Bestellerprinzip so gut wie fix?
Neos mit SPÖ "auf gleicher Linie"
von Gerhard Rodler und Stefan Posch
Schritt für Schritt scheint das Ende der Doppelvertretung bei den Maklern immer konkreter beziehungsweise nicht mehr abwendbar zu werden. Denn jetzt sind - für manche überraschend - auch die wirtschaftsfreundlichen Neos auf diesen Zug aufgesprungen. Bei der gestrigen Wahldiskussion zwischen Pamela Rendi-Wagner (SPÖ) und Beate Meinl-Reisinger (Neos) kam auch das Thema Maklergebühren auf. „Das Vorhaben, die Maklergebühren abzuschaffen, das fordern wir schon seit Jahren. Da sind wir total auf gleicher Linie“, sagte Meinl-Reisinger in der Debatte zu ihrer Kontrahentin. Spannend ist die Aussage vor allem im Hinblick, dass die SPÖ eine Novelle des Maklergesetzes, das das Bestellerprinzip bei Mieten beinhaltet, bereits in den Bautenausschuss eingebracht hat und dieses Gesetz noch vor der Wahl zur Abstimmung im Plenum bringen will. Kürzlich hat auch die ÖVP, wie bereits berichtet, angekündigt, das Bestellerprinzip umsetzen zu wollen.
Betroffen von dieser derzeit sehr wahrscheinlichen Änderung sind tendenziell eher die kleineren Makler, manche große Marktteilnehmer begrüßen die Änderung hingegen.
Proptech-Gründerwelle auch in Österreich
Immobranche vor Wandel
von Robert Rosner
Der digitale Wandel stellt Unternehmen vor immer größere Herausforderungen, denn das komplexe Geflecht von Chancen als auch Risiken innovativer Technologien muss organisiert und verstanden werden. Wie kann sich speziell die Immobilienbranche auf diesen Wandel vorbereiten? Um diese und weitere Fragen zu diskutieren, trafen sich gestern im Rahmen der Veranstaltung „PropTech Executive Event“ über 70 heimische Immobilienexpertinnen und -experten bei PwC Österreich im DC Tower.
Sieben verschiedene PropTechs, also (Jung-)Unternehmen, die immobilienwirtschaftliche Produkte und Dienstleistungen durch innovative Geschäftsmodelle optimieren, stellten sich vor. Die Startups veranschaulichten, wie sie mit Hilfe neuester Technologien, etwa künstlicher Intelligenz und Virtual Reality, relevante Prozesse der Branche digitalisieren. Die vorgestellten Lösungen waren reelle Anwendungen, mit welchen bereits Umsatz generiert wird und die bereits in unterschiedlichen Bereichen der Immobilienbranche zum Einsatz kommen - von Smart Cities, über digitale Immobilienplattformen bis hin zu vernetzten Gebäuden.
„Die Immobilienbranche hat durch die zunehmende Digitalisierung bereits eine neue Evolutionsstufe erreicht. Es ist daher von großer Bedeutung, neben den klassischen Beratungsleistungen, die PwC für die Real Estate Community anbietet, auch Unterstützung im Bereich der Digitalen Transformation bereitzustellen“, erklärte Peter Fischer, Real Estate Leader bei PwC Österreich.
Disruptive Technologien, neue Geschäftsmodelle, flexible Arbeitsmodelle Chris Müller, Direktor für Entwicklung, Gestaltung und künstlerische Agenden der Tabakfabrik Linz und Gründer des Startups ATMOS, begeisterte mit einer Keynote zum Thema „Neu Denken“.
Anschließend gaben die PropTech-Startups einen jeweils fünfminütigen Pitch und beantworteten Fragen des Publikums.