Trotz schwieriger Rahmenbedingungen hält sich die Asset-Klasse Hotel im Vergleich zu anderen Anlageformen besonders gut. Eine Reihe an Neu- und Wiedereröffnungen, gute Zahlen zum ersten Quartal und die Erschließung neuer Standorte bestätitigen diesen Trend. So zum Beispiel geht das Radisson Collection Hotel im Berliner DomAquarée mit einem neuen Lobbykonzept wieder an den Start. Die Wiedereröffnung wird voraussichtlich Ende des Jahres stattfinden. Ein 16 Meter hoher, bis ins sechste Stockwerk reichender Vertikaler Garten bildet das Herzstück der Renovierung. Weiters kündigt die Aspire Hotel Gruppe die umfassende Sanierung und Neueröffnung eines Bestandhotels in Stuttgart Sindelfingen an, mit potenzieller Partnerschaft mit Hilton. Währenddessen schreibt Wyndham Hotels & Resorts, das größte Hotel-Franchiseunternehmen weltweit, schwarze Zahlen. Der Hotelbetreiber verzeichnet beeindruckende Zuwächse in Europa, dem Nahen Osten, Eurasien und Afrika, wie gestern bekannt gebeben wurde. Neu ist auch das June Six Hotel Hannover City im Herzen der Landeshauptstadt Hannover mit 115 Zimmern. Ein weiteres Indiz, welches für einen belebten Hotel- und Tourismusmarkt spricht, ist die Zahl der Übernachtungen in Deutschland im Jahr 2023. So verpasste die Branche im letzten Jahr mit 487 Millionen Übernachtungen knapp den Rekordwert von 2019 mit 495 Millionen Übernachtungen. Eine durchaus postive Entwicklung, die auch bald verstärkt in Österreich zu spüren sein wird.
Beim insolventen Immobilien- und Handelskonzern Signa geht es turbulent weiter. Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) ermittelt im Zusammenhang mit der Insolvenz des Signa-Konzerns nun auch gegen Firmengründer Rene Benko persönlich. Das habe auch Benkos Anwalt Norbert Wess bestätigt. Nach Medieninformationen geht es um einen Kredit einer österreichischen Bank über 25 Millionen Euro, bei dessen Verlängerung im vergangenen Sommer Benko die wirtschaftliche Lage der Signa verschleiert haben soll, so der Vorwurf. Zudem wurde gestern Abend bekannt, dass die Unternehmerin Karin Exner-Wöhrer und der Immobilienexperte Michael Mitterdorfer nach nur wenigen Tagen ihre neuen Aufsichtsratsmandate wieder zurückgelegt haben. Als Grund nannten sie heute "unterschiedliche Auffassungen über die Ausgestaltung der Arbeit und Aufgaben als Aufsichtsrat" bei der Signa Development und Signa Prime. "Es ist, auch im Hinblick auf die Reputation des Wirtschaftsstandorts Österreich, wünschenswert, dass die in den Sanierungsplänen angestrebte Quote an die Gläubiger:innen erreicht wird. Dafür wünschen wir allen Akteur:innen viel Erfolg," so die beiden Kurzzeit-Aufsichtsräte Dienstagvormittag in einer Aussendung. Zudem hat das Handelsgericht Wien hat gestern den Sanierungsplan der Signa Development Selection bestätigt, nachdem die Insolvenzverwalterin Andrea Fruhstorfer den Antrag auf Bestätigung des am 18. März 2024 von einer überwältigenden Mehrheit von 99 Prozent der anwesenden Gläubiger:innen angenommenen Sanierungsplans für die Signa Development Selection gestellt hat. Dieser Schritt erfolgte, nachdem alle Voraussetzungen für die Bestätigung des Sanierungsplans erfüllt waren.
Die EHL Wohnen hat die Vermarktung des Wohnprojekts "Ackergasse 12", entwickelt von at.home Immobilien, in Wiener Neustadt übernommen. Die 12 Reihenhäuser werden in ökologischer Holzbauweise errichtet und mit Fernwärme versorgt. Jedes der Häuser bietet ca. 118 m² Wohnfläche mit 4 Zimmern, großzügigen Terrassen und angrenzenden Eigengärten. Das Projekt liegt im nördlichen Wiener Neustadt und in unmittelbarer Nähe zum Bahnhof Civitas Nova. Karina Schunker, Geschäftsführerin von EHL Wohnen, betont: " Die Reihenhäuser in der Ackergasse 12 heben sich nicht nur durch die hochwertige Innenausstattung mit edlen Parkettböden und Sanitärbereichen ab, sondern durch eine geradlinige Architektur mit einer nachhaltigen Bauweise durch die Holzrahmenkonstruktionen. Die Wohnlage ist grün, familiär und bietet zugleich eine perfekte Verkehrsanbindung nach Wien. Das Wohnprojekt in der Ackergasse 12 ist jedenfalls ein Vorzeigebeispiel für qualitativen Wohnraum.“
Konnektivität als digitales Fundament der Immobilie
von Redaktion
https://youtube.com/watch?v=MrLJ-VTvBf4
Die Digitalisierung von Immobilien stand im Mittelpunkt des „Magenta Business Breakfast“. Magenta unterstützt Projektentwickler:innen und Bauunternehmen bei der optimalen Versorgung von Gebäuden mit Inhouse-Mobilfunk und flächendeckendem Breitband-Internet, nicht nur in den einzelnen Wohneinheiten, sondern im gesamten Gebäude. Energiemonitoring, Ladestationen und Zutrittskontrollsysteme können so optimal versorgt bzw. gesteuert werden. Magenta macht Immobilien fit für die Zukunft, durch die technische Modernisierung bestehender Gebäude oder die Anbindung und Versorgung eines Neubaus. Als Partner der Immobilienwirtschaft baut Magenta das digitale Fundament der Immobilie. Der Datenverkehr im Internet nimmt stetig zu. Immer mehr Dienste werden beruflich und privat digital genutzt, immer mehr Prozesse und Dienstleistungen laufen über das Internet. Beim Magenta Business Breakfast fand ein hochkarätiger Austausch mit Kund:innen und Partner:innen aus der Immobilienwirtschaft statt. In gemeinsamen Gesprächen unterstrich Magenta seine führende Rolle als Konnektivitätspartner für die Immobilien- und Bauwirtschaft. Denn nur gemeinsam kann die optimale Kommunikationsinfrastruktur für Immobilien die digitale Zukunft ermöglichen. Im Interview: Theresa Reiter (Vorstandsmitglied Alpenland) Rodrigo Diehl (CEO Magenta Telekom) Werner Kraus (CCO Business Magenta Telekom) Sascha Krammer (Vice President Business Sales Multichannel Management & Immobilienwirtschaft) Martin Renezeder (Special Projects Digitalisierung & Innovation Buwog) Marco Metge (Senior Operations Director Greystar Germany) Harald Donhauser (Head of Immobilienwirtschaft Magenta Telekom)
Mit der raschen Alterung der Bevölkerung in den großen Volkswirtschaften wird die Nachfrage nach Gesundheitsleistungen in den kommenden Jahrzehnten rapide ansteigen. Im Jahr 2050 wird jeder sechste Mensch weltweit 65 Jahre oder älter sein – eine Altersgruppe, die in der Regel dreimal so viel für medizinische Leistungen ausgibt wie jüngere Generationen. Während der Gesundheitssektor insgesamt von der alternden Bevölkerung profitieren könnte, könnten einige der größten Wachstumschancen in den Innovationen stecken, die auf altersbedingte Krankheiten abzielen (d. h. Alzheimer, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs und Orthopädie). Unseres Erachtens könnte der Fokus auf diese Wachstumsbereiche – und auf die kleinen und mittleren Unternehmen, die die Innovationen in diesen Bereichen vorantreiben – den Anlegern helfen, das Beste aus der demographischen Entwicklung im Gesundheitswesen zu holen. Viele dieser Medikamente wurden von kleinen und mittelgroßen Unternehmen entwickelt. Ein ähnlicher Trend ist in der Medizintechnik, den Instrumenten der Biowissenschaften und der Arzneimittelherstellung zu beobachten. Diese Kombination aus Innovation und Bevölkerungsalterung schafft einen positiven Nährboden für Wachstum. So haben sich zum Beispiel die Operationstechniken mit Hilfe von Robotern und anderen Geräten verbessert. Die Ergebnisse sind besser geworden, sodass sich immer mehr Patient:innen für eine Operation entscheiden - und das bei einer ständig wachsenden Zahl von Patienten, die eine Operation benötigen. In Japan – einer überalterten Gesellschaft, in der etwa 30 Prozent der Bevölkerung 65 Jahre und älter sind und einer von zehn Menschen mindestens 80 Jahre alt ist – hat sich die Zahl der Wirbelsäulenoperationen seit 2003 mehr als verdoppelt, wobei ein größerer Anteil der Eingriffe auf ältere Menschen entfällt. Längerfristig wird der Appetit auf medizinische Innovationen wahrscheinlich nur noch größer werden. Da die Geburtenraten sinken und die Lebenserwartung in den USA, Europa, Japan, China und anderen Volkswirtschaften steigt, wird der Anteil der älteren Menschen an der Bevölkerung weiter zunehmen. Die höhere Lebenserwartung könnte zu neuen medizinischen Hürden führen – und zu neuen Marktchancen für innovative Gesundheitsunternehmen, die diese Herausforderungen angehen wollen. Investoren sollten bereit sein.
Retail-Investments kommen im Assetklassenvergleich am besten aus den Startlöchern: Für die kommenden Quartale ist insbesondere davon auszugehen, dass sich das Portfoliosegment, welches sich zu Jahresbeginn in erster Linie in den kleinteiligeren Segmenten abgespielt hat, deutlich beleben dürfte. Paketverkäufe mit Schwerpunkten in der Lebensmittelsparte bleiben hierbei weiterhin im Nachfragefokus. Infolgedessen ist davon auszugehen, dass die Investmentaktivitäten im Fachmarktsektor, der in den letzten zehn Jahren durchschnittlich rund die Hälfte des Marktgeschehens auf sich vereint hat (Q1 2024: 27 Prozent), im weiteren Jahresverlauf deutlich an Marktanteilen gewinnt. „In der Entwicklung der Spitzenrenditen zeichnet sich derweil ab, dass sich die Preisanpassungsprozesse inzwischen deutlich weniger dynamisch gestaltet. Aus heutiger Sicht ist auch für den weiteren Jahresverlauf nicht mehr mit umfang-reicheren Renditeanstiegen zu rechnen.Vor dem Hintergrund der skizzierten Rahmenbedingungen besteht die Chance, dass sich das Retail-Investmentvolumen dem langjährigen Schnitt zur Jahresmitte weiter annähert.“, so Christoph Schar Geschäftsführer der BNP Paribas Real Estate und Head of Retail Services. Die Zuversicht auf die sich verbessernden Marktbedingungen, vor allem in Bezug auf die mittlerweile weit fortgeschrittenen Preisfindungsprozesse, haben auf dem Retail-Investmentmarkt für einen vergleichsweise guten Jahresauftakt gesorgt. Somit konnten Retail-Investments in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres mit einem Gesamtvolumen von gut 1,97 Milliarden Euro ganz nah an die 2-Milliarden-Euro-Marke rücken, die in den letzten fünf Jahren nur einmal deutlich überwunden wurde (Q1 2020: rund 4,9 Milliarden Euro). Dies ergibt die Analyse von BNP Paribas Real Estate. Bei der Umsatzverteilung auf die Objektarten stechen die Geschäftshäuser heraus (anteilig 64 Prozent). Deals wie die Fünf Höfe und die Maximilianstraße 12-14 in München zeigen, dass vereinzelt auch wieder Großtransaktionen möglich sind. Als zweiter wichtiger Treiber waren erneut zahlreiche Food-Investments und -Portfolios zu beobachten (27 Prozent).
Spitzenrenditen stabilisiert, wieder steigende Umsätze
von Gerhard Rodler
Im ersten Quartal war eine spürbare Belebung der Aktivitäten auf den Investmentmärkten zu beobachten. Erwartungsgemäß spiegelt sich dies aber noch nicht voll in den Investmentumsätzen wider. Insgesamt wurden im ersten Quartal 2024 gut 5,5 Milliarden Euro in gewerbliche Immobilien investiert. Gegenüber dem schwachen Vorjahreswert entspricht das Ergebnis einem Umsatzplus von 8 Prozent. Vor allem im Portfoliosegment wurde deutlich mehr Umsatz erfasst. Bei Investitionen in Wohnimmobilien (ab 30 Einheiten) ist das aktuell wieder leicht steigende Interesse in den Investmentvolumina noch nicht sichtbar. Mit 771 Millionen Euro liegt das Transaktionsvolumen um rund ein Drittel unter dem vergleichbaren Vorjahreswert. Der Gesamtumsatz des deutschen Marktes beläuft sich demzufolge auf gut 6,3 Milliarden Euro. Dies zeigt die aktuelle Analyse von BNP Paribas Real Estate. Damit scheint Deutschland zumindest ein Quartal vor Österreich zu liegen, wo eine nachhaltige Belebung erst nach dem Sommer erwartet wird. Freilich waren dafür aber auch die Korrekturen in Deutschland wesentlich schmerzhafter als in Österreich. „Auch wenn die Rahmenbedingungen für die Investmentmärkte weiterhin eine ganze Reihe von Herausforderungen aufweisen, ist seit Jahresbeginn eine spürbare Belebung der Marktaktivitäten zu beobachten. Die Anzahl der Verkaufsprozesse, die sich in Vorbereitung befinden, hat deutlich zugenommen, auch wenn es zwischen den einzelnen Assetklassen und Marktsegmenten nach wie vor Unterschiede gibt", erläutert Marcus Zorn, CEO von BNP Paribas Real Estate Deutschland. „Da die Umsetzung aber immer noch etwas mehr Zeit in Anspruch nimmt als in den vergangenen Jahren, spiegelt sich diese Entwicklung noch nicht in vollem Umfang in den Investmentumsätzen des ersten Quartals wider.“ Mit einem Transaktionsvolumen von gut 5,5 Milliarden Euro konnte das Vorjahresergebnis trotzdem um 8 Prozent gesteigert werden. „Von den Resultaten der Jahre vor den deutlichen Zinserhöhungen der Notenbanken sind wir aber immer noch weit entfernt“, so Marcus Zorn. Nicht nur die Preisfindungsphase aufgrund der veränderten Finanzierungsbedingungen hat sich als limitierender Faktor für das Umsatzvolumen erwiesen, sondern auch das unverändert schwierige konjunkturelle Umfeld. Das im Jahr 2023 rückläufige BIP hat auch die Nutzermärkte betroffen und zu einer niedrigen Nachfrage geführt, sodass auch von dieser Seite nur bedingter Rückenwind für die Investmentmärkte zu verzeichnen war. Hiermit hatten und haben auch weiterhin vor allem die Büromärkte zu kämpfen. Legt man die letzten Konjunkturprognosen zugrunde, dann ist davon auszugehen, dass sich der Erholungsprozess auch im laufenden Jahr nur sehr langsam vollziehen dürfte, so BNP Paris Bas. Mit Abstand am meisten wurde im ersten Quartal in Einzelhandelsobjekte investiert. Absolut betrachtet fiel das Transaktionsvolumen um 29 Prozent höher aus als im Vorjahreszeitraum. Ein starkes Ergebnis erzielten erneut auch Logistikobjekte, die für etwa ein Viertel des Gesamtvolumens verantwortlich zeichnen. Analog zu den Einzelhandelsobjekten konnte das absolute Investmentvolumen im Vorjahresvergleich deutlich gesteigert werden. Auf einem ungewohnten Platz folgen Büroobjekte, die lediglich Rang drei belegen. Mit Hotels wurden 236 Millionen Euro und damit etwa 13 Prozent weniger als im Vorjahr umgesetzt. Ihr Anteil am Gesamtumsatz beläuft sich demzufolge nur auf gut 4 Prozent.
Der Hamburger Investmentmarkt sieht sich auch im ersten Quartal 2024 mit den geänderten Rahmenbedingungen (neues Zinsregime, geopolitische Unsicherheiten und schwaches konjunkturelles Umfeld) konfrontiert. So wurden in den ersten drei Monaten Gewerbeimmobilien in Höhe von rund 376 Millionen Euro gehandelt. Dies ergibt die Analyse von BNP Paribas Real Estate. Hamburg verzeichnet hinter München und Berlin das dritthöchste Investitionsvolumen und kann auf einen deutlich besseren Jahresstart als im vergangenen Jahr zurück blicken. Nichtsdestotrotz verharrt absolut betrachtet das Investitionsvolumen weiterhin auf einem im langjährigen Durchschnitt niedrigen Niveau. Die geänderten Rahmenbedingungen bestimmen weiterhin auch die Hamburger Investmentmärkte. Hierin spiegelt sich aktuell insbesondere die Kaufzurückhaltung von Investoren im Büroimmobilienbereich und im Einzelhandel wider. Hingegen sendet der überdurchschnittliche Portfolioanteil von 24 Prozent (Ø 10 Jahre: 19 Prozent) und das rege Interesse von ausländischen Investoren (51 Prozent Marktanteil) erste positive Zeichen, dass sich die Konsolidierungsphase sich im Abschluss befinden dürfte. Das Hamburger Investmentvolumen reiht sich dann auch mit einigem Abstand hinter dem sehr starken Münchener Investmentmarkt (1,28 Milliarden Euro) und dem Berliner Investmentmarkt (457 Millionen Euro) ein. Im Jahresvergleich ist bei den Spitzenrenditen von Büroimmobilien ein Anstieg um 70 Basispunkte (auf 4,25 Prozent) sowie jeweils um 30 Basispunkte von Geschäftshäusern (auf 3,75 Prozent) und Logistikimmobilien (auf 4,25 Prozent) zu registrieren. Gegenüber dem vierten Quartal 2023 blieben die Spitzenrenditen jedoch jeweils unverändert. Rund zwei Drittel des Investmentvolumens (67 Prozent) entfällt interessanterweise auf die Nebenlagen.
Auch wenn es die derzeitige, aber absehbar vorübergehende wirtschaftliche Situation der Immobilienbranche vielleicht nicht absehen läßt: Rund die Hälfte der Unternehmen hat Schwierigkeiten bei der Rekrutierung talentierter Mitarbeiter:innen. Und: 49% glauben, dass künstliche Intelligenz Arbeitsplätze in ihrem Unternehmen ersetzen wird. Das sind die Ergebnisse der neuen Mazars C-Suite Studie, aus der auch hervorgeht, dass ESG, Talentgewinnung und digitale Transformation sogar jetzt im Fokus der Entscheidungsträger der größeren Unternehmen steht. Als eine der größten Herausforderungen wird hier übrigens sehr wohl die Datenerfassung und -qualität bei der Erstellung eines Nachhaltigkeitsberichts gesehen. Das Thema Nachhaltigkeit gewinnt in Unternehmen weiter an Bedeutung. Immer mehr Organisationen erstellen einen Nachhaltigkeitsbericht (71 %) und berücksichtigen dies bei ihrer Budgetplanung (72 %) - dies sind die höchsten Werte, die wir je verzeichnet haben. Die Datenerfassung und -qualität bleiben nach wie vor die größte Herausforderung bei der Erstellung eines Nachhaltigkeitsberichts. Mit einem Anstieg von 21 % im letzten Jahr auf 31 % in diesem Jahr wird die Regulierung, insbesondere die EU-Richtlinie zur Nachhaltigkeitsberichterstattung von Unternehmen, zunehmend als problematisch wahrgenommen. Besonders in Europa ist das Verständnis für Vorschriften am stärksten ausgeprägt (35 %). Obwohl Organisationen in den letzten Jahren verstärkt in Fachwissen investiert haben, stellen bestimmte Bereiche, wie Menschenrechte, weiterhin eine komplexe Herausforderung dar. „Die steigenden Anforderungen an die Nachhaltigkeitsberichterstattung, wie beispielsweise die Corporate Sustainability Reporting Directive, stellen viele Unternehmen vor große Herausforderungen. Aktuell fehlt es jedoch den meisten Unternehmen noch an der notwendigen Expertise, um eine umfassend gesetzeskonforme Nachhaltigkeitsberichterstattung zu gewährleisten.“ Michael Dessulemoustier, Partner und ESG Experte bei Mazars Austria. Auch die Bedeutung neuer Technologien als Schlüsseltrend nimmt bei den obersten Führungsetagen zu. Für viele Führungskräfte ist künstliche Intelligenz bereits integraler Bestandteil ihres Geschäfts. Laut einer Umfrage geben drei Viertel der Befragten an, dass ihr Unternehmen derzeit generative KI für interne Prozesse und kommerzielle Produkte und Dienstleistungen einsetzt. Fast die Hälfte der C-Suite-Führungskräfte (49 %) erwarten, dass KI zukünftig einige Arbeitsplätze in ihrem Unternehmen beeinflussen wird.
Ob es tatsächlich positive Auswirkungen - auch - auf den europäischen Immobilienmarkt hat, bleibt abzuwarten und ist eher zu bezweifeln. Aber ein insgesamt positives Zeichen für die weltweite Immobilien-Branchenkonjunktur (und ein Fünkchen Hoffnung) ist es allemal: Trotz früherer Einbrüche gibt es auf dem Immobilienmarkt Anzeichen für eine Stabilisierung des aktuell noch mit einer wirklich großen Krise konfrontierten Immobilienmarkt in China - und das sind dort andere Dimensionen als bei uns. Durch staatliche Maßnahmen und eine starke Käufernachfrage wird der Markt bereits wieder gestützt. So hat die Regierung Ende Januar das “Projekt Whitelist“ gestartet. Dieses Projekt schafft einen formalen Whitelist-Mechanismus für die Regierung und Banken, um Finanzierungslösungen für Immobilienentwickler anzubieten. Die chinesische Regierung habe im Zuge der Wiederöffnung erhebliche fiskalische und geldpolitische Anreize geschaffen, stellt dazu allgemein John Malloy, Co-Head of Emerging & Frontier Markets bei Redwheel fest. Am 5. Februar 2024 wurde der Mindestreservesatz des Landes um 50 Basispunkte gesenkt, um die Liquidität im gesamten Finanzsystem zu erhöhen. Das Team rechnet mit weiteren stützenden Maßnahmen, um das Marktvertrauen zu stärken. "Kommende Maßnahmen werden sich wohl auf die Unterstützung der Kapitalmärkte, die Stabilisierung der Immobilienpreise und die Ankurbelung der Wirtschaftstätigkeit konzentrieren", so Malloy.
Trotz schwieriger Rahmenbedingungen hält sich die Asset-Klasse Hotel im Vergleich zu anderen Anlageformen besonders gut. Eine Reihe an Neu- und Wiedereröffnungen, gute Zahlen zum ersten Quartal und die Erschließung neuer Standorte bestätitigen diesen Trend. So zum Beispiel geht das Radisson Collection Hotel im Berliner DomAquarée mit einem neuen Lobbykonzept wieder an den Start. Die Wiedereröffnung wird voraussichtlich Ende des Jahres stattfinden. Ein 16 Meter hoher, bis ins sechste Stockwerk reichender Vertikaler Garten bildet das Herzstück der Renovierung. Weiters kündigt die Aspire Hotel Gruppe die umfassende Sanierung und Neueröffnung eines Bestandhotels in Stuttgart Sindelfingen an, mit potenzieller Partnerschaft mit Hilton. Währenddessen schreibt Wyndham Hotels & Resorts, das größte Hotel-Franchiseunternehmen weltweit, schwarze Zahlen. Der Hotelbetreiber verzeichnet beeindruckende Zuwächse in Europa, dem Nahen Osten, Eurasien und Afrika, wie gestern bekannt gebeben wurde. Neu ist auch das June Six Hotel Hannover City im Herzen der Landeshauptstadt Hannover mit 115 Zimmern. Ein weiteres Indiz, welches für einen belebten Hotel- und Tourismusmarkt spricht, ist die Zahl der Übernachtungen in Deutschland im Jahr 2023. So verpasste die Branche im letzten Jahr mit 487 Millionen Übernachtungen knapp den Rekordwert von 2019 mit 495 Millionen Übernachtungen. Eine durchaus postive Entwicklung, die auch bald verstärkt in Österreich zu spüren sein wird.
Ermittlung gegen Benko + Veränderter Aufsichtsrat
Neues bei Signa
von Leon Protz
Beim insolventen Immobilien- und Handelskonzern Signa geht es turbulent weiter. Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) ermittelt im Zusammenhang mit der Insolvenz des Signa-Konzerns nun auch gegen Firmengründer Rene Benko persönlich. Das habe auch Benkos Anwalt Norbert Wess bestätigt. Nach Medieninformationen geht es um einen Kredit einer österreichischen Bank über 25 Millionen Euro, bei dessen Verlängerung im vergangenen Sommer Benko die wirtschaftliche Lage der Signa verschleiert haben soll, so der Vorwurf. Zudem wurde gestern Abend bekannt, dass die Unternehmerin Karin Exner-Wöhrer und der Immobilienexperte Michael Mitterdorfer nach nur wenigen Tagen ihre neuen Aufsichtsratsmandate wieder zurückgelegt haben. Als Grund nannten sie heute "unterschiedliche Auffassungen über die Ausgestaltung der Arbeit und Aufgaben als Aufsichtsrat" bei der Signa Development und Signa Prime. "Es ist, auch im Hinblick auf die Reputation des Wirtschaftsstandorts Österreich, wünschenswert, dass die in den Sanierungsplänen angestrebte Quote an die Gläubiger:innen erreicht wird. Dafür wünschen wir allen Akteur:innen viel Erfolg," so die beiden Kurzzeit-Aufsichtsräte Dienstagvormittag in einer Aussendung. Zudem hat das Handelsgericht Wien hat gestern den Sanierungsplan der Signa Development Selection bestätigt, nachdem die Insolvenzverwalterin Andrea Fruhstorfer den Antrag auf Bestätigung des am 18. März 2024 von einer überwältigenden Mehrheit von 99 Prozent der anwesenden Gläubiger:innen angenommenen Sanierungsplans für die Signa Development Selection gestellt hat. Dieser Schritt erfolgte, nachdem alle Voraussetzungen für die Bestätigung des Sanierungsplans erfüllt waren.
Die EHL Wohnen hat die Vermarktung des Wohnprojekts "Ackergasse 12", entwickelt von at.home Immobilien, in Wiener Neustadt übernommen. Die 12 Reihenhäuser werden in ökologischer Holzbauweise errichtet und mit Fernwärme versorgt. Jedes der Häuser bietet ca. 118 m² Wohnfläche mit 4 Zimmern, großzügigen Terrassen und angrenzenden Eigengärten. Das Projekt liegt im nördlichen Wiener Neustadt und in unmittelbarer Nähe zum Bahnhof Civitas Nova. Karina Schunker, Geschäftsführerin von EHL Wohnen, betont: " Die Reihenhäuser in der Ackergasse 12 heben sich nicht nur durch die hochwertige Innenausstattung mit edlen Parkettböden und Sanitärbereichen ab, sondern durch eine geradlinige Architektur mit einer nachhaltigen Bauweise durch die Holzrahmenkonstruktionen. Die Wohnlage ist grün, familiär und bietet zugleich eine perfekte Verkehrsanbindung nach Wien. Das Wohnprojekt in der Ackergasse 12 ist jedenfalls ein Vorzeigebeispiel für qualitativen Wohnraum.“
Konnektivität als digitales Fundament der Immobilie
Magenta Business Breakfast
von Redaktion
Die Digitalisierung von Immobilien stand im Mittelpunkt des „Magenta Business Breakfast“. Magenta unterstützt Projektentwickler:innen und Bauunternehmen bei der optimalen Versorgung von Gebäuden mit Inhouse-Mobilfunk und flächendeckendem Breitband-Internet, nicht nur in den einzelnen Wohneinheiten, sondern im gesamten Gebäude. Energiemonitoring, Ladestationen und Zutrittskontrollsysteme können so optimal versorgt bzw. gesteuert werden. Magenta macht Immobilien fit für die Zukunft, durch die technische Modernisierung bestehender Gebäude oder die Anbindung und Versorgung eines Neubaus. Als Partner der Immobilienwirtschaft baut Magenta das digitale Fundament der Immobilie. Der Datenverkehr im Internet nimmt stetig zu. Immer mehr Dienste werden beruflich und privat digital genutzt, immer mehr Prozesse und Dienstleistungen laufen über das Internet. Beim Magenta Business Breakfast fand ein hochkarätiger Austausch mit Kund:innen und Partner:innen aus der Immobilienwirtschaft statt. In gemeinsamen Gesprächen unterstrich Magenta seine führende Rolle als Konnektivitätspartner für die Immobilien- und Bauwirtschaft. Denn nur gemeinsam kann die optimale Kommunikationsinfrastruktur für Immobilien die digitale Zukunft ermöglichen. Im Interview: Theresa Reiter (Vorstandsmitglied Alpenland) Rodrigo Diehl (CEO Magenta Telekom) Werner Kraus (CCO Business Magenta Telekom) Sascha Krammer (Vice President Business Sales Multichannel Management & Immobilienwirtschaft) Martin Renezeder (Special Projects Digitalisierung & Innovation Buwog) Marco Metge (Senior Operations Director Greystar Germany) Harald Donhauser (Head of Immobilienwirtschaft Magenta Telekom)
Krisensicheres Investment
Gesunde Geschäfte mit med-Centers
von Gerhard Rodler
Mit der raschen Alterung der Bevölkerung in den großen Volkswirtschaften wird die Nachfrage nach Gesundheitsleistungen in den kommenden Jahrzehnten rapide ansteigen. Im Jahr 2050 wird jeder sechste Mensch weltweit 65 Jahre oder älter sein – eine Altersgruppe, die in der Regel dreimal so viel für medizinische Leistungen ausgibt wie jüngere Generationen. Während der Gesundheitssektor insgesamt von der alternden Bevölkerung profitieren könnte, könnten einige der größten Wachstumschancen in den Innovationen stecken, die auf altersbedingte Krankheiten abzielen (d. h. Alzheimer, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs und Orthopädie). Unseres Erachtens könnte der Fokus auf diese Wachstumsbereiche – und auf die kleinen und mittleren Unternehmen, die die Innovationen in diesen Bereichen vorantreiben – den Anlegern helfen, das Beste aus der demographischen Entwicklung im Gesundheitswesen zu holen. Viele dieser Medikamente wurden von kleinen und mittelgroßen Unternehmen entwickelt. Ein ähnlicher Trend ist in der Medizintechnik, den Instrumenten der Biowissenschaften und der Arzneimittelherstellung zu beobachten. Diese Kombination aus Innovation und Bevölkerungsalterung schafft einen positiven Nährboden für Wachstum. So haben sich zum Beispiel die Operationstechniken mit Hilfe von Robotern und anderen Geräten verbessert. Die Ergebnisse sind besser geworden, sodass sich immer mehr Patient:innen für eine Operation entscheiden - und das bei einer ständig wachsenden Zahl von Patienten, die eine Operation benötigen. In Japan – einer überalterten Gesellschaft, in der etwa 30 Prozent der Bevölkerung 65 Jahre und älter sind und einer von zehn Menschen mindestens 80 Jahre alt ist – hat sich die Zahl der Wirbelsäulenoperationen seit 2003 mehr als verdoppelt, wobei ein größerer Anteil der Eingriffe auf ältere Menschen entfällt. Längerfristig wird der Appetit auf medizinische Innovationen wahrscheinlich nur noch größer werden. Da die Geburtenraten sinken und die Lebenserwartung in den USA, Europa, Japan, China und anderen Volkswirtschaften steigt, wird der Anteil der älteren Menschen an der Bevölkerung weiter zunehmen. Die höhere Lebenserwartung könnte zu neuen medizinischen Hürden führen – und zu neuen Marktchancen für innovative Gesundheitsunternehmen, die diese Herausforderungen angehen wollen. Investoren sollten bereit sein.
Renditen steigen nur noch langsam
Retail verkauft sich gut
von Gerhard Rodler
Retail-Investments kommen im Assetklassenvergleich am besten aus den Startlöchern: Für die kommenden Quartale ist insbesondere davon auszugehen, dass sich das Portfoliosegment, welches sich zu Jahresbeginn in erster Linie in den kleinteiligeren Segmenten abgespielt hat, deutlich beleben dürfte. Paketverkäufe mit Schwerpunkten in der Lebensmittelsparte bleiben hierbei weiterhin im Nachfragefokus. Infolgedessen ist davon auszugehen, dass die Investmentaktivitäten im Fachmarktsektor, der in den letzten zehn Jahren durchschnittlich rund die Hälfte des Marktgeschehens auf sich vereint hat (Q1 2024: 27 Prozent), im weiteren Jahresverlauf deutlich an Marktanteilen gewinnt. „In der Entwicklung der Spitzenrenditen zeichnet sich derweil ab, dass sich die Preisanpassungsprozesse inzwischen deutlich weniger dynamisch gestaltet. Aus heutiger Sicht ist auch für den weiteren Jahresverlauf nicht mehr mit umfang-reicheren Renditeanstiegen zu rechnen.Vor dem Hintergrund der skizzierten Rahmenbedingungen besteht die Chance, dass sich das Retail-Investmentvolumen dem langjährigen Schnitt zur Jahresmitte weiter annähert.“, so Christoph Schar Geschäftsführer der BNP Paribas Real Estate und Head of Retail Services. Die Zuversicht auf die sich verbessernden Marktbedingungen, vor allem in Bezug auf die mittlerweile weit fortgeschrittenen Preisfindungsprozesse, haben auf dem Retail-Investmentmarkt für einen vergleichsweise guten Jahresauftakt gesorgt. Somit konnten Retail-Investments in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres mit einem Gesamtvolumen von gut 1,97 Milliarden Euro ganz nah an die 2-Milliarden-Euro-Marke rücken, die in den letzten fünf Jahren nur einmal deutlich überwunden wurde (Q1 2020: rund 4,9 Milliarden Euro). Dies ergibt die Analyse von BNP Paribas Real Estate. Bei der Umsatzverteilung auf die Objektarten stechen die Geschäftshäuser heraus (anteilig 64 Prozent). Deals wie die Fünf Höfe und die Maximilianstraße 12-14 in München zeigen, dass vereinzelt auch wieder Großtransaktionen möglich sind. Als zweiter wichtiger Treiber waren erneut zahlreiche Food-Investments und -Portfolios zu beobachten (27 Prozent).
Spitzenrenditen stabilisiert, wieder steigende Umsätze
Talsohle in Deutschland durchschritten
von Gerhard Rodler
Im ersten Quartal war eine spürbare Belebung der Aktivitäten auf den Investmentmärkten zu beobachten. Erwartungsgemäß spiegelt sich dies aber noch nicht voll in den Investmentumsätzen wider. Insgesamt wurden im ersten Quartal 2024 gut 5,5 Milliarden Euro in gewerbliche Immobilien investiert. Gegenüber dem schwachen Vorjahreswert entspricht das Ergebnis einem Umsatzplus von 8 Prozent. Vor allem im Portfoliosegment wurde deutlich mehr Umsatz erfasst. Bei Investitionen in Wohnimmobilien (ab 30 Einheiten) ist das aktuell wieder leicht steigende Interesse in den Investmentvolumina noch nicht sichtbar. Mit 771 Millionen Euro liegt das Transaktionsvolumen um rund ein Drittel unter dem vergleichbaren Vorjahreswert. Der Gesamtumsatz des deutschen Marktes beläuft sich demzufolge auf gut 6,3 Milliarden Euro. Dies zeigt die aktuelle Analyse von BNP Paribas Real Estate. Damit scheint Deutschland zumindest ein Quartal vor Österreich zu liegen, wo eine nachhaltige Belebung erst nach dem Sommer erwartet wird. Freilich waren dafür aber auch die Korrekturen in Deutschland wesentlich schmerzhafter als in Österreich. „Auch wenn die Rahmenbedingungen für die Investmentmärkte weiterhin eine ganze Reihe von Herausforderungen aufweisen, ist seit Jahresbeginn eine spürbare Belebung der Marktaktivitäten zu beobachten. Die Anzahl der Verkaufsprozesse, die sich in Vorbereitung befinden, hat deutlich zugenommen, auch wenn es zwischen den einzelnen Assetklassen und Marktsegmenten nach wie vor Unterschiede gibt", erläutert Marcus Zorn, CEO von BNP Paribas Real Estate Deutschland. „Da die Umsetzung aber immer noch etwas mehr Zeit in Anspruch nimmt als in den vergangenen Jahren, spiegelt sich diese Entwicklung noch nicht in vollem Umfang in den Investmentumsätzen des ersten Quartals wider.“ Mit einem Transaktionsvolumen von gut 5,5 Milliarden Euro konnte das Vorjahresergebnis trotzdem um 8 Prozent gesteigert werden. „Von den Resultaten der Jahre vor den deutlichen Zinserhöhungen der Notenbanken sind wir aber immer noch weit entfernt“, so Marcus Zorn. Nicht nur die Preisfindungsphase aufgrund der veränderten Finanzierungsbedingungen hat sich als limitierender Faktor für das Umsatzvolumen erwiesen, sondern auch das unverändert schwierige konjunkturelle Umfeld. Das im Jahr 2023 rückläufige BIP hat auch die Nutzermärkte betroffen und zu einer niedrigen Nachfrage geführt, sodass auch von dieser Seite nur bedingter Rückenwind für die Investmentmärkte zu verzeichnen war. Hiermit hatten und haben auch weiterhin vor allem die Büromärkte zu kämpfen. Legt man die letzten Konjunkturprognosen zugrunde, dann ist davon auszugehen, dass sich der Erholungsprozess auch im laufenden Jahr nur sehr langsam vollziehen dürfte, so BNP Paris Bas. Mit Abstand am meisten wurde im ersten Quartal in Einzelhandelsobjekte investiert. Absolut betrachtet fiel das Transaktionsvolumen um 29 Prozent höher aus als im Vorjahreszeitraum. Ein starkes Ergebnis erzielten erneut auch Logistikobjekte, die für etwa ein Viertel des Gesamtvolumens verantwortlich zeichnen. Analog zu den Einzelhandelsobjekten konnte das absolute Investmentvolumen im Vorjahresvergleich deutlich gesteigert werden. Auf einem ungewohnten Platz folgen Büroobjekte, die lediglich Rang drei belegen. Mit Hotels wurden 236 Millionen Euro und damit etwa 13 Prozent weniger als im Vorjahr umgesetzt. Ihr Anteil am Gesamtumsatz beläuft sich demzufolge nur auf gut 4 Prozent.
Aber aktuell niedrige Umsätze
Hamburg drittgrößter deutscher Markt
von Gerhard Rodler
Der Hamburger Investmentmarkt sieht sich auch im ersten Quartal 2024 mit den geänderten Rahmenbedingungen (neues Zinsregime, geopolitische Unsicherheiten und schwaches konjunkturelles Umfeld) konfrontiert. So wurden in den ersten drei Monaten Gewerbeimmobilien in Höhe von rund 376 Millionen Euro gehandelt. Dies ergibt die Analyse von BNP Paribas Real Estate. Hamburg verzeichnet hinter München und Berlin das dritthöchste Investitionsvolumen und kann auf einen deutlich besseren Jahresstart als im vergangenen Jahr zurück blicken. Nichtsdestotrotz verharrt absolut betrachtet das Investitionsvolumen weiterhin auf einem im langjährigen Durchschnitt niedrigen Niveau. Die geänderten Rahmenbedingungen bestimmen weiterhin auch die Hamburger Investmentmärkte. Hierin spiegelt sich aktuell insbesondere die Kaufzurückhaltung von Investoren im Büroimmobilienbereich und im Einzelhandel wider. Hingegen sendet der überdurchschnittliche Portfolioanteil von 24 Prozent (Ø 10 Jahre: 19 Prozent) und das rege Interesse von ausländischen Investoren (51 Prozent Marktanteil) erste positive Zeichen, dass sich die Konsolidierungsphase sich im Abschluss befinden dürfte. Das Hamburger Investmentvolumen reiht sich dann auch mit einigem Abstand hinter dem sehr starken Münchener Investmentmarkt (1,28 Milliarden Euro) und dem Berliner Investmentmarkt (457 Millionen Euro) ein. Im Jahresvergleich ist bei den Spitzenrenditen von Büroimmobilien ein Anstieg um 70 Basispunkte (auf 4,25 Prozent) sowie jeweils um 30 Basispunkte von Geschäftshäusern (auf 3,75 Prozent) und Logistikimmobilien (auf 4,25 Prozent) zu registrieren. Gegenüber dem vierten Quartal 2023 blieben die Spitzenrenditen jedoch jeweils unverändert. Rund zwei Drittel des Investmentvolumens (67 Prozent) entfällt interessanterweise auf die Nebenlagen.
Nachhaltigkeit gewinnt extrem an Bedeutung
KI löst Mitarbeiter-Engpaß
von Gerhard Rodler
Auch wenn es die derzeitige, aber absehbar vorübergehende wirtschaftliche Situation der Immobilienbranche vielleicht nicht absehen läßt: Rund die Hälfte der Unternehmen hat Schwierigkeiten bei der Rekrutierung talentierter Mitarbeiter:innen. Und: 49% glauben, dass künstliche Intelligenz Arbeitsplätze in ihrem Unternehmen ersetzen wird. Das sind die Ergebnisse der neuen Mazars C-Suite Studie, aus der auch hervorgeht, dass ESG, Talentgewinnung und digitale Transformation sogar jetzt im Fokus der Entscheidungsträger der größeren Unternehmen steht. Als eine der größten Herausforderungen wird hier übrigens sehr wohl die Datenerfassung und -qualität bei der Erstellung eines Nachhaltigkeitsberichts gesehen. Das Thema Nachhaltigkeit gewinnt in Unternehmen weiter an Bedeutung. Immer mehr Organisationen erstellen einen Nachhaltigkeitsbericht (71 %) und berücksichtigen dies bei ihrer Budgetplanung (72 %) - dies sind die höchsten Werte, die wir je verzeichnet haben. Die Datenerfassung und -qualität bleiben nach wie vor die größte Herausforderung bei der Erstellung eines Nachhaltigkeitsberichts. Mit einem Anstieg von 21 % im letzten Jahr auf 31 % in diesem Jahr wird die Regulierung, insbesondere die EU-Richtlinie zur Nachhaltigkeitsberichterstattung von Unternehmen, zunehmend als problematisch wahrgenommen. Besonders in Europa ist das Verständnis für Vorschriften am stärksten ausgeprägt (35 %). Obwohl Organisationen in den letzten Jahren verstärkt in Fachwissen investiert haben, stellen bestimmte Bereiche, wie Menschenrechte, weiterhin eine komplexe Herausforderung dar. „Die steigenden Anforderungen an die Nachhaltigkeitsberichterstattung, wie beispielsweise die Corporate Sustainability Reporting Directive, stellen viele Unternehmen vor große Herausforderungen. Aktuell fehlt es jedoch den meisten Unternehmen noch an der notwendigen Expertise, um eine umfassend gesetzeskonforme Nachhaltigkeitsberichterstattung zu gewährleisten.“ Michael Dessulemoustier, Partner und ESG Experte bei Mazars Austria. Auch die Bedeutung neuer Technologien als Schlüsseltrend nimmt bei den obersten Führungsetagen zu. Für viele Führungskräfte ist künstliche Intelligenz bereits integraler Bestandteil ihres Geschäfts. Laut einer Umfrage geben drei Viertel der Befragten an, dass ihr Unternehmen derzeit generative KI für interne Prozesse und kommerzielle Produkte und Dienstleistungen einsetzt. Fast die Hälfte der C-Suite-Führungskräfte (49 %) erwarten, dass KI zukünftig einige Arbeitsplätze in ihrem Unternehmen beeinflussen wird.
Talsohle scheint in Sichtweite
Chinas Immomarkt vor Trendwende
von Gerhard Rodler
Ob es tatsächlich positive Auswirkungen - auch - auf den europäischen Immobilienmarkt hat, bleibt abzuwarten und ist eher zu bezweifeln. Aber ein insgesamt positives Zeichen für die weltweite Immobilien-Branchenkonjunktur (und ein Fünkchen Hoffnung) ist es allemal: Trotz früherer Einbrüche gibt es auf dem Immobilienmarkt Anzeichen für eine Stabilisierung des aktuell noch mit einer wirklich großen Krise konfrontierten Immobilienmarkt in China - und das sind dort andere Dimensionen als bei uns. Durch staatliche Maßnahmen und eine starke Käufernachfrage wird der Markt bereits wieder gestützt. So hat die Regierung Ende Januar das “Projekt Whitelist“ gestartet. Dieses Projekt schafft einen formalen Whitelist-Mechanismus für die Regierung und Banken, um Finanzierungslösungen für Immobilienentwickler anzubieten. Die chinesische Regierung habe im Zuge der Wiederöffnung erhebliche fiskalische und geldpolitische Anreize geschaffen, stellt dazu allgemein John Malloy, Co-Head of Emerging & Frontier Markets bei Redwheel fest. Am 5. Februar 2024 wurde der Mindestreservesatz des Landes um 50 Basispunkte gesenkt, um die Liquidität im gesamten Finanzsystem zu erhöhen. Das Team rechnet mit weiteren stützenden Maßnahmen, um das Marktvertrauen zu stärken. "Kommende Maßnahmen werden sich wohl auf die Unterstützung der Kapitalmärkte, die Stabilisierung der Immobilienpreise und die Ankurbelung der Wirtschaftstätigkeit konzentrieren", so Malloy.
Impressum
Medieninhaber
epmedia Werbeagentur GmbH
TwinTowers 21.OG, Turm B Wienerbergstraße 11
1100 Wien
Herausgeber
Cachalot Media House GmbH
TwinTowers 21.OG, Turm B Wienerbergstraße 11
1100 Wien
Jegliches verwendete Material ist urheberrechtlich geschützt. Die epmedia Werbeagentur GmbH und die
Cachalot Media House GmbH gestatten die Übernahme von immoflash Texten in Datenbestände, die
ausschließlich für den privaten Gebrauch eines Nutzers bestimmt sind. Die Übernahme und Datennutzung
zu anderen Zwecken bedarf der schriftlichen Zustimmung der epmedia Werbeagentur GmbH oder der
Cachalot Media House GmbH. Die Übernahme von Fotos ist auch für private Zwecke nicht gestattet.
Bei Fragen zu Buchungen kontaktieren Sie uns gerne: