Wendepunkt am globalen Immomarkt
Heuer Stabilisierung und 2025 Aufschwung erwartet
von Stefan Posch
Hayes nennt in seiner Analyse Schlüsselfaktoren, die ihm zuversichtlich stimmen. So sieht er eine Lockerung der geldpolitischen Bedingungen. Damit werden die Kreditkosten der Investor:innen durch niedrigere Zinssätze entlastet. Zudem seien die Bewertungen dabei, die Richtung zu ändern. Die Entwicklung ist laut Hayek ähnlich wie in früheren Zyklen und würden darauf hindeuten, dass es in diesem Jahr zu einer Stabilisierung und im Jahr 2025 wieder zu einem Aufschwung kommen wird. Nach Hayeks Berechnungen sind die Auswirkungen der vergangenen Zinserhöhungen inzwischen weitgehend eingepreist und die Renditen bewegen sich bereits in der Nähe der von PGIM Real Estate angestrebten Akquisitionspreise. Daneben konnte der Druck von Seiten der Nutzer trotz der Rezessionsrisiken durch das anhaltende Beschäftigungswachstum und die geringe Bautätigkeit begrenzt werden. Das Mietwachstum sei nach wie vor solide.
"Wir gehen davon aus, dass die globalen Bewertungen bis Mitte 2024 ihren Tiefpunkt erreichen werden. Basierend auf vergangenen Abschwüngen und Erholungen ist es für Eigenkapitalinvestor:innen mit längerfristigen Strategien optimal, ihr Kapital am oder sogar kurz vor dem Wendepunkt zu investieren, was die Wahrscheinlichkeit verringert, dass sie bei einem zukünftigen Abschwung aus ihren Anlagen aussteigen", so Hayes.
Die Erwartung, dass sich das Kapitalwachstum in einem Aufschwung beschleunigen wird, bedeute jedoch, dass Strategien mit kürzeren Zeithorizonten ihre zyklisch höchsten Renditen zwischen 2025 und 2027 erwarten können. Dieser Zeitraum werde etwa besonders attraktiv für Value-Add-Strategien sein, die sich auf eine kurzfristige Neupositionierung von Vermögenswerten konzentrieren.
Und trotzdem rät Hayes zu Vorsichtig. "Wichtig ist ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Risiko und Ertrag. Auch wenn es den Anschein hat, dass sich die globalen Immobilienbewertungen einem Wendepunkt nähern, besteht die Gefahr, dass ein weiterer negativer Schock die Rendite schmälert, wenn man heute investiert. Dies spricht für ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Eigenkapital und Real Estate Debt, wobei letzteres einen weitaus besseren Schutz gegen diese Art von Timing-Risiken bieten", erklärt Hayes.
Die Vergangenheit habe gezeigt, dass in den kommenden Jahren attraktive Renditen erzielt werden können, wenn die Talsohle erst einmal durchschritten ist.