Keine Entspannung am Wiener Wohnmarkt
Nachfragelücke schließt sich nur langsam
von Stefan Posch
Heute wurde zum siebten Mal der Erste Wiener Wohnungsmarktbericht von EHL Immobilien und der Buwog präsentiert. In Rahmen dessen gaben Vertreter der beiden Unternehmen eine Einschätzung über Trends, Entwicklungen und Herausforderungen am Wiener Wohnmarkt ab. Entspannung am Markt ist keine in Sicht. Sandra Bauernfeind, geschäftsführende Gesellschafterin von EHL Wohnen, rechnet mit keinem Nachlassen der Wohnpreise, auch wenn die Neubautätigkeit stark angestiegen ist. Die Mieten sollen laut dem Bericht im Jahr 2019 um 1,5 Prozent und die Kaufpreise in guten bzw. sehr guten Lagen um 4,25 bis 5 Prozent steigen. Grund seien die höheren Grundstücks- und Baupreise. „Die Grundstückspreise werden weiter steigen, besonders für schon gewidmete Liegenschaften“, so Bauernfeinds Einschätzung. Verantwortlich dafür sei unter anderem die Zwei-Drittel-Regelung für geförderte Wohneinheiten bei Wohnwidmungen in der neuen Bauordnung. Grundbesitzer, deren Liegenschaften bereits für Wohnimmobilien gewidmet seien, würden laut Andreas Holler, Geschäftsführung der Buwog Development, dadurch die Chance sehen, die Preise nochmals anzuheben. Im vergangenen Jahr wurden 14.000 Einheiten fertiggestellt, damit wurde die jährliche Nachfrage, 2018 lag diese bei etwa 14.000 bis 15.000 Einheiten pro Jahr, weitgehend gedeckt. „Wir haben ein Niveau erreicht, um die neue Nachfrage zu halten. Aber wir müssen mehr Einheiten bauen, um die Lücke, die in den vergangenen Jahren aufgegangen ist, zu schließen“, gibt Holler zu bedenken. Doch teure und wenige Grundstücke in Verbindung mit hohen Baupreisen würden dazu führen, dass dies deutlich langsamer geschehen werde. Abhilfe könnten schnellere Genehmigungs- und Widmungsverfahren bringen, so Bauernfeind. Wichtig wäre auch, private Eigentümer dazu zu bringen, ihre Wohnung zu vermieten. Dazu wäre eine „Umstrukturiereung des Mietrechts“ notwendig. „Dabei wäre eine Mietzinsbildung wichtig, die gewährleistet, dass unsere wunderschönen Altbauten, die wir in Wien haben, kostendeckend erhalten werden können,“ meint Bauernfeind.
Michael Ehlmaier, Geschäftsführer der EHL Immobilien, sieht aber ein weiter steigendes Interesse internationaler Investoren: „Der Bereich Wohnimmobilien ist für viele Investoren die absolut sicherste, nachhaltigste und damit attraktivste Assetklasse.“ Das Interesse an großvolumigen Wohnneubauten in Wien sei so groß, wie nie zuvor.
Corum richtet Standort in Österreich ein
France goes Austria
von Charles Steiner
Die französische Vermögensverwaltungsgesellschaft Corum steigt jetzt auch in den österreichischen Markt ein und startet hierzulande mit deren aufgelegten Fonds Corum Origin, der mittlerweile auf 1,5 Milliarden Euro angeschwollen ist und laut Eigenangabe eine jährliche Spitzenrendite von über sechs Prozent aufweist. Ab einer Mindestsumme von 1.075 Euro könnten Investoren anlegen, Corum verspricht dabei eine monatliche Dividenden. Auf immoflash-Nachfrage heißt es, dass vorerst das Investmentprodukt angeboten werde. Man sei natürlich auch auf der Suche nach geeigneten Objekten in Österreich, diese gestalte sich aber als schwierig, da die Kriterien für die Fondsobjekte sehr streng seien, wie eine Sprecherin gegenüber dem immoflash erklärt: „Wenn es eine passende Opportunität gibt, sind wir natürlich sehr interessiert.“
Den Fonds Corum Origin gibt es bereits seit 2012, investiert wird dabei in Gewerbeimmobilien in der Eurozone, die ausschließlich bestehende Mietverträge mit einer durchschnittlichen Laufzeit von 8,5 Jahren aufweisen. Der Fonds umfasst 113 Objekte in 12 Ländern, die Vermietungsquote liege bei 99,7 Prozent. Die Immobilien befinden sich den Niederlanden, Italien, Frankreich, Deutschland, Belgien, Finnland, Spanien, Portugal, Irland, Slowenien, Estland und Lettland, die Strategie wurde mit der Generierung von „überdurchschnittlichen Renditen durch Diversifizierung beim Ankauf, der Vermietung und Aufwertung des Bestands“ definiert. Christopher Kampner, Head of Sales in Österreich: „Ich freue mich sehr, dass wir nach Monaten intensiver Vorbereitungsarbeit jetzt auch in Österreich mit diesem Top-Produkt durchstarten können. Das hochangesetzte Ziel, eine jährliche Dividende in der Höhe von 6 Prozent auszuschütten konnte Corum Origin für seine Investoren seit Fondsauflegung jedes Jahr erreichen, bzw. sogar überbieten.“