Immo-Branche vor neuem Zyklus
Investitionsklima erholt sich deutlich
von Charles Steiner
Auch wenn die Pandemie noch nicht besiegt ist, ist der Optimismus auf den europäischen Immobilienmärkten wieder zurück. Mehr noch: Es deutet sich sogar ein neuer Immobilienzyklus an. Der von Union Investment in Deutschland, Frankreich und Großbritannien ermittelte Immobilien-Investitionsklimaindex hat sich im ersten Halbjahr 2021 in allen drei Ländern deutlich erholt und liegt wieder auf dem Vor-Corona-Niveau oder teilweise sogar leicht darüber.
Bei der Frage nach den Investitionsschwerpunkten der kommenden zwölf Monate liegen die Nutzungsarten Büro und Wohnen auf den ersten beiden Plätzen. Insgesamt 33 Prozent der Umfrageteilnehmer wollen primär in Büros investieren, 26 Prozent in Wohnungen. Nur 13 Prozent der Befragten wollen aufgrund der Homeoffice-Thematik auf Büroinvestments verzichten, nur drei Prozent beabsichtigen sich von Büroobjekten zu trennen. Allerdings achten 68 Prozent der Studienteilnehmer bei Büroimmobilien verstärkt auf Lage- und Ausstattungskriterien.
Anders als in Frankreich und Großbritannien stehen in Deutschland nicht Büros, sondern Wohnungen ganz oben auf der Einkaufsliste: 40 Prozent der Befragten wollen hier in den kommenden zwölf Monaten investieren.
Die befragten Investoren haben bei ihren Wohninvestments eine deutlich Präferenz für ihren Heimatmarkt. So wollen 97 Prozent der deutschen Umfrageteilnehmer in Deutschland investieren, 90 Prozent der Franzosen in Frankreich und 82 Prozent der Briten in Großbritannien.
Bei den Assetklassen Logistik und Wohnen rechnen die Investoren mit steigenden Mieten. Olaf Janßen, Leiter Immobilien-Research bei Union Investment: "Die Investmentmärkte beleben sich, die Beschäftigtenzahlen steigen wieder und auch bei der Vermietungsleistung sind Zuwächse zu verzeichnen. Vieles spricht dafür, dass wir uns trotz noch nicht vollständig überwundener Pandemie am Beginn eines neuen Immobilienzyklus befinden."