Megadeal mit Megapark in Sofia
Kooperation Robul mit CA Immo:
von Gerhard Rodler
Megadeal in Bulgariens Hauptstadt Sofia - und das „made in Austria“: Der in Wien ansässige, auf Projekte in CEE spezialisierte Immobilienentwickler ROBUL hat gemeinsam mit seinen Partnern CA Immo und Universale International Realitäten GmbH den größten Büroimmobilienverkauf der vergangenen Jahre in Sofia erfolgreich abgeschlossen. Der „Megapark“, mit 70.000 m² eines der größten Bürogebäude in der bulgarischen Hauptstadt, wurde an das südafrikanisch-bulgarische Konsortium Lion's Head Investments verkauft. Der Deal dürfte nach Einschätzung von bulgarischen Immobilienexperten zwischen 90 und 100 Millionen Euro schwer sein.
Das an der Tsarigradsko Chaussee, der Hauptverbindungsstraße zwischen dem Flughafen und dem Zentrum Sofias, gelegene Bürozentrum hat eine bewegte Geschichte hinter sich. Der Bau geriet aufgrund der Finanzkrise 2009 ins Stocken und stand vor dem Aus. ROBUL brachten das Projekt wieder ins Laufen. „Wir sind seit mehr als 20 Jahren erfolgreiche Brückenbauer zwischen Ost und West“, sagt CEO Tchavdar Stefanov.
2010 wurde der Megapark fertiggestellt und als „office building of the year“ ausgezeichnet. In der Folge gewann ROBUL renommierte Unternehmen wie LG Electronics, Strabag, Huawei und GlaxoSmithKline als Mieter. Durch den Verkauf an das südafrikanisch-bulgarische Konsortium - zum konkreten Kaufpreis werden keine Angaben gemacht - ist aus dem einstigen Problemfall endgültig eine Erfolgsstory geworden. Eine Erweiterung des Gebäudes ist bereits in Planung. ROBUL entwickelt seit mehr als 20 Jahren Büro-, Einkaufs- und Wohnimmobilien in CEE. Aktuell realisiert ROBUL Projekte in Bulgarien und Serbien. Derzeit wird in Bulgarien Wohnbau betrieben, demnächst soll mit einem neuen Büroprojekt gestartet werden.
FPÖ schaltet Stadtrechnungshof ein
Wirbel um WBV-GÖD-Deal
von Charles Steiner und Stefan Posch
Der Verkauf von 3.000 Sozialwohnungen der WBV-GFW (vormals WBV GÖD) an den Unternehmer Christian Hosp für rund sechs Millionen Euro schlägt weiterhin Wellen in der Wiener Stadtpolitik. Jetzt soll nämlich der Stadtrechnungshof, eingesetzt von der FPÖ, den Deal prüfen, wie mehrere Medien berichten. Genauer gesagt soll dabei die Rolle der MA 50, jener von Wohnbaustadträtin Kathrin Gaal sowie von Bürgermeister Michael Ludwig beleuchtet werden. Der Landesparteiobmann der FPÖ-Wien Johann Gudenus fordert zudem die Einleitung einer Rückabwicklung in der Causa WBV-GFW und sieht in einer Aussendung ein immer tieferes Eindringen des „Umfeld Michael Tojners“ in die Strukturen der WBV-GFW.
Hintergrund der Prüfung ist, dass mehrere Gutachten - etwa vom Revisionsverband, dem Wirtschaftsministerium und dem Finanzministerium - zum Schluss gekommen seien, dass der Verkauf nicht rechtens und deshalb rückabzuwickeln sei.
In einer Stellungnahme des WBV-GFW, die dem immoflash übermittelt wurde, äußerten sich die Eigentümer Christian Hosp und Christoph Schäffer zu der Causa. Darin heißt es, dass es sich bei dem Verkauf der WBV-GÖD keinesfalls um eine Privatisierung handle, sondern um eine Transaktion zwischen Privatunternehmen. „Aussagen wie ,Wien verkauft Sozialwohnungen', ,Privatisierung geförderter Wohnungen' oder ähnliches sind daher schlicht falsch“, heißt es in der Stellungnahme. Denn bereits 2003 habe die Gewerkschaft Öffentlicher Dienst den gemeinnützigen Bauträger WBV-GÖD an die mittelbaren Eigentümer Michael Baumgartner und Stefan Gregorich verkauft, den Namen WBV-GÖD durfte man aber behalten. Weiters heißt es, dass die beiden bereits 2010 einen Ausstieg aus der Gesellschaft planten und einen Käufer suchten. Dieser wurde 2015 in der Keystone Holding mit Sitz in der Schweiz gefunden, die im Eigentum von Christian Hosp steht.
Weitere Aussagen, wonach Wohnungen zu billig verkauft worden seien, weist die GBV-GFW zurück. Der Kaufpreis habe sich aus „bindenden gesetzlichen Parametern errechnet, der nicht überschritten werden darf“, so der Eigentümer. Auch, dass Michael Tojner im Hintergrund die Fäden ziehen soll, wird dementiert: „Wie bei zahlreichen anderen Projekten auch steht Herr Tojner Herrn Hosp beratend zur Seite; festzuhalten ist jedoch, dass Herr Tojner weder direkt noch indirekt Anteile an der WBV hält oder Einfluss auf deren Gebarung nimmt.“