Anzeichen einer Stimmungsaufhellung
Erholung nach abgeschlossener Marktanpassungen
von Stefan Posch
Der Spread von Immobilienrenditen gegenüber Staatsanleiherenditen ist laut dem Ausblick in den letzten beiden Quartalen um 80 Basispunkte gestiegen. Auch wenn Anleger:innen nicht zu den Spreads von 2014 – 2021 zurückkehren werden, habe der Immobiliensektor an relativer Attraktivität zurückgewonnen und entspreche nun wieder dem 25-Jahresdurchschnitt.
Die Relativwertanalyse der AEW stützt diesen positiven Stimmungsumschwung. So werden 93 Prozent der 168 untersuchten europäischen Märkte als attraktiv (101) oder neutral (55) klassifiziert. Die Analyse geht von einer niedrigeren erwarteten Rendite (ERR) von 8,7 Prozent p.a. und einer unveränderten erforderlichen Rendite (RRR) von 6,9 Prozent p.a. aus, die zu einem positiven Überschuss von durchschnittlich 185 Basispunkten in allen 168 untersuchten Spitzenmarktsegmenten führen.
„Trotz der andauernden geopolitischen Unsicherheiten bestätigt unser Halbjahresausblick für 2024, dass die verbesserte Stimmung unter Anleger:innen gerechtfertigt ist. Obwohl weiterhin Bedenken gegenüber Büroinvestitionen bestehen, belegen Spitzenbüros den ersten Platz in unserer Renditeprognose. Dies sollte Investor:innen einen selektiveren und gleichzeitig proaktiveren Investmentansatz am europäischen Immobilienmarkt ermöglichen und wird für mehr Liquidität im Markt sorgen. Sollten die Fremdkapitalkosten erwartungsgemäß sinken, dürfte sich auch die verbliebene Kreditfinanzierungslücke in den nächsten Jahren schließen", so Hans Vrensen, Head of Research & Strategy Europa bei AEW.