Greystar kauft DC Tower 3
Erstes Investment in Österreich
von Gerhard Rodler
Der aus den USA stammende, aber in Europa bereits mehrfach aktive Investor Greystar íst nun auch in Österreich eingestiegen. Das erste Investment ist - wie üblich beim Einstieg in neue Märkte - eine klassische Trophy-Immobilie, nämlich der vom Wiener Immobilienentwickler S + B Gruppe in Entwicklung befindliche DC Tower 3.
Dabei handelt es sich um eine Forward Purchase. Das Landmark Building in der Wiener Donau-City soll bis 2021 errichtet werden. Das Transaktionsvolumen macht mehr als 100 Millionen Euro aus.
Im DC Tower 3 werden Studentenappartements untergebracht werden. Der 110 Meter hohe Turm wird über 900 Apartements mit Größen von 20 bis 40 m² auf 34 Geschossen verfügen. Der Investor Greystar Real Estate Partners ist auf Mehrfamilien- und Studentenwohnheime spezialisiert.
Die Transaktion wurde als Share Deal aufgesetzt. Gegenstand des Deals war nicht nur der Verkauf des entwickelten Grundstückes samt Baubewilligung, sondern auch die Errichtung des Turms.
Die Transaktion wurde von Hule Bachmayr-Heyda Nordberg unter der Federführung von Partner Christian Nordberg begleitet. Das Team von hbn legal bestand noch aus Stephanie Langer, Rechtsanwältin (Immobilienrecht) und Lisa-Marie Unterpertinger, Associate (öffentliches Recht). Der Käufer wurde von DLA Weiss-Tessbach beraten.
Investments verlagern sich in Wohnimmobilien
Wohnen im Visier
von Charles Steiner
550 Millionen Euro hat die EHL Investment Consulting im heurigen dritten Quartal gemessen - deutlich niedriger als in den beiden Vorquartalen. Doch das liege keinesfalls an der mangelnden Attraktivität, sondern an der Produktknappheit. Deswegen rückt auch das Wohnsegment immer mehr ins Visier der Investoren. Das geht aus dem aktuellen EHL Immobilien-Investmentmarkt-Update hervor, das heute veröffentlicht wurde. Und die mittlerweile drastische Knappheit an passenden Investmentvehikeln habe dazu geführt, dass in den ersten drei Quartalen mit 2,8 Milliarden Euro um gut eine Milliarde weniger investiert wurde als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Zudem fehlten, so geht aus dem Marktbericht hervor, entsprechende Mega-Transaktionen wie The Icon, Austria Campus oder DC Tower, denn die sind bereits im Vorjahr gedreht worden. Erschwerend komme noch hinzu, dass sich Verhandlungen bei weit fortgeschrittenen Deals verzögert hätten, womit ein Abschluss erst im vierten Quartal schlagend würde. Ersichtlich sei das daran, dass es im dritten Quartal keine Transaktion über 100 Millionen Euro gegeben hätte. Und weil es damit besonders bei den traditionellen Core-Assetklassen wie Office und Retail einen eklatanten Mangel gebe, würden Investoren verstärkt auf Wohnimmobilien ausweichen. Denn obwohl Büro mit 32 Prozent Anteil an den Gesamtinvestments habe, würden Wohninvestments bereits 28 Prozent ausmachen - knapp vor gemischt genutzten Objekten mit 27 Prozent. Auch Logistikimmobilien spielten mit zehn Prozent eine immer stärkere Rolle. Als größtes Deal wies die EHL einerseits den Verkauf der Büroobjekte Obere Donaustraße 23-27 und 29 von der Reitenburg GmbH an die UBM wie auch das Büroobjekt „faBricks“ aus.
Die Renditen erwiesen sich dafür weitgehend als stabil, lediglich im Office-Segment haben sie von 3,75 auf 3,5 Prozent nachgegeben. Niedrigste Renditen für Einkaufszentren liegen bei vier Prozent, bei FMZ bei fünf Prozent, im Highstreet-Bereich nur mehr bei 3,5 Prozent. Höhere Renditen ortet EHL lediglich bei alternativen Assetklassen wie Studenten- oder Seniorenwohnen oder Healthcare-Immobilien. Franz Pöltl, Geschäftsführender Gesellschafter bei der EHL Investment Consulting kommentiert: „Die Spitzenrenditen befinden sich in praktisch allen Segmenten auf historischen Tiefstständen. Das zeigt einerseits das große Vertrauen der Anleger in den österreichischen Markt, andererseits die Erwartung, dass die Zinsen auf absehbare Zeit nicht steigen werden.“