Die Hauptversammlung der Immofinanz am vergangen Freitag war streckenweise turbulent. Einzelne Aktionäre liefen gegen den geplanten Mergers mit der S Immo Sturm. Der Immobilienkonzern sicherte sich kürzlich 29 Prozent der Anteile der S Immo von Rene Benko und Roman Pecik.
Florian Beckermann vom Interessenverband für Anleger kritisiert bei der Generaldebatte den seinen Ansicht nach hohen Kaufpreis, der mit 20 Euro je Aktie deutlich über dem aktuellen Kurs und dem NVA liegt. Für die Anteile werden demnach etwa 390 Millionen Euro fällig. "Wieviel ist man bereit zu bezahlen für die Macht? Warum hat man nicht vor Pecik und Benko das Paket gesichert? Warum müssen wir Pecik und Benko finanzieren?", fragt Beckermann kritisch. CFO Stefan Schönauer rechtfertigte den Kaufpreis der Aktien mit zukünftigen Synergieeffekten, im Hinblick auf eine Fusion. Habau-Gesellschafter Erich Halatschek fragte sogar angesichts des Deals nach Argumenten des Vorstandes, die gegen den Verdacht der Untreue stehen würden. "Im Zuge eines Ankaufs wird eine Investmentbank beauftragt, die den Preis überprüft", entgegnet CEO Oliver Schumy. In diesem Fall sei es die Citibank gewesen. "Mit dem Preis befinden wir uns in der Bandbreite", erklärt er. Aber auch Investor Rupert Staller sieht den Deal kritisch uns sparte nicht mit Kritik: "Sich von einem Pecik und Benko so über dem Tisch ziehen zu lassen, ist keine Auszeichnung." Klüger wäre es gewesen, erst einmal einen kleineren Anteil an der S Immo zu kaufen, so Staller. In das gleiche Horn blies erwartungsgemäß auch Klaus Umek, Gründer des Investors Petrus Advisers. Schon Ende Februar forderte er medial den Rücktritt von Schumy und Schönauer und sprach sich für eine große österreichische Immo-Lösung unter S Immo-Chef Ernst Vejdovszky aus. "Die S Immo-Transaktion zerstöre in der Sekunde Buchwert", so Umek über den Deal. Angetan scheint Umek aber von COO Dietmar Reindl zu sein, den er "gerne schon bald zwei Plätze weiter links" - also am Platz von Schumy - sehen würde. "Schumy/Schönauer hat nicht funktioniert. Move on!", forderte der Investor. Staller fragte danach, ob der Verkauf der CA Immo-Aktien - die Immofinanz will ja ihren 26-prozentigen Anteil abstoßen - notwendig sei, um den S Immo-Aktien-Kauf zu finanzieren. Schönauer verneinte dies: "Wir haben über 500 Millionen Cash zur Verfügung."
Immofinanz-CEO Oliver Schumy zeigte indessen Selbstvertrauen: "Die Zeit des Aufräumens liegt hinter uns. Wir sind jetzt ein neuer und starker Player am Gewerbeimmobilienmarkt". Auch weil er Ende des vergangenen Jahres das Russland-Portfoilo verkaufen konnte.
Die Pleite der Internetplattform zoomsquare hat in der Branche durchaus Wellen geschlagen. Nun geht es darum, das Unternehmen abzuwickeln. Auf immoflash-Nachfrage bestätigte Anita Körbler nach einem Termin mit Masseverwalterin Michaela Jahn, dass zoomsquare unter der Führung von Jahn bis auf weiteres fortgeführt wird, auch die Mitarbeiter - derzeit sind es sechs - sind noch weiter angestellt. Jetzt sollen dann die einzelnen Assets (diverse Domains, Chatbot, Immobilien-Suchmaschine, Plattform für Kaufimmobilien Neubau/Erstbezug, Facebook-Pages) verkauft werden, laut Körbler gebe es bereits einige Interessenten.
Ob danach zoomsquare weiter bestehen bleibt, ist allerdings noch offen. Das hänge davon ab, wer die Assets in welchem Umfang kauft. „Möglich ist, das gesamte Paket zu erwerben, oder auch einzelne Assets herauszukaufen. Das entscheidet aber die Masseverwalterin“, so Körbler. Es gebe aber auch Interessenten, die an einer Gesamtübernahme interessiert seien. In diesem Fall könnte die Marke weitergeführt werden. Nach der Abwicklung will Anita Körbler der Immobilienbranche treu bleiben: “Es gibt bereits mehrere Angebote.Jetzt arbeite ich daran, dass zoomsquare sauber abgewickelt wird, danach werde ich diese Angebote näher betrachten."
Der Verkauf der von der SPÖ und dem Renner Institut gehaltenen Hotels „Gartenhotel Altmannsdorf“ und das „7 Days Premium Hotel Wien“ ist abgeschlossen. Das vermeldete der Hotelimmobiliendienstleister Christie & Co. in einer entsprechenden Mitteilung. Dabei ging das Gartenhotel samt historischem Schloss, in dem das Renner Institut befindlich ist, an einen Wiener Immobilienentwickler, das 7 Days Premium Hotel Wien wurde an einen österreichischen Privatinvestor veräußert; es ist langfristig an die chinesische Plateno Gruppe verpachtet. Auch die zum Gartenhotel Altmannsdorf gehörende Café Gloriette Betriebs GmbH, welche das gleichnamige Café im Schlosspark Schönbrunn betreibt, wurde im Zuge des Prozesses an einen Wiener Gastronomen verkauft. Die Übergabe wird zeitnah stattfinden.
Die beiden nebeneinander gelegenen Hotels befinden sich im 12. Wiener Gemeindebezirk nahe der U-Bahn und sind durch den Knotenpunkt Vösendorf an den Straßenverkehr gut angebunden. „Speziell für das betreiberfreie Gartenhotel Altmannsdorf inklusive Schloss, mit seiner Vielzahl an Nutzungsmöglichkeiten, hatten wir reges Interesse aus unterschiedlichsten Käuferkreisen“, resümiert Simon Kronberger, Associate Director bei Christie & Co.
Heute, Montag, stellte der designierte Wiener Bürgermeister Michael Ludwig sein Regierungsteam vor. Das Wohnbauressort wird die Chefin der SPÖ in Favoriten Kathrin Gaal übernehmen. Sie ist aktuell Mitglied im Ausschuss „Stadtentwicklung und Verkehr“. Peter Hanke wird Renate Brauner als Finanzstadtrat ablösen. Seit 2002 ist der Manager Geschäftsführer der Wien Holding. Mit Veronica Kaup-Hasler (Kultur) und Peter Hacker (Gesundheit und Soziales) umfasst die neue Stadtregieung zwei weitere neue Gesichter. Zudem wird der bisherige Gemeinderat und SPÖ-Kultursprecher Ernst Woller folgt Harry Kopietz als Landtagspräsident nachfolgen.
Launch von Apcoa Flow in Österreich folgt noch heuer
von Charles Steiner
Parkgaragen sind zwar derzeit sehr renditeträchtig, allerdings kostet auch die Wartung von Kassenautomaten jede Menge Geld. Der europäische Parkraumbewirtschafter Apcoa hat jetzt im Rahmen einer Online-Pressekonferenz ein Konzept vorgestellt, mittels dem das Auto über RFID-Chip und dazupassender App mit der jeweiligen Parkgarage verbunden wird. Ticket ziehen oder vor dem Kassenautomaten anstellen dürfte damit mittelfristig der Vergangenheit angehören, bezahlt wird mittels Kreditkarte, deren Daten auf der App hinterlegt sind. Wartezeiten bei der Ein- und Ausfahrt sollen damit ebenfalls entfallen. Für den RFID-Chip, der an der Windschutzscheibe anzubringen ist, ist einmalig eine Gebühr von 4,95 Euro fällig. „Apcoa Flow wurde jetzt bei 100.000 Stellplätzen an wesentlichen Standorten in Deutschland gestartet“, sagt dazu Philippe Op de Beeck, CEO der Apcoa. Bis Ende dieses Jahres soll Apcoa Flow dann in Österreich, Italien, und Schweden aufgerollt werden, zudem sollen noch 100 weitere Standorte in Deutschland mit mehr als 100.000 Stellplätzen folgen. Zudem soll dann auch via App eine Stellplatzreservierung möglich sein. Bis Sommer des kommenden Jahres soll dann Apcoa Flow länderübergreifend nutzbar sein. Auf immoflash-Nachfrage erklärte Detlef Wilmer, Geschäftsführer von Apcoa Deutschland, dass man einige Millionen Euro in die Entwicklung dieses Systems gesteckt habe, man ist dazu eine Partnerschaft mit einem indischen Startup eingegangen. „Wir glauben an das Produkt. Auf jeden Fall spart das Kosten bei der Wartung von Pay-Stationen, die dann quasi von der Parkgarage direkt aufs Smartphone wandern.“ Die Apcoa verwies im Vorjahr auf einem Umsatz von mehr als einer Milliarde Euro und bewirtschaftet 1,4 Millionen Stellplätze an 9.000 Standorten in 13 Ländern.
Die Hotelbetriebsgesellschaft GS Star baut ihr Wiener Portfolio weiter aus und hat jetzt ein Hotel im dritten Wiener Gemeindebezirk übernommen und zu einem Arthotel ANA mit dem Namen Enzian umgebrandet. Nunmehr besteht das Portfolio an in Wien aus sieben Häusern, gesamt beträgt das Portfolio an Arthotels ANA aus zwölf Hotels in der DACH- und Benelux-Region.
Das Viersterne-Serviced Apartmenthotel umfasst 165 Zimmer und verfüge, so Geschäftsführer Michael Bungardt, über sämtliche Standards, die in der Marke Arthotel ANA definiert sind. Zum Namen Enziana passend wurde zudem eine Almhütte im Restaurant eingebaut. Michael Bungardt kommentiert: „Wir freuen uns sehr, dass unsere Expansion in der DACH- und Benelux-Region weiter voranschreitet.“
Beim österreichischen Chapter der Royal Institution of Chartered Surveyors (RICS) sind drei Mitglieder zu Fellows (FRICS) aufgestiegen: Herbert Tomasetig (HTO Consulting), Franz Josef Seiser (Seiser + Seiser Immobilien Consulting GmbH) und Helmut Neubauer (H2H Asset Management Partners) dürfen von nun an den Titel FRICS - Fellow of the Royal Institution of Chartered Surveyors ‐ führen und unterstreichen somit international ihren Senioritäts‐Status in der Branche. der FRICS ist die nächsthöhere Stufe nach dem MRICS. Ersterer wird an Mitglieder nach einem aufwändigen Prüfungsverfahren verliehen, nach langjähriger Erfahrung und Nachweis entsprechender Expertise und Führungskompetenz (etwa als Geschäftsführer) kann man dann zum FRICS aufsteigen.
„Ich gratuliere den drei neuen Fellows of RICS und freue mich, dass wieder Mitglieder aus Österreich als Fellow ausgezeichnet wurden ‐ ein weiterer Beleg der Professionalisierung im internationalen Umfeld“, so Frank Brün, Präsident der RICS Österreich.
Rustlers erstes reines Neubauprojekt, ein 30 Mietwohnungen umfassendes Objekt in der Friedmanngasse, das für den Auftraggeber und Liegenschaftseigentümer Österreichische Tierärztekammer entwickelt wird, wächst: Kürzlich wurde die Gleichenfeier für die Immobilie begangen, im heurigen Herbst ist die Fertigstellung avisiert. „Bei unserer Planung stehen marktkonforme Wohnungsgrößen im Fokus, die eine rasche Verwertung sicherstellen. Beim aktuellen Projekt errichten wir Wohnungen zwischen 46 und 87 m², die meisten davon mit Freiflächen“, berichtet Markus Brandstätter, Gesellschafter der Rustler Gruppe.
Die Blackstone baut ihr Portfolio an deutschen Wohnimmobilien in wachstumsstarken Städten aus und hat soeben ein 2.500 Wohneinheiten umfassendes Portfolio in der Berliner Innenstadt von KauriCAB und Apeiron/Ailon erworben. Diese befinden sich, so Blackstone, in innerstädtischen 1A-Lagen, weitere Wohnungen in Brandenburg und Magdeburg sind ebenfalls in dem Paket enthalten, wie Blackstone in einer Mitteilung erklärt.
James Seppala, Head of European Real Estate bei Blackstone kommentiert: „Mit dieser Übernahme verfolgen wir konsequent die Strategie von Blackstone Property Partners Europe, gut gelegene Wohnimmobilien in Wachstumsstädten zu erwerben und diese langfristig im Namen unserer Investoren zu halten und zu verwalten. Berlin profitiert weiterhin von einer starken demographischen und ökonomischen Entwicklung und wir freuen uns über die Gelegenheit, unsere deutsche Wohnplattform in einer der dynamischsten Städte Europas ausbauen zu können.“ Beraten wurde Blackstone von CBRE und Hengeler Mueller, die Käuferseite wurde von BNP Paribas und Greenberg Traurig unterstützt.
Novelle komme für Gemeinnützige zur richtigen Zeit
von Stefan Posch
Durch die steigende Bau- und Grundstückskosten geraten vor allem der geförderte Wohnbau zunehmen unter Druck. Mit Beseitigung der Baukostenobergrenze in Wien, die auf Initiative von Wohnbaustadtrat Michael Ludwig erfolgte, soll dieser etwas verringert werden. Der Wiener Landesverbandes der gemeinnützigen Wohnbauträger begrüßte die Entscheidung für das Ende der geförderten Baukostenobergrenze von 1.800 Euro pro Quadratmeter. „Die Novelle der Neubauverordnung kommt da gerade zur richtigen Zeit“, so Josef Ostermayer und Michael Pech, Obmann und Obmann-Stellvertreter des Wiener Landesverbandes der gemeinnützigen Wohnbauträger in einer Aussendung. Durch die Beseitigung der Baukostenobergrenze werde gefördertes Bauen deutlich einfacher und auch beschleunigt. Die Einhaltung der geförderten Baukostenobergrenze hätte aufgrund des starken Baupreisanstieges zuletzt „viel Hirnschmalz erfordert“, manche Projekte seien dadurch in der Warteschleife gestanden. Eine Folge sei gewesen, dass manche Projekte in den freifinanzierten Wohnbau „ausgelagert“ werden mussten. „Die Neuregelung ist ein praktikabler Hebel gegen diesen Trend“, so Ostermayer und Pech.
Im Campus 21 Businesszentrum Wien Süd in Brunn am Gebirge wurde kürzlich die Gleichenfeier des von der Rainer Gruppe entwickelten Business- und Seminarhotels Rainers21 begangen. Bis Ende dieses Jahres entstehen dort 172 Zimmer, vier Suiten, vier Seminarräume und ein Restaurant, es ist damit das erste Hotel am Campus 21. Bereits mit Dezember dieses Jahres wird der Hotelbetrieb aufgenommen. Sehr viel Wert werde dabei auf Digitalisierung gelegt, in dem das stay smart-Prinzip ausgerollt wurde: Pre-Check-In, smart Check-In dank vorausgefüllter Meldescheine, mobiler Check-Out ohne Warteschlangen, mobile Bezahlung, digitale Rechnungen und der Zimmerschlüssel am Handy seien einige Beispiele für die Umsetzung dieses Konzepts.
Wie die Heico Group, ein Immobiliendienstleister im Bereich Property- und Investmentmanagement, vermeldet, ist Carsten Probst, Gründungsgesellschafter und Geschäftsführer Carsten Probst aus dem Unternehmen ausgeschieden und hat sich selbstständig gemacht. „Aus familiären Gründen“, wie es bei Heico heißt, Probst zieht nach Wien und wird dort fortan Mandate mit seiner 2014 gegründeten Gesellschaft Fundreal betreuen. Fokus seiner Aktivitäten bleibt das Anlageberatungssegment für institutionelle Anleger. Dieses wird insbesondere um Projektentwicklungsaktivitäten mit Fokus auf das Einzelhandels- und Wohnungsbau-Segment ergänzt.
MetaProp NYC, ein kommerzieller Accelerator für PropTech-Startups, hat einen prominenten Neuzugang zu vermelden: Wie über Aussendung mitgeteilt, ist Elie Finegold, einst Senior Vice President bei CBRE und Managing Director Real Estate Investment Banking bei der Island Capital Group, als Entrepreneur in Residence gewechselt. Dort wird Finegold Startups sukzessive bei Finanzierung, Investmentstrategie, Research und Business Development beraten.
Die Hauptversammlung der Immofinanz am vergangen Freitag war streckenweise turbulent. Einzelne Aktionäre liefen gegen den geplanten Mergers mit der S Immo Sturm. Der Immobilienkonzern sicherte sich kürzlich 29 Prozent der Anteile der S Immo von Rene Benko und Roman Pecik.
Florian Beckermann vom Interessenverband für Anleger kritisiert bei der Generaldebatte den seinen Ansicht nach hohen Kaufpreis, der mit 20 Euro je Aktie deutlich über dem aktuellen Kurs und dem NVA liegt. Für die Anteile werden demnach etwa 390 Millionen Euro fällig. "Wieviel ist man bereit zu bezahlen für die Macht? Warum hat man nicht vor Pecik und Benko das Paket gesichert? Warum müssen wir Pecik und Benko finanzieren?", fragt Beckermann kritisch. CFO Stefan Schönauer rechtfertigte den Kaufpreis der Aktien mit zukünftigen Synergieeffekten, im Hinblick auf eine Fusion. Habau-Gesellschafter Erich Halatschek fragte sogar angesichts des Deals nach Argumenten des Vorstandes, die gegen den Verdacht der Untreue stehen würden. "Im Zuge eines Ankaufs wird eine Investmentbank beauftragt, die den Preis überprüft", entgegnet CEO Oliver Schumy. In diesem Fall sei es die Citibank gewesen. "Mit dem Preis befinden wir uns in der Bandbreite", erklärt er. Aber auch Investor Rupert Staller sieht den Deal kritisch uns sparte nicht mit Kritik: "Sich von einem Pecik und Benko so über dem Tisch ziehen zu lassen, ist keine Auszeichnung." Klüger wäre es gewesen, erst einmal einen kleineren Anteil an der S Immo zu kaufen, so Staller. In das gleiche Horn blies erwartungsgemäß auch Klaus Umek, Gründer des Investors Petrus Advisers. Schon Ende Februar forderte er medial den Rücktritt von Schumy und Schönauer und sprach sich für eine große österreichische Immo-Lösung unter S Immo-Chef Ernst Vejdovszky aus. "Die S Immo-Transaktion zerstöre in der Sekunde Buchwert", so Umek über den Deal. Angetan scheint Umek aber von COO Dietmar Reindl zu sein, den er "gerne schon bald zwei Plätze weiter links" - also am Platz von Schumy - sehen würde. "Schumy/Schönauer hat nicht funktioniert. Move on!", forderte der Investor. Staller fragte danach, ob der Verkauf der CA Immo-Aktien - die Immofinanz will ja ihren 26-prozentigen Anteil abstoßen - notwendig sei, um den S Immo-Aktien-Kauf zu finanzieren. Schönauer verneinte dies: "Wir haben über 500 Millionen Cash zur Verfügung."
Immofinanz-CEO Oliver Schumy zeigte indessen Selbstvertrauen: "Die Zeit des Aufräumens liegt hinter uns. Wir sind jetzt ein neuer und starker Player am Gewerbeimmobilienmarkt". Auch weil er Ende des vergangenen Jahres das Russland-Portfoilo verkaufen konnte.
Offen bleibt, ob Plattform bestehen bleibt
Die Zukunft von zoomsquare
von Charles Steiner
Die Pleite der Internetplattform zoomsquare hat in der Branche durchaus Wellen geschlagen. Nun geht es darum, das Unternehmen abzuwickeln. Auf immoflash-Nachfrage bestätigte Anita Körbler nach einem Termin mit Masseverwalterin Michaela Jahn, dass zoomsquare unter der Führung von Jahn bis auf weiteres fortgeführt wird, auch die Mitarbeiter - derzeit sind es sechs - sind noch weiter angestellt. Jetzt sollen dann die einzelnen Assets (diverse Domains, Chatbot, Immobilien-Suchmaschine, Plattform für Kaufimmobilien Neubau/Erstbezug, Facebook-Pages) verkauft werden, laut Körbler gebe es bereits einige Interessenten.
Ob danach zoomsquare weiter bestehen bleibt, ist allerdings noch offen. Das hänge davon ab, wer die Assets in welchem Umfang kauft. „Möglich ist, das gesamte Paket zu erwerben, oder auch einzelne Assets herauszukaufen. Das entscheidet aber die Masseverwalterin“, so Körbler. Es gebe aber auch Interessenten, die an einer Gesamtübernahme interessiert seien. In diesem Fall könnte die Marke weitergeführt werden. Nach der Abwicklung will Anita Körbler der Immobilienbranche treu bleiben: “Es gibt bereits mehrere Angebote.Jetzt arbeite ich daran, dass zoomsquare sauber abgewickelt wird, danach werde ich diese Angebote näher betrachten."
Der Verkauf der von der SPÖ und dem Renner Institut gehaltenen Hotels „Gartenhotel Altmannsdorf“ und das „7 Days Premium Hotel Wien“ ist abgeschlossen. Das vermeldete der Hotelimmobiliendienstleister Christie & Co. in einer entsprechenden Mitteilung. Dabei ging das Gartenhotel samt historischem Schloss, in dem das Renner Institut befindlich ist, an einen Wiener Immobilienentwickler, das 7 Days Premium Hotel Wien wurde an einen österreichischen Privatinvestor veräußert; es ist langfristig an die chinesische Plateno Gruppe verpachtet. Auch die zum Gartenhotel Altmannsdorf gehörende Café Gloriette Betriebs GmbH, welche das gleichnamige Café im Schlosspark Schönbrunn betreibt, wurde im Zuge des Prozesses an einen Wiener Gastronomen verkauft. Die Übergabe wird zeitnah stattfinden.
Die beiden nebeneinander gelegenen Hotels befinden sich im 12. Wiener Gemeindebezirk nahe der U-Bahn und sind durch den Knotenpunkt Vösendorf an den Straßenverkehr gut angebunden. „Speziell für das betreiberfreie Gartenhotel Altmannsdorf inklusive Schloss, mit seiner Vielzahl an Nutzungsmöglichkeiten, hatten wir reges Interesse aus unterschiedlichsten Käuferkreisen“, resümiert Simon Kronberger, Associate Director bei Christie & Co.
Ludwigs Team wurde vorgestellt
Gaal wird Wiener Wohnbaustadträtin
von Stefan Posch
Heute, Montag, stellte der designierte Wiener Bürgermeister Michael Ludwig sein Regierungsteam vor. Das Wohnbauressort wird die Chefin der SPÖ in Favoriten Kathrin Gaal übernehmen. Sie ist aktuell Mitglied im Ausschuss „Stadtentwicklung und Verkehr“. Peter Hanke wird Renate Brauner als Finanzstadtrat ablösen. Seit 2002 ist der Manager Geschäftsführer der Wien Holding. Mit Veronica Kaup-Hasler (Kultur) und Peter Hacker (Gesundheit und Soziales) umfasst die neue Stadtregieung zwei weitere neue Gesichter. Zudem wird der bisherige Gemeinderat und SPÖ-Kultursprecher Ernst Woller folgt Harry Kopietz als Landtagspräsident nachfolgen.
Launch von Apcoa Flow in Österreich folgt noch heuer
Apcoa will Parkgaragen revolutionieren
von Charles Steiner
Parkgaragen sind zwar derzeit sehr renditeträchtig, allerdings kostet auch die Wartung von Kassenautomaten jede Menge Geld. Der europäische Parkraumbewirtschafter Apcoa hat jetzt im Rahmen einer Online-Pressekonferenz ein Konzept vorgestellt, mittels dem das Auto über RFID-Chip und dazupassender App mit der jeweiligen Parkgarage verbunden wird. Ticket ziehen oder vor dem Kassenautomaten anstellen dürfte damit mittelfristig der Vergangenheit angehören, bezahlt wird mittels Kreditkarte, deren Daten auf der App hinterlegt sind. Wartezeiten bei der Ein- und Ausfahrt sollen damit ebenfalls entfallen. Für den RFID-Chip, der an der Windschutzscheibe anzubringen ist, ist einmalig eine Gebühr von 4,95 Euro fällig. „Apcoa Flow wurde jetzt bei 100.000 Stellplätzen an wesentlichen Standorten in Deutschland gestartet“, sagt dazu Philippe Op de Beeck, CEO der Apcoa. Bis Ende dieses Jahres soll Apcoa Flow dann in Österreich, Italien, und Schweden aufgerollt werden, zudem sollen noch 100 weitere Standorte in Deutschland mit mehr als 100.000 Stellplätzen folgen. Zudem soll dann auch via App eine Stellplatzreservierung möglich sein. Bis Sommer des kommenden Jahres soll dann Apcoa Flow länderübergreifend nutzbar sein. Auf immoflash-Nachfrage erklärte Detlef Wilmer, Geschäftsführer von Apcoa Deutschland, dass man einige Millionen Euro in die Entwicklung dieses Systems gesteckt habe, man ist dazu eine Partnerschaft mit einem indischen Startup eingegangen. „Wir glauben an das Produkt. Auf jeden Fall spart das Kosten bei der Wartung von Pay-Stationen, die dann quasi von der Parkgarage direkt aufs Smartphone wandern.“ Die Apcoa verwies im Vorjahr auf einem Umsatz von mehr als einer Milliarde Euro und bewirtschaftet 1,4 Millionen Stellplätze an 9.000 Standorten in 13 Ländern.
Übernimmt Hotel in Wien Landstraße
GS Star baut in Wien aus
von Charles Steiner
Die Hotelbetriebsgesellschaft GS Star baut ihr Wiener Portfolio weiter aus und hat jetzt ein Hotel im dritten Wiener Gemeindebezirk übernommen und zu einem Arthotel ANA mit dem Namen Enzian umgebrandet. Nunmehr besteht das Portfolio an in Wien aus sieben Häusern, gesamt beträgt das Portfolio an Arthotels ANA aus zwölf Hotels in der DACH- und Benelux-Region.
Das Viersterne-Serviced Apartmenthotel umfasst 165 Zimmer und verfüge, so Geschäftsführer Michael Bungardt, über sämtliche Standards, die in der Marke Arthotel ANA definiert sind. Zum Namen Enziana passend wurde zudem eine Almhütte im Restaurant eingebaut. Michael Bungardt kommentiert: „Wir freuen uns sehr, dass unsere Expansion in der DACH- und Benelux-Region weiter voranschreitet.“
Drei Mitglieder aufgestiegen
Neue Fellows beim RICS
von Charles Steiner
Beim österreichischen Chapter der Royal Institution of Chartered Surveyors (RICS) sind drei Mitglieder zu Fellows (FRICS) aufgestiegen: Herbert Tomasetig (HTO Consulting), Franz Josef Seiser (Seiser + Seiser Immobilien Consulting GmbH) und Helmut Neubauer (H2H Asset Management Partners) dürfen von nun an den Titel FRICS - Fellow of the Royal Institution of Chartered Surveyors ‐ führen und unterstreichen somit international ihren Senioritäts‐Status in der Branche. der FRICS ist die nächsthöhere Stufe nach dem MRICS. Ersterer wird an Mitglieder nach einem aufwändigen Prüfungsverfahren verliehen, nach langjähriger Erfahrung und Nachweis entsprechender Expertise und Führungskompetenz (etwa als Geschäftsführer) kann man dann zum FRICS aufsteigen.
„Ich gratuliere den drei neuen Fellows of RICS und freue mich, dass wieder Mitglieder aus Österreich als Fellow ausgezeichnet wurden ‐ ein weiterer Beleg der Professionalisierung im internationalen Umfeld“, so Frank Brün, Präsident der RICS Österreich.
Dachgleiche für Neubauprojekt in Ottakring
Rustler goes Neubau
von Günther Schneider
Rustlers erstes reines Neubauprojekt, ein 30 Mietwohnungen umfassendes Objekt in der Friedmanngasse, das für den Auftraggeber und Liegenschaftseigentümer Österreichische Tierärztekammer entwickelt wird, wächst: Kürzlich wurde die Gleichenfeier für die Immobilie begangen, im heurigen Herbst ist die Fertigstellung avisiert. „Bei unserer Planung stehen marktkonforme Wohnungsgrößen im Fokus, die eine rasche Verwertung sicherstellen. Beim aktuellen Projekt errichten wir Wohnungen zwischen 46 und 87 m², die meisten davon mit Freiflächen“, berichtet Markus Brandstätter, Gesellschafter der Rustler Gruppe.
2.500 Wohneinheiten in Innenstadtlage
Blackstone kauft in Berlin ein
von Charles Steiner
Die Blackstone baut ihr Portfolio an deutschen Wohnimmobilien in wachstumsstarken Städten aus und hat soeben ein 2.500 Wohneinheiten umfassendes Portfolio in der Berliner Innenstadt von KauriCAB und Apeiron/Ailon erworben. Diese befinden sich, so Blackstone, in innerstädtischen 1A-Lagen, weitere Wohnungen in Brandenburg und Magdeburg sind ebenfalls in dem Paket enthalten, wie Blackstone in einer Mitteilung erklärt.
James Seppala, Head of European Real Estate bei Blackstone kommentiert: „Mit dieser Übernahme verfolgen wir konsequent die Strategie von Blackstone Property Partners Europe, gut gelegene Wohnimmobilien in Wachstumsstädten zu erwerben und diese langfristig im Namen unserer Investoren zu halten und zu verwalten. Berlin profitiert weiterhin von einer starken demographischen und ökonomischen Entwicklung und wir freuen uns über die Gelegenheit, unsere deutsche Wohnplattform in einer der dynamischsten Städte Europas ausbauen zu können.“ Beraten wurde Blackstone von CBRE und Hengeler Mueller, die Käuferseite wurde von BNP Paribas und Greenberg Traurig unterstützt.
Novelle komme für Gemeinnützige zur richtigen Zeit
Neue Wohnbauförderung findet Anklang
von Stefan Posch
Durch die steigende Bau- und Grundstückskosten geraten vor allem der geförderte Wohnbau zunehmen unter Druck. Mit Beseitigung der Baukostenobergrenze in Wien, die auf Initiative von Wohnbaustadtrat Michael Ludwig erfolgte, soll dieser etwas verringert werden. Der Wiener Landesverbandes der gemeinnützigen Wohnbauträger begrüßte die Entscheidung für das Ende der geförderten Baukostenobergrenze von 1.800 Euro pro Quadratmeter. „Die Novelle der Neubauverordnung kommt da gerade zur richtigen Zeit“, so Josef Ostermayer und Michael Pech, Obmann und Obmann-Stellvertreter des Wiener Landesverbandes der gemeinnützigen Wohnbauträger in einer Aussendung. Durch die Beseitigung der Baukostenobergrenze werde gefördertes Bauen deutlich einfacher und auch beschleunigt. Die Einhaltung der geförderten Baukostenobergrenze hätte aufgrund des starken Baupreisanstieges zuletzt „viel Hirnschmalz erfordert“, manche Projekte seien dadurch in der Warteschleife gestanden. Eine Folge sei gewesen, dass manche Projekte in den freifinanzierten Wohnbau „ausgelagert“ werden mussten. „Die Neuregelung ist ein praktikabler Hebel gegen diesen Trend“, so Ostermayer und Pech.
172 Hotelzimmer im Campus 21 in Brunn am Gebirge
Neues Rainer's Hotel vor Fertigstellung
von Charles Steiner
Im Campus 21 Businesszentrum Wien Süd in Brunn am Gebirge wurde kürzlich die Gleichenfeier des von der Rainer Gruppe entwickelten Business- und Seminarhotels Rainers21 begangen. Bis Ende dieses Jahres entstehen dort 172 Zimmer, vier Suiten, vier Seminarräume und ein Restaurant, es ist damit das erste Hotel am Campus 21. Bereits mit Dezember dieses Jahres wird der Hotelbetrieb aufgenommen. Sehr viel Wert werde dabei auf Digitalisierung gelegt, in dem das stay smart-Prinzip ausgerollt wurde: Pre-Check-In, smart Check-In dank vorausgefüllter Meldescheine, mobiler Check-Out ohne Warteschlangen, mobile Bezahlung, digitale Rechnungen und der Zimmerschlüssel am Handy seien einige Beispiele für die Umsetzung dieses Konzepts.
Geschäftsführer macht sich selbstständig
Carsten Probst verlässt Heico
von Günther Schneider
Wie die Heico Group, ein Immobiliendienstleister im Bereich Property- und Investmentmanagement, vermeldet, ist Carsten Probst, Gründungsgesellschafter und Geschäftsführer Carsten Probst aus dem Unternehmen ausgeschieden und hat sich selbstständig gemacht. „Aus familiären Gründen“, wie es bei Heico heißt, Probst zieht nach Wien und wird dort fortan Mandate mit seiner 2014 gegründeten Gesellschaft Fundreal betreuen. Fokus seiner Aktivitäten bleibt das Anlageberatungssegment für institutionelle Anleger. Dieses wird insbesondere um Projektentwicklungsaktivitäten mit Fokus auf das Einzelhandels- und Wohnungsbau-Segment ergänzt.
Daily PropTech News
Karriere zum Tag: Neu bei MetaProp
von Charles Steiner
MetaProp NYC, ein kommerzieller Accelerator für PropTech-Startups, hat einen prominenten Neuzugang zu vermelden: Wie über Aussendung mitgeteilt, ist Elie Finegold, einst Senior Vice President bei CBRE und Managing Director Real Estate Investment Banking bei der Island Capital Group, als Entrepreneur in Residence gewechselt. Dort wird Finegold Startups sukzessive bei Finanzierung, Investmentstrategie, Research und Business Development beraten.
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Stolz auf rot
Auf der MAPIC präsentierte Erwin Krause das neue Logo der Ekazent Gruppe.
Seine Yacht, die Ocean 11, die er gemeinsam mit Geschäftspartner und Freund Franz Kollitsch besitzt, hat er zwar (noch) nicht rot eingefärbt. Das neue Logo in der Signalfarbe Rot für die neu formierte Ekazent hat er dennoch am Heck der Yacht, die auf der Mapic in Cannes gleichzeitig ein schwimmender Messestand war, mit Stolz präsentiert. Der Eyecatcher war tatsächlich Angelhaken für viele neue potenzielle Geschäftskontakte, verrät er. Rot scheint zu funktionieren. Und überhaupt ist Cannes der perfekte Standort für schwimmende Messestände, liegt die Hafenmetropole doch direkt an der Côte d'Azur.
Der Zuzug in die Ballungszentren Österreichs macht den Wohnraum in den Städten zur Mangelware. Stadtentwicklungsprojekte sollen für Entspannung auf dem angespannten Wohnmarkt sorgen.
Ein Stadtentwicklungsgebiet ist viel mehr als die Gesamtheit einzelner Immobilienprojekte. Dieser Meinung ist auch Thomas Ritt, Leiter der Abteilung Kommunalpolitik bei der Arbeiterkammer Wien, die eine Studie über die öffentlichen Räume bei Wiens Stadtentwicklungsprojekten in Auftrag gab. Ritt sieht deswegen die Zusammenarbeit zwischen den Baufeldern als zentral an: "Bauplatzübergreifende Kooperation ist wichtig. Dafür braucht es ein funktionierendes Stadtteilmanagement." Die Betreuung endet aber nicht mit dem Bau der Gebäude. "Konflikte zwischen den Bewohnern sind unvermeidlich. Deswegen braucht es auch Gebietsbetreuung über die Bauphase hinaus", so Ritt.
[cite1]
Stadtteilmanagement
In der Seestadt Aspern ist besonders viel in diese Richtung investiert worden. "Auch, weil die Seestadt wie ein Alien über dem Flugplatz abgeworfen wurde", erklärt Ritt. Im Gegensatz zu anderen Stadtentwicklungsgebieten, wie etwa dem Sonnwendviertel am Wiener Hauptbahnhof, komme dort aufgrund der abgeschotteten Lage von alleine kein Leben rein. Laut Gerhard Schuster, Vorstand der Wien 3420 Aspern Development AG, gibt es typischerweise zwei Entwicklungen, die für Unruhe in der Bevölkerung sorgen: "Das eine ist der extreme Verfall von Gebäuden oder Infrastruktur. Das andere, wenn viele Menschen neu in ein Viertel zuziehen." Diese zwei Krisenfälle würden eine zentrale Anlaufstelle bedingen, die sich um die Anliegen der Menschen kümmert. Je größer ein Stadtentwicklungsprojekt ist, desto wichtiger sei ein Stadtteilmanagement. "Ein Stadtteilmanagement hat in Stadtentwicklungsgebieten eine wichtige Bedeutung in den Bereichen Koordination und Information - so auch in der Seestadt Aspern", meint auch Andreas Holler, Geschäftsführer Development Österreich bei der Buwog, die mit dem Projekt SeeSee das aktuell größte Projekt in der Seestadt entwickelt. "Dadurch, dass der neue Stadtteil erst nach und nach wächst und bestehende Bewohner ihre Erfahrungen und Wünsche einbringen, können auch ganz neue Ideen entstehen, die dann von der 3420 Aspern Development AG mit den einzelnen Bauträgern diskutiert werden", erklärt Holler. "Die Bauträger kommen vierteljährlich zusammen, um etwa Freiflächen zu planen oder auch die Nutzung der Erdgeschoßzone abzustimmen", so Schuster über die Vorgehensweise. "Es nutzt nichts, wenn vier Bauplätze nebeneinander einen Kleinkinderspielplatz einplanen", veranschaulicht Ritt das Problem, wenn Bauträger nicht miteinander planen.
[cite2]
Problemgeschoss
Eine Herausforderung bei Stadtentwicklungsprojekten ist auch oft die Belebung der Erdgeschosszonen. Ritt sieht etwa beim Sonnwendviertel am Wiener Hauptbahnhof Handlungsbedarf: "Laut der Studie der AK sind dort die Erdgeschosszonen extrem abweisend: unattraktiv, oft mit Nutzungen, die blickdichte Schaufenster verlangen und teilweise zu Abstellräumen verkommen." In der Seestadt ist es laut Ritt hingegen gelungen, den Handel für den Standort zu gewinnen. "Die Seestadt wird wie ein Einkaufszentrum gemanagt", veranschaulicht er. Die Bauträger sind verpflichtet, die etwa 3.000 Quadratmeter Handelsfläche in der Kernzone der Seestadt für zumindest zwölf Jahre an die Aspern Seestadt Einkaufsstraßen GmbH - ein Joint Venture zwischen Retailprofi SES Spar European Shopping Centers und der Wien 3420 AG - zu vermieten.
[cite3]
Die Einzelhandelsflächen werden dann je nach Bedarf weitervermietet. "Die Mieten sind dabei auf die Kaufkraft der jeweiligen Branche abgestimmt", erklärt Schuster. "Es stimmt, dass dieses Thema im Neubau insgesamt Herausforderungen birgt, aber gerade in der Seestadt Aspern sehe ich das Problem nicht", sieht auch Holler die Erdgeschosszone in Aspern gut aufgestellt. Bestehendes und kommendes Gewerbe seien gut auf die Bedürfnisse der Bürger abgestimmt. Walter Wittmann, Vorstand der Premium Immobilien, erwartet auch beim Projekt "Das Ensemble", das Premium Immobilien gemeinsam mit der ARE auf den brachliegenden Gewerbeflächen der ehemaligen Postbus-Zentrale im dritten Wiener Gemeindebezirk entwickelt, keine Probleme mit der Erdgeschosszone. "Im Erdgeschoss an der Erdberger Lände entstehen ein Lebensmittelhandel und ein Drogeriemarkt. Entlang des Parks wird ein Kindergarten entstehen. Bei den anderen Bauteilen werden moderne, nachgefragte Gartenwohnungen errichtet", erklärt er.
[cite4]
Bürger sprechen mit
Andreas Holler sieht bei Stadtentwicklungsprojekten einen Trend in Richtung Einbeziehung der Bürger: "Die Bedürfnisse der Anrainer fließen stärker in die Planungsprozesse ein - es geht nicht mehr nur darum, den zukünftigen Bewohnern ein ansprechendes Quartier zu errichten, sondern einen Mehrwert für das gesamte Grätzel zu schaffen." Freiflächen würden dabei eine große Rolle spielen. Eine Möglichkeit dazu ist ein kooperatives Verfahren. Anders als bei städtebaulichen Wettbewerben steht dabei nicht das konkurrierende Planen im Vordergrund, sondern das gemeinsame Entwickeln von Lösungsansätzen.
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Dabei werden auch die Interessen der Bürger mit einbezogen. In der Seestadt Aspern wird sowohl auf Wettbewerbe, als auch vereinzelt auf kooperative Verfahren gesetzt. "Das kommt auf die Aufgabenstellung an", erklärt Schuster. Ein kooperatives Verfahren wurde etwa bei der Entwicklung des Masterplans Ebelsberg, das mit über 30 Hektar größte Stadtentwicklungsprojekt in Linz, bei dem die Areale der früheren Hiller Kaserne sowie der angrenzenden "Sommergründe" entwickelt werden, angewendet. "Dieses Verfahren war hier vorteilhaft, weil die Vorgaben, die für die Auslobung eines Wettbewerbes notwendig sind, wie Wohnungsanzahl, Dichte, Höhe der Bebauung sowie der Anteil Gewerbe, nicht genau festlagen", so Gunter Amesberger, Stadtentwicklungsdirektor der Stadt Linz. "Im Rahmen des kooperativen Verfahrens wurden diese Rahmenbedingungen sowie klare Regeln für die nun zu erstellenden Flächenwidmungs- und Bebauungspläne gemeinsam mit allen Stakeholdern entwickelt." Laut Amesberger müsse bei einem neu entwickelten Quartier die gute Erreichbarkeit sowohl mittels öffentlichem als auch Individualverkehr gewährleistet sein. "Darüber hinaus ist eine urbane Infrastruktur im näheren Umfeld sehr vorteilhaft", so Amesberger.
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Urbane Lage als Vorteil
"Das Ensemble" ist ebenfalls ein Projekt, das von der urbanen Lage profitiert. Wittmann rechnet deswegen nicht mit einer Entwicklung Richtung "Schlafstadt": "Wer schon im Zentrum wohnt, wird sich nicht dezentral orientieren." Der gesamte Freiraum werde zudem gesamtheitlich erdacht und geplant. Das sei wichtig für einen zusammenhängenden Charakter und für eine optimale Verteilung von Spiel- und Aufenthaltsräumen im Freien. Dafür wurde eine Parkanlage mit rund 7.000 m2 geplant, die für die Nachbarschaft und die neuen Bewohner ein Begegnungsraum sein wird. "Der Park verbindet den Kardinal-Nagl-Platz über die Drorygasse mit dem Donaukanal und wird daher nicht nur für Bewohner, sondern für die gesamte Nachbarschaft von Attraktivität sein", ist Hans-Peter Weiss, Geschäftsführer der ARE, überzeugt. "Der Blick über den Tellerrand ist bei Quartiersentwicklungen einer der wichtigsten Faktoren. Das Projekt muss einen nachhaltigen Mehrwert für die Nachbarschaft und den gesamten Bezirk bieten", betont er.
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Wohnen ist nicht genug
Auch Michael Thier, Marketingleiter bei C&P Immobilien, die das Brauquartier Puntigam in Graz entwickelt, sieht die Schaffung von Zusatzangeboten, "wie etwa Arbeitsplätze, Freizeitgestaltungsmöglichkeiten oder auch Mobilitätsangebote", als "enorm wichtigen Punkt" an. Die ersten zwei von insgesamt neun Bauabschnitten stehen gerade unmittelbar vor der Fertigstellung. "Der Trend wird dahin gehen, dass Menschen mehr Wert auf Life- style usw. legen, daher muss ein entsprechendes Angebot in unmittelbarer Nähe geschaffen werden", erklärt er. Mit einem entsprechenden Nutzungsmix möchte man den Bewohnern alles "unkompliziert und vor allem nahe" bieten, was das tägliche Leben braucht. "'Nur' das Wohnen wird in solchen großen Einheiten zukünftig zu wenig sein", ist Thier überzeugt. Auch in der Seestadt Aspern setzt man auf die Schaffung von Arbeitsplätzen. 20.000 Stellen sollen insgesamt geschaffen werden. Auch das soll verhindern, dass die Seestadt zur "Schlafstadt" wird. Essenziell für Betriebsansiedlungen ist aber der Bau des Lobautunnels. "Für die Wohnbevölkerung ist der Lobautunnel nicht so wichtig. Für sie ist er eher ein Nice-to-have", erklärt Schuster. Doch vor allem Betriebe mit einem hohen Transportanteil würden eine zusätzliche Straßenverbindung brauchen. Einen Schritt weiter geht Thomas Ritt, der ohne den Lobautunnel die ganze Entwicklung im Norden der Seestadt in Gefahr sieht.
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