ZBI erwirbt Wohnturm in Graz
208 Mietwohnungen in den Reininghaus Gründen
von Stefan Posch
Graz steht bei deutschen Investoren hoch im Kurs. Jetzt hat die Zentral Boden Immobilien Gruppe (ZBI) erstmals ein Neubauprojekt in Graz angekauft. Es handelt sich um einen Neubau mit 208 Mietwohnungen in den "Reininghaus Gründen", dem größten Stadtentwicklungsgebiet der steiermärkischen Landeshauptstadt. Verkäufer ist ein Joint-Venture aus Mischek Bauträger und BE-WO Wohnbau und Grundstücksverwertungsgesellschaft mbH. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Der Wohnturm wird Teil des Portfolios des offenen Immobilien-Publikumsfonds Unilmmo: Wohnen ZBI.
Die Fertigstellung und der Erstbezug des zentral gelegenen Projekts sind für das vierte Quartal 2023 geplant. Vermittelt wurde dieser Deal durch das Investment-Team von Colliers Österreich. Der insgesamt rund 12.360 m² Mietfläche umfassende Wohnturm entsteht am nördlichen Eingang der Quartiersentwicklung an der UNESCO-Esplanade. Er wird etwa 11.520 m² Wohnfläche und 840 m² Gewerbefläche umfassen.
"Wir freuen uns, dass es uns gelungen ist, dieses Leuchtturmprojekt in den ,Reininghaus Gründen' zu entwickeln und damit unseren Beitrag zu einer nachhaltigen Stadtentwicklung zu leisten. Mit der ZBI konnten wir einen hochkarätigen Investor für den Wohnturm gewinnen", sagt Andreas Mairitsch, Geschäftsführer der BE-WO Wohnbau und Grundstücksverwertungsgesellschaft mbH.
"Nach dem Projekt ,Wohngarten' und dem Neubau in der Breitenfurter Straße in Wien investieren wir innerhalb von nur wenigen Monaten erneut in Österreich und erstmals in der Landeshauptstadt Graz. Unser Engagement ist auch im Gesamtkontext einer stetigen Erhöhung unserer Investitionen in Projektentwicklungen durch die ZBI Gruppe zu sehen: Allein in diesem Jahr entstehen dadurch rund 1.200 neue Mietwohnungen in Deutschland und Österreich", sagt Christian Reißing, Vorstand Projektentwicklung der ZBI Zentral Boden Immobilien Gruppe.
"Graz ist bei Investoren en vogue - wir sehen das nicht als kurzfristigen Trend, sondern als eine nachhaltige Entwicklung, die der überaus positiven demografischen Entwicklung und den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen geschuldet ist. Dass wir mit der ZBI einen absoluten Spezialisten für Wohnungsneubau als Investor gewinnen konnten, unterstreicht die Nachhaltigkeit und Qualität des geplanten Wohnquartiers", ergänzt Dietmar Steger, Head of Capital Marktes bei Colliers Österreich.
Wenig Vermietungsleistung und Flächenproduktion
Wiener Büromarkt leidet
von Stefan Posch
Der Wiener Büromarkt wurde in den letzten 1,5 Jahren stark von der Covid-19-Pandemie beeinflusst und geprägt. Das zeigt das Wiener Büromarkt-Update von EHL.
Während die Vermietungsleistung im Q1 mit ca. 47.000 m² einen erfreulichen Wert erzielte, ist die Vermietungsleistung im Q2 mit ca. 19.000 m² eher verhalten. In Summe wurden im 1. Halbjahr somit ca. 66.000 m² vermietet. Im Q2 wurden zusätzlich noch ca. 10.000 m² Bürofläche in Untermiete vergeben.
Laut dem Bericht befinden sich derzeit einige namhafte Unternehmen in konkreten Anmietungsgesprächen und da die Anzahl der Gesuche zuletzt deutlich anstieg, ist die EHL zuversichtlich, dass die Vermietungsleistung im 2. Halbjahr wieder zunimmt.
Mit der Fertigstellung von nur 82.000 m² fällt die Flächenproduktion 2021 wieder deutlich geringer aus als im vorangegangenen Jahr (ca. 125.000 m²). Bemerkenswert ist der von Jahr zu Jahr ansteigende Anteil an Refurbishments, dieser beträgt heuer 45 % der Neuflächenproduktion.
Die verhaltene Neuflächenproduktion im heurigen Jahr sowie auch in den letzten Jahren führt zu einer kontinuierlich sinkenden Leerstandsrate. Diese liegt aktuell bei 4,5 Prozent und damit auf einem, im internationalen Vergleich, sehr niedrigen Niveau.
Die Mietpreise am gesamten Wiener Büromarkt sind stabil und für 2021 prognostizieren die EHL keine signifikanten Änderungen. Das Preisniveau von Top-Büroobjekten blieb von den Auswirkungen der Covid-19- Pandemie bisher weitgehend unberührt.
Die Spitzenmieten konnten ihr Niveau halten und liegen aktuell unverändert bei 25,50 EUR/m² für besonders hochwertige Objekte in den Top-Lagen der Wiener Innenstadt bzw. in den oberen Geschoßen moderner Bürotürme. Die Durchschnittsmieten, die zuletzt deutlich angestiegen sind, blieben stabil bei 14,80 EUR/m².
"Remote Working und andere durch die Pandemie beschleunigte Entwicklungen der Arbeitswelt führen zu tiefgreifend veränderten Anforderungen der Büromieter. Der Trend zu umfassenden Refurbishments von Bestandsflächen wird dadurch weiter verstärkt werden", erklärt Stefan Wernhart, Geschäftsführer EHL Gewerbeimmobilien, der die etablierten, gut erschlossenen Standorte wie insbesondere die Region um den Hauptbahnhof, der Wienerberg, die Achse Lassallestraße und die Innenstadt klar im Fokus der Mietinteressenten sieht. Wernhart hält auch eine Verknappung am Wiener Büromarkt für möglich: "Die Leerstandsrate ist trotz des coronabedingten Konjunktureinbruchs weiter gefallen. Wenn die Erholung so stark ausfallen wird, wie es sich aktuell ankündigt, wird es in absehbarer Zeit zunehmende Knappheit bei modernen Büroflächen geben."