Europäische Märkte trotzen Unsicherheit
Wachstumskurs setzt sich sogar noch weiter fort
von Charles Steiner
Der bevorstehende Brexit, der Konflikt in der Ostukraine, die Wirren im Nahen Osten und die undurchschaubare Politik des US-Präsidenten Donald Trump: Zumindest der europäische Immobilienmarkt zeigt sich davon unbeeindruckt. Laut einem aktuellen Marktausblick von CBRE befinden sich die Märkte sogar in einem Wachstumskurs, dieser Trend soll auch 2020 anhalten. Das auch, weil sich für Investoren auch zahlreiche Anlagealternativen böten, die entsprechende Renditen generieren würden.
Laut Neil Blake, Global Head of Forecasting and Analytics bei CBRE würden für Immobilieninvestoren vor allem Anlagen in Technologien, Innovation oder Rechenzentren in den Blickwinkel rücken. Ungeachtet einiger Sektoren, die im Vergleich zu 2017 eine eher verhaltene Entwicklung aufwiesen und damit die Besorgnis aufkeimen würde, dass die Wirtschaftsdynamik in Europa nachlassen könnte, würde das Gesamtbild positiv bleiben. Blake: „Wir gehen davon aus, dass die europäische Wirtschaft 2019 weiterhin mit einer überdurchschnittlichen Dynamik wachsen wird.“
Das größte Wirtschaftswachstum erwartet CBRE aktuell in Spanien, Irland und den mitteleuropäischen Ländern, auch in Frankreich könnten die aktuell verabschiedeten Wirtschaftsreformen eine Beschleunigung nach sich ziehen. Im Gegenzug sieht es für Großbritannien eher düster aus: Dort dürfte, so CBRE, das Wachstum eher unterdurchschnittlich ausfallen. Man hofft auf ein besseres Potenzial, sobald die derzeitige Unsicherheit über den bevorstehenden Brexit vorbei ist.
Was die Assetklassen betrifft, so dürften sich besonders die Sektoren Industrie und Logistik durch den wachsenden E-Commerce besonders gut entwickeln, ebenso Wohnimmobilien, die in den meisten relevanten Märkten ein robustes Wachstum - besonders in Deutschland und den Niederlanden - aufwiesen. Gleiches gelte für Rechenzentren, die bedingt durch einen erwartete Zustrom aus Asien und verstärkter Nachfrage aus den USA, ihr starkes Wachstum fortsetzen würden. Zudem werden alternative Assetklassen wie studentisches Wohnen sowie Gesundheitsimmobilien stark an Bedeutung gewinnen, prognostiziert CBRE. Wachsen dürften auch die Büromärkte, allerdings erwartet CBRE in Paris, Berlin, Stockholm und London eine Verlangsamung des Wachstums, was die Bürobeschäftigtenzahlen betrifft.