Tiroler Wohn-Pipeline wieder rückläufig
Die meisten Wohneinheiten sind Eigentum
von Charles Steiner
Wohnraum in Tirol ist teuer - und für die kommenden zwei Jahre erweist sich die Pipeline für neue Projekte als rückläufig. Allerdings auch, weil in den Jahren mehr gebaut worden ist als eigentlich absorbiert werden konnte. Das geht aus der Analyse "Wohnbauprojekte in der Pipeline-Tirol im Vergleich zu Salzburg" der Bauträgerplattform Exploreal im Auftrag des Fachverbands der Immobilien- und Vermögenstreuhänder hervor. Heuer werden demnach in Tirol rund 2.900 Wohneinheiten fertiggestellt, im kommenden Jahr sind es rund 2.600. Nach 2022 sinkt die Pipeline wieder erheblich. Dafür ist die Neubauleistung in Salzburg mit heuer 1.720 Wohneinheiten deutlich geringer.
Ungeachtet dessen liege der durchschnittliche Preis für eine Bauträgerwohnung im Angebot mit rund 390.500 m² höher als in Salzburg (381.000 Euro) und niedriger als in Wien mit 399.000 Euro. Die gewerblichen Wohnbauträge errichten in Tirol mit 52 Prozent etwas mehr als die Hälfte der Neubauwohneinheiten. Diese überwiegend im Wohneigentum. Mit 48 Prozent liegt der Anteil der Gemeinnützigen Wohnbauträger höher als in Salzburg.
Seit 2017 kamen in Tirol mehr Wohnungen auf den Markt, als aufgrund der Haushaltsentwicklung benötigt werden. Allerdings pendelt sich dieses Missverhältnis seit 2020 wieder ein und dieses Jahr übersteigt die Wohnungsproduktion nur geringfügig die Haushaltsentwicklung. Jedoch steigt in der Landeshauptstadt und der Umgebung die Zahl der Haushalte stärker als in den anderen Regionen.
Laut Gerald Gollenz, stellvertretender Fachverbandsobmann der Immobilien- und Vermögenstreuhänder sind jetzt über das Projekt mit Exploreal sowie den Partnern Erste Bank und Grazer Wechselseitige Versicherung abgeschlossen. Somit sind die Daten zur Wohnbauentwicklung für ganz Österreich verfügbar.