Leerstand in Linzer Wohnturm

Nur 13 Einheiten in den Lenau-Terrassen vermietet

von Stefan Posch

Bei dem im Oktober vergangenen Jahres fertiggestellten Linzer Wohnturmprojekt Lenau-Terrassen geht die Vermarktung der Mietwohnungen laut einem Bericht der Oberösterreichischen Nachrichten nur schleppend voran. Nur 13 der 167 Wohnungen seien aktuell vermietet. Die unteren vier der 17 Stockwerke würden nach wie vor gänzlich leerstehen. Verwaltet wird die Immobilie von der Erste Immobilien KAG für den Erste Immobilienfonds. Dass der Vermarktungsstart für die Einheiten, der auf Oktober verschoben wurde, zu spät erfolgt sei, wird in einer Stellungnahme der Erste Immobilien KAG gegenüber dem immoflash verneint: Die Immobilien Lenau Terrassen sei am Standort in Linz in ein gefördertes Umfeld eingebettet. Im geförderten Bereich erfolge die Vermarktung über eine geregelte Warteliste. Dies führe dazu, dass diese oft schon vor Fertigstellung voll vermietet sind. Für Mietwohnungen auf dem freien Markt würden andere Anforderungen durch die Mietinteressenten gelten. Sie würden nicht nur eine Musterwohnung sondern die konkrete, fertige Wohnung besichtigen und sich so ein Bild über die Ausstattung und Aussicht machen.
„Dadurch macht ein Vermietungsstart lange im Vorhinein wenig Sinn. Angesichts der Hochhaussituation - Stichwort Sicherheit - haben wir uns entschieden, kurzfristig vor Fertigstellung mit der Vermietung und den Besichtigungen zu starten“, heißt es weiter. Auch bei der Preisgestaltung sieht die Erste Immobilien KAG keinen Bedarf für eine Anpassung. „Der günstigste m² Preis liegt bei 8,08 Euro/m² Nutzfläche. Jede Mietwohnung verfügt über eine hochwerte Küche inkl. Geräte, Parkettboden, eine großzügige Loggia und einen Balkonanteil. Diese Ausstattung wird natürlich auch im Mietpreis berücksichtigt“, heißt es von der Erste Immobilien KAG. „Von der WKO wird jährlich ein Mietpreisspiegel veröffentlicht. Für Linz (Stadt) werden die Mieten zwischen 8,57 Euro und 9,96 Euro angegeben“, argumentiert das Unternehmen. Die Lenau Terrassen würden mit einem durchschnittlichen Hauptmietzins von 8,80 Euro auf das gesamte Objekt gesehen dabei im Rahmen bleiben. „Wir werden in Zukunft hier die Vermietungsaktivitäten in aller gebotenen Ruhe vorantreiben“, stellt die Erste Immobilien KAG klar.

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Semmelweis-Areal verkauft

Entwickler Vermehrt will Bildungscampus errichten

von Charles Steiner

Das bekannte Wiener Semmelweis-Areal in Wien-Währing hat einen neuen Eigentümer. Wie der Wiener Projektentwickler Vermehrt mitteilen lässt, habe man bereits im November drei Gebäude sowie weitläufige Teile der Parkflächen von der F.R.F.-HPM Beteiligungen erworben. Letztere hatte das Areal im Rahmen einer europaweit durchgeführten Zwangsversteigerung gekauft und dann an Vermehrt weiterveräußert. Laut Angaben von Vermehrt sei der Kaufpreis deutlich über dem Ergebnis der Versteigerung gelegen, der Eintrag ins Grundbuch soll in den kommenden Wochen erfolgen. Wie hoch der Kaufpreis tatsächlich war, darüber gab es keine Angaben.
Die Transaktion umfasst eine Grundstücksfläche von rund 23.297 m², wobei auf den Park etwa 19.228 m² Fläche entfällt. Die drei Bestandsimmobilien bestehen aus dem generalsanierten Haus Semmelweis Haus III, das Charlotte Bühler Heim 1 und 2. Letzteres wird gerade einer Generalsanierung unterzogen. Alle drei Objekte seien, so Vermehrt, an die Amadeus Musikschule mit 20-jährigem Kündigungsverzicht vermietet. Ziel von Vermehrt ist jetzt, aus dem Semmelweis-Areal einen Bildungscampus „in Abstimmung mit dem Bezirk und der Stadt Wien“ zu entwickeln. Die beiden Vermehrt-Geschäftsführer Florian Polak und Gregor Beilein kündigten in einer Aussendung an, das mit größtmöglicher Transparenz durchführen zu wollen. Ebenso erklärten sie, dass der Park auch weiterhin öffentlich zugänglich sein soll.
Der Immo-Entwickler Vermehrt mit Sitz in Wien ist laut Firmenbuch 2014 gegründet worden und entwickelt unter anderem das ehemalige Tlapa-Haus in der Wiener Favoritenstraße, bei dem im Laufe des heurigen Jahres Gastro- und Retailflächen sowie 197 Serviced Apartments entstehen.

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Arge Eigenheim mit Regierung happy

Neues Programm bringe Bewegung in die Schaffung von Wohneigentum

von Gerhard Rodler

Sogar „äußerst zufrieden mit dem neuen Regierungsprogramm im Bereich Wohnen“ zeigt sich Christian Struber, Bundesobmann der Arge Eigenheim und Geschäftsführer der Salzburg Wohnbau: „Die neue Bundesregierung bekennt sich verstärkt zur Gemeinnützigkeit und fördert intensiv die Eigentumsbildung, für die wir schon so lange kämpfen. Das löst eine willkommene Dynamik aus. Damit wird es künftig auch für junge Menschen leichter, Eigentum zu erwerben. Das gibt Sicherheit und beugt Altersarmut vor.“
So soll der Erwerb von Miet-Kauf-Wohnungen attraktiver werden. Neben dem Sofortkauf und dem Mietkaufmodell mit Kaufoption wird es via Ansparmodell in Zukunft eine dritte Möglichkeit zum Wohnungserwerb geben. Zudem soll die Kreditvergabe beim Miet-Kauf-Modell konditionsfreundlich optimiert werden. „Sehr erfreulich ist, dass die Einnahmen und Rückflüsse der Wohnbauförderung wieder fürs Wohnen zweckgewidmet werden. Damit können wir mehr sozialen Wohnraum schaffen und die Preisspirale vor allem in Ballungszentren dämpfen“, so Struber, der auch den Fokus auf die Ökologisierung bei Neubauten und Sanierungen begrüßt. Zwtl.: Gründung von Energie-Genossenschaften ist wichtiger Meilenstein Erstmals wird es durch das neue Regierungsprogramm möglich, eigene Energie-Genossenschaften zur Produktion und Lieferung von Strom in einer Wohnanlage oder einem Wohnhaus zu gründen. „Das ist ein absoluter Meilenstein am Weg hin zum energieautarken Wohnen. Damit kann der meist mittels Photovoltaikanlagen produzierte Strom in den Wohnanlagen direkt genutzt und verbraucht werden. Das bedeutet neben einer umweltfreundlichen Energieerzeugung vor allem eine sinnvolle Kostenersparnis für die Bewohner“, ist Struber überzeugt.
Auch ein Ausstieg aus den fossilen Brennstoffen wird angepeilt. Bereits ab 2020 soll im Neubau gänzlich auf Öl und Kohle sowie ab 2025 auf Gas verzichtet werden. Bestehende Heizkessel gilt es je nach Alter bis spätestens 2035 auszutauschen.
Weitere Pluspunkte des Programms seien die verfassungsrechtliche Absicherung von Baulandsicherungsmodellen, die Erhöhung der Wohnbauförderung bei Nachverdichtung, die Attraktivierung des Baurechts und die Verpflichtung für Unternehmen, die mehrheitlich im öffentlichen Besitz sind, vorhandene Baulandflächen für den geförderten Wohnbau zur Verfügung zu stellen. Um eine rasche und einfache Abwicklung von Wohnungskäufen zu ermöglichen, soll künftig die Digitalisierung im Grundbuchsbereich vorangetrieben werden.
Die Arge Eigenheim ist ein Zusammenschluss von rund 100 gemeinnützigen Wohnbauunternehmen in Österreich mit einem Verwaltungsbestand von über 300.000 Einheiten, etwa 5.000 Mitarbeitern und einem jährlichen Bauvolumen von mehr als einer Milliarde Euro.

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S Immo kauft im Berliner Speckgürtel zu

2 Millionen Quadratmeter-Marke überschritten

von Stefan Posch

Im Sommer 2018 hat die S Immo beschlossen, ihren Aktionsradius in der deutschen Hauptstadt zu erweitern und in Grundstücke im Berliner Umland zu investieren. Seitdem wurden 28 Areale erworben und die 2 Millionen Quadratmeter-Marke überschritten, wie das Unternehmen mitteilt. Damit würde man eine starke Entwicklungspipeline für die kommenden Jahre sichern, heißt es weiter.
Das Investitionsvolumen der Ankäufe beläuft sich auf knapp über 30 Millionen Euro. Die bisher erworbenen Areale gehen zum Teil erst innerhalb der nächsten Monate in das Eigentum der S Immo über.
„Die Zukäufe im Berliner Speckgürtel entsprechen genau unserer Strategie antizyklisch zuzukaufen und rechtzeitig die Erträge der Zukunft sichern. Wir sehen in der Grundstücksentwicklung im Berliner Speckgürtel langfristig attraktive Chancen und ein beachtliches Wertsteigerungspotenzial. Gleichzeitig ist das Risiko dieser Investitionen durch die niedrigen Ankaufspreise sehr überschaubar“, so Ernst Vejdovszky, Vorstandsvorsitzender der S Immo.
Im Gegensatz zum Umland anderer großer europäischer Großstädte sei der Berliner Speckgürtel zum jetzigen Zeitpunkt noch unterdurchschnittlich erschlossen. Die demografischen Entwicklungen und die steigenden Preise in Berlin würden das Potenzial dieser Gegend verdeutlichen. „Wir suchen besondere Grundstücke, entwickeln Visionen und versuchen zu begeistern. Entscheidend für den Projekterfolg ist es, die Interessen der Akteure vor Ort miteinzubeziehen und die Infrastruktur- und Regionalplanung im Blick zu behalten“, erklärt Robert Neumüller, Geschäftsführer der S Immo Germany. Die Unsicherheit des einzelnen Projekts werde dabei durch die breite Streuung der Investments aufgefangen: „Wir heben Einzelrisiken auf Portfolioebene, rechnen mit Wahrscheinlichkeiten und können dadurch punktuell stärker ins Risiko gehen“, so Neumüller.

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So wird das Immo-Jahr 2020

EHL präsentiert Jahresbericht

von Eva Palatin

Das Immobilienjahr 2020 wurde von der EHL beim alljährlichen Jahresbericht eingeläutet. Und eines ist sofort klar: EHL Immobilien hat sich für das neue Jahr ehrgeizige Ziele gesetzt, denn 2020 hat so einiges zu bieten. Mehr dazu im immoflash-Videoreport!

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Teuerstes Haus in London verkauft

Chinesisches Private Office zahlt 245 Millionen Euro

von Charles Steiner

Nachdem der bevorstehende Brexit (jetzt wohl endgültig) eine gewisse Abwertung des britischen Pfund zur Folge hatte, werden vor allem asiatische Anleger hellhörig. Wie eben bekannt wurde, ist so eben der höchste Preis ever für ein Herrenhaus in London bezahlt worden. Das chinesische Family Office des Milliardärs und Gründers von CC Land Holdings, Cheung Chung Kiu, hatte für das 45 Zimmer umfassende Haus in Knightsbridge, mit direktem Blick zum Hyde Park, rund 210 Millionen Pfund, umgerechnet 245 Millionen Euro, hingeblättert. Einem Sprecher des Unternehmens zufolge sei für den Deal der höchste Preis für ein Haus erzielt worden; er schlug damit eine Transaktion um ein Landhaus in Oxfordshire vor zehn Jahren, wo 140 Millionen Pfund bezahlt worden waren.
Noch unklar ist jedoch, was der chinesische Investor mit der Immobilie tun wird. Der Sprecher des Family Office ließ anklingen, dass es noch offen sei, ob es als einzelnes Haus verbleiben oder in Luxusapartments umgebaut werden soll. Eine entsprechende Parifizierung in einzelne Einheiten könnte aber rund 700 Millionen Pfund (rund 817 Millionen Euro) einspielen.

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Bei 20 Millionen war Schluss

Erstes Private Placement der One Group hat Maximalvolumen

von Gerhard Rodler

Die Hamburger One Group hat mit dem ProReal Private 1 ein Platzierungsergebnis von insgesamt 20 Millionen Euro (inkl. Agio) erreicht. Das erste Private Placement der One Group warb 2018 ein Jahresergebnis von rund 5 Millionen Euro ein und erreichte im Juli 2019 sein Zielvolumen. Weitere 10 Millionen Euro wurden im zweiten Halbjahr 2019 bei semi-professionellen Investoren eingesammelt. Die Aufstockung des ursprünglichen Zielvolumens erfolgte unter Berücksichtigung der prospektgemäßen Erhöhungsoption auf ein maximal mögliches Emissionsvolumen von 20 Millionen Euro. Die Gesamtanzahl der Investoren steigerte sich von 18 Anlegern Ende 2018 auf insgesamt 66 Investoren. Bis Ende 2022 rechnet die Emittentin mit einem Gesamtmittelrückfluss von 129,5 Prozent.

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Karriere zum Tag: Neu bei Christie & Co

Benjamin Ploppa neuer Head of Hotels - Germany

von Stefan Posch

Benjamin PloppaBenjamin Ploppa

Der Hotelimmobilienspezialist Christie & Co hat sein deutsches Team verstärkt. Seit Januar 2020 ist Benjamin Ploppa als Head of Hotels - Germany tätig. In seiner Rolle wird Benjamin Ploppa das Beratungs-, Bewertungs- und Transaktionsgeschäft von Christie & Co leiten und ausbauen, einschließlich der strategischen Planung. Er wird sich hauptsächlich auf die Geschäftsentwicklung in Deutschland konzentrieren und eng mit den Teams in den deutschen Büros von Christie & Co in Berlin, Frankfurt und München zusammenarbeiten. Er selbst wird vom Münchner Büro aus tätig sein.
Vor dem Engagement war er 6 Jahre bei BNP Paribas REIM Deutschland, wo er als Senior Transaction Manager für die Entwicklung und Umsetzung der Hotelinvestmentstrategie in Deutschland und dem europäischen Ausland verantwortlich war.
Zuvor war Benjamin Ploppa bei Accor Hospitality Deutschland tätig. Davor leitete er die Abteilung Hotel Acquisitions & Sales der Deka Immobilien GmbH, wo er die Hotelinvestmentstrategie entwickelte und umsetzte. Noch vor der Deka war er bei Deloitte für den Auf-, Um- und Ausbau der Touristik & Hospitality Services in Deutschland und Europa verantwortlich. Benjamin Ploppa startete seine Karriere als Chef Garde Manger in namhaften Restaurants in Deutschland. Anschließend absolvierte er als Dipl.-Betriebswirt (FH) die Hochschule München und hat an der Irebs - International Real Estate Business School, Immobilienwirtschaft studiert. Nach seinem Studium wurde er Consultant bei PKF in München.
„Wir sind begeistert Benjamin an Bord zu haben“, freut sich Lukas Hochedlinger, Managing Director Central & Northern Europe. Deutschland bleibe einer der wichtigsten Hotelmärkte in Europa und habe eine hohe strategische Bedeutung für Christie & Co. „Um sich den wachsenden Bedürfnissen des Marktes anzupassen und auf die hervorragende Arbeit unseres Teams aufzubauen, freuen wir uns, mit Benjamin einen erfahrenen Hotelimmobilienexperten gewonnen zu haben. Mit seinem beeindruckenden Hintergrund und seiner umfangreichen Erfahrung in der Hotelbranche stärken wir unsere strategischen Pläne in Deutschland.“ Benjamin Ploppa fügt hinzu: „Ich freue mich sehr über diese neue Aufgabe. Ich bin seit mehr als 25 Jahren in der Branche tätig und sehr froh und stolz, ab jetzt Teil der Christie & Co Familie zu sein. Für mich ist Christie & Co eine nicht wegzudenkende Größe und Marktführer im Hotelimmobiliensektor, und ich freue mich darauf, die Marktposition als Teil eines großartigen Teams zu verbessern und weiter auszubauen.“

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Habau goes BMW

Großauftrag in München

von Gerhard Rodler

Noch vor Weihnachten beauftragte „BMW München“ die ARGE, bestehend aus den Unternehmen Habau Hoch- und Tiefbau, MCE, Efficient Technical Solutions und Aiolos Engineering Corporation, mit einer maßgeblichen Erweiterung des in München angesiedelten BMW Group Forschungs- und Innovationszentrums „FIZ“. Ein Aero-Akustik-Windkanal auf modernstem Stand der Technik sowie ein Entwicklungszentrum für die Elektromobilität sind Herzstück der Maßnahmen. Für den Automobilhersteller stellt diese Investition einen wichtigen Schritt zur technologischen Weiterentwicklung aller Fahrzeuge der BMW-Gruppe dar.
„Bei diesem Auftrag werden wir mit Experten aus dem Konzern unsere Kompetenz als professioneller Partner für technologisch komplexe Projekte in vollem Umfang einbringen können,“ erklärt Hubert Wetschnig, CEO der Habau Group. Die besonderen Anforderungen an die Ausführung der Bauwerke und an die Aufrüstung der bestehenden Forschungseinrichtung werden neue globale Standards setzen und auch den ausführenden Unternehmen bedeutende Erfahrungswerte liefern. Der Anteil der Habau Group (Habau Hoch- und Tiefbau und MCE) am Auftragswert beträgt 68 Prozent, die MCE übernimmt die Führung des Konsortiums.
Die MCE ist ein Unternehmen der Habau Group und Lieferant von komplexen Stahlbauten und Stahlbauanlagen für Industrie und Infrastruktur.

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Neues Programm bringe Bewegung in die Schaffung von Wohneigentum

Arge Eigenheim mit Regierung happy

von Gerhard Rodler

So­gar „äu­ßerst zu­frie­den mit dem neu­en Re­gie­rungs­pro­gramm im Be­reich Woh­nen“ zeigt sich Chris­ti­an Stru­ber, Bun­des­ob­mann der Ar­ge Ei­gen­heim und Ge­schäfts­füh­rer der Salz­burg Wohn­bau: „Die neue Bun­des­re­gie­rung be­kennt sich ver­stärkt zur Ge­mein­nüt­zig­keit und för­dert in­ten­siv die Ei­gen­tums­bil­dung, für die wir schon so lan­ge kämp­fen. Das löst ei­ne will­kom­me­ne Dy­na­mik aus. Da­mit wird es künf­tig auch für jun­ge Men­schen leich­ter, Ei­gen­tum zu er­wer­ben. Das gibt Si­cher­heit und beugt Al­ters­ar­mut vor.“
So soll der Er­werb von Miet-Kauf-Woh­nun­gen at­trak­ti­ver wer­den. Ne­ben dem So­fort­kauf und dem Miet­kauf­mo­dell mit Kauf­op­ti­on wird es via An­spar­mo­dell in Zu­kunft ei­ne drit­te Mög­lich­keit zum Woh­nungs­er­werb ge­ben. Zu­dem soll die Kre­dit­ver­ga­be beim Miet-Kauf-Mo­dell kon­di­ti­ons­freund­lich op­ti­miert wer­den. „Sehr er­freu­lich ist, dass die Ein­nah­men und Rück­flüs­se der Wohn­bau­för­de­rung wie­der fürs Woh­nen zweck­ge­wid­met wer­den. Da­mit kön­nen wir mehr so­zia­len Wohn­raum schaf­fen und die Preis­spi­ra­le vor al­lem in Bal­lungs­zen­tren dämp­fen“, so Stru­ber, der auch den Fo­kus auf die Öko­lo­gi­sie­rung bei Neu­bau­ten und Sa­nie­run­gen be­grüßt. Zwtl.: Grün­dung von En­er­gie-Ge­nos­sen­schaf­ten ist wich­ti­ger Mei­len­stein Erst­mals wird es durch das neue Re­gie­rungs­pro­gramm mög­lich, ei­ge­ne En­er­gie-Ge­nos­sen­schaf­ten zur Pro­duk­ti­on und Lie­fe­rung von Strom in ei­ner Wohn­an­la­ge oder ei­nem Wohn­haus zu grün­den. „Das ist ein ab­so­lu­ter Mei­len­stein am Weg hin zum en­er­gie­aut­ar­ken Woh­nen. Da­mit kann der meist mit­tels Pho­to­vol­ta­ik­an­la­gen pro­du­zier­te Strom in den Wohn­an­la­gen di­rekt ge­nutzt und ver­braucht wer­den. Das be­deu­tet ne­ben ei­ner um­welt­freund­li­chen En­er­gie­er­zeu­gung vor al­lem ei­ne sinn­vol­le Kos­ten­er­spar­nis für die Be­woh­ner“, ist Stru­ber über­zeugt.
Auch ein Aus­stieg aus den fos­si­len Brenn­stof­fen wird an­ge­peilt. Be­reits ab 2020 soll im Neu­bau gänz­lich auf Öl und Koh­le so­wie ab 2025 auf Gas ver­zich­tet wer­den. Be­ste­hen­de Heiz­kes­sel gilt es je nach Al­ter bis spä­tes­tens 2035 aus­zu­tau­schen.
Wei­te­re Plus­punk­te des Pro­gramms sei­en die ver­fas­sungs­recht­li­che Ab­si­che­rung von Bau­land­si­che­rungs­mo­del­len, die Er­hö­hung der Wohn­bau­för­de­rung bei Nach­ver­dich­tung, die At­trak­ti­vie­rung des Bau­rechts und die Ver­pflich­tung für Un­ter­neh­men, die mehr­heit­lich im öf­fent­li­chen Be­sitz sind, vor­han­de­ne Bau­land­flä­chen für den ge­för­der­ten Wohn­bau zur Ver­fü­gung zu stel­len. Um ei­ne ra­sche und ein­fa­che Ab­wick­lung von Woh­nungs­käu­fen zu er­mög­li­chen, soll künf­tig die Di­gi­ta­li­sie­rung im Grund­buchs­be­reich vor­an­ge­trie­ben wer­den.
Die Ar­ge Ei­gen­heim ist ein Zu­sam­men­schluss von rund 100 ge­mein­nüt­zi­gen Wohn­bau­un­ter­neh­men in Ös­ter­reich mit ei­nem Ver­wal­tungs­be­stand von über 300.000 Ein­hei­ten, et­wa 5.000 Mit­ar­bei­tern und ei­nem jähr­li­chen Bau­vo­lu­men von mehr als ei­ner Mil­li­ar­de Eu­ro.

2 Millionen Quadratmeter-Marke überschritten

S Immo kauft im Berliner Speckgürtel zu

von Stefan Posch

Im Som­mer 2018 hat die S Im­mo be­schlos­sen, ih­ren Ak­ti­ons­ra­di­us in der deut­schen Haupt­stadt zu er­wei­tern und in Grund­stü­cke im Ber­li­ner Um­land zu in­ves­tie­ren. Seit­dem wur­den 28 Area­le er­wor­ben und die 2 Mil­lio­nen Qua­drat­me­ter-Mar­ke über­schrit­ten, wie das Un­ter­neh­men mit­teilt. Da­mit wür­de man ei­ne star­ke Ent­wick­lungs­pipe­line für die kom­men­den Jah­re si­chern, heißt es wei­ter.
Das In­ves­ti­ti­ons­vo­lu­men der An­käu­fe be­läuft sich auf knapp über 30 Mil­lio­nen Eu­ro. Die bis­her er­wor­be­nen Area­le ge­hen zum Teil erst in­ner­halb der nächs­ten Mo­na­te in das Ei­gen­tum der S Im­mo über.
„Die Zu­käu­fe im Ber­li­ner Speck­gür­tel ent­spre­chen ge­nau un­se­rer Stra­te­gie an­ti­zy­klisch zu­zu­kau­fen und recht­zei­tig die Er­trä­ge der Zu­kunft si­chern. Wir se­hen in der Grund­stücks­ent­wick­lung im Ber­li­ner Speck­gür­tel lang­fris­tig at­trak­ti­ve Chan­cen und ein be­acht­li­ches Wert­stei­ge­rungs­po­ten­zi­al. Gleich­zei­tig ist das Ri­si­ko die­ser In­ves­ti­tio­nen durch die nied­ri­gen An­kaufs­prei­se sehr über­schau­bar“, so Ernst Vejdov­sz­ky, Vor­stands­vor­sit­zen­der der S Im­mo.
Im Ge­gen­satz zum Um­land an­de­rer gro­ßer eu­ro­päi­scher Groß­städ­te sei der Ber­li­ner Speck­gür­tel zum jet­zi­gen Zeit­punkt noch un­ter­durch­schnitt­lich er­schlos­sen. Die de­mo­gra­fi­schen Ent­wick­lun­gen und die stei­gen­den Prei­se in Ber­lin wür­den das Po­ten­zi­al die­ser Ge­gend ver­deut­li­chen. „Wir su­chen be­son­de­re Grund­stü­cke, ent­wi­ckeln Vi­sio­nen und ver­su­chen zu be­geis­tern. Ent­schei­dend für den Pro­jekt­er­folg ist es, die In­ter­es­sen der Ak­teu­re vor Ort mit­ein­zu­be­zie­hen und die In­fra­struk­tur- und Re­gio­nal­pla­nung im Blick zu be­hal­ten“, er­klärt Ro­bert Neu­mül­ler, Ge­schäfts­füh­rer der S Im­mo Ger­ma­ny. Die Un­si­cher­heit des ein­zel­nen Pro­jekts wer­de da­bei durch die brei­te Streu­ung der In­vest­ments auf­ge­fan­gen: „Wir he­ben Ein­zel­ri­si­ken auf Port­fo­li­o­ebe­ne, rech­nen mit Wahr­schein­lich­kei­ten und kön­nen da­durch punk­tu­ell stär­ker ins Ri­si­ko ge­hen“, so Neu­mül­ler.
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EHL präsentiert Jahresbericht

So wird das Immo-Jahr 2020

von Eva Palatin

Das Im­mo­bi­li­en­jahr 2020 wur­de von der EHL beim all­jähr­li­chen Jah­res­be­richt ein­ge­läu­tet. Und ei­nes ist so­fort klar: EHL Im­mo­bi­li­en hat sich für das neue Jahr ehr­gei­zi­ge Zie­le ge­setzt, denn 2020 hat so ei­ni­ges zu bie­ten. Mehr da­zu im im­mof­lash-Vi­deo­re­port!

Chinesisches Private Office zahlt 245 Millionen Euro

Teuerstes Haus in London verkauft

von Charles Steiner

Nach­dem der be­vor­ste­hen­de Brex­it (jetzt wohl end­gül­tig) ei­ne ge­wis­se Ab­wer­tung des bri­ti­schen Pfund zur Fol­ge hat­te, wer­den vor al­lem asia­ti­sche An­le­ger hell­hö­rig. Wie eben be­kannt wur­de, ist so eben der höchs­te Preis ever für ein Her­ren­haus in Lon­don be­zahlt wor­den. Das chi­ne­si­sche Fa­mi­ly Of­fice des Mil­li­ar­därs und Grün­ders von CC Land Hol­dings, Che­ung Chung Kiu, hat­te für das 45 Zim­mer um­fas­sen­de Haus in Knights­bridge, mit di­rek­tem Blick zum Hy­de Park, rund 210 Mil­lio­nen Pfund, um­ge­rech­net 245 Mil­lio­nen Eu­ro, hin­ge­blät­tert. Ei­nem Spre­cher des Un­ter­neh­mens zu­fol­ge sei für den Deal der höchs­te Preis für ein Haus er­zielt wor­den; er schlug da­mit ei­ne Trans­ak­ti­on um ein Land­haus in Ox­fordshire vor zehn Jah­ren, wo 140 Mil­lio­nen Pfund be­zahlt wor­den wa­ren.
Noch un­klar ist je­doch, was der chi­ne­si­sche In­ves­tor mit der Im­mo­bi­lie tun wird. Der Spre­cher des Fa­mi­ly Of­fice ließ an­klin­gen, dass es noch of­fen sei, ob es als ein­zel­nes Haus ver­blei­ben oder in Lu­xusa­part­ments um­ge­baut wer­den soll. Ei­ne ent­spre­chen­de Pa­ri­fi­zie­rung in ein­zel­ne Ein­hei­ten könn­te aber rund 700 Mil­lio­nen Pfund (rund 817 Mil­lio­nen Eu­ro) ein­spie­len.
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Erstes Private Placement der One Group hat Maximalvolumen

Bei 20 Millionen war Schluss

von Gerhard Rodler

Die Ham­bur­ger One Group hat mit dem Pro­Re­al Pri­va­te 1 ein Plat­zie­rungs­er­geb­nis von ins­ge­samt 20 Mil­lio­nen Eu­ro (inkl. Agio) er­reicht. Das ers­te Pri­va­te Pla­ce­ment der One Group warb 2018 ein Jah­res­er­geb­nis von rund 5 Mil­lio­nen Eu­ro ein und er­reich­te im Ju­li 2019 sein Ziel­vo­lu­men. Wei­te­re 10 Mil­lio­nen Eu­ro wur­den im zwei­ten Halb­jahr 2019 bei se­mi-pro­fes­sio­nel­len In­ves­to­ren ein­ge­sam­melt. Die Auf­sto­ckung des ur­sprüng­li­chen Ziel­vo­lu­mens er­folg­te un­ter Be­rück­sich­ti­gung der pro­spekt­ge­mä­ßen Er­hö­hungs­op­ti­on auf ein ma­xi­mal mög­li­ches Emis­si­ons­vo­lu­men von 20 Mil­lio­nen Eu­ro. Die Ge­samt­an­zahl der In­ves­to­ren stei­ger­te sich von 18 An­le­gern En­de 2018 auf ins­ge­samt 66 In­ves­to­ren. Bis En­de 2022 rech­net die Emit­ten­tin mit ei­nem Ge­samt­mit­tel­rück­fluss von 129,5 Pro­zent.
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Benjamin Ploppa neuer Head of Hotels - Germany

Karriere zum Tag: Neu bei Christie & Co

von Stefan Posch

Benjamin PloppaBenjamin Ploppa
Der Ho­tel­im­mo­bi­li­en­spe­zia­list Chris­tie & Co hat sein deut­sches Team ver­stärkt. Seit Ja­nu­ar 2020 ist Ben­ja­min Plop­pa als Head of Ho­tels - Ger­ma­ny tä­tig. In sei­ner Rol­le wird Ben­ja­min Plop­pa das Be­ra­tungs-, Be­wer­tungs- und Trans­ak­ti­ons­ge­schäft von Chris­tie & Co lei­ten und aus­bau­en, ein­schließ­lich der stra­te­gi­schen Pla­nung. Er wird sich haupt­säch­lich auf die Ge­schäfts­ent­wick­lung in Deutsch­land kon­zen­trie­ren und eng mit den Teams in den deut­schen Bü­ros von Chris­tie & Co in Ber­lin, Frank­furt und Mün­chen zu­sam­men­ar­bei­ten. Er selbst wird vom Münch­ner Bü­ro aus tä­tig sein.
Vor dem En­ga­ge­ment war er 6 Jah­re bei BNP Pa­ri­bas REIM Deutsch­land, wo er als Se­ni­or Tran­sac­tion Ma­na­ger für die Ent­wick­lung und Um­set­zung der Ho­tel­in­vest­ment­stra­te­gie in Deutsch­land und dem eu­ro­päi­schen Aus­land ver­ant­wort­lich war.
Zu­vor war Ben­ja­min Plop­pa bei Ac­cor Hos­pi­ta­li­ty Deutsch­land tä­tig. Da­vor lei­te­te er die Ab­tei­lung Ho­tel Ac­qui­si­ti­ons & Sa­les der De­ka Im­mo­bi­li­en GmbH, wo er die Ho­tel­in­vest­ment­stra­te­gie ent­wi­ckel­te und um­setz­te. Noch vor der De­ka war er bei De­loit­te für den Auf-, Um- und Aus­bau der Tou­ris­tik & Hos­pi­ta­li­ty Ser­vices in Deutsch­land und Eu­ro­pa ver­ant­wort­lich. Ben­ja­min Plop­pa star­te­te sei­ne Kar­rie­re als Chef Gar­de Man­ger in nam­haf­ten Re­stau­rants in Deutsch­land. An­schlie­ßend ab­sol­vier­te er als Dipl.-Be­triebs­wirt (FH) die Hoch­schu­le Mün­chen und hat an der Irebs - In­ter­na­tio­nal Re­al Es­ta­te Busi­ness School, Im­mo­bi­li­en­wirt­schaft stu­diert. Nach sei­nem Stu­di­um wur­de er Con­sul­tant bei PKF in Mün­chen.
„Wir sind be­geis­tert Ben­ja­min an Bord zu ha­ben“, freut sich Lu­kas Hoch­ed­lin­ger, Ma­na­ging Di­rec­tor Cen­tral & Nort­hern Eu­ro­pe. Deutsch­land blei­be ei­ner der wich­tigs­ten Ho­tel­märk­te in Eu­ro­pa und ha­be ei­ne ho­he stra­te­gi­sche Be­deu­tung für Chris­tie & Co. „Um sich den wach­sen­den Be­dürf­nis­sen des Mark­tes an­zu­pas­sen und auf die her­vor­ra­gen­de Ar­beit un­se­res Teams auf­zu­bau­en, freu­en wir uns, mit Ben­ja­min ei­nen er­fah­re­nen Ho­tel­im­mo­bi­li­en­ex­per­ten ge­won­nen zu ha­ben. Mit sei­nem be­ein­dru­cken­den Hin­ter­grund und sei­ner um­fang­rei­chen Er­fah­rung in der Ho­tel­bran­che stär­ken wir un­se­re stra­te­gi­schen Plä­ne in Deutsch­land.“ Ben­ja­min Plop­pa fügt hin­zu: „Ich freue mich sehr über die­se neue Auf­ga­be. Ich bin seit mehr als 25 Jah­ren in der Bran­che tä­tig und sehr froh und stolz, ab jetzt Teil der Chris­tie & Co Fa­mi­lie zu sein. Für mich ist Chris­tie & Co ei­ne nicht weg­zu­den­ken­de Grö­ße und Markt­füh­rer im Ho­tel­im­mo­bi­li­en­sek­tor, und ich freue mich dar­auf, die Markt­po­si­ti­on als Teil ei­nes groß­ar­ti­gen Teams zu ver­bes­sern und wei­ter aus­zu­bau­en.“

Großauftrag in München

Habau goes BMW

von Gerhard Rodler

Noch vor Weih­nach­ten be­auf­trag­te „BMW Mün­chen“ die AR­GE, be­ste­hend aus den Un­ter­neh­men Ha­bau Hoch- und Tief­bau, MCE, Ef­fi­ci­ent Tech­ni­cal So­lu­ti­ons und Aio­los En­gi­nee­ring Cor­po­ra­ti­on, mit ei­ner maß­geb­li­chen Er­wei­te­rung des in Mün­chen an­ge­sie­del­ten BMW Group For­schungs- und In­no­va­ti­ons­zen­trums „FIZ“. Ein Ae­ro-Akus­tik-Wind­ka­nal auf mo­derns­tem Stand der Tech­nik so­wie ein Ent­wick­lungs­zen­trum für die Elek­tro­mo­bi­li­tät sind Herz­stück der Maß­nah­men. Für den Au­to­mo­bil­her­stel­ler stellt die­se In­ves­ti­ti­on ei­nen wich­ti­gen Schritt zur tech­no­lo­gi­schen Wei­ter­ent­wick­lung al­ler Fahr­zeu­ge der BMW-Grup­pe dar.
„Bei die­sem Auf­trag wer­den wir mit Ex­per­ten aus dem Kon­zern un­se­re Kom­pe­tenz als pro­fes­sio­nel­ler Part­ner für tech­no­lo­gisch kom­ple­xe Pro­jek­te in vol­lem Um­fang ein­brin­gen kön­nen,“ er­klärt Hu­bert Wetsch­nig, CEO der Ha­bau Group. Die be­son­de­ren An­for­de­run­gen an die Aus­füh­rung der Bau­wer­ke und an die Auf­rüs­tung der be­ste­hen­den For­schungs­ein­rich­tung wer­den neue glo­ba­le Stan­dards set­zen und auch den aus­füh­ren­den Un­ter­neh­men be­deu­ten­de Er­fah­rungs­wer­te lie­fern. Der An­teil der Ha­bau Group (Ha­bau Hoch- und Tief­bau und MCE) am Auf­trags­wert be­trägt 68 Pro­zent, die MCE über­nimmt die Füh­rung des Kon­sor­ti­ums.
Die MCE ist ein Un­ter­neh­men der Ha­bau Group und Lie­fe­rant von kom­ple­xen Stahl­bau­ten und Stahl­bau­an­la­gen für In­dus­trie und In­fra­struk­tur.
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Die Seestadt Aspern ist eines der größten Stadtentwicklungsprojekte Europas.Die Seestadt Aspern ist eines der größten Stadtentwicklungsprojekte Europas.

Mehr Stadt braucht das Land

Der Zu­zug in die Bal­lungs­zen­tren Ös­ter­reichs macht den Wohn­raum in den Städ­ten zur Man­gel­wa­re. Stadt­ent­wick­lungs­pro­jek­te sol­len für Ent­span­nung auf dem an­ge­spann­ten Wohn­markt sor­gen. Ein Stadt­ent­wick­lungs­ge­biet ist viel mehr als die Ge­samt­heit ein­zel­ner Im­mo­bi­li­en­pro­jek­te. Die­ser Mei­nung ist auch Tho­mas Ritt, Lei­ter der Ab­tei­lung Kom­mu­nal­po­li­tik bei der Ar­bei­ter­kam­mer Wien, die ei­ne Stu­die über die öf­fent­li­chen Räu­me bei Wiens Stadt­ent­wick­lungs­pro­jek­ten in Auf­trag gab. Ritt sieht des­we­gen die Zu­sam­men­ar­beit zwi­schen den Bau­fel­dern als zen­tral an: "Bau­platz­über­grei­fen­de Ko­ope­ra­ti­on ist wich­tig. Da­für braucht es ein funk­tio­nie­ren­des Stadt­teil­ma­nage­ment." Die Be­treu­ung en­det aber nicht mit dem Bau der Ge­bäu­de. "Kon­flik­te zwi­schen den Be­woh­nern sind un­ver­meid­lich. Des­we­gen braucht es auch Ge­biets­be­treu­ung über die Bau­pha­se hin­aus", so Ritt. [ci­te1] Stadt­teil­ma­nage­ment In der See­stadt As­pern ist be­son­ders viel in die­se Rich­tung in­ves­tiert wor­den. "Auch, weil die See­stadt wie ein Ali­en über dem Flug­platz ab­ge­wor­fen wur­de", er­klärt Ritt. Im Ge­gen­satz zu an­de­ren Stadt­ent­wick­lungs­ge­bie­ten, wie et­wa dem Sonn­wend­vier­tel am Wie­ner Haupt­bahn­hof, kom­me dort auf­grund der ab­ge­schot­te­ten La­ge von al­lei­ne kein Le­ben rein. Laut Ger­hard Schus­ter, Vor­stand der Wien 3420 As­pern De­ve­lop­ment AG, gibt es ty­pi­scher­wei­se zwei Ent­wick­lun­gen, die für Un­ru­he in der Be­völ­ke­rung sor­gen: "Das ei­ne ist der ex­tre­me Ver­fall von Ge­bäu­den oder In­fra­struk­tur. Das an­de­re, wenn vie­le Men­schen neu in ein Vier­tel zu­zie­hen." Die­se zwei Kri­sen­fäl­le wür­den ei­ne zen­tra­le An­lauf­stel­le be­din­gen, die sich um die An­lie­gen der Men­schen küm­mert. Je grö­ßer ein Stadt­ent­wick­lungs­pro­jekt ist, des­to wich­ti­ger sei ein Stadt­teil­ma­nage­ment. "Ein Stadt­teil­ma­nage­ment hat in Stadt­ent­wick­lungs­ge­bie­ten ei­ne wich­ti­ge Be­deu­tung in den Be­rei­chen Ko­or­di­na­ti­on und In­for­ma­ti­on - so auch in der See­stadt As­pern", meint auch An­dre­as Hol­ler, Ge­schäfts­füh­rer De­ve­lop­ment Ös­ter­reich bei der Bu­wog, die mit dem Pro­jekt See­See das ak­tu­ell größ­te Pro­jekt in der See­stadt ent­wi­ckelt. "Da­durch, dass der neue Stadt­teil erst nach und nach wächst und be­ste­hen­de Be­woh­ner ih­re Er­fah­run­gen und Wün­sche ein­brin­gen, kön­nen auch ganz neue Ide­en ent­ste­hen, die dann von der 3420 As­pern De­ve­lop­ment AG mit den ein­zel­nen Bau­trä­gern dis­ku­tiert wer­den", er­klärt Hol­ler. "Die Bau­trä­ger kom­men vier­tel­jähr­lich zu­sam­men, um et­wa Frei­flä­chen zu pla­nen oder auch die Nut­zung der Erd­ge­schoß­zo­ne ab­zu­stim­men", so Schus­ter über die Vor­ge­hens­wei­se. "Es nutzt nichts, wenn vier Bau­plät­ze ne­ben­ein­an­der ei­nen Klein­kin­der­spiel­platz ein­pla­nen", ver­an­schau­licht Ritt das Pro­blem, wenn Bau­trä­ger nicht mit­ein­an­der pla­nen. [ci­te2] Pro­blem­ge­schoss Ei­ne Her­aus­for­de­rung bei Stadt­ent­wick­lungs­pro­jek­ten ist auch oft die Be­le­bung der Erd­ge­schoss­zo­nen. Ritt sieht et­wa beim Sonn­wend­vier­tel am Wie­ner Haupt­bahn­hof Hand­lungs­be­darf: "Laut der Stu­die der AK sind dort die Erd­ge­schoss­zo­nen ex­trem ab­wei­send: un­at­trak­tiv, oft mit Nut­zun­gen, die blick­dich­te Schau­fens­ter ver­lan­gen und teil­wei­se zu Ab­stell­räu­men ver­kom­men." In der See­stadt ist es laut Ritt hin­ge­gen ge­lun­gen, den Han­del für den Stand­ort zu ge­win­nen. "Die See­stadt wird wie ein Ein­kaufs­zen­trum ge­ma­nagt", ver­an­schau­licht er. Die Bau­trä­ger sind ver­pflich­tet, die et­wa 3.000 Qua­drat­me­ter Han­dels­flä­che in der Kern­zo­ne der See­stadt für zu­min­dest zwölf Jah­re an die As­pern See­stadt Ein­kaufs­stra­ßen GmbH - ein Joint Ven­ture zwi­schen Re­tail­pro­fi SES Spar Eu­ro­pean Shop­ping Cen­ters und der Wien 3420 AG - zu ver­mie­ten. [ci­te3] Die Ein­zel­han­dels­flä­chen wer­den dann je nach Be­darf wei­ter­ver­mie­tet. "Die Mie­ten sind da­bei auf die Kauf­kraft der je­wei­li­gen Bran­che ab­ge­stimmt", er­klärt Schus­ter. "Es stimmt, dass die­ses The­ma im Neu­bau ins­ge­samt Her­aus­for­de­run­gen birgt, aber ge­ra­de in der See­stadt As­pern se­he ich das Pro­blem nicht", sieht auch Hol­ler die Erd­ge­schoss­zo­ne in As­pern gut auf­ge­stellt. Be­ste­hen­des und kom­men­des Ge­wer­be sei­en gut auf die Be­dürf­nis­se der Bür­ger ab­ge­stimmt. Wal­ter Witt­mann, Vor­stand der Pre­mi­um Im­mo­bi­li­en, er­war­tet auch beim Pro­jekt "Das En­sem­ble", das Pre­mi­um Im­mo­bi­li­en ge­mein­sam mit der ARE auf den brach­lie­gen­den Ge­wer­be­flä­chen der ehe­ma­li­gen Post­bus-Zen­tra­le im drit­ten Wie­ner Ge­mein­de­be­zirk ent­wi­ckelt, kei­ne Pro­ble­me mit der Erd­ge­schoss­zo­ne. "Im Erd­ge­schoss an der Erd­ber­ger Län­de ent­ste­hen ein Le­bens­mit­tel­han­del und ein Dro­ge­rie­markt. Ent­lang des Parks wird ein Kin­der­gar­ten ent­ste­hen. Bei den an­de­ren Bau­tei­len wer­den mo­der­ne, nach­ge­frag­te Gar­ten­woh­nun­gen er­rich­tet", er­klärt er. [ci­te4] Bür­ger spre­chen mit An­dre­as Hol­ler sieht bei Stadt­ent­wick­lungs­pro­jek­ten ei­nen Trend in Rich­tung Ein­be­zie­hung der Bür­ger: "Die Be­dürf­nis­se der An­rai­ner flie­ßen stär­ker in die Pla­nungs­pro­zes­se ein - es geht nicht mehr nur dar­um, den zu­künf­ti­gen Be­woh­nern ein an­spre­chen­des Quar­tier zu er­rich­ten, son­dern ei­nen Mehr­wert für das ge­sam­te Grät­zel zu schaf­fen." Frei­flä­chen wür­den da­bei ei­ne gro­ße Rol­le spie­len. Ei­ne Mög­lich­keit da­zu ist ein ko­ope­ra­ti­ves Ver­fah­ren. An­ders als bei städ­te­bau­li­chen Wett­be­wer­ben steht da­bei nicht das kon­kur­rie­ren­de Pla­nen im Vor­der­grund, son­dern das ge­mein­sa­me Ent­wi­ckeln von Lö­sungs­an­sät­zen. [ci­te5] Da­bei wer­den auch die In­ter­es­sen der Bür­ger mit ein­be­zo­gen. In der See­stadt As­pern wird so­wohl auf Wett­be­wer­be, als auch ver­ein­zelt auf ko­ope­ra­ti­ve Ver­fah­ren ge­setzt. "Das kommt auf die Auf­ga­ben­stel­lung an", er­klärt Schus­ter. Ein ko­ope­ra­ti­ves Ver­fah­ren wur­de et­wa bei der Ent­wick­lung des Mas­ter­plans Ebels­berg, das mit über 30 Hekt­ar größ­te Stadt­ent­wick­lungs­pro­jekt in Linz, bei dem die Area­le der frü­he­ren Hil­ler Ka­ser­ne so­wie der an­gren­zen­den "Som­mer­grün­de" ent­wi­ckelt wer­den, an­ge­wen­det. "Die­ses Ver­fah­ren war hier vor­teil­haft, weil die Vor­ga­ben, die für die Aus­lo­bung ei­nes Wett­be­wer­bes not­wen­dig sind, wie Woh­nungs­an­zahl, Dich­te, Hö­he der Be­bau­ung so­wie der An­teil Ge­wer­be, nicht ge­nau fest­la­gen", so Gun­ter Ames­ber­ger, Stadt­ent­wick­lungs­di­rek­tor der Stadt Linz. "Im Rah­men des ko­ope­ra­ti­ven Ver­fah­rens wur­den die­se Rah­men­be­din­gun­gen so­wie kla­re Re­geln für die nun zu er­stel­len­den Flä­chen­wid­mungs- und Be­bau­ungs­plä­ne ge­mein­sam mit al­len Sta­ke­hol­dern ent­wi­ckelt." Laut Ames­ber­ger müs­se bei ei­nem neu ent­wi­ckel­ten Quar­tier die gu­te Er­reich­bar­keit so­wohl mit­tels öf­fent­li­chem als auch In­di­vi­du­al­ver­kehr ge­währ­leis­tet sein. "Dar­über hin­aus ist ei­ne ur­ba­ne In­fra­struk­tur im nä­he­ren Um­feld sehr vor­teil­haft", so Ames­ber­ger. [ci­te6] Ur­ba­ne La­ge als Vor­teil "Das En­sem­ble" ist eben­falls ein Pro­jekt, das von der ur­ba­nen La­ge pro­fi­tiert. Witt­mann rech­net des­we­gen nicht mit ei­ner Ent­wick­lung Rich­tung "Schlaf­stadt": "Wer schon im Zen­trum wohnt, wird sich nicht de­zen­tral ori­en­tie­ren." Der ge­sam­te Frei­raum wer­de zu­dem ge­samt­heit­lich er­dacht und ge­plant. Das sei wich­tig für ei­nen zu­sam­men­hän­gen­den Cha­rak­ter und für ei­ne op­ti­ma­le Ver­tei­lung von Spiel- und Auf­ent­halts­räu­men im Frei­en. Da­für wur­de ei­ne Park­an­la­ge mit rund 7.000 m2 ge­plant, die für die Nach­bar­schaft und die neu­en Be­woh­ner ein Be­geg­nungs­raum sein wird. "Der Park ver­bin­det den Kar­di­nal-Nagl-Platz über die Dro­ry­gas­se mit dem Do­nau­ka­nal und wird da­her nicht nur für Be­woh­ner, son­dern für die ge­sam­te Nach­bar­schaft von At­trak­ti­vi­tät sein", ist Hans-Pe­ter Weiss, Ge­schäfts­füh­rer der ARE, über­zeugt. "Der Blick über den Tel­ler­rand ist bei Quar­tier­s­ent­wick­lun­gen ei­ner der wich­tigs­ten Fak­to­ren. Das Pro­jekt muss ei­nen nach­hal­ti­gen Mehr­wert für die Nach­bar­schaft und den ge­sam­ten Be­zirk bie­ten", be­tont er. [ci­te7] Woh­nen ist nicht ge­nug Auch Mi­cha­el Thier, Mar­ke­ting­lei­ter bei C&P Im­mo­bi­li­en, die das Brau­quar­tier Pun­ti­gam in Graz ent­wi­ckelt, sieht die Schaf­fung von Zu­satz­an­ge­bo­ten, "wie et­wa Ar­beits­plät­ze, Frei­zeit­ge­stal­tungs­mög­lich­kei­ten oder auch Mo­bi­li­täts­an­ge­bo­te", als "enorm wich­ti­gen Punkt" an. Die ers­ten zwei von ins­ge­samt neun Bau­ab­schnit­ten ste­hen ge­ra­de un­mit­tel­bar vor der Fer­tig­stel­lung. "Der Trend wird da­hin ge­hen, dass Men­schen mehr Wert auf Life- style usw. le­gen, da­her muss ein ent­spre­chen­des An­ge­bot in un­mit­tel­ba­rer Nä­he ge­schaf­fen wer­den", er­klärt er. Mit ei­nem ent­spre­chen­den Nut­zungs­mix möch­te man den Be­woh­nern al­les "un­kom­pli­ziert und vor al­lem na­he" bie­ten, was das täg­li­che Le­ben braucht. "'Nur' das Woh­nen wird in sol­chen gro­ßen Ein­hei­ten zu­künf­tig zu we­nig sein", ist Thier über­zeugt. Auch in der See­stadt As­pern setzt man auf die Schaf­fung von Ar­beits­plät­zen. 20.000 Stel­len sol­len ins­ge­samt ge­schaf­fen wer­den. Auch das soll ver­hin­dern, dass die See­stadt zur "Schlaf­stadt" wird. Es­sen­zi­ell für Be­triebs­an­sied­lun­gen ist aber der Bau des Lo­bau­tun­nels. "Für die Wohn­be­völ­ke­rung ist der Lo­bau­tun­nel nicht so wich­tig. Für sie ist er eher ein Nice-to-ha­ve", er­klärt Schus­ter. Doch vor al­lem Be­trie­be mit ei­nem ho­hen Trans­port­an­teil wür­den ei­ne zu­sätz­li­che Stra­ßen­ver­bin­dung brau­chen. Ei­nen Schritt wei­ter geht Tho­mas Ritt, der oh­ne den Lo­bau­tun­nel die gan­ze Ent­wick­lung im Nor­den der See­stadt in Ge­fahr sieht. [ci­te8]

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Zahlreiche Vertreter der Immobilienwirtschaft lauschten gespannt den Vorträgen.Zahlreiche Vertreter der Immobilienwirtschaft lauschten gespannt den Vorträgen.

Schöne neue Proptech-Welt

Nir­gend­wo sonst klaf­fen Schein und Sein (noch) so sehr aus­ein­an­der wie bei der Di­gi­ta­li­sie­rung. Die­se heißt neu­er­dings Proptech, ist cool und mo­dern und macht da­her Mil­lio­nen und Aber­mil­lio­nen an In­ves­to­ren­gel­dern lo­cker. Den Pra­xis­test ha­ben in­des­sen erst we­ni­ge be­stan­den. Am En­de das Ta­ges war den Teil­neh­mern die Er­mü­dung schon an­zu­se­hen. Trotz DJs und der klas­si­schen Par­ty­lo­ca­ti­on in den So­fi­en­sä­len stand man lie­ber zu­sam­men und lüm­mel­te an der Bar, als ab­zu­ro­cken. Kein Wun­der: Im­mer­hin wa­ren an die­sem Tag 45 Spre­cher und 350 Er­folgs­ge­schich­ten rund um Proptech geis­tig zu ver­ar­bei­ten. Und die 20 Pit­ches in der obe­ren Eta­ge wa­ren mehr als nur über­lau­fen. In all dem Ge­drän­ge strahlt ein Mensch ganz be­son­ders: Ju­lia Arlt freut sich, und das sieht man ihr an. Ih­re ers­te Proptech-Ver­an­stal­tung in den Wie­ner So­fi­en­sä­len war, ab­ge­se­hen von der et­was schwie­ri­gen Akus­tik dort, so per­fekt, dass es nicht bes­ser hät­te sein kön­nen. Die meh­re­ren hun­dert Teil­neh­mer ka­men - und das war schon be­acht­lich - aus ganz Eu­ro­pa und den USA. Ein wirk­lich tol­ler Er­folg für die In­itia­to­rin der AP­TI, der Aus­tri­an Prop Tech In­itia­ti­ve - im­mer­hin kann die­ser Wie­ner Event gleich beim ers­ten mal mit zum Teil schon eta­blier­ten ähn­li­chen Ver­an­stal­tun­gen in New York, Lon­don und Ber­lin lo­cker mit­hal­ten. Den­noch. Ja­mes Ab­bert­hun­der lehnt ge­müt­lich in ei­ner Ecke, ein Glas in der Hand, und bringt es im Ge­spräch auf den Punkt: "Coo­ler Event, kei­ne Fra­ge, und fast le­bens­not­wen­dig für ei­ne neue Bran­che, um In­ves­to­ren und Star­tups zu­sam­men­zu­brin­gen und al­len ei­nen groß­ar­ti­gen Über­blick zu ge­ben. Aber was zum Teu­fel ist jetzt ei­gent­lich wirk­lich neu bei der Boom­bran­che Proptech?" Da­mit hat er nicht un­recht. In ge­wis­ser Wei­se ist die Proptech-Bran­che so et­was wie "al­ter Wein in neu­en Schläu­chen". Das, was heu­te Proptech heißt, gibt es in Wahr­heit seit Jahr­zehn­ten. Im­mo­bi­li­en.net war so et­was sei­ner­zeit, und al­le dar­auf fol­gen­den Im­mo­bi­li­en­bör­sen wie will­ha­ben.at, cont­haus oder die On­line Haus­ver­wal­tung eben­so. Und dann na­tür­lich das mit größ­ter Wahr­schein­lich­keit (zu­min­dest in Ös­ter­reich) er­folg­reichs­te Star­t­up in die­ser Hin­sicht, Im­moU­ni­ted mit sei­nen zahl­rei­chen Schwes­ter­un­ter­neh­men der Ro­land Schmid Group, die mitt­ler­wei­le nicht nur Ös­ter­reich, son­dern auch schon Deutsch­land im Sturm er­obern. Oder das ge­ra­de in Um­bau be­find­li­che Star­t­up zoomsqua­re mit dem wahr­schein­lich am in­ten­sivs­ten ak­qui­rier­ten Ri­si­ko­ka­pi­tal. Da­bei hat man fast den Ein­druck, dass Ri­si­ko­ka­pi­tal oh­ne En­de auf der Su­che nach In­vest­ments ist, und zwar nach der Ra­sen­mä­her­me­tho­de: Wenn in vie­le Pro­jek­te in­ves­tiert wird und es über­le­ben zu­min­dest zehn Pro­zent, ist es schon ein Ge­schäft für den Ka­pi­tal­ge­ber. Proptech, das ist ei­ne an­de­re, durch und durch ame­ri­ka­ni­sier­te Welt, wo auch das Schei­tern da­zu ge­hört und per se nichts Tra­gi­sches ist. In­ves­to­ren­gel­der wer­den aber auch in un­se­ren Brei­ten sehr ger­ne lo­cker ge­macht für die neue Boom­bran­che Proptech. In­ves­to­ren hor­chen auf Ein Bei­spiel aus Deutsch­land: Wund­er­flats, die On­line-Platt­form für mö­blier­te Apart­ments, ge­winnt Cre­a­t­hor Ven­ture, den VC Fonds Krea­tiv­wirt­schaft der IBB Be­tei­li­gungs­ge­sell­schaft, ECO­NA AG und Fa­mi­ly Of­fices als In­ves­to­ren und sam­melt 3 Mil­lio­nen Eu­ro ein. Die Fi­nan­zie­rungs­run­de dient neu­en Pro­dukt­in­no­va­tio­nen und wei­te­rem Wachs­tum. In den letz­ten vier Jah­ren hat sich die An­zahl mö­blier­ter Woh­nun­gen in Deutsch­land ver­dop­pelt. Da­mit man die­se Apart­ments ein­fach on­line mie­ten und ver­mie­ten kann, ha­ben Jan Ha­se und Ar­ka­di Jam­pol­ski 2015 das Proptech-Un­ter­neh­men Wund­er­flats ge­grün­det. Über Wund­er­flats kann man ei­ne mö­blier­te Woh­nung mit we­ni­gen Klicks für ei­nen Mo­nat oder län­ger mie­ten. Die Sharing Eco­no­my wird auch die Im­mo­bi­li­en­bran­che ver­än­dern. Chris­ti­an We­ni­ger, Part­ner bei Cre­a­t­hor: "Ähn­lich wie das Car-Sharing mehr und mehr den Au­to­kauf ab­löst, wird die lang­fris­ti­ge Bin­dung an ei­ne Woh­nung durch tem­po­rä­res Woh­nen, Hou­sing as a Ser­vice, er­setzt." Das gilt auch für den Bü­ro­be­reich, wo der US-An­bie­ter We­Work ei­ne ähn­li­che Ent­wick­lung ge­schafft hat wie Uber und Airb­nb: "Nur" mit ei­ner cle­ve­ren Um­set­zung der Sharing Eco­no­my-Idee ein Un­ter­neh­men mit ei­nem Mil­li­ar­den-Bör­se­wert bin­nen we­ni­ger Quar­ta­le aus dem Bo­den zu stamp­fen und welt­weit zu ex­pan­die­ren. Doug Cham­bers hat sein Star­t­up Field­Lens an We­Work gut ver­kauft und ist bei We­Work heu­te Vice Pre­si­dent: "Es geht im­mer um den Nut­zer und des­sen Wohl­be­fin­den. Wenn Sie heu­te zu We­Work kom­men, spü­ren Sie die Vi­bra­tio­nen. Es summt, die Nut­zer ma­chen auch un­ter­ein­an­der Ge­schäf­te, aber vor al­lem mo­ti­vie­ren sie sich ge­gen­sei­tig." Tat­säch­lich bie­tet We­Work nicht sehr viel an­de­res, als an­de­re Ser­vice Of­fice Pro­vi­der, nur zu ei­nem in al­ler Re­gel deut­lich hö­he­ren Miet­preis und mit ei­ner zwar hip­pen, aber al­les an­de­re als teu­er ge­bau­ten Aus­stat­tung. Den Un­ter­schied bei We­Work macht im Grun­de die ge­mein­sa­me Ideo­lo­gie des ge­gen­sei­ti­gen Hel­fens und Be­fruch­tens und der welt­wei­ten Ver­net­zung. Das hat We­Work zu ei­nem der bis jetzt in der PropTech-Sze­ne ganz we­ni­gen Mil­li­ar­den-Un­ter­neh­men ge­macht. Das ist die ei­ne Sei­te. Die an­de­re ist die­se: Auch wenn man ge­ra­de nach sol­chen Events wie­der Fu­ture:Proptech an­ders wahr­nimmt, auch wenn In­ves­to­ren und Star­tups glei­cher­ma­ßen das nicht so se­hen: Die Di­gi­ta­li­sie­rung der Im­mo­bi­li­en-Wirt­schaft be­schäf­tigt Ös­ter­reichs Füh­rungs­kräf­te in ho­hem Ma­ße, die Um­set­zung in stra­te­gi­sche Un­ter­neh­mens­kon­zep­te ist da­bei bis­lang aber deut­lich zu kurz ge­kom­men. Dies geht auch aus ei­ner ak­tu­el­len Um­fra­ge her­vor, die das Wie­ner Be­ra­tungs­un­ter­neh­men Ad­vi­cum Con­sul­ting durch­führ­te. Wäh­rend sich mehr als drei Vier­tel der Be­frag­ten aus Dienst­leis­tung, Han­del und In­dus­trie mit dem The­ma Di­gi­ta­li­sie­rung ak­tiv be­schäf­ti­gen und 43 Pro­zent de­ren Po­ten­zi­al für die Stei­ge­rung der Wett­be­werbs­fä­hig­keit als hoch ein­stu­fen, ge­ben nur 10 Pro­zent an, dass Di­gi­ta­li­sie­rung in der Un­ter­neh­mens­stra­te­gie be­reits wei­test­ge­hend be­rück­sich­tigt wur­de. Die be­ste­hen­de di­gi­ta­le In­fra­struk­tur wird im Schnitt als bes­ten­falls mit­tel­mä­ßig ein­ge­stuft. Hin­sicht­lich der Re­le­vanz ver­schie­de­ner Tech­no­lo­gi­en gibt es sek­to­ren­spe­zi­fisch un­ter­schied­li­che Ein­schät­zun­gen. Im­mer­hin wer­den 3D-Druck und Aug­men­ted Rea­li­ty in der In­dus­trie schon jetzt als sehr re­le­vant ein­ge­stuft, wo­mit die Bau- und Im­mo­bi­li­en­bran­che hier so­gar ei­ne Vor­rei­ter­rol­le hat. Aber selbst in der Bau­bran­che lie­gen zwi­schen wahr­ge­nom­me­nem Hand­lungs­be­darf und tat­säch­li­chem Han­deln noch Wel­ten. Erst 6 % der Bau­un­ter­neh­men ver­wen­den bei­spiels­wei­se di­gi­ta­le Pla­nungs­in­stru­men­te. Und das in ei­ner Bran­che, wo je­der über BIM spricht und BIM bis da­to auch ei­ne der ganz we­ni­gen Proptech-Tech­no­lo­gi­en ist, die schon heu­te ei­ne ge­wis­se flä­chen­de­cken­de Re­le­vanz ha­ben. "Für die Ma­schi­nen­in­dus­trie, die Bau­bran­che und auch an­de­re mit­tel­stän­di­sche Un­ter­neh­men ist die Di­gi­ta­li­sie­rung der ak­tu­ell wich­tigs­te Trei­ber von Wachs­tum, In­no­va­ti­on und Pro­duk­ti­vi­tät. Im Wett­ren­nen um die Da­ten­ho­heit ist ein ho­hes In­no­va­ti­ons­tem­po ge­for­dert", be­ton­te Eli­sa­bet­ta Cas­tiglio­ni, CEO von A1 Di­gi­tal In­ter­na­tio­nal. Der Lei­ter des Be­reichs Ver­ti­cal Mar­ke­ting So­lu­ti­ons bei A1 Di­gi­tal, Fran­cis Ce­pe­ro, un­ter­strich die Not­wen­dig­keit von Di­gi­ta­li­sie­rung in der Bau­bran­che an­hand ei­nes prak­ti­schen Bei­spiels: "Die Kos­ten­op­ti­mie­rung des Fuhr­parks ei­ner Fir­ma, bei gleich­blei­ben­der Ge­samt­fahr­leis­tung, kann nach­weis­lich über 30 Pro­zent lie­gen. Die Mög­lich­kei­ten der Di­gi­ta­li­sie­rung in der Bau­bran­che ste­hen je­doch ak­tu­ell in star­kem Kon­trast zu der An­zahl der im­ple­men­tier­ten di­gi­ta­len In­itia­ti­ven." Die Re­le­vanz der Di­gi­ta­li­sie­rung für ihr Un­ter­neh­men wä­re zwar mitt­ler­wei­le beim Groß­teil der Bau­fir­men an­ge­kom­men, den­noch sei­en es erst sechs Pro­zent der Bau­un­ter­neh­men, die di­gi­ta­le Pla­nungs­in­stru­men­te der­zeit tat­säch­lich nutz­ten. Theo­re­tisch sind sich da al­le ei­nig: Un­ter­neh­men müs­sen sich mit Künst­li­cher In­tel­li­genz (KI) aus­ein­an­der­set­zen, sonst ver­lie­ren sie den An­schluss. In Deutsch­land hat sich die RICS da­mit de­tail­liert aus­ein­an­der­ge­setzt. Fa­zit: Wer sich nicht jetzt da­mit aus­ein­an­der­setzt, ris­kiert die ei­ge­ne Zu­kunft. Denn die Zu­kunft wird we­ni­ger von mensch­li­cher Ar­beits­kraft und stär­ker durch Tech­no­lo­gie ge­prägt sein. Das Fa­ci­li­ty Ma­nage­ment (FM) ist ins­be­son­de­re da­von be­trof­fen. Das ist vor al­lem auf ar­beits­in­ten­si­ve, sich wie­der­ho­len­de Tä­tig­kei­ten zu­rück­zu­füh­ren, die den Be­reich für die Au­to­ma­ti­sie­rung prä­des­ti­nie­ren. Der Be­richt be­leuch­tet so­wohl die po­si­ti­ven als auch die ne­ga­ti­ven Sei­ten die­ser Ent­wick­lung und gibt Hand­lungs­emp­feh­lun­gen für Un­ter­neh­men. Chan­cen durch künst­li­che In­tel­li­genz Ralf Pil­ger, Ge­schäfts­füh­rer der WI­SAG Fa­ci­li­ty Ma­nage­ment Hes­sen GmbH & Co. KG: "Wie bei der Ein­füh­rung des Smart­pho­nes ist der­zeit noch nicht ab­seh­bar, wel­che Um­wäl­zun­gen sich für die Bran­che er­ge­ben. Fest steht al­ler­dings, dass für Teil­be­rei­che hö­her qua­li­fi­zier­te Mit­ar­bei­ter be­nö­tigt wer­den. Ei­ne Viel­zahl von Tä­tig­kei­ten wird ef­fi­zi­en­ter und ver­läss­li­cher aus­ge­führt. Ob Leis­tun­gen auf­grund der er­for­der­li­chen Qua­li­fi­ka­tio­nen auch we­sent­lich güns­ti­ger wer­den, bleibt ab­zu­war­ten." Und Pil­ger wei­ter: "Das FM-Ser­vice­an­ge­bot wird durch neue Tech­no­lo­gi­en aus­ge­baut und da­mit für Kun­den at­trak­ti­ver. Ein Bei­spiel da­für ist der Ein­satz von KI bei der Aus­wer­tung ver­bau­ter Sen­so­rik für das so ge­nann­te 'preven­ti­ve main­ten­an­ce' oder 'on de­man­d'. Da­bei wer­den auch An­pas­sun­gen bei Nor­men oder ge­setz­li­chen Vor­ga­ben nö­tig sein. Wie wer­den z.B. Ge­währ­leis­tungs­an­sprü­che ge­si­chert, wenn kei­ne zy­kli­sche In­stand­hal­tung er­folgt? Auch be­darf es der Klä­rung, wer Ei­gen­tü­mer der durch den Ein­satz von KI ver­füg­ba­ren oder ge­won­ne­nen Da­ten ist. Nicht zu­letzt müs­sen sich die Markt­teil­neh­mer dar­über im Kla­ren sein, dass es mög­li­cher In­ves­ti­tio­nen in die Im­mo­bi­li­en selbst, aber auch auf Sei­ten der be­tei­lig­ten Dienst­leis­ter be­darf. Es bie­ten sich je­doch zahl­rei­che Chan­cen für un­se­re Bran­che. Da­her müs­sen die Un­ter­neh­men - un­ab­hän­gig von ih­rer Grö­ße - jetzt ak­tiv wer­den." Chris Ho­ar, Mit­grün­der von AI in FM: "Ge­mäß un­se­rer Stu­die soll­ten sich Un­ter­neh­men auf die Chan­cen kon­zen­trie­ren, die KI bie­tet, und dar­aus den größt­mög­li­chen Nut­zen zie­hen, bei gleich­zei­ti­ger Mi­ni­mie­rung von Ri­si­ken. So kön­nen sie Stra­te­gi­en, Zie­le und Fi­nanz­la­ge des Un­ter­neh­mens bes­ser steu­ern und kon­trol­lie­ren." Welt­weit in­des­sen schwillt die Flut an Ri­si­ko­ka­pi­tal wei­ter an. Bei der in die­sem Jahr zum zwei­ten Mal durch­ge­führ­ten MI­PIM PropTech Sum­mit in New York - das Im­mo­bi­li­en Ma­ga­zin war als ein­zi­ges deutsch­spra­chi­ges Me­di­um mit ei­nem Team da­bei - wur­de be­kannt, dass al­lein 2017 gan­ze 2,6 Mil­li­ar­den Dol­lar in PropTech-Start- ups flie­ßen. Laut CBIn­sights wa­ren das ge­ra­de ein­mal 277 Trans­ak­tio­nen. Da­bei sind das nur die gro­ßen Proptech-Fi­sche, die klei­nen Ein­per­so­nen-Grün­dun­gen (die frei­lich so­gar ei­nen Groß­teil der Mas­se aus­ma­chen dürf­ten) sind da na­tur­ge­mäß noch gar nicht er­fasst. Ös­ter­rei­cher Welt­spit­ze Da­bei sind Ös­ter­reichs cle­ve­re Proptech-Köp­fe üb­ri­gens Welt­spit­ze. Was Ro­land Schmid be­reits mit sat­ten Ge­win­nen be­le­gen konn­te (auch wenn es zur Zeit sei­ner Un­ter­neh­mens­grün­dung den Aus­druck Proptech noch gar nicht ge­ge­ben hat­te), be­wei­sen an­de­re wie­der­um auf in­ter­na­tio­na­ler Award-Ebe­ne. So schaff­te es bei dem US-PropTech Award nur ein US-Un­ter­neh­men auf den Sto­ckerl­platz, näm­lich Re­al Atom, ei­ne Fi­nan­zie­rungs­platt­form. Die an­de­ren bei­den: Aca­sa aus Groß­bri­tan­ni­en, das ei­ne Ad­mi­nis­tra­ti­ons­platt­form zur Be­triebs­kos­ten­ver­wal­tung für pri­va­te Haus­hal­te an­bie­tet - und die ös­ter­rei­chi­sche Fir­ma Plan­Ra­dar mit ih­rer Ge­bäu­de­do­ku­men­ta­ti­ons­soft­ware. Das ist in­so­fern be­mer­kens­wert, weil die Fi­nan­zie­rung von Proptech-Start-ups nir­gend­wo bes­ser or­ga­ni­siert ist als in den USA. Markt­füh­rer ist hier die New Yor­ker Me­ta­Prop. Grün­der und Ma­na­ging Di­rec­tor Aa­ron Block zum Im­mo­bi­li­en Ma­ga­zin: "Die Zahl der Star­tups im Proptech-Seg­ment ver­viel­facht sich von Mo­nat zu Mo­nat." Im Ge­gen­satz zu den meis­ten ös­ter­rei­chi­schen Im­mo­bi­li­en­un­ter­neh­men (be­mer­kens­wer­te Aus­nah­men sind et­wa die Bu­wog oder der Zins­haus­mak­ler Hu­dej) sind die klas­si­schen US-Im­mo­bi­li­en­un­ter­neh­men aber ex­trem tech­ni­kaf­fin. Da­zu ge­hört auch der Im­mo­bi­li­en­rie­se Sil­ver­stein Pro­per­ties (be­kannt als ehe­ma­li­ger Ei­gen­tü­mer des New Yor­ker World Tra­de Cen­ters). Des­sen CEO Mar­ty Bur­ger sagt dem Im­mo­bi­li­en Ma­ga­zin: "Im­mo­bi­li­en sind heu­te nicht mehr nur Ge­bäu­de, son­dern auch Da­ten über de­ren Nut­zer und Be­woh­ner und wie sie das Ge­bäu­de nut­zen und wie sie le­ben." Im­mo­bi­li­en­wirt­schaft sei heu­te letzt­lich ein Dienst­leis­tungs­ge­wer­be, die Be­reit­stel­lung von Miet- oder Ei­gen­tums­flä­che nur noch ein klei­ner Teil der tat­säch­li­chen Wert­schöp­fung selbst bei Ent­wick­lern und Bau­trä­gern. Chris Grigg, CEO of Bri­tish Land, sieht das ganz ähn­lich: "Goog­le und Face­book zei­gen uns den Weg vor: Es dreht sich al­les um Big Da­ta, um das gro­ße Bild. Und wir be­fin­den uns an ei­ner Weg­ga­be­lung mit dem Ri­si­ko der rich­ti­gen Ent­schei­dung über die ein­ge­setz­ten Tech­no­lo­gi­en. Wer das jetzt rich­tig macht, wird ge­win­nen - egal ob er heu­te groß oder kein ist. Und um­ge­kehrt." Üb­ri­gens: Beim New Yor­ker PropTech-Event kam mitt­ler­wei­le je­der Vier­te aus Eu­ro­pa. Wir sind welt­weit am Auf­ho­len.

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