Corestate prüft Insolvenzantrag
Auch österreichische Immobilien betroffen
von Stefan Posch
Die Situation bei dem auch in Österreich aktiven deutschen Immobilieninvestmentmanager Corestate wird immer düsterer. Am Freitag kündete der Vorstand eine Prüfung der Insolvenzantragspflicht an. Die zwischenzeitlich geführten Sanierungsverhandlungen mit maßgeblichen Anleihegläubigern sind aus der Sicht des Vorstandes "nicht mehr mit der erforderlichen Wahrscheinlichkeit zu einem erfolgreichen Abschluss zu führen", heißt es in einer Ad-hoc-Mitteilung. Am 28. November wird somit voraussichtlich die Wandelschuldverschreibung zur Rückzahlung fällig. Ein solcher Insolvenzantrag würde innerhalb der gesetzlichen Monatsfrist gestellt werden.
Mit zum Niedergang beigetragen haben Verbindungen zum angeschlagenen Immobilienkonzern Adler Group. So kaufte Corestate dem Adler-Großaktionär Günther Walcher den Immobilienfinanzierer AFS ab, die vollständig abgeschrieben werden musste.
Kürzlich wurden zudem schwache Zahlen für die ersten neun Monate des laufenden Jahres veröffentlicht. Der Konzernumsatz war um mehr als zwei Drittel auf noch knapp 50 Millionen Euro geschrumpft. Der Konzern machte einen Verlust von 137 Millionen Euro auf bereinigter Basis, unbereinigt von 582 Millionen Euro.
Corestate hält auch Assets in Österreich. So gehört etwa ein Turm des Projektes TriIIIple mit 671 Apartments zum Portfolio der Corestate. 2017 wurde auch das Serviced-Apartements-Objekt QBC 6.2, von der UBM für 27 Millionen Euro angekauft.
Die Aktie der Corestate ist bis Montag Mittag um 60 Prozent eingestürzt.