Eine kürzliche Entscheidung des Bundesfinanzgericht (BFG) wird derzeit zu einer regelrechten Bombe in der Immobilienbranche. Nach dieser neuen Lesart soll die bisherige Praxis bei der Mietvertragsvergebührung (diese wurde ja lediglich für Wohn-Mietverträge aufgelassen, während sie im gewerblichen Bereich weiterhin aufrecht ist) gekippt werden. Statt wie bisher 1 Prozent vom dreifachen Jahresmietentgelt wären es künftig demnach 1 Prozent vom 18fachen Jahresmietertrag, also sechsmal so viel. Das ist zwischenzeitig aber keine im Raum stehende Bedrohung mehr, sondern bereits Realität. Wie immoflash in Erfahrung bringen konnte, sollen entsprechende Gebührennachzahlungen zumindest bei der REWE und scheinbar auch bei der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) eingegangen sein. In beiden Fällen soll es sich jeweils um Millionenbeträge handeln. Die Rechtslage nach § 33 Gebührengesetz hat an sich klare Regeln: Tarifpost 5 sieht für den Abschluss von Bestandverträgen auszugsweise folgenden Gebührensatz vor: Bei unbestimmter Vertragsdauer sind die wiederkehrenden Leistungen (entspricht im Wesentlichen dem Mietzins zzgl. allfälliger USt und Betriebskosten) mit dem Dreifachen des Jahreswertes zu bewerten, bei bestimmter Vertragsdauer mit dem dieser Vertragsdauer entsprechend vervielfachten Jahreswert, höchstens jedoch dem Achtzehnfachen des Jahreswertes.
In einer veröffentlichten Entscheidung vom 19. Dezember 2017 weicht das Bundesfinanzgericht (BFG) von dieser gefestigten Rechtsprechung bei der Vermietung von Geschäftsräumen erheblich ab: Das BFG argumentiert kurz zusammengefasst wie folgt: Zahlreiche in § 30 Abs. 2 MRG aufgelistete Kündigungsgründe (Anmerkung: das sind je nach Lesart und Auslegung insgesamt rund 20 Tatbestände) lassen sich bei der Vermietung von Geschäftsräumen nicht unter die denkmöglichen Kündigungsgründe des § 30 Abs. 2 MRG subsumieren, da sich diese ausschließlich auf Wohnungen beziehen und daher auf den Sachverhalt der Geschäftsraummiete nicht zutreffen können.
Sämtliche Kündigungsgründe aus der Verletzung von Vertragspflichten setzten ein schuldhaftes Verhalten des anderen Vertragspartners voraus, womit die Kündigungsrechte der Beschwerdeführerin nicht nach Belieben ausgeübt werden können. Völlig offen ist natürlich, wie die Immobilienwirtschaft auf diese Situation reagieren wird. Konnte es den Mietern rein aus Gebührensicht bislang de facto egal sein, ob sie sich einseitig binden, weil es „sie ohnehin nur die immer anfallende Gebühr i.H.v. 1 Prozent vom 3-fachen Jahresmietzins gekostet hat“, werden sie wahrscheinlich künftig keine Freude mehr haben, „die Gebühr für die Steigerung des Fair Value für den Vermieter zu bezahlen“...
Im Endeffekt könnte es da wohl mittelfristig zu einer Splittung der Gebührenlast kommen (die ersten drei Jahre der Mieter, den Rest der Vermieter...), wobei die vom Vermieter getragenen Gebühren dann wohl auch wieder in die Mietzinskalkulationen einfließen werden - aber das ist natürlich alles reine Spekulation.
Die Komödie "Die Rückkehr des Daumens", in der unser Videoredakteur - Markus Giefing eine der Hauptrollen spielt, zeigt was für ein knallharter Sport das Daumen-Wrestling doch ist. Wir waren bei der Weltpremiere im Wiener Stadtkino dabei. Mehrere hundert Gäste kamen, um erstmals den Kinofilm zu bestaunen.
Micro Living revolutioniert den Wohnimmobilienmarkt europaweit. Der Großteil der Märkte in Europa befindet sich in einem frühen Entwicklungsstadium und steht damit noch vor der Reifeprüfung. Zu diesem Ergebnis kommt die breit angelegte Marktstudie „Micro-Living in Europa“ von bulwiengesa und Union Investment, bei der erstmals die wichtigsten europäischen Investment-Hotspots in den beiden populärsten Marktsegmenten Studenten- bzw. Businessapartments und den hotelnahen Serviced Apartments zusammenfassend untersucht wurden.
Als Leuchttürme für Micro-Living-Investments identifiziert die Untersuchung Deutschland, Frankreich, Großbritannien und die Niederlande. Im Europa-Ranking der für Investoren attraktivsten Märkte landen damit vier Länder auf den Top-Positionen, in deren Hauptstädten und Metropolregionen Studierende und Young Professionals vielfach mit angespannten Wohnungsmärkten zu kämpfen haben. Auch kleinere Märkte für Studenten- und Businessapartments sind investmentfähig. Dazu zählt die Studie auch Österreich, sowie Spanien und Irland. Diese Märkte würden in der gleichen Liga spielen, auch was Sicherheit und Rendite betrifft.
„Die Aktivitäten der privatwirtschaftlichen Anbieter in Österreich konzentrieren sich noch weitgehend auf den Hauptstadtmarkt Wien. Vom Nachfragepotenzial, das die neuen Lebens- und Arbeitsstile mit sich bringen, dürften jedoch künftig auch Städte wie z.B. Salzburg oder Graz noch stärker profitieren. Hier werden sich mittelfristig deutlich höhere Transaktionsvolumina zeigen“, sagt Felix Embacher von bulwiengesa. Durch deutlich gestiegene Transaktionsvolumina bei Studenten- und Businessapartments fallen in der Gruppe der kleinen Märkte vor allem Österreich, Spanien und Irland auf. So wurden in Österreich 2017 mit 307 Millionen 230 Euro Prozent mehr umgesetzt als im Jahr 2016.
Investmentvolumen im 1. HJ bei 1,9 Milliarden Euro
von Stefan Posch
Hotels stehen nach wie vor hoch im Kurs bei Investoren. Zumindest in Deutschland, wo im 1. Halbjahr des Jahres ein Transaktionsvolumen von 1,9 Milliarden Euro am Hotelinvestmentmarkt erreicht wurde. Dieses Ergebnis liegt 9,1 Prozent über dem Vorjahresniveau, während das erste Quartal noch 41 Prozent unter dem Vorjahresergebnis lag. Die Steigerung ist primär auf den Verkauf einiger großer Einzelimmobilien zurückzuführen, wie aus einer aktuellen Analyse von CBRE hervorgeht. Im Gegensatz dazu spielte die Assetklasse Hotel in Österreich im ersten Halbjahr 2018 keine besondere Rolle.
"Der deutsche Hotelinvestmentmarkt ist für Investoren sehr attraktiv - vor allem internationale Investoren zeigten sich zuletzt sehr aktiv", sagt Olivia Kaussen, Head of Hotels bei CBRE in Deutschland. Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2017 steigerten internationale Akteure ihren Anteil am Hotelinvestmentmarkt um zehn Prozentpunkte auf 54 Prozent. "Im zweiten Quartal konnten wir einige große Einzeltransaktionen von Bestandsimmobilien verzeichnen, die einen Großteil des notierten Investmentvolumens ausmachten. Diese wurden primär von internationalen Investoren gekauft." So kaufte beispielweise das in Luxemburg ansässige Unternehmen Aroundtown das Hilton Berlin für 297 Millionen Euro und die britische Investmentgesellschaft Invesco das Leonardo Royal München für 157 Millionen Euro. Ebenfalls von einem internationalen Investor gekauft wurde eines der wenigen Portfolios aus dem vergangenen Quartal. Die Fico Corporation verkaufte das sieben Hotels und 842 Zimmer umfassende Portfolio mit Hotels der Marken Days Inn, Ibis, Tryp by Wyndham und Wyndham Garden für 58 Millionen Euro an die schwedische Fastighets AB Balder.
Flächenumsatz um 38 Prozent unter Vorjahresergebnis
von Stefan Posch
Der Flächenumsatz bei Industrie- und Logistikimmobilien in Berlin liegt im ersten Halbjahr 2018 stark unter dem Wert des Vorjahreszeitraum. Mit 160.000 m² fiel dieser um 38 Prozent geringer aus als im Jahr 2017 (259.000 m²). Zu diesem gesunkenen Flächenumsatz haben insbesondere drei Dinge beigetragen, berichtet Sebastian König, Leiter Industrieflächen bei Engel & Völkers Commercial in Berlin. "Im letzten Jahr gab es besonders viele Großabschlüsse die das starke Gesamtjahresergebnis (448.000 m²) geprägt haben. Innerstädtisch ist die Nachfrage zwar extrem hoch, aber es fehlen einfach die Flächen. Die geringe Arbeitslosenquote in gewissen Lagen, wie beispielsweise Teltow-Fläming (4,3 Prozent) im Umland Süd, führt außerdem dazu, dass es an Arbeitnehmern mangelt und auch dadurch einige Vertragsabschlüsse nicht zustande gekommen sind."
Die Mieten liegen aktuell in einer Spanne zwischen 4,00 Euro/m² (einfache Lage) und 9,00 Euro/m² (gute Lage). "Die Nachfrage ist in allen Größenklassen weiter ungebremst. Wir gehen davon aus, dass auch die Mieten anziehen werden", berichtet König. Für das Gesamtjahr erwartet Engel & Völkers Commercial einen Flächenumsatz zwischen 340.000 und 360.000 m².
Der Immobilienmarkt in Leipzig, wo auch einige heimische Immobilienentwickler unterwegs sind, war in den vergangenen Jahren von einem wahren Boom erfasst. Erst im vergangenen Jahr wurden am Investmentmarkt der sächsischen Stadt ein Rekordvolumen am Investitionsmarkt erzielt. Doch heuer bewegt sich der Markt wieder auf Durchschnittsniveau. Im ersten Halbjahr wurde ein Volumen von 356 Millionen Euro erreicht. Damit konnte der Rekordwert aus dem Vorjahr (610 Millionen Euro) nicht annähernd erreicht werden (-42 Prozent). Dies ergibt die Analyse von BNP Paribas Real Estate.
"Zurückzuführen ist diese Entwicklung weniger auf eine zu geringe Nachfrage, sondern vielmehr auf das fehlende Objektangebot insbesondere im hochpreisigen Segment über 100 Millionen Euro, welches das Resultat des Vorjahres beflügelte", erläutert Stefan Sachse, Geschäftsführer der BNP Paribas Real Estate GmbH und Leipziger Niederlassungsleiter. Insgesamt wurden in den ersten sechs Monaten des Jahres 26 Deals registriert, wodurch ein durchschnittliches Volumen von knapp 14 Millionen Euro pro veräußerter Gewerbeimmobilie zustande kommt. Erwähnenswert ist darüber hinaus, dass das Ergebnis überwiegend auf Einzeldeals (308 Millionen Euro) basiert, sodass der Portfolioanteil gerade einmal bei gut 13 Prozent liegt. Nennenswert sind in diesem Zusammenhang die Verkäufe der Einkaufszentren "Allee Center" in Leipzig-Grünau und des "Pösna Parks" in Großpösna.
Die auch in Österreich tätige Hotelkette a&o Hostels wird in Kopenhagen weiter expandieren. Aufgrund des großen Erfolgs des 2017 eröffneten a&o Copenhagen Nørrebro, habe man sich entschieden ein weiteres Haus in Dänemarks Hauptstadt zu eröffnen, teilt das Unternehmen mit. Das erste Haus hat laut a&o Hostels eine Auslastung von 85 Prozent.
"125.000 Übernachtungen im ersten Jahr sind ein klares Zeichen. Der Bedarf für kostengünstige und qualitativ gute Übernachtungsmöglichkeiten ist in Europas teuerster Hauptstadt besonders groß", sagt Oliver Winter CEO, von a&o. "Gerade deshalb freut es uns, hier noch mehr von den für a&o typischen Gruppenreisen zu ermöglichen, ganz nach dem Motto 'Everyone can travel'." Der langfristige Mietvertrag für die Immobilie im Stadtteil Sydhavn, zentral südlich in der Stadt, ist bereits unterzeichnen. Nun beginnen die Umbauarbeiten, um am Ende insgesamt 800 Betten in 200 Zimmern anbieten zu können. Das Hostel a&o Sydhavn wird aus drei Gebäudekomplexen bestehen und hat eine Busstation direkt vor der Tür. Durch seine zentrale Lage ist es so der perfekte Ausgangspunkt für Ausflüge in die Innenstadt, aber auch in die nahegelegene Metropole Malmö.
Mehrheit an zwei Immobilienportfolios mit 295 Wohneinheiten
von Stefan Posch
Die Berliner Accentro Real Estate hat ihren Bestand um Mehrheitsbeteiligungen an zwei Immobilienportfolios erweitert. Bei den erworbenen 295 Einheiten handelt es sich laut dem Unternehmen überwiegend um attraktive Altbauwohnungen in zentralen Lagen Berlins. Der Kaufpreis inklusive übernommener Darlehen für die Mehrheitsanteile beträgt insgesamt rund 40 Millionen Euro.
"Mit diesen Mehrheitsbeteiligungen bauen wir unseren Privatisierungsbestand um attraktive Objekte in begehrten Lagen der Hauptstadt weiter aus. Zudem verfügen die erworbenen Immobilien über erhebliches Neubau- und Nachverdichtungs-potenzial", kommentiert Jacopo Mingazzini, Vorstand der Accentro Real Estate, den Deal.
Die 295 Wohnungen mit 18.607 m² Wohnfläche verteilen sich auf insgesamt 13 Mehrfamlilienhäuser. Mit Abschluss der Transaktionen hat Accentro im Jahr 2018 insgesamt 1.528 Einheiten erworben.
Der Bauträger wohngut beging kürzlich die Dachgleiche des Wohnprojekts "Triangel21" in Wien-Floridsdorf. In der Gerichtsgasse 16/Peitlgasse 6 - unweit vom Floridsdorfer Spitz - errichtet die wohngut 62 freifinanzierte Eigentumswohnungen.
Die Wohnungen verfügen über 2 bis 5 Zimmer und sind alle mit Loggia, Balkon oder Terrasse ausgestattet. Ein Gemeinschaftsgarten mit Kleinkinderspielplatz sowie ein Gemeinschaftsraum stehen auch zur Verfügung.
"Wir sind stolz darauf, zu fairen Preisen Wohnraum in hoher Qualität für Generationen zu schaffen. Wer sich bei 'Triangel21' noch eine Wohnung sichern möchte, muss schnell sein: Es stehen nur noch drei Stück zum Verkauf!", so wohngut-Geschäftsführer Lukas Sykora. Die Wohnungen werden im Winter 2018 an ihre Eigentümer übergeben.
Eine kürzliche Entscheidung des Bundesfinanzgericht (BFG) wird derzeit zu einer regelrechten Bombe in der Immobilienbranche. Nach dieser neuen Lesart soll die bisherige Praxis bei der Mietvertragsvergebührung (diese wurde ja lediglich für Wohn-Mietverträge aufgelassen, während sie im gewerblichen Bereich weiterhin aufrecht ist) gekippt werden. Statt wie bisher 1 Prozent vom dreifachen Jahresmietentgelt wären es künftig demnach 1 Prozent vom 18fachen Jahresmietertrag, also sechsmal so viel. Das ist zwischenzeitig aber keine im Raum stehende Bedrohung mehr, sondern bereits Realität. Wie immoflash in Erfahrung bringen konnte, sollen entsprechende Gebührennachzahlungen zumindest bei der REWE und scheinbar auch bei der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) eingegangen sein. In beiden Fällen soll es sich jeweils um Millionenbeträge handeln. Die Rechtslage nach § 33 Gebührengesetz hat an sich klare Regeln: Tarifpost 5 sieht für den Abschluss von Bestandverträgen auszugsweise folgenden Gebührensatz vor: Bei unbestimmter Vertragsdauer sind die wiederkehrenden Leistungen (entspricht im Wesentlichen dem Mietzins zzgl. allfälliger USt und Betriebskosten) mit dem Dreifachen des Jahreswertes zu bewerten, bei bestimmter Vertragsdauer mit dem dieser Vertragsdauer entsprechend vervielfachten Jahreswert, höchstens jedoch dem Achtzehnfachen des Jahreswertes.
In einer veröffentlichten Entscheidung vom 19. Dezember 2017 weicht das Bundesfinanzgericht (BFG) von dieser gefestigten Rechtsprechung bei der Vermietung von Geschäftsräumen erheblich ab: Das BFG argumentiert kurz zusammengefasst wie folgt: Zahlreiche in § 30 Abs. 2 MRG aufgelistete Kündigungsgründe (Anmerkung: das sind je nach Lesart und Auslegung insgesamt rund 20 Tatbestände) lassen sich bei der Vermietung von Geschäftsräumen nicht unter die denkmöglichen Kündigungsgründe des § 30 Abs. 2 MRG subsumieren, da sich diese ausschließlich auf Wohnungen beziehen und daher auf den Sachverhalt der Geschäftsraummiete nicht zutreffen können.
Sämtliche Kündigungsgründe aus der Verletzung von Vertragspflichten setzten ein schuldhaftes Verhalten des anderen Vertragspartners voraus, womit die Kündigungsrechte der Beschwerdeführerin nicht nach Belieben ausgeübt werden können. Völlig offen ist natürlich, wie die Immobilienwirtschaft auf diese Situation reagieren wird. Konnte es den Mietern rein aus Gebührensicht bislang de facto egal sein, ob sie sich einseitig binden, weil es „sie ohnehin nur die immer anfallende Gebühr i.H.v. 1 Prozent vom 3-fachen Jahresmietzins gekostet hat“, werden sie wahrscheinlich künftig keine Freude mehr haben, „die Gebühr für die Steigerung des Fair Value für den Vermieter zu bezahlen“...
Im Endeffekt könnte es da wohl mittelfristig zu einer Splittung der Gebührenlast kommen (die ersten drei Jahre der Mieter, den Rest der Vermieter...), wobei die vom Vermieter getragenen Gebühren dann wohl auch wieder in die Mietzinskalkulationen einfließen werden - aber das ist natürlich alles reine Spekulation.
Die Rückkehr des Daumens - die Kinopremiere
Daumenwrestling im Kino
von Eva Palatin
Die Komödie "Die Rückkehr des Daumens", in der unser Videoredakteur - Markus Giefing eine der Hauptrollen spielt, zeigt was für ein knallharter Sport das Daumen-Wrestling doch ist. Wir waren bei der Weltpremiere im Wiener Stadtkino dabei. Mehrere hundert Gäste kamen, um erstmals den Kinofilm zu bestaunen.
Micro Living revolutioniert den Wohnimmobilienmarkt europaweit. Der Großteil der Märkte in Europa befindet sich in einem frühen Entwicklungsstadium und steht damit noch vor der Reifeprüfung. Zu diesem Ergebnis kommt die breit angelegte Marktstudie „Micro-Living in Europa“ von bulwiengesa und Union Investment, bei der erstmals die wichtigsten europäischen Investment-Hotspots in den beiden populärsten Marktsegmenten Studenten- bzw. Businessapartments und den hotelnahen Serviced Apartments zusammenfassend untersucht wurden.
Als Leuchttürme für Micro-Living-Investments identifiziert die Untersuchung Deutschland, Frankreich, Großbritannien und die Niederlande. Im Europa-Ranking der für Investoren attraktivsten Märkte landen damit vier Länder auf den Top-Positionen, in deren Hauptstädten und Metropolregionen Studierende und Young Professionals vielfach mit angespannten Wohnungsmärkten zu kämpfen haben. Auch kleinere Märkte für Studenten- und Businessapartments sind investmentfähig. Dazu zählt die Studie auch Österreich, sowie Spanien und Irland. Diese Märkte würden in der gleichen Liga spielen, auch was Sicherheit und Rendite betrifft.
„Die Aktivitäten der privatwirtschaftlichen Anbieter in Österreich konzentrieren sich noch weitgehend auf den Hauptstadtmarkt Wien. Vom Nachfragepotenzial, das die neuen Lebens- und Arbeitsstile mit sich bringen, dürften jedoch künftig auch Städte wie z.B. Salzburg oder Graz noch stärker profitieren. Hier werden sich mittelfristig deutlich höhere Transaktionsvolumina zeigen“, sagt Felix Embacher von bulwiengesa. Durch deutlich gestiegene Transaktionsvolumina bei Studenten- und Businessapartments fallen in der Gruppe der kleinen Märkte vor allem Österreich, Spanien und Irland auf. So wurden in Österreich 2017 mit 307 Millionen 230 Euro Prozent mehr umgesetzt als im Jahr 2016.
Investmentvolumen im 1. HJ bei 1,9 Milliarden Euro
Deutscher Hotelmarkt weiter im Wachsen
von Stefan Posch
Hotels stehen nach wie vor hoch im Kurs bei Investoren. Zumindest in Deutschland, wo im 1. Halbjahr des Jahres ein Transaktionsvolumen von 1,9 Milliarden Euro am Hotelinvestmentmarkt erreicht wurde. Dieses Ergebnis liegt 9,1 Prozent über dem Vorjahresniveau, während das erste Quartal noch 41 Prozent unter dem Vorjahresergebnis lag. Die Steigerung ist primär auf den Verkauf einiger großer Einzelimmobilien zurückzuführen, wie aus einer aktuellen Analyse von CBRE hervorgeht. Im Gegensatz dazu spielte die Assetklasse Hotel in Österreich im ersten Halbjahr 2018 keine besondere Rolle.
"Der deutsche Hotelinvestmentmarkt ist für Investoren sehr attraktiv - vor allem internationale Investoren zeigten sich zuletzt sehr aktiv", sagt Olivia Kaussen, Head of Hotels bei CBRE in Deutschland. Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2017 steigerten internationale Akteure ihren Anteil am Hotelinvestmentmarkt um zehn Prozentpunkte auf 54 Prozent. "Im zweiten Quartal konnten wir einige große Einzeltransaktionen von Bestandsimmobilien verzeichnen, die einen Großteil des notierten Investmentvolumens ausmachten. Diese wurden primär von internationalen Investoren gekauft." So kaufte beispielweise das in Luxemburg ansässige Unternehmen Aroundtown das Hilton Berlin für 297 Millionen Euro und die britische Investmentgesellschaft Invesco das Leonardo Royal München für 157 Millionen Euro. Ebenfalls von einem internationalen Investor gekauft wurde eines der wenigen Portfolios aus dem vergangenen Quartal. Die Fico Corporation verkaufte das sieben Hotels und 842 Zimmer umfassende Portfolio mit Hotels der Marken Days Inn, Ibis, Tryp by Wyndham und Wyndham Garden für 58 Millionen Euro an die schwedische Fastighets AB Balder.
Flächenumsatz um 38 Prozent unter Vorjahresergebnis
Kaum Logistikimmobilien in Berlin
von Stefan Posch
Der Flächenumsatz bei Industrie- und Logistikimmobilien in Berlin liegt im ersten Halbjahr 2018 stark unter dem Wert des Vorjahreszeitraum. Mit 160.000 m² fiel dieser um 38 Prozent geringer aus als im Jahr 2017 (259.000 m²). Zu diesem gesunkenen Flächenumsatz haben insbesondere drei Dinge beigetragen, berichtet Sebastian König, Leiter Industrieflächen bei Engel & Völkers Commercial in Berlin. "Im letzten Jahr gab es besonders viele Großabschlüsse die das starke Gesamtjahresergebnis (448.000 m²) geprägt haben. Innerstädtisch ist die Nachfrage zwar extrem hoch, aber es fehlen einfach die Flächen. Die geringe Arbeitslosenquote in gewissen Lagen, wie beispielsweise Teltow-Fläming (4,3 Prozent) im Umland Süd, führt außerdem dazu, dass es an Arbeitnehmern mangelt und auch dadurch einige Vertragsabschlüsse nicht zustande gekommen sind."
Die Mieten liegen aktuell in einer Spanne zwischen 4,00 Euro/m² (einfache Lage) und 9,00 Euro/m² (gute Lage). "Die Nachfrage ist in allen Größenklassen weiter ungebremst. Wir gehen davon aus, dass auch die Mieten anziehen werden", berichtet König. Für das Gesamtjahr erwartet Engel & Völkers Commercial einen Flächenumsatz zwischen 340.000 und 360.000 m².
Weit unter dem Rekordwert des Vorjahrs
Geringeres Investmentvolumen in Leipzig
von Stefan Posch
Der Immobilienmarkt in Leipzig, wo auch einige heimische Immobilienentwickler unterwegs sind, war in den vergangenen Jahren von einem wahren Boom erfasst. Erst im vergangenen Jahr wurden am Investmentmarkt der sächsischen Stadt ein Rekordvolumen am Investitionsmarkt erzielt. Doch heuer bewegt sich der Markt wieder auf Durchschnittsniveau. Im ersten Halbjahr wurde ein Volumen von 356 Millionen Euro erreicht. Damit konnte der Rekordwert aus dem Vorjahr (610 Millionen Euro) nicht annähernd erreicht werden (-42 Prozent). Dies ergibt die Analyse von BNP Paribas Real Estate.
"Zurückzuführen ist diese Entwicklung weniger auf eine zu geringe Nachfrage, sondern vielmehr auf das fehlende Objektangebot insbesondere im hochpreisigen Segment über 100 Millionen Euro, welches das Resultat des Vorjahres beflügelte", erläutert Stefan Sachse, Geschäftsführer der BNP Paribas Real Estate GmbH und Leipziger Niederlassungsleiter. Insgesamt wurden in den ersten sechs Monaten des Jahres 26 Deals registriert, wodurch ein durchschnittliches Volumen von knapp 14 Millionen Euro pro veräußerter Gewerbeimmobilie zustande kommt. Erwähnenswert ist darüber hinaus, dass das Ergebnis überwiegend auf Einzeldeals (308 Millionen Euro) basiert, sodass der Portfolioanteil gerade einmal bei gut 13 Prozent liegt. Nennenswert sind in diesem Zusammenhang die Verkäufe der Einkaufszentren "Allee Center" in Leipzig-Grünau und des "Pösna Parks" in Großpösna.
Fertigstellung für Anfang 2020 geplant
a&o Hostels eröffnen Haus in Kopenhagen
von Stefan Posch
Die auch in Österreich tätige Hotelkette a&o Hostels wird in Kopenhagen weiter expandieren. Aufgrund des großen Erfolgs des 2017 eröffneten a&o Copenhagen Nørrebro, habe man sich entschieden ein weiteres Haus in Dänemarks Hauptstadt zu eröffnen, teilt das Unternehmen mit. Das erste Haus hat laut a&o Hostels eine Auslastung von 85 Prozent.
"125.000 Übernachtungen im ersten Jahr sind ein klares Zeichen. Der Bedarf für kostengünstige und qualitativ gute Übernachtungsmöglichkeiten ist in Europas teuerster Hauptstadt besonders groß", sagt Oliver Winter CEO, von a&o. "Gerade deshalb freut es uns, hier noch mehr von den für a&o typischen Gruppenreisen zu ermöglichen, ganz nach dem Motto 'Everyone can travel'." Der langfristige Mietvertrag für die Immobilie im Stadtteil Sydhavn, zentral südlich in der Stadt, ist bereits unterzeichnen. Nun beginnen die Umbauarbeiten, um am Ende insgesamt 800 Betten in 200 Zimmern anbieten zu können. Das Hostel a&o Sydhavn wird aus drei Gebäudekomplexen bestehen und hat eine Busstation direkt vor der Tür. Durch seine zentrale Lage ist es so der perfekte Ausgangspunkt für Ausflüge in die Innenstadt, aber auch in die nahegelegene Metropole Malmö.
Mehrheit an zwei Immobilienportfolios mit 295 Wohneinheiten
Accentro kauft in Berlin
von Stefan Posch
Die Berliner Accentro Real Estate hat ihren Bestand um Mehrheitsbeteiligungen an zwei Immobilienportfolios erweitert. Bei den erworbenen 295 Einheiten handelt es sich laut dem Unternehmen überwiegend um attraktive Altbauwohnungen in zentralen Lagen Berlins. Der Kaufpreis inklusive übernommener Darlehen für die Mehrheitsanteile beträgt insgesamt rund 40 Millionen Euro.
"Mit diesen Mehrheitsbeteiligungen bauen wir unseren Privatisierungsbestand um attraktive Objekte in begehrten Lagen der Hauptstadt weiter aus. Zudem verfügen die erworbenen Immobilien über erhebliches Neubau- und Nachverdichtungs-potenzial", kommentiert Jacopo Mingazzini, Vorstand der Accentro Real Estate, den Deal.
Die 295 Wohnungen mit 18.607 m² Wohnfläche verteilen sich auf insgesamt 13 Mehrfamlilienhäuser. Mit Abschluss der Transaktionen hat Accentro im Jahr 2018 insgesamt 1.528 Einheiten erworben.
Der Bauträger wohngut beging kürzlich die Dachgleiche des Wohnprojekts "Triangel21" in Wien-Floridsdorf. In der Gerichtsgasse 16/Peitlgasse 6 - unweit vom Floridsdorfer Spitz - errichtet die wohngut 62 freifinanzierte Eigentumswohnungen.
Die Wohnungen verfügen über 2 bis 5 Zimmer und sind alle mit Loggia, Balkon oder Terrasse ausgestattet. Ein Gemeinschaftsgarten mit Kleinkinderspielplatz sowie ein Gemeinschaftsraum stehen auch zur Verfügung.
"Wir sind stolz darauf, zu fairen Preisen Wohnraum in hoher Qualität für Generationen zu schaffen. Wer sich bei 'Triangel21' noch eine Wohnung sichern möchte, muss schnell sein: Es stehen nur noch drei Stück zum Verkauf!", so wohngut-Geschäftsführer Lukas Sykora. Die Wohnungen werden im Winter 2018 an ihre Eigentümer übergeben.
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Herausgeber: Reinhard Einwaller Chefredaktion: Gerhard Rodler Fotos: Archiv, shutterstock
Videoredaktion: Markus Giefing, Eva Palatin
Kamera: Konstantin Konstantinou, Axel Bierbaum, Georg Hitsch, Florian Razocha
Immer mehr Wohnprojekte werden in Wien jenseits der Donau verwirklicht. Denn viele Lagen in Floridsdorf und in der Donaustadt bieten einen attraktiven Mix aus Urbanität und beschaulichem Landleben. Ein Beispiel ist die neue Wohnhausanlage Siegesplatz 17 von Hart & Hart Bauträger.
Einst war Transdanubien bei Wohnungssuchenden eher unbeliebt. Doch die verbesserte Infrastruktur und schnelle Verkehrsverbindungen in die Stadt sorgen für eine immer größere Nachfrage. Aktuell werden in Wien nirgendwo so viele Wohnprojekte verwirklicht wie in Floridsdorf und in der Donaustadt. "Wien wächst, und die Stadtteile dies-seits und jenseits der Donau wachsen zusammen. Einstige Randlagen haben sich zu neuen Stadtlagen entwickelt, die immer mehr an Wert gewinnen", erklärt Romana Kletzer-Debski, Marketingleiterin bei Hart & Hart Bauträger, deren Wohnhausanlage am Siegesplatz im 22. Wiener Gemeindebezirk gut zeigt, welchen Trends die Projekte in Transdanubien folgen.
Kompakte Grundrisse
"Die einstöckige Architektur passt ins Landschaftsbild der Umgebung, in der überwiegend niedrige Häuser den beschaulichen Vorstadtcharakter bewahren", so Kletzer-Debski über das Projekt. Zudem würde sich das schmale Grundstück perfekt für kleine, auch zusammenlegbare Wohneinheiten eignen, die in einer langen Reihe diskret nebeneinanderliegen. "Immer mehr Menschen wollen in der Stadt wohnen. Deshalb wird Wohnraum kontinuierlich knapper und teurer", erklärt Kletzer-Debski, die einen langfristigen Trend in Richtung kompakte Grundrisse sieht. Diese stellen aber die Planung vor neue Herausforderungen. "Wir entwickelten Lösungen, die sich geräumig anfühlen, weil sie den Raum raffiniert nutzen und im Alltag perfekt funktionieren", so die Marketingleiterin.
Gute Anbindung zum Zentrum
Wohnprojekte in der Donaustadt profitieren auch von der Verlängerung der U2 in Richtung der Seestadt Aspern. "Am Siegesplatz hält der Autobus 26A, der bis zur U2-Station Aspernstraße nur drei Minuten benötigt", so Kletzer- Debski. Von dort fahre die U2 ins Zentrum bis zum Schottenring 16 Minuten, bis zur Wirtschaftsuni benötige man nur zehn Minuten. Die Wohneinheiten sind südlich und südöstlich zur Sonne ausgerichtet. An den beiden straßenseitigen Enden erheben sich zweistöckige Bauten mit größeren Terrassen-Wohnungen. Im Erdgeschoß ermöglichen uneinsehbare Eigengärten ein offenes, naturnahes Wohnen. In den oberen Stockwerken erweitern Terrassen, Loggien und Balkone mit Grünblick die raumhoch verglasten Wohnräume. Zudem bietet der Neubau 49 Auto-Abstellplätze, trockene Lagerräume und Technikraum im Untergeschoß sowie Kinderwagen- und Fahrradabstellräume im Erdgeschoß, Müllräume bei jeder Stiege, Liftanlage und einen Kleinkinder-Spielplatz. Insgesamt stehen 41 freifinanzierte Eigentumswohnungen in Größen zwischen 34 m² und 102 m² zum Verkauf. Ende 2019 können sie bezogen werden. Die Wohneinheiten würden sich laut Kletzer-Debski auch sehr gut als Anlagewohnung eignen. "Als Spezialist für Vorsorgewohnungen achten wir bei unseren Bauprojekten stets auf die Eignung zum sicheren und profitablen Anlageobjekt", erklärt sie.
Bei Investoren sind die Länder in der CEE&SEE-Region sehr beliebt. Doch politische Entwicklungen in manchen Ländern könnten durchaus auch zu Herausforderungen werden.
Erneut wettert der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban gegen einen vermeintlichen Soros-Plan, wonach der ungarische Milliardär eine "Umvolkung" Europas anstrebe. Und wieder einmal greift er die EU an und will sich von vertraglich zugesicherten Flüchtlingsquoten distanzieren. Die Visegrad-Staaten bleiben, so sagte er kürzlich, migrantenfrei. Gemeint mit diesen Staaten sind eben Ungarn, Tschechien und Polen. Auch in Polen werden die Töne immer rauer. Die Regierungspartei will hier das Justizministerium reformieren und Richterpositionen selbst besetzen. Die EU wiederum befürchtet eine Abkehr von der Rechtsstaatlichkeit und hat ein Rechtsstaatsverfahren gegen Polen eingeleitet. Und in Tschechien hat der umstrittene Milliardär Andrej Babis die Parlamentswahlen gewonnen - auch er schimpft gerne über die Flüchtlingspolitik der EU.
[cite1]
Warschau hinter Prag
Sollten da für die Immobilienwirtschaft die Alarmglocken läuten? In besagten Ländern sind schließlich besonders die österreichischen Entwickler bzw. Konzerne investiert. Und weil Immobilien eben unverrückbar sind, ist die Rechtssicherheit an jenen Orten, wo sie stehen, umso wichtiger. Andreas Ridder, Chairman Central & Eastern Europe Capital Markets bei CBRE, hat diesbezüglich bereits in Polen einige Beobachtungen gemacht. Denn die polnische Regierung hat Vorsteuerabzugsverfahren für ausländische Unternehmen deutlich erschwert und auch an den Öffnungszeiten bei Shoppingcentern herumgefeilt. Maßnahmen, die internationale Investoren eher abschrecken. Ridder: "Diese und andere Dinge, die derzeit in Polen geschehen, haben eine leichte Preisdämpfung bei Immobilien in Warschau zur Folge gehabt. Sonst war Warschau immer auf dem gleichen Preisniveau in Prag.
[cite2]
Jetzt liegt die polnische Hauptstadt etwa fünf Prozent unter jener Tschechiens." In Ungarn hat sich die Investorenunsicherheit wieder gelegt: "Vor einem Jahr waren Investoren bezüglich Ungarn sehr unsicher, jetzt boomt es dort wieder." Gute Nachrichten eigentlich für die CA Immo, die in Budapest den zweiten Kernmarkt nach Deutschland sieht. Bei einem Lokalaugenschein in der ungarischen Hauptstadt schien tatsächlich alles eitel Wonne zu sein. Die Millennium Towers, die im Vorjahr von der TriGranit und Heitman für 175 Millionen Euro angekauft wurden, sind nahezu vollvermietet. "Nur ein kleines Büro ist noch verfügbar", wie Péter Szalma, Leasing Management bei CA Immo Hungary, während einer Büroführung anmerkt. Und tatsächlich: Einem Market Overview von Cushman Wakefield zufolge wird wieder in Budapest investiert. Im Vorjahr waren es an die 1,7 Milliarden Euro - der zweitbeste Wert nach 2007, vor der Krise. Allerdings: Betrachtet man die Investmentvolumina zwischen diesen beiden Zeiträumen, lässt sich eine starke Volatilität erkennen. Schlechtester Wert dabei: 2012 mit einem Investmentvolumen von nur um die 200 Millionen Euro.
[cite3]
Gefährliche Reform?
Franz Pöltl, Geschäftsführer der EHL Investment Consulting, meint, dass Investoren keine sonderliche Freude mit der politischen Entwicklung in manchen osteuropäischen Ländern hätten. Dennoch würden sie investieren, da die Renditen in Westeuropa sehr niedrig sind. "Solange die Regierungen nicht in das wirtschaftliche Geschehen eingreifen, werden diese Investoren auch bleiben", so Pöltl. Die geplante Justizreform in Polen könnte aber problematisch werden - vor allem dann, wenn die Rechtssicherheit nicht mehr in dem Ausmaß gegeben ist, wie sie für Investoren notwendig ist. "Die Reform an sich ist nicht das Problem, sondern wie sie umgesetzt werden soll. Sollten im Zuge der Justizreform allerdings bei allfälligen Gerichtsverfahren dann lokale Unternehmen bevorzugt werden, dann ist es mit dem Investmentmarkt in Polen bald aus", so die eindringliche Warnung von Pöltl. Weniger dramatisch sieht es Martin Sabelko, Managing Director bei der Warburg HIH Invest Real Estate. Er kennt die Länder gut, seit 1986 hatte er dort bereits Geschäfte getätigt und mehrere Milliarden Euro umgesetzt. Er glaubt nicht, dass die politische Situation in manchen Ländern die Investoren allzu sehr abschrecken würde. "Man muss diese Entwicklungen differenziert sehen. Auch wenn Politiker allzu sehr negatives Aufsehen erregen, würden sie doch ein Talent haben, zurückzurudern, wenn es um Interessen von Investoren geht." Nach wie vor sei die Gerichtsbarkeit stabil und nachvollziehbar und das steuerliche Umfeld gut.
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Wirtschaft boomt
Wirtschaftlich hätten Investoren im CEE-Raum derzeit nichts zu befürchten, konstatiert Daniela Grozea-Helmenstein, Senior Researcher Macroeconomics and Public Finance beim Institut für Höhere Studien (IHS). "Die Situation im mittel- und osteuropäischen Raum ist sehr gut, wir erwarten in diesem und im kommenden Jahr gute Wachstumszahlen." Für Polen prognostiziert Grozea-Helmenstein ein Wachstum von vier Prozent, für Ungarn und Tschechien eines von 3,5 Prozent und für Russland gar 5,5 Prozent. Doch könnte die politische Situation in Polen, Tschechien und Ungarn diese Wachstumskurve bremsen oder ins Gegenteil verkehren? Grozea-Helmenstein glaubt das nicht: "In diesen Ländern waren keinerlei Auswirkungen in diese Richtung zu beobachten. Im Gegenteil: Diese Länder setzen auf ein besonders wirtschaftsfreundliches Klima. Die Arbeitslosigkeit ist drastisch gesunken, mit einer Quote von vier Prozent in Tschechien sowie fünf Prozent in Ungarn und Russland kann man nahezu von Vollbeschäftigung sprechen." Damit steigt die Kaufkraft, weswegen diese Länder trotz sehr guter Exportzahlen zunehmend importieren müssen. Das könnte aber in den kommenden Jahren das Wachstum wieder bremsen. Braindrain? Auch wenn das Lohnniveau der Mitarbeiter in den CEE-Ländern unter dem in Westeuropa liegt (während die Büromieten bereits auf West-Niveau sind), könnte es in den kommenden Jahren zu einem Problem kommen, das für internationale Unternehmen, die in CEE Standorte betreiben, relevant sein dürfte. Die Fachkräfte werden immer weniger, vor allem in Polen, wie Grozea-Helmenstein schildert: "Es fehlt an qualifizierten Arbeitskräften. Viele gehen in den Westen, weil sie dort mehr verdienen." Aber die Bruttoreallöhne steigen. Laut der aktuellen Strategie Österreich & CEE der Raiffeisen Bank International stiegen die Nominallöhne in Rumänien und Ungarn in diesem Jahr sogar zweistellig, in Tschechien, Polen und der Slowakei zwischen vier und 5,5 Prozent.
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Preisdynamik schwächt sich ab
Dennoch: Besonders, was Wohnimmobilien betrifft, bleibt die CEE-Region einer der attraktivsten Investmentstandorte innerhalb der EU, sagt Michael Heller, Real Estate Investment Analyst bei der Raiffeisen Bank International (RBI): "Insbesondere in Ungarn und Tschechien ließen sich zu Beginn des Jahres 2017 erneut zweistellige Preissteigerungsraten beobachten." Es gibt aber auch eine Kehrseite, und zwar in Budapest. Dort hat die ungarische Nationalbank MNB zwar das Risiko eines Preisanstiegs betont, jedoch nicht abkühlend in den Markt eingegriffen. Heller: "Ungarn versucht hier gezielt das lange Ende der Zinskurve nach unten zu drücken und den Markt für Kredite in Lokalwährung anzuheizen." Allerdings: Obwohl die von der ungarischen Politik initiierten Maßnahmen eher als preistreibend zu bezeichnen seien, so Heller, sind die Preise aufgrund eines starken Markteinbruchs zwischen 2008 und 2013 immer noch auf Vorkrisenniveau. Anders das Bild in Tschechien. Dort hatte der Zentralbanker Vojtech Benda schon im Mai von einer Überbewertung des lokalen Immobilienmarkts gesprochen, die durchschnittlich rund zehn Prozent über dem gerechtfertigten Niveau liegen soll. "Die tschechische Nationalbank (CNB) hat daher, anders als ihr ungarisches Pendant, Maßnahmen ergriffen, um einer Überhitzung entgegenzuwirken", sagt Heller. Generell prognostiziert Heller, dass zwar die CEE-Länder trotz der positiven makroökonomischen Aussichten weiterhin als investorenfreundlich gelten, die Preisdynamik aber abgeschwächt werden dürfte. Auch in Polen wird eine steigende Dynamik bei Wohnimmobilienpreisen verzeichnet, wenngleich sich die Wachstumsraten gegenüber Tschechien und Ungarn als deutlich moderater erweisen würden. "Nachdem die Fertigstellung von Wohn- immobilien 2016 nahezu das Niveau des Boomjahres 2008 erreichen konnte, zeichnet sich für das laufende Jahr erneut ein Rekordwert ab. Angesichts hoher Zuwachsraten bei Frühindikatoren wie Baubewilligungen und Baubeginnen steht der polnische Bausektor vor einem neuen Rekordjahr", so Heller. Dann wären auch Wachstumsraten wie in Tschechien möglich.
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