Wohnen bleibt nach wie vor krisensicher
Auch Logistikimmobilien gewinnen Attraktivität
von Charles Steiner
In Zeiten der Corona-Krise stellt sich heraus: Besonders Wohnimmobilien gelten als krisensicher. Das geht nicht nur aus Informationen von vielen Branchenteilnehmern hervor, sondern auch aus einer aktuellen Analyse von Colliers International.
Derzeit beobachtet Colliers nämlich keine größeren Preisschwankungen oder gar Notverkäufe. „In Einzelfällen könnte es zu Leerständen kommen, wenn z.B. ein geplanter Umzug verschoben wird aufgrund mangelnder Mobilität derzeit“, so Felix von Saucken, Head of Residential bei Colliers International. Mehr noch: Diese Anlageklasse erweise sich in diesen Tagen sogar als besonders robust. Saucken: „Angesichts der Verwerfungen an den Börsen und der weiter niedrigen Finanzierungszinsen werden Anleger den sicheren Hafen Residential bevorzugen.“
Ebenso in den Vordergrund rücken Logistikimmobilien, wie eine Blitzumfrage von Colliers International ergibt. Peter Kunz, Head of Industrial & Logistics EMEA bei Colliers International: „Besonders Onlinehändler wie Amazon erwarten durch die derzeitigen Einschränkungen bei Einkaufsmöglichkeiten für den mittel- und langfristigen Bedarf in der kommenden Zeit einen starken Anstieg ihrer Bestellungen. Die Bereitschaft Einkäufe online zu tätigen ist derzeit so hoch wie noch nie zuvor. Kurzfristige Lagerlösungen sind daher aktuell sehr nachgefragt.“
Und noch ein Umstand dürfte sogar zum Umdenken der internationalen Handelsbeziehungen führen: Während es im Bereich Lagerlogistik und der lokalen Produktion von Bedarfsgütern derzeit boomt, würden sich die Meldungen zu vorläufigen Werksschließungen von Volkswagen, Daimler und Co. aus. Die Produktion im eigenen Land und die daraus hervorgehenden kurzen Lieferwege stellten sich zunehmend als Vorteil heraus. Die Lieferengpässe insbesondere der Automotive-Branche sind überwiegend auf die stockenden Importe aus dem Ausland insbesondere China zurückzuführen. Das Resultat, so Kunz: „21 Prozent der Teilnehmer sind sogar der Meinung, dass die aktuelle Phase langfristige Auswirkungen auf die Handelsbeziehung zu China haben wird.“
Außerdem gilt: Gemeinsam schaffen wir das!