Alte, neue Königsklasse: Office
Weiter steigende Büroflächennachfrage:
von Gerhard Rodler
Nach einem - eher kurzen - Höhenflug der Assetklasse Logistik - heißt die alte, neue Königsklasse wieder Office. Die dynamische Entwicklung des europäischen Bürovermietungsmarkts hat im 2. Quartal nicht nachgelassen. Seit Januar belief sich der Flächenumsatz auf insgesamt 4,79 Millionen. m² - ein Anstieg um 4 Prozent gegenüber dem 1. Halbjahr 2017, schreibt BNP Paribas Real Estate in einer aktuellen Studie.
Der Markt in Zentral-London erholte sich und verzeichnete einen Anstieg von 26 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Großflächige Abschlüsse sorgten für einen weiterhin hohen Flächenumsatz im Zentrum von Paris (+ 12 Prozent). Trotz eines minimalen Rückgangs (- 2 Prozent) aufgrund außergewöhnlicher Flächenumsätze im 1. Halbjahr 2017 blieben die vier wichtigsten deutschen Städte weiterhin attraktiv, während in den ersten 6 Monaten des Jahres 2018 Lissabon, Warschau und Dublin herausragende Werte verzeichneten.
„Nach bereits hervorragenden Ergebnissen im Jahr 2017 boomen die Büromärkte in Europa auch im Jahr 2018. Da erstklassige Büroflächen nach wie vor sehr begehrt sind, steigen die Mieten in den meisten europäischen Städten weiter. Die Nachfrage wird auch zunehmend durch Coworking-Anbieter befeuert, die auf den Vermietungsmärkten in den meisten europäischen Märkten zunehmend zu Hauptakteuren werden“, erläutert Aymeric Le Roux, Executive Director International Advisory & Alliances bei BNP Paribas Real Estate. Der Leerstand ist in ganz Europa gefallen, wobei Warschau (-420 BP gegenüber dem Vorjahr), Amsterdam (-290 BP), Lissabon (-240 BP), Prag und Mailand (-220 BP) die größten Rückgänge verzeichneten. Währenddessen blieben die Spitzenmieten bleiben stabil beziehungsweise stiegen - nur in London sackten die Mieten aufgrund Brexit weiter dramatisch ab. Die gravierendsten Veränderungen der vergangenen 12 Monate waren in Berlin (+13 Prozent, 408 Euro/m²/Jahr), Frankfurt (+12 Prozent, 516 Euro/m²/Jahr), Madrid (+11 Prozent, 408 Euro/m²/Jahr), Mailand (+10 Prozent, 570 Euro/m²/Jahr) und Lissabon (+8 Prozent, 246 Euro/m²/Jahr) zu beobachten.