Über den Onlinehandel wird dieser Tage viel lamentiert. Dieser zieht schließlich Umsätze vom Einzelhandelsmarkt ab - und deswegen wird es immer weniger Einzelhandelsflächen geben, hört man vielerorts. Doch ist das so? Der aktuellen Standort + Markt-Dokumentation „City Retail Österreich“, die heute Vormittag vor Journalisten präsentiert wurde, unterschreibt diese „Unkenrufe“ so nicht. Im Gegenteil: Laut dieser Analyse hätte es seit 2014 in den 22 wichtigsten österreichischen Innenstadtbereichen ein jährliches Wachstum an Shopflächen um mehr als 0,5 Prozent gegeben, zuletzt sogar 0,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dem folgt aber von S+M-Geschäftsführer Hannes Lindner ein großes Aber: „Gleichzeitig ist auch die Leerstandsrate um 1,1 Prozentpunkte auf 5,4 Prozent gestiegen. Das kann man nicht wirklich als qualitatives Wachstum bezeichnen.“ Betrachtet man die einzelnen Branchen, gibt es nämlich trotz Flächenwachstums einige große Verlierer: Modeflächen (was aufgrund von Zalando, Amazon und Co. auch nicht verwundert): Lag der Flächenanteil im Bekleidungssektor vor vier Jahren bei 35,7 Prozent, so ist er jetzt bei 31,9 Prozent angelangt. Und die Modeflächen werden noch weiter zurückgehen, schätzt Lindner. Auch, weil offenbar im Vorjahr der Peak beim Filialisierungsgrad erreicht worden ist. Dass die Fluktuationsrate zurückgegangen ist, interpretiert Lindner als „Standort-Entscheidungsschwäche bei den Mietern, da sie derzeit sehr verunsichert sind“.
Dort werden vor allem B-Lagen unter Druck geraten, wie Geschäftsführer Roman Schwarzenecker anhand des Beispiels Wien skizziert - obwohl der Anteil der Verkaufsflächen seit 2012 um 12 Prozent gestiegen ist. Drastischer noch: Nach der Analyse ist die mittelgroße Geschäftsstraße ein Auslaufmodell - übrig bleiben kleine Nahversorgereinheiten und große Handelsagglomerationen. Wenig verwunderlich bei Geschäftsstraßen ist, dass der Gastronomieanteil mehr wird, aber noch nicht in dem Maße, dass man von einer Disruption sprechen könne. Aber: Der Trend stehe erst am Anfang, da generell der Einzelhandelsanteil bei den Shopflächen abnimmt und andere Nutzungsarten darin zu finden sind - deutlich mehr als noch vor 13 Jahren.
Rustler Immobilienentwicklung wir das größte Projekt der Unternehmensgeschichte entwickeln. Kürzlich wurde dafür eine neue Liegenschaft in Wien Meidling erworben, wie das Unternehmen mitteilt. „Wir werden ab Oktober insgesamt 85 Neubauwohnungen mit einer Gesamtfläche von knapp 5.000 m² und 39 PKW-Stellplätze errichten“, beschreibt der Geschäftsführer der Rustler Immobilienentwicklung Markus Brandstätter das Projekt in der in der Rauchgasse 2-8. Der Verkaufsstart ist für April 2018 vorgesehen. Erste Informationen zum Projekt erhalten interessierte Kunden bereits auf der Wiener Immobilien Messe im März, wo Rustler als Austeller vertreten ist. Wie bei bisherigen Rustler-Neubauprojekten bietet das Unternehmen durch das eigene Planungsbüro und den Schauraum die Möglichkeit, auf individuelle Wünsche flexibel einzugehen und frühzeitig Ausstattung und Materialien erleben zu können.
Crowdinvestments haben sich in den vergangenen Jahren auch in der heimischen Immobilienbranche etabliert. Nun startet Anfang März das Crowdinvesstingunternehmen Rendity das größte Immobilien-Crowdinvestmentprojekt Österreichs. 1,5 Millionen Euro will Rendity für das Projekt „N°10“ im 1. Wiener Gemeindebezirk einsammeln. Das Porjekt von JP Immobilien umfasst 73 Cityapartments mit einer Größe von 50 bis 240 m² in einem Gründerzeitpalais in der Renngasse 10. Den künftigen Nutzern stehen ein 24-Stunden-Concierge-Service sowie zahlreiche Zusatzeinrichtungen vom hauseigenen Fitnessstudio mit Yoga- und Massageraum bis zu einem Salon für kleinere Empfänge zur Verfügung. Die Bauarbeiten sind bereits weit fortgeschritten, noch im Frühjahr wird die Dachgleiche erreicht werden. Rendity verspricht eine Anlegerrendite von 5,25 Prozent.
„Mit diesem Projekt hat Immobilien-Crowdinvestment in Österreich eine neue Stufe erreicht“, erklärt Rendity-Geschäftsführer und Marketingchef Tobias Leodolter. „Das Volumen zeigt, dass das Anlegerpotenzial mittlerweile auch die Finanzierung großer Projekte ermöglicht und dass Crowdinvestment auch für absolute Spitzenprojekte zu einem wichtigen Finanzierungsinstrument geworden ist.“ Aus Anlegersicht sei äußerst positiv, dass bereits die Hälfte der Wohnungen verkauft worden ist.
2.000 geförderte Wohnungen in Wien in der Warteschleife
von Stefan Posch
Die steigenden Baukosten machen nicht nur den privaten Bauträgern zu schaffen. Vor allem die Gemeinnützigen sehen sich angesichts der galoppierenden Kosten mit Problemen konfrontiert. Der Obmann des Dachverbandes der Gemeinnützigen (GBV) bezeichnet die Situation in Wien in einer Aussendung als „dramatisch“. Baureife Projekte für mehr als 2.000 Wohnungen würden „stehen“, weil die zuletzt überdurchschnittlich stark gestiegenen Baupreise „im Finanzrahmen des geförderten Wohnbaus nicht mehr unterzubringen sind.“ Wie die Daten zeigen, wären bereits seit 2014 die Baupreise im Vergleich zum Verbraucherpreisindex überdurchschnittlich gestiegen. Ein Trend, der sich vor allem in den letzten beiden Quartalen 2017 noch erheblich verstärkt habe, nimmt Wurm Bezug auf die jüngsten Analysen zur heimischen Konjunktur. Bei detaillierter Betrachtung lasse sich klar erkennen, dass besonders bei jenen Gewerken, die viel „Technik“ in die Gebäude bringen, wie z.B. Heizung und Lüftung, Elektro- und Gasinstallationen, die Preise besonders kräftig angezogen hätten. „Wir kommen damit speziell bei den am meisten nachgefragten Mietwohnungen in den Ballungsräumen zu Baukosten, die derzeit nicht in der Wohnbauförderung unterzubringen sind und Wohnkosten, die weit am Budget der Wohnungssuchenden, besonders der Jungfamilien, vorbeigehen“, so Wurm. „Wenn wir hier gegensteuern wollen, dann könne das nur über längst fällige Reformen zur Mobilisierung von Bauland und das Eindämmen der kostenintensiven Auflagen bei den bautechnischen und energetischen Standards geschehen“, fordert Wurm. Nicht jede geförderte Wohnung brauche das „volle Programm“ oder müsse „technisch und ausstattungsmäßig alles können“, sendet der GBV-Obmann einen dringenden Appell an die Politik, von der er erhofft, „dass sie den Wohnbau auf einen Top-Platz in ihrer Agenda setzt“.
Der auf Einkaufs- und Fachmarktzentren spezialisierte Investor FCR Immobilien hat eine sechsprozentige Unternehmensanleihe begeben und diese gestern in der Frankfurter Börse platziert. Das gab das Unternehmen via Aussendung bekannt. Ziel der Anleihe ist es, so Falk Raudies, Gründer und Vorstand von FCR, kurzfristig in den Ausbau des Immobilienbestands auszubauen. Die Anleihe hat eine Laufzeit von fünf Jahren, der Kupon werde halbjährlich bezahlt, wie aus der Mitteilung weiters zu entnehmen war. Zudem verfüge die Anleihe über ein „umfangreiches Sicherungspaket“, das neben der Absicherung über nachrangige Buchgrundschulden mittels Treuhänder zudem ein Kündigungsrecht der Anleihegläubiger im Falle eines Konrtrollwechsels sowie eine Ausschüttungssperre von 50 Prozent des Jahresüberschusses vorsieht.
Im Rahmen des öffentlichen Angebots seien bereits rund neun Millionen Euro von Privat- und institutionellen Investoren gezeichnet worden. Anleger hätten nunmehr die Möglichkeit, die Anleihe börsentäglich zu handeln oder über die Website der Gesellschaft im Rahmen der laufenden Privatplatzierung zu zeichnen. Dabei werde FCR Immobilien die Anleihe weiter auch über die Börse zu einem Kurs von 100 Prozent anbieten, bis das Zeichnungsvolumen von 25 Millionen Euro erreicht worden ist. Im Rahmen der nun laufenden Privatplatzierung werden vor allem institutionelle Investoren angesprochen, nachdem das öffentliche Angebot vor allem für die Ansprache von Privatinvestoren genutzt wurde.
Wohnbauprojekt in Haar, weitere Projekte in Planung
von Stefan Posch
Park Living Haar
Die Zima präsentierte kürzlich das Wohnbauprojekt „Park Living Haar“ im Münchner Vorort Haar. 12 Garten-, Geschoss- und Dachgeschosswohnungen sind auf dem Grundstück, das an einem weitläufigen Waldstück grenzt, geplant. Für eine gute Verkehrsanbindung sorgt die Nähe zur A99 und den S-Bahn Linien (S4/S6) mit Anschluss zu Münchens Innenstadt. Die Fertigstellung ist für Ende 2020 geplant.
Die Zima Immobilienwicklung Deutschland mit Sitz in Grünwald ist seit 2012 im Großraum München aktiv. „Das erste Großprojekt von ZIMA Deutschland 'LAO - Leben am Ostpark' wurde im Herbst 2015 mit 138 Wohneinheiten sowie großflächigen Gewerbeeinheiten fertiggestellt“, so Alexander Nußbaumer, CEO und Inhaber der Zima Unternehmensgruppe, „weitere aktuelle Wohungsprojekte am Tegernsee (Alpen Posthof), wie etwa eine Wohnanlage in München-Pullach sind abgeschlossen.“ Derzeit wird auch das Innenstadtprojekt „Das Goethe“ in München umgesetzt. Es entsteht ein Wohnungsmix mit rund 74 Wohneinheiten mit City- und Loftwohnungen. „In der Universitäts- und Kreisstadt Freising - ca. 30 Kilometer nördlich von München gelegen - laufen die Bauarbeiten für ein weiteres Neubauprojekt auf Hochtouren“, so Nußbaumer. Bis Mitte 2018 enstehen hier unter dem Projektnamen „Finkennest 57 Wohneinheiten. Ein weiteres Projekt entsteht am Stadteingang von Gersthofen bei Augsburg mit dem Quartier “Römertor". Auf einem über 15.000 m² großen Areal entwickelt die Zima ein Wohnquartier mit einer Mischung aus betreutem Wohnen sowie Pflegeeinrichtungen, ein kleinflächiger Gewerbeanteil und zusätzliche Serviceangeboten.
Im Mai des vergangenen Jahres hatte die TH Real Estate den Logistikfonds German Logistics Fund II (GLOF II) aufgelegt. Dieser wächst, so ist einer TH Real Estate-Meldung zu entnehmen, rapide an. Wie das Unternehmen verkündete, hat sie soeben ein Logistikzentrum in Bremen für den genannten Fonds angekauft. Verkäufer des rund 10.300 m² Objekts ist die Peper & Söhne GmbH, ein Kaufpreis wurde nicht genannt.
Die Immobilie ist erst im heurigen Jänner fertiggestellt worden und hat als alleinigen Mieter einen globalen Automobilzulieferer, der das Objekt als Distributionscenter nutzt. Thorsten Kiel, Head of Logistics bei TH Real Estate, erklärt, dass der Standort seit langem als etablierter Logistik-Hotspot sei, der von hoher Nachfrage geprägt sei: „Auch für die Zukunft ist von einem konstant hohen Bedarf nach Logistikfläche vor Ort auszugehen.“ Er geht auch von einer weiteren positiven Entwicklung für den Logistikimmobilienmarkt aus: „Vor allem in Deutschland, Großbritannien und in den Niederlanden, wo im europäischen Vergleich der Bedarf nach Logistik an Top-Standorten am höchsten ist, herrscht geringer Leerstand. Rund 85 Prozent der neu errichteten Fläche konnte direkt nach Fertigstellung vermietet werden. Durch unsere Logistikfonds bieten wir Anlegern unmittelbaren Zugang zu diesem Wachstumsmarkt.“
Zum achten Mal geht am 12. April im Berliner Radisson Blu das internationale Nachhatligkeitssymposium über die Bühne. Heuer stehen vor allem innovative Konzepte und Umsetzungen aus der PropTech-Branche auf dem Programm.
Nach einer Keynote von Wulf Bauerfeld von der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin werden Martin Bornholdt von der Deutschen Unternehmensinitiative Energieeffizienz - DENEFF und Jan von Mallinckrodt von Union Investment innovative Instrumente zur Bewertung von Klimarisiken und -chancen für gewerbliche Immobilien vor dem Hintergrund des Pariser Abkommens und den nationalen Klimaschutzplänen beleuchten. Das Thema Konnektivität und deren Wert für die Immobilienbranche und deren Stakeholder werden durch Martin Rodeck (OVG) und Donal Campbell (Deka) zum einen aus der Sicht von Projektentwicklern und zum anderen aus der Sicht von Investoren und Nutzern diskutiert. Ben Kott (Energy Deck) wird daraufhin der Frage nachgehen, ob und wie Digitalisierung und künstliche Intelligenz mit Nachhaltigkeit einhergehen. Das disruptive Element des 40 Percent Symposiums werden acht innovative Start-up-Unternehmen aus der PropTech-Branche bilden. In Form von Round Table Sessions werden sie den Teilnehmern ihre Produkte vorstellen: Loop Hub, Vanti, LightFi, SmartB, E Learning Studios, Botanic Horizon, Kennwert und Evana. Weitere Informationen zum Programm sowie die Möglichkeit zur Anmeldung finden sie hier.
Laut dem Frühjahrsgutachten 2018 des Spitzenverbandes ZIA geht es den deutschen Immobilienmärkten weiterhin sehr gut. Auf dem gewerblichen Immobilienmarkt Deutschlands wurden nach vorläufigen Ergebnissen im vergangenen Jahr 58,1 Milliarden Euro umgesetzt. Im Vergleich zum Vorjahr spiegelt das Ergebnis einen Anstieg von 9,8 Prozent wider. Die Wohnungsmieten sind im vergangenen Jahr mit 4,3 Prozent etwas stärker als im Vorjahr angestiegen (2016: +3,1 Prozent), während der Anstieg der Kaufpreise für Wohnimmobilien mit 7,9 Prozent geringer ausfiel als im Vorjahr (2016: +8,8 Prozent).
„Die gute Nachricht unseres diesjährigen Frühjahrsgutachtens ist zweifelsfrei, dass es den deutschen Immobilienmärkten sehr gut geht“, so Andreas Mattner, Präsident des ZIA. „Trotz großer Herausforderungen wie der starken Bevölkerungsentwicklung der Groß- und Universitätsstädte, dem anhaltenden Niedrigzinsniveau und politischen Instabilitäten ist die Marktentwicklung stabil. Das letzte Jahr hat gezeigt, dass auch in Städten wie Berlin und München 'die Party noch nicht vorbei ist', gleichwohl aber Stabilität einkehrt. Demgegenüber gibt es beim Büromarkt nichts zu feiern, Flächen und Angebote werden in den Ballungsräumen knapper und wir müssen aufpassen, dass wir nicht in ein nächstes Mangelproblem rauschen“, erklärt der ZIA-Präsident.
Der Entwickler und Investmentmanager HB Reavis, der im Vorjahr sein Deutschland-Geschäft gestartet hatte, hat mit Lorenz Walter einen neuen Senior Development Manager an Bord geholt. Der Diplom-Ingenieur war zuvor im Projektmanagement bei Drees & Sommer in Berlin und der Schweiz sowie bei DU Diederichs Projektmanagement und der Siemens AG tätig. Marcel Sedlák, CEO vpm HB Reavis in Deutschland ist mit der Wahl des 43-Jährigen zufrieden: "Mit Lorenz Walter haben wir einen ausgewiesenen Experten mit fundierten Fachkenntnissen bei uns an Bord. Wir werden weiterhin unsere Akquisitionstätigkeiten sowohl beim Ausbau unseres Berliner Teams als auch bei Immobilienprojekten fortführen."
Drei Neuzugänge bei Immo-Bewertung bei Reinberg & Partner
von Charles Steiner
Janine Tusch
Reinberg & Partner wächst und baut sein Immobilienbewertungsteam aus. Dazu wurden gleich drei neuer Bewerter mit an Bord geholt, nämlich Heinrich Schuster, Janine Tusch und Lisa Sommerfeld. Heinrich Schuster hat eine Ausbildung in Lebensmittel- und Biotechnologie, ist zudem akademisch geprüfter Immobilienberater der TU Wien und war zuletzt als Property Manager tätig. Er bringt nunmehr seine Expertise als Immobilienbewerter ein.
Janine Tusch (am Foto) hat ihre Ausbildung an der Universität Wien mit dem Magister der Rechtswissenschaften abgeschlossen und war bis jetzt im Gesundheitsbereich tätig. Sie unterstützt die Sachverständigen bei den Befundaufnahmen, der Befunderstellung und den notwendigen Recherchetätigkeiten.
Lisa Sommerfeld war bisher in der Tiermedizin tätig und übernimmt die Kundenbetreuung sowie das gesamte Back Office.
Über den Onlinehandel wird dieser Tage viel lamentiert. Dieser zieht schließlich Umsätze vom Einzelhandelsmarkt ab - und deswegen wird es immer weniger Einzelhandelsflächen geben, hört man vielerorts. Doch ist das so? Der aktuellen Standort + Markt-Dokumentation „City Retail Österreich“, die heute Vormittag vor Journalisten präsentiert wurde, unterschreibt diese „Unkenrufe“ so nicht. Im Gegenteil: Laut dieser Analyse hätte es seit 2014 in den 22 wichtigsten österreichischen Innenstadtbereichen ein jährliches Wachstum an Shopflächen um mehr als 0,5 Prozent gegeben, zuletzt sogar 0,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dem folgt aber von S+M-Geschäftsführer Hannes Lindner ein großes Aber: „Gleichzeitig ist auch die Leerstandsrate um 1,1 Prozentpunkte auf 5,4 Prozent gestiegen. Das kann man nicht wirklich als qualitatives Wachstum bezeichnen.“ Betrachtet man die einzelnen Branchen, gibt es nämlich trotz Flächenwachstums einige große Verlierer: Modeflächen (was aufgrund von Zalando, Amazon und Co. auch nicht verwundert): Lag der Flächenanteil im Bekleidungssektor vor vier Jahren bei 35,7 Prozent, so ist er jetzt bei 31,9 Prozent angelangt. Und die Modeflächen werden noch weiter zurückgehen, schätzt Lindner. Auch, weil offenbar im Vorjahr der Peak beim Filialisierungsgrad erreicht worden ist. Dass die Fluktuationsrate zurückgegangen ist, interpretiert Lindner als „Standort-Entscheidungsschwäche bei den Mietern, da sie derzeit sehr verunsichert sind“.
Dort werden vor allem B-Lagen unter Druck geraten, wie Geschäftsführer Roman Schwarzenecker anhand des Beispiels Wien skizziert - obwohl der Anteil der Verkaufsflächen seit 2012 um 12 Prozent gestiegen ist. Drastischer noch: Nach der Analyse ist die mittelgroße Geschäftsstraße ein Auslaufmodell - übrig bleiben kleine Nahversorgereinheiten und große Handelsagglomerationen. Wenig verwunderlich bei Geschäftsstraßen ist, dass der Gastronomieanteil mehr wird, aber noch nicht in dem Maße, dass man von einer Disruption sprechen könne. Aber: Der Trend stehe erst am Anfang, da generell der Einzelhandelsanteil bei den Shopflächen abnimmt und andere Nutzungsarten darin zu finden sind - deutlich mehr als noch vor 13 Jahren.
Bisher größtes Rustler-Projekt gestartet
Rustler baut in Meidling
von Stefan Posch
Rustler Immobilienentwicklung wir das größte Projekt der Unternehmensgeschichte entwickeln. Kürzlich wurde dafür eine neue Liegenschaft in Wien Meidling erworben, wie das Unternehmen mitteilt. „Wir werden ab Oktober insgesamt 85 Neubauwohnungen mit einer Gesamtfläche von knapp 5.000 m² und 39 PKW-Stellplätze errichten“, beschreibt der Geschäftsführer der Rustler Immobilienentwicklung Markus Brandstätter das Projekt in der in der Rauchgasse 2-8. Der Verkaufsstart ist für April 2018 vorgesehen. Erste Informationen zum Projekt erhalten interessierte Kunden bereits auf der Wiener Immobilien Messe im März, wo Rustler als Austeller vertreten ist. Wie bei bisherigen Rustler-Neubauprojekten bietet das Unternehmen durch das eigene Planungsbüro und den Schauraum die Möglichkeit, auf individuelle Wünsche flexibel einzugehen und frühzeitig Ausstattung und Materialien erleben zu können.
Crowdinvestments haben sich in den vergangenen Jahren auch in der heimischen Immobilienbranche etabliert. Nun startet Anfang März das Crowdinvesstingunternehmen Rendity das größte Immobilien-Crowdinvestmentprojekt Österreichs. 1,5 Millionen Euro will Rendity für das Projekt „N°10“ im 1. Wiener Gemeindebezirk einsammeln. Das Porjekt von JP Immobilien umfasst 73 Cityapartments mit einer Größe von 50 bis 240 m² in einem Gründerzeitpalais in der Renngasse 10. Den künftigen Nutzern stehen ein 24-Stunden-Concierge-Service sowie zahlreiche Zusatzeinrichtungen vom hauseigenen Fitnessstudio mit Yoga- und Massageraum bis zu einem Salon für kleinere Empfänge zur Verfügung. Die Bauarbeiten sind bereits weit fortgeschritten, noch im Frühjahr wird die Dachgleiche erreicht werden. Rendity verspricht eine Anlegerrendite von 5,25 Prozent.
„Mit diesem Projekt hat Immobilien-Crowdinvestment in Österreich eine neue Stufe erreicht“, erklärt Rendity-Geschäftsführer und Marketingchef Tobias Leodolter. „Das Volumen zeigt, dass das Anlegerpotenzial mittlerweile auch die Finanzierung großer Projekte ermöglicht und dass Crowdinvestment auch für absolute Spitzenprojekte zu einem wichtigen Finanzierungsinstrument geworden ist.“ Aus Anlegersicht sei äußerst positiv, dass bereits die Hälfte der Wohnungen verkauft worden ist.
2.000 geförderte Wohnungen in Wien in der Warteschleife
Baukosten bedrängen Wohnbau
von Stefan Posch
Die steigenden Baukosten machen nicht nur den privaten Bauträgern zu schaffen. Vor allem die Gemeinnützigen sehen sich angesichts der galoppierenden Kosten mit Problemen konfrontiert. Der Obmann des Dachverbandes der Gemeinnützigen (GBV) bezeichnet die Situation in Wien in einer Aussendung als „dramatisch“. Baureife Projekte für mehr als 2.000 Wohnungen würden „stehen“, weil die zuletzt überdurchschnittlich stark gestiegenen Baupreise „im Finanzrahmen des geförderten Wohnbaus nicht mehr unterzubringen sind.“ Wie die Daten zeigen, wären bereits seit 2014 die Baupreise im Vergleich zum Verbraucherpreisindex überdurchschnittlich gestiegen. Ein Trend, der sich vor allem in den letzten beiden Quartalen 2017 noch erheblich verstärkt habe, nimmt Wurm Bezug auf die jüngsten Analysen zur heimischen Konjunktur. Bei detaillierter Betrachtung lasse sich klar erkennen, dass besonders bei jenen Gewerken, die viel „Technik“ in die Gebäude bringen, wie z.B. Heizung und Lüftung, Elektro- und Gasinstallationen, die Preise besonders kräftig angezogen hätten. „Wir kommen damit speziell bei den am meisten nachgefragten Mietwohnungen in den Ballungsräumen zu Baukosten, die derzeit nicht in der Wohnbauförderung unterzubringen sind und Wohnkosten, die weit am Budget der Wohnungssuchenden, besonders der Jungfamilien, vorbeigehen“, so Wurm. „Wenn wir hier gegensteuern wollen, dann könne das nur über längst fällige Reformen zur Mobilisierung von Bauland und das Eindämmen der kostenintensiven Auflagen bei den bautechnischen und energetischen Standards geschehen“, fordert Wurm. Nicht jede geförderte Wohnung brauche das „volle Programm“ oder müsse „technisch und ausstattungsmäßig alles können“, sendet der GBV-Obmann einen dringenden Appell an die Politik, von der er erhofft, „dass sie den Wohnbau auf einen Top-Platz in ihrer Agenda setzt“.
Sechs-Prozent-Anleihe wurde gestern platziert
FCR begibt Unternehmensanleihe
von Charles Steiner
Der auf Einkaufs- und Fachmarktzentren spezialisierte Investor FCR Immobilien hat eine sechsprozentige Unternehmensanleihe begeben und diese gestern in der Frankfurter Börse platziert. Das gab das Unternehmen via Aussendung bekannt. Ziel der Anleihe ist es, so Falk Raudies, Gründer und Vorstand von FCR, kurzfristig in den Ausbau des Immobilienbestands auszubauen. Die Anleihe hat eine Laufzeit von fünf Jahren, der Kupon werde halbjährlich bezahlt, wie aus der Mitteilung weiters zu entnehmen war. Zudem verfüge die Anleihe über ein „umfangreiches Sicherungspaket“, das neben der Absicherung über nachrangige Buchgrundschulden mittels Treuhänder zudem ein Kündigungsrecht der Anleihegläubiger im Falle eines Konrtrollwechsels sowie eine Ausschüttungssperre von 50 Prozent des Jahresüberschusses vorsieht.
Im Rahmen des öffentlichen Angebots seien bereits rund neun Millionen Euro von Privat- und institutionellen Investoren gezeichnet worden. Anleger hätten nunmehr die Möglichkeit, die Anleihe börsentäglich zu handeln oder über die Website der Gesellschaft im Rahmen der laufenden Privatplatzierung zu zeichnen. Dabei werde FCR Immobilien die Anleihe weiter auch über die Börse zu einem Kurs von 100 Prozent anbieten, bis das Zeichnungsvolumen von 25 Millionen Euro erreicht worden ist. Im Rahmen der nun laufenden Privatplatzierung werden vor allem institutionelle Investoren angesprochen, nachdem das öffentliche Angebot vor allem für die Ansprache von Privatinvestoren genutzt wurde.
Wohnbauprojekt in Haar, weitere Projekte in Planung
Die Zima präsentierte kürzlich das Wohnbauprojekt „Park Living Haar“ im Münchner Vorort Haar. 12 Garten-, Geschoss- und Dachgeschosswohnungen sind auf dem Grundstück, das an einem weitläufigen Waldstück grenzt, geplant. Für eine gute Verkehrsanbindung sorgt die Nähe zur A99 und den S-Bahn Linien (S4/S6) mit Anschluss zu Münchens Innenstadt. Die Fertigstellung ist für Ende 2020 geplant.
Die Zima Immobilienwicklung Deutschland mit Sitz in Grünwald ist seit 2012 im Großraum München aktiv. „Das erste Großprojekt von ZIMA Deutschland 'LAO - Leben am Ostpark' wurde im Herbst 2015 mit 138 Wohneinheiten sowie großflächigen Gewerbeeinheiten fertiggestellt“, so Alexander Nußbaumer, CEO und Inhaber der Zima Unternehmensgruppe, „weitere aktuelle Wohungsprojekte am Tegernsee (Alpen Posthof), wie etwa eine Wohnanlage in München-Pullach sind abgeschlossen.“ Derzeit wird auch das Innenstadtprojekt „Das Goethe“ in München umgesetzt. Es entsteht ein Wohnungsmix mit rund 74 Wohneinheiten mit City- und Loftwohnungen. „In der Universitäts- und Kreisstadt Freising - ca. 30 Kilometer nördlich von München gelegen - laufen die Bauarbeiten für ein weiteres Neubauprojekt auf Hochtouren“, so Nußbaumer. Bis Mitte 2018 enstehen hier unter dem Projektnamen „Finkennest 57 Wohneinheiten. Ein weiteres Projekt entsteht am Stadteingang von Gersthofen bei Augsburg mit dem Quartier “Römertor". Auf einem über 15.000 m² großen Areal entwickelt die Zima ein Wohnquartier mit einer Mischung aus betreutem Wohnen sowie Pflegeeinrichtungen, ein kleinflächiger Gewerbeanteil und zusätzliche Serviceangeboten.
Bereits dritte Investition mit rund 10.300 m²
TH Real Estate's Logistikfonds wächst
von Charles Steiner
Im Mai des vergangenen Jahres hatte die TH Real Estate den Logistikfonds German Logistics Fund II (GLOF II) aufgelegt. Dieser wächst, so ist einer TH Real Estate-Meldung zu entnehmen, rapide an. Wie das Unternehmen verkündete, hat sie soeben ein Logistikzentrum in Bremen für den genannten Fonds angekauft. Verkäufer des rund 10.300 m² Objekts ist die Peper & Söhne GmbH, ein Kaufpreis wurde nicht genannt.
Die Immobilie ist erst im heurigen Jänner fertiggestellt worden und hat als alleinigen Mieter einen globalen Automobilzulieferer, der das Objekt als Distributionscenter nutzt. Thorsten Kiel, Head of Logistics bei TH Real Estate, erklärt, dass der Standort seit langem als etablierter Logistik-Hotspot sei, der von hoher Nachfrage geprägt sei: „Auch für die Zukunft ist von einem konstant hohen Bedarf nach Logistikfläche vor Ort auszugehen.“ Er geht auch von einer weiteren positiven Entwicklung für den Logistikimmobilienmarkt aus: „Vor allem in Deutschland, Großbritannien und in den Niederlanden, wo im europäischen Vergleich der Bedarf nach Logistik an Top-Standorten am höchsten ist, herrscht geringer Leerstand. Rund 85 Prozent der neu errichteten Fläche konnte direkt nach Fertigstellung vermietet werden. Durch unsere Logistikfonds bieten wir Anlegern unmittelbaren Zugang zu diesem Wachstumsmarkt.“
Daily Proptech News:
40 Percent Symposium über PropTechs
von Stefan Posch
Zum achten Mal geht am 12. April im Berliner Radisson Blu das internationale Nachhatligkeitssymposium über die Bühne. Heuer stehen vor allem innovative Konzepte und Umsetzungen aus der PropTech-Branche auf dem Programm.
Nach einer Keynote von Wulf Bauerfeld von der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin werden Martin Bornholdt von der Deutschen Unternehmensinitiative Energieeffizienz - DENEFF und Jan von Mallinckrodt von Union Investment innovative Instrumente zur Bewertung von Klimarisiken und -chancen für gewerbliche Immobilien vor dem Hintergrund des Pariser Abkommens und den nationalen Klimaschutzplänen beleuchten. Das Thema Konnektivität und deren Wert für die Immobilienbranche und deren Stakeholder werden durch Martin Rodeck (OVG) und Donal Campbell (Deka) zum einen aus der Sicht von Projektentwicklern und zum anderen aus der Sicht von Investoren und Nutzern diskutiert. Ben Kott (Energy Deck) wird daraufhin der Frage nachgehen, ob und wie Digitalisierung und künstliche Intelligenz mit Nachhaltigkeit einhergehen. Das disruptive Element des 40 Percent Symposiums werden acht innovative Start-up-Unternehmen aus der PropTech-Branche bilden. In Form von Round Table Sessions werden sie den Teilnehmern ihre Produkte vorstellen: Loop Hub, Vanti, LightFi, SmartB, E Learning Studios, Botanic Horizon, Kennwert und Evana. Weitere Informationen zum Programm sowie die Möglichkeit zur Anmeldung finden sie hier.
ZIA-Präsident sieht sehr gute Immobilienmärkte
Die Party geht in Deutschland weiter
von Stefan Posch
Laut dem Frühjahrsgutachten 2018 des Spitzenverbandes ZIA geht es den deutschen Immobilienmärkten weiterhin sehr gut. Auf dem gewerblichen Immobilienmarkt Deutschlands wurden nach vorläufigen Ergebnissen im vergangenen Jahr 58,1 Milliarden Euro umgesetzt. Im Vergleich zum Vorjahr spiegelt das Ergebnis einen Anstieg von 9,8 Prozent wider. Die Wohnungsmieten sind im vergangenen Jahr mit 4,3 Prozent etwas stärker als im Vorjahr angestiegen (2016: +3,1 Prozent), während der Anstieg der Kaufpreise für Wohnimmobilien mit 7,9 Prozent geringer ausfiel als im Vorjahr (2016: +8,8 Prozent).
„Die gute Nachricht unseres diesjährigen Frühjahrsgutachtens ist zweifelsfrei, dass es den deutschen Immobilienmärkten sehr gut geht“, so Andreas Mattner, Präsident des ZIA. „Trotz großer Herausforderungen wie der starken Bevölkerungsentwicklung der Groß- und Universitätsstädte, dem anhaltenden Niedrigzinsniveau und politischen Instabilitäten ist die Marktentwicklung stabil. Das letzte Jahr hat gezeigt, dass auch in Städten wie Berlin und München 'die Party noch nicht vorbei ist', gleichwohl aber Stabilität einkehrt. Demgegenüber gibt es beim Büromarkt nichts zu feiern, Flächen und Angebote werden in den Ballungsräumen knapper und wir müssen aufpassen, dass wir nicht in ein nächstes Mangelproblem rauschen“, erklärt der ZIA-Präsident.
Der Entwickler und Investmentmanager HB Reavis, der im Vorjahr sein Deutschland-Geschäft gestartet hatte, hat mit Lorenz Walter einen neuen Senior Development Manager an Bord geholt. Der Diplom-Ingenieur war zuvor im Projektmanagement bei Drees & Sommer in Berlin und der Schweiz sowie bei DU Diederichs Projektmanagement und der Siemens AG tätig. Marcel Sedlák, CEO vpm HB Reavis in Deutschland ist mit der Wahl des 43-Jährigen zufrieden: "Mit Lorenz Walter haben wir einen ausgewiesenen Experten mit fundierten Fachkenntnissen bei uns an Bord. Wir werden weiterhin unsere Akquisitionstätigkeiten sowohl beim Ausbau unseres Berliner Teams als auch bei Immobilienprojekten fortführen."
Drei Neuzugänge bei Immo-Bewertung bei Reinberg & Partner
Reinberg & Partner wächst und baut sein Immobilienbewertungsteam aus. Dazu wurden gleich drei neuer Bewerter mit an Bord geholt, nämlich Heinrich Schuster, Janine Tusch und Lisa Sommerfeld. Heinrich Schuster hat eine Ausbildung in Lebensmittel- und Biotechnologie, ist zudem akademisch geprüfter Immobilienberater der TU Wien und war zuletzt als Property Manager tätig. Er bringt nunmehr seine Expertise als Immobilienbewerter ein.
Janine Tusch (am Foto) hat ihre Ausbildung an der Universität Wien mit dem Magister der Rechtswissenschaften abgeschlossen und war bis jetzt im Gesundheitsbereich tätig. Sie unterstützt die Sachverständigen bei den Befundaufnahmen, der Befunderstellung und den notwendigen Recherchetätigkeiten.
Lisa Sommerfeld war bisher in der Tiermedizin tätig und übernimmt die Kundenbetreuung sowie das gesamte Back Office.
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Bei Investoren sind die Länder in der CEE&SEE-Region sehr beliebt. Doch politische Entwicklungen in manchen Ländern könnten durchaus auch zu Herausforderungen werden.
Erneut wettert der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban gegen einen vermeintlichen Soros-Plan, wonach der ungarische Milliardär eine "Umvolkung" Europas anstrebe. Und wieder einmal greift er die EU an und will sich von vertraglich zugesicherten Flüchtlingsquoten distanzieren. Die Visegrad-Staaten bleiben, so sagte er kürzlich, migrantenfrei. Gemeint mit diesen Staaten sind eben Ungarn, Tschechien und Polen. Auch in Polen werden die Töne immer rauer. Die Regierungspartei will hier das Justizministerium reformieren und Richterpositionen selbst besetzen. Die EU wiederum befürchtet eine Abkehr von der Rechtsstaatlichkeit und hat ein Rechtsstaatsverfahren gegen Polen eingeleitet. Und in Tschechien hat der umstrittene Milliardär Andrej Babis die Parlamentswahlen gewonnen - auch er schimpft gerne über die Flüchtlingspolitik der EU.
[cite1]
Warschau hinter Prag
Sollten da für die Immobilienwirtschaft die Alarmglocken läuten? In besagten Ländern sind schließlich besonders die österreichischen Entwickler bzw. Konzerne investiert. Und weil Immobilien eben unverrückbar sind, ist die Rechtssicherheit an jenen Orten, wo sie stehen, umso wichtiger. Andreas Ridder, Chairman Central & Eastern Europe Capital Markets bei CBRE, hat diesbezüglich bereits in Polen einige Beobachtungen gemacht. Denn die polnische Regierung hat Vorsteuerabzugsverfahren für ausländische Unternehmen deutlich erschwert und auch an den Öffnungszeiten bei Shoppingcentern herumgefeilt. Maßnahmen, die internationale Investoren eher abschrecken. Ridder: "Diese und andere Dinge, die derzeit in Polen geschehen, haben eine leichte Preisdämpfung bei Immobilien in Warschau zur Folge gehabt. Sonst war Warschau immer auf dem gleichen Preisniveau in Prag.
[cite2]
Jetzt liegt die polnische Hauptstadt etwa fünf Prozent unter jener Tschechiens." In Ungarn hat sich die Investorenunsicherheit wieder gelegt: "Vor einem Jahr waren Investoren bezüglich Ungarn sehr unsicher, jetzt boomt es dort wieder." Gute Nachrichten eigentlich für die CA Immo, die in Budapest den zweiten Kernmarkt nach Deutschland sieht. Bei einem Lokalaugenschein in der ungarischen Hauptstadt schien tatsächlich alles eitel Wonne zu sein. Die Millennium Towers, die im Vorjahr von der TriGranit und Heitman für 175 Millionen Euro angekauft wurden, sind nahezu vollvermietet. "Nur ein kleines Büro ist noch verfügbar", wie Péter Szalma, Leasing Management bei CA Immo Hungary, während einer Büroführung anmerkt. Und tatsächlich: Einem Market Overview von Cushman Wakefield zufolge wird wieder in Budapest investiert. Im Vorjahr waren es an die 1,7 Milliarden Euro - der zweitbeste Wert nach 2007, vor der Krise. Allerdings: Betrachtet man die Investmentvolumina zwischen diesen beiden Zeiträumen, lässt sich eine starke Volatilität erkennen. Schlechtester Wert dabei: 2012 mit einem Investmentvolumen von nur um die 200 Millionen Euro.
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Gefährliche Reform?
Franz Pöltl, Geschäftsführer der EHL Investment Consulting, meint, dass Investoren keine sonderliche Freude mit der politischen Entwicklung in manchen osteuropäischen Ländern hätten. Dennoch würden sie investieren, da die Renditen in Westeuropa sehr niedrig sind. "Solange die Regierungen nicht in das wirtschaftliche Geschehen eingreifen, werden diese Investoren auch bleiben", so Pöltl. Die geplante Justizreform in Polen könnte aber problematisch werden - vor allem dann, wenn die Rechtssicherheit nicht mehr in dem Ausmaß gegeben ist, wie sie für Investoren notwendig ist. "Die Reform an sich ist nicht das Problem, sondern wie sie umgesetzt werden soll. Sollten im Zuge der Justizreform allerdings bei allfälligen Gerichtsverfahren dann lokale Unternehmen bevorzugt werden, dann ist es mit dem Investmentmarkt in Polen bald aus", so die eindringliche Warnung von Pöltl. Weniger dramatisch sieht es Martin Sabelko, Managing Director bei der Warburg HIH Invest Real Estate. Er kennt die Länder gut, seit 1986 hatte er dort bereits Geschäfte getätigt und mehrere Milliarden Euro umgesetzt. Er glaubt nicht, dass die politische Situation in manchen Ländern die Investoren allzu sehr abschrecken würde. "Man muss diese Entwicklungen differenziert sehen. Auch wenn Politiker allzu sehr negatives Aufsehen erregen, würden sie doch ein Talent haben, zurückzurudern, wenn es um Interessen von Investoren geht." Nach wie vor sei die Gerichtsbarkeit stabil und nachvollziehbar und das steuerliche Umfeld gut.
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Wirtschaft boomt
Wirtschaftlich hätten Investoren im CEE-Raum derzeit nichts zu befürchten, konstatiert Daniela Grozea-Helmenstein, Senior Researcher Macroeconomics and Public Finance beim Institut für Höhere Studien (IHS). "Die Situation im mittel- und osteuropäischen Raum ist sehr gut, wir erwarten in diesem und im kommenden Jahr gute Wachstumszahlen." Für Polen prognostiziert Grozea-Helmenstein ein Wachstum von vier Prozent, für Ungarn und Tschechien eines von 3,5 Prozent und für Russland gar 5,5 Prozent. Doch könnte die politische Situation in Polen, Tschechien und Ungarn diese Wachstumskurve bremsen oder ins Gegenteil verkehren? Grozea-Helmenstein glaubt das nicht: "In diesen Ländern waren keinerlei Auswirkungen in diese Richtung zu beobachten. Im Gegenteil: Diese Länder setzen auf ein besonders wirtschaftsfreundliches Klima. Die Arbeitslosigkeit ist drastisch gesunken, mit einer Quote von vier Prozent in Tschechien sowie fünf Prozent in Ungarn und Russland kann man nahezu von Vollbeschäftigung sprechen." Damit steigt die Kaufkraft, weswegen diese Länder trotz sehr guter Exportzahlen zunehmend importieren müssen. Das könnte aber in den kommenden Jahren das Wachstum wieder bremsen. Braindrain? Auch wenn das Lohnniveau der Mitarbeiter in den CEE-Ländern unter dem in Westeuropa liegt (während die Büromieten bereits auf West-Niveau sind), könnte es in den kommenden Jahren zu einem Problem kommen, das für internationale Unternehmen, die in CEE Standorte betreiben, relevant sein dürfte. Die Fachkräfte werden immer weniger, vor allem in Polen, wie Grozea-Helmenstein schildert: "Es fehlt an qualifizierten Arbeitskräften. Viele gehen in den Westen, weil sie dort mehr verdienen." Aber die Bruttoreallöhne steigen. Laut der aktuellen Strategie Österreich & CEE der Raiffeisen Bank International stiegen die Nominallöhne in Rumänien und Ungarn in diesem Jahr sogar zweistellig, in Tschechien, Polen und der Slowakei zwischen vier und 5,5 Prozent.
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Preisdynamik schwächt sich ab
Dennoch: Besonders, was Wohnimmobilien betrifft, bleibt die CEE-Region einer der attraktivsten Investmentstandorte innerhalb der EU, sagt Michael Heller, Real Estate Investment Analyst bei der Raiffeisen Bank International (RBI): "Insbesondere in Ungarn und Tschechien ließen sich zu Beginn des Jahres 2017 erneut zweistellige Preissteigerungsraten beobachten." Es gibt aber auch eine Kehrseite, und zwar in Budapest. Dort hat die ungarische Nationalbank MNB zwar das Risiko eines Preisanstiegs betont, jedoch nicht abkühlend in den Markt eingegriffen. Heller: "Ungarn versucht hier gezielt das lange Ende der Zinskurve nach unten zu drücken und den Markt für Kredite in Lokalwährung anzuheizen." Allerdings: Obwohl die von der ungarischen Politik initiierten Maßnahmen eher als preistreibend zu bezeichnen seien, so Heller, sind die Preise aufgrund eines starken Markteinbruchs zwischen 2008 und 2013 immer noch auf Vorkrisenniveau. Anders das Bild in Tschechien. Dort hatte der Zentralbanker Vojtech Benda schon im Mai von einer Überbewertung des lokalen Immobilienmarkts gesprochen, die durchschnittlich rund zehn Prozent über dem gerechtfertigten Niveau liegen soll. "Die tschechische Nationalbank (CNB) hat daher, anders als ihr ungarisches Pendant, Maßnahmen ergriffen, um einer Überhitzung entgegenzuwirken", sagt Heller. Generell prognostiziert Heller, dass zwar die CEE-Länder trotz der positiven makroökonomischen Aussichten weiterhin als investorenfreundlich gelten, die Preisdynamik aber abgeschwächt werden dürfte. Auch in Polen wird eine steigende Dynamik bei Wohnimmobilienpreisen verzeichnet, wenngleich sich die Wachstumsraten gegenüber Tschechien und Ungarn als deutlich moderater erweisen würden. "Nachdem die Fertigstellung von Wohn- immobilien 2016 nahezu das Niveau des Boomjahres 2008 erreichen konnte, zeichnet sich für das laufende Jahr erneut ein Rekordwert ab. Angesichts hoher Zuwachsraten bei Frühindikatoren wie Baubewilligungen und Baubeginnen steht der polnische Bausektor vor einem neuen Rekordjahr", so Heller. Dann wären auch Wachstumsraten wie in Tschechien möglich.
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Bei der Stadtentwicklung gilt es, verschiedenste Interessen unter einen Hut zu bringen und Kompromisse zu finden.
Wie schön ist es für Stadtentwickler, wenn man sich nicht um Wahlen, Parteien und Interessensvertreter kümmern muss. Wenn Pläne richtig schön ausgedacht und umgesetzt werden können. China ist so ein Beispiel. Wenn etwas schiefgeht - abreißen und neu bauen. Wir leben in einer Demokratie, bei uns geht Stadtentwicklung nicht so einfach. Verschiedenste Interessen sind unter einen Hut zu bringen, es gilt, Kompromisse zu finden, und am Ende des Prozesses soll etwas Sinnvolles herauskommen. Es gibt eine Ausnahme, die diese Regel bestätigt: Wien. Weltkulturerbe futsch? Wurscht, brauchen wir nicht. Traditionelle Märkte wie Karmeliter-, Volkert- oder Yppenmarkt, Nahversorger und Kommunikationsorte der Stadtbevölkerung wurden Restaurantmeilen für die hippen Bobos, die Nahversorgung ging an die internationalen Ketten. Egal. Und dann der Verkehr: Ausschließliche Konzentration auf Rad und U-Bahn, alles andere wird verdammt, behindert, ausgegrenzt.
Ob sinnvoll oder nicht, ob Geld verschwendet wird oder nicht - alles ist der Durchsetzung einer religiös anmutenden Meinung untergeordnet. Es geht doch anders, mit Überzeugen. Wenn der öffentliche Verkehr und die "Park and ride"-Anlagen sinnvoll gestaltet sind, werden viele Menschen auf den öffentlichen Verkehr umsteigen, und es wird ein sinnvolles Miteinander geben. Auch ohne künstliche Verknappung. Wir werden unsere in die Jahre gekommene Bausubstanz verdichten müssen, da gilt es, die bestehende Bauordnung anzupassen, auch ohne Spenden an Entwicklungshilfevereine. Wir brauchen ein Miteinander von neuen Stadtteilen und neu gestalteten alten Stadtteilen, von öffentlichem und privatem Wohnbau, dann wird es auch Durchmischung und Ghettovermeidung ohne kommunale Lenkungsmaßnahmen geben. Und bitte: Leistbares Wohnen definiert sich als Miete inkl. Betriebskosten, nur um Kaltmiete wohnt niemand! Nach der nächsten Wahl freuen wir uns, wenn der erhobene Zeigefinger wieder in die Tasche gepackt ist, andere Meinungen zulassen werden und Stadtentwicklung im demokratischen, mühevollen Dialog passiert. Wann ist Wahl?