Bei dem im Oktober vergangenen Jahres fertiggestellten Linzer Wohnturmprojekt Lenau-Terrassen geht die Vermarktung der Mietwohnungen laut einem Bericht der Oberösterreichischen Nachrichten nur schleppend voran. Nur 13 der 167 Wohnungen seien aktuell vermietet. Die unteren vier der 17 Stockwerke würden nach wie vor gänzlich leerstehen. Verwaltet wird die Immobilie von der Erste Immobilien KAG für den Erste Immobilienfonds. Dass der Vermarktungsstart für die Einheiten, der auf Oktober verschoben wurde, zu spät erfolgt sei, wird in einer Stellungnahme der Erste Immobilien KAG gegenüber dem immoflash verneint: Die Immobilien Lenau Terrassen sei am Standort in Linz in ein gefördertes Umfeld eingebettet. Im geförderten Bereich erfolge die Vermarktung über eine geregelte Warteliste. Dies führe dazu, dass diese oft schon vor Fertigstellung voll vermietet sind. Für Mietwohnungen auf dem freien Markt würden andere Anforderungen durch die Mietinteressenten gelten. Sie würden nicht nur eine Musterwohnung sondern die konkrete, fertige Wohnung besichtigen und sich so ein Bild über die Ausstattung und Aussicht machen.
„Dadurch macht ein Vermietungsstart lange im Vorhinein wenig Sinn. Angesichts der Hochhaussituation - Stichwort Sicherheit - haben wir uns entschieden, kurzfristig vor Fertigstellung mit der Vermietung und den Besichtigungen zu starten“, heißt es weiter. Auch bei der Preisgestaltung sieht die Erste Immobilien KAG keinen Bedarf für eine Anpassung. „Der günstigste m² Preis liegt bei 8,08 Euro/m² Nutzfläche. Jede Mietwohnung verfügt über eine hochwerte Küche inkl. Geräte, Parkettboden, eine großzügige Loggia und einen Balkonanteil. Diese Ausstattung wird natürlich auch im Mietpreis berücksichtigt“, heißt es von der Erste Immobilien KAG. „Von der WKO wird jährlich ein Mietpreisspiegel veröffentlicht. Für Linz (Stadt) werden die Mieten zwischen 8,57 Euro und 9,96 Euro angegeben“, argumentiert das Unternehmen. Die Lenau Terrassen würden mit einem durchschnittlichen Hauptmietzins von 8,80 Euro auf das gesamte Objekt gesehen dabei im Rahmen bleiben. „Wir werden in Zukunft hier die Vermietungsaktivitäten in aller gebotenen Ruhe vorantreiben“, stellt die Erste Immobilien KAG klar.
Das bekannte Wiener Semmelweis-Areal in Wien-Währing hat einen neuen Eigentümer. Wie der Wiener Projektentwickler Vermehrt mitteilen lässt, habe man bereits im November drei Gebäude sowie weitläufige Teile der Parkflächen von der F.R.F.-HPM Beteiligungen erworben. Letztere hatte das Areal im Rahmen einer europaweit durchgeführten Zwangsversteigerung gekauft und dann an Vermehrt weiterveräußert. Laut Angaben von Vermehrt sei der Kaufpreis deutlich über dem Ergebnis der Versteigerung gelegen, der Eintrag ins Grundbuch soll in den kommenden Wochen erfolgen. Wie hoch der Kaufpreis tatsächlich war, darüber gab es keine Angaben.
Die Transaktion umfasst eine Grundstücksfläche von rund 23.297 m², wobei auf den Park etwa 19.228 m² Fläche entfällt. Die drei Bestandsimmobilien bestehen aus dem generalsanierten Haus Semmelweis Haus III, das Charlotte Bühler Heim 1 und 2. Letzteres wird gerade einer Generalsanierung unterzogen. Alle drei Objekte seien, so Vermehrt, an die Amadeus Musikschule mit 20-jährigem Kündigungsverzicht vermietet. Ziel von Vermehrt ist jetzt, aus dem Semmelweis-Areal einen Bildungscampus „in Abstimmung mit dem Bezirk und der Stadt Wien“ zu entwickeln. Die beiden Vermehrt-Geschäftsführer Florian Polak und Gregor Beilein kündigten in einer Aussendung an, das mit größtmöglicher Transparenz durchführen zu wollen. Ebenso erklärten sie, dass der Park auch weiterhin öffentlich zugänglich sein soll.
Der Immo-Entwickler Vermehrt mit Sitz in Wien ist laut Firmenbuch 2014 gegründet worden und entwickelt unter anderem das ehemalige Tlapa-Haus in der Wiener Favoritenstraße, bei dem im Laufe des heurigen Jahres Gastro- und Retailflächen sowie 197 Serviced Apartments entstehen.
Neues Programm bringe Bewegung in die Schaffung von Wohneigentum
von Gerhard Rodler
Sogar „äußerst zufrieden mit dem neuen Regierungsprogramm im Bereich Wohnen“ zeigt sich Christian Struber, Bundesobmann der Arge Eigenheim und Geschäftsführer der Salzburg Wohnbau: „Die neue Bundesregierung bekennt sich verstärkt zur Gemeinnützigkeit und fördert intensiv die Eigentumsbildung, für die wir schon so lange kämpfen. Das löst eine willkommene Dynamik aus. Damit wird es künftig auch für junge Menschen leichter, Eigentum zu erwerben. Das gibt Sicherheit und beugt Altersarmut vor.“
So soll der Erwerb von Miet-Kauf-Wohnungen attraktiver werden. Neben dem Sofortkauf und dem Mietkaufmodell mit Kaufoption wird es via Ansparmodell in Zukunft eine dritte Möglichkeit zum Wohnungserwerb geben. Zudem soll die Kreditvergabe beim Miet-Kauf-Modell konditionsfreundlich optimiert werden. „Sehr erfreulich ist, dass die Einnahmen und Rückflüsse der Wohnbauförderung wieder fürs Wohnen zweckgewidmet werden. Damit können wir mehr sozialen Wohnraum schaffen und die Preisspirale vor allem in Ballungszentren dämpfen“, so Struber, der auch den Fokus auf die Ökologisierung bei Neubauten und Sanierungen begrüßt. Zwtl.: Gründung von Energie-Genossenschaften ist wichtiger Meilenstein Erstmals wird es durch das neue Regierungsprogramm möglich, eigene Energie-Genossenschaften zur Produktion und Lieferung von Strom in einer Wohnanlage oder einem Wohnhaus zu gründen. „Das ist ein absoluter Meilenstein am Weg hin zum energieautarken Wohnen. Damit kann der meist mittels Photovoltaikanlagen produzierte Strom in den Wohnanlagen direkt genutzt und verbraucht werden. Das bedeutet neben einer umweltfreundlichen Energieerzeugung vor allem eine sinnvolle Kostenersparnis für die Bewohner“, ist Struber überzeugt.
Auch ein Ausstieg aus den fossilen Brennstoffen wird angepeilt. Bereits ab 2020 soll im Neubau gänzlich auf Öl und Kohle sowie ab 2025 auf Gas verzichtet werden. Bestehende Heizkessel gilt es je nach Alter bis spätestens 2035 auszutauschen.
Weitere Pluspunkte des Programms seien die verfassungsrechtliche Absicherung von Baulandsicherungsmodellen, die Erhöhung der Wohnbauförderung bei Nachverdichtung, die Attraktivierung des Baurechts und die Verpflichtung für Unternehmen, die mehrheitlich im öffentlichen Besitz sind, vorhandene Baulandflächen für den geförderten Wohnbau zur Verfügung zu stellen. Um eine rasche und einfache Abwicklung von Wohnungskäufen zu ermöglichen, soll künftig die Digitalisierung im Grundbuchsbereich vorangetrieben werden.
Die Arge Eigenheim ist ein Zusammenschluss von rund 100 gemeinnützigen Wohnbauunternehmen in Österreich mit einem Verwaltungsbestand von über 300.000 Einheiten, etwa 5.000 Mitarbeitern und einem jährlichen Bauvolumen von mehr als einer Milliarde Euro.
Im Sommer 2018 hat die S Immo beschlossen, ihren Aktionsradius in der deutschen Hauptstadt zu erweitern und in Grundstücke im Berliner Umland zu investieren. Seitdem wurden 28 Areale erworben und die 2 Millionen Quadratmeter-Marke überschritten, wie das Unternehmen mitteilt. Damit würde man eine starke Entwicklungspipeline für die kommenden Jahre sichern, heißt es weiter.
Das Investitionsvolumen der Ankäufe beläuft sich auf knapp über 30 Millionen Euro. Die bisher erworbenen Areale gehen zum Teil erst innerhalb der nächsten Monate in das Eigentum der S Immo über.
„Die Zukäufe im Berliner Speckgürtel entsprechen genau unserer Strategie antizyklisch zuzukaufen und rechtzeitig die Erträge der Zukunft sichern. Wir sehen in der Grundstücksentwicklung im Berliner Speckgürtel langfristig attraktive Chancen und ein beachtliches Wertsteigerungspotenzial. Gleichzeitig ist das Risiko dieser Investitionen durch die niedrigen Ankaufspreise sehr überschaubar“, so Ernst Vejdovszky, Vorstandsvorsitzender der S Immo.
Im Gegensatz zum Umland anderer großer europäischer Großstädte sei der Berliner Speckgürtel zum jetzigen Zeitpunkt noch unterdurchschnittlich erschlossen. Die demografischen Entwicklungen und die steigenden Preise in Berlin würden das Potenzial dieser Gegend verdeutlichen. „Wir suchen besondere Grundstücke, entwickeln Visionen und versuchen zu begeistern. Entscheidend für den Projekterfolg ist es, die Interessen der Akteure vor Ort miteinzubeziehen und die Infrastruktur- und Regionalplanung im Blick zu behalten“, erklärt Robert Neumüller, Geschäftsführer der S Immo Germany. Die Unsicherheit des einzelnen Projekts werde dabei durch die breite Streuung der Investments aufgefangen: „Wir heben Einzelrisiken auf Portfolioebene, rechnen mit Wahrscheinlichkeiten und können dadurch punktuell stärker ins Risiko gehen“, so Neumüller.
Das Immobilienjahr 2020 wurde von der EHL beim alljährlichen Jahresbericht eingeläutet. Und eines ist sofort klar: EHL Immobilien hat sich für das neue Jahr ehrgeizige Ziele gesetzt, denn 2020 hat so einiges zu bieten. Mehr dazu im immoflash-Videoreport!
Chinesisches Private Office zahlt 245 Millionen Euro
von Charles Steiner
Nachdem der bevorstehende Brexit (jetzt wohl endgültig) eine gewisse Abwertung des britischen Pfund zur Folge hatte, werden vor allem asiatische Anleger hellhörig. Wie eben bekannt wurde, ist so eben der höchste Preis ever für ein Herrenhaus in London bezahlt worden. Das chinesische Family Office des Milliardärs und Gründers von CC Land Holdings, Cheung Chung Kiu, hatte für das 45 Zimmer umfassende Haus in Knightsbridge, mit direktem Blick zum Hyde Park, rund 210 Millionen Pfund, umgerechnet 245 Millionen Euro, hingeblättert. Einem Sprecher des Unternehmens zufolge sei für den Deal der höchste Preis für ein Haus erzielt worden; er schlug damit eine Transaktion um ein Landhaus in Oxfordshire vor zehn Jahren, wo 140 Millionen Pfund bezahlt worden waren.
Noch unklar ist jedoch, was der chinesische Investor mit der Immobilie tun wird. Der Sprecher des Family Office ließ anklingen, dass es noch offen sei, ob es als einzelnes Haus verbleiben oder in Luxusapartments umgebaut werden soll. Eine entsprechende Parifizierung in einzelne Einheiten könnte aber rund 700 Millionen Pfund (rund 817 Millionen Euro) einspielen.
Erstes Private Placement der One Group hat Maximalvolumen
von Gerhard Rodler
Die Hamburger One Group hat mit dem ProReal Private 1 ein Platzierungsergebnis von insgesamt 20 Millionen Euro (inkl. Agio) erreicht. Das erste Private Placement der One Group warb 2018 ein Jahresergebnis von rund 5 Millionen Euro ein und erreichte im Juli 2019 sein Zielvolumen. Weitere 10 Millionen Euro wurden im zweiten Halbjahr 2019 bei semi-professionellen Investoren eingesammelt. Die Aufstockung des ursprünglichen Zielvolumens erfolgte unter Berücksichtigung der prospektgemäßen Erhöhungsoption auf ein maximal mögliches Emissionsvolumen von 20 Millionen Euro. Die Gesamtanzahl der Investoren steigerte sich von 18 Anlegern Ende 2018 auf insgesamt 66 Investoren. Bis Ende 2022 rechnet die Emittentin mit einem Gesamtmittelrückfluss von 129,5 Prozent.
Der Hotelimmobilienspezialist Christie & Co hat sein deutsches Team verstärkt. Seit Januar 2020 ist Benjamin Ploppa als Head of Hotels - Germany tätig. In seiner Rolle wird Benjamin Ploppa das Beratungs-, Bewertungs- und Transaktionsgeschäft von Christie & Co leiten und ausbauen, einschließlich der strategischen Planung. Er wird sich hauptsächlich auf die Geschäftsentwicklung in Deutschland konzentrieren und eng mit den Teams in den deutschen Büros von Christie & Co in Berlin, Frankfurt und München zusammenarbeiten. Er selbst wird vom Münchner Büro aus tätig sein.
Vor dem Engagement war er 6 Jahre bei BNP Paribas REIM Deutschland, wo er als Senior Transaction Manager für die Entwicklung und Umsetzung der Hotelinvestmentstrategie in Deutschland und dem europäischen Ausland verantwortlich war.
Zuvor war Benjamin Ploppa bei Accor Hospitality Deutschland tätig. Davor leitete er die Abteilung Hotel Acquisitions & Sales der Deka Immobilien GmbH, wo er die Hotelinvestmentstrategie entwickelte und umsetzte. Noch vor der Deka war er bei Deloitte für den Auf-, Um- und Ausbau der Touristik & Hospitality Services in Deutschland und Europa verantwortlich. Benjamin Ploppa startete seine Karriere als Chef Garde Manger in namhaften Restaurants in Deutschland. Anschließend absolvierte er als Dipl.-Betriebswirt (FH) die Hochschule München und hat an der Irebs - International Real Estate Business School, Immobilienwirtschaft studiert. Nach seinem Studium wurde er Consultant bei PKF in München.
„Wir sind begeistert Benjamin an Bord zu haben“, freut sich Lukas Hochedlinger, Managing Director Central & Northern Europe. Deutschland bleibe einer der wichtigsten Hotelmärkte in Europa und habe eine hohe strategische Bedeutung für Christie & Co. „Um sich den wachsenden Bedürfnissen des Marktes anzupassen und auf die hervorragende Arbeit unseres Teams aufzubauen, freuen wir uns, mit Benjamin einen erfahrenen Hotelimmobilienexperten gewonnen zu haben. Mit seinem beeindruckenden Hintergrund und seiner umfangreichen Erfahrung in der Hotelbranche stärken wir unsere strategischen Pläne in Deutschland.“ Benjamin Ploppa fügt hinzu: „Ich freue mich sehr über diese neue Aufgabe. Ich bin seit mehr als 25 Jahren in der Branche tätig und sehr froh und stolz, ab jetzt Teil der Christie & Co Familie zu sein. Für mich ist Christie & Co eine nicht wegzudenkende Größe und Marktführer im Hotelimmobiliensektor, und ich freue mich darauf, die Marktposition als Teil eines großartigen Teams zu verbessern und weiter auszubauen.“
Noch vor Weihnachten beauftragte „BMW München“ die ARGE, bestehend aus den Unternehmen Habau Hoch- und Tiefbau, MCE, Efficient Technical Solutions und Aiolos Engineering Corporation, mit einer maßgeblichen Erweiterung des in München angesiedelten BMW Group Forschungs- und Innovationszentrums „FIZ“. Ein Aero-Akustik-Windkanal auf modernstem Stand der Technik sowie ein Entwicklungszentrum für die Elektromobilität sind Herzstück der Maßnahmen. Für den Automobilhersteller stellt diese Investition einen wichtigen Schritt zur technologischen Weiterentwicklung aller Fahrzeuge der BMW-Gruppe dar.
„Bei diesem Auftrag werden wir mit Experten aus dem Konzern unsere Kompetenz als professioneller Partner für technologisch komplexe Projekte in vollem Umfang einbringen können,“ erklärt Hubert Wetschnig, CEO der Habau Group. Die besonderen Anforderungen an die Ausführung der Bauwerke und an die Aufrüstung der bestehenden Forschungseinrichtung werden neue globale Standards setzen und auch den ausführenden Unternehmen bedeutende Erfahrungswerte liefern. Der Anteil der Habau Group (Habau Hoch- und Tiefbau und MCE) am Auftragswert beträgt 68 Prozent, die MCE übernimmt die Führung des Konsortiums.
Die MCE ist ein Unternehmen der Habau Group und Lieferant von komplexen Stahlbauten und Stahlbauanlagen für Industrie und Infrastruktur.
Bei dem im Oktober vergangenen Jahres fertiggestellten Linzer Wohnturmprojekt Lenau-Terrassen geht die Vermarktung der Mietwohnungen laut einem Bericht der Oberösterreichischen Nachrichten nur schleppend voran. Nur 13 der 167 Wohnungen seien aktuell vermietet. Die unteren vier der 17 Stockwerke würden nach wie vor gänzlich leerstehen. Verwaltet wird die Immobilie von der Erste Immobilien KAG für den Erste Immobilienfonds. Dass der Vermarktungsstart für die Einheiten, der auf Oktober verschoben wurde, zu spät erfolgt sei, wird in einer Stellungnahme der Erste Immobilien KAG gegenüber dem immoflash verneint: Die Immobilien Lenau Terrassen sei am Standort in Linz in ein gefördertes Umfeld eingebettet. Im geförderten Bereich erfolge die Vermarktung über eine geregelte Warteliste. Dies führe dazu, dass diese oft schon vor Fertigstellung voll vermietet sind. Für Mietwohnungen auf dem freien Markt würden andere Anforderungen durch die Mietinteressenten gelten. Sie würden nicht nur eine Musterwohnung sondern die konkrete, fertige Wohnung besichtigen und sich so ein Bild über die Ausstattung und Aussicht machen.
„Dadurch macht ein Vermietungsstart lange im Vorhinein wenig Sinn. Angesichts der Hochhaussituation - Stichwort Sicherheit - haben wir uns entschieden, kurzfristig vor Fertigstellung mit der Vermietung und den Besichtigungen zu starten“, heißt es weiter. Auch bei der Preisgestaltung sieht die Erste Immobilien KAG keinen Bedarf für eine Anpassung. „Der günstigste m² Preis liegt bei 8,08 Euro/m² Nutzfläche. Jede Mietwohnung verfügt über eine hochwerte Küche inkl. Geräte, Parkettboden, eine großzügige Loggia und einen Balkonanteil. Diese Ausstattung wird natürlich auch im Mietpreis berücksichtigt“, heißt es von der Erste Immobilien KAG. „Von der WKO wird jährlich ein Mietpreisspiegel veröffentlicht. Für Linz (Stadt) werden die Mieten zwischen 8,57 Euro und 9,96 Euro angegeben“, argumentiert das Unternehmen. Die Lenau Terrassen würden mit einem durchschnittlichen Hauptmietzins von 8,80 Euro auf das gesamte Objekt gesehen dabei im Rahmen bleiben. „Wir werden in Zukunft hier die Vermietungsaktivitäten in aller gebotenen Ruhe vorantreiben“, stellt die Erste Immobilien KAG klar.
Entwickler Vermehrt will Bildungscampus errichten
Semmelweis-Areal verkauft
von Charles Steiner
Das bekannte Wiener Semmelweis-Areal in Wien-Währing hat einen neuen Eigentümer. Wie der Wiener Projektentwickler Vermehrt mitteilen lässt, habe man bereits im November drei Gebäude sowie weitläufige Teile der Parkflächen von der F.R.F.-HPM Beteiligungen erworben. Letztere hatte das Areal im Rahmen einer europaweit durchgeführten Zwangsversteigerung gekauft und dann an Vermehrt weiterveräußert. Laut Angaben von Vermehrt sei der Kaufpreis deutlich über dem Ergebnis der Versteigerung gelegen, der Eintrag ins Grundbuch soll in den kommenden Wochen erfolgen. Wie hoch der Kaufpreis tatsächlich war, darüber gab es keine Angaben.
Die Transaktion umfasst eine Grundstücksfläche von rund 23.297 m², wobei auf den Park etwa 19.228 m² Fläche entfällt. Die drei Bestandsimmobilien bestehen aus dem generalsanierten Haus Semmelweis Haus III, das Charlotte Bühler Heim 1 und 2. Letzteres wird gerade einer Generalsanierung unterzogen. Alle drei Objekte seien, so Vermehrt, an die Amadeus Musikschule mit 20-jährigem Kündigungsverzicht vermietet. Ziel von Vermehrt ist jetzt, aus dem Semmelweis-Areal einen Bildungscampus „in Abstimmung mit dem Bezirk und der Stadt Wien“ zu entwickeln. Die beiden Vermehrt-Geschäftsführer Florian Polak und Gregor Beilein kündigten in einer Aussendung an, das mit größtmöglicher Transparenz durchführen zu wollen. Ebenso erklärten sie, dass der Park auch weiterhin öffentlich zugänglich sein soll.
Der Immo-Entwickler Vermehrt mit Sitz in Wien ist laut Firmenbuch 2014 gegründet worden und entwickelt unter anderem das ehemalige Tlapa-Haus in der Wiener Favoritenstraße, bei dem im Laufe des heurigen Jahres Gastro- und Retailflächen sowie 197 Serviced Apartments entstehen.
Neues Programm bringe Bewegung in die Schaffung von Wohneigentum
Arge Eigenheim mit Regierung happy
von Gerhard Rodler
Sogar „äußerst zufrieden mit dem neuen Regierungsprogramm im Bereich Wohnen“ zeigt sich Christian Struber, Bundesobmann der Arge Eigenheim und Geschäftsführer der Salzburg Wohnbau: „Die neue Bundesregierung bekennt sich verstärkt zur Gemeinnützigkeit und fördert intensiv die Eigentumsbildung, für die wir schon so lange kämpfen. Das löst eine willkommene Dynamik aus. Damit wird es künftig auch für junge Menschen leichter, Eigentum zu erwerben. Das gibt Sicherheit und beugt Altersarmut vor.“
So soll der Erwerb von Miet-Kauf-Wohnungen attraktiver werden. Neben dem Sofortkauf und dem Mietkaufmodell mit Kaufoption wird es via Ansparmodell in Zukunft eine dritte Möglichkeit zum Wohnungserwerb geben. Zudem soll die Kreditvergabe beim Miet-Kauf-Modell konditionsfreundlich optimiert werden. „Sehr erfreulich ist, dass die Einnahmen und Rückflüsse der Wohnbauförderung wieder fürs Wohnen zweckgewidmet werden. Damit können wir mehr sozialen Wohnraum schaffen und die Preisspirale vor allem in Ballungszentren dämpfen“, so Struber, der auch den Fokus auf die Ökologisierung bei Neubauten und Sanierungen begrüßt. Zwtl.: Gründung von Energie-Genossenschaften ist wichtiger Meilenstein Erstmals wird es durch das neue Regierungsprogramm möglich, eigene Energie-Genossenschaften zur Produktion und Lieferung von Strom in einer Wohnanlage oder einem Wohnhaus zu gründen. „Das ist ein absoluter Meilenstein am Weg hin zum energieautarken Wohnen. Damit kann der meist mittels Photovoltaikanlagen produzierte Strom in den Wohnanlagen direkt genutzt und verbraucht werden. Das bedeutet neben einer umweltfreundlichen Energieerzeugung vor allem eine sinnvolle Kostenersparnis für die Bewohner“, ist Struber überzeugt.
Auch ein Ausstieg aus den fossilen Brennstoffen wird angepeilt. Bereits ab 2020 soll im Neubau gänzlich auf Öl und Kohle sowie ab 2025 auf Gas verzichtet werden. Bestehende Heizkessel gilt es je nach Alter bis spätestens 2035 auszutauschen.
Weitere Pluspunkte des Programms seien die verfassungsrechtliche Absicherung von Baulandsicherungsmodellen, die Erhöhung der Wohnbauförderung bei Nachverdichtung, die Attraktivierung des Baurechts und die Verpflichtung für Unternehmen, die mehrheitlich im öffentlichen Besitz sind, vorhandene Baulandflächen für den geförderten Wohnbau zur Verfügung zu stellen. Um eine rasche und einfache Abwicklung von Wohnungskäufen zu ermöglichen, soll künftig die Digitalisierung im Grundbuchsbereich vorangetrieben werden.
Die Arge Eigenheim ist ein Zusammenschluss von rund 100 gemeinnützigen Wohnbauunternehmen in Österreich mit einem Verwaltungsbestand von über 300.000 Einheiten, etwa 5.000 Mitarbeitern und einem jährlichen Bauvolumen von mehr als einer Milliarde Euro.
2 Millionen Quadratmeter-Marke überschritten
S Immo kauft im Berliner Speckgürtel zu
von Stefan Posch
Im Sommer 2018 hat die S Immo beschlossen, ihren Aktionsradius in der deutschen Hauptstadt zu erweitern und in Grundstücke im Berliner Umland zu investieren. Seitdem wurden 28 Areale erworben und die 2 Millionen Quadratmeter-Marke überschritten, wie das Unternehmen mitteilt. Damit würde man eine starke Entwicklungspipeline für die kommenden Jahre sichern, heißt es weiter.
Das Investitionsvolumen der Ankäufe beläuft sich auf knapp über 30 Millionen Euro. Die bisher erworbenen Areale gehen zum Teil erst innerhalb der nächsten Monate in das Eigentum der S Immo über.
„Die Zukäufe im Berliner Speckgürtel entsprechen genau unserer Strategie antizyklisch zuzukaufen und rechtzeitig die Erträge der Zukunft sichern. Wir sehen in der Grundstücksentwicklung im Berliner Speckgürtel langfristig attraktive Chancen und ein beachtliches Wertsteigerungspotenzial. Gleichzeitig ist das Risiko dieser Investitionen durch die niedrigen Ankaufspreise sehr überschaubar“, so Ernst Vejdovszky, Vorstandsvorsitzender der S Immo.
Im Gegensatz zum Umland anderer großer europäischer Großstädte sei der Berliner Speckgürtel zum jetzigen Zeitpunkt noch unterdurchschnittlich erschlossen. Die demografischen Entwicklungen und die steigenden Preise in Berlin würden das Potenzial dieser Gegend verdeutlichen. „Wir suchen besondere Grundstücke, entwickeln Visionen und versuchen zu begeistern. Entscheidend für den Projekterfolg ist es, die Interessen der Akteure vor Ort miteinzubeziehen und die Infrastruktur- und Regionalplanung im Blick zu behalten“, erklärt Robert Neumüller, Geschäftsführer der S Immo Germany. Die Unsicherheit des einzelnen Projekts werde dabei durch die breite Streuung der Investments aufgefangen: „Wir heben Einzelrisiken auf Portfolioebene, rechnen mit Wahrscheinlichkeiten und können dadurch punktuell stärker ins Risiko gehen“, so Neumüller.
EHL präsentiert Jahresbericht
So wird das Immo-Jahr 2020
von Eva Palatin
Das Immobilienjahr 2020 wurde von der EHL beim alljährlichen Jahresbericht eingeläutet. Und eines ist sofort klar: EHL Immobilien hat sich für das neue Jahr ehrgeizige Ziele gesetzt, denn 2020 hat so einiges zu bieten. Mehr dazu im immoflash-Videoreport!
Chinesisches Private Office zahlt 245 Millionen Euro
Teuerstes Haus in London verkauft
von Charles Steiner
Nachdem der bevorstehende Brexit (jetzt wohl endgültig) eine gewisse Abwertung des britischen Pfund zur Folge hatte, werden vor allem asiatische Anleger hellhörig. Wie eben bekannt wurde, ist so eben der höchste Preis ever für ein Herrenhaus in London bezahlt worden. Das chinesische Family Office des Milliardärs und Gründers von CC Land Holdings, Cheung Chung Kiu, hatte für das 45 Zimmer umfassende Haus in Knightsbridge, mit direktem Blick zum Hyde Park, rund 210 Millionen Pfund, umgerechnet 245 Millionen Euro, hingeblättert. Einem Sprecher des Unternehmens zufolge sei für den Deal der höchste Preis für ein Haus erzielt worden; er schlug damit eine Transaktion um ein Landhaus in Oxfordshire vor zehn Jahren, wo 140 Millionen Pfund bezahlt worden waren.
Noch unklar ist jedoch, was der chinesische Investor mit der Immobilie tun wird. Der Sprecher des Family Office ließ anklingen, dass es noch offen sei, ob es als einzelnes Haus verbleiben oder in Luxusapartments umgebaut werden soll. Eine entsprechende Parifizierung in einzelne Einheiten könnte aber rund 700 Millionen Pfund (rund 817 Millionen Euro) einspielen.
Erstes Private Placement der One Group hat Maximalvolumen
Bei 20 Millionen war Schluss
von Gerhard Rodler
Die Hamburger One Group hat mit dem ProReal Private 1 ein Platzierungsergebnis von insgesamt 20 Millionen Euro (inkl. Agio) erreicht. Das erste Private Placement der One Group warb 2018 ein Jahresergebnis von rund 5 Millionen Euro ein und erreichte im Juli 2019 sein Zielvolumen. Weitere 10 Millionen Euro wurden im zweiten Halbjahr 2019 bei semi-professionellen Investoren eingesammelt. Die Aufstockung des ursprünglichen Zielvolumens erfolgte unter Berücksichtigung der prospektgemäßen Erhöhungsoption auf ein maximal mögliches Emissionsvolumen von 20 Millionen Euro. Die Gesamtanzahl der Investoren steigerte sich von 18 Anlegern Ende 2018 auf insgesamt 66 Investoren. Bis Ende 2022 rechnet die Emittentin mit einem Gesamtmittelrückfluss von 129,5 Prozent.
Benjamin Ploppa neuer Head of Hotels - Germany
Karriere zum Tag: Neu bei Christie & Co
von Stefan Posch
Der Hotelimmobilienspezialist Christie & Co hat sein deutsches Team verstärkt. Seit Januar 2020 ist Benjamin Ploppa als Head of Hotels - Germany tätig. In seiner Rolle wird Benjamin Ploppa das Beratungs-, Bewertungs- und Transaktionsgeschäft von Christie & Co leiten und ausbauen, einschließlich der strategischen Planung. Er wird sich hauptsächlich auf die Geschäftsentwicklung in Deutschland konzentrieren und eng mit den Teams in den deutschen Büros von Christie & Co in Berlin, Frankfurt und München zusammenarbeiten. Er selbst wird vom Münchner Büro aus tätig sein.
Vor dem Engagement war er 6 Jahre bei BNP Paribas REIM Deutschland, wo er als Senior Transaction Manager für die Entwicklung und Umsetzung der Hotelinvestmentstrategie in Deutschland und dem europäischen Ausland verantwortlich war.
Zuvor war Benjamin Ploppa bei Accor Hospitality Deutschland tätig. Davor leitete er die Abteilung Hotel Acquisitions & Sales der Deka Immobilien GmbH, wo er die Hotelinvestmentstrategie entwickelte und umsetzte. Noch vor der Deka war er bei Deloitte für den Auf-, Um- und Ausbau der Touristik & Hospitality Services in Deutschland und Europa verantwortlich. Benjamin Ploppa startete seine Karriere als Chef Garde Manger in namhaften Restaurants in Deutschland. Anschließend absolvierte er als Dipl.-Betriebswirt (FH) die Hochschule München und hat an der Irebs - International Real Estate Business School, Immobilienwirtschaft studiert. Nach seinem Studium wurde er Consultant bei PKF in München.
„Wir sind begeistert Benjamin an Bord zu haben“, freut sich Lukas Hochedlinger, Managing Director Central & Northern Europe. Deutschland bleibe einer der wichtigsten Hotelmärkte in Europa und habe eine hohe strategische Bedeutung für Christie & Co. „Um sich den wachsenden Bedürfnissen des Marktes anzupassen und auf die hervorragende Arbeit unseres Teams aufzubauen, freuen wir uns, mit Benjamin einen erfahrenen Hotelimmobilienexperten gewonnen zu haben. Mit seinem beeindruckenden Hintergrund und seiner umfangreichen Erfahrung in der Hotelbranche stärken wir unsere strategischen Pläne in Deutschland.“ Benjamin Ploppa fügt hinzu: „Ich freue mich sehr über diese neue Aufgabe. Ich bin seit mehr als 25 Jahren in der Branche tätig und sehr froh und stolz, ab jetzt Teil der Christie & Co Familie zu sein. Für mich ist Christie & Co eine nicht wegzudenkende Größe und Marktführer im Hotelimmobiliensektor, und ich freue mich darauf, die Marktposition als Teil eines großartigen Teams zu verbessern und weiter auszubauen.“
Großauftrag in München
Habau goes BMW
von Gerhard Rodler
Noch vor Weihnachten beauftragte „BMW München“ die ARGE, bestehend aus den Unternehmen Habau Hoch- und Tiefbau, MCE, Efficient Technical Solutions und Aiolos Engineering Corporation, mit einer maßgeblichen Erweiterung des in München angesiedelten BMW Group Forschungs- und Innovationszentrums „FIZ“. Ein Aero-Akustik-Windkanal auf modernstem Stand der Technik sowie ein Entwicklungszentrum für die Elektromobilität sind Herzstück der Maßnahmen. Für den Automobilhersteller stellt diese Investition einen wichtigen Schritt zur technologischen Weiterentwicklung aller Fahrzeuge der BMW-Gruppe dar.
„Bei diesem Auftrag werden wir mit Experten aus dem Konzern unsere Kompetenz als professioneller Partner für technologisch komplexe Projekte in vollem Umfang einbringen können,“ erklärt Hubert Wetschnig, CEO der Habau Group. Die besonderen Anforderungen an die Ausführung der Bauwerke und an die Aufrüstung der bestehenden Forschungseinrichtung werden neue globale Standards setzen und auch den ausführenden Unternehmen bedeutende Erfahrungswerte liefern. Der Anteil der Habau Group (Habau Hoch- und Tiefbau und MCE) am Auftragswert beträgt 68 Prozent, die MCE übernimmt die Führung des Konsortiums.
Die MCE ist ein Unternehmen der Habau Group und Lieferant von komplexen Stahlbauten und Stahlbauanlagen für Industrie und Infrastruktur.
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Herausgeber: Reinhard Einwaller Chefredaktion: Gerhard Rodler Fotos: Archiv, shutterstock
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Kamera: Konstantin Konstantinou, Axel Bierbaum, Georg Hitsch, Florian Razocha
Mehr Stadt braucht das Land
Der Zuzug in die Ballungszentren Österreichs macht den Wohnraum in den Städten zur Mangelware. Stadtentwicklungsprojekte sollen für Entspannung auf dem angespannten Wohnmarkt sorgen.
Ein Stadtentwicklungsgebiet ist viel mehr als die Gesamtheit einzelner Immobilienprojekte. Dieser Meinung ist auch Thomas Ritt, Leiter der Abteilung Kommunalpolitik bei der Arbeiterkammer Wien, die eine Studie über die öffentlichen Räume bei Wiens Stadtentwicklungsprojekten in Auftrag gab. Ritt sieht deswegen die Zusammenarbeit zwischen den Baufeldern als zentral an: "Bauplatzübergreifende Kooperation ist wichtig. Dafür braucht es ein funktionierendes Stadtteilmanagement." Die Betreuung endet aber nicht mit dem Bau der Gebäude. "Konflikte zwischen den Bewohnern sind unvermeidlich. Deswegen braucht es auch Gebietsbetreuung über die Bauphase hinaus", so Ritt.
[cite1]
Stadtteilmanagement
In der Seestadt Aspern ist besonders viel in diese Richtung investiert worden. "Auch, weil die Seestadt wie ein Alien über dem Flugplatz abgeworfen wurde", erklärt Ritt. Im Gegensatz zu anderen Stadtentwicklungsgebieten, wie etwa dem Sonnwendviertel am Wiener Hauptbahnhof, komme dort aufgrund der abgeschotteten Lage von alleine kein Leben rein. Laut Gerhard Schuster, Vorstand der Wien 3420 Aspern Development AG, gibt es typischerweise zwei Entwicklungen, die für Unruhe in der Bevölkerung sorgen: "Das eine ist der extreme Verfall von Gebäuden oder Infrastruktur. Das andere, wenn viele Menschen neu in ein Viertel zuziehen." Diese zwei Krisenfälle würden eine zentrale Anlaufstelle bedingen, die sich um die Anliegen der Menschen kümmert. Je größer ein Stadtentwicklungsprojekt ist, desto wichtiger sei ein Stadtteilmanagement. "Ein Stadtteilmanagement hat in Stadtentwicklungsgebieten eine wichtige Bedeutung in den Bereichen Koordination und Information - so auch in der Seestadt Aspern", meint auch Andreas Holler, Geschäftsführer Development Österreich bei der Buwog, die mit dem Projekt SeeSee das aktuell größte Projekt in der Seestadt entwickelt. "Dadurch, dass der neue Stadtteil erst nach und nach wächst und bestehende Bewohner ihre Erfahrungen und Wünsche einbringen, können auch ganz neue Ideen entstehen, die dann von der 3420 Aspern Development AG mit den einzelnen Bauträgern diskutiert werden", erklärt Holler. "Die Bauträger kommen vierteljährlich zusammen, um etwa Freiflächen zu planen oder auch die Nutzung der Erdgeschoßzone abzustimmen", so Schuster über die Vorgehensweise. "Es nutzt nichts, wenn vier Bauplätze nebeneinander einen Kleinkinderspielplatz einplanen", veranschaulicht Ritt das Problem, wenn Bauträger nicht miteinander planen.
[cite2]
Problemgeschoss
Eine Herausforderung bei Stadtentwicklungsprojekten ist auch oft die Belebung der Erdgeschosszonen. Ritt sieht etwa beim Sonnwendviertel am Wiener Hauptbahnhof Handlungsbedarf: "Laut der Studie der AK sind dort die Erdgeschosszonen extrem abweisend: unattraktiv, oft mit Nutzungen, die blickdichte Schaufenster verlangen und teilweise zu Abstellräumen verkommen." In der Seestadt ist es laut Ritt hingegen gelungen, den Handel für den Standort zu gewinnen. "Die Seestadt wird wie ein Einkaufszentrum gemanagt", veranschaulicht er. Die Bauträger sind verpflichtet, die etwa 3.000 Quadratmeter Handelsfläche in der Kernzone der Seestadt für zumindest zwölf Jahre an die Aspern Seestadt Einkaufsstraßen GmbH - ein Joint Venture zwischen Retailprofi SES Spar European Shopping Centers und der Wien 3420 AG - zu vermieten.
[cite3]
Die Einzelhandelsflächen werden dann je nach Bedarf weitervermietet. "Die Mieten sind dabei auf die Kaufkraft der jeweiligen Branche abgestimmt", erklärt Schuster. "Es stimmt, dass dieses Thema im Neubau insgesamt Herausforderungen birgt, aber gerade in der Seestadt Aspern sehe ich das Problem nicht", sieht auch Holler die Erdgeschosszone in Aspern gut aufgestellt. Bestehendes und kommendes Gewerbe seien gut auf die Bedürfnisse der Bürger abgestimmt. Walter Wittmann, Vorstand der Premium Immobilien, erwartet auch beim Projekt "Das Ensemble", das Premium Immobilien gemeinsam mit der ARE auf den brachliegenden Gewerbeflächen der ehemaligen Postbus-Zentrale im dritten Wiener Gemeindebezirk entwickelt, keine Probleme mit der Erdgeschosszone. "Im Erdgeschoss an der Erdberger Lände entstehen ein Lebensmittelhandel und ein Drogeriemarkt. Entlang des Parks wird ein Kindergarten entstehen. Bei den anderen Bauteilen werden moderne, nachgefragte Gartenwohnungen errichtet", erklärt er.
[cite4]
Bürger sprechen mit
Andreas Holler sieht bei Stadtentwicklungsprojekten einen Trend in Richtung Einbeziehung der Bürger: "Die Bedürfnisse der Anrainer fließen stärker in die Planungsprozesse ein - es geht nicht mehr nur darum, den zukünftigen Bewohnern ein ansprechendes Quartier zu errichten, sondern einen Mehrwert für das gesamte Grätzel zu schaffen." Freiflächen würden dabei eine große Rolle spielen. Eine Möglichkeit dazu ist ein kooperatives Verfahren. Anders als bei städtebaulichen Wettbewerben steht dabei nicht das konkurrierende Planen im Vordergrund, sondern das gemeinsame Entwickeln von Lösungsansätzen.
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Dabei werden auch die Interessen der Bürger mit einbezogen. In der Seestadt Aspern wird sowohl auf Wettbewerbe, als auch vereinzelt auf kooperative Verfahren gesetzt. "Das kommt auf die Aufgabenstellung an", erklärt Schuster. Ein kooperatives Verfahren wurde etwa bei der Entwicklung des Masterplans Ebelsberg, das mit über 30 Hektar größte Stadtentwicklungsprojekt in Linz, bei dem die Areale der früheren Hiller Kaserne sowie der angrenzenden "Sommergründe" entwickelt werden, angewendet. "Dieses Verfahren war hier vorteilhaft, weil die Vorgaben, die für die Auslobung eines Wettbewerbes notwendig sind, wie Wohnungsanzahl, Dichte, Höhe der Bebauung sowie der Anteil Gewerbe, nicht genau festlagen", so Gunter Amesberger, Stadtentwicklungsdirektor der Stadt Linz. "Im Rahmen des kooperativen Verfahrens wurden diese Rahmenbedingungen sowie klare Regeln für die nun zu erstellenden Flächenwidmungs- und Bebauungspläne gemeinsam mit allen Stakeholdern entwickelt." Laut Amesberger müsse bei einem neu entwickelten Quartier die gute Erreichbarkeit sowohl mittels öffentlichem als auch Individualverkehr gewährleistet sein. "Darüber hinaus ist eine urbane Infrastruktur im näheren Umfeld sehr vorteilhaft", so Amesberger.
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Urbane Lage als Vorteil
"Das Ensemble" ist ebenfalls ein Projekt, das von der urbanen Lage profitiert. Wittmann rechnet deswegen nicht mit einer Entwicklung Richtung "Schlafstadt": "Wer schon im Zentrum wohnt, wird sich nicht dezentral orientieren." Der gesamte Freiraum werde zudem gesamtheitlich erdacht und geplant. Das sei wichtig für einen zusammenhängenden Charakter und für eine optimale Verteilung von Spiel- und Aufenthaltsräumen im Freien. Dafür wurde eine Parkanlage mit rund 7.000 m2 geplant, die für die Nachbarschaft und die neuen Bewohner ein Begegnungsraum sein wird. "Der Park verbindet den Kardinal-Nagl-Platz über die Drorygasse mit dem Donaukanal und wird daher nicht nur für Bewohner, sondern für die gesamte Nachbarschaft von Attraktivität sein", ist Hans-Peter Weiss, Geschäftsführer der ARE, überzeugt. "Der Blick über den Tellerrand ist bei Quartiersentwicklungen einer der wichtigsten Faktoren. Das Projekt muss einen nachhaltigen Mehrwert für die Nachbarschaft und den gesamten Bezirk bieten", betont er.
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Wohnen ist nicht genug
Auch Michael Thier, Marketingleiter bei C&P Immobilien, die das Brauquartier Puntigam in Graz entwickelt, sieht die Schaffung von Zusatzangeboten, "wie etwa Arbeitsplätze, Freizeitgestaltungsmöglichkeiten oder auch Mobilitätsangebote", als "enorm wichtigen Punkt" an. Die ersten zwei von insgesamt neun Bauabschnitten stehen gerade unmittelbar vor der Fertigstellung. "Der Trend wird dahin gehen, dass Menschen mehr Wert auf Life- style usw. legen, daher muss ein entsprechendes Angebot in unmittelbarer Nähe geschaffen werden", erklärt er. Mit einem entsprechenden Nutzungsmix möchte man den Bewohnern alles "unkompliziert und vor allem nahe" bieten, was das tägliche Leben braucht. "'Nur' das Wohnen wird in solchen großen Einheiten zukünftig zu wenig sein", ist Thier überzeugt. Auch in der Seestadt Aspern setzt man auf die Schaffung von Arbeitsplätzen. 20.000 Stellen sollen insgesamt geschaffen werden. Auch das soll verhindern, dass die Seestadt zur "Schlafstadt" wird. Essenziell für Betriebsansiedlungen ist aber der Bau des Lobautunnels. "Für die Wohnbevölkerung ist der Lobautunnel nicht so wichtig. Für sie ist er eher ein Nice-to-have", erklärt Schuster. Doch vor allem Betriebe mit einem hohen Transportanteil würden eine zusätzliche Straßenverbindung brauchen. Einen Schritt weiter geht Thomas Ritt, der ohne den Lobautunnel die ganze Entwicklung im Norden der Seestadt in Gefahr sieht.
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Nirgendwo sonst klaffen Schein und Sein (noch) so sehr auseinander wie bei der Digitalisierung. Diese heißt neuerdings Proptech, ist cool und modern und macht daher Millionen und Abermillionen an Investorengeldern locker. Den Praxistest haben indessen erst wenige bestanden.
Am Ende das Tages war den Teilnehmern die Ermüdung schon anzusehen. Trotz DJs und der klassischen Partylocation in den Sofiensälen stand man lieber zusammen und lümmelte an der Bar, als abzurocken. Kein Wunder: Immerhin waren an diesem Tag 45 Sprecher und 350 Erfolgsgeschichten rund um Proptech geistig zu verarbeiten. Und die 20 Pitches in der oberen Etage waren mehr als nur überlaufen. In all dem Gedränge strahlt ein Mensch ganz besonders: Julia Arlt freut sich, und das sieht man ihr an. Ihre erste Proptech-Veranstaltung in den Wiener Sofiensälen war, abgesehen von der etwas schwierigen Akustik dort, so perfekt, dass es nicht besser hätte sein können. Die mehreren hundert Teilnehmer kamen - und das war schon beachtlich - aus ganz Europa und den USA. Ein wirklich toller Erfolg für die Initiatorin der APTI, der Austrian Prop Tech Initiative - immerhin kann dieser Wiener Event gleich beim ersten mal mit zum Teil schon etablierten ähnlichen Veranstaltungen in New York, London und Berlin locker mithalten. Dennoch. James Abberthunder lehnt gemütlich in einer Ecke, ein Glas in der Hand, und bringt es im Gespräch auf den Punkt: "Cooler Event, keine Frage, und fast lebensnotwendig für eine neue Branche, um Investoren und Startups zusammenzubringen und allen einen großartigen Überblick zu geben. Aber was zum Teufel ist jetzt eigentlich wirklich neu bei der Boombranche Proptech?" Damit hat er nicht unrecht. In gewisser Weise ist die Proptech-Branche so etwas wie "alter Wein in neuen Schläuchen". Das, was heute Proptech heißt, gibt es in Wahrheit seit Jahrzehnten. Immobilien.net war so etwas seinerzeit, und alle darauf folgenden Immobilienbörsen wie willhaben.at, conthaus oder die Online Hausverwaltung ebenso. Und dann natürlich das mit größter Wahrscheinlichkeit (zumindest in Österreich) erfolgreichste Startup in dieser Hinsicht, ImmoUnited mit seinen zahlreichen Schwesterunternehmen der Roland Schmid Group, die mittlerweile nicht nur Österreich, sondern auch schon Deutschland im Sturm erobern. Oder das gerade in Umbau befindliche Startup zoomsquare mit dem wahrscheinlich am intensivsten akquirierten Risikokapital. Dabei hat man fast den Eindruck, dass Risikokapital ohne Ende auf der Suche nach Investments ist, und zwar nach der Rasenmähermethode: Wenn in viele Projekte investiert wird und es überleben zumindest zehn Prozent, ist es schon ein Geschäft für den Kapitalgeber. Proptech, das ist eine andere, durch und durch amerikanisierte Welt, wo auch das Scheitern dazu gehört und per se nichts Tragisches ist. Investorengelder werden aber auch in unseren Breiten sehr gerne locker gemacht für die neue Boombranche Proptech.
Investoren horchen auf
Ein Beispiel aus Deutschland: Wunderflats, die Online-Plattform für möblierte Apartments, gewinnt Creathor Venture, den VC Fonds Kreativwirtschaft der IBB Beteiligungsgesellschaft, ECONA AG und Family Offices als Investoren und sammelt 3 Millionen Euro ein. Die Finanzierungsrunde dient neuen Produktinnovationen und weiterem Wachstum. In den letzten vier Jahren hat sich die Anzahl möblierter Wohnungen in Deutschland verdoppelt. Damit man diese Apartments einfach online mieten und vermieten kann, haben Jan Hase und Arkadi Jampolski 2015 das Proptech-Unternehmen Wunderflats gegründet. Über Wunderflats kann man eine möblierte Wohnung mit wenigen Klicks für einen Monat oder länger mieten. Die Sharing Economy wird auch die Immobilienbranche verändern. Christian Weniger, Partner bei Creathor: "Ähnlich wie das Car-Sharing mehr und mehr den Autokauf ablöst, wird die langfristige Bindung an eine Wohnung durch temporäres Wohnen, Housing as a Service, ersetzt." Das gilt auch für den Bürobereich, wo der US-Anbieter WeWork eine ähnliche Entwicklung geschafft hat wie Uber und Airbnb: "Nur" mit einer cleveren Umsetzung der Sharing Economy-Idee ein Unternehmen mit einem Milliarden-Börsewert binnen weniger Quartale aus dem Boden zu stampfen und weltweit zu expandieren. Doug Chambers hat sein Startup FieldLens an WeWork gut verkauft und ist bei WeWork heute Vice President: "Es geht immer um den Nutzer und dessen Wohlbefinden. Wenn Sie heute zu WeWork kommen, spüren Sie die Vibrationen. Es summt, die Nutzer machen auch untereinander Geschäfte, aber vor allem motivieren sie sich gegenseitig." Tatsächlich bietet WeWork nicht sehr viel anderes, als andere Service Office Provider, nur zu einem in aller Regel deutlich höheren Mietpreis und mit einer zwar hippen, aber alles andere als teuer gebauten Ausstattung. Den Unterschied bei WeWork macht im Grunde die gemeinsame Ideologie des gegenseitigen Helfens und Befruchtens und der weltweiten Vernetzung. Das hat WeWork zu einem der bis jetzt in der PropTech-Szene ganz wenigen Milliarden-Unternehmen gemacht. Das ist die eine Seite. Die andere ist diese: Auch wenn man gerade nach solchen Events wieder Future:Proptech anders wahrnimmt, auch wenn Investoren und Startups gleichermaßen das nicht so sehen: Die Digitalisierung der Immobilien-Wirtschaft beschäftigt Österreichs Führungskräfte in hohem Maße, die Umsetzung in strategische Unternehmenskonzepte ist dabei bislang aber deutlich zu kurz gekommen. Dies geht auch aus einer aktuellen Umfrage hervor, die das Wiener Beratungsunternehmen Advicum Consulting durchführte. Während sich mehr als drei Viertel der Befragten aus Dienstleistung, Handel und Industrie mit dem Thema Digitalisierung aktiv beschäftigen und 43 Prozent deren Potenzial für die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit als hoch einstufen, geben nur 10 Prozent an, dass Digitalisierung in der Unternehmensstrategie bereits weitestgehend berücksichtigt wurde. Die bestehende digitale Infrastruktur wird im Schnitt als bestenfalls mittelmäßig eingestuft. Hinsichtlich der Relevanz verschiedener Technologien gibt es sektorenspezifisch unterschiedliche Einschätzungen. Immerhin werden 3D-Druck und Augmented Reality in der Industrie schon jetzt als sehr relevant eingestuft, womit die Bau- und Immobilienbranche hier sogar eine Vorreiterrolle hat. Aber selbst in der Baubranche liegen zwischen wahrgenommenem Handlungsbedarf und tatsächlichem Handeln noch Welten. Erst 6 % der Bauunternehmen verwenden beispielsweise digitale Planungsinstrumente. Und das in einer Branche, wo jeder über BIM spricht und BIM bis dato auch eine der ganz wenigen Proptech-Technologien ist, die schon heute eine gewisse flächendeckende Relevanz haben. "Für die Maschinenindustrie, die Baubranche und auch andere mittelständische Unternehmen ist die Digitalisierung der aktuell wichtigste Treiber von Wachstum, Innovation und Produktivität. Im Wettrennen um die Datenhoheit ist ein hohes Innovationstempo gefordert", betonte Elisabetta Castiglioni, CEO von A1 Digital International. Der Leiter des Bereichs Vertical Marketing Solutions bei A1 Digital, Francis Cepero, unterstrich die Notwendigkeit von Digitalisierung in der Baubranche anhand eines praktischen Beispiels: "Die Kostenoptimierung des Fuhrparks einer Firma, bei gleichbleibender Gesamtfahrleistung, kann nachweislich über 30 Prozent liegen. Die Möglichkeiten der Digitalisierung in der Baubranche stehen jedoch aktuell in starkem Kontrast zu der Anzahl der implementierten digitalen Initiativen." Die Relevanz der Digitalisierung für ihr Unternehmen wäre zwar mittlerweile beim Großteil der Baufirmen angekommen, dennoch seien es erst sechs Prozent der Bauunternehmen, die digitale Planungsinstrumente derzeit tatsächlich nutzten. Theoretisch sind sich da alle einig: Unternehmen müssen sich mit Künstlicher Intelligenz (KI) auseinandersetzen, sonst verlieren sie den Anschluss. In Deutschland hat sich die RICS damit detailliert auseinandergesetzt. Fazit: Wer sich nicht jetzt damit auseinandersetzt, riskiert die eigene Zukunft. Denn die Zukunft wird weniger von menschlicher Arbeitskraft und stärker durch Technologie geprägt sein. Das Facility Management (FM) ist insbesondere davon betroffen. Das ist vor allem auf arbeitsintensive, sich wiederholende Tätigkeiten zurückzuführen, die den Bereich für die Automatisierung prädestinieren. Der Bericht beleuchtet sowohl die positiven als auch die negativen Seiten dieser Entwicklung und gibt Handlungsempfehlungen für Unternehmen.
Chancen durch künstliche Intelligenz
Ralf Pilger, Geschäftsführer der WISAG Facility Management Hessen GmbH & Co. KG: "Wie bei der Einführung des Smartphones ist derzeit noch nicht absehbar, welche Umwälzungen sich für die Branche ergeben. Fest steht allerdings, dass für Teilbereiche höher qualifizierte Mitarbeiter benötigt werden. Eine Vielzahl von Tätigkeiten wird effizienter und verlässlicher ausgeführt. Ob Leistungen aufgrund der erforderlichen Qualifikationen auch wesentlich günstiger werden, bleibt abzuwarten." Und Pilger weiter: "Das FM-Serviceangebot wird durch neue Technologien ausgebaut und damit für Kunden attraktiver. Ein Beispiel dafür ist der Einsatz von KI bei der Auswertung verbauter Sensorik für das so genannte 'preventive maintenance' oder 'on demand'. Dabei werden auch Anpassungen bei Normen oder gesetzlichen Vorgaben nötig sein. Wie werden z.B. Gewährleistungsansprüche gesichert, wenn keine zyklische Instandhaltung erfolgt? Auch bedarf es der Klärung, wer Eigentümer der durch den Einsatz von KI verfügbaren oder gewonnenen Daten ist. Nicht zuletzt müssen sich die Marktteilnehmer darüber im Klaren sein, dass es möglicher Investitionen in die Immobilien selbst, aber auch auf Seiten der beteiligten Dienstleister bedarf. Es bieten sich jedoch zahlreiche Chancen für unsere Branche. Daher müssen die Unternehmen - unabhängig von ihrer Größe - jetzt aktiv werden." Chris Hoar, Mitgründer von AI in FM: "Gemäß unserer Studie sollten sich Unternehmen auf die Chancen konzentrieren, die KI bietet, und daraus den größtmöglichen Nutzen ziehen, bei gleichzeitiger Minimierung von Risiken. So können sie Strategien, Ziele und Finanzlage des Unternehmens besser steuern und kontrollieren." Weltweit indessen schwillt die Flut an Risikokapital weiter an. Bei der in diesem Jahr zum zweiten Mal durchgeführten MIPIM PropTech Summit in New York - das Immobilien Magazin war als einziges deutschsprachiges Medium mit einem Team dabei - wurde bekannt, dass allein 2017 ganze 2,6 Milliarden Dollar in PropTech-Start- ups fließen. Laut CBInsights waren das gerade einmal 277 Transaktionen. Dabei sind das nur die großen Proptech-Fische, die kleinen Einpersonen-Gründungen (die freilich sogar einen Großteil der Masse ausmachen dürften) sind da naturgemäß noch gar nicht erfasst.
Österreicher Weltspitze
Dabei sind Österreichs clevere Proptech-Köpfe übrigens Weltspitze. Was Roland Schmid bereits mit satten Gewinnen belegen konnte (auch wenn es zur Zeit seiner Unternehmensgründung den Ausdruck Proptech noch gar nicht gegeben hatte), beweisen andere wiederum auf internationaler Award-Ebene. So schaffte es bei dem US-PropTech Award nur ein US-Unternehmen auf den Stockerlplatz, nämlich Real Atom, eine Finanzierungsplattform. Die anderen beiden: Acasa aus Großbritannien, das eine Administrationsplattform zur Betriebskostenverwaltung für private Haushalte anbietet - und die österreichische Firma PlanRadar mit ihrer Gebäudedokumentationssoftware. Das ist insofern bemerkenswert, weil die Finanzierung von Proptech-Start-ups nirgendwo besser organisiert ist als in den USA. Marktführer ist hier die New Yorker MetaProp. Gründer und Managing Director Aaron Block zum Immobilien Magazin: "Die Zahl der Startups im Proptech-Segment vervielfacht sich von Monat zu Monat." Im Gegensatz zu den meisten österreichischen Immobilienunternehmen (bemerkenswerte Ausnahmen sind etwa die Buwog oder der Zinshausmakler Hudej) sind die klassischen US-Immobilienunternehmen aber extrem technikaffin. Dazu gehört auch der Immobilienriese Silverstein Properties (bekannt als ehemaliger Eigentümer des New Yorker World Trade Centers). Dessen CEO Marty Burger sagt dem Immobilien Magazin: "Immobilien sind heute nicht mehr nur Gebäude, sondern auch Daten über deren Nutzer und Bewohner und wie sie das Gebäude nutzen und wie sie leben." Immobilienwirtschaft sei heute letztlich ein Dienstleistungsgewerbe, die Bereitstellung von Miet- oder Eigentumsfläche nur noch ein kleiner Teil der tatsächlichen Wertschöpfung selbst bei Entwicklern und Bauträgern. Chris Grigg, CEO of British Land, sieht das ganz ähnlich: "Google und Facebook zeigen uns den Weg vor: Es dreht sich alles um Big Data, um das große Bild. Und wir befinden uns an einer Weggabelung mit dem Risiko der richtigen Entscheidung über die eingesetzten Technologien. Wer das jetzt richtig macht, wird gewinnen - egal ob er heute groß oder kein ist. Und umgekehrt." Übrigens: Beim New Yorker PropTech-Event kam mittlerweile jeder Vierte aus Europa. Wir sind weltweit am Aufholen.