Die derzeit niedrigen Zinsen seien ein enormes Risiko für Immobilienportfolios, sagt Wolfgang Tutsch, Managing Partner der MPT Advisory Group im immoflash-Gespräch. Dies führe zu einem hohem Leverage und aufgrund der niedrigen Renditen auch zu einer erhöhten Risikobereitschaft. Verändern sich die Schätzwerte der Immobilien, weil die Marktpreise wieder sinken, werden die finanzierenden Banken unruhig. Tutsch: „Fällt die Abwertung höher aus, reagieren die Banken wohl wieder sehr heftig, wie auch schon 2008 und in den Folgejahren.“ Komme es zu Mietausfällen, geraten die ohnedies niedrigen Rendite zusätzlich unter Druck. Niedrigere Mieteinnahmen könnten auch die Rückzahlbarkeit der aufgenommenen Kredite gefährden, oder notwendige Erhaltungsarbeiten müssen anders finanziert werden.
Vorsicht sei auch bei Wohnimmobilien geboten. Tutsch: „Bei Wohnimmobilien wird der Ruf nach einem Einschreiten der Politik gegen die stark steigenden Mieten immer lauter.“ Das könnte die Marktpreise bei Wohnimmobilien negativ beeinflussen.
Auch die Wirtschaft laufe nicht so rund, was wiederum ein Gefahrensignal für Büroimmobilien sei. Tutsch hat mit seiner MPT in den zurückliegenden Jahren Dutzende Immobilien beziehungsweise analysiert oder - vor allem im Bankenaufrag - saniert, und zwar in Österreich, Tschechien, Slowakei, Slowenien, Ukraine, Rumänien und Holland.
Tutsch: „So mancher institutioneller Investor hat bereits damit begonnen, sein Portfolio zu analysieren und geeignete Maßnahmen zu setzen.“ Genau das rät Tutsch aktuell praktisch allen Portfoliomanagern oder deren Eigentümern.
Warum sich die Anbindung der U2 an den Wienerberg erneut erheblich verzögert und ob Entwickler auf Zusagen der Stadt Wien und der Wiener Linien überhaupt noch bauen können - das gibt es in den morgigen immo7 News. Und: Warum die ÖSW in einem Projekt in Wien ihre Mietverträge auf ein Jahr befristet. Weiters: Wie die Vonovia nun auch massiv in den schwedischen Wohnimmobilienmarkt drängt.
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Im Jahr 2020 werden in Wien so viele Wohnungsneubauten fertiggestellt wie noch nie zuvor - zumindest seit Aufzeichnungsbeginn. Bereits heuer, 2019, werden rund 12.000 Wohnungseinheiten fertiggestellt, im kommenden Jahr sollte dieses Volumen noch einmal deutlich übertroffen werden. Neu ist, dass die bisher dominierenden Eigentumswohnungen nicht mehr an der Spitze der Fertigstellungsleistung stehen, sondern von freifinanzierten wie geförderten Mietwohnungen abgelöst werden.
Als Assetklasse hat sich Wohnen bereits in den letzten Jahren stark etabliert und war 2018 mit einem Volumen von 1,27 Euro Milliarden und rund 30 Prozent am gesamten Investmentumsatz die stärkste Assetklasse in Österreich. In den ersten drei Quartalen 2019 wurden bereits 800 Millionen Euro in großvolumige Wohnimmobilien investiert, bis zum Jahresende sollte die 1 Milliarde Euro-Marke also überschritten werden. „Das Interesse der institutionellen Investoren ist trotz niedriger Renditen groß“, so Fichtinger.
estiegen sind erneut die Kaufpreise: in den inneren Bezirken in Wien liegen die durchschnittlichen Kaufpreise für Eigentumswohnungen erstmals bei über 6.000 Euro/m², aber auch in den anderen Lagen stiegen die Kaufpreise. „Die Erhöhung bei den Kaufpreisen pro Quadratmeter ist vor allem auch auf die Fertigstellung von einigen sehr exklusiven Projekten wie z.B. Parkapartments am Belvedere und Über den Linden zurückzuführen“, so Patrick Schild, Head of Agency bei CBRE Österreich.
Die Mieten für Neubauprojekte sind weitgehend stabil, leicht gestiegen sind die Mieten in den Flächenbezirken Wiens mit 10 bis 13 Euro/m²/Monat, während die Mieten in den Inneren Bezirken mit 12,50 bis 16 Euro/m²/Monat liegen geblieben sind.
Das Flächenangebot für Neubauentwicklungen in Wien ist begrenzt, was zur Folge hat, dass mehr und mehr im Wiener Umland großvolumig entwickelt und gebaut wird.
Die illwerke vkw errichtet im Bereich Tschagguns/Latschau gemeinsam mit der Falkensteiner Michaeler Tourism Group (FMTG) im kommenden Jahr das erste 5-Sterne-Familienhotel in Vorarlberg. Das norwegische Architekturbüro Snøhetta mit Stammsitz in Oslo und einem Büro in Innsbruck ging als Sieger des Architekturwettbewerbs hervor.
Otmar Michaeler, Vorstandsvorsitzender der FMTG: „Der Vorschlag des Siegerbüros bringt die vielfältigen Prozess-Anforderungen eines oberklassigen Hotels perfekt mit den regionalen Gegebenheiten in Einklang. Das hat uns in der Jury überzeugt.“ Im Zentrum des Entwurfs steht ein zweistöckiger Sockel, der den natürlichen Verlauf des Umfelds aufnimmt und sich in die Landschaft einbettet. Auf dieser neu entstandenen Topografie liegen zwei ruhige Baukörper. Während der Sockel den aktiven Teil des Gebäudes mit Lobby, Spa, Restaurant und reichlich Familienangeboten beherbergt, befinden sich in den aufgesetzten Baukörpern die drei verschiedenen Zimmerkategorien. Die Außenoptik spielt mit verschiedenen Elementen, das Zwei-Layer-System der Holzfassade gibt dem Gebäude Tiefe und spielt mit Licht und Schatten. Für das Hotelprojekt werden rund 30 Millionen Euro investiert. Nach der Detailplanung soll im Frühjahr 2020 das Behördenverfahren starten.
Mehr Gäste, mehr Innovationen, mehr Immobilientransaktionen:
von Engelbert Abt
Zukunftsorientierte Hotel-Formen werden in Europa immer beliebter. Übernachtung, Co-Working - und alles durch eine digitale Plattform zusammengehalten. Eine Verbindung, welche bei vielen der 710 Millionen Touristen in Europa (2018) und auch bei Investoren zunehmend auf Zuspruch stößt. Für das Jahr 2019 geht Catella in Europa von einem Transaktionsvolumen mit Hotelimmobilien von knapp über 20 Milliarden Euro aus.
Europa kristallisiert sich mit der Anzahl an Touristen als eine der meist besuchten Regionen der Welt heraus. Im Zuge der Globalisierung, Digitalisierung und Urbanisierung sind jedoch zunehmende Veränderungen in der Hotelbranche spürbar. Die Hotellerie muss zunehmend einen Spagat zwischen Erholungsort und Arbeitsplatz schaffen.
Zukünftig wird das Angebot an Co-Working-Spaces auch in der Hotelbranche für Veränderungen sorgen. Die französische Hotelkette Accor hat in einem Joint Venture mit Bouygues die Firma Wojo gegründet und plant damit ein Angebot von rund 1.200 neuen Co-Working-Flächen in Europa. Die Hotelkette 25hours Hotels setzt bereits seit einigen Jahren das Konzept mit Hotels in deutschen Großstädten um.
Ein weiterer Trend sind Automatenhotels mit deutlich weniger Personal. Den Zugangscode für den Hotelzutritt sowie für sein Zimmer empfängt der Gast über sein Smartphone. Neuartige, alternative Unterkünfte sind aber bei Investoren die beliebteste Wahl (25 Prozent). Nur rund 9 Prozent der Befragten würden traditionelle Hotels als Investment-Optionen bevorzugen.
Unter den 10 größten Verkäufen von Hotelimmobilien 2018 war Großbritannien sieben Mal vertreten. Auch im Volumen lag Großbritannien mit 7,56 Milliarden Euro auf Platz eins, gefolgt von 4,15 Milliarden Euro in Deutschland.
Der Baustart zur Revitalisierung des Industrieensembles der alten Rauchmühle in Salzburg ist jetzt konkret. Wie der Entwickler Prisma mitteilt, habe der Gestaltungsbeirat der Stadt Salzburg grünes Licht für die Neugestaltung der historischen Bestandsgebäude gegeben. Im kommenden Jahr wird der Bau also starten. Im Verbund mit den bereits in Umsetzung befindlichen Wohnungs-Neubauten entsteht ein Gesamtkonzept als durchmischtes Quartier. Bernhard Ölz, Vorstand der Prisma Unternehmensgruppe: „Wir freuen uns auf den Umsetzungsstart der historischen Gebäude 2020. Die Geschichte der Rauchmühle wird weitergeschrieben, es wird ein von Kreativität, Vielfalt und Innovation getragenes Quartier entstehen.“
Das Nutzungskonzept der Bestandsgebäude sieht langfristige Vermietungen an Unternehmen und Start-ups aus dem Bereich der Digital- und Kreativwirtschaft vor. "Die Gespräche mit künftigen Nutzern aus der Branche sind gut angelaufen, ca. 1/3 der Fläche ist bereits fixiert. Die neuen Arbeits- und Büroräume in den historischen Bestandsgebäuden (altes Mühlhaus, alter Silo, Villa Ceconi) entstehen im Verbund mit der Gesamtentwicklung Quartier Rauchmühle. Die Gesamtfertigstellung des Quartier Rauchmühle ist für Mitte 2021 geplant.
Immer mehr koreanische Investoren sehen in Europa einen sicheren Zielmarkt für Immobilieninvestments. Es kommen auch immer weitere dazu: So eben hatte die Eugene Investments & Securities von der Patrizia AG ein rund 10.000 m² großes Bürogebäude in der polnischen Hauptstadt Warschau erworben. Damit markiert der Anleger seinen Markteintritt in Europa. Die Transaktion vermittelt hatte dabei die Warburg-HIH Invest sowie der koreanische Assetmanager JR AMC. Weitere Investitionen sollen folgen, wie HK Kim, Managing Director bei Eugene Investment & Securities, mitteilen lässt: „Wir sehen unsere Investitionen in den Warschauer Büromarkt als Gelegenheit, um an der Entwicklung der am schnellsten wachsenden Volkswirtschaft der EU teilzuhaben. Internationale Unternehmen werden ihre Büroflächen in Warschau weiter ausbauen, da sie von den zahlreich vorhandenen qualifizierten Arbeitskräften und niedrigeren Personalkosten profitieren.“ Beim Bürogebäude handelt es sich um das 2012 entwickelte „Feniks“ im City Center West, das zu 85 Prozent an die Umweltbank BOS vermietet ist. Restliche Mieter sind ein Supermarkt, eine Drogerie und ein Coffee Shop.
Das Berliner Arrow-Portfolio - bestehend aus vier Büroimmobilien in Berlin - ist im Rahmen eines Share Deals von der Patrizia AG an die PGIM Real Estate und die Signature Capital verkauft worden. Das gab die PGIM via Aussendung bekannt. Das Arrow-Portfolio befindet sich in den Stadtteilen Mitte und Kreuzberg, ist zwischen 1880 und 1911 erbaut worden und weist eine kumulierte Gesamtmietfläche von rund 32.000 m² auf, wobei um weitere 8.500 m² erweitert werden könne. Über den Kaufpreis ist Stillschweigen vereinbart worden. Der Kauf ist die jüngste in einer Reihe von Investitionen, die Signature Capital und die europäische Value-Add-Strategie von PGIM Real Estate gemeinsam getätigt haben.
Bei den Objekten im Bezirk Mitte handelt es sich um ehemalige Seniorenresidenzen, die in Büroflächen umgewandelt werden. Der an Mitte angrenzende Bezirk Kreuzberg war historisch ein Industrie- und Arbeiterviertel. Heute ist der Stadtteil ein kreativer Hotspot, der Start-ups und Unternehmen anzieht.
Quilquest und Kintyre kaufen 35.000 m² Retailflächen am Bodensee
von Charles Steiner
Das Seemaxx Outlet-Center am Bodensee, nahe an der österreichischen und Schweizer Grenze ist vom Schweizer Family Office H Sat an ein Konsortium aus Quilvest Capital Partners und dem Frankfurter Investor und Assetmanager Kintyre verkauft worden. Im Zentrum von Radolfzell mit Blick auf den Bodensee gelegen, weist die Liegenschaft 35.000 m² Gewerbefläche auf, darunter das Seemaxx Factory-Outlet-Center, Logistik- und Lagereinheiten sowie das Bürogebäude Kesselhaus. Das Closing ist für Ende dieses Jahres geplant.
Die Transaktion umfasst den Erwerb der Hesta Beteiligungs-GmbH (Eigentümerin und Betreiberin der Immobilie). Patrick Laroche, CIO Real Estate für Europa und Asien bei Quilvest Capital Partners, erklärt: „Wir bewerten diese Immobilie als sehr attraktiv, da sie eine Mischung aus diversifizierten Geldflüssen und verschiedenen Verbesserungspotenzialen aufweist, insbesondere für das Seemaxx Factory-Outlet-Center, das sich in einem einkommensstarken Einzugsgebiet befindet. Damit passt es gut zu dem Wertschöpfungsansatz, den wir in den europäischen Märkten in mehreren Sektoren replizieren wollen.“
Die zur Georgeous Smiling Hotels zugehörige Münchner Betriebsgesellschaft Munich Apart Rooms hat jetzt erstmals ein Hotel mit der neuen Eigenmarke Bento Inn eröffnet. Dabei habe man ein neues Konzept angewandt, wie Georgeous Smiling berichtet: Dieses ist eine Kombination eines Budget-Boutique Hotels mit Longstay-Apartments, es ist an eine japanische Bento Box angelehnt. Auf einer Gesamtnutzfläche von 8.000 m² verfügt die Immobilie über 366 Zimmer mit 788 Betten, davon 36 Zimmer barrierefrei und behindertengerecht, sowie eine Tiefgarage und einen Parkplatz mit insgesamt 183 Stellplätzen.
Der auf Büroimmobilien in Deutschland fokussierte Investor und Asset Manager Publity konnte für die Büroimmobilie Quattrium in Ratingen bei Düsseldorf den Mietvertrag mit Hitachi Vantara vorzeitig verlängern. Dieser läuft jetzt bis September 2025. Das Unternehmen nutzt im Objekt eine Fläche von 717 m². Die durchschnittliche Restlaufzeit der Mietverträge (WALT) im gesamten Objekt beläuft sich auf drei Jahre, gibt die Publity bekannt.
Das Quattrium in Ratingen verfügt über eine Mietfläche von insgesamt knapp 28.000 m². Publity hatte das fünfgeschossige Bürogebäude in 2016 im Rahmen eines Asset-Management-Vertrages erworben. Zu der Immobilie, die 1993 errichtet wurde, gehören auch rund 600 Tiefgaragenstellplätze.
Der globale Finanzdienstleister IG Group ernennt Robert Michael McTighe zum nichtexekutiven Vorstandsvorsitzenden, um June Felix und das Führungsteam bei der Umsetzung der Konzernstrategie zu unterstützen. Das gab die IG Group via Aussendung bekannt. Bis das Engagement in Kraft tritt - am 3. Februar 2020 -, wird Jonathan Moulds diese Funktion interimsmäßig ausführen.
McTighe, 66 Jahre, weist jahrelange Führungs-, Vorstands- und Regulierungserfahrungen in öffentlichen und privaten Unternehmen auf. Er ist zudem Vorsitzender bei Openreach Limited, Together Financial Services Limited und Arran Isle Limited. Zuletzt war er bei der IGAS Energy PLC tätig.
Geoffrey Pizzanelli neuer Capital Development Director EU und GB
von Charles Steiner
Geoffrey Pizzanelli
Die Immobilienentwicklungs- und Investmentgesellschaft Scannell Properties hat mit Geoffrey Pizzanelli einen neuen Director Development für die EU und Großbritannien an Bord geholt. Er wechselt dabei von AEW und wird ab 1. Jänner seinen Dienst bei Scannell antreten. Dabei wird er vom neuen Pariser Standort des Unternehmens die Akquisitions- und Veräußerungsstrategie in Europa und Großbritannien verantworten. In dieser Funktion wird er Investitionsmöglichkeiten erschließen, das regionale Underwriting überwachen sowie Veräußerungsstrategien entwickeln und deren Umsetzung leiten.
Mit über elf Jahren Erfahrung im paneuropäischen Asset- und Investment Management war Pizzanelli die vergangenen acht Jahre bei AEW tätig. Bei der europäischen Organisation des US-amerikanischen Immobilien-Investors bekleidete er verschiedene Positionen, darunter als Fonds Controller für den Logistics Fund, Asset Manager Frankreich & Spanien sowie als Head of Asset Management, Development & Transactions (Logistik und Light Industrial in Südeuropa).
Die derzeit niedrigen Zinsen seien ein enormes Risiko für Immobilienportfolios, sagt Wolfgang Tutsch, Managing Partner der MPT Advisory Group im immoflash-Gespräch. Dies führe zu einem hohem Leverage und aufgrund der niedrigen Renditen auch zu einer erhöhten Risikobereitschaft. Verändern sich die Schätzwerte der Immobilien, weil die Marktpreise wieder sinken, werden die finanzierenden Banken unruhig. Tutsch: „Fällt die Abwertung höher aus, reagieren die Banken wohl wieder sehr heftig, wie auch schon 2008 und in den Folgejahren.“ Komme es zu Mietausfällen, geraten die ohnedies niedrigen Rendite zusätzlich unter Druck. Niedrigere Mieteinnahmen könnten auch die Rückzahlbarkeit der aufgenommenen Kredite gefährden, oder notwendige Erhaltungsarbeiten müssen anders finanziert werden.
Vorsicht sei auch bei Wohnimmobilien geboten. Tutsch: „Bei Wohnimmobilien wird der Ruf nach einem Einschreiten der Politik gegen die stark steigenden Mieten immer lauter.“ Das könnte die Marktpreise bei Wohnimmobilien negativ beeinflussen.
Auch die Wirtschaft laufe nicht so rund, was wiederum ein Gefahrensignal für Büroimmobilien sei. Tutsch hat mit seiner MPT in den zurückliegenden Jahren Dutzende Immobilien beziehungsweise analysiert oder - vor allem im Bankenaufrag - saniert, und zwar in Österreich, Tschechien, Slowakei, Slowenien, Ukraine, Rumänien und Holland.
Tutsch: „So mancher institutioneller Investor hat bereits damit begonnen, sein Portfolio zu analysieren und geeignete Maßnahmen zu setzen.“ Genau das rät Tutsch aktuell praktisch allen Portfoliomanagern oder deren Eigentümern.
Morgen in den immo7 News
Verspätung für U2
von Charles Steiner
Warum sich die Anbindung der U2 an den Wienerberg erneut erheblich verzögert und ob Entwickler auf Zusagen der Stadt Wien und der Wiener Linien überhaupt noch bauen können - das gibt es in den morgigen immo7 News. Und: Warum die ÖSW in einem Projekt in Wien ihre Mietverträge auf ein Jahr befristet. Weiters: Wie die Vonovia nun auch massiv in den schwedischen Wohnimmobilienmarkt drängt.
So melden Sie sich bei immo7 News an: Einfach auf immoseven.at klicken, Daten eingeben und abonnieren. Schon werden Sie jeden Freitagmorgen mit den wichtigsten Nachrichten der Woche in unserem Web-TV-Format versorgt!
Im Jahr 2020 werden in Wien so viele Wohnungsneubauten fertiggestellt wie noch nie zuvor - zumindest seit Aufzeichnungsbeginn. Bereits heuer, 2019, werden rund 12.000 Wohnungseinheiten fertiggestellt, im kommenden Jahr sollte dieses Volumen noch einmal deutlich übertroffen werden. Neu ist, dass die bisher dominierenden Eigentumswohnungen nicht mehr an der Spitze der Fertigstellungsleistung stehen, sondern von freifinanzierten wie geförderten Mietwohnungen abgelöst werden.
Als Assetklasse hat sich Wohnen bereits in den letzten Jahren stark etabliert und war 2018 mit einem Volumen von 1,27 Euro Milliarden und rund 30 Prozent am gesamten Investmentumsatz die stärkste Assetklasse in Österreich. In den ersten drei Quartalen 2019 wurden bereits 800 Millionen Euro in großvolumige Wohnimmobilien investiert, bis zum Jahresende sollte die 1 Milliarde Euro-Marke also überschritten werden. „Das Interesse der institutionellen Investoren ist trotz niedriger Renditen groß“, so Fichtinger.
estiegen sind erneut die Kaufpreise: in den inneren Bezirken in Wien liegen die durchschnittlichen Kaufpreise für Eigentumswohnungen erstmals bei über 6.000 Euro/m², aber auch in den anderen Lagen stiegen die Kaufpreise. „Die Erhöhung bei den Kaufpreisen pro Quadratmeter ist vor allem auch auf die Fertigstellung von einigen sehr exklusiven Projekten wie z.B. Parkapartments am Belvedere und Über den Linden zurückzuführen“, so Patrick Schild, Head of Agency bei CBRE Österreich.
Die Mieten für Neubauprojekte sind weitgehend stabil, leicht gestiegen sind die Mieten in den Flächenbezirken Wiens mit 10 bis 13 Euro/m²/Monat, während die Mieten in den Inneren Bezirken mit 12,50 bis 16 Euro/m²/Monat liegen geblieben sind.
Das Flächenangebot für Neubauentwicklungen in Wien ist begrenzt, was zur Folge hat, dass mehr und mehr im Wiener Umland großvolumig entwickelt und gebaut wird.
Die illwerke vkw errichtet im Bereich Tschagguns/Latschau gemeinsam mit der Falkensteiner Michaeler Tourism Group (FMTG) im kommenden Jahr das erste 5-Sterne-Familienhotel in Vorarlberg. Das norwegische Architekturbüro Snøhetta mit Stammsitz in Oslo und einem Büro in Innsbruck ging als Sieger des Architekturwettbewerbs hervor.
Otmar Michaeler, Vorstandsvorsitzender der FMTG: „Der Vorschlag des Siegerbüros bringt die vielfältigen Prozess-Anforderungen eines oberklassigen Hotels perfekt mit den regionalen Gegebenheiten in Einklang. Das hat uns in der Jury überzeugt.“ Im Zentrum des Entwurfs steht ein zweistöckiger Sockel, der den natürlichen Verlauf des Umfelds aufnimmt und sich in die Landschaft einbettet. Auf dieser neu entstandenen Topografie liegen zwei ruhige Baukörper. Während der Sockel den aktiven Teil des Gebäudes mit Lobby, Spa, Restaurant und reichlich Familienangeboten beherbergt, befinden sich in den aufgesetzten Baukörpern die drei verschiedenen Zimmerkategorien. Die Außenoptik spielt mit verschiedenen Elementen, das Zwei-Layer-System der Holzfassade gibt dem Gebäude Tiefe und spielt mit Licht und Schatten. Für das Hotelprojekt werden rund 30 Millionen Euro investiert. Nach der Detailplanung soll im Frühjahr 2020 das Behördenverfahren starten.
Mehr Gäste, mehr Innovationen, mehr Immobilientransaktionen:
Hotels boomen immer noch weiter
von Engelbert Abt
Zukunftsorientierte Hotel-Formen werden in Europa immer beliebter. Übernachtung, Co-Working - und alles durch eine digitale Plattform zusammengehalten. Eine Verbindung, welche bei vielen der 710 Millionen Touristen in Europa (2018) und auch bei Investoren zunehmend auf Zuspruch stößt. Für das Jahr 2019 geht Catella in Europa von einem Transaktionsvolumen mit Hotelimmobilien von knapp über 20 Milliarden Euro aus.
Europa kristallisiert sich mit der Anzahl an Touristen als eine der meist besuchten Regionen der Welt heraus. Im Zuge der Globalisierung, Digitalisierung und Urbanisierung sind jedoch zunehmende Veränderungen in der Hotelbranche spürbar. Die Hotellerie muss zunehmend einen Spagat zwischen Erholungsort und Arbeitsplatz schaffen.
Zukünftig wird das Angebot an Co-Working-Spaces auch in der Hotelbranche für Veränderungen sorgen. Die französische Hotelkette Accor hat in einem Joint Venture mit Bouygues die Firma Wojo gegründet und plant damit ein Angebot von rund 1.200 neuen Co-Working-Flächen in Europa. Die Hotelkette 25hours Hotels setzt bereits seit einigen Jahren das Konzept mit Hotels in deutschen Großstädten um.
Ein weiterer Trend sind Automatenhotels mit deutlich weniger Personal. Den Zugangscode für den Hotelzutritt sowie für sein Zimmer empfängt der Gast über sein Smartphone. Neuartige, alternative Unterkünfte sind aber bei Investoren die beliebteste Wahl (25 Prozent). Nur rund 9 Prozent der Befragten würden traditionelle Hotels als Investment-Optionen bevorzugen.
Unter den 10 größten Verkäufen von Hotelimmobilien 2018 war Großbritannien sieben Mal vertreten. Auch im Volumen lag Großbritannien mit 7,56 Milliarden Euro auf Platz eins, gefolgt von 4,15 Milliarden Euro in Deutschland.
Der Baustart zur Revitalisierung des Industrieensembles der alten Rauchmühle in Salzburg ist jetzt konkret. Wie der Entwickler Prisma mitteilt, habe der Gestaltungsbeirat der Stadt Salzburg grünes Licht für die Neugestaltung der historischen Bestandsgebäude gegeben. Im kommenden Jahr wird der Bau also starten. Im Verbund mit den bereits in Umsetzung befindlichen Wohnungs-Neubauten entsteht ein Gesamtkonzept als durchmischtes Quartier. Bernhard Ölz, Vorstand der Prisma Unternehmensgruppe: „Wir freuen uns auf den Umsetzungsstart der historischen Gebäude 2020. Die Geschichte der Rauchmühle wird weitergeschrieben, es wird ein von Kreativität, Vielfalt und Innovation getragenes Quartier entstehen.“
Das Nutzungskonzept der Bestandsgebäude sieht langfristige Vermietungen an Unternehmen und Start-ups aus dem Bereich der Digital- und Kreativwirtschaft vor. "Die Gespräche mit künftigen Nutzern aus der Branche sind gut angelaufen, ca. 1/3 der Fläche ist bereits fixiert. Die neuen Arbeits- und Büroräume in den historischen Bestandsgebäuden (altes Mühlhaus, alter Silo, Villa Ceconi) entstehen im Verbund mit der Gesamtentwicklung Quartier Rauchmühle. Die Gesamtfertigstellung des Quartier Rauchmühle ist für Mitte 2021 geplant.
Markteintritt eines Investor mit Kauf in Warschau
Immer mehr Koreaner in Europa
von Charles Steiner
Immer mehr koreanische Investoren sehen in Europa einen sicheren Zielmarkt für Immobilieninvestments. Es kommen auch immer weitere dazu: So eben hatte die Eugene Investments & Securities von der Patrizia AG ein rund 10.000 m² großes Bürogebäude in der polnischen Hauptstadt Warschau erworben. Damit markiert der Anleger seinen Markteintritt in Europa. Die Transaktion vermittelt hatte dabei die Warburg-HIH Invest sowie der koreanische Assetmanager JR AMC. Weitere Investitionen sollen folgen, wie HK Kim, Managing Director bei Eugene Investment & Securities, mitteilen lässt: „Wir sehen unsere Investitionen in den Warschauer Büromarkt als Gelegenheit, um an der Entwicklung der am schnellsten wachsenden Volkswirtschaft der EU teilzuhaben. Internationale Unternehmen werden ihre Büroflächen in Warschau weiter ausbauen, da sie von den zahlreich vorhandenen qualifizierten Arbeitskräften und niedrigeren Personalkosten profitieren.“ Beim Bürogebäude handelt es sich um das 2012 entwickelte „Feniks“ im City Center West, das zu 85 Prozent an die Umweltbank BOS vermietet ist. Restliche Mieter sind ein Supermarkt, eine Drogerie und ein Coffee Shop.
Patrizia verkauft an PGIM und Signature Capital
Arrow Portfolio verkauft
von Charles Steiner
Das Berliner Arrow-Portfolio - bestehend aus vier Büroimmobilien in Berlin - ist im Rahmen eines Share Deals von der Patrizia AG an die PGIM Real Estate und die Signature Capital verkauft worden. Das gab die PGIM via Aussendung bekannt. Das Arrow-Portfolio befindet sich in den Stadtteilen Mitte und Kreuzberg, ist zwischen 1880 und 1911 erbaut worden und weist eine kumulierte Gesamtmietfläche von rund 32.000 m² auf, wobei um weitere 8.500 m² erweitert werden könne. Über den Kaufpreis ist Stillschweigen vereinbart worden. Der Kauf ist die jüngste in einer Reihe von Investitionen, die Signature Capital und die europäische Value-Add-Strategie von PGIM Real Estate gemeinsam getätigt haben.
Bei den Objekten im Bezirk Mitte handelt es sich um ehemalige Seniorenresidenzen, die in Büroflächen umgewandelt werden. Der an Mitte angrenzende Bezirk Kreuzberg war historisch ein Industrie- und Arbeiterviertel. Heute ist der Stadtteil ein kreativer Hotspot, der Start-ups und Unternehmen anzieht.
Quilquest und Kintyre kaufen 35.000 m² Retailflächen am Bodensee
Seemaxx Outlet-Center verkauft
von Charles Steiner
Das Seemaxx Outlet-Center am Bodensee, nahe an der österreichischen und Schweizer Grenze ist vom Schweizer Family Office H Sat an ein Konsortium aus Quilvest Capital Partners und dem Frankfurter Investor und Assetmanager Kintyre verkauft worden. Im Zentrum von Radolfzell mit Blick auf den Bodensee gelegen, weist die Liegenschaft 35.000 m² Gewerbefläche auf, darunter das Seemaxx Factory-Outlet-Center, Logistik- und Lagereinheiten sowie das Bürogebäude Kesselhaus. Das Closing ist für Ende dieses Jahres geplant.
Die Transaktion umfasst den Erwerb der Hesta Beteiligungs-GmbH (Eigentümerin und Betreiberin der Immobilie). Patrick Laroche, CIO Real Estate für Europa und Asien bei Quilvest Capital Partners, erklärt: „Wir bewerten diese Immobilie als sehr attraktiv, da sie eine Mischung aus diversifizierten Geldflüssen und verschiedenen Verbesserungspotenzialen aufweist, insbesondere für das Seemaxx Factory-Outlet-Center, das sich in einem einkommensstarken Einzugsgebiet befindet. Damit passt es gut zu dem Wertschöpfungsansatz, den wir in den europäischen Märkten in mehreren Sektoren replizieren wollen.“
Neues Konzept "Apart Rooms" gelauncht
Georgeous Smiling eröffnet in München
von Günther Schneider
Die zur Georgeous Smiling Hotels zugehörige Münchner Betriebsgesellschaft Munich Apart Rooms hat jetzt erstmals ein Hotel mit der neuen Eigenmarke Bento Inn eröffnet. Dabei habe man ein neues Konzept angewandt, wie Georgeous Smiling berichtet: Dieses ist eine Kombination eines Budget-Boutique Hotels mit Longstay-Apartments, es ist an eine japanische Bento Box angelehnt. Auf einer Gesamtnutzfläche von 8.000 m² verfügt die Immobilie über 366 Zimmer mit 788 Betten, davon 36 Zimmer barrierefrei und behindertengerecht, sowie eine Tiefgarage und einen Parkplatz mit insgesamt 183 Stellplätzen.
Hitachi bleibt weitere fünf Jahre
Mietvertrag in Ratingen verlängert
von Günther Schneider
Der auf Büroimmobilien in Deutschland fokussierte Investor und Asset Manager Publity konnte für die Büroimmobilie Quattrium in Ratingen bei Düsseldorf den Mietvertrag mit Hitachi Vantara vorzeitig verlängern. Dieser läuft jetzt bis September 2025. Das Unternehmen nutzt im Objekt eine Fläche von 717 m². Die durchschnittliche Restlaufzeit der Mietverträge (WALT) im gesamten Objekt beläuft sich auf drei Jahre, gibt die Publity bekannt.
Das Quattrium in Ratingen verfügt über eine Mietfläche von insgesamt knapp 28.000 m². Publity hatte das fünfgeschossige Bürogebäude in 2016 im Rahmen eines Asset-Management-Vertrages erworben. Zu der Immobilie, die 1993 errichtet wurde, gehören auch rund 600 Tiefgaragenstellplätze.
Der globale Finanzdienstleister IG Group ernennt Robert Michael McTighe zum nichtexekutiven Vorstandsvorsitzenden, um June Felix und das Führungsteam bei der Umsetzung der Konzernstrategie zu unterstützen. Das gab die IG Group via Aussendung bekannt. Bis das Engagement in Kraft tritt - am 3. Februar 2020 -, wird Jonathan Moulds diese Funktion interimsmäßig ausführen.
McTighe, 66 Jahre, weist jahrelange Führungs-, Vorstands- und Regulierungserfahrungen in öffentlichen und privaten Unternehmen auf. Er ist zudem Vorsitzender bei Openreach Limited, Together Financial Services Limited und Arran Isle Limited. Zuletzt war er bei der IGAS Energy PLC tätig.
Geoffrey Pizzanelli neuer Capital Development Director EU und GB
Die Immobilienentwicklungs- und Investmentgesellschaft Scannell Properties hat mit Geoffrey Pizzanelli einen neuen Director Development für die EU und Großbritannien an Bord geholt. Er wechselt dabei von AEW und wird ab 1. Jänner seinen Dienst bei Scannell antreten. Dabei wird er vom neuen Pariser Standort des Unternehmens die Akquisitions- und Veräußerungsstrategie in Europa und Großbritannien verantworten. In dieser Funktion wird er Investitionsmöglichkeiten erschließen, das regionale Underwriting überwachen sowie Veräußerungsstrategien entwickeln und deren Umsetzung leiten.
Mit über elf Jahren Erfahrung im paneuropäischen Asset- und Investment Management war Pizzanelli die vergangenen acht Jahre bei AEW tätig. Bei der europäischen Organisation des US-amerikanischen Immobilien-Investors bekleidete er verschiedene Positionen, darunter als Fonds Controller für den Logistics Fund, Asset Manager Frankreich & Spanien sowie als Head of Asset Management, Development & Transactions (Logistik und Light Industrial in Südeuropa).
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Herausgeber: Reinhard Einwaller Chefredaktion: Gerhard Rodler Fotos: Archiv, shutterstock
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Niemals aufgeben, das ist das Motto von Franz Pöltl. Und das spornt zu immer größeren Leistungen an.
Nach 30 Kilometern war Schluss. Fast Schluss jedenfalls. Der Körper will einfach nicht mehr. Die Krämpfe in den Beinen. Die Sauerstoffknappheit, die den Atemrhythmus endgültig durcheinanderbringt. Der plötzlich eintretende Ermüdungsschub lässt die Beine langsamer werden. Und das mit den angeblichen Glücksgefühlen stimmt auch nicht. Im Gegenteil. Er beginnt, sich an diesem Septembertag beim Berliner Marathon pünktlich ab Kilometer 30 immer schlechter zu fühlen. So wirklich richtig schlecht. Wozu das alles? Aufhören! Jetzt. Aber: Ein Marathonläufer gibt nicht auf, kämpft sich durch die kritischen sechs Kilometer, bis sich das Ziel immer mehr in emotionaler Sichtweite befindet. Dann läuft der geschundene Körper automatisch ans Ziel. Wer aufgibt, der tut das üblicherweise genau zwischen dem 30. und dem 36. Kilometer. Aber Franz Pöltl gibt nicht auf. Er gibt nie auf. Auch nicht an diesem Septembertag in Berlin rund um seinen 50. Geburtstag. Sein Lieblingssport ist meist auch ein gutes Synonym für das, was den ganzen Menschen ausmacht. Im Falle von Franz Pöltl ist das Beständigkeit, Nachhaltigkeit. Vielleicht auch: Das Unmögliche möglich zu machen. Das macht ihn wohl auch im Job aus. "Wir bei der EHL konnten uns auf niemanden verlassen. Bei uns kommt kein Auftrag von einem Netzwerk aus London oder wo auch immer her." Auch das Savills-Netzwerk, in das die EHL seit Jahren eingebunden ist, sieht er als wichtige Netzwerkplattform, aber jedenfalls nicht als Geschäftsbringer. Schon allein deshalb, weil er ein Headquarter sagen wir mal in London oder Wien "nicht als Nabel der Invest- mentwelt" sieht.
Wie schafft man es dennoch, mit der internationalen Immobilieninvestmentwelt in Kontakt zu kommen? "Wir sind dort schon längst angekommen. Viele unserer Kunden sitzen im Ausland. Der Punkt ist nur, dass unsere Deals immer einen Österreich-Bezug haben. Entweder ist das Objekt in Österreich, oder zumindest sitzt entweder der Käufer oder der Verkäufer in Österreich." Pöltls Maxime war schon immer: "Wir bestimmen unseren Erfolg selbst, deshalb bemühen wir uns eben auch mehr." Das hat Pöltl zum größten Investmentmakler des Landes gemacht. Gemeinsam mit seinem zehnköpfigen Team bewegt er jedes Jahr zwischen einer halben und einer ganzen Milliarde Euro. Dieses Jahr, das ist schon jetzt absehbar, wird es ein All-time-High. "Kein Ding, das entspricht einfach dem aktuellen Markt", redet Pöltl seinen Erfolg klein. Einen Käufer aus Südkorea bringen, obwohl man dort nicht vernetzt ist, ja noch nicht einmal persönlich dort war? "Ja, das gab es auch schon. Wir haben eben ein sehr gutes persönliches Netzwerk an Geschäftsfreunden, die uns entsprechend weiterreichen." War kein großes Ding, so etwas... Die Selbstinszenierung liegt dem Südburgenländer nicht. Und außergewöhnliche Hochs schon gar nicht. Pöltl liebt die Kontinuität. Auch in der Kundenbeziehung. "Wir leben von der persönlichen Weiterempfehlung und davon, dass unsere Kunden immer wieder zu uns kommen." Und eben davon, schon auch mal "das Unmögliche möglich zu machen." Und eben nicht beim ersten Misserfolg aufzugeben, sondern so lange dranzubleiben, bis es doch klappt. Das Leben als langer, ruhiger Fluss? "Ja, aber eben immer wieder mit Stromschnellen." Kontinuität beruflich wie privat. Der Vater zweier erwachsener Kinder ist seit 25 Jahren verheiratet. Ein Leben, das so unspektakulär ist, dass es in der heutigen Zeit des Showbiz und Glamours genau deshalb schon wieder spektakulär ist.
Handelsakademie im Südburgenland, Universitätsbesuch in Wien. Und hier geblieben. Klassisch eben. Und dann 17 Jahre im selben Unternehmen, nämlich dem heutigen Bank Austria-Konzern. Der erste Job war 1989 in der damaligen CA Leasing mit Gerhard Dreyer als seinem direkten Chef. Gemeinsam mit ihm wechselte er in die konzerneigene Investmentabteilung, die heutige Real Invest. Dort blieb er dann, bis sich ein Jobangebot als Geschäftsführer auftat. Ehrgeiz ist der untrennbare Zwillingsbruder des langfristigen Erfolges. Geschäftsführer hin oder her - die Ressorts IT und Buchhaltung bei der Raiffeisen KAG sind für den Vertriebsmann nicht unbedingt ein finaler Heimathafen. Aber: Das einzig Planbare im Leben ist das Unplanbare. Insofern hielt es Pöltl nur sehr kurz in diesem Job. Quasi einen Wimpernschlag lang für seine Verhältnisse, nämlich "nur zwei Jahre".
Dann kam völlig ungeplant Michael Ehlmaier ungefragt mit der Idee, eine eigene Investmentabteilung aufzubauen - und mit einem ganz konkreten Jobangebot für Franz Pöltl. Der fühlte, dass genau das seine finale berufliche Erfüllung sein könnte und sagte zu. Es war der 1. April 2008, und noch hing der Investmenthimmel am Immobilienmarkt voller Geigen. Zumindest die ersten sechs Monate. Im September 2009 schlitterte Lehman Brothers im Sog der Sub-Prime Krise in die Insolvenz und die Weltwirtschaft rutschte in die größte Krise der jüngeren Geschichte. Unmittelbar davon betroffen war natürlich der Immobilieninvestmentmarkt. Wer in einem solchen Umfeld einen neuen Job, verbunden mit einem neu aufzubauenden Geschäftsfeld, übernimmt, der hat zwei Alternativen: Den Ex-Arbeitgeber anrufen, ob der gemütliche und sichere IT- oder Buchhaltungsjob vielleicht doch noch frei wäre. Oder sich durchbeißen. Das Unmögliche möglich machen. Das Unmögliche hieß in diesem Fall: Im Geschäftsjahr eins, quasi am Höhepunkt der Immobilien-, Finanz- und Wirtschaftskrise, zumindest nur einen kleinen Anlaufverlust zu bauen. Es wurde sogar ein kleiner Gewinn. Und im Folgejahr ein bereits sehr guter Gewinn.
Seither gab es es ein kontinuierliches und stetes Wachstum, sowohl was die Anzahl der Kunden als auch die bewegten Investmentvolumina angelangt.Kontinuität eben auch hier. Oder anders formuliert: Das Unmögliche möglich zu machen als unternehmerische Konstante. Seit zweieinhalb Jahren übrigens auch als Gesellschafter. Was ist das Geschäftsgeheimnis von Franz Pöltl? Was kann die Nummer eins am Immobilien-Investmentmarkt dieses Landes, was andere nicht können? Pöltl denkt lange nach. "Das Geheimnis des Erfolges ist die Kombination aus mehreren Faktoren: EHL hat nicht nur eines der größten, sondern auch eines der besten Investmentteams in Österreich mit wirklich top-motivierten, integren und auch erfolgreichen Mitarbeitern, sodass ich es jeden Tag genieße, ins Büro zu kommen und mit meinen jungen, mittlerweile aber bereits sehr erfahrenen "Leuten" zu arbeiten. Insgesamt bietet natürlich die EHL eine optimale Basis, da wir alle immobilienbezogenen Dienstleistungen aus einer Hand anbieten und uns kurzfristig und unmittelbar mit internen Spezialisten aus allen Disziplinen (Büro, Einzelhandel, Wohnen, etc.) abstimmen und quasi "die Bälle zuwerfen" können, was nicht nur eine höhere Geschwindigkeit, sondern auch Synergien mit sich bringt. Last but not least funktioniert nach mittlerweile fast 10 Jahren auch die Zusammenarbeit mit Michael Ehlmaier perfekt. Wir brauchen meist nur wenige Minuten um uns bezüglich der laufenden Transkationen abzustimmen und neue Geschäftsmöglichkeiten auszuloten. Dazwischen bleibt in freundschaftlicher Atmosphäre immer auch noch etwas Zeit um über die Familie oder das Leben an sich zu philosophieren.
Entscheidend ist aber natürlich das Verhältnis zu den Kunden und das wechselseitige Vertrauen. Viele meiner Geschäftspartner sind zwischenzeitlich echte Freunde geworden. Und die Tatsache, dass wir so gut wie jedes Objekt in Wien samt Historie gut kennen." 4.000 Kontakte umfasst das elektronische Adressbuch von Franz Pöltl. Regelmäßige geschäftliche Kontakte gibt es immerhin zu 200 davon. Dazu kommt mit Sicherheit die Geradlinigkeit. Denn der Wiener Markt ist klein, hier kennt im Grunde jeder jeden. Und Gutes wie auch Schlechtes verbreitet sich in Windeseile. Wie lange wird der Markt noch so boomen wie jetzt? "Mindestens 24 Monate", sagt Pöltl - und jetzt muss er keine Sekunde nachdenken.
Bei der Stadtentwicklung gilt es, verschiedenste Interessen unter einen Hut zu bringen und Kompromisse zu finden.
Wie schön ist es für Stadtentwickler, wenn man sich nicht um Wahlen, Parteien und Interessensvertreter kümmern muss. Wenn Pläne richtig schön ausgedacht und umgesetzt werden können. China ist so ein Beispiel. Wenn etwas schiefgeht - abreißen und neu bauen. Wir leben in einer Demokratie, bei uns geht Stadtentwicklung nicht so einfach. Verschiedenste Interessen sind unter einen Hut zu bringen, es gilt, Kompromisse zu finden, und am Ende des Prozesses soll etwas Sinnvolles herauskommen. Es gibt eine Ausnahme, die diese Regel bestätigt: Wien. Weltkulturerbe futsch? Wurscht, brauchen wir nicht. Traditionelle Märkte wie Karmeliter-, Volkert- oder Yppenmarkt, Nahversorger und Kommunikationsorte der Stadtbevölkerung wurden Restaurantmeilen für die hippen Bobos, die Nahversorgung ging an die internationalen Ketten. Egal. Und dann der Verkehr: Ausschließliche Konzentration auf Rad und U-Bahn, alles andere wird verdammt, behindert, ausgegrenzt.
Ob sinnvoll oder nicht, ob Geld verschwendet wird oder nicht - alles ist der Durchsetzung einer religiös anmutenden Meinung untergeordnet. Es geht doch anders, mit Überzeugen. Wenn der öffentliche Verkehr und die "Park and ride"-Anlagen sinnvoll gestaltet sind, werden viele Menschen auf den öffentlichen Verkehr umsteigen, und es wird ein sinnvolles Miteinander geben. Auch ohne künstliche Verknappung. Wir werden unsere in die Jahre gekommene Bausubstanz verdichten müssen, da gilt es, die bestehende Bauordnung anzupassen, auch ohne Spenden an Entwicklungshilfevereine. Wir brauchen ein Miteinander von neuen Stadtteilen und neu gestalteten alten Stadtteilen, von öffentlichem und privatem Wohnbau, dann wird es auch Durchmischung und Ghettovermeidung ohne kommunale Lenkungsmaßnahmen geben. Und bitte: Leistbares Wohnen definiert sich als Miete inkl. Betriebskosten, nur um Kaltmiete wohnt niemand! Nach der nächsten Wahl freuen wir uns, wenn der erhobene Zeigefinger wieder in die Tasche gepackt ist, andere Meinungen zulassen werden und Stadtentwicklung im demokratischen, mühevollen Dialog passiert. Wann ist Wahl?