Der doch sehr überraschend gekommene vorzeitige Stop für Immobilienprojektentwickler bei Neubauprojekten auf Abrissgründen zeigt jetzt bereits erste handfeste Auswirkungen, und es ist damit jetzt schon absehbar, dass der dadurch entstehende Schaden für Immobilienentwickler in Wien jedenfalls einen zweistellligen Millionenbetrag ausmachen wird, wenn nicht sogar noch mehr.
Seit Anfang Juli gelten in Wien ja die strengeren Regeln für den Abriss von Gründerzeithäusern - obwohl die diesbzügliche Verordnung an sich erst im Herbst hätte beschlossen werden sollen. Das hat nun zur Folge, dass zahlreiche Abbrucharbeiten, auch solche, die bereits im Gange waren, über Nacht gesperrt worden waren.
Zwischenzeitig hat die zuständige MA 19 von den ersten untersuchten 48 Abriss-Baustellen 25 als erhaltenswert eingestuft, bei diesen darf nicht mehr weiter abgerissen werden. Da zum Teil aber schon wesentliche Teile, wie Dächer entfernt worden sind, bleibt spannend, wer die Wiederherstellung bezahlt, beziehungsweise ob dies überhaupt möglich ist.
Mehr noch: Die Bauträger haben diese Liegenschaften ja noch aufgrund der alten Rechtslage gekauft, die einen Abriss ermöglicht hätten, zumindest bei diesen 25 Objekten - es dürften letztlich aber noch viel mehr werden - kann es nun drohen, dass dieser Kauf nun als "stranded investment" in den Büchern steht wird. Gut möglich, dass dies wirtschaftlich nicht alle betroffenen Unternehmen aushalten. 23 der untersuchten 48 Objekte dürfen weiter abgerissen werden.
Immerhin wurde mittlerweile aber zugesichert, dass bei derart als erhaltenswürdig eingestuften Objekten dennoch (weiter) abgerissen werden darf, wenn den Bauträgern der Nachweis gelingt, dass sich die Revitalisierung nicht rechnen kann, da die Investitionen nicht durch die potenziell zu bekommenden Mieten hereingespielt werden können. Das dürfte aber in jedem Fall zumindest erhebliche Zeit in Anspruch nehmen.
Am Berliner Büromarkt wurde in den ersten sechs Monaten dieses Jahres nach Analysen von Aengevelt ein Büroflächenumsatz (inkl. Eigennutzer) von rund 402.000 m² erzielt, das zweithöchste Ergebnis überhaupt. Doch im Vergleich zum Vorjahr (1. Hj. 2017: rd. 503.000 m²) ging der Umsatz deutlich um 20 Prozent zurück. Das von Aengervelt prognostizierte Jahresumsatzziel von 800.000 m² ist aber jedoch weiter in Sicht.
"Der bisherige Jahresverlauf bestätigt die Prognosen nach dem herausragenden Jahr 2017. Der Rückgang im Vergleich zum Vorjahr sollte jedoch nicht mit einer Trendumkehr in Verbindung gebracht werden, sondern mit dem Mangel an adäquaten Flächen. Gerade daher sind die aktuellen Umsatzzahlen ein erneut hervorragendes Zeugnis für die Attraktivität Berlins. Die Nachfrage ist in allen Größensegmenten weiterhin enorm hoch", so Frank Korablin, stellvertretender Leiter von Aengevelt-Research.
Mit rund 131.000 m² bzw. 33 Prozent des gesamten Büroflächenumsatzes dominierten wie bereits im Vorjahr die sonstigen Nachfrager (inkl. Industrie, Handel, Verkehr, Bauunternehmen) den Markt. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum bedeutet das indessen einen Rückgang um rdund 37 Prozent. Mit 29.000 m² ist der Neubau der zukünftigen Vattenfall-Zentrale am Sachsendamm die bislang größte Transaktion des Jahres.
Die beratenden und sonstigen Dienstleister liegen mit rund 30 Prozent bzw. ca. 122.000 m² auf Platz zwei (1. Hj. 2017: 24 Prozent bzw. rd. 123.000 m²). Mit ca. 30.000 m² hatten Anbieter von Flexible Workspaces einen großen Anteil am erneut hohen Flächenumsatz.
Medien-, IT- und Kommunikations-Unternehmen kontrahierten einen steigenden Flächenumfang mit rund 67.000 m² bzw. rund 17 Prozent Marktquote (1. Hj 2017: 11 Prozent bzw. 56.000 m²). Deutliche Umsatzrückgänge verzeichneten die Öffentliche Hand und Organisationen ohne Erwerbszweck (Verbände u.a.). 46.000 m² bzw. rd. 11 Prozent des gesamten Büroflächenumsatzes entfielen auf diese Nachfragegruppe (1. Hj. 2017: 18 Prozent bzw. 91.000 m²). Ohne den Eigennutzerumsatz der BIMA (ehem. Vattenfall-Zentrale) mit über 47.000 m² im Jahr 2017 würde der Jahresvergleich indessen deutlich positiver ausfallen.
Raiffeisen Immobilien NÖ/Wien/Burgenland hat Anfang Juni 2018 die 100%-ige Tochtergesellschaft Immonow Services (immonow) gegründet. Unter diesem Dach sollen in Zukunft innovative digitale Serviceangebote im Immobilienbereich entwickelt, umgesetzt und vertrieben werden. Das bisherige Immobilien-Matching-Portal www.immonow.at wird in Eigenentwicklung komplett neu aufgebaut und das Geschäftsmodell gänzlich überarbeitet, heißt es in einer Aussendung von RIV NÖ/Wien/Burgenland. Schon in den nächsten Monaten soll das Portal um zusätzliche Services für Privat- und Business-Kunden erweitert werden.
"immonow hat - anders als viele Proptech-Startups - den großen Vorteil auf die über 30-jährige Erfahrung von Raiffeisen in der Immobilienbranche zurückgreifen zu können. Von diesem Know-How-Vorsprung profitieren unsere Kunden und Partner", sagt Michael Mack, der gemeinsam mit Peter Weinberger Geschäftsführer der neu gegründeten Gesellschaft ist. "Wir möchten hier von Beginn an als Innovationsführer vorne dabei sein und haben uns daher entschlossen unsere Aktivitäten im Bereich Online-Services in einer eigenständigen Gesellschaft zusammen zu fassen. So schaffen wir effizientere Strukturen und können rascher mit neuen Services neue Kundenzielgruppen ansprechen", ergänzt Weinberger.
Anfang Juli hat die Immofinanz den Paketverkauf der CA Immo-Anteile an Starwood beschlossen. Die CA Immo gab nun bekannt, dass der Vorstand der CA Immo die Zustimmung zur Übertragung der vier Namensaktien an die Starwood Gesellschaft SOF-11 Starlight 10 EUR S.à.r.l. zugestimmt hat. Dies sei nach eingehender Prüfung des Ersuchens der Gena Elf Immobilienholding GmbH, einer 100% Tochtergesellschaft der Immofinanz erfolgt.
Seit Februar 2018 prüfte die Immofinanz strategische Optionen im Zusammenhang mit der Beteiligung an der CA Immo, einschließlich eines Verkaufs der Anteile. Der Verkauf an Starwood ist nunmehr das Ergebnis eines strukturierten Bieterverfahrens, das die Immofinanz im April 2018 begonnen hat. Ein Closing der Transaktion wird im 3. Quartal 2018 erwartet.
Der Asset Manager Aberdeen hat eine Projektentwicklung in Düsseldorf erworben. Die Transaktion erfolgt im Rahmen eines Asset Deals mit Zahlung nach Baufortschritt. Das Wohnprojekt besteht aus 15 Reihenhäusern, 2 Wohngebäuden mit insgesamt 28 Einheiten sowie einer Gewerbeeinheit. Der Baubeginn des rund 16 Millionen Euro teuren Wohnobjektes soll noch im Jahr 2018 erfolgen. Es wird voraussichtlich in der zweiten Hälfte des Jahres 2020 fertiggestellt werden. Über den Verkäufer des Projektes wollte Aberdeen keine Auskunft geben.
"Das Wohnprojekt ist das erste Investment für den Spezialfonds eines großen deutschen Versicherers. Ziel ist der Aufbau eines europäischen Wohnimmobilienportfolios", erklärt Fabian Klingler, Vorstand bei der Aberdeen Standard Investments Deutschland. "Die Attraktivität des Projekts ergibt sich u. a. aus der hohen Nachfrage in Düsseldorf nach Wohnraum, insbesondere für Neubauwohnungen", so Klingler weiter. "Neben einer hohen Vermietung rechnen wir zudem mit einer entsprechenden Wertsteigerung nach Fertigstellung."
Online-Marktplatz zielt auf spanischsprachige Kunden ab
von Stefan Posch
Homelike, eine deutsche Online-Plattform für Business Apartments, die seit etwa zwei Jahren auch auf dem österreichischen Markt aktiv ist, zielt nun auch auf spanischsprechende Kunden ab und hat dazu eine spanische Website gelauncht. Die potenzielle Kundschaft wird damit um 570 Millionen Muttersprachler weltweit erweitert, wie das Unternehmen mitteilt. Kunden aus Kolumbien, Guatemala, Puerto Rico, Mexiko, Spanien, Portugal und Peru sollen mittlerweile schon auf Homelike nach möblierten Apartments suchen.
"Wir haben gemerkt, dass es extrem viel Nachfrage aus spanischsprachigen Ländern gibt. Der Launch der spanischen Website war daher nur die logische Konsequenz für uns", erklärt Dustin Figge, Mitgründer und Geschäftsführer von Homelike. Neben dem Launch der spanischen Website bietet Homelike ab sofort auch einen spanischsprachigen Kundensupport, der Kunden telefonisch bei der Buchung von möblierten Wohnungen zur Seite steht.
In Düsseldorf konnte der Logistikmarkt den hohen Flächenumsatz der vergangenen Jahre im ersten Halbjahr 2018 nicht halten. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ging dieser laut einer Analyse von BNP Paribas Real Estate um ein Drittel auf 87.000 Quadratmeter zurück.
"Neben dem Ausbleiben von Großabschlüssen über 20.000 m² sind die Gründe für das aktuell etwas ruhigere Marktumfeld vor allem im außergewöhnlich starken zweiten Halbjahr 2017 zu suchen", erläutert Christopher Raabe, Managing Director und Head of Industrial Services & Investment der BNP Paribas Real Estate. Nach Fertigstellung einiger spekulativ errichteter Logistikflächen hätten mehrere Mietgesuche kurzfristig bedient und der bis dahin bestehende Nachfrageüberhang damit zunächst abgebaut werden können. "Vor diesem Hintergrund lässt sich die leicht rückläufige Nachfrage im ersten Halbjahr 2018 am ehesten als kurzfristige Marktreaktion interpretieren", so Raabe. Für einen grundlegenden Trendwechsel gebe es aber derzeit keine Anzeichen.
Fonds UniImmo: Deutschland zieht sich aus Spanien zurück
von Stefan Posch
Portico Madrid
Die Union Investment hat die Büroimmobilie Pórtico im Osten von Madrid an einen Fonds verkauft, der von einem französischen Immobilieninvestor verwaltet wird. Der Kaufpreis des rund 21.000 m2 großen Objektes liegt "über dem letzten ermittelten Sachverständigenwert", wie die Union Investment mitteilt. Das Bürogebäude, das 2005 errichtet wurde, war seit 2008 im Bestand des Fonds UniImmo: Deutschland. Nach dem Verkauf des Pórtico ist dUniImmo: Deutschland nicht mehr in Spanien investiert. Gleichzeitig bleibt der Madrider Gewerbeimmobilienmarkt auf dem Ankaufsradar von Union Investment. Anfang 2018 hatte der Hamburger Immobilien-Investment Manager zuletzt eine Einzelhandelsimmobilie mit der Adresse Fuencarral 16 im Zentrum von Madrid erworben. In Spanien hält Union Investment darüber hinaus zwei Büroimmobilien und ein Hotel im Gesamtwert von rund 190 Millionen Euro in den Beständen ihrer aktiv gemanagten Immobilienfonds. Alle drei Objekte befinden sich in Barcelona.
Wie man Städte in der Zukunft nachhaltig entwickeln? Mit dieser Frage, die sich aktuell Stadtentwickler weltweit stellen, beschäftigt sich eine Ausstellung die von 26. Juli bis 7. Oktober im GrazMuseum läuft. Unter dem Titel Ökotopia werden Forschungsergebnisse zu unterschiedlichen Projekten, die in den letzten Jahren an der FH Johanneum zum Thema nachhaltige Stadtentwicklung, Mobilität, Gesundheitsförderung und Lebensmittelversorgung umgesetzt wurden, vorgestellt.
Die Ausstellung befasst sich mit den zentralen Elementen in einem Stadtgebiet, wie etwa Bebauung, Mobilität, Energie- und Lebensmittelversorgung oder soziales Umfeld. Ziel ist es eine nachhaltige Lösungen zu finden, um eine ökologische Utopie zu erreichen. Weitere Infos zur Ausstellungseröffnung finden Sie hier.
Der doch sehr überraschend gekommene vorzeitige Stop für Immobilienprojektentwickler bei Neubauprojekten auf Abrissgründen zeigt jetzt bereits erste handfeste Auswirkungen, und es ist damit jetzt schon absehbar, dass der dadurch entstehende Schaden für Immobilienentwickler in Wien jedenfalls einen zweistellligen Millionenbetrag ausmachen wird, wenn nicht sogar noch mehr.
Seit Anfang Juli gelten in Wien ja die strengeren Regeln für den Abriss von Gründerzeithäusern - obwohl die diesbzügliche Verordnung an sich erst im Herbst hätte beschlossen werden sollen. Das hat nun zur Folge, dass zahlreiche Abbrucharbeiten, auch solche, die bereits im Gange waren, über Nacht gesperrt worden waren.
Zwischenzeitig hat die zuständige MA 19 von den ersten untersuchten 48 Abriss-Baustellen 25 als erhaltenswert eingestuft, bei diesen darf nicht mehr weiter abgerissen werden. Da zum Teil aber schon wesentliche Teile, wie Dächer entfernt worden sind, bleibt spannend, wer die Wiederherstellung bezahlt, beziehungsweise ob dies überhaupt möglich ist.
Mehr noch: Die Bauträger haben diese Liegenschaften ja noch aufgrund der alten Rechtslage gekauft, die einen Abriss ermöglicht hätten, zumindest bei diesen 25 Objekten - es dürften letztlich aber noch viel mehr werden - kann es nun drohen, dass dieser Kauf nun als "stranded investment" in den Büchern steht wird. Gut möglich, dass dies wirtschaftlich nicht alle betroffenen Unternehmen aushalten. 23 der untersuchten 48 Objekte dürfen weiter abgerissen werden.
Immerhin wurde mittlerweile aber zugesichert, dass bei derart als erhaltenswürdig eingestuften Objekten dennoch (weiter) abgerissen werden darf, wenn den Bauträgern der Nachweis gelingt, dass sich die Revitalisierung nicht rechnen kann, da die Investitionen nicht durch die potenziell zu bekommenden Mieten hereingespielt werden können. Das dürfte aber in jedem Fall zumindest erhebliche Zeit in Anspruch nehmen.
Büromarkt in Berlin geht zurück
Mangel an Flächen in Berlin
von Stefan Posch
Am Berliner Büromarkt wurde in den ersten sechs Monaten dieses Jahres nach Analysen von Aengevelt ein Büroflächenumsatz (inkl. Eigennutzer) von rund 402.000 m² erzielt, das zweithöchste Ergebnis überhaupt. Doch im Vergleich zum Vorjahr (1. Hj. 2017: rd. 503.000 m²) ging der Umsatz deutlich um 20 Prozent zurück. Das von Aengervelt prognostizierte Jahresumsatzziel von 800.000 m² ist aber jedoch weiter in Sicht.
"Der bisherige Jahresverlauf bestätigt die Prognosen nach dem herausragenden Jahr 2017. Der Rückgang im Vergleich zum Vorjahr sollte jedoch nicht mit einer Trendumkehr in Verbindung gebracht werden, sondern mit dem Mangel an adäquaten Flächen. Gerade daher sind die aktuellen Umsatzzahlen ein erneut hervorragendes Zeugnis für die Attraktivität Berlins. Die Nachfrage ist in allen Größensegmenten weiterhin enorm hoch", so Frank Korablin, stellvertretender Leiter von Aengevelt-Research.
Mit rund 131.000 m² bzw. 33 Prozent des gesamten Büroflächenumsatzes dominierten wie bereits im Vorjahr die sonstigen Nachfrager (inkl. Industrie, Handel, Verkehr, Bauunternehmen) den Markt. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum bedeutet das indessen einen Rückgang um rdund 37 Prozent. Mit 29.000 m² ist der Neubau der zukünftigen Vattenfall-Zentrale am Sachsendamm die bislang größte Transaktion des Jahres.
Die beratenden und sonstigen Dienstleister liegen mit rund 30 Prozent bzw. ca. 122.000 m² auf Platz zwei (1. Hj. 2017: 24 Prozent bzw. rd. 123.000 m²). Mit ca. 30.000 m² hatten Anbieter von Flexible Workspaces einen großen Anteil am erneut hohen Flächenumsatz.
Medien-, IT- und Kommunikations-Unternehmen kontrahierten einen steigenden Flächenumfang mit rund 67.000 m² bzw. rund 17 Prozent Marktquote (1. Hj 2017: 11 Prozent bzw. 56.000 m²). Deutliche Umsatzrückgänge verzeichneten die Öffentliche Hand und Organisationen ohne Erwerbszweck (Verbände u.a.). 46.000 m² bzw. rd. 11 Prozent des gesamten Büroflächenumsatzes entfielen auf diese Nachfragegruppe (1. Hj. 2017: 18 Prozent bzw. 91.000 m²). Ohne den Eigennutzerumsatz der BIMA (ehem. Vattenfall-Zentrale) mit über 47.000 m² im Jahr 2017 würde der Jahresvergleich indessen deutlich positiver ausfallen.
Raiffeisen Immobilien NÖ/Wien/Burgenland hat Anfang Juni 2018 die 100%-ige Tochtergesellschaft Immonow Services (immonow) gegründet. Unter diesem Dach sollen in Zukunft innovative digitale Serviceangebote im Immobilienbereich entwickelt, umgesetzt und vertrieben werden. Das bisherige Immobilien-Matching-Portal www.immonow.at wird in Eigenentwicklung komplett neu aufgebaut und das Geschäftsmodell gänzlich überarbeitet, heißt es in einer Aussendung von RIV NÖ/Wien/Burgenland. Schon in den nächsten Monaten soll das Portal um zusätzliche Services für Privat- und Business-Kunden erweitert werden.
"immonow hat - anders als viele Proptech-Startups - den großen Vorteil auf die über 30-jährige Erfahrung von Raiffeisen in der Immobilienbranche zurückgreifen zu können. Von diesem Know-How-Vorsprung profitieren unsere Kunden und Partner", sagt Michael Mack, der gemeinsam mit Peter Weinberger Geschäftsführer der neu gegründeten Gesellschaft ist. "Wir möchten hier von Beginn an als Innovationsführer vorne dabei sein und haben uns daher entschlossen unsere Aktivitäten im Bereich Online-Services in einer eigenständigen Gesellschaft zusammen zu fassen. So schaffen wir effizientere Strukturen und können rascher mit neuen Services neue Kundenzielgruppen ansprechen", ergänzt Weinberger.
CA Immo-Vorstand erteilt Zustimmung
Übertragung von Namensaktien genehmigt
von Stefan Posch
Anfang Juli hat die Immofinanz den Paketverkauf der CA Immo-Anteile an Starwood beschlossen. Die CA Immo gab nun bekannt, dass der Vorstand der CA Immo die Zustimmung zur Übertragung der vier Namensaktien an die Starwood Gesellschaft SOF-11 Starlight 10 EUR S.à.r.l. zugestimmt hat. Dies sei nach eingehender Prüfung des Ersuchens der Gena Elf Immobilienholding GmbH, einer 100% Tochtergesellschaft der Immofinanz erfolgt.
Seit Februar 2018 prüfte die Immofinanz strategische Optionen im Zusammenhang mit der Beteiligung an der CA Immo, einschließlich eines Verkaufs der Anteile. Der Verkauf an Starwood ist nunmehr das Ergebnis eines strukturierten Bieterverfahrens, das die Immofinanz im April 2018 begonnen hat. Ein Closing der Transaktion wird im 3. Quartal 2018 erwartet.
Baubeginn soll noch in 2018 erfolgen
Aberdeen kauft Wohnprojekt in Düsseldorf
von Stefan Posch
Der Asset Manager Aberdeen hat eine Projektentwicklung in Düsseldorf erworben. Die Transaktion erfolgt im Rahmen eines Asset Deals mit Zahlung nach Baufortschritt. Das Wohnprojekt besteht aus 15 Reihenhäusern, 2 Wohngebäuden mit insgesamt 28 Einheiten sowie einer Gewerbeeinheit. Der Baubeginn des rund 16 Millionen Euro teuren Wohnobjektes soll noch im Jahr 2018 erfolgen. Es wird voraussichtlich in der zweiten Hälfte des Jahres 2020 fertiggestellt werden. Über den Verkäufer des Projektes wollte Aberdeen keine Auskunft geben.
"Das Wohnprojekt ist das erste Investment für den Spezialfonds eines großen deutschen Versicherers. Ziel ist der Aufbau eines europäischen Wohnimmobilienportfolios", erklärt Fabian Klingler, Vorstand bei der Aberdeen Standard Investments Deutschland. "Die Attraktivität des Projekts ergibt sich u. a. aus der hohen Nachfrage in Düsseldorf nach Wohnraum, insbesondere für Neubauwohnungen", so Klingler weiter. "Neben einer hohen Vermietung rechnen wir zudem mit einer entsprechenden Wertsteigerung nach Fertigstellung."
Online-Marktplatz zielt auf spanischsprachige Kunden ab
Homelike launcht spanische Website
von Stefan Posch
Homelike, eine deutsche Online-Plattform für Business Apartments, die seit etwa zwei Jahren auch auf dem österreichischen Markt aktiv ist, zielt nun auch auf spanischsprechende Kunden ab und hat dazu eine spanische Website gelauncht. Die potenzielle Kundschaft wird damit um 570 Millionen Muttersprachler weltweit erweitert, wie das Unternehmen mitteilt. Kunden aus Kolumbien, Guatemala, Puerto Rico, Mexiko, Spanien, Portugal und Peru sollen mittlerweile schon auf Homelike nach möblierten Apartments suchen.
"Wir haben gemerkt, dass es extrem viel Nachfrage aus spanischsprachigen Ländern gibt. Der Launch der spanischen Website war daher nur die logische Konsequenz für uns", erklärt Dustin Figge, Mitgründer und Geschäftsführer von Homelike. Neben dem Launch der spanischen Website bietet Homelike ab sofort auch einen spanischsprachigen Kundensupport, der Kunden telefonisch bei der Buchung von möblierten Wohnungen zur Seite steht.
Ein Drittel weniger Flächenumsatz
Verhaltener Düsseldorfer Logistikmarkt
von Stefan Posch
In Düsseldorf konnte der Logistikmarkt den hohen Flächenumsatz der vergangenen Jahre im ersten Halbjahr 2018 nicht halten. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ging dieser laut einer Analyse von BNP Paribas Real Estate um ein Drittel auf 87.000 Quadratmeter zurück.
"Neben dem Ausbleiben von Großabschlüssen über 20.000 m² sind die Gründe für das aktuell etwas ruhigere Marktumfeld vor allem im außergewöhnlich starken zweiten Halbjahr 2017 zu suchen", erläutert Christopher Raabe, Managing Director und Head of Industrial Services & Investment der BNP Paribas Real Estate. Nach Fertigstellung einiger spekulativ errichteter Logistikflächen hätten mehrere Mietgesuche kurzfristig bedient und der bis dahin bestehende Nachfrageüberhang damit zunächst abgebaut werden können. "Vor diesem Hintergrund lässt sich die leicht rückläufige Nachfrage im ersten Halbjahr 2018 am ehesten als kurzfristige Marktreaktion interpretieren", so Raabe. Für einen grundlegenden Trendwechsel gebe es aber derzeit keine Anzeichen.
Fonds UniImmo: Deutschland zieht sich aus Spanien zurück
Die Union Investment hat die Büroimmobilie Pórtico im Osten von Madrid an einen Fonds verkauft, der von einem französischen Immobilieninvestor verwaltet wird. Der Kaufpreis des rund 21.000 m2 großen Objektes liegt "über dem letzten ermittelten Sachverständigenwert", wie die Union Investment mitteilt. Das Bürogebäude, das 2005 errichtet wurde, war seit 2008 im Bestand des Fonds UniImmo: Deutschland. Nach dem Verkauf des Pórtico ist dUniImmo: Deutschland nicht mehr in Spanien investiert. Gleichzeitig bleibt der Madrider Gewerbeimmobilienmarkt auf dem Ankaufsradar von Union Investment. Anfang 2018 hatte der Hamburger Immobilien-Investment Manager zuletzt eine Einzelhandelsimmobilie mit der Adresse Fuencarral 16 im Zentrum von Madrid erworben. In Spanien hält Union Investment darüber hinaus zwei Büroimmobilien und ein Hotel im Gesamtwert von rund 190 Millionen Euro in den Beständen ihrer aktiv gemanagten Immobilienfonds. Alle drei Objekte befinden sich in Barcelona.
Ausstellung zur nachhaltigen Stadtentwicklung
Termin zum Tag: Ökotopia
von Stefan Posch
Wie man Städte in der Zukunft nachhaltig entwickeln? Mit dieser Frage, die sich aktuell Stadtentwickler weltweit stellen, beschäftigt sich eine Ausstellung die von 26. Juli bis 7. Oktober im GrazMuseum läuft. Unter dem Titel Ökotopia werden Forschungsergebnisse zu unterschiedlichen Projekten, die in den letzten Jahren an der FH Johanneum zum Thema nachhaltige Stadtentwicklung, Mobilität, Gesundheitsförderung und Lebensmittelversorgung umgesetzt wurden, vorgestellt.
Die Ausstellung befasst sich mit den zentralen Elementen in einem Stadtgebiet, wie etwa Bebauung, Mobilität, Energie- und Lebensmittelversorgung oder soziales Umfeld. Ziel ist es eine nachhaltige Lösungen zu finden, um eine ökologische Utopie zu erreichen. Weitere Infos zur Ausstellungseröffnung finden Sie hier.
Impressum
Medieninhaber
epmedia Werbeagentur GmbH
TwinTowers 21.OG, Turm B Wienerbergstraße 11
1100 Wien
Herausgeber
Immobilien Magazin Verlag GmbH
TwinTowers 21.OG, Turm B Wienerbergstraße 11
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Herausgeber: Reinhard Einwaller Chefredaktion: Gerhard Rodler Fotos: Archiv, shutterstock
Videoredaktion: Markus Giefing, Eva Palatin
Kamera: Konstantin Konstantinou, Axel Bierbaum, Georg Hitsch, Florian Razocha
Immer mehr Städte verbannen den Individualverkehr aus dem Stadtgebiet. Die Urban Future Global Conference zeigt, wie man ohne Auto auskommen kann.
Die Revolution hat als Evolution schon längst begonnen: In vielen Städten ist das private Auto längst verbannt. Über kurz oder lang wird auch Wien folgen. Als Willenserklärung ist das ja schon länger bekannt. Das hat aber auch massive Auswirkungen auf die Immobilienentwicklung. Was tun mit den - noch durchaus strikt den Bauträgern in Wien abverlangten - Pflicht-PKW-Stellplätzen? Gut für jene, welche die Pflichtstelle teuer abgelöst hatten, die müssen sich jetzt wenigstens keine Gedanken um eine Nachnutzung machen.
Von London bis Madrid: Immer mehr europäische Städte drängen dort auf Fahrverbote, wo sie noch nicht eingeführt worden sind. London, Madrid, Athen, Brüssel, Oslo. Und selbst Deutschlands Automobilstadt Nummer 1, nämlich Stuttgart, beschränkt den Individualverkehr massiv. In ganz Europa werden City-Mautsysteme installiert, ältere Fahrzeuge verbannt oder selektive oder gar generelle Fahrverbote ausgesprochen. Fahrbeschränkungen sind nun zunehmend auch in Österreich ein Thema, wie jüngst auch in Graz, wo die Grünen wieder einen autofreien Tag einführen wollen.
Thema Luftreinhaltung
Nahezu alle europäischen Großstädte kämpfen mit massiven Smog-Problemen. Rund 85% aller Bewohner europäischer Städte sind Feinstaubbelastungen ausgesetzt, die von der WHO als "schädlich" eingestuft werden. Laut der Europäischen Umweltbehörde EEA ist Luftverschmutzung in der EU für 467.000 vorzeitige Todesfälle verantwortlich. Trotz bestehender Grenzwerte war das Thema "Luftgüte" in der Vergangenheit für Städte und Regierungen nur ein Randthema. Vor ein paar Jahren hat die EU-Kommission gegen fast alle Mitgliedsstaaten Vertragsverletzungsverfahren eingeleitet.
Ein Urteil des EUGH (2007) räumt direkt betroffenen Bürgern das Recht ein, von den zuständigen Behörden Maßnahmen zur Verringerung von grenzwertüberschreitenden Feinstaubbelastungen einzufordern. Bürgerorganisationen klagen seitdem erfolgreich Städte und Regionen. Z.B. München: Das oberste Bayerische Verwaltungsgericht hat erst im März bestätigt, dass die Stadt ab 2018 Fahrverbote umsetzen muss. Städte stellen nationale Regierungen vor vollendete Tatsachen. Die Affäre um manipulierte Abgaswerte bei Dieselfahrzeugen hat das Vertrauen in die Automobilbranche insgesamt massiv erschüttert. Die tatsächlichen Emissionen eines Autos im Stadtverkehr liegen bis zu 15-fach über den Herstellerangaben. Londons Bürgermeister Sadiq Khan und die Bürgermeisterin von Paris, Anne Hidalgo, haben dem Straßenverkehr als Hauptverursacher von Feinstaub den Kampf angesagt. Der Schulterschluss führender Metropolen wie London, Paris und Madrid hat Signalwirkung und zwingt nun bislang eher unwillige Bürgermeister zum Handeln. Das Thema Luftgüte und die damit in Zusammenhang stehenden Fahrverbote in Städten zählen daher nicht zufällig zu den inhaltlichen Schwerpunkten der nächsten URBAN FUTURE Global Conference. Diese Konferenz ist der weltweit größte Treffpunkt von CityChangern - Menschen, die ihre Städte mit Begeisterung und Engagement nachhaltiger machen. Sie setzen konkrete Projekte in die Tat um und verbessern damit das Leben aller in der Stadt. Der inhaltliche Fokus liegt auf den vier Kernthemen Mobilität, Stadtplanung, Kommunikation und Ressourcenschonung. Die URBAN FUTURE Global Conference versammelt dabei die besten Köpfe unserer Zeit und versteht sich als eine neutrale Plattform ohne politische Agenda. Die Konferenz wurde 2014 von Gerald Babel-Sutter gegründet und findet ab 2018 jährlich in wechselnden europäischen Städten statt. Die Teilnehmerzahl hat sich seit 2014 bereits verdreifacht. Erstmalig tritt die Stadt Wien als Hosting City der UFGC auf: Von 28. Februar bis 2. März 2018 werden rund 3.000 TeilnehmerInnen aus 50 Ländern und über 400 Städten im Exhibition & Congress Center der Messe Wien erwartet.
Vordenker in Nordeuropa
Am weitesten vorangeschritten ist die Entwicklung autofreier Ballungszentren im Norden Europas. Dort gibt es das vereinzelt mittlerweile schon seit einem Jahrzehnt. Oslo schafft derzeit eine Zone in der Stadt, die Raum für ein Stadtleben bietet, wo Fußgänger und Radfahrer Vorrang vor Autos haben. Stockholm feiert bereits den 10. Jahrestag der Congestion Charge. Spannend an der Geschichte Stockholms ist vor allem die siebenmonatige Testphase. Diese hat die Einstellung der Bevölkerung gegenüber der City-Maut vollkommen auf den Kopf gestellt. Vor der Testphase waren 80% gegen eine fixe Einführung, nach der Testphase stimmten 53% dafür, und jetzt - zehn Jahre danach - befürworten über 65% der Bevölkerung die City-Maut.
Auch Wien gibt Gas
In Wien sind wir von "autofrei" zwar noch sehr weit entfernt, aber immerhin gibt es im Wiener Verkehrskonzept Zielsetzungen, den Anteil des Individualverkehrs weiter zu reduzieren. Angelika Winkler, stv. Leiterin der MA 18, äußerte sich vor Kurzem zum Wiener Verkehrskonzept. Ziel sei es, den Individualverkehr von 27 auf 20 % zu senken. Flächen sollen für Fußgänger und Radfahrer zurückgewonnen werden. Rund 65 Prozent der Flächen in der Stadt gehören dem Auto, also Parkplätze und Straßen. Gleichzeitig legen die Wienerinnen und Wiener nur rund 27 Prozent der Wege mit dem Auto zurück. Ein Wert, der seit einigen Jahren stabil ist. "Wenn man bedenkt, dass ein privates Auto circa 98 Prozent seiner Zeit herumsteht, ohne gefahren zu werden, ist es ein Thema, wie man den Raum effizienter nutzen kann", sagte Angelika Winkler von der zuständigen MA 18. Die Wiener sind hauptsächlich öffentlich unterwegs: 39 Prozent der Wege werden mit den "Öffis" zurückgelegt, 27 Prozent zu Fuß und sieben Prozent mit dem Rad. Das besagt der Modal Split der Stadt. 770.000 Jahreskarten stehen laut Winkler 680.000 Autos gegenüber. Bis 2025 will die Rathauskoalition den Anteil der Wege, die mit dem Auto zurückgelegt werden, auf 20 Prozent reduzieren.
Bei Investoren sind die Länder in der CEE&SEE-Region sehr beliebt. Doch politische Entwicklungen in manchen Ländern könnten durchaus auch zu Herausforderungen werden.
Erneut wettert der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban gegen einen vermeintlichen Soros-Plan, wonach der ungarische Milliardär eine "Umvolkung" Europas anstrebe. Und wieder einmal greift er die EU an und will sich von vertraglich zugesicherten Flüchtlingsquoten distanzieren. Die Visegrad-Staaten bleiben, so sagte er kürzlich, migrantenfrei. Gemeint mit diesen Staaten sind eben Ungarn, Tschechien und Polen. Auch in Polen werden die Töne immer rauer. Die Regierungspartei will hier das Justizministerium reformieren und Richterpositionen selbst besetzen. Die EU wiederum befürchtet eine Abkehr von der Rechtsstaatlichkeit und hat ein Rechtsstaatsverfahren gegen Polen eingeleitet. Und in Tschechien hat der umstrittene Milliardär Andrej Babis die Parlamentswahlen gewonnen - auch er schimpft gerne über die Flüchtlingspolitik der EU.
[cite1]
Warschau hinter Prag
Sollten da für die Immobilienwirtschaft die Alarmglocken läuten? In besagten Ländern sind schließlich besonders die österreichischen Entwickler bzw. Konzerne investiert. Und weil Immobilien eben unverrückbar sind, ist die Rechtssicherheit an jenen Orten, wo sie stehen, umso wichtiger. Andreas Ridder, Chairman Central & Eastern Europe Capital Markets bei CBRE, hat diesbezüglich bereits in Polen einige Beobachtungen gemacht. Denn die polnische Regierung hat Vorsteuerabzugsverfahren für ausländische Unternehmen deutlich erschwert und auch an den Öffnungszeiten bei Shoppingcentern herumgefeilt. Maßnahmen, die internationale Investoren eher abschrecken. Ridder: "Diese und andere Dinge, die derzeit in Polen geschehen, haben eine leichte Preisdämpfung bei Immobilien in Warschau zur Folge gehabt. Sonst war Warschau immer auf dem gleichen Preisniveau in Prag.
[cite2]
Jetzt liegt die polnische Hauptstadt etwa fünf Prozent unter jener Tschechiens." In Ungarn hat sich die Investorenunsicherheit wieder gelegt: "Vor einem Jahr waren Investoren bezüglich Ungarn sehr unsicher, jetzt boomt es dort wieder." Gute Nachrichten eigentlich für die CA Immo, die in Budapest den zweiten Kernmarkt nach Deutschland sieht. Bei einem Lokalaugenschein in der ungarischen Hauptstadt schien tatsächlich alles eitel Wonne zu sein. Die Millennium Towers, die im Vorjahr von der TriGranit und Heitman für 175 Millionen Euro angekauft wurden, sind nahezu vollvermietet. "Nur ein kleines Büro ist noch verfügbar", wie Péter Szalma, Leasing Management bei CA Immo Hungary, während einer Büroführung anmerkt. Und tatsächlich: Einem Market Overview von Cushman Wakefield zufolge wird wieder in Budapest investiert. Im Vorjahr waren es an die 1,7 Milliarden Euro - der zweitbeste Wert nach 2007, vor der Krise. Allerdings: Betrachtet man die Investmentvolumina zwischen diesen beiden Zeiträumen, lässt sich eine starke Volatilität erkennen. Schlechtester Wert dabei: 2012 mit einem Investmentvolumen von nur um die 200 Millionen Euro.
[cite3]
Gefährliche Reform?
Franz Pöltl, Geschäftsführer der EHL Investment Consulting, meint, dass Investoren keine sonderliche Freude mit der politischen Entwicklung in manchen osteuropäischen Ländern hätten. Dennoch würden sie investieren, da die Renditen in Westeuropa sehr niedrig sind. "Solange die Regierungen nicht in das wirtschaftliche Geschehen eingreifen, werden diese Investoren auch bleiben", so Pöltl. Die geplante Justizreform in Polen könnte aber problematisch werden - vor allem dann, wenn die Rechtssicherheit nicht mehr in dem Ausmaß gegeben ist, wie sie für Investoren notwendig ist. "Die Reform an sich ist nicht das Problem, sondern wie sie umgesetzt werden soll. Sollten im Zuge der Justizreform allerdings bei allfälligen Gerichtsverfahren dann lokale Unternehmen bevorzugt werden, dann ist es mit dem Investmentmarkt in Polen bald aus", so die eindringliche Warnung von Pöltl. Weniger dramatisch sieht es Martin Sabelko, Managing Director bei der Warburg HIH Invest Real Estate. Er kennt die Länder gut, seit 1986 hatte er dort bereits Geschäfte getätigt und mehrere Milliarden Euro umgesetzt. Er glaubt nicht, dass die politische Situation in manchen Ländern die Investoren allzu sehr abschrecken würde. "Man muss diese Entwicklungen differenziert sehen. Auch wenn Politiker allzu sehr negatives Aufsehen erregen, würden sie doch ein Talent haben, zurückzurudern, wenn es um Interessen von Investoren geht." Nach wie vor sei die Gerichtsbarkeit stabil und nachvollziehbar und das steuerliche Umfeld gut.
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Wirtschaft boomt
Wirtschaftlich hätten Investoren im CEE-Raum derzeit nichts zu befürchten, konstatiert Daniela Grozea-Helmenstein, Senior Researcher Macroeconomics and Public Finance beim Institut für Höhere Studien (IHS). "Die Situation im mittel- und osteuropäischen Raum ist sehr gut, wir erwarten in diesem und im kommenden Jahr gute Wachstumszahlen." Für Polen prognostiziert Grozea-Helmenstein ein Wachstum von vier Prozent, für Ungarn und Tschechien eines von 3,5 Prozent und für Russland gar 5,5 Prozent. Doch könnte die politische Situation in Polen, Tschechien und Ungarn diese Wachstumskurve bremsen oder ins Gegenteil verkehren? Grozea-Helmenstein glaubt das nicht: "In diesen Ländern waren keinerlei Auswirkungen in diese Richtung zu beobachten. Im Gegenteil: Diese Länder setzen auf ein besonders wirtschaftsfreundliches Klima. Die Arbeitslosigkeit ist drastisch gesunken, mit einer Quote von vier Prozent in Tschechien sowie fünf Prozent in Ungarn und Russland kann man nahezu von Vollbeschäftigung sprechen." Damit steigt die Kaufkraft, weswegen diese Länder trotz sehr guter Exportzahlen zunehmend importieren müssen. Das könnte aber in den kommenden Jahren das Wachstum wieder bremsen. Braindrain? Auch wenn das Lohnniveau der Mitarbeiter in den CEE-Ländern unter dem in Westeuropa liegt (während die Büromieten bereits auf West-Niveau sind), könnte es in den kommenden Jahren zu einem Problem kommen, das für internationale Unternehmen, die in CEE Standorte betreiben, relevant sein dürfte. Die Fachkräfte werden immer weniger, vor allem in Polen, wie Grozea-Helmenstein schildert: "Es fehlt an qualifizierten Arbeitskräften. Viele gehen in den Westen, weil sie dort mehr verdienen." Aber die Bruttoreallöhne steigen. Laut der aktuellen Strategie Österreich & CEE der Raiffeisen Bank International stiegen die Nominallöhne in Rumänien und Ungarn in diesem Jahr sogar zweistellig, in Tschechien, Polen und der Slowakei zwischen vier und 5,5 Prozent.
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Preisdynamik schwächt sich ab
Dennoch: Besonders, was Wohnimmobilien betrifft, bleibt die CEE-Region einer der attraktivsten Investmentstandorte innerhalb der EU, sagt Michael Heller, Real Estate Investment Analyst bei der Raiffeisen Bank International (RBI): "Insbesondere in Ungarn und Tschechien ließen sich zu Beginn des Jahres 2017 erneut zweistellige Preissteigerungsraten beobachten." Es gibt aber auch eine Kehrseite, und zwar in Budapest. Dort hat die ungarische Nationalbank MNB zwar das Risiko eines Preisanstiegs betont, jedoch nicht abkühlend in den Markt eingegriffen. Heller: "Ungarn versucht hier gezielt das lange Ende der Zinskurve nach unten zu drücken und den Markt für Kredite in Lokalwährung anzuheizen." Allerdings: Obwohl die von der ungarischen Politik initiierten Maßnahmen eher als preistreibend zu bezeichnen seien, so Heller, sind die Preise aufgrund eines starken Markteinbruchs zwischen 2008 und 2013 immer noch auf Vorkrisenniveau. Anders das Bild in Tschechien. Dort hatte der Zentralbanker Vojtech Benda schon im Mai von einer Überbewertung des lokalen Immobilienmarkts gesprochen, die durchschnittlich rund zehn Prozent über dem gerechtfertigten Niveau liegen soll. "Die tschechische Nationalbank (CNB) hat daher, anders als ihr ungarisches Pendant, Maßnahmen ergriffen, um einer Überhitzung entgegenzuwirken", sagt Heller. Generell prognostiziert Heller, dass zwar die CEE-Länder trotz der positiven makroökonomischen Aussichten weiterhin als investorenfreundlich gelten, die Preisdynamik aber abgeschwächt werden dürfte. Auch in Polen wird eine steigende Dynamik bei Wohnimmobilienpreisen verzeichnet, wenngleich sich die Wachstumsraten gegenüber Tschechien und Ungarn als deutlich moderater erweisen würden. "Nachdem die Fertigstellung von Wohn- immobilien 2016 nahezu das Niveau des Boomjahres 2008 erreichen konnte, zeichnet sich für das laufende Jahr erneut ein Rekordwert ab. Angesichts hoher Zuwachsraten bei Frühindikatoren wie Baubewilligungen und Baubeginnen steht der polnische Bausektor vor einem neuen Rekordjahr", so Heller. Dann wären auch Wachstumsraten wie in Tschechien möglich.
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