Bieterverfahren für 22 Häuser in Wien und Umgebung
von Gerhard Rodler und Stefan Posch
Zinshäuser sind in Wien begehrt wie selten zuvor. Nur sind aktuell sehr wenige Objekte am freien Markt zu bekommen. Das wirkt sich auch auf die Preise des begehrten Gutes aus. Im vergangenen Jahrzehnt haben sich die Durchschnittspreise von 1.244 Euro/m² auf 2.890 Euro/m² im Jahr 2018 mehr als verdoppelt, wie der Zinshaus-Marktbericht von Otto Immobilien zeigt. Doch nun soll ein riesiges Zinshausportfolio aus einer Verlassenschaft zum Verkauf stehen, wie Brancheninsider berichten. 22 Zinshäuser mit über 200 Wohnungen und 45.000 m² Fläche soll das Portfolio enthalten. Damit ist es wohl das größte Paket, das in den vergangenen zehn Jahre auf dem Markt gekommen ist.
Der Wert der Objekte, die sich in Wien und Umgebung befinden sollen, wird auf 120 bis 130 Millionen Euro geschätzt. Das Bieterverfahren soll noch in diesem Monat gestartet werden. Exklusiv beauftragt für das Verfahren ist laut Informationen des immoflash EHL Immobilien. Seitens des Unternehmens wurden die Informationen allerdings auf Nachfrage nicht bestätigt.
Wenn ein Mieter auszieht, kann es oftmals passieren, dass bei der Schlüsselübergabe nicht genau dokumentiert wird. Das gilt nicht nur für Wohnimmobilien, sondern durchaus auch für Gewerbeobjekte. Beiden ist in diesem Fall gemein, dass es passieren kann, dass mögliche Schäden unentdeckt bleiben. Die Kostenfrage kann dann zu einem Streitpunkt werden. Der Versicherungsdienstleister faircheck will solche Unsicherheiten ausräumen - und zwar mit Dokumentation: Mit dem Tool „fairmieten“ sei eine Möglichkeit geschaffen worden, eine schnelle, unkomplizierte und objektive Begutachtung von Wohnungen, Häusern oder Gewerbeobjekten durchzuführen. Diese geschehe vor bzw. bei der Schlüsselübergabe. Zählerstände, Anzahl der Schlüssel und Mängel in den einzelnen Räumen oder an Einrichtungsgegenständen werden mit Foto und allenfalls mit Video dokumentiert. Bei festgestellten Mängeln werde der ungefähre Reparaturaufwand erhoben. Durch die unkomplizierte und objektive Begleitung und Dokumentation des Ist-Zustandes der Immobilie setzt sich faircheck zum Ziel, die Schlüsselübergabe in die Komfortzone holen.
Peter Winkler, CEO faircheck, über „fairMieten“: „Die dokumentierte Mietübergabe dient der Beweissicherung für das, was kommen kann. Die gesamte Situation wird vorausschauend beruhigt.“ Die Kosten für die Dienstleistung richten sich nach Anzahl der Räume. Es sind Fixpreise. Die Dokumentation kann bei Bedarf, durch die im Versicherungsumfeld bewährte Videobegutachtungs-Software VEX, auch aus der Ferne erfolgen.
Wie der immoflash in Erfahrung bringen konnte, hat die TUI Group das „Austria Trend Alpine Resorts“ in Fieberbrunn gekauft. Abgeber des Viersterne-Hauses ist der Wiener Immobilienentwickler Irma Investments. Bis Ende Juni soll das Haus noch vom Österreichischen Verkehrsbüro betrieben werden. Anschließend wird der Verkauf an die TUI vollzogen und das Haus mit 144 Zimmern modernisiert.
Ende des Jahres wird das Haus unter der Lifestyle-Marke TUI Blue wiedereröffnet. Das Haus liegt direkt an der Skipiste mit Anschluss an die Skischaukel Skicircus Saalbach-Hinterglemm-Leogang-Fieberbrunn. „Das 2009 erbaute Berghotel inmitten der Kitzbüheler Alpen wird mit der Übernahme durch die TUI Group den touristischen Trends entsprechend weiterentwickelt und zu neuem Leben erweckt. Erlebnisurlaub boomt - vor allem in den österreichischen Alpen. Mit der Marke TUI Blue spricht TUI gezielt die Gruppe der Aktivurlauber sowohl im Winter als auch im Sommer an“, freut sich der Inhaber der IRMA Investments, Martin Kurschel, über den Deal. Mit dem Ankauf wird das TUI Blue-Portfolio auf insgesamt 12 Hotels erweitert. In Fieberbrunn hält die TUI Gruppe mittlerweile drei Häuser.
In Donaustadt mehr investiert als in anderen Bezirken
von Charles Steiner
Offenbar folgen auch Crowdinvestments gewissen Lagefaktoren. Zumindest lässt sich dieser Schluss aus einer aktuellen Pressemeldung der Crowdinvestment-Plattform Rendity ziehen. Denn es scheint mehr und schneller dort finanziert zu werden, wo auch das größte Projektentwicklungspotenzial herrscht. Die Donaustadt etwa - denn kaum ein anderer Bezirk wächst so schnell wie der 22. Bezirk. Die Beobachtung, die Rendity-Gründer Tobias Leodolter dabei gemacht hat: Crowdinvesting-Projekte werden in der Donaustadt deutlich schneller ausfinanziert als in anderen Bezirken. Rendity macht das am Beispiel Wagramer Straße 130 fest, wo Rendity schwarmfinanziert: Innerhalb weniger als zwei Wochen seien drei Viertel des avisierten Investitionsvolumens von 400.000 Euro gezeichnet worden, beim knapp vor Weihnachten gestarteten Projekt Adam-Betz-Gasse, dessen Zielvolumen bei 500.000 Euro liegt, wurde bereits zu 95 Prozent platziert.
Doch woran liegt das? Tobias Leodolter hat eine Vermutung: „Der 22. Bezirk wächst wienweit am schnellsten und wird von Privatanlegern als der Wiener Boombezirk gesehen.“ Das stützt sich auch auf das, was der Aira-Geschäftsführer Roman Ascherov - er entwickelt die Wagramer Straße 30 - beobachtet hat: „Die Menschen schätzen die hervorragende Lebensqualität im 22. Bezirk mit viel Grün, exzellenter Verkehrsanbindung Richtung Zentrum und drastisch verbesserter Infrastruktur. Aber viele wollen nicht in anonymen Großbauten leben, sondern suchen Wohnungen, die an die persönlichen Bedürfnisse angepasst sind.“ Er verweist darauf, dass das Projekt schon 15 Monaten vor Fertigstellung bereits zu 33 Prozent verkauft sei.
Auch Bauträger-Gruppe stellt sich Qualitäts-Checks
von Charles Steiner
Nachdem sich bereits andere Bereiche der Rustler Firmengruppe nach "EN ISO 9001" zertifizieren haben lassen, folgt jetzt auch die Bauträgergesellschaft bei Rustler, die im Jänner jetzt das entsprechende Zertifikat entgegen genommen hatte. Mit dieser Zertifizierung werden fortan die Leistungen durch quality austria genau dokumentiert und regelmäßig von Auditoren überprüft. Wie Rustler mitteilen lässt, handle es sich bei der ISO 9001 um ein "weltweit akzeptiertes Qualitätsmanagementsystem", das bestimmte Anforderungen festlegt, die auch Kundenerwartungen an das Produkt erfüllen sollen, damit steigere sich auch die Leistungsfähigkeit des Unternehmens.
Für Markus Brandstätter, Geschäftsführer der Rustler Immobilienentwicklung, ein wichtiger Schritt: "Qualität bedeutet für uns, hochwertigen Wohnraum leistbar zu schaffen und die Kunden bis zur Fertigstellung aktiv einzubinden, um genau das Produkt zu liefern, das sich diese erwarten."
Die Union Investment hat sich in Potsdam eine Büroimmobilie gesichert, die gerade einem Refurbishment unterzogen wird, für ihren Spezialfonds DIFA-Fonds Nr. 3. Das Objekt, das bis Ende des Jahres modernisiert wird, umfasst 7.300 m² und wird nach Fertigstellung der Arbeiten langfristig an ein kommunales Unternehmen vermietet. Dieses wird dann Anfang 2020 in das Objekt einziehen. Ein Kaufpreis für das Objekt wurde nicht genannt.
Die Büroimmobilie wurde im Jahr 1997 auf einem ehemaligen Kasernengelände nördlich des Potsdamer Hauptbahnhofs fertiggestellt. Das Gebäude umfasst vier Obergeschosse mit Büroflächen. Union Investment wurde bei der Transaktion rechtlich von Norton Rose Fulbright und technisch von Kaiser Baucontrol beraten.
Für Wolfgang Kessler, Mitglied der Geschäftsführung der Union Investment Institutional Property, ist Potsdam ein aufstrebender Standort: "Der Büroimmobilienmarkt in Potsdam profitiert derzeit enorm von den niedrigen Leerstandsraten in Berlin und hat sich in den letzten Jahren als attraktive Alternative oder Ergänzung zum Standort Berlin positioniert."
Logistikimmobilien in der Münchner Umgebung sind mittlerweile ein äußerst knappes Gut geworden. So knapp, dass die Vermietungsleistungen immer mehr in den Keller gehen, Abhilfe könne neu mehr durch großvolumige Neuentwicklungen geschaffen werden. Einer Analyse von Colliers International ist der Jahresflächenumsatz mit 201.100 m² der niedrigste Wert im Fünfjahresvergleich. Gegenüber 2017 hat die Vermietungsleistung gut 20 Prozent eingebüßt.
Als Grund für das schwache Ergebnis gibt Colliers International das Ausbleiben von großflächigen Mietvertragsabschlüssen sowie das Fehlen von kurzfristig am Markt verfügbaren Bestands- und Neubauflächen an. Auch habe es im vergangenen Jahr keine marktprägenden Eigennutzer-Ansiedlungen gegeben. Der Großteil des Umsatzes (etwa 85 Prozent) wurde wie auch schon in den Jahren zuvor mittels Bestandsflächen generiert. Großvolumige Neubauflächen werden zwar benötiggt, allerdings werden weiterhin so gut wie keine für Logistik nutzbaren Grundstücke ausgewiesen. Zu den größten Abschlüssen im Jahr 2018 zählten die Anmietungen von Rewe Digital in Feldkirchen (ca. 10.000 m²) und XXXLutz in Poing (ca. 8.800 m²).
Das Resultat: Nutzer weichen auf andere Standorte aus.
Martin Ausserhofer, Senior Consultant Industrial & Logistics München bei Colliers International: „Unternehmen nehmen aufgrund des akuten Flächenmangels größere Entfernungen in das Umland in Kauf, um an kurzfristig verfügbare und günstigere Grundstücks- und Mietflächen zu kommen. Davon profitieren insbesondere Märkte wie Augsburg, Ingolstadt und die Logistikregion Bayern-Ost in Richtung Regensburg. Auch die Bereitschaft zu längeren Mietvertragslaufzeiten unterstreicht die zugespitzte Angebotssituation.“
In Zeiten rarer Büroimmobilien in den deutschen Big Seven rücken Off-Market-Deals immer öfter in den Vordergrund. Da lassen sich oftmals hochwertige Immobilien erwerben, ohne den Konkurrenzdruck anderer Unternehmen fürchten zu müssen. Das auf Gewerbeimmobilien spezialisierte Immo-Unternehmen Godewind hat jetzt einen solchen Deal gelandet, und zwar in Düsseldorf. Dort hat Godewind jetzt einen Vertrag für 140 Millionen Euro den Bürokomplex „Herzog-Terrassen“ im Stadtteil Friedrichstadt im Rahmen eines Assetdeals unterzeichnet, Ende April soll die Transaktion dann abgeschlossen werden. Mieter in dem rund 55.700 m² Fläche umfassenden Komplexes sind Banken, Wirtschaftsprüfer und Steuerberater sowie andere Dienstleister. Dennoch liegt der Leerstand bei aktuell 45,4 Prozent, die Mieteinnahmen wurden mit 6,7 Millionen Euro angegeben, was einer Bruttoanfangsrendite von 4,8 Prozent entspricht. Godewind will diesen Leerstand bis 2021 sukzessive abbauen und im Zuge dessen auch die Mietverträge mit den Ankermietern, die derzeit eine durchschnittliche Restlaufzeit von 6,5 Jahren betragen, entsprechend verlängern. Auch Mieterhöhungen stehen im Raum, derzeit liegen sie bei 19,10 Euro/m², was noch unter dem vergleichbaren Marktniveau liege.
Die Immobilie würde bei geplanter Vollvermietung und auf Basis aktueller Marktmieten rund 60 Prozent höhere annualisierte Mieteinnahmen von über 11 Millionen Euro pro Jahr erwirtschaften. Die durchschnittlichen „Funds from Operations“ (FFO) vor „Overheads“ und nach Refinanzierung würden sich dann auf rund 8,4 Mio. Euro belaufen. Dies entspricht einer FFO-Rendite auf das Eigenkapital von rund 10,1 Prozent pro Jahr .
Neuzugang bei der 6B47: Wie der Entwickler mitteilen lässt, ist der Investor Relations-Bereich ausgebaut worden und Gunther Hingsammer als deren neuer Leiter eingesetzt worden. Zusätzlich ist Hingsammer zum Geschäftsführer der 6B47 Corporate Finance GmbH bestellt worden. Gemeinsam mit Peter Haller ist Gunther Hingsammer künftig für den Dialog mit Investoren zuständig, als Geschäftsführer zeichnet er fortan für die Betreuung des 6B47 Real Estate Club verantwortlich.
Gunther Hingsammer hat einen MsC in Immobilienmanagement und Bewertung an der TU Wien sowie einen BA in Unternehmensführung und Controlling der FH Wien. Seine Karriere begann Hingsammer in der Immobilien- und Finanzbranche im Jahr 2012. Seit Februar 2018 ist er im Team der 6B47 Real Estate Investors.
Bieterverfahren für 22 Häuser in Wien und Umgebung
von Gerhard Rodler und Stefan Posch
Zinshäuser sind in Wien begehrt wie selten zuvor. Nur sind aktuell sehr wenige Objekte am freien Markt zu bekommen. Das wirkt sich auch auf die Preise des begehrten Gutes aus. Im vergangenen Jahrzehnt haben sich die Durchschnittspreise von 1.244 Euro/m² auf 2.890 Euro/m² im Jahr 2018 mehr als verdoppelt, wie der Zinshaus-Marktbericht von Otto Immobilien zeigt. Doch nun soll ein riesiges Zinshausportfolio aus einer Verlassenschaft zum Verkauf stehen, wie Brancheninsider berichten. 22 Zinshäuser mit über 200 Wohnungen und 45.000 m² Fläche soll das Portfolio enthalten. Damit ist es wohl das größte Paket, das in den vergangenen zehn Jahre auf dem Markt gekommen ist.
Der Wert der Objekte, die sich in Wien und Umgebung befinden sollen, wird auf 120 bis 130 Millionen Euro geschätzt. Das Bieterverfahren soll noch in diesem Monat gestartet werden. Exklusiv beauftragt für das Verfahren ist laut Informationen des immoflash EHL Immobilien. Seitens des Unternehmens wurden die Informationen allerdings auf Nachfrage nicht bestätigt.
faircheck will Schlüsselübergaben dokumentieren
Stressfreie Übergabe
von Charles Steiner
Wenn ein Mieter auszieht, kann es oftmals passieren, dass bei der Schlüsselübergabe nicht genau dokumentiert wird. Das gilt nicht nur für Wohnimmobilien, sondern durchaus auch für Gewerbeobjekte. Beiden ist in diesem Fall gemein, dass es passieren kann, dass mögliche Schäden unentdeckt bleiben. Die Kostenfrage kann dann zu einem Streitpunkt werden. Der Versicherungsdienstleister faircheck will solche Unsicherheiten ausräumen - und zwar mit Dokumentation: Mit dem Tool „fairmieten“ sei eine Möglichkeit geschaffen worden, eine schnelle, unkomplizierte und objektive Begutachtung von Wohnungen, Häusern oder Gewerbeobjekten durchzuführen. Diese geschehe vor bzw. bei der Schlüsselübergabe. Zählerstände, Anzahl der Schlüssel und Mängel in den einzelnen Räumen oder an Einrichtungsgegenständen werden mit Foto und allenfalls mit Video dokumentiert. Bei festgestellten Mängeln werde der ungefähre Reparaturaufwand erhoben. Durch die unkomplizierte und objektive Begleitung und Dokumentation des Ist-Zustandes der Immobilie setzt sich faircheck zum Ziel, die Schlüsselübergabe in die Komfortzone holen.
Peter Winkler, CEO faircheck, über „fairMieten“: „Die dokumentierte Mietübergabe dient der Beweissicherung für das, was kommen kann. Die gesamte Situation wird vorausschauend beruhigt.“ Die Kosten für die Dienstleistung richten sich nach Anzahl der Räume. Es sind Fixpreise. Die Dokumentation kann bei Bedarf, durch die im Versicherungsumfeld bewährte Videobegutachtungs-Software VEX, auch aus der Ferne erfolgen.
Wie der immoflash in Erfahrung bringen konnte, hat die TUI Group das „Austria Trend Alpine Resorts“ in Fieberbrunn gekauft. Abgeber des Viersterne-Hauses ist der Wiener Immobilienentwickler Irma Investments. Bis Ende Juni soll das Haus noch vom Österreichischen Verkehrsbüro betrieben werden. Anschließend wird der Verkauf an die TUI vollzogen und das Haus mit 144 Zimmern modernisiert.
Ende des Jahres wird das Haus unter der Lifestyle-Marke TUI Blue wiedereröffnet. Das Haus liegt direkt an der Skipiste mit Anschluss an die Skischaukel Skicircus Saalbach-Hinterglemm-Leogang-Fieberbrunn. „Das 2009 erbaute Berghotel inmitten der Kitzbüheler Alpen wird mit der Übernahme durch die TUI Group den touristischen Trends entsprechend weiterentwickelt und zu neuem Leben erweckt. Erlebnisurlaub boomt - vor allem in den österreichischen Alpen. Mit der Marke TUI Blue spricht TUI gezielt die Gruppe der Aktivurlauber sowohl im Winter als auch im Sommer an“, freut sich der Inhaber der IRMA Investments, Martin Kurschel, über den Deal. Mit dem Ankauf wird das TUI Blue-Portfolio auf insgesamt 12 Hotels erweitert. In Fieberbrunn hält die TUI Gruppe mittlerweile drei Häuser.
In Donaustadt mehr investiert als in anderen Bezirken
Transdanubien ist Crowdinvest-Star
von Charles Steiner
Offenbar folgen auch Crowdinvestments gewissen Lagefaktoren. Zumindest lässt sich dieser Schluss aus einer aktuellen Pressemeldung der Crowdinvestment-Plattform Rendity ziehen. Denn es scheint mehr und schneller dort finanziert zu werden, wo auch das größte Projektentwicklungspotenzial herrscht. Die Donaustadt etwa - denn kaum ein anderer Bezirk wächst so schnell wie der 22. Bezirk. Die Beobachtung, die Rendity-Gründer Tobias Leodolter dabei gemacht hat: Crowdinvesting-Projekte werden in der Donaustadt deutlich schneller ausfinanziert als in anderen Bezirken. Rendity macht das am Beispiel Wagramer Straße 130 fest, wo Rendity schwarmfinanziert: Innerhalb weniger als zwei Wochen seien drei Viertel des avisierten Investitionsvolumens von 400.000 Euro gezeichnet worden, beim knapp vor Weihnachten gestarteten Projekt Adam-Betz-Gasse, dessen Zielvolumen bei 500.000 Euro liegt, wurde bereits zu 95 Prozent platziert.
Doch woran liegt das? Tobias Leodolter hat eine Vermutung: „Der 22. Bezirk wächst wienweit am schnellsten und wird von Privatanlegern als der Wiener Boombezirk gesehen.“ Das stützt sich auch auf das, was der Aira-Geschäftsführer Roman Ascherov - er entwickelt die Wagramer Straße 30 - beobachtet hat: „Die Menschen schätzen die hervorragende Lebensqualität im 22. Bezirk mit viel Grün, exzellenter Verkehrsanbindung Richtung Zentrum und drastisch verbesserter Infrastruktur. Aber viele wollen nicht in anonymen Großbauten leben, sondern suchen Wohnungen, die an die persönlichen Bedürfnisse angepasst sind.“ Er verweist darauf, dass das Projekt schon 15 Monaten vor Fertigstellung bereits zu 33 Prozent verkauft sei.
Auch Bauträger-Gruppe stellt sich Qualitäts-Checks
Rustler lässt sich ISO-zertifizieren
von Charles Steiner
Nachdem sich bereits andere Bereiche der Rustler Firmengruppe nach "EN ISO 9001" zertifizieren haben lassen, folgt jetzt auch die Bauträgergesellschaft bei Rustler, die im Jänner jetzt das entsprechende Zertifikat entgegen genommen hatte. Mit dieser Zertifizierung werden fortan die Leistungen durch quality austria genau dokumentiert und regelmäßig von Auditoren überprüft. Wie Rustler mitteilen lässt, handle es sich bei der ISO 9001 um ein "weltweit akzeptiertes Qualitätsmanagementsystem", das bestimmte Anforderungen festlegt, die auch Kundenerwartungen an das Produkt erfüllen sollen, damit steigere sich auch die Leistungsfähigkeit des Unternehmens.
Für Markus Brandstätter, Geschäftsführer der Rustler Immobilienentwicklung, ein wichtiger Schritt: "Qualität bedeutet für uns, hochwertigen Wohnraum leistbar zu schaffen und die Kunden bis zur Fertigstellung aktiv einzubinden, um genau das Produkt zu liefern, das sich diese erwarten."
Büroimmobilie für Spezialfonds erworben
Union Investment kauft in Potsdam
von Charles Steiner
Die Union Investment hat sich in Potsdam eine Büroimmobilie gesichert, die gerade einem Refurbishment unterzogen wird, für ihren Spezialfonds DIFA-Fonds Nr. 3. Das Objekt, das bis Ende des Jahres modernisiert wird, umfasst 7.300 m² und wird nach Fertigstellung der Arbeiten langfristig an ein kommunales Unternehmen vermietet. Dieses wird dann Anfang 2020 in das Objekt einziehen. Ein Kaufpreis für das Objekt wurde nicht genannt.
Die Büroimmobilie wurde im Jahr 1997 auf einem ehemaligen Kasernengelände nördlich des Potsdamer Hauptbahnhofs fertiggestellt. Das Gebäude umfasst vier Obergeschosse mit Büroflächen. Union Investment wurde bei der Transaktion rechtlich von Norton Rose Fulbright und technisch von Kaiser Baucontrol beraten.
Für Wolfgang Kessler, Mitglied der Geschäftsführung der Union Investment Institutional Property, ist Potsdam ein aufstrebender Standort: "Der Büroimmobilienmarkt in Potsdam profitiert derzeit enorm von den niedrigen Leerstandsraten in Berlin und hat sich in den letzten Jahren als attraktive Alternative oder Ergänzung zum Standort Berlin positioniert."
Markt geradezu leergefegt
Logistik in München ist knapp
von Charles Steiner
Logistikimmobilien in der Münchner Umgebung sind mittlerweile ein äußerst knappes Gut geworden. So knapp, dass die Vermietungsleistungen immer mehr in den Keller gehen, Abhilfe könne neu mehr durch großvolumige Neuentwicklungen geschaffen werden. Einer Analyse von Colliers International ist der Jahresflächenumsatz mit 201.100 m² der niedrigste Wert im Fünfjahresvergleich. Gegenüber 2017 hat die Vermietungsleistung gut 20 Prozent eingebüßt.
Als Grund für das schwache Ergebnis gibt Colliers International das Ausbleiben von großflächigen Mietvertragsabschlüssen sowie das Fehlen von kurzfristig am Markt verfügbaren Bestands- und Neubauflächen an. Auch habe es im vergangenen Jahr keine marktprägenden Eigennutzer-Ansiedlungen gegeben. Der Großteil des Umsatzes (etwa 85 Prozent) wurde wie auch schon in den Jahren zuvor mittels Bestandsflächen generiert. Großvolumige Neubauflächen werden zwar benötiggt, allerdings werden weiterhin so gut wie keine für Logistik nutzbaren Grundstücke ausgewiesen. Zu den größten Abschlüssen im Jahr 2018 zählten die Anmietungen von Rewe Digital in Feldkirchen (ca. 10.000 m²) und XXXLutz in Poing (ca. 8.800 m²).
Das Resultat: Nutzer weichen auf andere Standorte aus.
Martin Ausserhofer, Senior Consultant Industrial & Logistics München bei Colliers International: „Unternehmen nehmen aufgrund des akuten Flächenmangels größere Entfernungen in das Umland in Kauf, um an kurzfristig verfügbare und günstigere Grundstücks- und Mietflächen zu kommen. Davon profitieren insbesondere Märkte wie Augsburg, Ingolstadt und die Logistikregion Bayern-Ost in Richtung Regensburg. Auch die Bereitschaft zu längeren Mietvertragslaufzeiten unterstreicht die zugespitzte Angebotssituation.“
140 Millionen Euro für Büroobjekt in Düsseldorf
Godewind kauft in Düsseldorf
von Charles Steiner
In Zeiten rarer Büroimmobilien in den deutschen Big Seven rücken Off-Market-Deals immer öfter in den Vordergrund. Da lassen sich oftmals hochwertige Immobilien erwerben, ohne den Konkurrenzdruck anderer Unternehmen fürchten zu müssen. Das auf Gewerbeimmobilien spezialisierte Immo-Unternehmen Godewind hat jetzt einen solchen Deal gelandet, und zwar in Düsseldorf. Dort hat Godewind jetzt einen Vertrag für 140 Millionen Euro den Bürokomplex „Herzog-Terrassen“ im Stadtteil Friedrichstadt im Rahmen eines Assetdeals unterzeichnet, Ende April soll die Transaktion dann abgeschlossen werden. Mieter in dem rund 55.700 m² Fläche umfassenden Komplexes sind Banken, Wirtschaftsprüfer und Steuerberater sowie andere Dienstleister. Dennoch liegt der Leerstand bei aktuell 45,4 Prozent, die Mieteinnahmen wurden mit 6,7 Millionen Euro angegeben, was einer Bruttoanfangsrendite von 4,8 Prozent entspricht. Godewind will diesen Leerstand bis 2021 sukzessive abbauen und im Zuge dessen auch die Mietverträge mit den Ankermietern, die derzeit eine durchschnittliche Restlaufzeit von 6,5 Jahren betragen, entsprechend verlängern. Auch Mieterhöhungen stehen im Raum, derzeit liegen sie bei 19,10 Euro/m², was noch unter dem vergleichbaren Marktniveau liege.
Die Immobilie würde bei geplanter Vollvermietung und auf Basis aktueller Marktmieten rund 60 Prozent höhere annualisierte Mieteinnahmen von über 11 Millionen Euro pro Jahr erwirtschaften. Die durchschnittlichen „Funds from Operations“ (FFO) vor „Overheads“ und nach Refinanzierung würden sich dann auf rund 8,4 Mio. Euro belaufen. Dies entspricht einer FFO-Rendite auf das Eigenkapital von rund 10,1 Prozent pro Jahr .
Neuzugang bei der 6B47: Wie der Entwickler mitteilen lässt, ist der Investor Relations-Bereich ausgebaut worden und Gunther Hingsammer als deren neuer Leiter eingesetzt worden. Zusätzlich ist Hingsammer zum Geschäftsführer der 6B47 Corporate Finance GmbH bestellt worden. Gemeinsam mit Peter Haller ist Gunther Hingsammer künftig für den Dialog mit Investoren zuständig, als Geschäftsführer zeichnet er fortan für die Betreuung des 6B47 Real Estate Club verantwortlich.
Gunther Hingsammer hat einen MsC in Immobilienmanagement und Bewertung an der TU Wien sowie einen BA in Unternehmensführung und Controlling der FH Wien. Seine Karriere begann Hingsammer in der Immobilien- und Finanzbranche im Jahr 2012. Seit Februar 2018 ist er im Team der 6B47 Real Estate Investors.
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Herausgeber: Reinhard Einwaller Chefredaktion: Gerhard Rodler
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Mehr Stadt braucht das Land
Der Zuzug in die Ballungszentren Österreichs macht den Wohnraum in den Städten zur Mangelware. Stadtentwicklungsprojekte sollen für Entspannung auf dem angespannten Wohnmarkt sorgen.
Ein Stadtentwicklungsgebiet ist viel mehr als die Gesamtheit einzelner Immobilienprojekte. Dieser Meinung ist auch Thomas Ritt, Leiter der Abteilung Kommunalpolitik bei der Arbeiterkammer Wien, die eine Studie über die öffentlichen Räume bei Wiens Stadtentwicklungsprojekten in Auftrag gab. Ritt sieht deswegen die Zusammenarbeit zwischen den Baufeldern als zentral an: "Bauplatzübergreifende Kooperation ist wichtig. Dafür braucht es ein funktionierendes Stadtteilmanagement." Die Betreuung endet aber nicht mit dem Bau der Gebäude. "Konflikte zwischen den Bewohnern sind unvermeidlich. Deswegen braucht es auch Gebietsbetreuung über die Bauphase hinaus", so Ritt.
[cite1]
Stadtteilmanagement
In der Seestadt Aspern ist besonders viel in diese Richtung investiert worden. "Auch, weil die Seestadt wie ein Alien über dem Flugplatz abgeworfen wurde", erklärt Ritt. Im Gegensatz zu anderen Stadtentwicklungsgebieten, wie etwa dem Sonnwendviertel am Wiener Hauptbahnhof, komme dort aufgrund der abgeschotteten Lage von alleine kein Leben rein. Laut Gerhard Schuster, Vorstand der Wien 3420 Aspern Development AG, gibt es typischerweise zwei Entwicklungen, die für Unruhe in der Bevölkerung sorgen: "Das eine ist der extreme Verfall von Gebäuden oder Infrastruktur. Das andere, wenn viele Menschen neu in ein Viertel zuziehen." Diese zwei Krisenfälle würden eine zentrale Anlaufstelle bedingen, die sich um die Anliegen der Menschen kümmert. Je größer ein Stadtentwicklungsprojekt ist, desto wichtiger sei ein Stadtteilmanagement. "Ein Stadtteilmanagement hat in Stadtentwicklungsgebieten eine wichtige Bedeutung in den Bereichen Koordination und Information - so auch in der Seestadt Aspern", meint auch Andreas Holler, Geschäftsführer Development Österreich bei der Buwog, die mit dem Projekt SeeSee das aktuell größte Projekt in der Seestadt entwickelt. "Dadurch, dass der neue Stadtteil erst nach und nach wächst und bestehende Bewohner ihre Erfahrungen und Wünsche einbringen, können auch ganz neue Ideen entstehen, die dann von der 3420 Aspern Development AG mit den einzelnen Bauträgern diskutiert werden", erklärt Holler. "Die Bauträger kommen vierteljährlich zusammen, um etwa Freiflächen zu planen oder auch die Nutzung der Erdgeschoßzone abzustimmen", so Schuster über die Vorgehensweise. "Es nutzt nichts, wenn vier Bauplätze nebeneinander einen Kleinkinderspielplatz einplanen", veranschaulicht Ritt das Problem, wenn Bauträger nicht miteinander planen.
[cite2]
Problemgeschoss
Eine Herausforderung bei Stadtentwicklungsprojekten ist auch oft die Belebung der Erdgeschosszonen. Ritt sieht etwa beim Sonnwendviertel am Wiener Hauptbahnhof Handlungsbedarf: "Laut der Studie der AK sind dort die Erdgeschosszonen extrem abweisend: unattraktiv, oft mit Nutzungen, die blickdichte Schaufenster verlangen und teilweise zu Abstellräumen verkommen." In der Seestadt ist es laut Ritt hingegen gelungen, den Handel für den Standort zu gewinnen. "Die Seestadt wird wie ein Einkaufszentrum gemanagt", veranschaulicht er. Die Bauträger sind verpflichtet, die etwa 3.000 Quadratmeter Handelsfläche in der Kernzone der Seestadt für zumindest zwölf Jahre an die Aspern Seestadt Einkaufsstraßen GmbH - ein Joint Venture zwischen Retailprofi SES Spar European Shopping Centers und der Wien 3420 AG - zu vermieten.
[cite3]
Die Einzelhandelsflächen werden dann je nach Bedarf weitervermietet. "Die Mieten sind dabei auf die Kaufkraft der jeweiligen Branche abgestimmt", erklärt Schuster. "Es stimmt, dass dieses Thema im Neubau insgesamt Herausforderungen birgt, aber gerade in der Seestadt Aspern sehe ich das Problem nicht", sieht auch Holler die Erdgeschosszone in Aspern gut aufgestellt. Bestehendes und kommendes Gewerbe seien gut auf die Bedürfnisse der Bürger abgestimmt. Walter Wittmann, Vorstand der Premium Immobilien, erwartet auch beim Projekt "Das Ensemble", das Premium Immobilien gemeinsam mit der ARE auf den brachliegenden Gewerbeflächen der ehemaligen Postbus-Zentrale im dritten Wiener Gemeindebezirk entwickelt, keine Probleme mit der Erdgeschosszone. "Im Erdgeschoss an der Erdberger Lände entstehen ein Lebensmittelhandel und ein Drogeriemarkt. Entlang des Parks wird ein Kindergarten entstehen. Bei den anderen Bauteilen werden moderne, nachgefragte Gartenwohnungen errichtet", erklärt er.
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Bürger sprechen mit
Andreas Holler sieht bei Stadtentwicklungsprojekten einen Trend in Richtung Einbeziehung der Bürger: "Die Bedürfnisse der Anrainer fließen stärker in die Planungsprozesse ein - es geht nicht mehr nur darum, den zukünftigen Bewohnern ein ansprechendes Quartier zu errichten, sondern einen Mehrwert für das gesamte Grätzel zu schaffen." Freiflächen würden dabei eine große Rolle spielen. Eine Möglichkeit dazu ist ein kooperatives Verfahren. Anders als bei städtebaulichen Wettbewerben steht dabei nicht das konkurrierende Planen im Vordergrund, sondern das gemeinsame Entwickeln von Lösungsansätzen.
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Dabei werden auch die Interessen der Bürger mit einbezogen. In der Seestadt Aspern wird sowohl auf Wettbewerbe, als auch vereinzelt auf kooperative Verfahren gesetzt. "Das kommt auf die Aufgabenstellung an", erklärt Schuster. Ein kooperatives Verfahren wurde etwa bei der Entwicklung des Masterplans Ebelsberg, das mit über 30 Hektar größte Stadtentwicklungsprojekt in Linz, bei dem die Areale der früheren Hiller Kaserne sowie der angrenzenden "Sommergründe" entwickelt werden, angewendet. "Dieses Verfahren war hier vorteilhaft, weil die Vorgaben, die für die Auslobung eines Wettbewerbes notwendig sind, wie Wohnungsanzahl, Dichte, Höhe der Bebauung sowie der Anteil Gewerbe, nicht genau festlagen", so Gunter Amesberger, Stadtentwicklungsdirektor der Stadt Linz. "Im Rahmen des kooperativen Verfahrens wurden diese Rahmenbedingungen sowie klare Regeln für die nun zu erstellenden Flächenwidmungs- und Bebauungspläne gemeinsam mit allen Stakeholdern entwickelt." Laut Amesberger müsse bei einem neu entwickelten Quartier die gute Erreichbarkeit sowohl mittels öffentlichem als auch Individualverkehr gewährleistet sein. "Darüber hinaus ist eine urbane Infrastruktur im näheren Umfeld sehr vorteilhaft", so Amesberger.
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Urbane Lage als Vorteil
"Das Ensemble" ist ebenfalls ein Projekt, das von der urbanen Lage profitiert. Wittmann rechnet deswegen nicht mit einer Entwicklung Richtung "Schlafstadt": "Wer schon im Zentrum wohnt, wird sich nicht dezentral orientieren." Der gesamte Freiraum werde zudem gesamtheitlich erdacht und geplant. Das sei wichtig für einen zusammenhängenden Charakter und für eine optimale Verteilung von Spiel- und Aufenthaltsräumen im Freien. Dafür wurde eine Parkanlage mit rund 7.000 m2 geplant, die für die Nachbarschaft und die neuen Bewohner ein Begegnungsraum sein wird. "Der Park verbindet den Kardinal-Nagl-Platz über die Drorygasse mit dem Donaukanal und wird daher nicht nur für Bewohner, sondern für die gesamte Nachbarschaft von Attraktivität sein", ist Hans-Peter Weiss, Geschäftsführer der ARE, überzeugt. "Der Blick über den Tellerrand ist bei Quartiersentwicklungen einer der wichtigsten Faktoren. Das Projekt muss einen nachhaltigen Mehrwert für die Nachbarschaft und den gesamten Bezirk bieten", betont er.
[cite7]
Wohnen ist nicht genug
Auch Michael Thier, Marketingleiter bei C&P Immobilien, die das Brauquartier Puntigam in Graz entwickelt, sieht die Schaffung von Zusatzangeboten, "wie etwa Arbeitsplätze, Freizeitgestaltungsmöglichkeiten oder auch Mobilitätsangebote", als "enorm wichtigen Punkt" an. Die ersten zwei von insgesamt neun Bauabschnitten stehen gerade unmittelbar vor der Fertigstellung. "Der Trend wird dahin gehen, dass Menschen mehr Wert auf Life- style usw. legen, daher muss ein entsprechendes Angebot in unmittelbarer Nähe geschaffen werden", erklärt er. Mit einem entsprechenden Nutzungsmix möchte man den Bewohnern alles "unkompliziert und vor allem nahe" bieten, was das tägliche Leben braucht. "'Nur' das Wohnen wird in solchen großen Einheiten zukünftig zu wenig sein", ist Thier überzeugt. Auch in der Seestadt Aspern setzt man auf die Schaffung von Arbeitsplätzen. 20.000 Stellen sollen insgesamt geschaffen werden. Auch das soll verhindern, dass die Seestadt zur "Schlafstadt" wird. Essenziell für Betriebsansiedlungen ist aber der Bau des Lobautunnels. "Für die Wohnbevölkerung ist der Lobautunnel nicht so wichtig. Für sie ist er eher ein Nice-to-have", erklärt Schuster. Doch vor allem Betriebe mit einem hohen Transportanteil würden eine zusätzliche Straßenverbindung brauchen. Einen Schritt weiter geht Thomas Ritt, der ohne den Lobautunnel die ganze Entwicklung im Norden der Seestadt in Gefahr sieht.
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Nirgendwo sonst klaffen Schein und Sein (noch) so sehr auseinander wie bei der Digitalisierung. Diese heißt neuerdings Proptech, ist cool und modern und macht daher Millionen und Abermillionen an Investorengeldern locker. Den Praxistest haben indessen erst wenige bestanden.
Am Ende das Tages war den Teilnehmern die Ermüdung schon anzusehen. Trotz DJs und der klassischen Partylocation in den Sofiensälen stand man lieber zusammen und lümmelte an der Bar, als abzurocken. Kein Wunder: Immerhin waren an diesem Tag 45 Sprecher und 350 Erfolgsgeschichten rund um Proptech geistig zu verarbeiten. Und die 20 Pitches in der oberen Etage waren mehr als nur überlaufen. In all dem Gedränge strahlt ein Mensch ganz besonders: Julia Arlt freut sich, und das sieht man ihr an. Ihre erste Proptech-Veranstaltung in den Wiener Sofiensälen war, abgesehen von der etwas schwierigen Akustik dort, so perfekt, dass es nicht besser hätte sein können. Die mehreren hundert Teilnehmer kamen - und das war schon beachtlich - aus ganz Europa und den USA. Ein wirklich toller Erfolg für die Initiatorin der APTI, der Austrian Prop Tech Initiative - immerhin kann dieser Wiener Event gleich beim ersten mal mit zum Teil schon etablierten ähnlichen Veranstaltungen in New York, London und Berlin locker mithalten. Dennoch. James Abberthunder lehnt gemütlich in einer Ecke, ein Glas in der Hand, und bringt es im Gespräch auf den Punkt: "Cooler Event, keine Frage, und fast lebensnotwendig für eine neue Branche, um Investoren und Startups zusammenzubringen und allen einen großartigen Überblick zu geben. Aber was zum Teufel ist jetzt eigentlich wirklich neu bei der Boombranche Proptech?" Damit hat er nicht unrecht. In gewisser Weise ist die Proptech-Branche so etwas wie "alter Wein in neuen Schläuchen". Das, was heute Proptech heißt, gibt es in Wahrheit seit Jahrzehnten. Immobilien.net war so etwas seinerzeit, und alle darauf folgenden Immobilienbörsen wie willhaben.at, conthaus oder die Online Hausverwaltung ebenso. Und dann natürlich das mit größter Wahrscheinlichkeit (zumindest in Österreich) erfolgreichste Startup in dieser Hinsicht, ImmoUnited mit seinen zahlreichen Schwesterunternehmen der Roland Schmid Group, die mittlerweile nicht nur Österreich, sondern auch schon Deutschland im Sturm erobern. Oder das gerade in Umbau befindliche Startup zoomsquare mit dem wahrscheinlich am intensivsten akquirierten Risikokapital. Dabei hat man fast den Eindruck, dass Risikokapital ohne Ende auf der Suche nach Investments ist, und zwar nach der Rasenmähermethode: Wenn in viele Projekte investiert wird und es überleben zumindest zehn Prozent, ist es schon ein Geschäft für den Kapitalgeber. Proptech, das ist eine andere, durch und durch amerikanisierte Welt, wo auch das Scheitern dazu gehört und per se nichts Tragisches ist. Investorengelder werden aber auch in unseren Breiten sehr gerne locker gemacht für die neue Boombranche Proptech.
Investoren horchen auf
Ein Beispiel aus Deutschland: Wunderflats, die Online-Plattform für möblierte Apartments, gewinnt Creathor Venture, den VC Fonds Kreativwirtschaft der IBB Beteiligungsgesellschaft, ECONA AG und Family Offices als Investoren und sammelt 3 Millionen Euro ein. Die Finanzierungsrunde dient neuen Produktinnovationen und weiterem Wachstum. In den letzten vier Jahren hat sich die Anzahl möblierter Wohnungen in Deutschland verdoppelt. Damit man diese Apartments einfach online mieten und vermieten kann, haben Jan Hase und Arkadi Jampolski 2015 das Proptech-Unternehmen Wunderflats gegründet. Über Wunderflats kann man eine möblierte Wohnung mit wenigen Klicks für einen Monat oder länger mieten. Die Sharing Economy wird auch die Immobilienbranche verändern. Christian Weniger, Partner bei Creathor: "Ähnlich wie das Car-Sharing mehr und mehr den Autokauf ablöst, wird die langfristige Bindung an eine Wohnung durch temporäres Wohnen, Housing as a Service, ersetzt." Das gilt auch für den Bürobereich, wo der US-Anbieter WeWork eine ähnliche Entwicklung geschafft hat wie Uber und Airbnb: "Nur" mit einer cleveren Umsetzung der Sharing Economy-Idee ein Unternehmen mit einem Milliarden-Börsewert binnen weniger Quartale aus dem Boden zu stampfen und weltweit zu expandieren. Doug Chambers hat sein Startup FieldLens an WeWork gut verkauft und ist bei WeWork heute Vice President: "Es geht immer um den Nutzer und dessen Wohlbefinden. Wenn Sie heute zu WeWork kommen, spüren Sie die Vibrationen. Es summt, die Nutzer machen auch untereinander Geschäfte, aber vor allem motivieren sie sich gegenseitig." Tatsächlich bietet WeWork nicht sehr viel anderes, als andere Service Office Provider, nur zu einem in aller Regel deutlich höheren Mietpreis und mit einer zwar hippen, aber alles andere als teuer gebauten Ausstattung. Den Unterschied bei WeWork macht im Grunde die gemeinsame Ideologie des gegenseitigen Helfens und Befruchtens und der weltweiten Vernetzung. Das hat WeWork zu einem der bis jetzt in der PropTech-Szene ganz wenigen Milliarden-Unternehmen gemacht. Das ist die eine Seite. Die andere ist diese: Auch wenn man gerade nach solchen Events wieder Future:Proptech anders wahrnimmt, auch wenn Investoren und Startups gleichermaßen das nicht so sehen: Die Digitalisierung der Immobilien-Wirtschaft beschäftigt Österreichs Führungskräfte in hohem Maße, die Umsetzung in strategische Unternehmenskonzepte ist dabei bislang aber deutlich zu kurz gekommen. Dies geht auch aus einer aktuellen Umfrage hervor, die das Wiener Beratungsunternehmen Advicum Consulting durchführte. Während sich mehr als drei Viertel der Befragten aus Dienstleistung, Handel und Industrie mit dem Thema Digitalisierung aktiv beschäftigen und 43 Prozent deren Potenzial für die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit als hoch einstufen, geben nur 10 Prozent an, dass Digitalisierung in der Unternehmensstrategie bereits weitestgehend berücksichtigt wurde. Die bestehende digitale Infrastruktur wird im Schnitt als bestenfalls mittelmäßig eingestuft. Hinsichtlich der Relevanz verschiedener Technologien gibt es sektorenspezifisch unterschiedliche Einschätzungen. Immerhin werden 3D-Druck und Augmented Reality in der Industrie schon jetzt als sehr relevant eingestuft, womit die Bau- und Immobilienbranche hier sogar eine Vorreiterrolle hat. Aber selbst in der Baubranche liegen zwischen wahrgenommenem Handlungsbedarf und tatsächlichem Handeln noch Welten. Erst 6 % der Bauunternehmen verwenden beispielsweise digitale Planungsinstrumente. Und das in einer Branche, wo jeder über BIM spricht und BIM bis dato auch eine der ganz wenigen Proptech-Technologien ist, die schon heute eine gewisse flächendeckende Relevanz haben. "Für die Maschinenindustrie, die Baubranche und auch andere mittelständische Unternehmen ist die Digitalisierung der aktuell wichtigste Treiber von Wachstum, Innovation und Produktivität. Im Wettrennen um die Datenhoheit ist ein hohes Innovationstempo gefordert", betonte Elisabetta Castiglioni, CEO von A1 Digital International. Der Leiter des Bereichs Vertical Marketing Solutions bei A1 Digital, Francis Cepero, unterstrich die Notwendigkeit von Digitalisierung in der Baubranche anhand eines praktischen Beispiels: "Die Kostenoptimierung des Fuhrparks einer Firma, bei gleichbleibender Gesamtfahrleistung, kann nachweislich über 30 Prozent liegen. Die Möglichkeiten der Digitalisierung in der Baubranche stehen jedoch aktuell in starkem Kontrast zu der Anzahl der implementierten digitalen Initiativen." Die Relevanz der Digitalisierung für ihr Unternehmen wäre zwar mittlerweile beim Großteil der Baufirmen angekommen, dennoch seien es erst sechs Prozent der Bauunternehmen, die digitale Planungsinstrumente derzeit tatsächlich nutzten. Theoretisch sind sich da alle einig: Unternehmen müssen sich mit Künstlicher Intelligenz (KI) auseinandersetzen, sonst verlieren sie den Anschluss. In Deutschland hat sich die RICS damit detailliert auseinandergesetzt. Fazit: Wer sich nicht jetzt damit auseinandersetzt, riskiert die eigene Zukunft. Denn die Zukunft wird weniger von menschlicher Arbeitskraft und stärker durch Technologie geprägt sein. Das Facility Management (FM) ist insbesondere davon betroffen. Das ist vor allem auf arbeitsintensive, sich wiederholende Tätigkeiten zurückzuführen, die den Bereich für die Automatisierung prädestinieren. Der Bericht beleuchtet sowohl die positiven als auch die negativen Seiten dieser Entwicklung und gibt Handlungsempfehlungen für Unternehmen.
Chancen durch künstliche Intelligenz
Ralf Pilger, Geschäftsführer der WISAG Facility Management Hessen GmbH & Co. KG: "Wie bei der Einführung des Smartphones ist derzeit noch nicht absehbar, welche Umwälzungen sich für die Branche ergeben. Fest steht allerdings, dass für Teilbereiche höher qualifizierte Mitarbeiter benötigt werden. Eine Vielzahl von Tätigkeiten wird effizienter und verlässlicher ausgeführt. Ob Leistungen aufgrund der erforderlichen Qualifikationen auch wesentlich günstiger werden, bleibt abzuwarten." Und Pilger weiter: "Das FM-Serviceangebot wird durch neue Technologien ausgebaut und damit für Kunden attraktiver. Ein Beispiel dafür ist der Einsatz von KI bei der Auswertung verbauter Sensorik für das so genannte 'preventive maintenance' oder 'on demand'. Dabei werden auch Anpassungen bei Normen oder gesetzlichen Vorgaben nötig sein. Wie werden z.B. Gewährleistungsansprüche gesichert, wenn keine zyklische Instandhaltung erfolgt? Auch bedarf es der Klärung, wer Eigentümer der durch den Einsatz von KI verfügbaren oder gewonnenen Daten ist. Nicht zuletzt müssen sich die Marktteilnehmer darüber im Klaren sein, dass es möglicher Investitionen in die Immobilien selbst, aber auch auf Seiten der beteiligten Dienstleister bedarf. Es bieten sich jedoch zahlreiche Chancen für unsere Branche. Daher müssen die Unternehmen - unabhängig von ihrer Größe - jetzt aktiv werden." Chris Hoar, Mitgründer von AI in FM: "Gemäß unserer Studie sollten sich Unternehmen auf die Chancen konzentrieren, die KI bietet, und daraus den größtmöglichen Nutzen ziehen, bei gleichzeitiger Minimierung von Risiken. So können sie Strategien, Ziele und Finanzlage des Unternehmens besser steuern und kontrollieren." Weltweit indessen schwillt die Flut an Risikokapital weiter an. Bei der in diesem Jahr zum zweiten Mal durchgeführten MIPIM PropTech Summit in New York - das Immobilien Magazin war als einziges deutschsprachiges Medium mit einem Team dabei - wurde bekannt, dass allein 2017 ganze 2,6 Milliarden Dollar in PropTech-Start- ups fließen. Laut CBInsights waren das gerade einmal 277 Transaktionen. Dabei sind das nur die großen Proptech-Fische, die kleinen Einpersonen-Gründungen (die freilich sogar einen Großteil der Masse ausmachen dürften) sind da naturgemäß noch gar nicht erfasst.
Österreicher Weltspitze
Dabei sind Österreichs clevere Proptech-Köpfe übrigens Weltspitze. Was Roland Schmid bereits mit satten Gewinnen belegen konnte (auch wenn es zur Zeit seiner Unternehmensgründung den Ausdruck Proptech noch gar nicht gegeben hatte), beweisen andere wiederum auf internationaler Award-Ebene. So schaffte es bei dem US-PropTech Award nur ein US-Unternehmen auf den Stockerlplatz, nämlich Real Atom, eine Finanzierungsplattform. Die anderen beiden: Acasa aus Großbritannien, das eine Administrationsplattform zur Betriebskostenverwaltung für private Haushalte anbietet - und die österreichische Firma PlanRadar mit ihrer Gebäudedokumentationssoftware. Das ist insofern bemerkenswert, weil die Finanzierung von Proptech-Start-ups nirgendwo besser organisiert ist als in den USA. Marktführer ist hier die New Yorker MetaProp. Gründer und Managing Director Aaron Block zum Immobilien Magazin: "Die Zahl der Startups im Proptech-Segment vervielfacht sich von Monat zu Monat." Im Gegensatz zu den meisten österreichischen Immobilienunternehmen (bemerkenswerte Ausnahmen sind etwa die Buwog oder der Zinshausmakler Hudej) sind die klassischen US-Immobilienunternehmen aber extrem technikaffin. Dazu gehört auch der Immobilienriese Silverstein Properties (bekannt als ehemaliger Eigentümer des New Yorker World Trade Centers). Dessen CEO Marty Burger sagt dem Immobilien Magazin: "Immobilien sind heute nicht mehr nur Gebäude, sondern auch Daten über deren Nutzer und Bewohner und wie sie das Gebäude nutzen und wie sie leben." Immobilienwirtschaft sei heute letztlich ein Dienstleistungsgewerbe, die Bereitstellung von Miet- oder Eigentumsfläche nur noch ein kleiner Teil der tatsächlichen Wertschöpfung selbst bei Entwicklern und Bauträgern. Chris Grigg, CEO of British Land, sieht das ganz ähnlich: "Google und Facebook zeigen uns den Weg vor: Es dreht sich alles um Big Data, um das große Bild. Und wir befinden uns an einer Weggabelung mit dem Risiko der richtigen Entscheidung über die eingesetzten Technologien. Wer das jetzt richtig macht, wird gewinnen - egal ob er heute groß oder kein ist. Und umgekehrt." Übrigens: Beim New Yorker PropTech-Event kam mittlerweile jeder Vierte aus Europa. Wir sind weltweit am Aufholen.