Siegerprojekt Althan Quartier präsentiert
Jury stimmt für Entwurf mit 58 Meter Höhe
von Stefan Posch
Das Gesamtprojekt Althan Quartier nimmt Gestalt an. Nachdem die internationalen Architekturbüros Delugan Meissl Associated Architects und Josef Weichenberger Architects bereits mit der Modernisierung des Kopfbaus über dem Franz Josef Bahnhofs im 9. Wiener Gemeindebezirk betraut sind, präsentierte der Entwickler 6B47 heute, Donnerstag, das Siegerprojekt für den Nordteil des Althan Quartier.
Von 30 Einreichungen setzte sich der Entwurf von Artec Architekten durch. Das Büro von Bettina Götz und Richard Manahl sieht ein maximale Bauhöhe von 58 Metern vor. Damit wurde die im Rahmen des Wettbewerbs vorgesehenen bauliche Höhenfenster von 126 Metern deutlich unterschritten. Der derzeitig Gebäudekomplex hat eine Höhe von rund 45 Metern. Geplant ist eine gemischte Nutzung.
Die Bruttogeschoßfläche des Althan Quartier umfasst 150.000 m², wobei 20.000 davon im Bahnhof gebunden sind. Der geplante Hochpark soll 7.000 m² umfassen und zwei Quer- und eine Längstverbindung bieten. „Für uns ist das heute etwas ganz Besonderes. Das was herausgekommen ist, hat viel mit Baukunst Qualität und hohen Anspruch zu tun“, freut sich Peter Ulm, Vorstandsvorsitzender der 6B47. In der elfköpfigen Jury saßen unter anderem Vertreter der Stadt Wien, Universitätsprofessoren und Kammermitglieder. „Am Ende des Tages haben wir uns einstimmig auf das Siegerprojekt geeinigt.“
Ulm geht auf die vorangegange Diskussion über die Bauhöhe ein: „Die Höhendiskussion ist sensibel. Es geht aber vor allem darum Stadtraum zu schaffen, der Qualität hat“, so Ulm, der sich für die gute Zusammenarbeit mit der Stadt Wien bedankt. Thomas Madreiter, Planungsdirektor im Magistrat der Stadt Wien sieht ebenso beim Siegerprojekt eine „tolle Leistung und Qualität.“ „Wir haben uns darauf geeinigt, die Kubatur um über 17 Prozent zu reduzieren“, so Madreiter, der die geplanten Quer- und Längstverbindungen herausstreicht. „Wir haben uns auch durchgerungen, den vorderen südlichen Teil stehen zu lassen.“ Gründe dafür waren laut Madreiter seine Robustheit und Qualität und auch ökologische Argumente. Der Planungdirektor betont auch, dass Die Stadt Wien zum Wettbewerbswesen steht: „Wettbewerbe bringen mehr Qualität.“ Den Terminplan, es fehlt noch die Flächenwidmung, kommentiert Ulm mit „asap“. Madreiter meint, dass ein Widmungsverfahren normalerweise etwa ein Jahr dauert, wenn nichts ungewöhnliches passiert. Man werde den städtebaulichen Vertrag aber nicht über die Medien verhandeln. „Wir wissen, es ist noch viel zu tun“, so Ulm. Ab heute 18 Uhr sind die Entwürfe des Wettbewerbs bis 14. Juli im Quartier Labor in der Althanstraße 4 zu sehen.