Die Vermietung von Büroflächen in Wien nähert sich nach einigen Jahren der Tiefstwerte wieder einem "gesunden" Normalzustand. Insgesamt lag der Büroflächenumsatz 2018 in Wien laut DPC bei rund 265.000 m² und somit deutlich über der Vermietungsleistung von 2017 (185.000 m²).
Maßgeblich dazu trugen zahlreiche Gesuche über 2.000 m² bei, die sich für die Hälfte des Gesamtumsatzes verantwortlich zeichneten. Innerhalb dieser Großgesuche spielten wiederrum Co-Working Betreiber eine große Rolle, die ca. 32.000 m² neu in Bestand nahmen.
Aufgrund des anhaltend starken Wirtschaftswachstums und den daraus resultierenden großflächigen Gesuchen ist für 2019 mit einer annähernden Bestätigung des diesjährigen Flächenumsatzes zu rechnen. Der stabilen Nachfrage steht eine geringe Neuflächenproduktion gegenüber, weshalb Mieter tendenziell in ältere Flächen und in B-Lagen ausweichen werden.
Der Leerstand hat sich im Vergleich zu Q3 2018 nicht verändert und liegt im Q1 2019 bei ca. 5,00 Prozent, was in Anbetracht der starken Neuflächenproduktion des Vorjahres ein gutes Ergebnis darstellt. Der Trend zu Umnutzungen von älteren Bürogebäuden zu Wohnungen hielt an, was sich ebenfalls positiv auf die Leerstandsquote auswirkte.
Für 2019 wird durch die geringe Neuflächenproduktion bei stabiler Nachfrage ein weiteres Sinken der Leerstandsquote in Richtung 4,80 Prozent erwartet, was einen historischen Tiefstand bedeuten würde.
Die Spitzenmiete wird im CBD erzielt und liegt stabil bei aktuell 26,00 Euro/m². Die Durchschnittsmieten steigen insbesondere bei guten und hochwertigen Objekten in gefragten Lagen.
Im Gesamtmarkt Wien werden 2019 voraussichtlich 45.000 m² an neuer Bürofläche auf den Markt kommen, was im krassen Gegensatz zur Rekord-Flächenproduktion des Vorjahres (ca. 380.000 m²) steht.
Die Nachfrage nach Büroflächen in Berlin ist weiterhin groß. Nach Angaben von Colliers International wurden in den ersten drei Monaten des Jahres rund 221.000 Quadratmeter Büroflächen umgesetzt. Damit konnte nicht nur der Rekordwert aus dem Vorjahr um vier Prozent gesteigert werden.
"Der Berliner Bürovermietungsmarkt ist wie erwartet mit vollem Schwung in das Jahr 2019 gestartet. Eine ganze Reihe großvolumiger Tickets jenseits der 10.000-Quadratmeter-Marke befinden sich für das zweite und dritte Quartal in der Pipeline, so dass die Büroflächennachfrage weiterhin unverändert stark bleibt", erklärt Marcus Lehmann, Head of Office Letting in Berlin bei Colliers International.
Flächenengpässe werden laut Colliers International aber auch in den kommenden zwei bis drei Jahren ein marktbeherrschendes Thema bleiben. Große Teile des Flächenumsatzes können nur noch über Projektentwicklungen generiert werden. Der Leerstand verharrt bei knapp 1,5 Prozent im Rekordtief. Obwohl dieses Jahr fast 400.000 Quadratmeter Neubaufläche fertig werden, sind diese Flächen aktuell schon zu über 85 Prozent vorvermietet.
Die zu Ende des Jahres 2018 erreichten Höchststände sowohl bei der Durchschnitts- als auch der Spitzenmiete legten auch zum Jahresanfang 2019 noch einmal deutlich zu. 35,30 Euro pro Quadratmeter werden aktuell in der Spitze erreicht. Im Durchschnitt werden in Berlin jetzt 22,90 Euro pro Quadratmeter gezahlt, innerhalb des Hundekopfs sogar 26,30 Euro pro Quadratmeter, satte 3 Euro mehr als noch vor einem Jahr. "Wir haben über das gesamte Stadtgebiet Berlins inzwischen ein durchschnittliches Mietniveau erreicht, das noch vor vier Jahren die erzielte Spitzenmiete darstellte", stellt Lehmann fest.
In Deutschland fiel das Investmentvolumen im Wohnbereich im ersten Quartal 2019 mit 4,4 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gering aus. "Gegenüber dem Ausnahmeergebnis aus dem Vorjahreszeitraum entspricht dies nahezu einer Halbierung. Der Blick auf die vergangenen Jahre hilft jedoch, das Ergebnis besser einzuordnen: Verglichen mit der letzten Dekade liegt der Jahresauftakt mit einem Plus von 4 Prozent über dem Durchschnitt, in der Betrachtung bis 2005 übertrifft das Ergebnis den langjährigen Schnitt sogar um knapp ein Viertel", betont Udo Cordts-Sanzenbacher, Geschäftsführer der BNP Paribas Real Estate und Co-Head Residential Investment. Während im Vorjahr allein die eingerechnete Übernahme der österreichischen Buwog durch Vonovia beziehungsweise deren deutscher Bestände über 2,7 Milliarden Euro in die Kassen spülten, wurden bislang deutlich weniger großvolumige Abschlüsse registriert. Insgesamt sind über 60 Deals mit mehr als 30.000 Wohneinheiten in die Auswertung eingeflossen. Der durchschnittliche Preis pro Verkaufsfall liegt bei rund 70 Millionen Euro und damit klar unter dem Vorjahreswert (-27 Prozent). In Österreich wird BNP Paribas Real Estate übrigens seit kurzem von der EHL repräsentiert.
Im Fokus der Investoren sind nicht nur die großen Metropolen und Speckgürtel. Auch in vielen B- oder C-Standorten und Ballungsräumen ist die Nachfrage nach dieser Assetklasse außerordentlich hoch. Gleiches gilt für Sonderformen wie Studentenwohnungen oder Mikro-Apartments, die ebenso wie ältere Bestandsobjekte gut 6 Prozent beisteuern.
Dass die Hälfte des Umsatzes auf die A-Standorte (Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, München und Stuttgart) entfällt, bestätigt umgekehrt die anhaltend große Bedeutung dieser Städte. Die Tatsache, dass aber auch rund 50 Prozent des Volumens außerhalb der Metropolen generiert wurden, unterstreicht gleichzeitig die insgesamt breite Nachfrage im Markt. Unter den A-Standorten ist und bleibt Berlin mit einem Volumen von über 1,1 Milliarden Euro das Nonplusultra. Damit kommen Wohnungsportfolios in der Hauptstadt für mehr als ein Viertel des bundesweiten Volumens auf. In Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg und Köln liegen die Umsätze dagegen deutlich niedriger in einer Spanne zwischen 200 und 300 Millionen Euro.
Nach dem Fertigstellungsrekord 2018 mit 360 Wohnungen bleibt die Projektpipeline der Haring Group auch heuer bestens gefüllt. Geplant ist der Baustart für 21 Projekte mit gesamt 1.673 Wohneinheiten bzw. einer Gesamtnutzfläche von rund 86.700 m². Gemessen am Umfang der Neuprojekte wird 2019 daher ein neues Rekordjahr für die Haring Group. Bei weiteren vier Projekten mit 1.089 Wohnungen sind die Planungen und Bauverfahren bereits so weit fortgeschritten, dass ein Baubeginn 2019 möglich, aber noch nicht gesichert ist.
Auf Wien und Niederösterreich entfallen dabei rund 1.077 Wohnungen mit ca. 54.300 m² Nutzfläche in zehn Projekten Zu den herausragendsten Projekten zählen dabei die Himberger Straße 28 in Favoriten mit 172 Wohnungen und drei Geschäftslokalen bzw. die Ziegelhofstraße 64-66 direkt am Badeteich Hirschstetten mit 106 Eigentums- und Vorsorgewohnungen sowie vier Geschäftslokalen. Weitere Projekte startet Haring am Lorettoplatz im 21. Wiener Gemeindebezirk und in der Eiswerkstraße im 22. Wiener Gemeindebezirk.
"Auch 2019 konzentrieren wir uns auf die wachstumsstarken Wiener Bezirke, die noch über große Flächenreserven verfügen", sagt Denise Smetana, Geschäftsführerin der Haring Group. "In der Verwertung bewährt sich das bestens und wir verzeichnen meist bereits vor Baustart starke Nachfrage nach den neuen Wohnungen."
Die Projekte in Graz sind vor allem zwei Bauteile im Stadtentwicklungsgebiet My Smart City (Waagner-Biro-Straße) mit über 245 Wohnungen sowie 185 Wohnungen in dem Projekt Q4 auf dem Areal des früheren Grazer Einkaufszentrums Euroshopping am Grillweg in Straßgang. Beide Projekte sind Teil großangelegter Stadtentwicklungsprojekte mit 920 (My Smart City) bzw. 681 Wohnungen (Q4). "Wir tragen damit maßgeblich zur Grazer Stadtentwicklung bei", so Smetana.
Die ARE plant in der Linzer Derfflingerstraße 2 ein neues Wohnquartier mit rund 130 Mietwohnungen. Auf dem 5.400 Quadratmeter großen Grundstück steht aktuell einer Asylunterkunft. Kürzlich wurde der österreichweit offene, einstufige Realisierungswettbewerb abgeschlossen. Das Atelier Frühwirth aus Graz setzte sich gegen 49 weitere Einreichungen durch. Der Siegerentwurf sieht ein- bis vier-Zimmer Wohnungen mit 35 bis 86 Quadratmetern Nutzfläche in drei Baukörpern vor.
"Der Baubeginn ist für Sommer/Herbst 2020 geplant. Zuvor müssen die noch bis Juni 2019 als Asylunterkunft genutzten Bestandsgebäude abgebrochen werden. Die Übergabe an die künftigen Mieter soll im Herbst 2022 erfolgen", skizziert ARE Geschäftsführer Hans-Peter Weiss den weiteren Zeitplan.
Der Rohbau des innerstädtischen Wohnprojekt Über den Linden im 7. Wiener Gemeindebezirk wurde fertiggestellt. Bei der Gleichenfeier waren neben Vertretern der Generalunternehmerin Strabag SE und des planenden Architekturbüro Duda, Testor auch Bezirksvorsteher Markus Reiter anwesend. Die Fertigstellung der 103 freifinanzierten Eigentumswohnungen ist für Herbst 2019 geplant.
"Unsere einzigartigen Wohnkonzepte, die sich besonders durch ihre Anpassung an alle Bedürfnisse und Wünsche unserer Kundinnen und Kunden kennzeichnen, sowie unsere ausgeklügelten Grundrisse und unsere fortwährenden Expertenkenntnisse in der Projektentwicklung bestätigen in der Gesamtheit den erfolgreichen Verkauf dieser Einheiten", so Erwin Größ, Geschäftsführer, Strabag Real Estate Österreich. "Die zentrale innerstädtische Lage und die perfekte öffentliche Infrastruktur tragen ebenso einen wesentlichen Teil zum Erfolg des Projekts bei", so Größ weiter.
Große Revolutionen finden im Sanitärbereich kaum statt. Es sind eher Weiterentwicklungen, die das Geschehen prägen. So auch bei Geberit, wo auf der ISH das System One erstmal einem großen Publikum präsentiert wurde. Die Idee hinter One ist es, das sanitärtechnische Know-how mit der Designkompetenz zu bündeln um „wegweisende, voll integrierte und umfassende Lösungen für das ganze Bad“ zu schaffen, wie Geberit es ausdrückt.
Konkret werden die Hinterwand-Installationssysteme von Geberit mit zusätzlichen Vorwand-Elementen ergänzt. Entscheidend in der Entwicklung war der Systemgedanke und die durchgängige Anbindung. Unschöne Siphons, störende Halterungen oder Befestigungen werden damit aus dem Blickfeld genommen. Übrig bleibt ein aufgeräumtes Bad, das mehr bietet Platz bietet.
Gestartet wird die Erneuerung mit dem One WC, das bereits erhältlich ist. Das WC wirkt wie aus einem Guss gemacht - elegant, perfekt proportioniert und gänzlich ohne sichtbare Befestigungsschrauben. Dazu kommt ein WC-Sitz in Slim-Optik, der dem WC zusammen mit der geschlossenen Keramik ein elegantes Aussehen verleiht. Das neue WC setzt auch bei der Anpassungsfähigkeit neue Maßstäbe: Es kann bei Erstinstallation oder bei Bedarf Jahre später vom Fachmann in unterschiedlichen Höhen mit einem Spielraum von -1 bis +3 Zentimetern installiert werden, ohne dass dazu die Wand geöffnet werden muss. Das ermöglicht einerseits den Ausgleich von Bautoleranzen und bietet Nutzern andererseits eine Möglichkeit, bei Bedarf im Alter das WC erhöht anzubringen.
Das One WC ist der Vorläufer einer ganzen Serie, die sich zum Herbst das gesamt Bad erfassen wird und auch voll integrierte Lösungen für den Waschplatz und den Duschbereich bieten soll. Die Einzelkomponenten von Geberit One werden zwischen April und Oktober 2019 verfügbar sein. Zu sehen waren die Lösungen freilich schon in Frankfurt.
Der One Waschtisch etwa kann freischwebend oder in Kombination mit einem Waschtischunterschrank genutzt werden. Wie auch immer sich der Kunde entscheidet, der Siphon ist trotzdem nicht sichtbar, denn der ist verdeckt in einer Funktionsbox in der Installationsvorwand montiert. Das bietet mehr Platz unter dem Waschtisch und mehr Stauraum im Waschtischunterschrank.
Auch bei der Dusche wartet Geberit mit einer Neuerungen auf - einer in Größe und Position variabel Nischenablagebox. Sie bietet Platz für Shampoo, Seife und andere Pflegeprodukte. Die Ablage ist so gestaltet, dass Spritzwasser einfach abfließen kann und damit kaum Reinigungsaufwand entsteht.
Buch über die Geschichte der Per-Albin-Hansson-Siedlung
von Stefan Posch
Die Per-Albin-Hansson-Siedlung in Wien Favoriten zählt mit ihren rund 14.000 EinwohnerInnen zu den größten Wohnprojekten der Stadt. Von 1947 bis 1977 wurde in drei Bauabschnitte die nach dem 1932-1946 amtierenden schwedischen Ministerpräsidenten benannte Siedlung erbaut.
Wohnpartner hat der Siedlung nun ein eigenes Buch gewidmet. Anhand zahlreicher Interviews mit Zeitzeugen und deren Fotos sowie historischem Bildmaterial erzählt "Die gute Siedlung" die Geschichte der Anlage und die Geschichten der Menschen, die in ihr leben und gelebt haben.
111 geförderte Mietwohnungen und drei Geschäftslokale
von Stefan Posch
Diese Woche startete die ivv mit der Vermarktung des Wohnprojektes "Stadtrevier" im 10. Wiener Gemeindebezirk. Am Standort Laxenburger Straße/Buchengasse 85, in unmittelbarer Nähe zur Favoritenstraße, entstehen 111 geförderte Mietwohnungen und drei Geschäftslokale auf einer vermietbaren Gesamtfläche von 8.280 m². Insgesamt umfasst das "Stadtrevier" sechs über Bauherrenmodelle finanzierte Liegenschaften, fünf davon sind Neubauten, eine ein saniertes Gebäude. Die Fertigstellung soll im Sommer 2019 erfolgen. Bei den Wohnungen handelt es sich um Ein- bis Vierzimmerwohnungen, die provisionsfrei für die Mieter vermittelt werden. Die Mietpreise beginnen laut der ivv bei einer Gesamtmiete von 457,37 Euro monatlich.
"Der Bezirk Favoriten bietet ein hervorragendes Entwicklungspotential und wird zunehmend beliebter. Mit diesem attraktiven Projekt tragen wir zu einer weiteren Aufwertung des Grätzels bei. Wir sind daher überzeugt, die Wohnungen und Lokale rasch erfolgreich vermitteln zu können", so Jürgen Grabmüller, der Leiter der Vermietungs-Abteilung der ivv.
Prop-Tech für Immobilientransaktion unter den Siegern
von Stefan Posch
Das Bundesrechenzentrum gab zehn ausgewählten heimischen Start-Ups die Chance, ihre Lösungen im Bereich Governmental Technologies im Rahmen eines Workshops vorzustellen. Für zwei Projekte wurde ein Gesamtbudget von 20.000 Euro vergeben, das nun für die Entwicklung von Prototypen der Anwendungen eingesetzt wird. Einer der Gewinner ist das Start-Up Realest8 mit Expertise in Recht, Finanz und IT. Die Kombination dieser Felder soll Transaktionen am Immobilien-Sektor einfacher, kostengünstiger, schneller und sicherer machen.
"Die ganzheitliche mobile Transaktionsplattform von Realest8 könnte den An- und Verkauf von Immobilien nicht nur einfacher und schneller, sondern mittels Blockchain-Absicherung auch erheblich sicherer für alle Beteiligten machen", zeigt sich Matthias Lichtenthaler, Bereichsleiter Digitale Transformation im BRZ, zuversichtlich, "Wir werden nun gemeinsam mit Realest8 und potenziellen Kunden einen Prototypen entwickeln und in einer Simulation testen."
Die Vermietung von Büroflächen in Wien nähert sich nach einigen Jahren der Tiefstwerte wieder einem "gesunden" Normalzustand. Insgesamt lag der Büroflächenumsatz 2018 in Wien laut DPC bei rund 265.000 m² und somit deutlich über der Vermietungsleistung von 2017 (185.000 m²).
Maßgeblich dazu trugen zahlreiche Gesuche über 2.000 m² bei, die sich für die Hälfte des Gesamtumsatzes verantwortlich zeichneten. Innerhalb dieser Großgesuche spielten wiederrum Co-Working Betreiber eine große Rolle, die ca. 32.000 m² neu in Bestand nahmen.
Aufgrund des anhaltend starken Wirtschaftswachstums und den daraus resultierenden großflächigen Gesuchen ist für 2019 mit einer annähernden Bestätigung des diesjährigen Flächenumsatzes zu rechnen. Der stabilen Nachfrage steht eine geringe Neuflächenproduktion gegenüber, weshalb Mieter tendenziell in ältere Flächen und in B-Lagen ausweichen werden.
Der Leerstand hat sich im Vergleich zu Q3 2018 nicht verändert und liegt im Q1 2019 bei ca. 5,00 Prozent, was in Anbetracht der starken Neuflächenproduktion des Vorjahres ein gutes Ergebnis darstellt. Der Trend zu Umnutzungen von älteren Bürogebäuden zu Wohnungen hielt an, was sich ebenfalls positiv auf die Leerstandsquote auswirkte.
Für 2019 wird durch die geringe Neuflächenproduktion bei stabiler Nachfrage ein weiteres Sinken der Leerstandsquote in Richtung 4,80 Prozent erwartet, was einen historischen Tiefstand bedeuten würde.
Die Spitzenmiete wird im CBD erzielt und liegt stabil bei aktuell 26,00 Euro/m². Die Durchschnittsmieten steigen insbesondere bei guten und hochwertigen Objekten in gefragten Lagen.
Im Gesamtmarkt Wien werden 2019 voraussichtlich 45.000 m² an neuer Bürofläche auf den Markt kommen, was im krassen Gegensatz zur Rekord-Flächenproduktion des Vorjahres (ca. 380.000 m²) steht.
Flächenumsatz im ersten Quartal auf Rekordniveau
Run auf Berliner Büros
von Stefan Posch
Die Nachfrage nach Büroflächen in Berlin ist weiterhin groß. Nach Angaben von Colliers International wurden in den ersten drei Monaten des Jahres rund 221.000 Quadratmeter Büroflächen umgesetzt. Damit konnte nicht nur der Rekordwert aus dem Vorjahr um vier Prozent gesteigert werden.
"Der Berliner Bürovermietungsmarkt ist wie erwartet mit vollem Schwung in das Jahr 2019 gestartet. Eine ganze Reihe großvolumiger Tickets jenseits der 10.000-Quadratmeter-Marke befinden sich für das zweite und dritte Quartal in der Pipeline, so dass die Büroflächennachfrage weiterhin unverändert stark bleibt", erklärt Marcus Lehmann, Head of Office Letting in Berlin bei Colliers International.
Flächenengpässe werden laut Colliers International aber auch in den kommenden zwei bis drei Jahren ein marktbeherrschendes Thema bleiben. Große Teile des Flächenumsatzes können nur noch über Projektentwicklungen generiert werden. Der Leerstand verharrt bei knapp 1,5 Prozent im Rekordtief. Obwohl dieses Jahr fast 400.000 Quadratmeter Neubaufläche fertig werden, sind diese Flächen aktuell schon zu über 85 Prozent vorvermietet.
Die zu Ende des Jahres 2018 erreichten Höchststände sowohl bei der Durchschnitts- als auch der Spitzenmiete legten auch zum Jahresanfang 2019 noch einmal deutlich zu. 35,30 Euro pro Quadratmeter werden aktuell in der Spitze erreicht. Im Durchschnitt werden in Berlin jetzt 22,90 Euro pro Quadratmeter gezahlt, innerhalb des Hundekopfs sogar 26,30 Euro pro Quadratmeter, satte 3 Euro mehr als noch vor einem Jahr. "Wir haben über das gesamte Stadtgebiet Berlins inzwischen ein durchschnittliches Mietniveau erreicht, das noch vor vier Jahren die erzielte Spitzenmiete darstellte", stellt Lehmann fest.
In Deutschland fiel das Investmentvolumen im Wohnbereich im ersten Quartal 2019 mit 4,4 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gering aus. "Gegenüber dem Ausnahmeergebnis aus dem Vorjahreszeitraum entspricht dies nahezu einer Halbierung. Der Blick auf die vergangenen Jahre hilft jedoch, das Ergebnis besser einzuordnen: Verglichen mit der letzten Dekade liegt der Jahresauftakt mit einem Plus von 4 Prozent über dem Durchschnitt, in der Betrachtung bis 2005 übertrifft das Ergebnis den langjährigen Schnitt sogar um knapp ein Viertel", betont Udo Cordts-Sanzenbacher, Geschäftsführer der BNP Paribas Real Estate und Co-Head Residential Investment. Während im Vorjahr allein die eingerechnete Übernahme der österreichischen Buwog durch Vonovia beziehungsweise deren deutscher Bestände über 2,7 Milliarden Euro in die Kassen spülten, wurden bislang deutlich weniger großvolumige Abschlüsse registriert. Insgesamt sind über 60 Deals mit mehr als 30.000 Wohneinheiten in die Auswertung eingeflossen. Der durchschnittliche Preis pro Verkaufsfall liegt bei rund 70 Millionen Euro und damit klar unter dem Vorjahreswert (-27 Prozent). In Österreich wird BNP Paribas Real Estate übrigens seit kurzem von der EHL repräsentiert.
Im Fokus der Investoren sind nicht nur die großen Metropolen und Speckgürtel. Auch in vielen B- oder C-Standorten und Ballungsräumen ist die Nachfrage nach dieser Assetklasse außerordentlich hoch. Gleiches gilt für Sonderformen wie Studentenwohnungen oder Mikro-Apartments, die ebenso wie ältere Bestandsobjekte gut 6 Prozent beisteuern.
Dass die Hälfte des Umsatzes auf die A-Standorte (Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, München und Stuttgart) entfällt, bestätigt umgekehrt die anhaltend große Bedeutung dieser Städte. Die Tatsache, dass aber auch rund 50 Prozent des Volumens außerhalb der Metropolen generiert wurden, unterstreicht gleichzeitig die insgesamt breite Nachfrage im Markt. Unter den A-Standorten ist und bleibt Berlin mit einem Volumen von über 1,1 Milliarden Euro das Nonplusultra. Damit kommen Wohnungsportfolios in der Hauptstadt für mehr als ein Viertel des bundesweiten Volumens auf. In Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg und Köln liegen die Umsätze dagegen deutlich niedriger in einer Spanne zwischen 200 und 300 Millionen Euro.
Baustart von 1.673 Wohnungen
Haring Gruppe in Rekordlaune
von Gerhard Rodler
Nach dem Fertigstellungsrekord 2018 mit 360 Wohnungen bleibt die Projektpipeline der Haring Group auch heuer bestens gefüllt. Geplant ist der Baustart für 21 Projekte mit gesamt 1.673 Wohneinheiten bzw. einer Gesamtnutzfläche von rund 86.700 m². Gemessen am Umfang der Neuprojekte wird 2019 daher ein neues Rekordjahr für die Haring Group. Bei weiteren vier Projekten mit 1.089 Wohnungen sind die Planungen und Bauverfahren bereits so weit fortgeschritten, dass ein Baubeginn 2019 möglich, aber noch nicht gesichert ist.
Auf Wien und Niederösterreich entfallen dabei rund 1.077 Wohnungen mit ca. 54.300 m² Nutzfläche in zehn Projekten Zu den herausragendsten Projekten zählen dabei die Himberger Straße 28 in Favoriten mit 172 Wohnungen und drei Geschäftslokalen bzw. die Ziegelhofstraße 64-66 direkt am Badeteich Hirschstetten mit 106 Eigentums- und Vorsorgewohnungen sowie vier Geschäftslokalen. Weitere Projekte startet Haring am Lorettoplatz im 21. Wiener Gemeindebezirk und in der Eiswerkstraße im 22. Wiener Gemeindebezirk.
"Auch 2019 konzentrieren wir uns auf die wachstumsstarken Wiener Bezirke, die noch über große Flächenreserven verfügen", sagt Denise Smetana, Geschäftsführerin der Haring Group. "In der Verwertung bewährt sich das bestens und wir verzeichnen meist bereits vor Baustart starke Nachfrage nach den neuen Wohnungen."
Die Projekte in Graz sind vor allem zwei Bauteile im Stadtentwicklungsgebiet My Smart City (Waagner-Biro-Straße) mit über 245 Wohnungen sowie 185 Wohnungen in dem Projekt Q4 auf dem Areal des früheren Grazer Einkaufszentrums Euroshopping am Grillweg in Straßgang. Beide Projekte sind Teil großangelegter Stadtentwicklungsprojekte mit 920 (My Smart City) bzw. 681 Wohnungen (Q4). "Wir tragen damit maßgeblich zur Grazer Stadtentwicklung bei", so Smetana.
ARE plant 130 Mietwohnungen im Kaplanhofviertel
Wohnungen statt Asylunterkunft in Linz
von Stefan Posch
Die ARE plant in der Linzer Derfflingerstraße 2 ein neues Wohnquartier mit rund 130 Mietwohnungen. Auf dem 5.400 Quadratmeter großen Grundstück steht aktuell einer Asylunterkunft. Kürzlich wurde der österreichweit offene, einstufige Realisierungswettbewerb abgeschlossen. Das Atelier Frühwirth aus Graz setzte sich gegen 49 weitere Einreichungen durch. Der Siegerentwurf sieht ein- bis vier-Zimmer Wohnungen mit 35 bis 86 Quadratmetern Nutzfläche in drei Baukörpern vor.
"Der Baubeginn ist für Sommer/Herbst 2020 geplant. Zuvor müssen die noch bis Juni 2019 als Asylunterkunft genutzten Bestandsgebäude abgebrochen werden. Die Übergabe an die künftigen Mieter soll im Herbst 2022 erfolgen", skizziert ARE Geschäftsführer Hans-Peter Weiss den weiteren Zeitplan.
103 Eigentumswohnungen in Wien Neubau
Dachgleiche für Über den Linden
von Stefan Posch
Der Rohbau des innerstädtischen Wohnprojekt Über den Linden im 7. Wiener Gemeindebezirk wurde fertiggestellt. Bei der Gleichenfeier waren neben Vertretern der Generalunternehmerin Strabag SE und des planenden Architekturbüro Duda, Testor auch Bezirksvorsteher Markus Reiter anwesend. Die Fertigstellung der 103 freifinanzierten Eigentumswohnungen ist für Herbst 2019 geplant.
"Unsere einzigartigen Wohnkonzepte, die sich besonders durch ihre Anpassung an alle Bedürfnisse und Wünsche unserer Kundinnen und Kunden kennzeichnen, sowie unsere ausgeklügelten Grundrisse und unsere fortwährenden Expertenkenntnisse in der Projektentwicklung bestätigen in der Gesamtheit den erfolgreichen Verkauf dieser Einheiten", so Erwin Größ, Geschäftsführer, Strabag Real Estate Österreich. "Die zentrale innerstädtische Lage und die perfekte öffentliche Infrastruktur tragen ebenso einen wesentlichen Teil zum Erfolg des Projekts bei", so Größ weiter.
Neues Bäderkonzept aufgerollt
Geberit will Bad neu definieren
von Franz Artner
Große Revolutionen finden im Sanitärbereich kaum statt. Es sind eher Weiterentwicklungen, die das Geschehen prägen. So auch bei Geberit, wo auf der ISH das System One erstmal einem großen Publikum präsentiert wurde. Die Idee hinter One ist es, das sanitärtechnische Know-how mit der Designkompetenz zu bündeln um „wegweisende, voll integrierte und umfassende Lösungen für das ganze Bad“ zu schaffen, wie Geberit es ausdrückt.
Konkret werden die Hinterwand-Installationssysteme von Geberit mit zusätzlichen Vorwand-Elementen ergänzt. Entscheidend in der Entwicklung war der Systemgedanke und die durchgängige Anbindung. Unschöne Siphons, störende Halterungen oder Befestigungen werden damit aus dem Blickfeld genommen. Übrig bleibt ein aufgeräumtes Bad, das mehr bietet Platz bietet.
Gestartet wird die Erneuerung mit dem One WC, das bereits erhältlich ist. Das WC wirkt wie aus einem Guss gemacht - elegant, perfekt proportioniert und gänzlich ohne sichtbare Befestigungsschrauben. Dazu kommt ein WC-Sitz in Slim-Optik, der dem WC zusammen mit der geschlossenen Keramik ein elegantes Aussehen verleiht. Das neue WC setzt auch bei der Anpassungsfähigkeit neue Maßstäbe: Es kann bei Erstinstallation oder bei Bedarf Jahre später vom Fachmann in unterschiedlichen Höhen mit einem Spielraum von -1 bis +3 Zentimetern installiert werden, ohne dass dazu die Wand geöffnet werden muss. Das ermöglicht einerseits den Ausgleich von Bautoleranzen und bietet Nutzern andererseits eine Möglichkeit, bei Bedarf im Alter das WC erhöht anzubringen.
Das One WC ist der Vorläufer einer ganzen Serie, die sich zum Herbst das gesamt Bad erfassen wird und auch voll integrierte Lösungen für den Waschplatz und den Duschbereich bieten soll. Die Einzelkomponenten von Geberit One werden zwischen April und Oktober 2019 verfügbar sein. Zu sehen waren die Lösungen freilich schon in Frankfurt.
Der One Waschtisch etwa kann freischwebend oder in Kombination mit einem Waschtischunterschrank genutzt werden. Wie auch immer sich der Kunde entscheidet, der Siphon ist trotzdem nicht sichtbar, denn der ist verdeckt in einer Funktionsbox in der Installationsvorwand montiert. Das bietet mehr Platz unter dem Waschtisch und mehr Stauraum im Waschtischunterschrank.
Auch bei der Dusche wartet Geberit mit einer Neuerungen auf - einer in Größe und Position variabel Nischenablagebox. Sie bietet Platz für Shampoo, Seife und andere Pflegeprodukte. Die Ablage ist so gestaltet, dass Spritzwasser einfach abfließen kann und damit kaum Reinigungsaufwand entsteht.
Buch über die Geschichte der Per-Albin-Hansson-Siedlung
Literatur zum Tag: Die gute Siedlung
von Stefan Posch
Die Per-Albin-Hansson-Siedlung in Wien Favoriten zählt mit ihren rund 14.000 EinwohnerInnen zu den größten Wohnprojekten der Stadt. Von 1947 bis 1977 wurde in drei Bauabschnitte die nach dem 1932-1946 amtierenden schwedischen Ministerpräsidenten benannte Siedlung erbaut.
Wohnpartner hat der Siedlung nun ein eigenes Buch gewidmet. Anhand zahlreicher Interviews mit Zeitzeugen und deren Fotos sowie historischem Bildmaterial erzählt "Die gute Siedlung" die Geschichte der Anlage und die Geschichten der Menschen, die in ihr leben und gelebt haben.
111 geförderte Mietwohnungen und drei Geschäftslokale
Vermarktungsstart für Stadtrevier in Favoriten
von Stefan Posch
Diese Woche startete die ivv mit der Vermarktung des Wohnprojektes "Stadtrevier" im 10. Wiener Gemeindebezirk. Am Standort Laxenburger Straße/Buchengasse 85, in unmittelbarer Nähe zur Favoritenstraße, entstehen 111 geförderte Mietwohnungen und drei Geschäftslokale auf einer vermietbaren Gesamtfläche von 8.280 m². Insgesamt umfasst das "Stadtrevier" sechs über Bauherrenmodelle finanzierte Liegenschaften, fünf davon sind Neubauten, eine ein saniertes Gebäude. Die Fertigstellung soll im Sommer 2019 erfolgen. Bei den Wohnungen handelt es sich um Ein- bis Vierzimmerwohnungen, die provisionsfrei für die Mieter vermittelt werden. Die Mietpreise beginnen laut der ivv bei einer Gesamtmiete von 457,37 Euro monatlich.
"Der Bezirk Favoriten bietet ein hervorragendes Entwicklungspotential und wird zunehmend beliebter. Mit diesem attraktiven Projekt tragen wir zu einer weiteren Aufwertung des Grätzels bei. Wir sind daher überzeugt, die Wohnungen und Lokale rasch erfolgreich vermitteln zu können", so Jürgen Grabmüller, der Leiter der Vermietungs-Abteilung der ivv.
Prop-Tech für Immobilientransaktion unter den Siegern
Award zum Tag: BRZ-Workshop
von Stefan Posch
Das Bundesrechenzentrum gab zehn ausgewählten heimischen Start-Ups die Chance, ihre Lösungen im Bereich Governmental Technologies im Rahmen eines Workshops vorzustellen. Für zwei Projekte wurde ein Gesamtbudget von 20.000 Euro vergeben, das nun für die Entwicklung von Prototypen der Anwendungen eingesetzt wird. Einer der Gewinner ist das Start-Up Realest8 mit Expertise in Recht, Finanz und IT. Die Kombination dieser Felder soll Transaktionen am Immobilien-Sektor einfacher, kostengünstiger, schneller und sicherer machen.
"Die ganzheitliche mobile Transaktionsplattform von Realest8 könnte den An- und Verkauf von Immobilien nicht nur einfacher und schneller, sondern mittels Blockchain-Absicherung auch erheblich sicherer für alle Beteiligten machen", zeigt sich Matthias Lichtenthaler, Bereichsleiter Digitale Transformation im BRZ, zuversichtlich, "Wir werden nun gemeinsam mit Realest8 und potenziellen Kunden einen Prototypen entwickeln und in einer Simulation testen."
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Herausgeber: Reinhard Einwaller Chefredaktion: Gerhard Rodler Fotos: Archiv, shutterstock
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Wenn die Politik mitmischt
Bei Investoren sind die Länder in der CEE&SEE-Region sehr beliebt. Doch politische Entwicklungen in manchen Ländern könnten durchaus auch zu Herausforderungen werden.
Erneut wettert der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban gegen einen vermeintlichen Soros-Plan, wonach der ungarische Milliardär eine "Umvolkung" Europas anstrebe. Und wieder einmal greift er die EU an und will sich von vertraglich zugesicherten Flüchtlingsquoten distanzieren. Die Visegrad-Staaten bleiben, so sagte er kürzlich, migrantenfrei. Gemeint mit diesen Staaten sind eben Ungarn, Tschechien und Polen. Auch in Polen werden die Töne immer rauer. Die Regierungspartei will hier das Justizministerium reformieren und Richterpositionen selbst besetzen. Die EU wiederum befürchtet eine Abkehr von der Rechtsstaatlichkeit und hat ein Rechtsstaatsverfahren gegen Polen eingeleitet. Und in Tschechien hat der umstrittene Milliardär Andrej Babis die Parlamentswahlen gewonnen - auch er schimpft gerne über die Flüchtlingspolitik der EU.
[cite1]
Warschau hinter Prag
Sollten da für die Immobilienwirtschaft die Alarmglocken läuten? In besagten Ländern sind schließlich besonders die österreichischen Entwickler bzw. Konzerne investiert. Und weil Immobilien eben unverrückbar sind, ist die Rechtssicherheit an jenen Orten, wo sie stehen, umso wichtiger. Andreas Ridder, Chairman Central & Eastern Europe Capital Markets bei CBRE, hat diesbezüglich bereits in Polen einige Beobachtungen gemacht. Denn die polnische Regierung hat Vorsteuerabzugsverfahren für ausländische Unternehmen deutlich erschwert und auch an den Öffnungszeiten bei Shoppingcentern herumgefeilt. Maßnahmen, die internationale Investoren eher abschrecken. Ridder: "Diese und andere Dinge, die derzeit in Polen geschehen, haben eine leichte Preisdämpfung bei Immobilien in Warschau zur Folge gehabt. Sonst war Warschau immer auf dem gleichen Preisniveau in Prag.
[cite2]
Jetzt liegt die polnische Hauptstadt etwa fünf Prozent unter jener Tschechiens." In Ungarn hat sich die Investorenunsicherheit wieder gelegt: "Vor einem Jahr waren Investoren bezüglich Ungarn sehr unsicher, jetzt boomt es dort wieder." Gute Nachrichten eigentlich für die CA Immo, die in Budapest den zweiten Kernmarkt nach Deutschland sieht. Bei einem Lokalaugenschein in der ungarischen Hauptstadt schien tatsächlich alles eitel Wonne zu sein. Die Millennium Towers, die im Vorjahr von der TriGranit und Heitman für 175 Millionen Euro angekauft wurden, sind nahezu vollvermietet. "Nur ein kleines Büro ist noch verfügbar", wie Péter Szalma, Leasing Management bei CA Immo Hungary, während einer Büroführung anmerkt. Und tatsächlich: Einem Market Overview von Cushman Wakefield zufolge wird wieder in Budapest investiert. Im Vorjahr waren es an die 1,7 Milliarden Euro - der zweitbeste Wert nach 2007, vor der Krise. Allerdings: Betrachtet man die Investmentvolumina zwischen diesen beiden Zeiträumen, lässt sich eine starke Volatilität erkennen. Schlechtester Wert dabei: 2012 mit einem Investmentvolumen von nur um die 200 Millionen Euro.
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Gefährliche Reform?
Franz Pöltl, Geschäftsführer der EHL Investment Consulting, meint, dass Investoren keine sonderliche Freude mit der politischen Entwicklung in manchen osteuropäischen Ländern hätten. Dennoch würden sie investieren, da die Renditen in Westeuropa sehr niedrig sind. "Solange die Regierungen nicht in das wirtschaftliche Geschehen eingreifen, werden diese Investoren auch bleiben", so Pöltl. Die geplante Justizreform in Polen könnte aber problematisch werden - vor allem dann, wenn die Rechtssicherheit nicht mehr in dem Ausmaß gegeben ist, wie sie für Investoren notwendig ist. "Die Reform an sich ist nicht das Problem, sondern wie sie umgesetzt werden soll. Sollten im Zuge der Justizreform allerdings bei allfälligen Gerichtsverfahren dann lokale Unternehmen bevorzugt werden, dann ist es mit dem Investmentmarkt in Polen bald aus", so die eindringliche Warnung von Pöltl. Weniger dramatisch sieht es Martin Sabelko, Managing Director bei der Warburg HIH Invest Real Estate. Er kennt die Länder gut, seit 1986 hatte er dort bereits Geschäfte getätigt und mehrere Milliarden Euro umgesetzt. Er glaubt nicht, dass die politische Situation in manchen Ländern die Investoren allzu sehr abschrecken würde. "Man muss diese Entwicklungen differenziert sehen. Auch wenn Politiker allzu sehr negatives Aufsehen erregen, würden sie doch ein Talent haben, zurückzurudern, wenn es um Interessen von Investoren geht." Nach wie vor sei die Gerichtsbarkeit stabil und nachvollziehbar und das steuerliche Umfeld gut.
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Wirtschaft boomt
Wirtschaftlich hätten Investoren im CEE-Raum derzeit nichts zu befürchten, konstatiert Daniela Grozea-Helmenstein, Senior Researcher Macroeconomics and Public Finance beim Institut für Höhere Studien (IHS). "Die Situation im mittel- und osteuropäischen Raum ist sehr gut, wir erwarten in diesem und im kommenden Jahr gute Wachstumszahlen." Für Polen prognostiziert Grozea-Helmenstein ein Wachstum von vier Prozent, für Ungarn und Tschechien eines von 3,5 Prozent und für Russland gar 5,5 Prozent. Doch könnte die politische Situation in Polen, Tschechien und Ungarn diese Wachstumskurve bremsen oder ins Gegenteil verkehren? Grozea-Helmenstein glaubt das nicht: "In diesen Ländern waren keinerlei Auswirkungen in diese Richtung zu beobachten. Im Gegenteil: Diese Länder setzen auf ein besonders wirtschaftsfreundliches Klima. Die Arbeitslosigkeit ist drastisch gesunken, mit einer Quote von vier Prozent in Tschechien sowie fünf Prozent in Ungarn und Russland kann man nahezu von Vollbeschäftigung sprechen." Damit steigt die Kaufkraft, weswegen diese Länder trotz sehr guter Exportzahlen zunehmend importieren müssen. Das könnte aber in den kommenden Jahren das Wachstum wieder bremsen. Braindrain? Auch wenn das Lohnniveau der Mitarbeiter in den CEE-Ländern unter dem in Westeuropa liegt (während die Büromieten bereits auf West-Niveau sind), könnte es in den kommenden Jahren zu einem Problem kommen, das für internationale Unternehmen, die in CEE Standorte betreiben, relevant sein dürfte. Die Fachkräfte werden immer weniger, vor allem in Polen, wie Grozea-Helmenstein schildert: "Es fehlt an qualifizierten Arbeitskräften. Viele gehen in den Westen, weil sie dort mehr verdienen." Aber die Bruttoreallöhne steigen. Laut der aktuellen Strategie Österreich & CEE der Raiffeisen Bank International stiegen die Nominallöhne in Rumänien und Ungarn in diesem Jahr sogar zweistellig, in Tschechien, Polen und der Slowakei zwischen vier und 5,5 Prozent.
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Preisdynamik schwächt sich ab
Dennoch: Besonders, was Wohnimmobilien betrifft, bleibt die CEE-Region einer der attraktivsten Investmentstandorte innerhalb der EU, sagt Michael Heller, Real Estate Investment Analyst bei der Raiffeisen Bank International (RBI): "Insbesondere in Ungarn und Tschechien ließen sich zu Beginn des Jahres 2017 erneut zweistellige Preissteigerungsraten beobachten." Es gibt aber auch eine Kehrseite, und zwar in Budapest. Dort hat die ungarische Nationalbank MNB zwar das Risiko eines Preisanstiegs betont, jedoch nicht abkühlend in den Markt eingegriffen. Heller: "Ungarn versucht hier gezielt das lange Ende der Zinskurve nach unten zu drücken und den Markt für Kredite in Lokalwährung anzuheizen." Allerdings: Obwohl die von der ungarischen Politik initiierten Maßnahmen eher als preistreibend zu bezeichnen seien, so Heller, sind die Preise aufgrund eines starken Markteinbruchs zwischen 2008 und 2013 immer noch auf Vorkrisenniveau. Anders das Bild in Tschechien. Dort hatte der Zentralbanker Vojtech Benda schon im Mai von einer Überbewertung des lokalen Immobilienmarkts gesprochen, die durchschnittlich rund zehn Prozent über dem gerechtfertigten Niveau liegen soll. "Die tschechische Nationalbank (CNB) hat daher, anders als ihr ungarisches Pendant, Maßnahmen ergriffen, um einer Überhitzung entgegenzuwirken", sagt Heller. Generell prognostiziert Heller, dass zwar die CEE-Länder trotz der positiven makroökonomischen Aussichten weiterhin als investorenfreundlich gelten, die Preisdynamik aber abgeschwächt werden dürfte. Auch in Polen wird eine steigende Dynamik bei Wohnimmobilienpreisen verzeichnet, wenngleich sich die Wachstumsraten gegenüber Tschechien und Ungarn als deutlich moderater erweisen würden. "Nachdem die Fertigstellung von Wohn- immobilien 2016 nahezu das Niveau des Boomjahres 2008 erreichen konnte, zeichnet sich für das laufende Jahr erneut ein Rekordwert ab. Angesichts hoher Zuwachsraten bei Frühindikatoren wie Baubewilligungen und Baubeginnen steht der polnische Bausektor vor einem neuen Rekordjahr", so Heller. Dann wären auch Wachstumsraten wie in Tschechien möglich.
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Oslo: Wie eine Stadt den Individualverkehr reduziert.
Interview mit der Vizebürgermeisterin von Oslo, Hanna E. Marcussen, zuständig für Stadtentwicklung und Speakerin bei der Urban Future Global Conference 2018 in Wien.Ist Citymaut der einzige effiziente Weg zur Verkehrsreduktion, oder gibt es Alternativen? Hanna E. Marcussen: Die Hälfte der Verkehrsbelastung kommt in Oslo vom Individualverkehr. Um die Emissionen zu reduzieren, motivieren wir die Bewohner, auf Elektroautos umzusteigen, und wir verbessern das öffentliche Verkehrsangebot. Elektroautos wollen wir dafür billiger im Einkauf und einfacher im Betrieb machen, also Ladestationen ausbauen. 47 % der Neuzulassungen sind bereits Elektroautos. Wir sind aber der Meinung, dass E-Autos nicht das Ende der Entwicklung sein können, auch wenn es absehbar immer Menschen geben wird, die den Individualverkehr benötigen. Gleichzeitig bauen wir das öffentliche Angebot mit den Einnahmen der Citymaut aus. Und wir forcieren das Radfahren - sogar im Winter wird das mehr und mehr angenommen.Aber auch der öffentliche Verkehr stößt CO2 aus. Marcussen: Richtig, auch dieser muss emissionsfrei werden. Bis 2020 wollen wir hier auf erneuerbare Energien umgestiegen sein. Dieses Jahr haben wir den ersten batteriebetriebenen Bus gestartet, bis 2025 sollen 60 % der Busse elektrisch unterwegs sein. Und unsere Fähren werden auf Biogas umgestellt. 2018 testen wir erstmals auch hier Elektroantriebe und Biogas. Auch bei Straßenbahnen und U-Bahn wollen wir auf erneuerbare Energie aus Wasserkraft setzen. Und ebenfalls nächstes Jahr startet der Testbetrieb für fahrerlose Busse, auch diese haben einen Elektroantrieb.Was plant Oslo nun exakt? Marcussen: Mit der Reduktion des Verkehrs wollen wir ermöglichen, dass die Stadt grüner wird und die bisherigen Verkehrsflächen mehr Raum für Citylife schaffen. Es werden bis 2019 viel mehr öffentliche Plätze entstehen - für Events, Cafés, Essen im Freien, Radstände und Sportplätze.Was waren die bisherigen Erfahrungswerte? Marcussen: In diesem Jahr haben wir sechs Pilotprojekte gestartet und ehemalige Parkplätze alternativen Verwendungszwecken zugeführt. Das werden wir 2018 weiter ausbauen. Insgesamt werden 700 Parkplätze Platz machen für eine bessere Nutzung. Autos werden in Parkgaragen verbannt. 2015 haben das bereits die Hälfte der Osloer als positiv empfunden.