Weitere Schlappe für die Betreiber des Heumarkt-Projekts: Mit einer Beschwerde gegen eine Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts, wonach eine UVP für das Projekt notwendig sei, ist die Betreibergesellschaft Intercont beim Verfassungsgericht abgeblitzt. In der Beschwerde warf man dem BvwG vor, es habe bei der Anwendung von EU-Recht und österreichischem Recht Willkür walten lassen. Argumentiert wurde das mit den Schwellenwerten. Bei 15 Hektar Fläche und 150.000 m² Bruttogeschossfläche sei laut österreichischem Recht eine Umweltverträglichkeitsprüfung verpflichtend, allerdings sei das Heumarkt-Projekt - wegen dem die Wiener Innenstadt auf der Roten Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätten steht - unter diesem Wert.
Eben diese angeführten behaupteten Rechtsverletzungen würden aber nicht in die Verfassungssphäre reichen, argumentiert der VfGH. „Insbesondere ist - anders als etwa im Falle der (ersten) Entscheidung des BVwG über die dritte Piste des Flughafens Wien - keine Willkür geübt worden, was gegen den Gleichheitsgrundsatz verstoßen hätte“, so die Begründung des Höchstgerichts. Auf Deutsch: ein Verstoß gegen den Gleichheitsgrundsatz wäre das deswegen nicht, weil auch jeder andere Projektbewerber mit diesem Projekt eine UVP hätte machen müssen. So könnte man die Entscheidung zumindest deuten.
Der Projektentwickler Wertinvest nimmt diese Entscheidung in einer Stellungnahme jedenfalls zur Kenntnis, wenngleich man baldige Klarheit über die rechtliche Basis des Projekts haben möchte. Für den Fall, dass die Beschwerde beim VfGH abblitzt, habe man vorgesorgt. Daniela Enzi, Geschäftsführerin der Wertinvest: „Wir hatten daher bereits zuvor und in erster Linie Revision an den VwGH erhoben und sind weiterhin zuversichtlich, dass die Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts als rechtswidrig erkannt und aufgehoben wird.“ Der Projektstillstand bringe laufend enorme Zusatzkosten mit sich, Investitionen in die aktuelle Infrastruktur aber dringend notwendig. Enzi weiter: „Ein Neubau des Hotels ist also ebenso dringend nötig, wie die Neugestaltung des Wiener Eislauf-Vereins, der mit der aktuellen baulichen Situation eingeschränkt wird. Das Bauprojekt Heumarkt würde all diese Probleme lösen und Zukunftssicherheit für hunderte Arbeitsplätze schaffen.“
Für das neue IntercityHotel in Graz und das SMARTments student startete mit der heutigen Gleichenfeier die nächste Bauphase. 229 Hotelzimmer und 187 Studentenapartments entstehen am Hauptbahnhof. Für die beiden Immobilien auf dem jahrzehntelang brach liegenden Areal zeichnet als Projektentwickler die GBI-Unternehmensgruppe verantwortlich.
Das SMARTments student wird im Frühjahr 2020 fertiggestellt, die Eröffnung des IntercityHotel erfolgt im Herbst desselben Jahres. Beide Häuser sowie die gemeinsame Tiefgarage mit 75 Stellplätzen werden von dem Generalunternehmer, der Bauunternehmung Granit, fertiggestellt.
Mit dem Projekt in Graz etabliert sich die GBI-Unternehmensgruppe weiter auf dem österreichischen Markt. In Deutschland ist die GBI mittlerweile einer der größten Hotelentwickler sowie führend beim Bau von Studentenapartments. Der Markteintritt in Österreich begann 2016 in Wien. Dort sind jeweils in der Nähe des Hauptbahnhofs ein Studentenwohnheim der Eigenmarke SMARTments student sowie ein Serviced Apartment-Hotel, als SMARTments business, bereits in Betrieb. Im 19. Wiener Gemeindebezirk entsteht gerade eine Kombination dieser beiden Marken unter einem Dach. „Hier in Graz verbinden wir in Österreich erstmals an einem Standort ein klassisches Hotel mit einem Studentenwohnheim“, sagt Karl-Heinz Daurer, Geschäftsführer der GBI-Projektentwicklung Österreich. „Solche in Deutschland bewährten Mixed-Use-Konzepte sind auch für andere österreichische Städte denkbar, etwa in Innsbruck, Linz, Salzburg oder Klagenfurt.“
Nach 15 Jahren im Vorstand der Wiener Privatbank tritt Helmut Hardt mit Jahresende seinen Ruhestand an. Mit Anfang des neuen Jahres wird Christoph Raninger seine Position übernehmen. Das gab die Wiener Privatbank via Aussendung bekannt. Helmut Hard ist nach seiner maßgeblichen Station bei der mittlerweile von der Vonovia geschluckten Conwert 2005 in den Vorstand der Wiener Privatbank berufen worden. Hardt habe die Bank geprägt und zu einem Spezialinstitut für Immobilien- und Kapitalmarktinvestments aufgebaut, richtete der Aufsichtsrat der Wiener Privatbank aus. Durch die Integration der Valartis Bank habe sich der regionale Fokus auf den angloamerikanischen Raum sowie CEE und CIS Staaten erweitern können.
Helmut Hardt resümiert: „Ich bin stolz auf das, was in der Wiener Privatbank in den letzten 15 Jahren gemeinsam mit einem sehr motivierten Team und meinem Kollegen Eduard Berger gelungen ist.“
Sein Nachfolger Christoph Raninger, der mit 1. Jänner als CEO an die Spitze der Bank tritt, blickt auf eine 20-jährige Laufbahn mit mehreren Stationen zurück. Begonnen hat Raninger seine Karriere in der Bank Austria, wo er zuletzt im Vorstand der UniCredit CAIB tätig war. Danach wechselte er in den Vorstand der Bawag PSK und wurde von dort seitens der Republik Österreich in den Vorstand der Österreichischen Volksbanken AG berufen, wo er im Zuge der Teilverstaatlichung die Restrukturierung des Volksbankensektors mitgestaltete. Seit 2015 war Raninger als Vorstandsvorsitzender der Austrian Anadi Bank für deren Neuausrichtung verantwortlich.
75 Prozent gehen von steigenden Immobilienpreise aus
von Stefan Posch
Eine Mehrheit von 75 Prozent der Österreicher gehen von weiter steigenden Immobilienpreisen aus. Dieses Ergebnis liefert die neueste ING International Survey der ING in Österreich. Von den insgesamt 13 untersuchten Ländern in Europa erwarten nur in Tscheichien eine noch größere Mehrheit (76 Prozent) höhere Immobilienpreise innerhalb des nächsten Jahres.
65 Prozent der Österreicher sind zudem der Ansicht, dass der Einstieg für Junge bzw. Kaufwillige immer schwieriger wird. Und nur 3 Prozent der Befragten gehen davon aus, bis 30 erstmals eine Immobilie zu besitzen. Zwischen 30 und 35 Jahren wollen 9 Prozent der Österreicher sich „Eigentümer“ nennen dürfen und 14 Prozent möchten mit über 35 ihre eigenen vier Wände beziehen können. Insgesamt 22 Prozent der Befragten gaben an, keine Immobilie kaufen zu wollen und 38 Prozent gehen davon aus, sich ohnehin kein Eigentum leisten zu können.
„Die Ergebnisse zeigen, dass der Immobilienbesitz vor allem für junge Menschen in Österreich weiter in die Ferne rückt“, meint ING Chefökonom Carsten Brzeski. Dennoch: „Auch wenn die Preise zuletzt wieder stark gestiegen sind - eine traditionelle Immobilienblase wie aus dem Lehrbuch ist derzeit nicht zu erkennen“, so Brzeski.
Kooperationsvereinbarung mit koreanischen Investor KTB
von Stefan Posch
Im Mai verkaufte der Berliner Immobilieninvestor Quadoro, die Immobilientochter der Doric Gruppe, das T-Center in St. Marx an den koreanischen Finanzdienstleister KTB Investment & Securities. Nun gibt die Doric Gruppe bekannt, dass eine Vereinbarung über eine exklusive Zusammenarbeit mit KTB vereinbart wurde. Die Unternehmen sollen ab sofort bei grenzüberschreitenden Transaktionen im Bereich Immobilien und Transport kooperieren.
Bernd Reber, Gründungsgesellschafter und Global Head of Fund and Risk Management der Doric Gruppe, zu der Kooperation: „Wir freuen uns über den Ausbau unserer Geschäftsaktivitäten in Asien und schaffen durch die Zusammenarbeit mit KTB weitere Anlageopportunitäten auf dem europäischen Markt in Einklang mit unserer nachhaltigen Unternehmensstrategie.“
Die 1981 gegründete KTB Investment & Securities ist seit mehr als 30 Jahren führend in der koreanischen Investmentbranche. KTB will mit dieser Kooperation ihr Angebot an alternativen Investmentfondslösungen, insbesondere für den Flugzeug- und Immobiliensektor in Europa, erweitern.
Der auf Einkaufs- und Fachmarktzentren in Deutschland spezialisierte Investor FCR Immobilien konnte im Jahr 2019 ein großen Sprung beim Umsatz und Gewinn hinlegen. Nach den ersten neun Monaten konnte das EBITDA laut vorläufigen, ungeprüften Zahlen im Vergleich zum Vorjahreszeitraumauf mit 14,8 Millionen Euro mehr als verdoppelt werden. Der Umsatz verzweifachte sich mit 36,1 Millionen Euro ebenfalls. Der FFO2 verbesserte sich auf 7,5 Millionen Euro. Pro Aktie lag der FFO2 damit bei 0,85 Euro nach 0,35 Euro im Vorjahreszeitraum unter Berücksichtigung der im Juli 2019 erfolgten Ausgabe von Gratisaktien im Verhältnis 1:1. Alle diese Zahlen stellen laut FCR neue Bestwerte dar.
„Mit 28 Ankäufen und 3 Verkäufen haben wir unseren Immobilienbestand in den ersten drei Quartalen erfolgreich ausgebaut. Dies manifestiert sich in deutlich gestiegenen Mieteinnahmen und dem guten operativen Ergebnis. Wir wollen natürlich weiter profitabel wachsen, entsprechend verfügen wir unverändert über eine sehr gut gefüllte Immobilienpipeline“, so Falk Raudies, Gründer und Vorstand der FCR Immobilien.
In Düsseldorf deutet sich zunehmend eine Seitwärtsbewegung bei Anlageimmobilien an - allerdings auf hohem Niveau. Wie aus einer aktuellen Analyse von Engel & Völkers Commercial hervorgeht, stagnieren die Spitzenpreise auf hohem Niveau. Ein Abflauen der Preisanstiege sei absehbar, lediglich in einfachen Lagen ist noch mit einer Steigerung zu rechnen, erklärt Marc Müller-Kurzwelly, Leiter Wohn- und Geschäftshäuser* bei Engel & Völkers Commercial Düsseldorf.
345 Anlageimmobilien seien im Vorjahr um knapp 580 Millionen Euro gehandelt worden, was einer leichten Zunahme entspricht. Eigentümer seien angesichts der Preisanstiege der vergangenen Jahre weiterhin motiviert, zu verkaufen. Allerdings hat sich beim Bestand von Immobilien aus den 50er und 60er Jahren eine Konkurrenzsituation gegenüber Neubauten entwickelt, was entsprechend die Preisvorstellungen abmindert.
Insbesondere die wichtige Käufergruppe der finanzstarken Unternehmer nutze das Angebot, um ihren Immobilienbestand in Düsseldorf lageunabhängig auszubauen. In den sehr guten Lagen der Stadt bewege sich der Spitzenpreis im zweiten Jahr in Folge bei 4.700 Euro/m². Auch wenn insgesamt die Mieten in Düsseldorf gestiegen seien, müsse man in einfachen Lagen bereits Abstriche machen.
Das starke Bevölkerungswachstum in Graz lässt die steirische Landeshauptstadt zu einem Hotspot für Immo-Investments werden. Im Frühjahr hatte die Ifa AG in Graz mit dem Projekt „Green Paradise“ mit dem KG Beteiligungsmodell und dem Bauherren Plus-Modell zwei Immobilieninvestments auf den Markt gebracht. Laut Angaben der Ifa sei ersteres bereits erfolgreich platziert worden, das Bauherren Plus-Modell zu 90 Prozent.
Das Green Paradise in Graz Straßgang ist ein Ensemble aus drei Wohntürmen, in denen 139 Wohneinheiten entwickelt werden. Die Bauarbeiten zur Realisierung von „Green Paradise“ beginnen im Frühjahr 2020, die Fertigstellung und der Einzug der Mieter ist für das Frühjahr 2022 geplant.
Nach dynamischen 2. Quartal eingetrübtes 3. Quartal
von Stefan Posch
Der Leipziger Logistikmarkt erlebt 2019 eine wahre Berg- und Talfahrt. Nach einem verhaltenen Jahresauftakt und einem sehr dynamischen zweiten Quartal hat sich das Marktgeschehen im dritten Quartal wieder merklich eingetrübt. Nur wenige Abschlüsse konnten innerhalb des Marktgebiets beobachtet werden und so beträgt aktuell der Gesamtumsatz 123.000 m², wodurch der 10-jährige Durchschnitt um 18 Prozent verfehlt wird. Dies ergibt die Analyse von BNP Paribas Real Estate.
Einer der wesentlichen Gründe, wieso zuletzt kaum Flächen neu bezogen wurden, ist das fehlende Angebot an verfügbaren Hallen. Eigennutzer spielen daher mit fast 45 Prozent des Umsatzes eine gewichtige Rolle. Die Nachfrage nach größeren modernen Flächen kaum bedient werden. Da es an adäquaten Beständen mangelt, weichen Nachfrager zunehmend auf neu errichtete Objekte aus, sodass der Neubauanteil mit über 85 Prozent auf Rekordniveau liegt", sagt Christopher Raabe, Managing Director und Head of Industrial Services & Investment der BNP Paribas Real Estate GmbH.
Weitere Schlappe für die Betreiber des Heumarkt-Projekts: Mit einer Beschwerde gegen eine Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts, wonach eine UVP für das Projekt notwendig sei, ist die Betreibergesellschaft Intercont beim Verfassungsgericht abgeblitzt. In der Beschwerde warf man dem BvwG vor, es habe bei der Anwendung von EU-Recht und österreichischem Recht Willkür walten lassen. Argumentiert wurde das mit den Schwellenwerten. Bei 15 Hektar Fläche und 150.000 m² Bruttogeschossfläche sei laut österreichischem Recht eine Umweltverträglichkeitsprüfung verpflichtend, allerdings sei das Heumarkt-Projekt - wegen dem die Wiener Innenstadt auf der Roten Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätten steht - unter diesem Wert.
Eben diese angeführten behaupteten Rechtsverletzungen würden aber nicht in die Verfassungssphäre reichen, argumentiert der VfGH. „Insbesondere ist - anders als etwa im Falle der (ersten) Entscheidung des BVwG über die dritte Piste des Flughafens Wien - keine Willkür geübt worden, was gegen den Gleichheitsgrundsatz verstoßen hätte“, so die Begründung des Höchstgerichts. Auf Deutsch: ein Verstoß gegen den Gleichheitsgrundsatz wäre das deswegen nicht, weil auch jeder andere Projektbewerber mit diesem Projekt eine UVP hätte machen müssen. So könnte man die Entscheidung zumindest deuten.
Der Projektentwickler Wertinvest nimmt diese Entscheidung in einer Stellungnahme jedenfalls zur Kenntnis, wenngleich man baldige Klarheit über die rechtliche Basis des Projekts haben möchte. Für den Fall, dass die Beschwerde beim VfGH abblitzt, habe man vorgesorgt. Daniela Enzi, Geschäftsführerin der Wertinvest: „Wir hatten daher bereits zuvor und in erster Linie Revision an den VwGH erhoben und sind weiterhin zuversichtlich, dass die Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts als rechtswidrig erkannt und aufgehoben wird.“ Der Projektstillstand bringe laufend enorme Zusatzkosten mit sich, Investitionen in die aktuelle Infrastruktur aber dringend notwendig. Enzi weiter: „Ein Neubau des Hotels ist also ebenso dringend nötig, wie die Neugestaltung des Wiener Eislauf-Vereins, der mit der aktuellen baulichen Situation eingeschränkt wird. Das Bauprojekt Heumarkt würde all diese Probleme lösen und Zukunftssicherheit für hunderte Arbeitsplätze schaffen.“
Hotel und Studentenappartements am Bahnhof:
GBI-Dachgleiche in Graz
von Gerhard Rodler
Für das neue IntercityHotel in Graz und das SMARTments student startete mit der heutigen Gleichenfeier die nächste Bauphase. 229 Hotelzimmer und 187 Studentenapartments entstehen am Hauptbahnhof. Für die beiden Immobilien auf dem jahrzehntelang brach liegenden Areal zeichnet als Projektentwickler die GBI-Unternehmensgruppe verantwortlich.
Das SMARTments student wird im Frühjahr 2020 fertiggestellt, die Eröffnung des IntercityHotel erfolgt im Herbst desselben Jahres. Beide Häuser sowie die gemeinsame Tiefgarage mit 75 Stellplätzen werden von dem Generalunternehmer, der Bauunternehmung Granit, fertiggestellt.
Mit dem Projekt in Graz etabliert sich die GBI-Unternehmensgruppe weiter auf dem österreichischen Markt. In Deutschland ist die GBI mittlerweile einer der größten Hotelentwickler sowie führend beim Bau von Studentenapartments. Der Markteintritt in Österreich begann 2016 in Wien. Dort sind jeweils in der Nähe des Hauptbahnhofs ein Studentenwohnheim der Eigenmarke SMARTments student sowie ein Serviced Apartment-Hotel, als SMARTments business, bereits in Betrieb. Im 19. Wiener Gemeindebezirk entsteht gerade eine Kombination dieser beiden Marken unter einem Dach. „Hier in Graz verbinden wir in Österreich erstmals an einem Standort ein klassisches Hotel mit einem Studentenwohnheim“, sagt Karl-Heinz Daurer, Geschäftsführer der GBI-Projektentwicklung Österreich. „Solche in Deutschland bewährten Mixed-Use-Konzepte sind auch für andere österreichische Städte denkbar, etwa in Innsbruck, Linz, Salzburg oder Klagenfurt.“
Nach 15 Jahren im Vorstand der Wiener Privatbank tritt Helmut Hardt mit Jahresende seinen Ruhestand an. Mit Anfang des neuen Jahres wird Christoph Raninger seine Position übernehmen. Das gab die Wiener Privatbank via Aussendung bekannt. Helmut Hard ist nach seiner maßgeblichen Station bei der mittlerweile von der Vonovia geschluckten Conwert 2005 in den Vorstand der Wiener Privatbank berufen worden. Hardt habe die Bank geprägt und zu einem Spezialinstitut für Immobilien- und Kapitalmarktinvestments aufgebaut, richtete der Aufsichtsrat der Wiener Privatbank aus. Durch die Integration der Valartis Bank habe sich der regionale Fokus auf den angloamerikanischen Raum sowie CEE und CIS Staaten erweitern können.
Helmut Hardt resümiert: „Ich bin stolz auf das, was in der Wiener Privatbank in den letzten 15 Jahren gemeinsam mit einem sehr motivierten Team und meinem Kollegen Eduard Berger gelungen ist.“
Sein Nachfolger Christoph Raninger, der mit 1. Jänner als CEO an die Spitze der Bank tritt, blickt auf eine 20-jährige Laufbahn mit mehreren Stationen zurück. Begonnen hat Raninger seine Karriere in der Bank Austria, wo er zuletzt im Vorstand der UniCredit CAIB tätig war. Danach wechselte er in den Vorstand der Bawag PSK und wurde von dort seitens der Republik Österreich in den Vorstand der Österreichischen Volksbanken AG berufen, wo er im Zuge der Teilverstaatlichung die Restrukturierung des Volksbankensektors mitgestaltete. Seit 2015 war Raninger als Vorstandsvorsitzender der Austrian Anadi Bank für deren Neuausrichtung verantwortlich.
75 Prozent gehen von steigenden Immobilienpreise aus
Österreicher erwarten höhere Preise
von Stefan Posch
Eine Mehrheit von 75 Prozent der Österreicher gehen von weiter steigenden Immobilienpreisen aus. Dieses Ergebnis liefert die neueste ING International Survey der ING in Österreich. Von den insgesamt 13 untersuchten Ländern in Europa erwarten nur in Tscheichien eine noch größere Mehrheit (76 Prozent) höhere Immobilienpreise innerhalb des nächsten Jahres.
65 Prozent der Österreicher sind zudem der Ansicht, dass der Einstieg für Junge bzw. Kaufwillige immer schwieriger wird. Und nur 3 Prozent der Befragten gehen davon aus, bis 30 erstmals eine Immobilie zu besitzen. Zwischen 30 und 35 Jahren wollen 9 Prozent der Österreicher sich „Eigentümer“ nennen dürfen und 14 Prozent möchten mit über 35 ihre eigenen vier Wände beziehen können. Insgesamt 22 Prozent der Befragten gaben an, keine Immobilie kaufen zu wollen und 38 Prozent gehen davon aus, sich ohnehin kein Eigentum leisten zu können.
„Die Ergebnisse zeigen, dass der Immobilienbesitz vor allem für junge Menschen in Österreich weiter in die Ferne rückt“, meint ING Chefökonom Carsten Brzeski. Dennoch: „Auch wenn die Preise zuletzt wieder stark gestiegen sind - eine traditionelle Immobilienblase wie aus dem Lehrbuch ist derzeit nicht zu erkennen“, so Brzeski.
Kooperationsvereinbarung mit koreanischen Investor KTB
Doric kooperiert mit T-Center-Käufer
von Stefan Posch
Im Mai verkaufte der Berliner Immobilieninvestor Quadoro, die Immobilientochter der Doric Gruppe, das T-Center in St. Marx an den koreanischen Finanzdienstleister KTB Investment & Securities. Nun gibt die Doric Gruppe bekannt, dass eine Vereinbarung über eine exklusive Zusammenarbeit mit KTB vereinbart wurde. Die Unternehmen sollen ab sofort bei grenzüberschreitenden Transaktionen im Bereich Immobilien und Transport kooperieren.
Bernd Reber, Gründungsgesellschafter und Global Head of Fund and Risk Management der Doric Gruppe, zu der Kooperation: „Wir freuen uns über den Ausbau unserer Geschäftsaktivitäten in Asien und schaffen durch die Zusammenarbeit mit KTB weitere Anlageopportunitäten auf dem europäischen Markt in Einklang mit unserer nachhaltigen Unternehmensstrategie.“
Die 1981 gegründete KTB Investment & Securities ist seit mehr als 30 Jahren führend in der koreanischen Investmentbranche. KTB will mit dieser Kooperation ihr Angebot an alternativen Investmentfondslösungen, insbesondere für den Flugzeug- und Immobiliensektor in Europa, erweitern.
EBITDA um 135 Prozent gestiegen
FCR Immobilien mit Gewinnsprung
von Stefan Posch
Der auf Einkaufs- und Fachmarktzentren in Deutschland spezialisierte Investor FCR Immobilien konnte im Jahr 2019 ein großen Sprung beim Umsatz und Gewinn hinlegen. Nach den ersten neun Monaten konnte das EBITDA laut vorläufigen, ungeprüften Zahlen im Vergleich zum Vorjahreszeitraumauf mit 14,8 Millionen Euro mehr als verdoppelt werden. Der Umsatz verzweifachte sich mit 36,1 Millionen Euro ebenfalls. Der FFO2 verbesserte sich auf 7,5 Millionen Euro. Pro Aktie lag der FFO2 damit bei 0,85 Euro nach 0,35 Euro im Vorjahreszeitraum unter Berücksichtigung der im Juli 2019 erfolgten Ausgabe von Gratisaktien im Verhältnis 1:1. Alle diese Zahlen stellen laut FCR neue Bestwerte dar.
„Mit 28 Ankäufen und 3 Verkäufen haben wir unseren Immobilienbestand in den ersten drei Quartalen erfolgreich ausgebaut. Dies manifestiert sich in deutlich gestiegenen Mieteinnahmen und dem guten operativen Ergebnis. Wir wollen natürlich weiter profitabel wachsen, entsprechend verfügen wir unverändert über eine sehr gut gefüllte Immobilienpipeline“, so Falk Raudies, Gründer und Vorstand der FCR Immobilien.
Steigerungen flauen ab, Dynamik bleibt
Preispeak in Düsseldorf
von Charles Steiner
In Düsseldorf deutet sich zunehmend eine Seitwärtsbewegung bei Anlageimmobilien an - allerdings auf hohem Niveau. Wie aus einer aktuellen Analyse von Engel & Völkers Commercial hervorgeht, stagnieren die Spitzenpreise auf hohem Niveau. Ein Abflauen der Preisanstiege sei absehbar, lediglich in einfachen Lagen ist noch mit einer Steigerung zu rechnen, erklärt Marc Müller-Kurzwelly, Leiter Wohn- und Geschäftshäuser* bei Engel & Völkers Commercial Düsseldorf.
345 Anlageimmobilien seien im Vorjahr um knapp 580 Millionen Euro gehandelt worden, was einer leichten Zunahme entspricht. Eigentümer seien angesichts der Preisanstiege der vergangenen Jahre weiterhin motiviert, zu verkaufen. Allerdings hat sich beim Bestand von Immobilien aus den 50er und 60er Jahren eine Konkurrenzsituation gegenüber Neubauten entwickelt, was entsprechend die Preisvorstellungen abmindert.
Insbesondere die wichtige Käufergruppe der finanzstarken Unternehmer nutze das Angebot, um ihren Immobilienbestand in Düsseldorf lageunabhängig auszubauen. In den sehr guten Lagen der Stadt bewege sich der Spitzenpreis im zweiten Jahr in Folge bei 4.700 Euro/m². Auch wenn insgesamt die Mieten in Düsseldorf gestiegen seien, müsse man in einfachen Lagen bereits Abstriche machen.
90 Prozent von Ifa-Projekt bereits gezeichnet
Green Paradise vor Vollplatzierung
von Charles Steiner
Das starke Bevölkerungswachstum in Graz lässt die steirische Landeshauptstadt zu einem Hotspot für Immo-Investments werden. Im Frühjahr hatte die Ifa AG in Graz mit dem Projekt „Green Paradise“ mit dem KG Beteiligungsmodell und dem Bauherren Plus-Modell zwei Immobilieninvestments auf den Markt gebracht. Laut Angaben der Ifa sei ersteres bereits erfolgreich platziert worden, das Bauherren Plus-Modell zu 90 Prozent.
Das Green Paradise in Graz Straßgang ist ein Ensemble aus drei Wohntürmen, in denen 139 Wohneinheiten entwickelt werden. Die Bauarbeiten zur Realisierung von „Green Paradise“ beginnen im Frühjahr 2020, die Fertigstellung und der Einzug der Mieter ist für das Frühjahr 2022 geplant.
Nach dynamischen 2. Quartal eingetrübtes 3. Quartal
Ups and downs für Leipziger Logistikmarkt
von Stefan Posch
Der Leipziger Logistikmarkt erlebt 2019 eine wahre Berg- und Talfahrt. Nach einem verhaltenen Jahresauftakt und einem sehr dynamischen zweiten Quartal hat sich das Marktgeschehen im dritten Quartal wieder merklich eingetrübt. Nur wenige Abschlüsse konnten innerhalb des Marktgebiets beobachtet werden und so beträgt aktuell der Gesamtumsatz 123.000 m², wodurch der 10-jährige Durchschnitt um 18 Prozent verfehlt wird. Dies ergibt die Analyse von BNP Paribas Real Estate.
Einer der wesentlichen Gründe, wieso zuletzt kaum Flächen neu bezogen wurden, ist das fehlende Angebot an verfügbaren Hallen. Eigennutzer spielen daher mit fast 45 Prozent des Umsatzes eine gewichtige Rolle. Die Nachfrage nach größeren modernen Flächen kaum bedient werden. Da es an adäquaten Beständen mangelt, weichen Nachfrager zunehmend auf neu errichtete Objekte aus, sodass der Neubauanteil mit über 85 Prozent auf Rekordniveau liegt", sagt Christopher Raabe, Managing Director und Head of Industrial Services & Investment der BNP Paribas Real Estate GmbH.
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Herausgeber: Reinhard Einwaller Chefredaktion: Gerhard Rodler Fotos: Archiv, shutterstock
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Nirgendwo sonst klaffen Schein und Sein (noch) so sehr auseinander wie bei der Digitalisierung. Diese heißt neuerdings Proptech, ist cool und modern und macht daher Millionen und Abermillionen an Investorengeldern locker. Den Praxistest haben indessen erst wenige bestanden.
Am Ende das Tages war den Teilnehmern die Ermüdung schon anzusehen. Trotz DJs und der klassischen Partylocation in den Sofiensälen stand man lieber zusammen und lümmelte an der Bar, als abzurocken. Kein Wunder: Immerhin waren an diesem Tag 45 Sprecher und 350 Erfolgsgeschichten rund um Proptech geistig zu verarbeiten. Und die 20 Pitches in der oberen Etage waren mehr als nur überlaufen. In all dem Gedränge strahlt ein Mensch ganz besonders: Julia Arlt freut sich, und das sieht man ihr an. Ihre erste Proptech-Veranstaltung in den Wiener Sofiensälen war, abgesehen von der etwas schwierigen Akustik dort, so perfekt, dass es nicht besser hätte sein können. Die mehreren hundert Teilnehmer kamen - und das war schon beachtlich - aus ganz Europa und den USA. Ein wirklich toller Erfolg für die Initiatorin der APTI, der Austrian Prop Tech Initiative - immerhin kann dieser Wiener Event gleich beim ersten mal mit zum Teil schon etablierten ähnlichen Veranstaltungen in New York, London und Berlin locker mithalten. Dennoch. James Abberthunder lehnt gemütlich in einer Ecke, ein Glas in der Hand, und bringt es im Gespräch auf den Punkt: "Cooler Event, keine Frage, und fast lebensnotwendig für eine neue Branche, um Investoren und Startups zusammenzubringen und allen einen großartigen Überblick zu geben. Aber was zum Teufel ist jetzt eigentlich wirklich neu bei der Boombranche Proptech?" Damit hat er nicht unrecht. In gewisser Weise ist die Proptech-Branche so etwas wie "alter Wein in neuen Schläuchen". Das, was heute Proptech heißt, gibt es in Wahrheit seit Jahrzehnten. Immobilien.net war so etwas seinerzeit, und alle darauf folgenden Immobilienbörsen wie willhaben.at, conthaus oder die Online Hausverwaltung ebenso. Und dann natürlich das mit größter Wahrscheinlichkeit (zumindest in Österreich) erfolgreichste Startup in dieser Hinsicht, ImmoUnited mit seinen zahlreichen Schwesterunternehmen der Roland Schmid Group, die mittlerweile nicht nur Österreich, sondern auch schon Deutschland im Sturm erobern. Oder das gerade in Umbau befindliche Startup zoomsquare mit dem wahrscheinlich am intensivsten akquirierten Risikokapital. Dabei hat man fast den Eindruck, dass Risikokapital ohne Ende auf der Suche nach Investments ist, und zwar nach der Rasenmähermethode: Wenn in viele Projekte investiert wird und es überleben zumindest zehn Prozent, ist es schon ein Geschäft für den Kapitalgeber. Proptech, das ist eine andere, durch und durch amerikanisierte Welt, wo auch das Scheitern dazu gehört und per se nichts Tragisches ist. Investorengelder werden aber auch in unseren Breiten sehr gerne locker gemacht für die neue Boombranche Proptech.
Investoren horchen auf
Ein Beispiel aus Deutschland: Wunderflats, die Online-Plattform für möblierte Apartments, gewinnt Creathor Venture, den VC Fonds Kreativwirtschaft der IBB Beteiligungsgesellschaft, ECONA AG und Family Offices als Investoren und sammelt 3 Millionen Euro ein. Die Finanzierungsrunde dient neuen Produktinnovationen und weiterem Wachstum. In den letzten vier Jahren hat sich die Anzahl möblierter Wohnungen in Deutschland verdoppelt. Damit man diese Apartments einfach online mieten und vermieten kann, haben Jan Hase und Arkadi Jampolski 2015 das Proptech-Unternehmen Wunderflats gegründet. Über Wunderflats kann man eine möblierte Wohnung mit wenigen Klicks für einen Monat oder länger mieten. Die Sharing Economy wird auch die Immobilienbranche verändern. Christian Weniger, Partner bei Creathor: "Ähnlich wie das Car-Sharing mehr und mehr den Autokauf ablöst, wird die langfristige Bindung an eine Wohnung durch temporäres Wohnen, Housing as a Service, ersetzt." Das gilt auch für den Bürobereich, wo der US-Anbieter WeWork eine ähnliche Entwicklung geschafft hat wie Uber und Airbnb: "Nur" mit einer cleveren Umsetzung der Sharing Economy-Idee ein Unternehmen mit einem Milliarden-Börsewert binnen weniger Quartale aus dem Boden zu stampfen und weltweit zu expandieren. Doug Chambers hat sein Startup FieldLens an WeWork gut verkauft und ist bei WeWork heute Vice President: "Es geht immer um den Nutzer und dessen Wohlbefinden. Wenn Sie heute zu WeWork kommen, spüren Sie die Vibrationen. Es summt, die Nutzer machen auch untereinander Geschäfte, aber vor allem motivieren sie sich gegenseitig." Tatsächlich bietet WeWork nicht sehr viel anderes, als andere Service Office Provider, nur zu einem in aller Regel deutlich höheren Mietpreis und mit einer zwar hippen, aber alles andere als teuer gebauten Ausstattung. Den Unterschied bei WeWork macht im Grunde die gemeinsame Ideologie des gegenseitigen Helfens und Befruchtens und der weltweiten Vernetzung. Das hat WeWork zu einem der bis jetzt in der PropTech-Szene ganz wenigen Milliarden-Unternehmen gemacht. Das ist die eine Seite. Die andere ist diese: Auch wenn man gerade nach solchen Events wieder Future:Proptech anders wahrnimmt, auch wenn Investoren und Startups gleichermaßen das nicht so sehen: Die Digitalisierung der Immobilien-Wirtschaft beschäftigt Österreichs Führungskräfte in hohem Maße, die Umsetzung in strategische Unternehmenskonzepte ist dabei bislang aber deutlich zu kurz gekommen. Dies geht auch aus einer aktuellen Umfrage hervor, die das Wiener Beratungsunternehmen Advicum Consulting durchführte. Während sich mehr als drei Viertel der Befragten aus Dienstleistung, Handel und Industrie mit dem Thema Digitalisierung aktiv beschäftigen und 43 Prozent deren Potenzial für die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit als hoch einstufen, geben nur 10 Prozent an, dass Digitalisierung in der Unternehmensstrategie bereits weitestgehend berücksichtigt wurde. Die bestehende digitale Infrastruktur wird im Schnitt als bestenfalls mittelmäßig eingestuft. Hinsichtlich der Relevanz verschiedener Technologien gibt es sektorenspezifisch unterschiedliche Einschätzungen. Immerhin werden 3D-Druck und Augmented Reality in der Industrie schon jetzt als sehr relevant eingestuft, womit die Bau- und Immobilienbranche hier sogar eine Vorreiterrolle hat. Aber selbst in der Baubranche liegen zwischen wahrgenommenem Handlungsbedarf und tatsächlichem Handeln noch Welten. Erst 6 % der Bauunternehmen verwenden beispielsweise digitale Planungsinstrumente. Und das in einer Branche, wo jeder über BIM spricht und BIM bis dato auch eine der ganz wenigen Proptech-Technologien ist, die schon heute eine gewisse flächendeckende Relevanz haben. "Für die Maschinenindustrie, die Baubranche und auch andere mittelständische Unternehmen ist die Digitalisierung der aktuell wichtigste Treiber von Wachstum, Innovation und Produktivität. Im Wettrennen um die Datenhoheit ist ein hohes Innovationstempo gefordert", betonte Elisabetta Castiglioni, CEO von A1 Digital International. Der Leiter des Bereichs Vertical Marketing Solutions bei A1 Digital, Francis Cepero, unterstrich die Notwendigkeit von Digitalisierung in der Baubranche anhand eines praktischen Beispiels: "Die Kostenoptimierung des Fuhrparks einer Firma, bei gleichbleibender Gesamtfahrleistung, kann nachweislich über 30 Prozent liegen. Die Möglichkeiten der Digitalisierung in der Baubranche stehen jedoch aktuell in starkem Kontrast zu der Anzahl der implementierten digitalen Initiativen." Die Relevanz der Digitalisierung für ihr Unternehmen wäre zwar mittlerweile beim Großteil der Baufirmen angekommen, dennoch seien es erst sechs Prozent der Bauunternehmen, die digitale Planungsinstrumente derzeit tatsächlich nutzten. Theoretisch sind sich da alle einig: Unternehmen müssen sich mit Künstlicher Intelligenz (KI) auseinandersetzen, sonst verlieren sie den Anschluss. In Deutschland hat sich die RICS damit detailliert auseinandergesetzt. Fazit: Wer sich nicht jetzt damit auseinandersetzt, riskiert die eigene Zukunft. Denn die Zukunft wird weniger von menschlicher Arbeitskraft und stärker durch Technologie geprägt sein. Das Facility Management (FM) ist insbesondere davon betroffen. Das ist vor allem auf arbeitsintensive, sich wiederholende Tätigkeiten zurückzuführen, die den Bereich für die Automatisierung prädestinieren. Der Bericht beleuchtet sowohl die positiven als auch die negativen Seiten dieser Entwicklung und gibt Handlungsempfehlungen für Unternehmen.
Chancen durch künstliche Intelligenz
Ralf Pilger, Geschäftsführer der WISAG Facility Management Hessen GmbH & Co. KG: "Wie bei der Einführung des Smartphones ist derzeit noch nicht absehbar, welche Umwälzungen sich für die Branche ergeben. Fest steht allerdings, dass für Teilbereiche höher qualifizierte Mitarbeiter benötigt werden. Eine Vielzahl von Tätigkeiten wird effizienter und verlässlicher ausgeführt. Ob Leistungen aufgrund der erforderlichen Qualifikationen auch wesentlich günstiger werden, bleibt abzuwarten." Und Pilger weiter: "Das FM-Serviceangebot wird durch neue Technologien ausgebaut und damit für Kunden attraktiver. Ein Beispiel dafür ist der Einsatz von KI bei der Auswertung verbauter Sensorik für das so genannte 'preventive maintenance' oder 'on demand'. Dabei werden auch Anpassungen bei Normen oder gesetzlichen Vorgaben nötig sein. Wie werden z.B. Gewährleistungsansprüche gesichert, wenn keine zyklische Instandhaltung erfolgt? Auch bedarf es der Klärung, wer Eigentümer der durch den Einsatz von KI verfügbaren oder gewonnenen Daten ist. Nicht zuletzt müssen sich die Marktteilnehmer darüber im Klaren sein, dass es möglicher Investitionen in die Immobilien selbst, aber auch auf Seiten der beteiligten Dienstleister bedarf. Es bieten sich jedoch zahlreiche Chancen für unsere Branche. Daher müssen die Unternehmen - unabhängig von ihrer Größe - jetzt aktiv werden." Chris Hoar, Mitgründer von AI in FM: "Gemäß unserer Studie sollten sich Unternehmen auf die Chancen konzentrieren, die KI bietet, und daraus den größtmöglichen Nutzen ziehen, bei gleichzeitiger Minimierung von Risiken. So können sie Strategien, Ziele und Finanzlage des Unternehmens besser steuern und kontrollieren." Weltweit indessen schwillt die Flut an Risikokapital weiter an. Bei der in diesem Jahr zum zweiten Mal durchgeführten MIPIM PropTech Summit in New York - das Immobilien Magazin war als einziges deutschsprachiges Medium mit einem Team dabei - wurde bekannt, dass allein 2017 ganze 2,6 Milliarden Dollar in PropTech-Start- ups fließen. Laut CBInsights waren das gerade einmal 277 Transaktionen. Dabei sind das nur die großen Proptech-Fische, die kleinen Einpersonen-Gründungen (die freilich sogar einen Großteil der Masse ausmachen dürften) sind da naturgemäß noch gar nicht erfasst.
Österreicher Weltspitze
Dabei sind Österreichs clevere Proptech-Köpfe übrigens Weltspitze. Was Roland Schmid bereits mit satten Gewinnen belegen konnte (auch wenn es zur Zeit seiner Unternehmensgründung den Ausdruck Proptech noch gar nicht gegeben hatte), beweisen andere wiederum auf internationaler Award-Ebene. So schaffte es bei dem US-PropTech Award nur ein US-Unternehmen auf den Stockerlplatz, nämlich Real Atom, eine Finanzierungsplattform. Die anderen beiden: Acasa aus Großbritannien, das eine Administrationsplattform zur Betriebskostenverwaltung für private Haushalte anbietet - und die österreichische Firma PlanRadar mit ihrer Gebäudedokumentationssoftware. Das ist insofern bemerkenswert, weil die Finanzierung von Proptech-Start-ups nirgendwo besser organisiert ist als in den USA. Marktführer ist hier die New Yorker MetaProp. Gründer und Managing Director Aaron Block zum Immobilien Magazin: "Die Zahl der Startups im Proptech-Segment vervielfacht sich von Monat zu Monat." Im Gegensatz zu den meisten österreichischen Immobilienunternehmen (bemerkenswerte Ausnahmen sind etwa die Buwog oder der Zinshausmakler Hudej) sind die klassischen US-Immobilienunternehmen aber extrem technikaffin. Dazu gehört auch der Immobilienriese Silverstein Properties (bekannt als ehemaliger Eigentümer des New Yorker World Trade Centers). Dessen CEO Marty Burger sagt dem Immobilien Magazin: "Immobilien sind heute nicht mehr nur Gebäude, sondern auch Daten über deren Nutzer und Bewohner und wie sie das Gebäude nutzen und wie sie leben." Immobilienwirtschaft sei heute letztlich ein Dienstleistungsgewerbe, die Bereitstellung von Miet- oder Eigentumsfläche nur noch ein kleiner Teil der tatsächlichen Wertschöpfung selbst bei Entwicklern und Bauträgern. Chris Grigg, CEO of British Land, sieht das ganz ähnlich: "Google und Facebook zeigen uns den Weg vor: Es dreht sich alles um Big Data, um das große Bild. Und wir befinden uns an einer Weggabelung mit dem Risiko der richtigen Entscheidung über die eingesetzten Technologien. Wer das jetzt richtig macht, wird gewinnen - egal ob er heute groß oder kein ist. Und umgekehrt." Übrigens: Beim New Yorker PropTech-Event kam mittlerweile jeder Vierte aus Europa. Wir sind weltweit am Aufholen.
Disneys Zoomania präsentiert ein farbenfrohes Meisterwerk der Stadtplanung. Prädikat: Nachahmungswert.
Liebe Stadtplaner und -innen, ich habe eine Aufgabe für Sie. Die Stadt, die Sie entwerfen sollen, muss für folgende Zielgruppen geeignet sein: Die Einwohner sind zwischen wenigen Zentimetern und etwa zwei Meter groß und wiegen zwischen ein paar Gramm und einigen Tonnen. Die Wohlfühltemperatur beträgt, je nach Gruppe, zwischen minus 40 und plus 40 Grad Celsius. Wie löst man eine solche Aufgabe? Mit sehr viel Fantasie - wie die Architekten von Zootopia, der knuddelig-bunten Tiermetropole aus dem Disneyfilm "Zoomania". Eine Stadt, die definitiv einen genaueren Blick lohnt - denn nie zuvor war ein Animationsfilm so detailreich Das Zentrum der Stadt ist Savanna Central - hier macht Hauptfigur und Hasenpolizistin Judy Hopps das erste Mal Bekanntschaft mit dem Schmelztiegel der Tierwelt. Rathaus, Polizeizentrale und Bahnhof ordnen sich um einen zentralen Brunnen an, der das Wasserloch symbolisieret, aus dem sich die Stadt entwickelt hat. Rundherum befinden sich Tundratown, Sahara Square, das Rainforest District, Little Rodentia und Bunny Borrough - die eine perfekt durchdachte Smart-City-Automatic speist: Im Rainforest District befinden sich riesige künstliche Bäume. Sie pumpen Flusswasser durch einen Brenner, der mit Dung beheizt wird, nach oben in die Baumkronen. Dort wird Wasserdampf und Wasser durch ein Sprinklersystem über den Bezirk verteilt und ein Regenwaldklima erzeugt. Mit der Energie aus diesem riesigen Wasserkraftwerk wird die Trennwand zwischen Tundratown, dem arktischen Bezirk, und Sahara Square, der stadteigenen Wüste, betrieben. In Tundratown liegt eine dicke Schneeschicht, die Bewohner erfreuen sich täglich - pünktlich um drei Uhr nachmittags - an einem Blizzard. Um das alles zu bewerkstelligen, sind in die Trennmauern zu Sahara Square riesige Kühlaggregate eingelassen - deren heiße Abluft auf der anderen Seite wieder die Wüste beheizt. Ein perfekt abgestimmtes Ökosystem also. Wenn es doch in der Realität nur auch so einfach wäre.