­gen dif­fe­ren­ziert se­hen. Auch wenn Po­li­ti­ker all­zu sehr ne­ga­ti­ves Auf­se­hen er­re­gen, wür­den sie doch ein Ta­lent ha­ben, zu­rück­zu­ru­dern, wenn es um In­ter­es­sen von In­ves­to­ren geht." Nach wie vor sei die Ge­richts­bar­keit sta­bil und nach­voll­zieh­bar und das steu­er­li­che Um­feld gut. [ci­te4] Wirt­schaft boomt Wirt­schaft­lich hät­ten In­ves­to­ren im CEE-Raum der­zeit nichts zu be­fürch­ten, kon­sta­tiert Da­nie­la Gro­zea-Hel­men­stein, Se­ni­or Re­se­ar­cher Ma­cro­eco­no­mics and Pu­blic Fi­nan­ce beim In­sti­tut für Hö­he­re Stu­di­en (IHS). "Die Si­tua­ti­on im mit­tel- und ost­eu­ro­päi­schen Raum ist sehr gut, wir er­war­ten in die­sem und im kom­men­den Jahr gu­te Wachs­tums­zah­len." Für Po­len pro­gnos­ti­ziert Gro­zea-Hel­men­stein ein Wachs­tum von vier Pro­zent, für Un­garn und Tsche­chi­en ei­nes von 3,5 Pro­zent und für Russ­land gar 5,5 Pro­zent. Doch könn­te die po­li­ti­sche Si­tua­ti­on in Po­len, Tsche­chi­en und Un­garn die­se Wachs­tums­kur­ve brem­sen oder ins Ge­gen­teil ver­keh­ren? Gro­zea-Hel­men­stein glaubt das nicht: "In die­sen Län­dern wa­ren kei­ner­lei Aus­wir­kun­gen in die­se Rich­tung zu be­ob­ach­ten. Im Ge­gen­teil: Die­se Län­der set­zen auf ein be­son­ders wirt­schafts­freund­li­ches Kli­ma. Die Ar­beits­lo­sig­keit ist dras­tisch ge­sun­ken, mit ei­ner Quo­te von vier Pro­zent in Tsche­chi­en so­wie fünf Pro­zent in Un­garn und Russ­land kann man na­he­zu von Voll­be­schäf­ti­gung spre­chen." Da­mit steigt die Kauf­kraft, wes­we­gen die­se Län­der trotz sehr gu­ter Ex­port­zah­len zu­neh­mend im­por­tie­ren müs­sen. Das könn­te aber in den kom­men­den Jah­ren das Wachs­tum wie­der brem­sen. Brain­d­rain? Auch wenn das Lohn­ni­veau der Mit­ar­bei­ter in den CEE-Län­dern un­ter dem in West­eu­ro­pa liegt (wäh­rend die Bü­ro­mie­ten be­reits auf West-Ni­veau sind), könn­te es in den kom­men­den Jah­ren zu ei­nem Pro­blem kom­men, das für in­ter­na­tio­na­le Un­ter­neh­men, die in CEE Stand­or­te be­trei­ben, re­le­vant sein dürf­te. Die Fach­kräf­te wer­den im­mer we­ni­ger, vor al­lem in Po­len, wie Gro­zea-Hel­men­stein schil­dert: "Es fehlt an qua­li­fi­zier­ten Ar­beits­kräf­ten. Vie­le ge­hen in den Wes­ten, weil sie dort mehr ver­die­nen." Aber die Brut­to­re­al­löh­ne stei­gen. Laut der ak­tu­el­len Stra­te­gie Ös­ter­reich & CEE der Raiff­ei­sen Bank In­ter­na­tio­nal stie­gen die No­mi­nal­löh­ne in Ru­mä­ni­en und Un­garn in die­sem Jahr so­gar zwei­stel­lig, in Tsche­chi­en, Po­len und der Slo­wa­kei zwi­schen vier und 5,5 Pro­zent. [ci­te5] Preis­dy­na­mik schwächt sich ab Den­noch: Be­son­ders, was Wohn­im­mo­bi­li­en be­trifft, bleibt die CEE-Re­gi­on ei­ner der at­trak­tivs­ten In­vest­ment­stand­or­te in­ner­halb der EU, sagt Mi­cha­el Hel­ler, Re­al Es­ta­te In­vest­ment Ana­lyst bei der Raiff­ei­sen Bank In­ter­na­tio­nal (RBI): "Ins­be­son­de­re in Un­garn und Tsche­chi­en lie­ßen sich zu Be­ginn des Jah­res 2017 er­neut zwei­stel­li­ge Preis­stei­ge­rungs­ra­ten be­ob­ach­ten." Es gibt aber auch ei­ne Kehr­sei­te, und zwar in Bu­da­pest. Dort hat die un­ga­ri­sche Na­tio­nal­bank MNB zwar das Ri­si­ko ei­nes Preis­an­stiegs be­tont, je­doch nicht ab­küh­lend in den Markt ein­ge­grif­fen. Hel­ler: "Un­garn ver­sucht hier ge­zielt das lan­ge En­de der Zins­kur­ve nach un­ten zu drü­cken und den Markt für Kre­di­te in Lo­kal­wäh­rung an­zu­hei­zen." Al­ler­dings: Ob­wohl die von der un­ga­ri­schen Po­li­tik in­iti­ier­ten Maß­nah­men eher als preis­trei­bend zu be­zeich­nen sei­en, so Hel­ler, sind die Prei­se auf­grund ei­nes star­ken Markt­ein­bruchs zwi­schen 2008 und 2013 im­mer noch auf Vor­kri­sen­ni­veau. An­ders das Bild in Tsche­chi­en. Dort hat­te der Zen­tral­ban­ker Vo­j­tech Ben­da schon im Mai von ei­ner Über­be­wer­tung des lo­ka­len Im­mo­bi­li­en­markts ge­spro­chen, die durch­schnitt­lich rund zehn Pro­zent über dem ge­recht­fer­tig­ten Ni­veau lie­gen soll. "Die tsche­chi­sche Na­tio­nal­bank (CNB) hat da­her, an­ders als ihr un­ga­ri­sches Pen­dant, Maß­nah­men er­grif­fen, um ei­ner Über­hit­zung ent­ge­gen­zu­wir­ken", sagt Hel­ler. Ge­ne­rell pro­gnos­ti­ziert Hel­ler, dass zwar die CEE-Län­der trotz der po­si­ti­ven ma­kro­öko­no­mi­schen Aus­sich­ten wei­ter­hin als in­ves­to­ren­freund­lich gel­ten, die Preis­dy­na­mik aber ab­ge­schwächt wer­den dürf­te. Auch in Po­len wird ei­ne stei­gen­de Dy­na­mik bei Wohn­im­mo­bi­li­en­prei­sen ver­zeich­net, wenn­gleich sich die Wachs­tums­ra­ten ge­gen­über Tsche­chi­en und Un­garn als deut­lich mo­de­ra­ter er­wei­sen wür­den. "Nach­dem die Fer­tig­stel­lung von Wohn- im­mo­bi­li­en 2016 na­he­zu das Ni­veau des Boom­jah­res 2008 er­rei­chen konn­te, zeich­net sich für das lau­fen­de Jahr er­neut ein Re­kord­wert ab. An­ge­sichts ho­her Zu­wachs­ra­ten bei Früh­in­di­ka­to­ren wie Bau­be­wil­li­gun­gen und Bau­be­gin­nen steht der pol­ni­sche Bau­sek­tor vor ei­nem neu­en Re­kord­jahr", so Hel­ler. Dann wä­ren auch Wachs­tums­ra­ten wie in Tsche­chi­en mög­lich. [ci­te6]

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