Wenn die Baukosten ins Unendliche weiter steigen, werden Immobilienprojekte nicht mehr realisiert werden können. Da die Verkaufspreise nach oben - vor allem im Wohnbereich - die Grenze der Leistbarkeit erreicht haben und nicht mehr steigerbar sind und auch die Grundstückskosten zumindest nicht sinken werden, ist es in den zurückliegenden Jahren für Entwickler ohnedies immer enger geworden. Insofern zeichnet sich eine Verbesserung ab: Der Baukostenindex (Basis 2015) für den Wohnhaus- und Siedlungsbau betrug laut Berechnungen von Statistik Austria für das Jahr 2019 im Durchschnitt 108,3 Punkte und erhöhte sich damit um nur noch moderate 1,1 Prozent zum Vorjahr. Im Jahr 2018 hatte die durchschnittliche Kostensteigerung 2,9 Prozent betragen. Im Monat Dezember 2019 hielten die Preise bei 108,1 Indexpunkten, was einem Anstieg von 0,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat entspricht.
Im Wohnhaus- und Siedlungsbau kam es aufgrund steigender Kosten für die von Beton bestimmten Warengruppen zu den weiteren Kostensteigerungen.
Brancheninsider gehen davon aus, dass 2020 die Spitze der Baukosten erreicht ist und es in den folgenden Jahren wieder moderatere Baukosten im Wohn- und Bürobau geben könnte. Muss auch so sein. Denn alles andere würde zu einem massiven Einbruch der Immobilienbranche führen. Erste - größere - Projekte in Wien wurden ja bereits zurückgestellt, weil sich die Baukosten nicht mehr darstellen ließen.
Ein Rekord nach dem anderen: Auch im Jahr 2019 wurden in den deutschen Immobilieninvestmentmärkten insgesamt 84,5 Milliarden Euro investiert. Damit wurde das Ergebnis des Vorjahres um 9 Prozent und der Umsatz des bisherigen Rekordjahrs 2015 um 7,7 Prozent übertroffen. Werden auch Immobilien aus Unternehmensübernahmen hinzugerechnet, die immer mehr an Bedeutung gewinnen, waren es in Deutschland 88,6 Milliarden Euro, meldet CBRE.
Damit war 2019 ein Rekordjahr am deutschen Immobilieninvestmentmarkt. Allein das Transaktionsvolumen des 4. Quartals war mit knapp 34 Milliarden Euro - davon entfielen rund 30 Milliarden Euro auf Gewerbeimmobilien - größer als das Volumen im gesamten Jahr 2013. Besonders wichtig für den Markt ist, dass die Experten trotz des Rekordergebnisses keine spekulativen Übertreibungen beobachten - weder bei Investoren noch bei Projektentwicklern.
Büroimmobilien waren 2019 wie im Vorjahr die größte Assetklasse am Investmentmarkt. Ihr Marktanteil stieg um sechs Prozentpunkte auf 47 Prozent. Und es dürfte so weitergehen: Obwohl das Wirtschaftswachstum 2020 voraussichtlich unter der Potenzialwachstumsrate bleiben wird, ist für das kommende Jahr wieder eine etwas kräftigere Dynamik zu erwarten, sodass die Nachfrage nach modernen Gewerbeflächen stabil bleiben dürfte.
Die steigenden Wohnkosten sind aktuell ein brisantes Thema in Politik und Gesellschaft. Wie eine Ecktdatenanalyse von Rustler Immobilien zeigt, sind die Nettomieten in Wien in den letzten Jahren aber nur moderat angestiegen. Maßgeblich für das Ansteigen der Wohnkosten verantwortlich sind laut der Analyse die Betriebskosten. Die Betriebskostenanalyse für Mehrfamilienhäuser für einen Beobachtungszeitraum von 10 Jahren ergibt, dass die durchschnittlichen Betriebskosten im Jahre 2009 bei 1,59 Euro netto je Quadratmeter Wohnnutzfläche lagen und bis zum Jahr 2018 auf 1,96 Euro netto je Quadratmeter Wohnnutzfläche angestiegen sind. Die Preissteigerung betrug somit rund 23 Prozent, die Inflation im selben Zeitraum 18,5 Prozent. Rustler hat die Entwicklung der Gesamtbetriebskosten sowohl der Inflation als auch den Gebührenerhöhungen der Stadt Wien für Wasser, Abwasser und Müll gegenübergestellt.
„Es zeigt sich klar, dass die Steigerung der Gesamtbetriebskosten maßgeblich der Gebührenerhöhung der Stadt Wien geschuldet ist. Anders als bei Versicherungsverträgen und Reinigungskosten, liegen diese Kostenpositionen nicht im Einflussbereich des Eigentümers oder der zuständigen Hausverwaltung und führen vor allem im Altbau zu einer spürbaren Mehrbelastung der Mieter“, fasst Maximilian Kainz von der Rustler Immobilientreuhand die Ergebnisse zusammen.
Die ARE, also die Allianz Real Estate, und die Shapoorji Pallonji Group haben über das gemeinsame Joint Venture SPREF II 100 Prozent der Wertpapiere des indischen Unternehmens TSI Business Parks (Hyderabad) Private Limited erworben. TSI besitzt, betreibt und unterhält Waverock, die Projektentwicklung einer Sonderwirtschaftszone (SEZ) in Hyderabad, Indien. Der Kaufpreis beträgt 250 Millionen US-Dollar. Allianz Real Estate handelte im Auftrag mehrerer Unternehmen der Allianz Gruppe.
SPREF II Pte. Ltd. mit Sitz in Singapur zielt auf den Büromarkt in Indien ab. Waverock wurde im Jahr 2017 fertiggestellt und besteht aus vier Bürotürmen mit einer Gesamtmietfläche von rund 223.000 m². Das Objekt befindet sich im Finanzviertel Gachibowli, einem wachstumsstarken IT-Hub und einem etablierten Geschäftskorridor in Hyderabad. Das Objekt ist voll vermietet und zählt Firmen wie Apple, TCS, Accenture, DBS, GAP IT und DuPont zu seinen Mietern.
Die Strategie von SPREF besteht darin, strukturelle Trends in den sechs Tier-1 Städten Indiens zu nutzen, um ein langfristiges Büro-Portfolio aufzubauen, das nachhaltige Cashflows generiert. Dazu investiert es in eine Mischung aus Develop to core-Immobilien, Forward Purchase-Transaktionen sowie aus Objekten, die neu ausgerichtet werden müssen.
Apcoa Parking Schweden hat die Übernahme des schwedischen Parkraumbetreibers Xpert Parkering AB abgeschlossen. Xpert verwaltet rund 40.000 Parkplätze mit einem geografischen Schwerpunkt in der südschwedischen Region Skåne.
"Durch die Übernahme werden die Stärken der beiden gut zueinander passenden Unternehmen vereint und zwei starke Managementteams mit sich ergänzenden Fähigkeiten und Fertigkeiten zusammengebracht. Die Akquisition ist damit ein weiterer Schritt, um unsere Position als führender europäischer Anbieter von Parkdienstleistungen auszubauen", sagt Philippe Op de Beeck, CEO der Apcoa Parking Group.
Im vergangenen Jahr hatte die Apcoa Parking Group die führenden Parkraumbetreiber NCPS in Irland und Onepark A/S in Dänemark erworben. Mit der Akquisition von Xpert stärkt Apcoa seine Position in Schweden und schafft eine Plattform für mehr Wachstum.
Die Hansainvest Real Assets hat für 240 Millionen Euro-Logistikportfolio in den Niederlanden erworben.
Dabei handelt es sich um sieben Objekte mit 191.000 m², verteilt auf fünf etablierte Teilmärkte. Damit konnte, so das Unternehmen, die Logistikimmobilienquote durch Akquisitionen auf 13 Prozent verdoppelt werden.
Die Teilmärkte sind Amsterdam, Nieuwleusen, Den Haag, Nootdorp und Ridderkerk.
Insgesamt hat Hansainvest Real Assets damit seit Mai 2018 in den Niederlanden Logistikimmobilien für rund 300 Millionen Euro erworben. Dadurch gelang dem Unternehmen die eigene Logistikimmobilienquote innerhalb dieser Zeitspanne auf circa 13 Prozent zu verdoppeln.
Bei der Transaktion waren auf Verkäuferseite TLF Real Estate und Loyens & Loeff N.V. sowie auf Käuferseite die Antea Group und NewGround Law B.V. beratend tätig.
Der Hamburger Investmentmarkt konnte 2019 nicht an die hohe Dynamik des Rekordvorjahres anknüpfen und verzeichnet mit einem Transaktionsvolumen von gut 4,4 Milliarden Euro einen Rückgang um mehr als 25 Prozent gegenüber 2018. Dies ergibt die Analyse von BNP Paribas Real Estate.
Grundsätzlich besteht in der Hansestadt nach wie vor eine sehr hohe Nachfrage, die sich jedoch nicht wie an den meisten anderen großen Standorten in gestiegenen Investitionsvolumina widerspiegelt. „Nichtsdestotrotz stellt das Ergebnis das drittbeste Resultat der letzten zehn Jahre dar und liegt rund 24 Prozent über dem langjährigen Durchschnitt“, sagt Heiko Fischer, Geschäftsführer der BNP Paribas Real Estate GmbH und Hamburger Niederlassungsleiter. In fast allen Segmenten mangelt es jedoch an einem entsprechenden Angebot, sodass auch insgesamt spürbar weniger Objekte verkauft wurden als in den vergangenen Jahren. Letztlich waren es einige wenige großvolumige Abschlüsse, die der Elbmetropole zu diesem guten Jahresendergebnis verhalfen. Darunter befanden sich auch Objekte aus der Übernahme des REIT Dream Global oder des Millennium-Portfolios. Insgesamt zeichnen Portfoliotransaktionen für knapp 1,87 Milliarden Euro.
Andrea Amoretti wird Director Client Solutions Europa
von Gerhard Rodler
Andrea Amoretti
Der amerikanische Investor und Projektentwickler Scannell Properties hat Andrea Amoretti, 38, zum Client Solutions Director Europa, ernannt. Andrea Amoretti ist nach Geoffrey Pizzanelli, der als Capital Deployment Director für Europa verpflichtet wurde, die zweite Verstärkung in den letzten Wochen und kommt von P3 Logistic Parks zum Unternehmen. Amoretti wird den Bereich European Occupier Solutions leiten und für die Initiierung und das Management langfristiger strategischer Beziehungen mit Industrie-, Logistik- und Einzelhandelsmietern verantwortlich sein. Außerdem wird er alle Multi-Site-Akquisitionsprogramme mit speziellem Fokus auf XXL-Logistikgebäude, Einzelhandel, E-Commerce-Logistikanlagen und Cross-Dock-Lagerhäuser betreuen. Andrea Amoretti bringt 14 Jahre Erfahrung in der Ingenieur- und Baubranche mit. Zuletzt leitete er als Head of Construction für Westeuropa bei P3 Logistic Parks die Bauteams und verantwortete alle logistischen Großprojekte in Italien, Deutschland, Frankreich und Spanien. Er koordinierte alle Projektbereiche von der Errichtung bis zur Übergabe des Gebäudes und fungierte als primärer Ansprechpartner für die Kunden. Zuvor hatte er leitende Projektmanagement-Positionen bei den internationalen Ingenieur- und Bauunternehmen Arcadis und F&M Ingegneria inne.
Im altehrwürdigen Wiener Hotel Imperial findet am 30. Jänner der Wohnbau-Kongress 2020 statt. Das Event bietet einen Blick auf Entwicklungen und Veränderungen im Wohnbau insbesondere in und rund um Wien. Das Programm fokussiert sich dabei auf die drei thematischen Schwerpunkte Wohnbau-Projektentwicklung, Marktentwicklung sowie Trends und Wohnen der Zukunft. Außerdem widmen sich die Experten den Zukunftsthemen Virtual Reality, Mikrowohnungen und Leistbarem Wohnraum. Eine Podiumsdiskussion zum Thema Projektentwicklung und eine Award-Kooperation mit der Österreichischen Bauzeitung runden die Veranstaltung ab.
Weiterführende Informationen zum Event finden Sie [https://www.wohnbaukongress.eu/programm/]hier[/url]
Wenn die Baukosten ins Unendliche weiter steigen, werden Immobilienprojekte nicht mehr realisiert werden können. Da die Verkaufspreise nach oben - vor allem im Wohnbereich - die Grenze der Leistbarkeit erreicht haben und nicht mehr steigerbar sind und auch die Grundstückskosten zumindest nicht sinken werden, ist es in den zurückliegenden Jahren für Entwickler ohnedies immer enger geworden. Insofern zeichnet sich eine Verbesserung ab: Der Baukostenindex (Basis 2015) für den Wohnhaus- und Siedlungsbau betrug laut Berechnungen von Statistik Austria für das Jahr 2019 im Durchschnitt 108,3 Punkte und erhöhte sich damit um nur noch moderate 1,1 Prozent zum Vorjahr. Im Jahr 2018 hatte die durchschnittliche Kostensteigerung 2,9 Prozent betragen. Im Monat Dezember 2019 hielten die Preise bei 108,1 Indexpunkten, was einem Anstieg von 0,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat entspricht.
Im Wohnhaus- und Siedlungsbau kam es aufgrund steigender Kosten für die von Beton bestimmten Warengruppen zu den weiteren Kostensteigerungen.
Brancheninsider gehen davon aus, dass 2020 die Spitze der Baukosten erreicht ist und es in den folgenden Jahren wieder moderatere Baukosten im Wohn- und Bürobau geben könnte. Muss auch so sein. Denn alles andere würde zu einem massiven Einbruch der Immobilienbranche führen. Erste - größere - Projekte in Wien wurden ja bereits zurückgestellt, weil sich die Baukosten nicht mehr darstellen ließen.
Über 84,5 Milliarden Euro Transaktionsvolumen
Deutschland im Rausch
von Gerhard Rodler
Ein Rekord nach dem anderen: Auch im Jahr 2019 wurden in den deutschen Immobilieninvestmentmärkten insgesamt 84,5 Milliarden Euro investiert. Damit wurde das Ergebnis des Vorjahres um 9 Prozent und der Umsatz des bisherigen Rekordjahrs 2015 um 7,7 Prozent übertroffen. Werden auch Immobilien aus Unternehmensübernahmen hinzugerechnet, die immer mehr an Bedeutung gewinnen, waren es in Deutschland 88,6 Milliarden Euro, meldet CBRE.
Damit war 2019 ein Rekordjahr am deutschen Immobilieninvestmentmarkt. Allein das Transaktionsvolumen des 4. Quartals war mit knapp 34 Milliarden Euro - davon entfielen rund 30 Milliarden Euro auf Gewerbeimmobilien - größer als das Volumen im gesamten Jahr 2013. Besonders wichtig für den Markt ist, dass die Experten trotz des Rekordergebnisses keine spekulativen Übertreibungen beobachten - weder bei Investoren noch bei Projektentwicklern.
Büroimmobilien waren 2019 wie im Vorjahr die größte Assetklasse am Investmentmarkt. Ihr Marktanteil stieg um sechs Prozentpunkte auf 47 Prozent. Und es dürfte so weitergehen: Obwohl das Wirtschaftswachstum 2020 voraussichtlich unter der Potenzialwachstumsrate bleiben wird, ist für das kommende Jahr wieder eine etwas kräftigere Dynamik zu erwarten, sodass die Nachfrage nach modernen Gewerbeflächen stabil bleiben dürfte.
Die steigenden Wohnkosten sind aktuell ein brisantes Thema in Politik und Gesellschaft. Wie eine Ecktdatenanalyse von Rustler Immobilien zeigt, sind die Nettomieten in Wien in den letzten Jahren aber nur moderat angestiegen. Maßgeblich für das Ansteigen der Wohnkosten verantwortlich sind laut der Analyse die Betriebskosten. Die Betriebskostenanalyse für Mehrfamilienhäuser für einen Beobachtungszeitraum von 10 Jahren ergibt, dass die durchschnittlichen Betriebskosten im Jahre 2009 bei 1,59 Euro netto je Quadratmeter Wohnnutzfläche lagen und bis zum Jahr 2018 auf 1,96 Euro netto je Quadratmeter Wohnnutzfläche angestiegen sind. Die Preissteigerung betrug somit rund 23 Prozent, die Inflation im selben Zeitraum 18,5 Prozent. Rustler hat die Entwicklung der Gesamtbetriebskosten sowohl der Inflation als auch den Gebührenerhöhungen der Stadt Wien für Wasser, Abwasser und Müll gegenübergestellt.
„Es zeigt sich klar, dass die Steigerung der Gesamtbetriebskosten maßgeblich der Gebührenerhöhung der Stadt Wien geschuldet ist. Anders als bei Versicherungsverträgen und Reinigungskosten, liegen diese Kostenpositionen nicht im Einflussbereich des Eigentümers oder der zuständigen Hausverwaltung und führen vor allem im Altbau zu einer spürbaren Mehrbelastung der Mieter“, fasst Maximilian Kainz von der Rustler Immobilientreuhand die Ergebnisse zusammen.
Alle Anteile an Immobilienfirma erworben:
ARE goes Indien
von Gerhard Rodler
Die ARE, also die Allianz Real Estate, und die Shapoorji Pallonji Group haben über das gemeinsame Joint Venture SPREF II 100 Prozent der Wertpapiere des indischen Unternehmens TSI Business Parks (Hyderabad) Private Limited erworben. TSI besitzt, betreibt und unterhält Waverock, die Projektentwicklung einer Sonderwirtschaftszone (SEZ) in Hyderabad, Indien. Der Kaufpreis beträgt 250 Millionen US-Dollar. Allianz Real Estate handelte im Auftrag mehrerer Unternehmen der Allianz Gruppe.
SPREF II Pte. Ltd. mit Sitz in Singapur zielt auf den Büromarkt in Indien ab. Waverock wurde im Jahr 2017 fertiggestellt und besteht aus vier Bürotürmen mit einer Gesamtmietfläche von rund 223.000 m². Das Objekt befindet sich im Finanzviertel Gachibowli, einem wachstumsstarken IT-Hub und einem etablierten Geschäftskorridor in Hyderabad. Das Objekt ist voll vermietet und zählt Firmen wie Apple, TCS, Accenture, DBS, GAP IT und DuPont zu seinen Mietern.
Die Strategie von SPREF besteht darin, strukturelle Trends in den sechs Tier-1 Städten Indiens zu nutzen, um ein langfristiges Büro-Portfolio aufzubauen, das nachhaltige Cashflows generiert. Dazu investiert es in eine Mischung aus Develop to core-Immobilien, Forward Purchase-Transaktionen sowie aus Objekten, die neu ausgerichtet werden müssen.
XPERT Parkering erworben:
Apcoa kauft in Schweden zu
von Gerhard Rodler
Apcoa Parking Schweden hat die Übernahme des schwedischen Parkraumbetreibers Xpert Parkering AB abgeschlossen. Xpert verwaltet rund 40.000 Parkplätze mit einem geografischen Schwerpunkt in der südschwedischen Region Skåne.
"Durch die Übernahme werden die Stärken der beiden gut zueinander passenden Unternehmen vereint und zwei starke Managementteams mit sich ergänzenden Fähigkeiten und Fertigkeiten zusammengebracht. Die Akquisition ist damit ein weiterer Schritt, um unsere Position als führender europäischer Anbieter von Parkdienstleistungen auszubauen", sagt Philippe Op de Beeck, CEO der Apcoa Parking Group.
Im vergangenen Jahr hatte die Apcoa Parking Group die führenden Parkraumbetreiber NCPS in Irland und Onepark A/S in Dänemark erworben. Mit der Akquisition von Xpert stärkt Apcoa seine Position in Schweden und schafft eine Plattform für mehr Wachstum.
Hansainvest kauft für 240 Millionen Euro:
Megainvestment in den Niederlanden
von Gerhard Rodler
Die Hansainvest Real Assets hat für 240 Millionen Euro-Logistikportfolio in den Niederlanden erworben.
Dabei handelt es sich um sieben Objekte mit 191.000 m², verteilt auf fünf etablierte Teilmärkte. Damit konnte, so das Unternehmen, die Logistikimmobilienquote durch Akquisitionen auf 13 Prozent verdoppelt werden.
Die Teilmärkte sind Amsterdam, Nieuwleusen, Den Haag, Nootdorp und Ridderkerk.
Insgesamt hat Hansainvest Real Assets damit seit Mai 2018 in den Niederlanden Logistikimmobilien für rund 300 Millionen Euro erworben. Dadurch gelang dem Unternehmen die eigene Logistikimmobilienquote innerhalb dieser Zeitspanne auf circa 13 Prozent zu verdoppeln.
Bei der Transaktion waren auf Verkäuferseite TLF Real Estate und Loyens & Loeff N.V. sowie auf Käuferseite die Antea Group und NewGround Law B.V. beratend tätig.
Um ein Viertel weniger Investmentumsatz
Hamburg ausverkauft
von Gerhard Rodler
Der Hamburger Investmentmarkt konnte 2019 nicht an die hohe Dynamik des Rekordvorjahres anknüpfen und verzeichnet mit einem Transaktionsvolumen von gut 4,4 Milliarden Euro einen Rückgang um mehr als 25 Prozent gegenüber 2018. Dies ergibt die Analyse von BNP Paribas Real Estate.
Grundsätzlich besteht in der Hansestadt nach wie vor eine sehr hohe Nachfrage, die sich jedoch nicht wie an den meisten anderen großen Standorten in gestiegenen Investitionsvolumina widerspiegelt. „Nichtsdestotrotz stellt das Ergebnis das drittbeste Resultat der letzten zehn Jahre dar und liegt rund 24 Prozent über dem langjährigen Durchschnitt“, sagt Heiko Fischer, Geschäftsführer der BNP Paribas Real Estate GmbH und Hamburger Niederlassungsleiter. In fast allen Segmenten mangelt es jedoch an einem entsprechenden Angebot, sodass auch insgesamt spürbar weniger Objekte verkauft wurden als in den vergangenen Jahren. Letztlich waren es einige wenige großvolumige Abschlüsse, die der Elbmetropole zu diesem guten Jahresendergebnis verhalfen. Darunter befanden sich auch Objekte aus der Übernahme des REIT Dream Global oder des Millennium-Portfolios. Insgesamt zeichnen Portfoliotransaktionen für knapp 1,87 Milliarden Euro.
Andrea Amoretti wird Director Client Solutions Europa
Der amerikanische Investor und Projektentwickler Scannell Properties hat Andrea Amoretti, 38, zum Client Solutions Director Europa, ernannt. Andrea Amoretti ist nach Geoffrey Pizzanelli, der als Capital Deployment Director für Europa verpflichtet wurde, die zweite Verstärkung in den letzten Wochen und kommt von P3 Logistic Parks zum Unternehmen. Amoretti wird den Bereich European Occupier Solutions leiten und für die Initiierung und das Management langfristiger strategischer Beziehungen mit Industrie-, Logistik- und Einzelhandelsmietern verantwortlich sein. Außerdem wird er alle Multi-Site-Akquisitionsprogramme mit speziellem Fokus auf XXL-Logistikgebäude, Einzelhandel, E-Commerce-Logistikanlagen und Cross-Dock-Lagerhäuser betreuen. Andrea Amoretti bringt 14 Jahre Erfahrung in der Ingenieur- und Baubranche mit. Zuletzt leitete er als Head of Construction für Westeuropa bei P3 Logistic Parks die Bauteams und verantwortete alle logistischen Großprojekte in Italien, Deutschland, Frankreich und Spanien. Er koordinierte alle Projektbereiche von der Errichtung bis zur Übergabe des Gebäudes und fungierte als primärer Ansprechpartner für die Kunden. Zuvor hatte er leitende Projektmanagement-Positionen bei den internationalen Ingenieur- und Bauunternehmen Arcadis und F&M Ingegneria inne.
Am 30. Jänner im Wiener Hotel Imperial
Termin zum Tag: Wohnbau-Kongress 2020
von Stefan Posch
Im altehrwürdigen Wiener Hotel Imperial findet am 30. Jänner der Wohnbau-Kongress 2020 statt. Das Event bietet einen Blick auf Entwicklungen und Veränderungen im Wohnbau insbesondere in und rund um Wien. Das Programm fokussiert sich dabei auf die drei thematischen Schwerpunkte Wohnbau-Projektentwicklung, Marktentwicklung sowie Trends und Wohnen der Zukunft. Außerdem widmen sich die Experten den Zukunftsthemen Virtual Reality, Mikrowohnungen und Leistbarem Wohnraum. Eine Podiumsdiskussion zum Thema Projektentwicklung und eine Award-Kooperation mit der Österreichischen Bauzeitung runden die Veranstaltung ab.
Weiterführende Informationen zum Event finden Sie [https://www.wohnbaukongress.eu/programm/]hier[/url]
Impressum
Medieninhaber
epmedia Werbeagentur GmbH
TwinTowers 21.OG, Turm B Wienerbergstraße 11
1100 Wien
Herausgeber
Immobilien Magazin Verlag GmbH
TwinTowers 21.OG, Turm B Wienerbergstraße 11
1100 Wien
Jegliches verwendete Material ist urheberrechtlich geschützt.
Die epmedia Werbeagentur GmbH und die Immobilien Magazin Verlag GmbH
gestatten die Übernahme von immoflash Texten in Datenbestände, die
ausschließlich für den privaten Gebrauch eines Nutzers bestimmt sind.
Die Übernahme und Datennutzung zu anderen Zwecken bedarf der schriftlichen
Zustimmung der epmedia Werbeagentur GmbH oder der Immobilien Magazin
Verlag GmbH. Die Übernahme von Fotos ist auch für private Zwecke nicht gestattet.
Bei Fragen zu Buchungen kontaktieren Sie uns gerne:
Herausgeber: Reinhard Einwaller Chefredaktion: Gerhard Rodler Fotos: Archiv, shutterstock
CvD: Stefan Posch
Videoredaktion: Markus Giefing, Eva Palatin
Kamera: Konstantin Konstantinou, Axel Bierbaum, Georg Hitsch, Florian Razocha
Der Handel ist im Wandel. Und zwar so rasch und radikal wie noch nie - und das hat nicht nur mit Online zu tun. Die diesjährige Mapic war daher vor allem der Sinnsuche gewidmet.
Es ist ein wenig wie bei der Maus im Angesicht der Schlange. Es ist klar, dass es jetzt um das blanke Überleben geht, aber irgendwie fehlt die rettende Idee, ob, wohin und wie man sich dazu bewegen soll.Noch nie zuvor war die Mapic so sehr von Unsicherheiten über die Zukunft geprägt wie in dieser Novemberwoche. Die - im Vergleich zu 2007 schon deutlich bescheideneren - Events und Dinners einzelner Aussteller und der berufsbedingt zur Schau gestellte Optimismus für die eigenen Projekte können indessen den kritischen Beobachter nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Retailimmobilienbranche den Weg für die Zukunft noch nicht wirklich entdeckt hat. Mehr als 8.500 Delegierte aus 80 Ländern, davon 2.100 Einzelhändler, 2.500 Entwickler und 1.000 Investoren, waren in diesem Jahr auf der Mapic präsent.Für viele davon war es vor allem auch eine Suche nach neuen Wegen.
Mieter wechseln öfter
"Anbieter von Einzelhandelsflächen müssen in den nächsten zehn Jahren mit so vielen Mieterwechseln rechnen wie selten zuvor", prognostiziert Jörg Bitzer, Leiter des Bereichs Einzelhandelsimmobilien bei EHL Immobilien. "Einerseits werden insbesondere in Mitteleuropa zahlreiche traditionelle Großmieter aus den Bereichen Textil, Schuhe und Elektronik oder auch Banken Flächen reduzieren, andererseits drängt eine Vielzahl von neuen, oftmals allerdings auch kleineren Konzepten auf den Markt, die für gut gemanagte Standorte eine enorme Chance darstellen. Es wird also längerfristig weniger Flächennachfrage geben und wir werden ganz andere Shops und Dienstleister sehen als heute."
Big Data im Kommen
Indessen hat der Innovationsmarkt erwartungsgemäß auch keine umwerfenden Neuheiten gebracht: Big Data und Einsatzmöglichkeiten für künstliche Intelligenz waren hier wohl die interessantesten Hauptthemen. Und natürlich neue Unterhaltungsideen und Gastrokonzepte, mit denen dem wachsenden Online-Handel etwas entgegengesetzt werden soll. Die zweite große Veränderung ist ebenfalls dem Trend zum erlebnisorientierten Einkauf geschuldet: die starke Ausweitung von Entertainmentangeboten. Virtual-Reality-Erlebnisse in 3D-Shows, Gaming Areas, aufwendige Kindererlebnisbereiche oder auch bis zu mehrere Tausend Quadratmeter große Sportbereiche - z.B. Trampolinparks - sind nur einige der neuen Entertainmentangebote, die auf der MAPIC auf enormes Interesse stießen. "Die Vielzahl der Show- und Mitmachangebote wird dazu führen, dass die Verweildauer im Einkaufszentrum der Zukunft deutlich zunehmen wird", so Bitzer. Freilich ist es Jammern auf hohem Niveau, was hier betrieben wird. Im zurückliegenden Jahrzehnt ist die Retail-Verkaufsfläche um zwölf Prozent gestiegen - und zwar durchschnittlich pro Jahr! Flächentreiber dabei waren - und sind es auch weiterhin - vor allem China und Indien. Auf diese beiden Märkte setzen die weltweit aktiven 150 Top- marken in der Retailszene auch ihre Hauptanstrengungen. "China ist ein besonders vielversprechender Markt für Outlets", sagt Lois Lu Yi, VP von Beijing Capital Grand, einer in Hong Kong angesiedelten Investment Holding Gesellschaft, die auch selbst entwickelt. "Die gesamte Outletfläche in China wächst pro Jahr um derzeit 34 Prozent. Bei Kaufhäusern liegt das Wachstum bei 8 Prozent, bei Shopping Malls bei 29 Prozent." Aber auch in Europa gibt es Aktivitäten. Hier sollen vor allem (neue) Gastronomiekonzepte schrumpfende Handelsflächen kompensieren. Folgerichtig hat Mapic-Chefin Nathalie Depetro auch für nächstes Jahr eine neue Veranstaltung, die Mapic Essen & Trinken in Mailand, angekündigt. Neue Technologien im Einzelhandel gehen aber noch weit über Online-Handel und Big Data hinaus. Durch Automatisierung und Roboter wird sich die Zahl der Jobs im Einzelhandel bis 2030 ändern. Einige automatisierte Prozesse werden menschliche Arbeitskräfte ersetzen. Das "Internet der Dinge" wird laut einer CBRE-Studie zur Normalität. Durch die voranschreitende Integration von Milliarden an Erkennungszeichen und Markierungen erhalten Einzelhändler mehr und mehr Informationen über die Kaufschemata von Kunden. Retailer können so das Kaufverhalten und die Bedürfnisse der Kunden bereits antizipieren und Lagerbestände sowie Auslieferung entsprechend effizienter gestalten. Dank intelligenter Gerätetechnologie - wie Smartphones - können Verbraucher buchstäblich überall und zu jeder Zeit kaufen, was sie sehen. Eine einfache Echtzeit- Bilderkennungs-Analyse macht alles "kaufbar" - von jeder Quelle. Und: Stores werden zu Showrooms und fungieren als Markenbotschafter, die sich auf Markenerlebnisse konzentrieren. Shopping bedeutet Markenerlebnis, in das man eintaucht und bei dem man die Bindung mit der Marke intensiviert. Der Konsument des Jahres 2030 hat immer noch den Wunsch, einen Store zu besuchen. Die Konsumenten wünschen sich neue Erfahrungen. Einzelhändler werden diese Gelegenheit ergreifen und Erlebnisse mit mehr Interaktion und Lerneffekten für Konsumenten kreieren. Freilich, das bedeutet auch mehr Arbeit für das Centermanagement. Bitzer: "Das Centermanagement wird so komplex wie nie zuvor sein. Technische Neuerungen sind zu implementieren, bauliche Veränderungen vorzunehmen, und statt mit wenigen Expansionsmanagern einiger globaler Einzelhandelskonzerne zu reden, muss man künftig in einer deutlich vielfältigeren Einzelhandelsszene eng vernetzt sein, um die neuen Retail-, Gastro- und Entertainmentkonzepte zu gewinnen, ohne die das Einkaufszentrum der Zukunft einfach nicht mehr erfolgreich sein kann."
Nirgendwo sonst klaffen Schein und Sein (noch) so sehr auseinander wie bei der Digitalisierung. Diese heißt neuerdings Proptech, ist cool und modern und macht daher Millionen und Abermillionen an Investorengeldern locker. Den Praxistest haben indessen erst wenige bestanden.
Am Ende das Tages war den Teilnehmern die Ermüdung schon anzusehen. Trotz DJs und der klassischen Partylocation in den Sofiensälen stand man lieber zusammen und lümmelte an der Bar, als abzurocken. Kein Wunder: Immerhin waren an diesem Tag 45 Sprecher und 350 Erfolgsgeschichten rund um Proptech geistig zu verarbeiten. Und die 20 Pitches in der oberen Etage waren mehr als nur überlaufen. In all dem Gedränge strahlt ein Mensch ganz besonders: Julia Arlt freut sich, und das sieht man ihr an. Ihre erste Proptech-Veranstaltung in den Wiener Sofiensälen war, abgesehen von der etwas schwierigen Akustik dort, so perfekt, dass es nicht besser hätte sein können. Die mehreren hundert Teilnehmer kamen - und das war schon beachtlich - aus ganz Europa und den USA. Ein wirklich toller Erfolg für die Initiatorin der APTI, der Austrian Prop Tech Initiative - immerhin kann dieser Wiener Event gleich beim ersten mal mit zum Teil schon etablierten ähnlichen Veranstaltungen in New York, London und Berlin locker mithalten. Dennoch. James Abberthunder lehnt gemütlich in einer Ecke, ein Glas in der Hand, und bringt es im Gespräch auf den Punkt: "Cooler Event, keine Frage, und fast lebensnotwendig für eine neue Branche, um Investoren und Startups zusammenzubringen und allen einen großartigen Überblick zu geben. Aber was zum Teufel ist jetzt eigentlich wirklich neu bei der Boombranche Proptech?" Damit hat er nicht unrecht. In gewisser Weise ist die Proptech-Branche so etwas wie "alter Wein in neuen Schläuchen". Das, was heute Proptech heißt, gibt es in Wahrheit seit Jahrzehnten. Immobilien.net war so etwas seinerzeit, und alle darauf folgenden Immobilienbörsen wie willhaben.at, conthaus oder die Online Hausverwaltung ebenso. Und dann natürlich das mit größter Wahrscheinlichkeit (zumindest in Österreich) erfolgreichste Startup in dieser Hinsicht, ImmoUnited mit seinen zahlreichen Schwesterunternehmen der Roland Schmid Group, die mittlerweile nicht nur Österreich, sondern auch schon Deutschland im Sturm erobern. Oder das gerade in Umbau befindliche Startup zoomsquare mit dem wahrscheinlich am intensivsten akquirierten Risikokapital. Dabei hat man fast den Eindruck, dass Risikokapital ohne Ende auf der Suche nach Investments ist, und zwar nach der Rasenmähermethode: Wenn in viele Projekte investiert wird und es überleben zumindest zehn Prozent, ist es schon ein Geschäft für den Kapitalgeber. Proptech, das ist eine andere, durch und durch amerikanisierte Welt, wo auch das Scheitern dazu gehört und per se nichts Tragisches ist. Investorengelder werden aber auch in unseren Breiten sehr gerne locker gemacht für die neue Boombranche Proptech.
Investoren horchen auf
Ein Beispiel aus Deutschland: Wunderflats, die Online-Plattform für möblierte Apartments, gewinnt Creathor Venture, den VC Fonds Kreativwirtschaft der IBB Beteiligungsgesellschaft, ECONA AG und Family Offices als Investoren und sammelt 3 Millionen Euro ein. Die Finanzierungsrunde dient neuen Produktinnovationen und weiterem Wachstum. In den letzten vier Jahren hat sich die Anzahl möblierter Wohnungen in Deutschland verdoppelt. Damit man diese Apartments einfach online mieten und vermieten kann, haben Jan Hase und Arkadi Jampolski 2015 das Proptech-Unternehmen Wunderflats gegründet. Über Wunderflats kann man eine möblierte Wohnung mit wenigen Klicks für einen Monat oder länger mieten. Die Sharing Economy wird auch die Immobilienbranche verändern. Christian Weniger, Partner bei Creathor: "Ähnlich wie das Car-Sharing mehr und mehr den Autokauf ablöst, wird die langfristige Bindung an eine Wohnung durch temporäres Wohnen, Housing as a Service, ersetzt." Das gilt auch für den Bürobereich, wo der US-Anbieter WeWork eine ähnliche Entwicklung geschafft hat wie Uber und Airbnb: "Nur" mit einer cleveren Umsetzung der Sharing Economy-Idee ein Unternehmen mit einem Milliarden-Börsewert binnen weniger Quartale aus dem Boden zu stampfen und weltweit zu expandieren. Doug Chambers hat sein Startup FieldLens an WeWork gut verkauft und ist bei WeWork heute Vice President: "Es geht immer um den Nutzer und dessen Wohlbefinden. Wenn Sie heute zu WeWork kommen, spüren Sie die Vibrationen. Es summt, die Nutzer machen auch untereinander Geschäfte, aber vor allem motivieren sie sich gegenseitig." Tatsächlich bietet WeWork nicht sehr viel anderes, als andere Service Office Provider, nur zu einem in aller Regel deutlich höheren Mietpreis und mit einer zwar hippen, aber alles andere als teuer gebauten Ausstattung. Den Unterschied bei WeWork macht im Grunde die gemeinsame Ideologie des gegenseitigen Helfens und Befruchtens und der weltweiten Vernetzung. Das hat WeWork zu einem der bis jetzt in der PropTech-Szene ganz wenigen Milliarden-Unternehmen gemacht. Das ist die eine Seite. Die andere ist diese: Auch wenn man gerade nach solchen Events wieder Future:Proptech anders wahrnimmt, auch wenn Investoren und Startups gleichermaßen das nicht so sehen: Die Digitalisierung der Immobilien-Wirtschaft beschäftigt Österreichs Führungskräfte in hohem Maße, die Umsetzung in strategische Unternehmenskonzepte ist dabei bislang aber deutlich zu kurz gekommen. Dies geht auch aus einer aktuellen Umfrage hervor, die das Wiener Beratungsunternehmen Advicum Consulting durchführte. Während sich mehr als drei Viertel der Befragten aus Dienstleistung, Handel und Industrie mit dem Thema Digitalisierung aktiv beschäftigen und 43 Prozent deren Potenzial für die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit als hoch einstufen, geben nur 10 Prozent an, dass Digitalisierung in der Unternehmensstrategie bereits weitestgehend berücksichtigt wurde. Die bestehende digitale Infrastruktur wird im Schnitt als bestenfalls mittelmäßig eingestuft. Hinsichtlich der Relevanz verschiedener Technologien gibt es sektorenspezifisch unterschiedliche Einschätzungen. Immerhin werden 3D-Druck und Augmented Reality in der Industrie schon jetzt als sehr relevant eingestuft, womit die Bau- und Immobilienbranche hier sogar eine Vorreiterrolle hat. Aber selbst in der Baubranche liegen zwischen wahrgenommenem Handlungsbedarf und tatsächlichem Handeln noch Welten. Erst 6 % der Bauunternehmen verwenden beispielsweise digitale Planungsinstrumente. Und das in einer Branche, wo jeder über BIM spricht und BIM bis dato auch eine der ganz wenigen Proptech-Technologien ist, die schon heute eine gewisse flächendeckende Relevanz haben. "Für die Maschinenindustrie, die Baubranche und auch andere mittelständische Unternehmen ist die Digitalisierung der aktuell wichtigste Treiber von Wachstum, Innovation und Produktivität. Im Wettrennen um die Datenhoheit ist ein hohes Innovationstempo gefordert", betonte Elisabetta Castiglioni, CEO von A1 Digital International. Der Leiter des Bereichs Vertical Marketing Solutions bei A1 Digital, Francis Cepero, unterstrich die Notwendigkeit von Digitalisierung in der Baubranche anhand eines praktischen Beispiels: "Die Kostenoptimierung des Fuhrparks einer Firma, bei gleichbleibender Gesamtfahrleistung, kann nachweislich über 30 Prozent liegen. Die Möglichkeiten der Digitalisierung in der Baubranche stehen jedoch aktuell in starkem Kontrast zu der Anzahl der implementierten digitalen Initiativen." Die Relevanz der Digitalisierung für ihr Unternehmen wäre zwar mittlerweile beim Großteil der Baufirmen angekommen, dennoch seien es erst sechs Prozent der Bauunternehmen, die digitale Planungsinstrumente derzeit tatsächlich nutzten. Theoretisch sind sich da alle einig: Unternehmen müssen sich mit Künstlicher Intelligenz (KI) auseinandersetzen, sonst verlieren sie den Anschluss. In Deutschland hat sich die RICS damit detailliert auseinandergesetzt. Fazit: Wer sich nicht jetzt damit auseinandersetzt, riskiert die eigene Zukunft. Denn die Zukunft wird weniger von menschlicher Arbeitskraft und stärker durch Technologie geprägt sein. Das Facility Management (FM) ist insbesondere davon betroffen. Das ist vor allem auf arbeitsintensive, sich wiederholende Tätigkeiten zurückzuführen, die den Bereich für die Automatisierung prädestinieren. Der Bericht beleuchtet sowohl die positiven als auch die negativen Seiten dieser Entwicklung und gibt Handlungsempfehlungen für Unternehmen.
Chancen durch künstliche Intelligenz
Ralf Pilger, Geschäftsführer der WISAG Facility Management Hessen GmbH & Co. KG: "Wie bei der Einführung des Smartphones ist derzeit noch nicht absehbar, welche Umwälzungen sich für die Branche ergeben. Fest steht allerdings, dass für Teilbereiche höher qualifizierte Mitarbeiter benötigt werden. Eine Vielzahl von Tätigkeiten wird effizienter und verlässlicher ausgeführt. Ob Leistungen aufgrund der erforderlichen Qualifikationen auch wesentlich günstiger werden, bleibt abzuwarten." Und Pilger weiter: "Das FM-Serviceangebot wird durch neue Technologien ausgebaut und damit für Kunden attraktiver. Ein Beispiel dafür ist der Einsatz von KI bei der Auswertung verbauter Sensorik für das so genannte 'preventive maintenance' oder 'on demand'. Dabei werden auch Anpassungen bei Normen oder gesetzlichen Vorgaben nötig sein. Wie werden z.B. Gewährleistungsansprüche gesichert, wenn keine zyklische Instandhaltung erfolgt? Auch bedarf es der Klärung, wer Eigentümer der durch den Einsatz von KI verfügbaren oder gewonnenen Daten ist. Nicht zuletzt müssen sich die Marktteilnehmer darüber im Klaren sein, dass es möglicher Investitionen in die Immobilien selbst, aber auch auf Seiten der beteiligten Dienstleister bedarf. Es bieten sich jedoch zahlreiche Chancen für unsere Branche. Daher müssen die Unternehmen - unabhängig von ihrer Größe - jetzt aktiv werden." Chris Hoar, Mitgründer von AI in FM: "Gemäß unserer Studie sollten sich Unternehmen auf die Chancen konzentrieren, die KI bietet, und daraus den größtmöglichen Nutzen ziehen, bei gleichzeitiger Minimierung von Risiken. So können sie Strategien, Ziele und Finanzlage des Unternehmens besser steuern und kontrollieren." Weltweit indessen schwillt die Flut an Risikokapital weiter an. Bei der in diesem Jahr zum zweiten Mal durchgeführten MIPIM PropTech Summit in New York - das Immobilien Magazin war als einziges deutschsprachiges Medium mit einem Team dabei - wurde bekannt, dass allein 2017 ganze 2,6 Milliarden Dollar in PropTech-Start- ups fließen. Laut CBInsights waren das gerade einmal 277 Transaktionen. Dabei sind das nur die großen Proptech-Fische, die kleinen Einpersonen-Gründungen (die freilich sogar einen Großteil der Masse ausmachen dürften) sind da naturgemäß noch gar nicht erfasst.
Österreicher Weltspitze
Dabei sind Österreichs clevere Proptech-Köpfe übrigens Weltspitze. Was Roland Schmid bereits mit satten Gewinnen belegen konnte (auch wenn es zur Zeit seiner Unternehmensgründung den Ausdruck Proptech noch gar nicht gegeben hatte), beweisen andere wiederum auf internationaler Award-Ebene. So schaffte es bei dem US-PropTech Award nur ein US-Unternehmen auf den Stockerlplatz, nämlich Real Atom, eine Finanzierungsplattform. Die anderen beiden: Acasa aus Großbritannien, das eine Administrationsplattform zur Betriebskostenverwaltung für private Haushalte anbietet - und die österreichische Firma PlanRadar mit ihrer Gebäudedokumentationssoftware. Das ist insofern bemerkenswert, weil die Finanzierung von Proptech-Start-ups nirgendwo besser organisiert ist als in den USA. Marktführer ist hier die New Yorker MetaProp. Gründer und Managing Director Aaron Block zum Immobilien Magazin: "Die Zahl der Startups im Proptech-Segment vervielfacht sich von Monat zu Monat." Im Gegensatz zu den meisten österreichischen Immobilienunternehmen (bemerkenswerte Ausnahmen sind etwa die Buwog oder der Zinshausmakler Hudej) sind die klassischen US-Immobilienunternehmen aber extrem technikaffin. Dazu gehört auch der Immobilienriese Silverstein Properties (bekannt als ehemaliger Eigentümer des New Yorker World Trade Centers). Dessen CEO Marty Burger sagt dem Immobilien Magazin: "Immobilien sind heute nicht mehr nur Gebäude, sondern auch Daten über deren Nutzer und Bewohner und wie sie das Gebäude nutzen und wie sie leben." Immobilienwirtschaft sei heute letztlich ein Dienstleistungsgewerbe, die Bereitstellung von Miet- oder Eigentumsfläche nur noch ein kleiner Teil der tatsächlichen Wertschöpfung selbst bei Entwicklern und Bauträgern. Chris Grigg, CEO of British Land, sieht das ganz ähnlich: "Google und Facebook zeigen uns den Weg vor: Es dreht sich alles um Big Data, um das große Bild. Und wir befinden uns an einer Weggabelung mit dem Risiko der richtigen Entscheidung über die eingesetzten Technologien. Wer das jetzt richtig macht, wird gewinnen - egal ob er heute groß oder kein ist. Und umgekehrt." Übrigens: Beim New Yorker PropTech-Event kam mittlerweile jeder Vierte aus Europa. Wir sind weltweit am Aufholen.