Immer weniger Zwangsversteigerungen

Schätzwertvolumen sinkt auf € 350 Mio.

von Gerhard Rodler

Seit 2010 sinkt die Anzahl der zur Zwangsversteigerung anberaumten Termine in Österreich kontinuierlich. Dieser Trend hat sich auch 2017 abgeschwächt aber doch fortgesetzt: Der Rückgang gegenüber 2016 war neuerlich -3,5 Prozent, nach -17,7 Prozent im Vorjahr. Gewerbeimmobilien verzeichneten 2017 entgegen dem allgemeinen Trend indessen einen Anstieg (+10,4 Prozent), der allerdings von der anhaltend rückläufigen Entwicklung bei Wohnimmobilien (-4,1 Prozent) und Grundstücken (-22,1 Prozent) mehr als kompensiert wurde.
Wertmäßig betrachtet schrumpfte das Volumen der den Terminen entsprechenden Immobilienschätzwerte im Jahr 2017 um 2,8 Prozent auf insgesamt 350 Millionen Euro gegenüber der Summe der Verkehrswerte im Jahr 2016 mit 360 Millionen Euro.
Im Bundesländer-Ranking bleibt das „große“ Gesamtbild an sich - bis auf eine, allerdings wesentliche, Ausnahme weiter erhalten: Niederösterreich weist nach wie vor die meisten, Vorarlberg die wenigsten anberaumten Termine auf. Bemerkenswert ist aber die Ausnahme Wien, das auf den 4. Platz im Ranking noch vor Tirol und Oberösterreich, die Platz getauscht haben, gestiegen ist. Der Anstieg an ZV-Terminen betrug in der Bundeshauptstadt +39,4 Prozent und erstreckt sich über alle Objektkategorien. Neben Wien zeigte sich nur in Tirol (+2,2 Prozent) und Kärnten (+5,5 Prozent) noch ein Anstieg an ZV-Terminen.
Am unteren Ende rangieren auch hier Salzburg (-20,0 Prozent) und Vorarlberg (-18,9 Prozent). Das hat smart facts analysiert.

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Bon Surprise

Das Herz am rechten Fleck

von Markus Giefing

Seit 2015 ist der Immobilienball ein Event mit Charity-Aspekt und unterstützt Jahr für Jahr wohltätige Organisationen.
Dieses Jahr bekam der Verein BONSurprise - zur Unterstützung schwerstkranker Kinder und deren Familien - den Zuschlag mit der sensationellen Summe von 60.000 Euro. Wir durften ein paar Monate nach dem Ball, gemeinsam mit der Gründerin des Vereins - Andrea Salzmann, die kleine Lenka und ihre Mutter in einem jener PINGUIN Apartments, das dank der Spende finanziert werden konnte, besuchen. Erfahren Sie im Film wie alles begann, wie die Initiative zustande kam und wie den Menschen mit einem schweren Schicksal, dank der intensiven Arbeit des Vereins, das Leben erleichtert.

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Europas Wohnungen als Investmenthit

Renditen stabilisieren sich aber

von Gerhard Rodler

Wohnungen sind seit einiger Zeit zu einem Top-Investmentprodukt nicht nur in Österreich, sondern in ganz Europa geworden. Catella Research hat die Wohnungsmärkte von 59 Städten in 19 Europäischen Ländern untersucht: Die niedrigsten Renditen (1,5 Prozent) gibt es demnach in Stockholm, gefolgt von Zürich mit 2,2 Prozent. Die höchsten Renditen findet man indessen in Breslau - wo unter anderem gerade 6B47 eine Apartmentanlage im für dortige Verhältnisse höchsten Preissegment (inklusive Concierge-Service) errichtet - mit 7,44 Prozent, gefolgt von Warschau mit 6,15 Prozent. Die durchschnittliche europäische Rendite beträgt 3,97 Prozent.
Wenig überrraschend gibt es - trotz Brexit - die höchsten Mieten aktuell weiterhin in London (40,78 Euro/m², gefolgt von Bern mit 34,10 Euro/m²), die geringsten in Vilnius (8,75 Euro/m²), dicht gefolgt von Riga, mit 9,25 Euro/m². Der Durchschnittspreis der 54 angegebenen Mietpreise in Europa beträgt aktuell 15,21 Euro/m².
Mit durchschnittlichen 1.470 Euro/m² ist Vilnius die Stadt mit den geringsten Kaufpreisen für Eigentumswohnungen. Den zweiten Platz belegt die polnische Stadt Breslau mit 1.520 Euro/m². Die teuersten durchschnittlichen Quadratmeterpreise für Eigentums-wohnungen von 16.935 Euro/m² werden ebenfalls in London bezahlt. Den zweiten Platz belegt Zürich mit 13.007 Euro/m² und somit auch noch vor Paris, wo durchschnittliche 10.030 Euro/m² verlangt werden.
Durchschnittlicher Kaufpreis für eine Eigentumswohnung liegt bei 4.616 Euro/m². In den von Catella untersuchten 19 Europäischen Ländern wurde im Jahr 2017 ein Transaktionsvolumen von insgesamt 48,1 Milliarden Euro erzielt. 32 Prozent davon entfallen allein auf Deutschland, gefolgt von UK mit einem Anteil von ca. 15 Prozent.

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Klarstellung bei GrESt

Keine GrESt bei Holdingverkauf

von Stefan Posch

Wird eine Gesellschaft mit Immobilienbesitz verkauft, ist Grunderwerbssteuer (GrESt) in der Höhe von 0,5 Prozent des Grundstückswerts fällig. Diskutiert wurde in der Vergangenheit der spezifische Fall, ob die Steuerpflicht auch greift, wenn die Tochter der verkauften Muttergesellschaft die Eigentümerin der Immobilie ist und die Mutter eine steuerpflichtige Anteilsvereinigung aufgrund des Erwerbs der Tochter in der Vergangenheit verwirklicht hat. Mit dem Jahressteuergesetz 2018 will die Regierung nun klarstellen, dass in einem derartigen Fall keine GrESt fällig wird.
Vertreter der Finanzverwaltung hätten zuvor die Auffassung vertreten, dass sich die Zurechnung von Grundstücken für GrESt-Zwecke nicht nach zivilrechtlichen, sondern nach den Bestimmungen des GrEStG richten soll, erklärt Franz Rittsteuer, Steuerberater bei PwC Wien. Damit wäre einer Gesellschaft dann ein Grundstück zuzurechnen, wenn diese in der Vergangenheit den Tatbestand der Anteilsvereinigung verwirklicht hat. In diesem Fall wäre auch der Immobilienbesitz einer Tochtergesellschaft beim Verkauf der Mutter mit 0,5 Prozent des Grundstückswerts zu besteuern, wenn die Tochter diese Immobilie im Zeitpunkt des Erwerbs durch die Mutter bereits gehalten hat. "Diese Ansicht wurde im Fachschrifttum stark kritisiert", so Rittsteuer.
Mit der neuen Regelung wurde die Unklarheit nun aufgelöst. Die SPÖ kritisierte in einer Aussendung das neue Gesetz. Eine Klarstellung hätte natürlich auch in dem Sinn erfolgen können, dass sehr wohl Steuerpflicht besteht, heißt es in der Aussendung. SPÖ-Finanzsprecher Jan Krainer sieht angesicht der Neuregelung eine "legalisierte Umgehungskonstruktion".

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Ausblick positiv, aber verhalten

Deutschland nähert sich Peak, Wien hat noch Potenzial

von Charles Steiner

Während in Europa noch immer kein Ende des Hochzyklus in Sicht ist, mehren sich die Anzeichen eines Downturn in den Vereinigten Staaten und Asien. Das geht aus dem aktuellen Marktbericht Global Commercial Property Monitor des RICS hervor, in dem Investoren weltweit befragt wurden. Grundsätzlich ist die Stimmung für das Jahr weltweit positiv, wenn auch RICS von einer gezogenen Handbremse schreibt.
Europa bleibt allerdings am attraktivsten, mit ein Grund dafür ist immer noch der historische Tiefstzins, der viele Investoren auf Immobilien ausweichen lässt. Amsterdam, Berlin, Frankfurt und Paris sind weiterhin an der Spitze der attraktivsten Standorte, auch in Österreich ist die Stimmung noch außerordentlich positiv, wenngleich der Markt mittlerweile als teuer betrachtet wird. Dennoch: Die Nachfrage vonseiten der Mieter bleibt hoch, im Gegenzug gibt es in den Top-Standorten einen Mangel an Grundstücken, weswegen ein weiterer Preisanstieg, besonders für Core-Objekte, zu erwarten ist.
Und in Wien gibt es noch jede Menge Potenzial: Während die Umfrageteilnehmer etwa in München oder Frankfurt oder Berlin bereits mehrheitlich einen Preispeak sehen und nur in geringerem Maße ein Wachstum, wird in Wien immer noch von einem starken Wachstum ausgegangen. 65 Prozent der Befragten geben an, dass sich der Markt in ganz Deutschland seinem Höhepunkt nähert. Nach Einschätzung einer Minderheit der Befragten (8 Prozent) befindet sich der Markt sogar bereits in einem Abschwung. In Wien sehen nur 45 Prozent einen Preispeak, weitere 45 Prozent sehen einen Aufschwung. Ein Abschwung in Wien wird nur bei den wenigsten erwartet.

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Das war das BIM Forum

BIM aus Sicht des Bauherrn und Nutzers

von Stefan Posch

Building Information Modeling (BIM) hat das Potenzial die Baubranche zu revolutionieren und die Effizienz und Qualität im Bauprozess zu steigern. Aber damit gehen auch große Veränderungen einher. Intern und externe Prozesse müssen auf die neue Arbeitsweise abgestimmt werden. Eine Herausforderung für alle beteiligten Unternehmen.
Vergangene Woche wurde das österreichische Forum für Building Information Modeling und zur Digitalisierung in der Bauwirtschaft im Renaissance Hotel in Wien abgehalten. Experten, wie etwa Alexander Redlein (TU Wien) Wolfgang Kradischnig (Delta) oder Martin Huber (ecoplus) ziegten die Chancen und Potenziale auf, die der digitale Zwilling den Nutzern bringen kann. Redlein gab einen Überblick über aktuelle Entwicklungen in den Bereichen IoT, Aritficial Intelligent und Machine Learning. Der TU-Professor sieht auch eine Entwicklung Richtung Nutzungskosten und weg von Erstinvestitionen bei der Finanzierung von BIM. Wolfgang Kradischnig streicht die Vorteile von BIM für Bauherren heraus. So bringe BIM etwa mehr Möglichkeiten bei der Entscheidungsfindung. Laut Kradischnig könnte BIM auch zu mehr Partnerschaftlichkeit bei den Bauprojekten führen. Martin Huber sieht durch BIM eine Möglichkeit als Unternehmen wettbewerbsfähig zu bleiben. Später wurden auch drei Anwendungsbeispiele für BIM vorgestellt. Der Abschluss der Veranstaltung bildete eine Diskussion über die Chancen und Potenziale des digitalen Zwillings.

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Meldefrist verlängert

Wirtschaftlicher Eigentümer erst bis 15.11.2018

von Gerhard Rodler

Gerade die Immobilienbranche ist für die überdurchschnittlich hohe Zahl an GmbHs bekannt, aus steuerlichen Gründen ist der Großteil der Projekte jeweils in einer Zweckgesellschaft geparkt. Daher kommt diese Nachricht gerade für die Immobranche gut an: Nach massiven technischen Anlaufproblemen des beim BMF geführten „Wirtschaftliche Eigentümer Register“ Anfang Mai 2018 teilt das BMF jetzt mit, dass die Frist zur erstmaligen Meldung nunmehr am 15.8.2018 (statt am 1.6.2018) endet. Unter Berücksichtigung der vom BMF zusätzlich eingeräumten 3-monatigen Nachfrist ist eine Erstmeldung straffrei spätestens bis zum 15.11.2018 möglich. Die Meldepflicht trifft bestimmte inländische Rechtsträger (GmbH, AG, OG, KG, Verein, Privatstiftung etc.) und ist von deren Geschäftsführern, Vorständen, etc. zeitgerecht durchzuführen. Am 15. Jänner 2018 trat das Wirtschaftliche Eigentümer Registergesetz (WiEReG) in Kraft, das bestimmte inländische Rechtsträger zur Feststellung, Überprüfung und Meldung ihrer wirtschaftlichen Eigentümer an ein dafür beim BMF neu geschaffenes „Wirtschaftliche Eigentümer Register“ verpflichtet. Das meldet jetzt die LBG.

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Neu bei Vavrovsky Heine Marth

Immo-Experten Peter Haindl jetzt im Real Estate Team

von Gerhard Rodler

Peter HaindlPeter Haindl

Vavrovsky Heine Marth holt den erfahrenen Immobilienrechtsexperten Peter Haindl ins international mehrfach ausgezeichnete Real Estate Team. Der Rechtsanwalt war zuvor als Inhouse Jurist bei der WIENER STÄDTISCHE Versicherung AG - Vienna Insurance Group im Veranlagungsbereich - Beteiligungen und Immobilien tätig. Einschlägige Erfahrungen hat Peter Haindl außerdem bereits als Rechtsanwaltsanwärter bei zwei führenden international tätigen Wirtschaftsrechtskanzleien in den Bereichen Real Estate, Corporate und Litigation gesammelt. Sowohl das Diplom- als auch das Doktoratsstudium der Rechtswissenschaften schloss er an der Universität Wien ab, danach absolvierte Haindl ein einjähriges postgraduales Immobilienwirtschaftsstudium (MSc Real Estate) an der Cass Business School, City University London, Großbritannien. Sowohl die Rechtsanwaltsprüfung als auch die Richteramtsergänzungsprüfung legte er am Oberlandesgericht Wien jeweils mit ausgezeichnetem Erfolg ab.

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Renditen stabilisieren sich aber

Europas Wohnungen als Investmenthit

von Gerhard Rodler

Woh­nun­gen sind seit ei­ni­ger Zeit zu ei­nem Top-In­vest­ment­pro­dukt nicht nur in Ös­ter­reich, son­dern in ganz Eu­ro­pa ge­wor­den. Ca­tel­la Re­se­arch hat die Woh­nungs­märk­te von 59 Städ­ten in 19 Eu­ro­päi­schen Län­dern un­ter­sucht: Die nied­rigs­ten Ren­di­ten (1,5 Pro­zent) gibt es dem­nach in Stock­holm, ge­folgt von Zü­rich mit 2,2 Pro­zent. Die höchs­ten Ren­di­ten fin­det man in­des­sen in Bres­lau - wo un­ter an­de­rem ge­ra­de 6B47 ei­ne Apart­ment­an­la­ge im für dor­ti­ge Ver­hält­nis­se höchs­ten Preis­seg­ment (in­klu­si­ve Con­cier­ge-Ser­vice) er­rich­tet - mit 7,44 Pro­zent, ge­folgt von War­schau mit 6,15 Pro­zent. Die durch­schnitt­li­che eu­ro­päi­sche Ren­di­te be­trägt 3,97 Pro­zent.
We­nig über­r­ra­schend gibt es - trotz Brex­it - die höchs­ten Mie­ten ak­tu­ell wei­ter­hin in Lon­don (40,78 Eu­ro/m², ge­folgt von Bern mit 34,10 Eu­ro/m²), die ge­rings­ten in Vil­ni­us (8,75 Eu­ro/m²), dicht ge­folgt von Ri­ga, mit 9,25 Eu­ro/m². Der Durch­schnitts­preis der 54 an­ge­ge­be­nen Miet­prei­se in Eu­ro­pa be­trägt ak­tu­ell 15,21 Eu­ro/m².
Mit durch­schnitt­li­chen 1.470 Eu­ro/m² ist Vil­ni­us die Stadt mit den ge­rings­ten Kauf­prei­sen für Ei­gen­tums­woh­nun­gen. Den zwei­ten Platz be­legt die pol­ni­sche Stadt Bres­lau mit 1.520 Eu­ro/m². Die teu­ers­ten durch­schnitt­li­chen Qua­drat­me­ter­prei­se für Ei­gen­tums-woh­nun­gen von 16.935 Eu­ro/m² wer­den eben­falls in Lon­don be­zahlt. Den zwei­ten Platz be­legt Zü­rich mit 13.007 Eu­ro/m² und so­mit auch noch vor Pa­ris, wo durch­schnitt­li­che 10.030 Eu­ro/m² ver­langt wer­den.
Durch­schnitt­li­cher Kauf­preis für ei­ne Ei­gen­tums­woh­nung liegt bei 4.616 Eu­ro/m². In den von Ca­tel­la un­ter­such­ten 19 Eu­ro­päi­schen Län­dern wur­de im Jahr 2017 ein Trans­ak­ti­ons­vo­lu­men von ins­ge­samt 48,1 Mil­li­ar­den Eu­ro er­zielt. 32 Pro­zent da­von ent­fal­len al­lein auf Deutsch­land, ge­folgt von UK mit ei­nem An­teil von ca. 15 Pro­zent.

Keine GrESt bei Holdingverkauf

Klarstellung bei GrESt

von Stefan Posch

Wird ei­ne Ge­sell­schaft mit Im­mo­bi­li­en­be­sitz ver­kauft, ist Grund­er­werbs­steu­er (GrESt) in der Hö­he von 0,5 Pro­zent des Grund­stücks­werts fäl­lig. Dis­ku­tiert wur­de in der Ver­gan­gen­heit der spe­zi­fi­sche Fall, ob die Steu­er­pflicht auch greift, wenn die Toch­ter der ver­kauf­ten Mut­ter­ge­sell­schaft die Ei­gen­tü­me­rin der Im­mo­bi­lie ist und die Mut­ter ei­ne steu­er­pflich­ti­ge An­teils­ver­ei­ni­gung auf­grund des Er­werbs der Toch­ter in der Ver­gan­gen­heit ver­wirk­licht hat. Mit dem Jah­res­steu­er­ge­setz 2018 will die Re­gie­rung nun klar­stel­len, dass in ei­nem der­ar­ti­gen Fall kei­ne GrESt fäl­lig wird.
Ver­tre­ter der Fi­nanz­ver­wal­tung hät­ten zu­vor die Auf­fas­sung ver­tre­ten, dass sich die Zu­rech­nung von Grund­stü­cken für GrESt-Zwe­cke nicht nach zi­vil­recht­li­chen, son­dern nach den Be­stim­mun­gen des GrEStG rich­ten soll, er­klärt Franz Ritt­steu­er, Steu­er­be­ra­ter bei PwC Wien. Da­mit wä­re ei­ner Ge­sell­schaft dann ein Grund­stück zu­zu­rech­nen, wenn die­se in der Ver­gan­gen­heit den Tat­be­stand der An­teils­ver­ei­ni­gung ver­wirk­licht hat. In die­sem Fall wä­re auch der Im­mo­bi­li­en­be­sitz ei­ner Toch­ter­ge­sell­schaft beim Ver­kauf der Mut­ter mit 0,5 Pro­zent des Grund­stücks­werts zu be­steu­ern, wenn die Toch­ter die­se Im­mo­bi­lie im Zeit­punkt des Er­werbs durch die Mut­ter be­reits ge­hal­ten hat. "Die­se An­sicht wur­de im Fach­schrift­tum stark kri­ti­siert", so Ritt­steu­er.
Mit der neu­en Re­ge­lung wur­de die Un­klar­heit nun auf­ge­löst. Die SPÖ kri­ti­sier­te in ei­ner Aus­sen­dung das neue Ge­setz. Ei­ne Klar­stel­lung hät­te na­tür­lich auch in dem Sinn er­fol­gen kön­nen, dass sehr wohl Steu­er­pflicht be­steht, heißt es in der Aus­sen­dung. SPÖ-Fi­nanz­spre­cher Jan Krai­ner sieht an­ge­sicht der Neu­re­ge­lung ei­ne "le­ga­li­sier­te Um­ge­hungs­kon­struk­ti­on".
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Deutschland nähert sich Peak, Wien hat noch Potenzial

Ausblick positiv, aber verhalten

von Charles Steiner

Wäh­rend in Eu­ro­pa noch im­mer kein En­de des Hoch­zy­klus in Sicht ist, meh­ren sich die An­zei­chen ei­nes Down­turn in den Ver­ei­nig­ten Staa­ten und Asi­en. Das geht aus dem ak­tu­el­len Markt­be­richt Glo­bal Com­mer­ci­al Pro­per­ty Mo­ni­tor des RICS her­vor, in dem In­ves­to­ren welt­weit be­fragt wur­den. Grund­sätz­lich ist die Stim­mung für das Jahr welt­weit po­si­tiv, wenn auch RICS von ei­ner ge­zo­ge­nen Hand­brem­se schreibt.
Eu­ro­pa bleibt al­ler­dings am at­trak­tivs­ten, mit ein Grund da­für ist im­mer noch der his­to­ri­sche Tiefst­zins, der vie­le In­ves­to­ren auf Im­mo­bi­li­en aus­wei­chen lässt. Ams­ter­dam, Ber­lin, Frank­furt und Pa­ris sind wei­ter­hin an der Spit­ze der at­trak­tivs­ten Stand­or­te, auch in Ös­ter­reich ist die Stim­mung noch au­ßer­or­dent­lich po­si­tiv, wenn­gleich der Markt mitt­ler­wei­le als teu­er be­trach­tet wird. Den­noch: Die Nach­fra­ge von­sei­ten der Mie­ter bleibt hoch, im Ge­gen­zug gibt es in den Top-Stand­or­ten ei­nen Man­gel an Grund­stü­cken, wes­we­gen ein wei­te­rer Preis­an­stieg, be­son­ders für Co­re-Ob­jek­te, zu er­war­ten ist.
Und in Wien gibt es noch je­de Men­ge Po­ten­zi­al: Wäh­rend die Um­fra­ge­teil­neh­mer et­wa in Mün­chen oder Frank­furt oder Ber­lin be­reits mehr­heit­lich ei­nen Prei­speak se­hen und nur in ge­rin­ge­rem Ma­ße ein Wachs­tum, wird in Wien im­mer noch von ei­nem star­ken Wachs­tum aus­ge­gan­gen. 65 Pro­zent der Be­frag­ten ge­ben an, dass sich der Markt in ganz Deutsch­land sei­nem Hö­he­punkt nä­hert. Nach Ein­schät­zung ei­ner Min­der­heit der Be­frag­ten (8 Pro­zent) be­fin­det sich der Markt so­gar be­reits in ei­nem Ab­schwung. In Wien se­hen nur 45 Pro­zent ei­nen Prei­speak, wei­te­re 45 Pro­zent se­hen ei­nen Auf­schwung. Ein Ab­schwung in Wien wird nur bei den we­nigs­ten er­war­tet.
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BIM aus Sicht des Bauherrn und Nutzers

Das war das BIM Forum

von Stefan Posch

Buil­ding In­for­ma­ti­on Mo­de­ling (BIM) hat das Po­ten­zi­al die Bau­bran­che zu re­vo­lu­tio­nie­ren und die Ef­fi­zi­enz und Qua­li­tät im Bau­pro­zess zu stei­gern. Aber da­mit ge­hen auch gro­ße Ver­än­de­run­gen ein­her. In­tern und ex­ter­ne Pro­zes­se müs­sen auf die neue Ar­beits­wei­se ab­ge­stimmt wer­den. Ei­ne Her­aus­for­de­rung für al­le be­tei­lig­ten Un­ter­neh­men.
Ver­gan­ge­ne Wo­che wur­de das ös­ter­rei­chi­sche Fo­rum für Buil­ding In­for­ma­ti­on Mo­de­ling und zur Di­gi­ta­li­sie­rung in der Bau­wirt­schaft im Re­nais­sance Ho­tel in Wien ab­ge­hal­ten. Ex­per­ten, wie et­wa Alex­an­der Red­lein (TU Wien) Wolf­gang Kra­di­sch­nig (Del­ta) oder Mar­tin Hu­ber (ecop­lus) zieg­ten die Chan­cen und Po­ten­zia­le auf, die der di­gi­ta­le Zwil­ling den Nut­zern brin­gen kann. Red­lein gab ei­nen Über­blick über ak­tu­el­le Ent­wick­lun­gen in den Be­rei­chen IoT, Arit­fi­ci­al In­tel­li­gent und Ma­chi­ne Learning. Der TU-Pro­fes­sor sieht auch ei­ne Ent­wick­lung Rich­tung Nut­zungs­kos­ten und weg von Erst­in­ves­ti­tio­nen bei der Fi­nan­zie­rung von BIM. Wolf­gang Kra­di­sch­nig streicht die Vor­tei­le von BIM für Bau­her­ren her­aus. So brin­ge BIM et­wa mehr Mög­lich­kei­ten bei der Ent­schei­dungs­fin­dung. Laut Kra­di­sch­nig könn­te BIM auch zu mehr Part­ner­schaft­lich­keit bei den Bau­pro­jek­ten füh­ren. Mar­tin Hu­ber sieht durch BIM ei­ne Mög­lich­keit als Un­ter­neh­men wett­be­werbs­fä­hig zu blei­ben. Spä­ter wur­den auch drei An­wen­dungs­bei­spie­le für BIM vor­ge­stellt. Der Ab­schluss der Ver­an­stal­tung bil­de­te ei­ne Dis­kus­si­on über die Chan­cen und Po­ten­zia­le des di­gi­ta­len Zwil­lings.
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Wirtschaftlicher Eigentümer erst bis 15.11.2018

Meldefrist verlängert

von Gerhard Rodler

Ge­ra­de die Im­mo­bi­li­en­bran­che ist für die über­durch­schnitt­lich ho­he Zahl an Gmb­Hs be­kannt, aus steu­er­li­chen Grün­den ist der Groß­teil der Pro­jek­te je­weils in ei­ner Zweck­ge­sell­schaft ge­parkt. Da­her kommt die­se Nach­richt ge­ra­de für die Im­mo­bran­che gut an: Nach mas­si­ven tech­ni­schen An­lauf­pro­ble­men des beim BMF ge­führ­ten „Wirt­schaft­li­che Ei­gen­tü­mer Re­gis­ter“ An­fang Mai 2018 teilt das BMF jetzt mit, dass die Frist zur erst­ma­li­gen Mel­dung nun­mehr am 15.8.2018 (statt am 1.6.2018) en­det. Un­ter Be­rück­sich­ti­gung der vom BMF zu­sätz­lich ein­ge­räum­ten 3-mo­na­ti­gen Nach­frist ist ei­ne Erst­mel­dung straf­frei spä­tes­tens bis zum 15.11.2018 mög­lich. Die Mel­de­pflicht trifft be­stimm­te in­län­di­sche Rechts­trä­ger (GmbH, AG, OG, KG, Ver­ein, Pri­vat­stif­tung etc.) und ist von de­ren Ge­schäfts­füh­rern, Vor­stän­den, etc. zeit­ge­recht durch­zu­füh­ren. Am 15. Jän­ner 2018 trat das Wirt­schaft­li­che Ei­gen­tü­mer Re­gis­ter­ge­setz (WiE­ReG) in Kraft, das be­stimm­te in­län­di­sche Rechts­trä­ger zur Fest­stel­lung, Über­prü­fung und Mel­dung ih­rer wirt­schaft­li­chen Ei­gen­tü­mer an ein da­für beim BMF neu ge­schaf­fe­nes „Wirt­schaft­li­che Ei­gen­tü­mer Re­gis­ter“ ver­pflich­tet. Das mel­det jetzt die LBG.

Immo-Experten Peter Haindl jetzt im Real Estate Team

Neu bei Vavrovsky Heine Marth

von Gerhard Rodler

Peter HaindlPeter Haindl
Vav­rovs­ky Hei­ne Marth holt den er­fah­re­nen Im­mo­bi­li­en­rechts­ex­per­ten Pe­ter Ha­indl ins in­ter­na­tio­nal mehr­fach aus­ge­zeich­ne­te Re­al Es­ta­te Team. Der Rechts­an­walt war zu­vor als In­hou­se Ju­rist bei der WIE­NER STÄD­TI­SCHE Ver­si­che­rung AG - Vi­en­na In­suran­ce Group im Ver­an­la­gungs­be­reich - Be­tei­li­gun­gen und Im­mo­bi­li­en tä­tig. Ein­schlä­gi­ge Er­fah­run­gen hat Pe­ter Ha­indl au­ßer­dem be­reits als Rechts­an­walts­an­wär­ter bei zwei füh­ren­den in­ter­na­tio­nal tä­ti­gen Wirt­schafts­rechts­kanz­lei­en in den Be­rei­chen Re­al Es­ta­te, Cor­po­ra­te und Li­ti­ga­ti­on ge­sam­melt. So­wohl das Di­plom- als auch das Dok­to­rats­stu­di­um der Rechts­wis­sen­schaf­ten schloss er an der Uni­ver­si­tät Wien ab, da­nach ab­sol­vier­te Ha­indl ein ein­jäh­ri­ges post­gra­dua­les Im­mo­bi­li­en­wirt­schafts­stu­di­um (MSc Re­al Es­ta­te) an der Cass Busi­ness School, Ci­ty Uni­ver­si­ty Lon­don, Groß­bri­tan­ni­en. So­wohl die Rechts­an­walts­prü­fung als auch die Rich­ter­amts­er­gän­zungs­prü­fung leg­te er am Ober­lan­des­ge­richt Wien je­weils mit aus­ge­zeich­ne­tem Er­folg ab.
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Ludwig Hoffman Quartier –
eine Verwandlung

Ber­li­ner Stadt­quar­tier­s­ent­wick­lung im Al­lein­gang - das ist nicht all­täg­lich. In­sti­tu­tio­nel­le In­ves­to­ren, staat­li­che För­de­run­gen so­wie Pro­jekt-Rie­sen wie BU­WOG und Co wür­de man nor­ma­ler­wei­se mit Me­ga-Wohn­bau­pro­jek­ten der deut­schen Haupt­stadt in Ver­bin­dung brin­gen. An­dre­as Dah­l­ke, ge­schäfts­füh­ren­der Ge­sell­schaf­ter und Kopf der SI­TUS GmbH Grund­stück + Pro­jekt, des Pro­jekt­ent­wick­lers, zeigt - zu­ge­ge­ben - auf ein­drucks­vol­le Art und Wei­se, dass es auch an­ders geht. Zur Aus­gangs­la­ge: Das Are­al, auf dem sich das Lud­wig Hoff­mann Quar­tier be­fin­det, liegt im "ho­hen Nor­den" von Ber­lin, im Stadt­teil Buch. Buch wur­de erst 1898 in die Ver­wal­tung der Me­tro­po­le ein­ge­glie­dert - mit dem er­klär­ten Ziel, die Rand­la­ge zur Ent­las­tung der städ­ti­schen Kli­ni­ken zu nut­zen. Zwi­schen 1909 und 1915 wur­de in der Fol­ge das da­mals größ­te eu­ro­päi­sche Kran­ken­haus­pro­jekt un­ter Stadt­bau­rat Lud­wig Hoff­mann in An­griff ge­nom­men. Die­ses war dann fast hun­dert Jah­re ei­ne wich­ti­ge Ver­sor­gungs­ein­heit für me­di­zi­ni­sche Leis­tun­gen. Die An­la­ge wur­de im Cha­rak­ter ei­ner Gar­ten­stadt ent­wi­ckelt, mit 33 neo­klas­si­zis­ti­schen Ge­bäu­den. Die An­ord­nung in Pa­vil­lons war da­mals ei­ne gän­gi­ge Lö­sung, um dem Keim­über­tritt zwi­schen den Sta­tio­nen ent­ge­gen­zu­wir­ken. Ein Um­stand der von Be­ginn an, bei der Ent­wick­lung von Um­nut­zungs­kon­zep­ten des denk­mal­ge­schütz­ten Are­als, sehr für Wohn­bau ge­spro­chen hat. Buch hat sich zu­dem ak­tu­ell zu ei­nem sehr auf­stre­ben­den Stadt­teil von Ber­lin ent­wi­ckelt. Nach ei­ner kur­zen schwie­ri­ge­ren Um­bruch­pha­se kurz nach der Wen­de, prä­sen­tiert sich Buch nun wie­der als in­ter­na­tio­nal be­deu­ten­der Ge­sund­heits- und For­schungs­stand­ort. Das He­li­os-Kli­ni­kum, der Bu­cher Bio­Tech Park, das Leib­nitz-In­sti­tut für Mo­le­ku­la­re Phar­ma­ko­lo­gie, das Max-Del­brück-Cen­trum so­wie ver­schie­de­ne For­schungs­ein­rich­tun­gen der Ber­li­ner Cha­rité füh­ren das Feld an. Par­al­lel zu der Viel­zahl an High-Tech-Ar­beits­plät­zen steigt na­tur­ge­mäß auch der Be­darf an ei­nem mo­der­nen Woh­nungs­an­ge­bot - das Er­for­der­nis ei­ner Lö­sung steht da­her be­reits län­ger im Raum. Zu­mal die Woh­nungs­prei­se im 20 Au­to­mi­nu­ten ent­fernt ge­le­ge­nen Hot­spot Prenz­lau­er Berg in den letz­ten Jah­ren na­he­zu ex­plo­diert sind. Das Pro­jekt An­dre­as Dah­l­ke wur­de auf das Lud­wig Hoff­mann Quar­tier auf­merk­sam, als er - be­reits als Mit­wir­ken­der an ei­ner Im­mo­bi­li­en­ent­wick­lung - in Buch, in dem ver­gleich­ba­ren, aber we­sent­lich klei­ne­ren Pro­jekt "Lud­wig­park", zu tun hat­te. Dah­l­kes Back­ground lag näm­lich nicht von An­fang an im Im­mo­bi­li­en­be­reich - son­dern der Phi­lo­so­phie. Erst mit der Wie­der­ver­ei­ni­gung Deutsch­lands hat er sei­ne be­ruf­li­chen Ak­ti­vi­tä­ten in die Bran­che ge­lenkt. Mit ei­ni­gen Jah­ren Er­fah­rung und vom Are­al des ehe­ma­li­gen Kran­ken­hau­ses fas­zi­niert, ent­wi­ckel­te er für die brach lie­gen­den 28 Hekt­ar ein Nut­zungs­kon­zept, dass ne­ben Wohn­bau auch ei­nen Schwer­punkt auf so­zia­le In­fra­struk­tur und Quar­tier­s­ent­wick­lung legt. Das Kon­zept fand bei der Be­zirks­ver­wal­tung Pan­kow An­klang und wur­de schließ­lich frei­ge­ge­ben. 2012 konn­te er den Grund - nicht zu­letzt we­gen der stren­gen Auf­la­gen - re­la­tiv güns­tig von ei­nem Lie­gen­schafts­fonds des Lan­des er­wer­ben und mit sei­nen Ak­ti­vi­tä­ten im Rah­men der ei­gens ge­grün­de­ten Pro­jekt­ge­sell­schaft star­ten. Mitt­ler­wei­le wiegt das Vor­ha­ben be­reits an die 300 Mil­lio­nen Eu­ro In­ves­ti­ti­ons­vo­lu­men. Bei Fer­tig­stel­lung 2020 wer­den über 280.000 Qua­drat­me­ter mit 900 Woh­nun­gen so­wie zwei Schu­len, drei Kin­der­gär­ten, ei­ner Sport­hal­le und wei­te­ren so­zia­len Ein­rich­tun­gen, wie ein Se­nio­ren­wohn­heim und be­treu­te Wohn­mög­lich­kei­ten für Men­schen mit be­son­de­ren Be­dürf­nis­sen, ent­wi­ckelt sein. Wie geht das? Am Be­ginn steht laut Dah­l­ke das Bren­nen für ei­ne Idee. Die Ent­wick­lung der kauf­män­ni­schen Lö­sung muss in der Fol­ge dar­auf zu­ge­schnit­ten wer­den. In Dah­l­kes Fall war das ein stren­ges aber ste­tig schritt­wei­ses Vor­ge­hen bei der Ent­wick­lung. Die ers­ten Wohn­ge­bäu­de wur­den ein­zeln als Roh­lin­ge an Bau­trä­ger ver­kauft, die nach den stren­gen Vor­ga­ben des Ge­samt­pro­jek­tes die Sub­stanz sa­nier­ten, im Rah­men der Denk­mahl­schutz-Auf­la­gen Woh­nun­gen ent­wi­ckel­te, und die­se dann ein­zeln ab­ver­kauf­ten. Mit den Er­lö­sen hat Dah­l­ke dann Ge­bäu­de für Ge­bäu­de in An­griff ge­nom­men und ins­be­son­de­re die schu­li­schen Ver­sor­gungs­ein­hei­ten quer­sub­ven­tio­niert. Ei­ne be­mer­kens­wer­te Zu­satz­in­fo ist in die­sem Zu­sam­men­hang, dass das Vor­ha­ben bis­lang auch ent­lang der Zeit­ach­se plan­mä­ßig rea­li­siert wer­den konn­te. 2012 war der al­ler­ers­te Spa­ten­stich. Über 500 Woh­nun­gen sind in der Zwi­schen­zeit fer­tig­ge­stellt und be­zo­gen wor­den und au­ßer­dem sind bis­lang kei­ne ver­zö­gern­den Fak­to­ren für das Pro­jek­ten­de 2020 er­kenn­bar. Dem Er­for­der­nis sämt­li­che Lei­tun­gen zu sa­nie­ren - von der Elek­trik bis zur ge­sam­ten Ver­roh­rung - und nicht zu­letzt auch dem, des Ein­brin­gens mo­der­ner Stan­dards ge­gen­über­ge­stellt, war ein wich­ti­ger wirt­schaft­li­cher Fak­tor, dass auch Neu­bau­ten am Grund­stück mög­lich ge­macht wur­den. Die Groß­zü­gig­keit der An­la­ge wird da­durch aber nicht be­ein­träch­tigt, das ge­sam­te Pro­jekt wird von den weit­läu­fig an­ge­leg­ten Gar­ten­an­la­gen do­mi­niert. Die Park­plät­ze der Be­woh­ner fin­den sich auch aus­schließ­lich am Ran­de des Ge­län­des, wo­bei für ei­ne ent­spre­chen­de An­lie­fe­rungs- und Ver­sor­gungs­struk­tur ge­sorgt ist. Das Teil­kon­zept für den Neu­bau­be­reich des Lud­wig Hoff­mann Quar­tiers be­zieht ver­schie­de­ne In­no­va­tio­nen für das "Woh­nen der Zu­kunft" ein. So fin­det bei­spiels­wei­se zur En­er­gie­ver­sor­gung nur mo­derns­te Tech­nik An­wen­dung. Nach sei­ner fast hun­dert­jäh­ri­gen Ver­gan­gen­heit im Diens­te der Ge­sund­heit hat das Lud­wig Hoff­mann Quar­tier nun zu ei­ner neu­en Be­stim­mung ge­fun­den, die sich ge­wis­ser­ma­ßen auch in den Dienst der All­ge­mein­heit stellt. Ein schö­nes Bei­spiel für die viel­fäl­ti­gen Mög­lich­kei­ten in der Im­mo­bi­li­en­bran­che. [ci­te1] In­ter­viewWie kommt es, dass qua­si "ein Ein­zel­kämp­fer" zu so ei­nem gro­ßen Pro­jekt fin­det? An­dre­as Dah­l­ke: Mit Si­cher­heit lässt sich sa­gen, dass ich für die­ses Pro­jekt den idea­len Zeit­punkt er­wischt ha­be. Fünf Jah­re frü­her hät­ten sich nicht die nö­ti­gen Ver­mark­tungs­chan­cen im Um­feld als Aus­gangs­la­ge für so ein am­bi­tio­nier­tes Pro­jekt ge­zeigt, fünf Jah­re spä­ter hät­te be­stimmt ei­ne der gro­ßen und nam­haf­ten Pro­jekt­ge­sell­schaf­ten die Ent­wick­lungs­chan­ce für sich ge­won­nen.Wä­re das nur ein Nach­teil für Sie - oder auch ge­ne­rell ei­ner für das Quar­tier ge­we­sen? An­dre­as Dah­l­ke: Im Lud­wig Hoff­mann Quar­tier, kurz LHQ, wird das der­zeit viel zi­tier­te "leist­ba­re Woh­nen" groß­ge­schrie­ben. In dem Pro­jekt steckt au­ßer­dem kein Cent För­der­geld und den­noch wer­den zu­künf­tig über 1000 Schü­ler hier ih­re Bil­dung er­hal­ten. Die Er­rich­tung der Montes­so­ri-Ge­mein­schafts­schu­le und der Ge­bäu­de für die Evan­ge­li­sche Grund­schu­le Buch wur­de aus den Er­lö­sen des Ge­samt­pro­jek­tes ge­tra­gen. Das wä­re so be­stimmt nicht mög­lich ge­we­sen, wenn sämt­li­che Pro­jekt­stu­fen hart kal­ku­liert wä­ren - wie es in Rah­men von ren­di­te­ge­trie­be­ner Fonds und In­ves­tors Re­la­ti­ons üb­lich ist. Ich woll­te von An­fang zu­sätz­lich zu den Woh­nun­gen auch ei­ne So­zi­al­struk­tur schaf­fen.Das klingt fast nach Weih­nach­ten und ist wohl eher un­üb­lich in der Bran­che? An­dre­as Dah­l­ke: Ich bin Ge­schäfts­mann und lei­te ein Un­ter­neh­men, das auf Ge­winn aus­ge­rich­tet ist. Kei­ne von uns ar­bei­tet um­sonst. Aber ich bin da­von über­zeugt, dass man ge­leich­zei­tig zum pro­fit­ori­en­tie­ren Wirt­schaf­ten auch et­was für die All­ge­mein­heit tun kann, ja muss. Mit dem Lud­wig Hoff­mann Quar­tier ist es uns, mei­nen zehn Mit­ar­bei­tern und mir, ge­lun­gen, sehr un­ter­schied­li­chen Be­dürf­nis­sen ge­recht zu wer­den.Wei­te­re Vor­tei­le? An­dre­as Dah­l­ke: Das Nut­zungs­kon­zept mit der so­zia­len In­fra­struk­tur ist in der Um­ge­ben sehr gut an­ge­kom­men und wird un­ter­stützt. Nicht zu­letzt, weil wir früh­zei­tig al­le um­ge­ben­den Play­er in­for­miert und mit­ein­be­zo­gen ha­ben. Und auch die be­reits im LHQ an­säs­si­gen Be­woh­ner sind Feu­er und Flam­me für das Pro­jekt. Die Ge­mein­schaft fie­bert und lebt mit den Ent­wick­lun­gen des Pro­jek­tes mit, es men­schelt. Wir ma­chen dar­über hin­aus re­gel­mä­ßig Ver­an­stal­tun­gen um das Ge­mein­schafts­ge­fühl zu stär­ken. Zu­letzt der Kunst-Event #48 LHQ wo sich un­ter­schied­lichs­te Künst­ler mit Ver­gan­gen­heit, Ge­gen­wart und Zu­kunft des Are­als ein­drucks­voll aus­ein­an­der­ge­setzt und den Blick auf his­to­ri­sche An­la­gen "auf­ge­bro­chen" ha­ben. Wir be­trei­ben so­zu­sa­gen ak­ti­ves "Cam­pus­ma­nag­ment". Das gan­ze Pro­jekt stößt auf größ­ten Zu­spruch und der ist für die Um­set­zung von un­schätz­ba­ren Wert.Hat Ih­nen der Denk­mal­schutz Kopf­zer­bre­chen be­rei­tet? An­dre­as Dah­l­ke: Der Woh­nungs­kauf im Denk­mal­schutz hat steu­er­li­che Vor­tei­le. Die meis­ten Woh­nun­gen sind im Ei­gen­tum rea­li­siert und wer­den von den Be­sit­zern ver­mie­tet. Auf Grund der Steu­er­vor­tei­le ist es mög­lich, die Mie­ten ge­ring zu hal­ten, was für das Ge­samt­kon­zept maß­geb­lich ist. Der Miet­preis liegt durch­schnitt­lich bei € 10,50 pro Qua­drat­me­ter. Der Kauf­preis ist al­ler­dings auf Grund der Markt­ent­wick­lun­gen mitt­ler­wei­le von an­fangs € 2.900,- auf et­wa € 4.400,- ge­stie­gen. Wir könn­ten mitt­ler­wei­le je­de Woh­nung fünf­mal ver­kau­fen. Na­tür­lich ge­hen mit Denk­mal­schutz auch spe­zi­el­le Auf­wen­dun­gen ein­her. Aber ei­ner­seits wa­ren die Grund­ris­se der ur­sprüng­li­chen Sub­stanz gut für Wohn­bau ge­eig­net und an­de­rer­seits über­wie­gen die Vor­tei­le aus dem spe­zi­el­len Cha­rak­ter und dem da­durch mit­ge­form­ten Image.Apro­pos Image - Sie sel­ber sind Bu­cher ge­wor­den und ste­hen au­then­tisch hin­ter dem Stadt­teil. Es heißt, Sie ha­ben ana­log da­zu das Pro­jekt und die Er­rich­tung gänz­lich der Stadt Ber­lin ver­schrie­ben. An­dre­as Dah­l­ke: Da­mit ist wohl die Aus­wahl der Ge­wer­ke ge­meint. Ab­ge­se­hen von der pol­ni­schen Fir­ma, die uns mit Fens­tern ver­sorgt, sind al­le un­se­re Lie­fe­ran­ten aus­schließ­lich aus der Re­gi­on. Dan­ke für das Ge­spräch. [ci­te2]

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Schön  ist es für Stadtentwickler, wenn Pläne richtig ausgedacht und umgesetzt werden können.Schön ist es für Stadtentwickler, wenn Pläne richtig ausgedacht und umgesetzt werden können.

Stadtentwicklung geht auch pragmatisch

Bei der Stadt­ent­wick­lung gilt es, ver­schie­dens­te In­ter­es­sen un­ter ei­nen Hut zu brin­gen und Kom­pro­mis­se zu fin­den. Wie schön ist es für Stadt­ent­wick­ler, wenn man sich nicht um Wah­len, Par­tei­en und In­ter­es­sens­ver­tre­ter küm­mern muss. Wenn Plä­ne rich­tig schön aus­ge­dacht und um­ge­setzt wer­den kön­nen. Chi­na ist so ein Bei­spiel. Wenn et­was schief­geht - ab­rei­ßen und neu bau­en. Wir le­ben in ei­ner De­mo­kra­tie, bei uns geht Stadt­ent­wick­lung nicht so ein­fach. Ver­schie­dens­te In­ter­es­sen sind un­ter ei­nen Hut zu brin­gen, es gilt, Kom­pro­mis­se zu fin­den, und am En­de des Pro­zes­ses soll et­was Sinn­vol­les her­aus­kom­men. Es gibt ei­ne Aus­nah­me, die die­se Re­gel be­stä­tigt: Wien. Welt­kul­tur­er­be futsch? Wurscht, brau­chen wir nicht. Tra­di­tio­nel­le Märk­te wie Kar­me­li­ter-, Vol­kert- oder Yp­pen­markt, Nah­ver­sor­ger und Kom­mu­ni­ka­ti­ons­or­te der Stadt­be­völ­ke­rung wur­den Re­stau­rant­mei­len für die hip­pen Bo­b­os, die Nah­ver­sor­gung ging an die in­ter­na­tio­na­len Ket­ten. Egal. Und dann der Ver­kehr: Aus­schließ­li­che Kon­zen­tra­ti­on auf Rad und U-Bahn, al­les an­de­re wird ver­dammt, be­hin­dert, aus­ge­grenzt. Ob sinn­voll oder nicht, ob Geld ver­schwen­det wird oder nicht - al­les ist der Durch­set­zung ei­ner re­li­gi­ös an­mu­ten­den Mei­nung un­ter­ge­ord­net. Es geht doch an­ders, mit Über­zeu­gen. Wenn der öf­fent­li­che Ver­kehr und die "Park and ri­de"-An­la­gen sinn­voll ge­stal­tet sind, wer­den vie­le Men­schen auf den öf­fent­li­chen Ver­kehr um­stei­gen, und es wird ein sinn­vol­les Mit­ein­an­der ge­ben. Auch oh­ne künst­li­che Ver­knap­pung. Wir wer­den un­se­re in die Jah­re ge­kom­me­ne Bau­sub­stanz ver­dich­ten müs­sen, da gilt es, die be­ste­hen­de Bau­ord­nung an­zu­pas­sen, auch oh­ne Spen­den an Ent­wick­lungs­hil­fe­ver­ei­ne. Wir brau­chen ein Mit­ein­an­der von neu­en Stadt­tei­len und neu ge­stal­te­ten al­ten Stadt­tei­len, von öf­fent­li­chem und pri­va­tem Wohn­bau, dann wird es auch Durch­mi­schung und Ghet­to­ver­mei­dung oh­ne kom­mu­na­le Len­kungs­maß­nah­men ge­ben. Und bit­te: Leist­ba­res Woh­nen de­fi­niert sich als Mie­te inkl. Be­triebs­kos­ten, nur um Kalt­mie­te wohnt nie­mand! Nach der nächs­ten Wahl freu­en wir uns, wenn der er­ho­be­ne Zei­ge­fin­ger wie­der in die Ta­sche ge­packt ist, an­de­re Mei­nun­gen zu­las­sen wer­den und Stadt­ent­wick­lung im de­mo­kra­ti­schen, mü­he­vol­len Dia­log pas­siert. Wann ist Wahl?

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Vertriebsmitarbeiter/in – Zinshaus

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