Rekorde könnten 2022 gesteigert werden
Nachfrage nach Boden und Wohnimmobilien
von Gerhard Rodler
Das Immobillienjahr 2021 war nach einer Analyse von S Real stark wie nie: Steigende Preise und dennoch enorme Nachfrage in ganz Österreich prägten das vergangene Jahr.
Insgesamt war 2021 ein sehr intensives und bewegtes Jahr in ganz Österreich, geprägt von starkem Investitionsdruck, hoher Nachfrage bei Wohnungen und vor allem Einfamilienhäusern und Grundstücken. Trotz der steigenden Preise konnten viele Liegenschaften gekauft werden, weil die Finanzierungen immer noch sehr günstig sind, die Zinsen unter der Inflationsrate liegen und somit die Leistbarkeit gegeben war. Es wird da und dort Anpassungen geben, jedoch gibt es keine gravierenden Abweichungen von Bedarf und Angebot, überwiegend gut finanziert und bei knappen Flächen und hohen Baukosten, ist mit einer soliden weiteren Entwicklung des Immobilienmarktes in Österreich zu rechnen.
Bei Wohnimmobilien blieb die Nachfrage auch im zweiten Jahr der Pandemie in nahezu allen Regionen von Wien, Niederösterreich und Burgenland ungebrochen hoch. Betrachten wir die einzelnen Bereiche jedoch getrennt voneinander.
Im Neubau/Erstbezug gab es in Wien wieder ein Rekordjahr an Fertigstellungen, Wien verfügt mittlerweile klar über ein ausreichendes Angebot an Wohnungen. Die hohe Bautätigkeit ist unübersehbar, es ist zumindest in den nächsten beiden Jahren mit einer weiterhin hohen Anzahl an Wohnungen, die übergeben werden, zu rechnen. Die Preise haben sich bei Neubauwohnungen weiter nach oben entwickelt, obwohl mittlerweile Angebot und Nachfrage einander treffen.
Die Preise steigen aber auch in Folge der hohen Grundstückkosten und nun auch der stark steigenden Baukosten - alleine in den letzten eineinhalb Jahren stiegen die Baukosten um mehr als 30%.
Die Verknappung an Grundstücken, auch durch die Verordnung der Stadt Wien, Neuwidmungen und große Umwidmungen nur mit 2/3 förderbarem Wohnbau zuzulassen, und die fehlende Mobilisierung von Nachverdichtungen in der gebauten Stadt, lassen mittelfristig keine Entspannung bei den Grundstückkosten erwarten. Mehr als 60% der Neubau/Erstbezugsimmobilien werden von Investor:innen gekauft und kommen zum größten Teil als Mietwohnungen auf den Markt. Dabei noch nicht mitgezählt sind die vielen Vorsorgewohnungen, die in den letzten Jahren gekauft wurden.
Der Neubauwohnungsmarkt im Umland von Wien ist sehr nachgefragt, die Wohnungen schnell verkauft, da hier die Nachfrage bei Weitem das Angebot übersteigt.
Die Nachfrage nach Einfamilienhäusern bleibt auch 2022 auf sehr hohem Niveau, der Such-Radius hat sich sehr erweitert, umfasst schon fast ganz Niederösterreich und vor allem auch das nördliche und mittlerweile auch das südliche Burgenland. Die Preise sind stark gestiegen, und dieser Aufwärtstrend hält an.
Auch in der Steiermark und Kärnten war die Nachfrage nach Immobilien 2021 sehr hoch. In Oberösterreich wiederum werden jetzt wieder kaum noch Objekte zurückgehalten,sondern angeboten, was 2020 noch nicht der Fall war.
Große Nachfrage generell auch in Salzburg.
Das Investment in Tiroler Immobilien erlebte auch in der Krise einen neuerlichen Boom.
Das Immobilienangebot in Vorarlberg ist weiterhin knapp, und die stets hohe Nachfrage trieb die Preise auch 2021 wieder nach oben.